Mffsliü? in Hk 8WWM. Die folgsame „Jtalia". Rom, 23. Jänner. Im Zoo irr Rom spreite sich, wie das „Bert. Tageblatt" erzählt, eine Szeoe ab, Die zur La- tirc herausfordert, aber auch wohl symbolische Bedeu tung hat. Ein faschistischer Abgeordneter erzählt sie in der faschistischen Presse. Dienstag nachmittags also erschien ur plötzlich Mussolini, um, wie er es so häufig tut, den jungen Löwen einen Besuch abzustatten. Mussolini lretz den Löwenzwinger ausfchlietzen und schritt als neuer Daniel
unter die Löwen. Während sich die übrigen Löwenkittder vor dem magnetischen Blicke Mussolinis scheu zurückzogen, näherte sich schweifwedelnd und Mus solinis Hände leckend die Löwin „Jtalia", des Präsiden ten Liebling. Bor dem Löwenkäsig hatte sich inzwischen eine große Menge angesammelt, vor deren Augen Mus solini mit der Löwin spielte wie mit einem jungen Hunde, sie neckend, auf den Rücken warf, bald liebkoste und streichelte, bald zum Scherze schlug und ihr die Faust m den Rachen steckte. „Sehen
Sie," bemerkte Mussolini zu dem ihn begleitenden Abgeordneten, „wie vor züglich ich meine „Jtalia" dressiert habe, wie sie mir folgt, mich liebt, mir aus der Hand frißt! Auch ich habe sie gern und kann nicht lange sein, ohne sie zu sehen. Sie ist völlig harmlos, meine Jtalia. Die anderen jungen Löwen dort sind es weniger." Nach einer kleinen halben Stunde verließ Mussolin i den Löwen käsig, um nach Hause zu reiten und auf seiner Geige Bach oder Grieg zu spielen. Der Abgeordnete, der dies artige
Ge- schtchtchen erzählt, schließt bewundernd: „Für einen solchen Löwenbändiger muH es weniger schwer sein, auch die weniger gefährlichen, wenn schon starrsinnigen Be stien (!) des Käfigs von Monte Citorio zu zähmen, ganz abgesehen von den Hammeln des Aventin." Dabei übersieht der begeisterte Gewährsmann nur, daß schon mancher Dompteur mit seinen Löwen schmerzliche Erfahrungen machen mutzte, auch wenn sie so harmlos und folgsam schienen wie Mussolinis „Jtalia". Zer Ml? M non inrMMeMn. In Breslau