und Nach folger gefunden, hier in diesem „deutschen Cremona" baut ein fleißiges Völkchen heute noch die Geigen, nach- und der leichtgläubige Besteller hat das Nachsehen und auch den. Spott dazu. Bei solchen Bestellungen, die per Nachnahme gesandt werden, entspricht die Sendung in vielen Füllen gar nicht der Bestellung. Wird diese zu rückgewiesen, so ist in der Regel auch immer die An gabe verloren. Ja, die Kühnheit dieser Leute, die es hauptsächlich auf die Leichtgläubigkeit der Frauen ab gesehen haben, geht
zu mah- neu, bei Bestellungen von Ware und Artikeln auslän discher Firmen, sie sollen aber auch daran mahnen, die Einkäufe bei dem reellen, christlichen, heimischen Geschäftsmanne zu machen. Der Vorteil hievon ist beiderseitig. dem man im echten, lombardischen Cremona längst aufgehört, diese Kunst, die einst seinen Ruhm aus machte, zu betreiben. Die Mittenwaloer aber sind stolz, Erben dieses Ruhmes zu sein und jenem Manne, dem sie diesen Ruhm ebenso wie ihren Wohlstand verdan ken, haben sie mitten
im Markt ein prächtiges Denk mal aus Erz und Stein gesetzt mit der schlichten In schrift: „Matthias Klotz". Es war vor zweieinhalb Jahrzehnten, als ein einfacher Bauernsohn von Mittenwald, Matthias Klotz, auf der Wanderschaft durch die Städte der Lombardei nach Cremona kam und hier in Amatis Werkstatt ein Lehrling des Geigenbaues wurde! Mit Eifer lernte der kleine bayerische Lehrjunge die Kunst seines Meisters und dessen Gehilfen, zu welchen damals Stradivari und Guarneri gehörten, und bald
hatte er sich eine solche Fertigkeit angeeignet, daß der Meister und die welschen Gesellen ihn mißgünstig betrachteten. Der junge Matthias merkte dies und verließ heimlich die Werkstatt, wie Cremona. Nach einigen weiteren Lehr jahren in Padua kam Klotz in die Heimat zurück. Es war ein armseliges Bauernleben, welches die Mitten- walder damals führten. Bei fast 1000 Meter Meercs- höhe, kargem Boden, langen Wintern, kühlen Sommern bietet die Landwirtschaft kein üppiges Dasein und als daher Matthias Klotz mit seinen Kenntnissen