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Innsbrucker Nachrichten
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Page 12 of 12
Date: 15.12.1860
Physical description: 12
Stimme. „ Ja. " erwiederte Herr von Reichenau. „ Und dann ? " fragte sie weiter. „Als der Abend kam," fuhr Letzterer fort, „erschien Emma — ohne Rose. Ich war nahe daran, mir den Tod zu geben; aber mein Onkel nahm mich mit sich nach M — . wo ich in das Regiment trat, blieb bei mir. bis ich Offizier war und die Bekanntschaft meiner heiteren jungen Kameraden gemacht hatte, und wußte end- lich meinen Kummer zu beschwichtigen

, indem er mir bewies, daß Emma mich nie geliebt habe. Unerklärlich war es mir, denn sie schien sich stets so sehr zu freuen, wenn ich kam. und hatte mir öfters sogar sanfte Vorwürfe gemacht, wenn ich ein¬ mal länger als gewöhnlich ausgeblieben war. Allein Weiber wollen sich von der ganzen Welt verehren lassen, auch von solchen Männern, deren Liebe sie nicht er- wiedern können. Kurz, ich vergaß allmählig meinen Kummer, heirathete die Tochter

des Obrist, welche acht Jahre nach unserer Verbindung kinderlos starb, und bin jetzt wieder ganz allein. Glauben Sie mir wohl, gnädige Frau, daß ich noch oft an Emma denke, und, was das Sonderbarste ist, sie immer als junges Mädchen von siebzehn Jahren, mit dem Nabenhaar und den sanften, dunkeln Augen, vor mir sehe, ob- gleich sie jetzt, wenn noch am Leben, eine alte Frau von beinahe sechzig Jahren sein müßte?" „Wissen

, fuhr sie fort: „Ich will Ihnen sagen, was aus Emma von Heyden geworden ist. " „ Wirklich ? Sie wüßten — " „ Ja , " unterbrach ihn die alte Dame. „ Emma liebte Sie. " „ Aber die weiße Rose ? " warf mein Onkel ein. „ Das unglückliche Mädchen entdeckte den im Blumenstrauß verborgenen Brief nicht. Ihre schnelle Abreise kostete sie viele Thränen. Später heirathete sie den Hauptmann von Löben." „Den Hauptmann von Löben?" stotterte

mein Oheim. „Und — Sie wären — Emma von Heyden? " „So gewiß als Sie Robert von Bieren sind!" „Großer Gott!" rief der alte Mann; „wer hätte gedacht, daß je ein Tag kommen könnte, an dem wir uns sehen und nicht erkennen würden?" „Ja, es ist sonderbar!" ver- setzte sie mit wehmüthigem Lächeln. „Unerkannt müssen wir uns wieder begegnen, nur — um Schach zu spielen." „Aber der Blumenstrauß?" fragte mein Oheim. „Er ist hier," erwiederte Frau

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 12.04.1866
Physical description: 8
und — etwas verstimmt kehrte man in's Hotel zurück ohne Shawl. Emma war zu taktvoll, um des streitigen Objektes noch ferner zu erwähnen. Arthur aber, den das erste Wölkchen am Ehehimmel unangenehm berührt hatte, beschloß im Stillen seiner schöneren Hälfte eine kleine Lektion zu geben. Als das Pärchen acht Tage später an der Grenze — wo, thut nichts zur Sache — anlangte, machte Arthur im Geheimen einen der Douaniers auf die „Dame" als eine des PaschenS

771 braucht, als ein Herz und ein mit allem nöthigen Komfort ausgestatteteS Hüttöhen, so mußte die Bitte um einen Ankauf des verführerischen ShawlS als eine durchaus nicht ungerechtfertigte erscheinen. „Mit dem größten Ver¬ gnügen möchte ich Deinen Wunsch erfüllen, meine süße Emma," antwortete der galante Gatte auf die leise angedeutete Bitte, „denn der Shawl ist wirklich allerliebst und der Preis in der That sehr billig

. Aber Du vergissest, daß wir denselben an der Grenze versteuern müssen. Nun ist aber der Zoll ein so bedeutender, daß wir, meiner Ansicht nach, noch billiger wegkommen, wenn wir zu Hause einen ebenso schönen Shawl kaufen." Emma meinte lächelnd, was das Besteuern betreffe, so möge sich ihr geliebter Arthur keine Sorgen machen. Das wolle sie schon besorgen. Krinolinen seien in mehr als einer Beziehung äußerst praktische Möbel u. dgl. Arthur dachte

eine Lehre sein sollte, war zur Nemesis geworden, denn Emma trug in der That den verhängniß- vollen Shawl unter der Krinole Er hatte sich somit selbst denunzirt und mußte die hohe Strafe erlegen, von der ihm freilich, als dem Denunzianten, der betreffende Bruchtheil unter allgemeiner Heiterkeit der Beamten in Abrechnung gebracht wurde. Dabei durste er Gott noch danken, daß Emma in der Auf¬ regung nicht merkte, von wem eigentlich

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 09.10.1867
Physical description: 4
, um ihre Verantwortlichkeit zu decken. Diese Einrich tung schafft zugleich den Bestand einer Volksvertre tung, welche, zusammengesetzt ans Mitgliedern, die den verschiedenen Volksschichten entstammen, gleichfalls das Bedürfniß hat, sich mittelst der Statistik zu un terrichten und von derselben alle jene thatsächlichen sogar das geheimuißvolle Dunkel zu erhellen, das über dem Ereignisse liegt. Als wir vor zwei Monaten hier einzogen, waren Jsabella und Emma noch so, wie Sie dieselben in Paris gekannt haben, sie lachten

, waren munter, liebenswürdig, das Glück meines Va ter und die Freude des HanseS; kaum waren sechs Wochen verflossen, als Alles anders war. Emma war träumerisch und düster geworden; Jsabella, welche lang widerstanden hatte, fiel endlich gleichfalls in eine Art Entkräftung. Ich überraschte sie, als sie die Augen voll,Thränea hatten, tonnte eS aber nicht dahin bringen, ihnen ihr Geheimniß zu entreißen. Mein Vater befragte sie, aber mit eben so viel Erfolg wie ich. Sie hätten, sagten sie, keinen Kummer

können, nach dem Fenster. Ich sah weder Leiter, noch Strick oder sonst ein anderes An zeichen; auch war das Fenster sechzig Fug hoch über dem Schloßgraben gelegen, welcher voll Wasser uur weshalb «S eine Unmöglichkeit schien, bis herauf ge langen zu können. Um wen, um waS handelte e» sich denn? Jsabella gestand mir weinend, was ihr Emma anvertraut hatte. Vierzehn Tage nach unserer Ankunft im Schlosse, sah sie in der Nacht ein Ge spenst vor ihrem Bette stehen, das nach und nach immer näher tam, sie mit seinen kalten

Armen uu.. faßte und ihr den Namen unserer vor drei Jahren an einem Brustübel verstorbenen Mutter mit eisigem Hauche in das Ohr flüsterte. Diese Erscheinung hatte sich zu bestimmten Zeiten wieder gezeigt und immer dasselbe Wort, wie ein Leichengesang wiederholt. Emma sah darin einen Ruf, eine Mahnung des Todes. DaS schrecklichste bei dehSache ist, daß die so ernste, besonnene. Jsabella diese Ueberzeugung endlich zu thei len begannfuhr Arthur die in Schweiß gebadete Stirn abwischend, fort

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 15.05.1867
Physical description: 6
»,. Bürgermeisters sich Veranlaßt fähj dergleichen Verunglimpfungen' förmlichst zurückzuweisen: ' Von der Rienz,.im Mal. Gestern .Söiintcig' den 12.'.d. M. , wurde das sogenannte. Well,tr-..oder Kohlecbäd nächst Niederdorf für die heurige Cur-Säisofl eröffnet, und zwar, dui!ch Frau Emma Hellensteinxr; Schwarzadlerwirthin in Niederdorf/ weicht dieses Büd nunmehr auf mthrere Jahre in Pacht genomipen hat. Ich.glaube hierauf im.allgemeinen Interesse umsomehr aufmerksam machen zu dürfen, als es sich Frau Hellen

der .Rechnungen etwas zü sage^, haltt ich bei dtm ohnehin in den, weitesten Kri sen verbreiteten Und anerkannten Renommö der Fral^ Emma Hellensteiner.. für,'.unnöthig.' ^ DäS Bad, . in nächster Nähe.. vori^Nitdyrd.orf (kaum 10 Minuten weit davon entfernt) gelegen,, eignet^sich.'auch vortreff lich zu einem freundlichcu und angenehinen Somnier- frifch-AufenthaltSorte wegen der vorzüglich reinen Ge- birgSluft, der lieblichen Lage und der Nähe herrlicher Ausslüge in die prachtvolle großartige GebirgSwelt. Möge

das eifrige und intelligente Streben. der Frau Emma Hellcnsteiner, das Etablissement zir heben und den Anforderungen des Publikums in jeder Beziichung entgegenzukommen, anerkannt und belohnt werden/ möge es aber auch Anderen zu ähnlichem lobenswer tem Streben ermuthigen und aneifern! i ., ^ Niederdorf. 15. Mai. Mehrere in. Ihrem schätzbaren Blatte dS. IS. enthaltene Artikel, welche aus i verschiedenen Landestheilen die Anlagelivon Wald wegen, lebenden Zäunen und das AusforstungSwesen besprechen, geben

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 22.03.1870
Physical description: 8
den dujlenden Trank. „So,' rief Fräulein Emma, „j-tzt haben Sie Ihre Kehle angefeuchtet, j tzt müssen Sie erzäslen.' „Die Wünsche der Damen sind Befehle für mich — womit kann ich aufwarten? Mit blutigen Rawdies- Geschichten? Mit herzbrechenden Schilderungen des Elends der Nigger?' „O nein.' bat Marie und stockte dann plötzlich. „Nesselstein sah sie freundlich an. .Haben Sie keine Angst, Fräulein Selbach.' sprach er, „ ch kenn' Ihr weiches Gemüth und will Ihnen lieber ein lnst ges Erlebniß zum Besten geben

. und wir handelten ganz vergnügt einige Sachen ein, und verließen den Laden.' „Das 'st drollig,' rief Fräulein Emma, „solche Arglist häue ich dei» ehrl chen Oeutichen n>e zugetraut.' „Es waren Damen, not» dvne,' sagte der Graf boshaft, wir Männer sind allerdi gs z» dumm. Aber die Geschichte ist noch nicht aus. M in Freund führte mich in Albany in das Haus seiner Eltern ein und ich wurde zuweilen zum Thee eingelad ». Natür lich suchte ich d-ese Fr>undlichke>t rurch meine gerin gen gesellschaftlichen Talente

wie-ev un Rücken hatte.' Alle lachten, aber Fräulein Emma sagte: „Nun behaupten Sie Bösewicht noch, daß die Da» men arglistig seien! Zu» Strafe singen Sie unS an» genblicklich das Indianisch-Kölnische Lied — marsch an'S Piano!' Der Graf gehorchte. Marie aber bl'ckte verwun dert ihre kecke Freundin an, die so sana gdns mit! dem noch fast fremden Manue verkehrte. D<r Abend v.rlief auf eine sehr gemüthlich-Weise,, und die Gäste kedrten befriedigt nach Hause zurück Emil sah täglich mehr ein, welch eme werthvolle

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 17 of 20
Date: 02.03.1867
Physical description: 20
Beilage zu den Innsbrucker Nachrichten Nr. 51. Unterhaltungs-Blatt. Im Sarge wahnsinnig! Aus den hinterlaffenen Papieren eines bei Sadova gefallenen Offiziers. Ich war im Frühjahr 1861 von einem heftigen gastrischen Fieber befallen worden, dessen Ausbruch meine beabsichtigte Vermählung mit Fräulein von C— z hinausschob. Meine und die Eltern meiner Braut, so wie diese, Emma von C— z. wachten Tag und Nacht an meinem Krankenbette, reichten

— es war am 20. März — in dumpfer Apathie, als ich im Nebenzimmer die Stimme meiner Braut vernahm, welche in den heftig¬ sten Ausbrüchen meine Untreue beklagte. Damals wußte ich nicht, um was es sich handelte, erst später entsann ich mich, daß sich in der Mappe auf meinem Schreib¬ tisch ein — Liebesbrief befand, den mir eine Sängerin, mit welcher ich ein zärt¬ liches Verhältniß unterhielt, ehe ich mich mit Emma verlobte, geschrieben

hatte. Der unglückselige Brief war ohne Datum und Emma glaubte, derselbe sei erst kürzlich an mich geschrieben worden. Umsonst legten sich meine Eltern ins Mittel und be¬ theuerten. daß hier ein Mißverständnis obwalten müsse ; umsonst beschwor mich meine Mutter, ein Wort oder ein Zeichen der Aufklärung von mir zu geben. Ich war kraftlos, unfähig zu reden, mich zu rühren. Ja. ich habe vielleicht gar leicht eine bejahende Bewegung mit dem Haupte gemacht

, denn ich hörte , daß Emma ausrief, indem sie das Zimmer verließ: — Ich weiß genug! — Mein Zustand war gräßlich ; ich sehnte den Tod herbei. Und er kam dieser Tod. Ja, ich starb. Es war mir zu Muthe . als legte Jemand ein schweres Kiffen auf meine Brust, welches ohne mich zu ersticken, mir den Athem beengte. Dann kam über mich ein Gefühl unnennbaren Wohlseins, wie ich es zuweilen empfunden habe, wenn ich nach forcirten Märschen mich auf's

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 01.03.1864
Physical description: 4
, als wenn sie verschiedene Richtungen einschlügen; aber alle vier, Zmperatori und Maspoli in einem Wagen, 'Trabucco in einem anderen Wagen und Dreco 'iw Eisenbahn-OmuibuS, ließni sich nach' idem Hotel Äl. Marie, Nue Rivol» 83,) führen. Im- lperatpri, M'aSpÄi und Greco mietheten unter dem Namen Fipretti Zimmer, in welchen-sie ihr Gepäck unterbrachten. Was Trabucco anbelangt, der nur Träger eines Waldhorns und eines SackeS war, so verließ derselbe im Lause deS Tages das Hotel. Er härte angekündigt, daß er nach London

abreisen werden aber er begab sich nach dem Hause 193 in der Rue St. Honore, wo Grcco, der schon bei einer früheren Reise dieses HauS bewohnt hatte, ihn empfahl und ihm ei» ^Zimmer geben ließ. Diese Installationen wa ren provisorisch. «Schon am 23/ kam Grcco na 1? dem Hotel de NapleS, Rue ^St. Honore 476; er miethete- dort drei Zimmer, die am nämlichen Tage von ihm, Maspoli und Trabucco bezogen wurden, und nahm die Fürsorge zu sagen, daß er sich noch London be gebe. Am folgenden Tage holte Greco

Imperator,, der in einem vierten Zimmer untergebracht wurde. In diesen verschiedenen Hotels kam das Austreten dieser Fremden sonderbar vor. Sie halten von ihrer Ankunft an ein ungewisses, geheimnißvolles und zwei deutiges Benehmen: im Hotel St. Marie hatte Greco dem Aufwärter anempfohlen, den Schlüssel Niemand, selbst seinem Vater nicht, zu geben; im Hause 178 der Rue St.Honorc hatte Trabucco der FrauMvus- >et, Eigenthümern, des Hotels, die Bemerkung ge macht, daß die Schlösser der Möbel nickt

hinreichend fest seien; er hatte deshalb bei Liaid einen neuen, zu verschließenden Kasten gekauft und den Inhalt seines Sackes darin aufbewahrt. Als sich Greco im Hotel de NapleS einquartierte, ließ er die Schlösser seiner Möbel durch einen Schlosser untersuchen. Er wollte seine Effekten selbst in sein Zimmer brnigrn. Er verzögerte so viel als möglich die Vorzeigung seiner Papiere unv die seiner Freunde. Erst' am t. Jänner ermöglichte es die Frau Thierry, Eigenthum erin des Hotels, daß ihr die Pässe Tra

- bucco'S, Jmperatori's und MaSpoli's vorgezeigt wur den; Grero. dem der Gedanke, daß die Bücher von dcn Polizei-Inspektoren untersucht werden würden, unerträglich erschien, gab erst am zweiten Jänner seine Zustimmung zu seiner regelmäßigen Einschrei. bung. Mit e inem Worte, die verschiedenen Schritte dieser Männer verriethen ein Gefühl der Unruhe; sie nahmen gewöhnlich die Fürsorge, wenn sie ausginge», einen der Ihrigen im Hotel zur Ueberwa- chung zurückzulassen. Der Kellner, welcher sie bediente

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Tiroler Stimmen
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Page 5 of 6
Date: 24.11.1864
Physical description: 6
hin, damit ich nicht etwa mit einem anderen Vetturin anknüpfe. (Brotneid!) Ich: Ihr Italiener kennt uns Deutsche schlecht. Bei uns gilt die Regel: Ein Mann ein Wort Er: (Den silbernen Fapalivo einsteckend.) Auch recht. — Wohin befehlen euere Herrlichkeit? Ich: Morgen Punkt 6 Uhr Früh zum Hotel dclla Minerva. Er: Si Vossiguoria. Sie werden einen Vetturin kennen lernen der Pünktlichkeit liebt! Addio. I ch: Servitor sao zu deutsch: Gehorsamer Diener, und somit war der Handel abgeschlossen. Ich (ab.) Auf meinem Heim wege

zux Minerva überrechnete ich, ob eS etwa morgen ein kurzes Meßchen in der Kirche sopra Minerva trage, da diese Kirche gerade an daS Hotel della Minerva anstößt. Die ver heißenen Pünktlichkeiten des Vetturin schlug ich ungeachtet seiner Versicherung auch nicht hoch an und so beschloß ich eS dennoch zu wagen eine hl. Messe zu hören, da meine Mutter eS mir von Jugend an gar so sehr anS Herz gelegt hatte. Der Morgen meiner Abreise war angebrochen ein herrlicher September Morgen, das Bündel lag

auS. Da hab ich eS nun mit meiner Mutter guten Lehren. Der Vetturin ist fort und mir bleibt — daS leere Nachsehen. Doch wir werden erfahren, daß ich meiner Mutter Unrecht that. Eine Mutter ist halt doch im mer klüger als der Sohn. Ich trat wieder in das Hotel und trieb endlich einen der Kellner auf, alles andere Hotel-Perso nale ruhte noch in den Armen deö süßesten Schlummers. Wie bekannt ist eS in großen Hotels gang und gäbe NachtS lange zu wachen und morgens lange zu schnarchen. Ich erkundge mich, ob kein Wagen vorgefahren wäre

und er behauptete keck und kühn, nicht ein Mäuschen habe sich in und vor dem Hotel gerührt. Allo nichts Vetturino fragte ich nochmals? Mente sprach der Kellner und kehrte mir gähnend den Rücken. Ich ver wünschte alle Pünktlichkeit, hatte jedoch noch eine kleine Hoff nung für die italienische Unpünktlichkeit und schlenderte daher auf dem Platze vor dem Hotel eine Zeit lang auf und ab. Ich pfiff auS Langweile Arien deutscher Lieder vor mich hin, und betrachtete dabei ein Paar gemüthliche Buben

genfertige Mann zuvor, machte mir Vorwürfe, daß ich ihm von Rom davonlaufen wollte, daß er nicht zur rechten Zeit im Hotel della Minerva eingetroffen, sei Niemand anderer als zwei Passagiere aus Belgien schuld, die gar nicht aus den Federn gewollt hätten. Sehen Sie fuhr er mit lieblich einla dender Stimme weiter, dort steht die Kutsche, die zwei Herrn,

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Innzeitung
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Page 1 of 4
Date: 28.09.1864
Physical description: 4
, ihn in seinem Hotel zu besuchen und läßt sich schottische Dudelsackpfeifer kommen, die zu diesen impro- visirten Matineen und Soiröen aufspielen müssen. Er geht aus vollkommen angekleidet und kehrt mehr als halb entblößt zurück, indem er Rock, Weste, Hut, Schuhe rc. unterwegs vertheilt hat. Innerhalb wie außerhalb des Hotels erscheint er in einem dem Urzu stand fast gleichen Kostüm, das eben in nichts mehr als einem sehr kurzen Flanellhemdchen besteht; auf dem Kopf trägt er als Helm ein silbernes Schüffelcouvert

) zu machen. Er wird zum Schrecken Aller; denn selbst bei Nacht ruht er nicht, sein Treiben ist da womöglich noch weit schlimmer und (bei Licht und Feuer) gefähr licher. Das Hotel fängt an leer zu werden. Der arme Wirth ist trostlos; er weiß nicht, wie es anstellen, um Ruhe ohne Eklat zu erzielen. Er verfällt auf die Idee, den „Honourable' spazieren zu fahren. Gedacht, gethan. Eine Equipage mit Vieren fährt vor; die neue Farce scheint den Bruder des Carl of Airlie zu er götzen. Er gibt sich den Freuden einer Spazierfahrt

? aus den Fluthen und kehrt dann scheinbar ermattet nach dem Hotel zurück. Hier beginnt er jedoch seinen Unfug auf's Neue und schlimmer, denn zuvor. Endlich faßt sich der Wirth ein Herz und telegraphirt an einen der jüngrrn Bruder des Lords. Dieser erscheint umgehend, ist jedoch ebenso wenig als irgend ein Anderer im Stand, auch nur den Schatten eines Eindrucks auf seinen Bruder zu machen. Der Wirth versucht nun ernst aufzutreten. Empört über diese Frechheit befiehlt Ogilvie, seine Sachen zu packen

und dieselben nach dem Adler-Hotel zu bringen. Man ist glücklich, man ist ihn endlich los. Doch sein Ruf ist ja längst vor ihm im Adler gewesen und er findet verschlossene Thüren. Er will zum Royal Hotel zurück; doch auch hier hat man Vorkeh rungen getroffen, um nicht aufs Neue von dem bösen Gast heimgesucht zu werden. Einen Moment überlegt Ogilvie, dann verschwindet er. Nach Dunoon Castle geht sein eiliger Lauf. Dieses alte Schloß wird von Herrn Eglinton und Familie bewohnt. Er zerschlägt eine der großen Spiegelscheiben

in den Parterrefenstern, klettert ins Zimmer und macht sich's auf einem eleganten Ruhebett bequem. Den Gärtner, der den Einbruch gesehen und nun eintritt, um ihn hinauszuweisen, wirft er aus dem Fenster; ein Gleiches widerfährt dem Sohn des Herrn Eglinton. Endlich macht er sich im Grauen des Morgens auf die Beine. Aufs Neue zieht er am Royal Hotel wüthend die Klingel; doch man öffnet nicht. Fluchend und stampfend steht er da, als plötz lich Herr Eglinton Vater erscheint, begleitet von zwei handfesten

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