Seite 8 Donnerstag, 1. Juni 1933 Nr. 22 „Der Oberländer" Kaufhaus Cor da Geiger Landeck liefert Eisenwaren, Werkzeuge für alle Berufe, Ackergeräte, Bau- und Möbelbeschläge, Lacke und Farben, Haus- und Küchengeräte in allen Ausführungen, komplette Braut ausstattung von 100.— S aufwärts, Hotel-, Gasthaus® und Pensioneinrichtungen, einschließlich aller Maschinen, Möbel aus gebogenen Holz, Herde, Fischereigeräte, Bienenzuchtartikel, Kinderwagen, Nähmaschinen, Land maschinen, Sportartikel etc. etc
in gutem Zustand zu verkaufen. Nähere Auskunft in der Verwaltung des Blattes. Hotel Posi - Ceniral-Cale imsl Pfingstmontag, den 5. Juni 1933 Tanz-mend bei bekanntem Orchester Zu zahlreichem Besuch ladet freunde liehst ein Die Direktion. Billige Wohnung mit schöner Aussicht zu vermieten. Tannrain no. 3 bei Stams. Schünwies hellehter Ausflugsort! Ausgangspunkt für Touren und Spaziergänge zum Venet, Steinsee, nach Falterschein, Kronburg. Anläßlich der Männerwallfahrt zur Kronburg am Pfingstmontag
selbst eine Magd halten können und zwei Knechte obendrein, denen sie dann kommandieren konnte? Sie sah ihren Gast beifällig an und nickte gedankenvoll: „Weiß Gott, Sie haben recht, Herr Student! Aber immer Hab ich gedacht, es müßte nochmal recht hübsch und lustig werden hier in Berlin, deshalb blieb ich. Doch, wissen Sie, man findet hier nicht den rechten Anschluß, besonders in einem so seinen Viertel wie hier. Hier kann man ja beinah das Mädchen nicht mehr von 'ner Gnäd'gen unterscheiden!" Emma senkte
ausbrechen und die Arme ausbreiten, doch dabei warf sie einen spitzen Sektkelch vom Tische, der hinter ihr stand. Sie machte sekundenlang ein erschrok- kenes Gesicht, dann aber sagte sie gewissenlos: „Ach was! Es ist eben kaputt! Zerbrochen wird in jeder Wirtschaft was, und Scherben bringen Glück!" „Räumen Sie doch die Scherben beiseite, da mit das gnädige Fräulein sie nicht sieht!" Aber Emma schlug ein Hohnaelächter an: „Mag sie's doch sehen! Ich hab's doch nicht mutwillig getan. Und übrigens geh
ich ja sowieso!" Aber sie fegte die Scherben doch zusammen und warf sie zum Kehricht. Heinz hatte seine Mission hier erledigt und suchte nach einem Grunde, sich bald verabschieden zu können. Er hatte gerade die stets pasiende Ausrede auf den Lippen, daß ein Freund ihn irgendwo erwarte, als die Klingel rasselte und in dem glasverdeckten Kästchen das Schildchen „Schlafzimmer" sichtbar wurde. Emma drehte sich ärgerlich um: „Nun is sie endlich aufgewacht, und es is schon zehn vorbei!" „Ich will Sie nicht länger