wir nicht vergessen, daß nach ame rikanische» Begriffen und Anschauungen die Hotels beS Landes wirklich Muster von Vollkommenheit sind. Sie sind geräumige und luxuriöse Gebäude, oft aus weißem Marmor errichtet und immer verschwenderisch geschmückt Mit architektonischer Lierrath. Weite Hal len und Vestibüle mit prächtigen Treppen nach den oberen Etagen verleihen dem Ganzen einen palastarti gen Anstrich, während die endlose Reihe von Zimmern einen Glanz von Ameublement entfaltet, der selbst den Habitnö von Fenton'S
stets am meisten aufzufallen Pflegt, ist die förmlich schrankenlose Ueppigkeit des Desserts, welches ans zahllosen Pasteten und Kuchen aller Art und aus einer überschwänglichen Fülle der herrlichsten Früchte des Landes zu bestehen pflegt. DaS Hauptmerkmal des amerikanischen Hotels bleibt die Vollständigkeit, mit welcher eö für alle möglichen Bedürfnisse und Bequemlichkeiten seiner Gäste sorgt. Ein höchst eleganter Salon, häufig der reichstdecorirte Raum des Hauses, enthält einen Schänktisch
auSgestatteterBuchladen liefert einen Ueberfluß von Zeitungen, Journalen und Bü chern. Ferner gibt eS ein Bureau, wo sich der Fremde mit Billets für jedwede Reise zu Lande und zu Was ser, von einem Ausflug nach der nächsten Stadt bis zu einer Fahrt auf der Paasiebahn nach dem fernen Californien versehen kann. Fortwährend find außerdem, mehrere CommiS beschäftigt, Briefe und Pakete in Empfang zu nehmen, welche für die Gäste des Hotels anlangten und von diesen abgesandt werden, während' im Vestibül immer eine ganze Schaar
von Dienern sitzt, des Rufes der zahllosen Glocken« und Schellell züge des Hotels gewärtig. Braucht der Fremde einen Barbier, so hat er sich nur in ein luxuriöses Local im Erdgeschoß des HäuseS zu verfügen; HaarkräuSler und sämmtliche zur Toilette gehörige Apparate und Gegenstände befinden sich in den verschiedenen Etagen. Schneider und Hutmacher, Schuhmacher und Knrz- waarenhändler habm Magazine im Hausen und so gibt eS buchstäblich nichts , was ein Mensch im ge wöhnlichen Laufe des Lebms braucht
und was er sich nicht im Hotel selbst beschaffen könnte. , , Die innere Verwaltung des amerikanischen Hotels endlich ist zn einem Grade von Vollkommenheit ge bracht worden, der mit Recht die Verwunderung je des Ausländers erregt, und erfordert so viel Talent und Energie , daß „die Kunst ein Hotel zu führen' in Amerika Nachgerade gleichbedeutend ,geworden- ist mit der Entwickkmg großer administrativer Befä higung. ' . ' In Europa pflegen die meisten Gasthöfe ihre - be stimmte Classe vou Kunden zu haben; in AmeM