Betriebes vielmehr alle seine subjek tiven Wünsche befriedigt sehen, als in jenem kleinen na türlich sofern der große gut geleitet ist, eine Einsch-'än- kung, die zumindest in gleicher Wichtigkeit auch für den bescheidenen Betrieb gilt. Das ist eben das Wunderbare am. modernen Hotelbetrieb, daß er eine Maschine, zu sein scheint, aber eine Maschine, die infolge ihrer spezifischen Organisation für jeden Gast sich besonders einstcllen läßt. Der Grundsatz des modernen Hotels ist: rolle Objektivität
, nur aus wirtschaftlicher Not gezwungen, Gäste des Hauses geworden sind. Man bemerkt also gleich, was in Oester reich und auch in manchen anderen Ländern, die Schweiz vielleicht ausgenommen, fehlt: das große, durchaus mo derne Holet für den sogenannten Mittelstand, d. h. fn -eine Klasse von gebildeten Reisenden, deren Reisebudget be schränkt ist. Es ist das stärkste Bedürfnis nach solchen Hotels und Sanatorien in den mitteleuropäischen Ländern, die voraussichtlich noch lange Zeit keinen Uebcrfluß an reichen Menschen
haben werden, aber mit dem Durch- ■ schnitt der wenig Begüterten rechnen müssen. In unserer Zeit, in der wir von so vielen von den Schlägen, die wir erleiden, mit Schlagworten getröstet werden, bat man be greiflicherweise Mißtrauen gegen Alles, was wie ein Sehlagwort aussicht. Der Ruf: Hotels, von tüchtig»» er probten Hoteifachleuten geleitete Hotels für den Mittel stand sieht wirklich nur wie ein Sehlagwort aus. ;sl aber keines. Wer dieses Hotel baut oder einrichtet und klassisch führt, wird den großen Erfolg für sich haben. III
. Der Hotel-Dilettant. In diesem Sommer besuchte ich zwei Hotels, die mir von früher her bestens in Erinne rung standen. Das eine betrieb ein gewesener Jurist, das zweite ein gewesener Bahnbeamter. Seltsam, wie sich Men schen ihr Schicksal selber schmieden. Beide Lläuser waren nicht mehr auf jhrer früheren Höhe. Es klappte da und dort nicht recht, vor allem fehlte das, was den guten Ho telier so sehr auszeichnet, die sofortige Einstellung auf die Wesenheit des Gastes, was dann äußerlich als Mangel
an Entgegenkommen erscheint, aber sicher im Grunde nicht Mangel an gutem Willen, sondern eben Mangel an psychi scher Schulung ist. Seit dem Umstürze gibt es vielmehr solcher Hotel-Dilettanten, die sich nicht erhalten können oder erst langsam an ihren .Gästen. lernen müssen, als man glaubt. Wer noch nicht wüßte, wie schwer die gute Lei tung eines. Hotels zu treffen ist, welche Aufsaugung jahre langer Tradition zum Chef eines solchen Hauses gehört, der wird ns bald in solchen von Hotel-Dilettanten gefühl ten