Kümmernis, die seine Mutter bedrückte und das Mitleid besiegte — ihm selbst noch unbewußt — den Widerstand und Trotz. Jetzt hatte Friedl niemanden mehr, der ihn lieb koste und nach Kräften behütete, als Ami, sein Hünd- lein. — „Die Mutter schlaft tief in der Erden," bedeutete ihm der Vater und spöttelte häßlich, als Gottfried frug, wann sie wieder wach wird und wer sie heraus- holt. * .*. •*i». „Die Mutter ist in den Himmel 'gangen," belehrte die Thres und erklärte ihm, daß der Weg dahin durch sieben
, wie durch eine Trompete, gen Himmel: „Mutti, Mutterte komm!" Und dann wurden ihm die Augen feucht und Ami sprang — als verstünde er des Knaben schmerzliche Regung — wedelnd und das Zünglein reckend, an Friedl hinaus. Als das Winterwetter anhub, erzählte Gottfried seinem Genossen in der dumpfen, oft kalten Stube Geschichten, die allesamt damit endeten, daß die Er sehnte wiederkehrte. Wenn Ami dann eben zufällig behaglich knurrte und vergnügt tat, nahm der Bub dies als ein tröstliches Zeichen der Zustimmung
war, den beschriebe nen Weg zum Himmel zurückgelegt habe, und je länger ! er nachdachte, je lieber wurde ihm Mutters Grab, „'s wird lei der Vater recht haben," meinte er; „bis zum Friedhof hat sie's wohl noch dermacht." Und er wünschte mit aller. Inbrunst seiner Kinderseele, daß sich die Erde ihm auftun möge. Weihnachten kam; das Fest der Freude. Die Thres nahm den Buben an die Hand und ging mit ihm über den Christbaummarkt. Da standen schöne, breitästige Weißtannen und schlanke Fichten. Rieselt- bäume, Bäume