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Alpenländer-Bote
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Page 4 of 14
Date: 28.03.1926
Physical description: 14
Donnerstag, den 25. März 102(5, ^ Seite 4. Nr. 13. Der Himmel auf Erden. Das gibts einmal nicht, heute schon gar nicht, wer den sich die Leser denken. Es sieht auf Erden alles eher als himmlisch oder dem Himmel ähnlich aus. Heute ists zum Teil so, daß der eine gern einäugig sein wollte, wenn der andere blind rpürde. Wie viel Neid. Selbstsucht, Tyrannei, Terror, und wie viel Feindschaft und Schadenfreude gibts in der Welt, von den vielen und schaurigen Verbrechen gar nicht zu re den, die beinahe

die Vermutung aufkommen lassen, als ob Scharen von Menschen von der Hölle wären ausgespien worden. Und da soll der Himmel auf Er den sein können! Es mögen etwa 20 Jahre her sein, als in einer Stadt am Bodensee die Bewohner zu einer sozialdemokratischen Versammlung eingeladen wurden. Als Redner wurde ein protestantischer Pastor aus der Schweiz angekündigt. Das reizte auch meine Neugierde zum Besuche der Versammlung. Der Red ner — er bekannte sich selbst als Anhänger der So-: zialdemokratie bemerkte

u. a., daß wenn die Leh ren des Sozialismus allgemein zur Annahme und Durchführung gelängen, wir den Himmel auf Erden hätten. Wenn der protestantische Pastor heule noch leben sollte, dürfte er wahrscheinlich anders denken. Man brauchte ihn ja nur auf Rußland zu verwei sen, wo die Lehren des Sozialismus vollständig zur Durchführung gelangten. Aber den Himmel auf Er den wird heute sicher niemand in Rußland sehen, höch stens etwa die obersten Bolfchemiftenführer. die in allen Genüssen schwelgen und sich Reichtümer

angeeig net haben aus Kosten des armen Volkes. Wer wissen will, wie der Himmel auf Erden in Rußland beschaf fen ist, der lese nur noch einmal den Artikel „Sieben Wochen im Paradies", im „Bötl", Nr. 11, durch. Uebrigens zweifle ich auch noch sehr stark daran, daß sich die schwelgerischen Bolschewikenführer im Himmel zu sein fühlen. Dazu gehört viel mehr und andere Ge nüsse und Freuden, als sie genießen. Aber die Neichen haben den Himmel sicher schon auf dieser Welt. So kann man oft sagen hören

. Ja, wenn zum Himmel auf Erden sonst nichts nötig wäre, als Geld im Heber- fluß und was man für Geld bekommen kann, dann ja. Aber das genügt noch lange nicht. Wie wären sonst die zahlreichen Selbstmorde reicher Leute mit strotzender Gesundheit, denen alle Genüsse der Welt zur Verfügung stehen, die sich gar nichts zu versagen brauchen, zu erklären. Vor wenigen Jahren hat in Wien ein junger Mann Selbstmord verübt. In einem an seine Eltern gerichteten hinterlassenen Briefe be merkte er. daß er alles genossen

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Lienzer Nachrichten
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Page 11 of 16
Date: 10.05.1929
Physical description: 16
eines Arztes numnehr wieder einen eigenen Arzt bekommt, wodurch der Arzt von Winklern nur entlastet wird. I Kerrgottswinkel Himmel. Fernand hat gesagt, man soll den Himmel den Narren und den Spatzen lassen. Es sei Himmel genug auf Erden und die Menschen selber könnten sich den Himmel hier machen. Dann brauchen wir den anderen drüben nicht. Fch möchte jetzt einmal mit diesen Menschen reden, ob er wohl den Himmel auf Erden gefunden mit wunschlosem HerzenSglücki und -frieden und ob er andern den Himmel

gemacht hat; ich möchte ihn jetzt fragen, ob er noch nicht an den Himmel glaubt, in dem er sich jetzt freut oder nach dem er sich im Fegefeuer bren nend sehnt oder den er in der Hölle (ästert und verflucht, weil er vom Himmel verstoßen ist. Er würde nichts mehr sagen von Narren und Spatzen und vom Himmel auf Erden. Bitte, nimm den Armen und Gedrück ten und Glücklosen das Bewußtsein vom Himmel, die Hoffnung auf gerechten Lohn und Vergeltung aus dem Herzen und sag' ihnen, sie müßten aus Erden glücklich

zu wer den versuchen, denn drüben gibt es keinen Himmel und keine Vergeltung: kannst du dir vorstellen, was die Millionen und Millionen Unzufriedener tun werden? Wie viele würden verzweifeln und dich verfluchen, weil du ihnen das genommen, was sie noch aufrecht hielt im Kampf des Lebens? Würden sie nicht aufstehen gegen die Reichen und Mächtigen und Genießenden und ihnen — vielleicht auch dir — das bißchen Himmel entreißen, das in Geld, Macht und Vergnügen liegt? Und würden sie sich nicht gegenseitig

zerfleischen, weil jeder daS Stücklein Himmel des anderen haben will: denn mit seinem hat er nie und nimmer genug? Und hätte ein einziger alles, was die 1800 Millionen Menschen haben, es Ware fein Herz nicht voll, es wäre nicht sein Himmel: denn das Sehnen des Herzens geht über alle Welt hinaus: erst iin Unendlichen findet er Feine Ruh! Die Apostel haben Heimweh bekommen, als sie den Herrn in den Himmel auffahren sahen: nicht bloß die Apostel, wir Menschen gar alle, auch die Ungläubigen und Gotteshasser

haben Heimweh nach dem "Glück, sehnendes, oft un bewußtes Heimweh nach dem Himmel. Der Herr hat uns den Himmel aufgetan: ihm müs sen wir nachgehen, auch aus den Oelberg: dann kommen wir heim und dann wird das Verlangen unserer Seele gestillt und unser Herz endlich ruhig, wenn es ruht in Gott. Fch wollt' daß ich daheim mär! Sonntagsplsuäerei. muttertreue. Von Maria Lorenz. Nachdruck verboten. Wenn du iin Leben stehst, im bunten Kreise, Wo die Gestalten wechselnd dir sich nah'n. Wenn wie aus Adlersflügeln

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Alpenländer-Bote
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Page 3 of 16
Date: 20.07.1930
Physical description: 16
und Herz zu Himmel er hebend. das Sursum eorda! Empor die Herzen! an- timmt, dann geht ein großes heiliges Ahnen, ein stilles Schauern durch die Seele der Gläubigen, die dem un blutigen Opfer in Demut und Andacht beiwohnen. Me ein Sursum eorda hört sich auch der sechste Glaubens artikel des Credo an: Sufgefahren in den Himmel, sitzet zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters. M Leib und Seele fuhr der Heiland in den Him mel auf; als Gott hatte er ja den Himmel nicht verlas sen, da er seiner Gottheit

nach stets allgegenwärtig ist. W Leib und Seele hat er zeitlebens den himmlischen Vater verherrlicht und als G o t t m e n f ch die Welt erlöst. Dafür sollte auch seine Menschheit des Himmels « eit teilhaftig werden. Auch unseretweaen fuhr ind in den Himmel, um, wie er selbst sagte, uns dort Wohnungen zu bereiten. Jesu Himmelfahrt verbürgt uns, daß auch wir einst mit Leib und Seele Himmelfahrt halten können, sofern wir im Leben ihm nachgefolgt sind. Jesus konnte leicht zum Himmel auf- strhren

, da er nicht mehr den sterblichen Leib trug, son- bern den verklärten, vergeistigten Leib, mit dem er nach feiner Auferstehung durch verschlossene Türen trat. Sein verklärter Leib war nicht mehr den Naturge setzen unterworfen. Es aab Menschen und gibt viel leicht auch heute noch solche, die behaupten, man könne «rr nicht wissen, wo der Himmel ist. Früher hätten die Leute sich den Himmel über den sichtbaren Sternen vorgestellt. Die Astronomen hätten jedoch den Beweis erbracht, daß über den mit bloßem Auge

sichtbaren Sternen viele andere Sternenwelten sich befinden. Und »och immer sei man nicht am Ende neuer Entdeckun gen angelangt. Stimmt! Der Mensch wird auch nie an bas Ende kommen. Soll damit aber auch schon bewie- stn sein, daß der Himmel als Ort eine Unmöglichkeit fei. Wird denn der Menschengeist jemals alle Schöpfer taten Gottes ergründen können? Uebvigens ist der Himmel in erster Linie ein Zustand der Seligkeit. Der Himmel ist überall, wo Gott ist und Gott ist allge- genwärtig. Die Hauptsache

der Seligkeit liegt ja in der Anschauung Gottes und in der Teilnahme seiner Selig keit. Der heilige Chrysostomus schreibt in einer seiner Schriften: „Forschen wir nicht danach, wo die Hölle sei, trachten wir vielmehr, ihr zu entgehen." Aehnlich könn ten wir sagen: Forschen wir nicht danach, wo der Himmel sei, trachten wir vielmehr, chn zu erreichen. Was ist der Himmel? Eine Frage, die kein Sterblicher erschöpfend zu be antworten imstande ist. St. Paulus, dem es gegönnt war, einen Blick zu tun in den Himmel

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Alpenländer-Bote
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Page 6 of 22
Date: 26.12.1926
Physical description: 22
Christkind soviel ilt wie du. Wenn du einmal zum Himmel hinauf ommst, reißen sie wohl alle Torflügel auf und Ziehen dich an beiden Händen hinein. Du hast ja dem Christkind im Bilde so oft eine Wohnung eingerichtet, und da kann's gar nicht anders sein, als daß dir das Christkind un Himmel auch eine der schönsten Herbergen einräumt." Sotancn Ein flüsterungen schenkte das knollige Männlein je derzeit ein williges Gehör. Nun geschah es, daß Willibald Krautmann starb und just in der Nacht vor dem heiligen

Weih nachtsabend. Leicht war er hinüber gegangen und drüben trabte er nun rüstig den steilen Weg zum Himmel empor, fing auch alsbald mit sich selber zu reden an... Siehst du, mein guter Willibald, wie das Christkind diejenigen ehrt, die es ehren will? Gerade am hl. Abend, zum schön sten Fest im Himmel läßt es dich holen. — Ob sie im Himmel wohl eine schöne Weihnachtskrippe haben? Du, du, ich fürchte, sie haben am End keine. Dann freut's mich aber an dem Tag gar nicht im Himmel. — Vielleicht rufen

sie dich fuft deswegen hinauf, daß du ihnen droben eine große, prächtige Krippe herrichtest. Da ist aber die Zeit schon reichlich knapp, und sie hätten mir's früher sagen können. Nun, wir werden ja sehen.... Wie der Willibald ans Krippenmachen im Himmel dachte, überkam es ihn wie ein Fie ber, und die Wanderschaft ging ihm viel zu lang sam. Der Weg war weit, und Winter war es und kalt. Oftmals glitt der Himmelswanderer am eisigen Pfade aus oder rutschte ein paar Schritte zurück. Das ärgerte

ihn, und weil kleine Häfelein schnell übergehen, begann er auch alsbald regel recht zu murren... Wenn sie ihn schon durchaus im Himmel droben haben wollen, könnten sie ihm wohl ein Fuhrwerk schicken, das wäre nicht zu viel verlangt. Es müßte just kein zwölfspanniger Wagen sein, mit einem Viergespann wäre er auch zufrieden. Und was tun denn die vielen Engel im Himmel, daß ihm gar keiner entgegenkommt? Er verlangt gewiß nicht, daß eine ganze Lcgios Engel daher komme, ihn zu begleiten, aber ein aar Dutzend

wieder. Willibald Krautmann schüttelte den Kopf. Aber jetzt geht ihm ein Licht auf. Sie wol len ihm eine Ueberraschung bereiten. Er soll ganz nahe an den Himmel herankommen, dann wer den die Tore aufspringen, und die Musik schmet tert ihm ins Gesicht, und die ganze himmlische Pracht strömt heraus, die Chöre der Erzengel und Engel, die Reihen der Patriarchen, Prophe ten, Apcstel usw. Ja. ja. so wird es sein, nicht anders Er ist zwar im Leben nie für Ueber- rafchungcn gewesen, aber wenn sie im Himmel just

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Lienzer Nachrichten
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Page 9 of 14
Date: 31.07.1931
Physical description: 14
wurden insgesamt 8 1000'— ausgesetzt. Die unter Kennwort einzusendenden Arbeiten, für deren Verfassung in erster Linie Lehrpersonen in Betracht Me der Bauer in den Himmel kam. Es war einmal ein Bauer. Als sein Stünd- lein gekommen war, machte er sich auf den Weg nach dem Himmel. Er war schon meh rere Tage unterwegs, da kam er endlich! zum Himmelstor,' dort klopfte er mit zitternder Hand an. Gleich fragte Petrus: „Wer ist da?" Der Bauer erwiderte: „Ich bin ein Bauer, komme aus der sündigen Welt

und bitte, mich in den Himmel einzulassen." Petrus antwor tete: „Bauern werden im Himmel nicht auf genommen, sie müssen direkt in die Hölle wan dern, denn der Himmel ist voll von Fuden, welche durch Schuld der Bauern auf der Reise Nach Amerika umgekommen sind." Der Bauer bat noch mehrere Male, doch Pe trus gab immer dieselbe Antwort. Da half es denn schließlich nichts — er mußte in die Hölle wandern, denn auf die Erde wollte er auch nicht mehr zurück. Auf dem Wege zur Hölle kam ihm ein al ter Advokat

entgegen, der fragte ihn: „Was siehst du so mißmutig aus?" Er antwortete. „Wie sollt ich nicht mißmutig sein? Ich' rooltte in den Himmel kommen, aber Petrus ließ mich nicht -zum Tor hinein. Er schickte mich in die Hölle, denn der Himmel soll voller Juden sein." Der Advokat sprach!: „Komm zurück! Ich will dich schon hineinbringen, Hab ich doch auch auf Erden deine Sachen immer gut ge führt; ich werd' auch mit Petrus schon fertig werden." kommen, sollen bis 15. September

: „Wer ist da?" Der Advokat antwortete: „Ein alter ehrli cher Bauer mit seinem Advokaten." Petrus sprach: „Ich habe doch! schon gesagt, daß Bauern nicht in den Himmel kommen!" Der Advokat entgegnete: „Mach! das Tor auf und laß wenigstens mich! hinein." Petrus öffnete das Himmelstor, der Advo kat ging hinein und sagt zu PetruS: „Geh rasch «und ruf mir den lieben Gott selber herbei, ich will ihn persönlich wegen des 'Bauern sprechen,'solange du fort bist, bleibe ich hier als Torhüter." , Petrus ging

. — Kaum war er fort, so rief der Advokat mit lauter Stimme in den Him mel hinein: „He! Ich komme grade aus der Hölle, der Teufel versteigert heute alte Hosen!" Kaum hatte er das gesprochen, so stürmten alle Juden zum Himmelstor. Es dauerte nicht lange, so waren sie alle aus dem Himmel hin aus. Jetzt lieh der Advokat den Bauern ein, und als Petrus zurückkam, da konnte er nichts da wider sagen, denn Platz war ja nun genug da. Seit jener Zeit läßt Petrus aber kernen ein zigen Advokaten mehr in den Himmel

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Alpenländer-Bote
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Page 4 of 16
Date: 20.07.1930
Physical description: 16
glaubensfeindliche Menschen, 'denen das Denken noch niemals Kopfschmerzen bereitet hat. treiben nicht ungern Spott, wenn in ihrer Gegenwart von Himmel und Hölle und ewiger Vergeltung die Rede als daß sie je auch nur die leisesten Regungen seines Inneren verraten hätten. Alice Romberg besaß nicht Menschenkenntnisse ge nug, um aus den Zügen der Männer ihren Charakter lesen zu können; sie wußte nur sofort, daß ihr Lord Glenham von beiden am besten gefiel, und instinkt- mäßig faßte sie zu ihm Vertrauen

Lebensweisheit. Das kann aber nur geschehen durch aufrichtiges Streben nach dem Himmel, mit anderen Worten: durch Aneignung der Gesinnung Christi und Nachahmung seines Lebenswandels. Doch genug über die Frage: Was hält von der Himmelfahrt sich geschmeidig durch alle Klippen hindurchzuwinden zurück? Fragen wir jetzt: Was führt zum Himmel? Diese Frage hat der Heiland einst in seiner Berg predigt beantwortet, in den acht Seligpreisungen. Se lig die Armen im Geiste. Das sind jene, die ihr Herz nicht an Geld

für die Sünden anderer. Se lig sind, die Hunger und Dur st haben nach der Gerechtigkeit, wie einst der Ordenspriester Mai- lard, der den König Ludwig XII. von Frankreich öffentlich in einer Predigt wegen seines Ehebruches rügte, der ihm dafür mit dem Tode durch Ertränken drohte, worauf der mutige Ordenspriester ruhig er widerte: „Es ist mir gleichgültig, ob ich zu Wasser oder zu Lande in den Himmel komme." Selig sind die Barmherzigen. Die Barmherzigkeit gegen den Nebenmenschen, besonders gegen Notleidende

willen. Zur Bekräftigung diefei Seligpreisung fügt der Herr noch bei: Selig seid ihr wenn man euch um meinetwillen schmäht und verfolgt und alles Böse euch fälschlich nachsagt- Freuet euch und frohlocket, denn euer Lohn ist grotz im Himmel." Nach der Lehre vieler Heiliger ist treue echte Marienverehrung sogar ein sicheres Kennzeichen der Auserwählung Was die Himmelfahrt verbürgt, ist ganz besonders eifriges, demütiges und beharrliches Gebet, aber nicht bloßes Lippengebet. Das Herz mutz mitbeten

. Ein hl. Kirchenlehrer schreibt: Wer betet wird selig werden, wer nicht betet, geht verloren. Das Beten muß freilich ein beharrliches fein. Der Mensch bedarf jeden Tag der Gnade Gottes, folglich soll ei auch jeden Tag darum beten. Das Leben eines jeden Tages soll ein Sursum corda sein. Immer näher zun, Himmel, immer näher zu Gott, zumal es für die Ewig keit keine andere Wahl gibt als Himmel oder Hölle. Wie wahr schrieb Thomas von Kempen in seiner „Nachfolge Christi": „Eitelkeit ist es, sich ein langes Leben wünschen

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Alpenländer-Bote
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Page 4 of 24
Date: 20.04.1930
Physical description: 24
durch ein einsames Bergtal gewandert, hörtest das Aveglöcklein vom Turm eines Bergkirck- leins heraustönen und eine Amsel ihr Abendlied slo. ten. Ueber dir flimmerte und funkelte der Sternen- Himmel auf in märchenhafter Pracht und Herrlichkeit. Sag einmal, war es dir da nicht, als ob Himmelsfriede sich auf die Erde niedergelassen und da eine Heimstatt hätte suchen wollen? Hat dieser Abendfriede nicht ein Echo gefunden in den Tiefen deiner Seele? So oder ähnlich, nur in verstärktem Matze, mag es den Apo- steln

für die Geretteten ewige Ostern im Himmel. Was ist der Himmel? Was bietet der Himmel? Der Himmel ist Gott selbst, das Schaue« Gottes, seiner unendlichen Schönheit, seiner unbcgrcnj. ten Güte und Heiligkeit, das Teilhaben an seiner ße- ligkeit, wogegen alle Schönheit, alle Güte, alle Selig, keit auf Erden nur wie ein Tropfen ist gegenüber dein Ozean. Die Gerechten werden glänzen wie die Sterne, Freude und Wonne wird sie umfangen, wie die Hei lige Schrift sagt. Schön ist die Erde in ihrem Blüte,« schmuck

, mit ihren murmelnden Bächlein und ihren Suberströmen, ihren in die Wolken ragenden Berge« und den blauen Seen, mit den süßen Liedern der gesie. derten Sänger. Doch ist alle Erdenschönheit nur ein schwacher Schimmer gegen des Himmels Pracht und Herrlichkeit. Nicht umsonst hat sich der Heiland so viel kosten lassen, um den Menschen den Himmel wieder jh erschließen. Um des Himmels Seligkeit zu erwerbe«, haben Millionen von Christen den Martertod erduldet, andere Millionen ein Opferleben geführt und cEa eitlen

Weltlust entsagt und sich als treue Nachfolger und Weggenossen des Heiandes bewährt. Als drei bei Apostel Zeuge der Verklärung Christi auf dem Tab« sein durften, da wollten sie nicht mehr von der Dck weichen. Hier ist gut sein, Herr; hier wollen wir ti» den! riefen sie aus. Und doch war diese Verklärung w ein schwacher Widerschein der Herrlichkeit Gottes i« Himmel. Im Himmel schauen die Seligen den gewal. tigen Schöpfungsplan Gottes, die Wege seiner Vor sehung und alle seine heiligen Ratschlüsse

; sie haben Einsicht in di, wunderbare Harmonie der gesamten Schöpfung.» kennen die tiefsten Ursachen im Naturgeschehen. Cie« kennen die tiefen Geheimnisse des Glaubens. Sie«! kennen klar, wie wahr der Herr gesprochen in !»[ Worten: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das L» den." „Ich und der Vater sind eins." „Mir ist alle 0» malt gegeben im Himmel und auf Erden." „Ich bin brr gute Hirte." „Gott will nicht den Tod des Sünders sondern daß er sich bekehre und lebe." Sie sehen n» ein, daß, wer verloren ging

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Tiroler Wastl
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Page 3 of 8
Date: 03.12.1930
Physical description: 8
zu werden, das müssen sie erst lernen. G. M. Der Himmelsbaum. Novelle von Kl ab und. Es war einmal in Crossen ein armer Tagelöhner, der hafte kein Geld, um für seine vielen Kinder Brot zu kaufen. Als sie Hunger haften und schrien, gab er ihnen Eicheln, wie man sie den Schweinen vorwirst. Eine Eichel aber behielt er, steckte sie in die Erde, alsbald entsproß ihr ein Eichbaum, der Eich baum wuchs immer höher, bis seine Krone in den Himmel reichft. Da stieg der arme Mann von Ast zu Ast bis zum Himmel. Er klopfte

an das Himmelstor. Sankt Petrus fragte: „Wer ist da?" „Ein armer Mann mit zwölf Kindern." Da sprach der Herrgott zum St. Peter: „In der Speisekammer liegen noch einige übrig gebliebene Brote, gib sie ihm." Und Petrus gab sie ihm. Der Mann kletterte wieder zur Erde herunter, und seine Kinder waren selig, daß sie sich wieder rinmal saft essen konnten. Als sie sich satt gegessen hatten, kroch ber Mann wieder zum Himmel empor und dachte bei sich: Wenn du Glück hast, bekommst du heute vielleicht Semmeln. Er klopfte

an das Himmelstor. Sanft Petrus fragte: „Wer ist ba?" „Ein armer Mann mit zwölf Kindern." Da sprach der Herrs- goft zum Petrus: „In der Speisekammer liegen noch einige übrig gebliebene Semmeln. Gib sie ihm." Und Petrus gab sie ihm. Der Mann klefterte jetzt alle Augenblicke auf dem Him» melsbaum in den Himmel. Und immer bekam er, was er dachte: Kuchen, Fleisch, endlich sogar Silber, Gold, Edelsteine. Als er aber ein reicher Mann geworden war, wurde er ein böser, habgieriger und hartherziger Mann. Er gab

den Armen nicht einen roten Heller. Nachdem er sich alles schon vom Himmel erbeten hatte, was es nur -an weltlichen Gütern gibt, und es war Ihm stets gewähft worden, stieg er eines Tages wieder in den Himmel hinauf. Er klopfte an das Himmelstor. Sankt Petrus fragte: „Wer ist da?" „Ein reicher Mann mit zwölf Kindern." „Was ist dein Begehr?" „Ich möchte das himmlische Zepter, mit dem Gott die Welt regiert." Er dachte aber, daß dieses Zepter reich mit Smaragden, Rubinen, Saphiren, Per len, Brillanten

von Josef, der ja ein Holzfäller und Zimmermann gewesen, fällen, damit nie mand mehr auf ihm in den Himmel hinaufsteige. Heute ge langt man nicht mehr aus den Zweigen des Himmelsbaumes» sondern nur mehr aus der Himmelsleiter in den Himmel, deren Sprossen gute Gedanken und gute Taten sind. Jutta von Straßberg. , Eine Erzählung aus der heimatliche« Borzett. Bon Joh. Georg Obrist (st 1901). Der alte Herr befand sich in großer Auftegung. Seine fteue Hildegard war im Garten in bewußtlosem Zustande gefunden

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Reuttener Nachrichten
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Page 1 of 4
Date: 01.11.1929
Physical description: 4
: „Ich glaube an die Gemeinschaft der Heiligen". Unter dem Ausdrucke „Gemeinschaft der Heiligen" verstehen wir Katholiken jenes zarte, geheimnisvolle, innige Band der Liebe und der geistigen Gütergemeinschaft, welches die drei Gattungen von Gliedern der heiligen Kirche miteinander verbindet: die Heiligen im Himmel, die Gläubigen auf Erden und die armen Seelen im Fegfeuer. Wir sind nach den Worten des Völkerapostels „ein Leib in Christo, einzeln aber unter einander Glieder" (Röm. 12,5). Die Glieder

wird „Gemeinschaft der Heiligen" genannt, weil die Heilig keit der gemeinsame Beruf und das Endziel aller der jenigen ist, welche zu dieser Verbindung gehören. Ein Teil der Glieder der Kirche hat dies Endziel schon erreicht, ist eingegangen in den Himmel und erfreut sich dort unbeschreiblicher Seligkeit. Es sind dies die Heiligen Gottes. Sie wohnen nicht mehr in diesem Iammertale, sie haben ausgekämpft und genießen den ewigen Lohn für ihre Treue, mit der sie hienieden im Leben Gott gedient

uns die Erinnerung an unsere zahlreichen Freunde im Jenseits mit Mut und Zuversicht. Ihre leuchtenden Tugendbei spiele weisen uns den Weg zum himmlischen Jerusalem, und die Gnade, die ihre Fürbitte uns erlangt, stärkt unsere matten Kräfte. Die Herrlichkeit der Heiligen im Himmel können wir arme Menschen freilich nicht mehr erhöhen, da sie sich bereits in jenem Zustande ewigen Glückes und ewiger Freude und Wonne befinden, in welchem es keine Veränderung mehr gibt. Aber das eine sollen und können wir tun

: sie als Freunde und Lieb linge Gottes verehren und sie um ihre Fürbitte anrufen. Außer den Heiligen im Himmel und den Gläubigen auf der Erde gehört noch eine dritte Gruppe von Glie dern der Kirche zur Gemeinschaft der Heiligen. Es sind dies jene Seelen, welche zwar in der Gnade Gottes, als heilige Seelen von der Welt abgeschieden sind, aber für ihre Sünden nicht alle Strafen hier im Leben gebüßt haben. Weil nichts Unreines in den Himmel eingehen ka.m, müssen sie im Reinigungsorte, den wir Fegfeuer nennen

und Gütergemeinschaft nicht einmal durch den Tod gelöst wird. Welcher Trost, daß wir unsere Angehörigen auch im Jenseits unterstützen und ihre Ausnahme in das himmlische Jerusalem beschleu nigen können. Die Erinnerung an diese so schöne Gemeinschaft der Heiligen hält die katholische Kirche beständig in uns wach. Jeden Tag feiert sie das Gedächtnis eines oder mehrerer Heiligen, die nun im Himmel triumphieren, sie stellt uns ihr Leben vor Augen, muntert uns auf, ihnen nachfzu- folgen, sie zu verehren und anzurufen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 11 of 20
Date: 29.08.1924
Physical description: 20
. Der Simai, der auch mit ist, weiß so viele Neuigkei ten. Wenn einer das Maul aufmacht, dann möchten gleich alle fünfe reden, das gibt dann oft ein großes Durch einander ab. Und jetzt weiß der Simai etwas Neues. „Heint hat der Pfarrer gsagt, daß alle Leut, wie Christus, in den Himmel auffifahrn kunntn, wenn sie nur möchtn. Das leuchtet mir nit recht ein, daß ma grob so schnurstracks in den Himmel cmffifliegn kinna. Das möcht bald einer probieren." „Aber, du Heuwascheh" sagt der Hintner Stess

, „das ist kein Kunst. Da gspürt man nix, und sieht man nix. Sehn kimra das nur ganz Begnadete." „Wenns amol der Pfarrer sagt, w-erds decht wahr sein!" läßt sich der Hanse: vernehmen. „Geh, geh, da muß man ja zuerst sterbn," meint der Simai. „Das kimmt grod ausfn Glauben drauf an. In der Bibel steht ja auch, daß der Glaube Berge versetzen kann," sagt der Hintner Steff. „Weißt nit, daß der Elias sogar im feurigen Wagen in den Himmel hinamgefahren ist. Das habm alle Leut gesehn," wirft der Pfiffe:' Hias ein. „Siehgst

." „Mir sagn ganz awiß nix," versprachen alle. „Ja, das ist a no das Wenigste," erzählte Steff, „aber wenn das mehrerne derfragn, dann muaß es auch ausgeführt werdn." ,.. „Wie lang is man da nachher im Himmel drobn?" m Simai. „Das kimmt ganz aus die Bedingungen an. Wenn umn will, denn eine halbe Stund, eine ganze Stund, ß^ei, vier, acht, sechzehn Stmrden und so fort bis ewige istrten. Da kann man wählen. Aber bei eurer halben oder ganzen Stund sicht man nur den millionsten Teil dom Himmel, halt gar nit

viel." versetzte der Steff. „Wißts was," meldete sich Simai, „i probiers. Eine Mbe Stunde lang bleib i obn. Derfts aber nix sagn da- herm." NM gings an die Himmelfahrt. Ein ebenes Platzl Ulußte ausgesucht werden, ringsum müssen Bäume sein. , Da mußte Simai niedermien und ohne etwas an deres als cm den Himmel zu denken, eine halbe Stunde warten — er wollte ja eine htllbe Sturrde lcnrg iur Himmel sei» — und dann dreißigmal laut sagen: „Der in den Himmel aufgefahren ist, der in den Himmel auf- gefahren

ist . . 'Wenn er aber andere Gedanken kriegt und an ein anderes Platzl, als auf einen bestimmten Punkt am Himmelsgewölbe hinschaue, nmß er von Neuem au- sangen. Die anderen müssen eine halbe Stunde weit fort- gehen und damr auf einmal sich niederlegen. Genau so macht es Simai. Er kniet nieder. Schaut in der: Himmel hinauf. Die anderen gehen in alle vier Weltgegenden aus einander, still und bedachtsam. Simai harrt geduldig aus. Aber laug dauert die Sack Nun sprach er sein Bersl. Das geht saggrisch schwer, das gleiche sagn, nix

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Lienzer Nachrichten
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Page 9 of 16
Date: 18.11.1927
Physical description: 16
Freitag den 18. November 1927 „Lienzer Nachrichten Nr. 50, Seite 9 „Himmel und Erde werden vergehen . . . " (24. Sonntag nach Pfingsten.) „Wenn ihr an heiliger Stätte den Greuel der Verwüstung seht, von dem der Prophet Daniel gesprochen hat — wer es liest, der gebe acht! — dann fliehe ins Gebirge, wer in Judäa ist; wer auf dem Dache ist, steige nicht herab, um etwas aus seinem Hause zu holen; wer auf dem Felde ist, kehre nicht zurück, um seinen Mantel zu holen. Wehe den Frauen

nach der Drangsal jener Tage wird die Sonne sich verfinstern, der Mond seinen Schein nicht mehr geben, die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird das Zeichen des Menschensohnes am Him mel erscheinen. Alle Völker auf Erden werden wehklagen und werden den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wol ken 'des Himmels kommen sehen. Er wird seine Engel mit lautem Posaunenschall aus senden, und sie werden seine Auserwählten von den vier

Wirtssohn Bernhard Galura (1829 bis 1856), für welchen der Tiroler Künstler Fosef Gröbmer in München ein Denkmal im altar ähnlichen, neuromanischen Stile schuf, urrdder Gerbersohn Vinzenz Gasser (1857—79), für welchen ein ähnliches Denkmal Seraftn Eberhard von Pendels verfertigte. An seinen Nachfolger, den adeligen Fürstbischof Fohan- (ß8—0881) öanquuvI n? tziSI uoa ssu nicht vergehen, bis das alles geschieht. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden rächt vergehen." (Math

. Weltuntergang. Wird das einmal kommen? Die schöne, meerdurchwogte, firnenbesetzte Welt, die Erde, mit ihrer Pflanzenpracht und ihrem bunten Getier, der sternbesäte Himmel und die menschenbesiedelte Erde, soll das alles einmal nicht mehr sein? Und die Sonne soll zu strah len, zu wärmen und der stille Mond zu leuchs- ten aufhören? Gewiß, so wird es werden: „Himmel und Erde werden vergehen." Was da der Herr so feierlich und ernst vorausge sagt hat, das wissen uns auch die Männer der Wissenschaft zu sagen

: der ganze Erdball wird einmal erkaltet sein uno dann in Ermangelung jeder Wärme in sich zusammenstürzen. „Himmel und Erde werden vergehen", ein ernstes Wort: der Mensch muß zu denken be ginnen. Menschengröße, was bist du? Mit all deiner modernen Technik und modernsten Leistungsfähigkeit schaust du nur zu, wie das Weltall fortwährend seinem letzten Tage ent- innern 8 Figurenfenster der Innsbrucker Glas malerei mit seinem Namen und Wappen ober den 4 Portalen des Querschiffes. Ueber Si mon A-ichner (1884

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Alpenländer-Bote
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Page 3 of 12
Date: 13.08.1922
Physical description: 12
. Wenn so ein vielgeplagtes und abstrapaziertes Arbeitsmensch diese Bitte im Vaterunser hersagt, denkt es vielleicht nichts arideres vom lieben Gott zu erlangen, als den Himmel. Meinetwegen kann es ruhig bei diesem Glauben bleiben, nur recht ver stehen muß es die Sach'. Schauen wir uns das Ding mit einem scharfen Gucker an und drehen wir die Nuß ein wenig. — Da hat einmal ein So- zialistenhäuptling stolz und frech in eine Versamm lung hineingeschrien: „Den überirdischen Himmel überlassen wir den Engeln und Spaßen

, wir wollen uns einen Himmel aus der Welt einrichten!" — So lästerlich diese Rede klingt und so bös sie auch von dem eitlen Maulhelden gezielt war, enthält sie doch in ihrem Zweit et i Xfcik ein ganz schönes und fruchtbares Körnchen. Ich sage gerad' soviel: Wenn du einmal in den überirdischen, herrlichen Gotteshimmel kornmen willst, so mußt du dir schon auf dieser Erde ein bißchen Himmel anrichten. — „Ist bald gesagt", wird eins denken, aber ich möcht grad' wissen, wie ich mit meinem Gezappel und Gestrappel

, mit einem wackeligen Häuschen, mit einer Stube voll schreien der Kinder, mit einem schwindsüchtigen Geldbeulel chen, mit krummen Haxen und starren Fingern, mit einem Kopf voll Grillen und Grollen und wuserigen Sorgen mir auf der rumpligerr Erde einen Himmel aufstellen soll!" — Ganz so, wie du die Sache an schaust, ist sie nicht gemeint. Du darfst dir deinen irdischen Himmel nicht gar zu stark mit eitlem, funkelndem Zierat austapezieren, will sagen, du darfst dir denselben nicht mit glänzenden Häusern, dampfenden

Bratenschüsseln, vollen Gläsern, mit pinggeldicken Geldsücken, mit üppigem Faulenzer- tum, mit Dudelsack und Baßgeigen vorstellen, son dern mußt das Dmg etwas feiner und geistiger auf- , fassen. Der Katechismus sagt: „In der zweiten Bitte des Vaterunser bitten wir um ein dreifaches Reich, nämlich: 1. daß Gott in uns herrsche durch Glaube. Hoffnung und Liebe. — Also verstehst du? Zuerst muß der Himmel in dein Herz einziehen, es muß darin die heiligmachende Gnade himmelhell und klar erglänzen, du mußt

dir auch Mühe geben, auf der Welt schon ein himmlisches Leben zu fuhren mit Tugenden und guten Werken. „Ja. und ich muß mich abtöten, mich selbst verleugnen und mein Kreuz tragen", fällt mir ein anderes in die Rede; „ist alles ganz recht, aber du darfst mir dieses Mühen und Plagen, dieses armselige Rackertum. nicht Himmel nennen, wo es doch nur ein Jammer und eine Leiderei ist!" — Jetzt hast geredet, aber merk' aus, was ich dazu sag'. Gerade aus dem in neren Himmel, aus dem Himmel in deinem Herzen, wächst

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Lienzer Nachrichten
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Page 13 of 16
Date: 30.03.1928
Physical description: 16
Lienzer Nachrichten Seite 13 Ar. 13, Freilag den 30. März 1928 gihtfce und durch sie alles Uebel in die Welt «kommen. Der Himmel wurde verschlossen und der Mensch sich selbst überlassen. Da ver söhnte Christus durch seine Gehorsamstat und öffnete uns durch seinen Kreuzestod wieder den Himmel. „Christus ist um euretwillen arm «worden, da er reich war, damit ihr durch mne Armut reich würdet," sagt der Bölker- apostel. Um uns von der Sklaverei des Satans zur beseligenden Freiheit der Kinder Gottes

zurückzukaufen. hat Christus schon von Ewig- keil die Verdemütigung auf sich genommen und als die Zeit der Ausführung kam, hat er keinen Augenblick gezaudert. „Darum hat ihn auch Gott gar hoch ge stellt." Am Tag seiner Himmelfahrt erhöhte er ihn über alle irdische und überirdische Ge walten, über alle Könige der Erde, über alle Geistermächte im Himmel und in der Hölle. Er setzte ihn zu seiner Rechten und unterwarf alles unter seine Füße. „Wir sehen", sagt Paulus, „Fesus, der kurze Zeit unter die Engel

. Daraus er gibt sich, daß diese Erhöhung nicht eine Zu rückversetzung in die alte Herrlichkeit bedeutet, die er von Ewigkeit besah und die er als Gott nie verlassen hat, sondern die Verherrlichung der menschlichen Natur Christi. Er empfing nicht, was er nicht schon früher besaß, son dern er empfing als Mensch, was er als Gott besaß (Theodoret). Und so müssen jetzt alle Fesus, dem menschgewordenen Gottessohn, den Tribut der Änderung darbringen: die Engel und Seligen im Himmel, die Schar del Erdbewohner

werden, sie werden von dem Himmel, den sie zu besitzen glauben, in die Hölle verstoßen werden. Hingegen iver sich selbst erniedrigt nach dem Beispiel Christi, der wird erhöht rverden. Fn dieser Woche stellt uns die Kirche Tag für Tag durch ihre erhabene Liturgie den demütig leidenden Heiland vor Augen. Lassen wir dieses Bild recht auf unser Herz einwirken, betrachten wir den verlassenen Heiland am Oelberg, den blutüberronnenen an der Geißelsäule, den Ge kreuzigteil, der ln seiner tiefften Demut zwi- schen Himmel und Erde

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Alpenländer-Bote
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Page 6 of 12
Date: 22.10.1922
Physical description: 12
findet in dir". — Die süße, ewige Heimcüsrast, eine vollkommene R u h e von allen Müden und Pla- gen der Erde, aber auch von allem Wehetum und von allem Kreuz des Lebens, ein vollkommenes Stillsein aller Sorgen und Aengsten und Zweifel, wird dir im Himmel zuteil. Schon der irdische Kör per ist eine entsetzlich) schwere Last, die von der Serie gleichsam schwitzend und keuchend durchs Leben geschleppt werden muß. Im Himmel» wo dein Leib verklärt ist, fällt diese Last von deinen Schultern

, kunst vollen Musik, wo ein Ton sich an den andern schmiegt und jeder dem andern hilft, daß er doppelt schön klingen kann. Wie engelssüß und wonnig muß diese'Harmonie in der Himmelsheimat fein! — Hand in Hand mit dem Frieden geht aber auch die Zufriedenheit Wenn die Menschen zufrieden wären, könnten sie sckon hier auf Erden viel glücklicher sein, als sie wirklich sind. Durch die Unzufriedenheit wird am meisten Erdenglück zugrunde gerichtet. Im Himmel ist jede Unzufrie denheit von vornherein

ausgeschlossen, eine Unzu friedenheit ist dort einfach nicht möglich. Warum denn? Weil im Himmel jeder alles hat, was er wünscht. Aber, denkst du vielleicht, es gibt doch unter den Himmelsbewohnern viele Rangstufen, und die Seligkeit der einen ist taufendmil größer als die der andern. Da mag wohl auch Trauer und leiser Neid die weniger Bevorzugten ergreifen. Ich will dir ein Gleichnis herfetzen. Denk dir zwei * Gläser, ein Seidelglas und eine Maßflasche; beide sind bis zu oberst mit süßem Honig gefüllt

.' Wird nun das Seidel der Maßflasche neidig sein, weil diese,mehr Honig hat als es selber, und wird es verlangen, daß ihm noch mehr Honig zugeschüttet werde? Nein, es hat genau so viel, als es fassen kann. Und was ihm noch zuge schürtet würde, würde übergehen. So hat auch im Himmel jeder Selige so viel Glück, als er nur immer fassen kann. Er könnte gar nicht mehr ertragen, als er hat. Und darum herrscht auch dort die ewige, heimatselige Zufriedenheit. Das Beste und Süßeste aber, was man in der: Heimat findet

, ist die Liebe und das Wohlwollen. Im Himmel findest du die liebste Mutter, die es geben kann, in Maria, die zärtlich sten Geschwister sin den heiligen Engeln, die besten Freunde in den Heiligen und dein höchstes Gut in Gott dem Herrn selbst. Nimm alle Erdenliebe, durch die Menschen glücklich werden können, zu sammen: die innige Liebe zwischen Eltern und Km- dern, zwischen Brüdern und Schwestern. zwischen treuen Ehegatten, die einander von Herzen gut sind usw. Gewiß -liegt in dieser Liebe ein großer Reichtum

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Lienzer Nachrichten
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Page 4 of 20
Date: 16.05.1930
Physical description: 20
dort herrscht, wohin kein Menschengebet und Menschengedanken zu ihm dringen könnte. Nein! Sein Werk für die Menschheit und die Erde war vollendet. Nun wird mit ihm der Mittelpunkt seines großen Lebens ins himmlische Heiligtum hinausgerückt. Aufgefah ren in den Himmel ist ec der groß; Hoheprie ster geworden, zu dem der Weg und die Pfor ten allezeit seinen Gläubigen offenstehen, der mit- uns und Mr uns betend die Hände erhebt und Gnadenspenden ohne Zahl auf die erlöste Welt Hemieder sendet

, die zu ihm emporfleht. So wird der Himmel mit der Erde vereint und die Erde zum Himmel hinaufgezogen. Wo liegen diese Wohnungen des seligen, nie endenden Glückes? Die Alten verlegten sie jenseits des hohen, blauen mit blinkenden Ster nen besäten Gewölbes. Fene glänzenden Nägel am Firmament sind ganze Welten, hundert- und tausendmal größer als unser kleiner Erd ball. Dort hat der Raum keine Schranken. Gott hat die Gestirne mit allmächtiger Hand ausgestreut. Kern Auge vermag sie zu zcchlen

. Aber das ist Nicht der Himmel. Fhr mögt Millionen Meilen fliegen, vorwärts, höhen- wärts, sonnenwärts, ihr findet doch kein Pa radies mit Engeln und Heiligen. Wamm nicht? Der Himmel gehört nicht mehr in die sichtbare Welt herein. Der Himmel ist kein Platz in dieser Welt. Er in eine andere -Welt, eine ganz neue Welt, ein neues Leben, ein anderes Da sein. Der Himmel ist da, wo Gott ist. Himmel fahrt halten heißt, zu Gott kommen, in die Vaterarme, an das Vaterherz des guten Gottes. Lienzer Pfarrdior. 1 . Kirchen - Ko nzertdes

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 10
Date: 05.04.1931
Physical description: 10
war plötz lich ein glühendes Zeichen erschienen. Es war aus der Schar der Sterne hervorgebrochen, gerade dort, wo eben eine dünne Wolke schleierte, ein feuriger Ball, so groß wie der Mond und Heller als er. Er zog einen glühen den Schweif hinter sich her, entzündete die Wolke durch sein Licht, daß sie wie Brandgewölk loderte, wurde rasch größer als der Mond, doppelt so groß als der Mond, sechs fach, zehnfach... Hatte sich der Himmel aufgetan? Brach sein Feuer hervor, uw die Welt zu verschlingen

? Und jetzt zerbarst die Glut in eine Garbe von farbigen Licht punkten, Streifen zuckten, fuhren erdwärts, über die Jagdhütte hin, Funken sprühten wie von einem Eisen block zwischen Hammer und Amboß, drei Donnerschläge brachen herab. Gepolter rollte nach und dann gab es ein Pfeifen und Sausen, als würde zwischen Himmel und Erde eine ungeheure Peitsche geschwungen. Und dann kam ein Knacken und Brechen von Aesten im Wald und ein Aufklatschen im Wasser wie von einem geschleuderten Stein

ist's gekomme?" „Von dort oben," sagte der Altgraf zögernd, indem er mit dem Finger auf einen Punkt zwischen den Sternen wies, ich glaub' wenigstens!" „Gewiß: von dort obe! Wisse Sie, was das gewese ischt? Ein Meteor ischt's gewese! Und wir zwei habn's richtig vom Himmel falle g'sehe. Gradaus vom Himmel. Aber gen den ehemaligen Direktor Edelmann die Straf anzeige erstattet, wonach er als Leiter der Grube „Ptas« über 100.000 Tonnen Kohle auf eigene Rechnung verkauft und den Erlös von etwa zwei

! gestern im Westen eingesetzt hat, hat sich nur mehr wenig ausgebreitet, doch hat Tirol Regen bekommen. In Kärn ten ist es trüb, in Steiermark stellenweise trüb. Ober- un Niederösterreich haben wolkenlosen Himmel. Wien hatte heute früh — 2 Grad, die Rax bei wolkenlosem Himmel — 1 Grad. Das Schlechtwettergebiet im Westen be droht das schöne Wetter im Osten, doch ist ungestörte weitere Andauer desselben ntch ausgeschlossen. Wetteraussichten: Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten und Steiermark meist trüb

, stellenweise vielleicht noch leichte Niederschläge, mild, Ober- und Niederöstel- retch ungestörte Andauer des heiteren Wetters über die beiden Feiertage nicht sicher. Temperaturverhältnisse nicht wesentlich verändert. Schneefall in den Rivierabergen. Genua, 4. April. (Priv.) Infolge des Temperaturstur zes ist auf den Anhöhen an der ligurischen Riviera wieder Schnee gefallen. Auch in Calabrien herr schen heftige Schneestürme. dte Neunmalg'scheite wolln's nit wahr habe, daß Sterne vom Himmel falle könne

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Der Arbeiter
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Page 5 of 12
Date: 24.03.1926
Physical description: 12
du, lieber Leser, dir schon gleich denken, daß St. Josef ein schweres Kreuz auf Erden zu tragen gehabt hatte, und daß er es gut getragen. Denn die Kirche glaubt daß er im Himmel eine sehr große Herr lichkeit besitzt. Und wenn du ein wenig aufmerksam das nachliest, was St. Matthäus (1. und 2. Kap.) und St. Lukas (2. Kap.) von ihm erzählen, dann kommst du selber darauf, daß der heilige Josef viel und treu gelitten hat auf Erden. Wie Maria die Schmerzhafte Mutter genannt wird, so kann man Josef den Schmerz

der Treulosig keit seiner heißgeliebten Braut Maria. Erst nachdem Josef furchtbares Seelenleid erlitten und sich als mild erwiesen und lieber auf sich selbst den Schein der Härte und Lieblosigkeit geladen, ehe Maria in schiefes Licht Der Toni im Himmel. Skizze vom Steirer Franz!. (Schluß) „Und doch ist das auch noch nicht der Himmel in seiner ganzen Seligkeit." "Mk wird jetzt schon schwindlig." sagte Toni, „kann "> denn noch was Schöneres geben?" , „Jawohl," sagte der Schutzengel, „das, was du hier >cehst

. Aber eine unzählbare Menge anderer, vlel größerer Weltkörper sah er ihre Bah ren ziehen Der Engel bemerkte es, wohin er seine Aulmerk- mmkeit gerichtet hatte. „Siehst dir," sagte er, ..die Menschen plagen sich und studieren ihr ganzes Leben lang, um die Geheimnisse der Schöpfung zu ergrün den, hier im Himmel steht den Seligen der ganze'Wel- tenraum offen." „Da weiß man ja dann, wie es auf den Mars und den anderen Sternen aussieht, und ob es dort auch Menschen gibt?" fragte Toni. „Ja natürlich)! Die ganze Schöpfung

mit ihren für den Menschen auf Erden unergründlichen Geheimnis, jen und Rätseln liegt offen vor uns wie ein aufge- lchlagenes Buch! Auch Vergangenheit und Zukunft ist hier entschleiert! ' «Himmel, das ist aber interessant", meinte Toni, „das „Der Arbeiter" B ackscHmaZz KUNEROL WERKE A G. W/EN gekommen wäre vor der Welt, jetzt erst kam der Him melsbote mit der beglückenden Kunde „Das Kind stammt vom Heiligen Geist, ist durch Gottes Wunder-- macht erzeugt im Schoße der Jungfrau." Und später wieder blieb Jesus

— dem Schutzengel — begleitet, schritt ein Mann herein, bei dessen Anblick Toni sich nicht enthalten konnte, auszurusen: „Ja, was tut denn der da? Das ist ja der Kralitschek, der Kommunist, der hetzt ja den ganzen Himmel auf und sängt am Ende noch einen Streik an! Oder er bricht wo ein, wie er's schon einmal gemacht hat. Zum mindesten haut er jemanden den Schädel ein! Da hat sich der liebe Hei land einmal ordentlich hinter's Licht führen lasten!" „Glaubst du?" meinte der Schutzengel. „Tröste dich, der Sohn

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Alpenländer-Bote
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Page 9 of 18
Date: 31.07.1927
Physical description: 18
Gebet. Und was lehrte sie der Heiland beten? Ihr wißt es vielleicht alle schon. Es ist das uns allen geläufigste Gebet, das schönste und einfachste auch, das Vaterunser. „So sollt ihr beten", sprach der Heiland und betete den Aposteln vor: Vater unser, der du bist in dem Himmel usw. Und seitdem haben es hunderte von Millionen Christen gebetet. Der Herr hat es ja nicht für die Apostel allein vorgebetet, sondern für alle Menschen, die er zu seinem Reiche berufen. Es ist ein Gebet, das alles umschließt

: Gott und die Menschen, Himmel und Erde, Zeitliches und Ewiges, dazu ein Gebet so einfach und doch unerschöpflich an Inhalt, ein Gebet, das uns lehrt, wahrhaft demütig zu sein und doch wieder erhebend wirkt auf Geist und Herz, letzteres freilich nur dann, wenn es aus dem Her zen kommt, nicht bloß von den Lippen, wenn es mit Ehrfurcht vor dem höchsten Herrn, mit Andacht gebe tet wird, nicht bei gedankenlosem, hastigem Herab leiern. Im Vaterunser werden wir belehrt, daß wir darauf bedacht sein sollen

, zuerst aus Gottes Verherrlichung bedacht zu fein und erst dann an uns selbst zu denken, nicht umgekehrt, wie es die meisten Menschen machen. Wenn ein Mensch seines gleichen um eine Gabe bittet, schickt er eine Anrede voraus. So soll es auch dem Herrgott gegenüber ge schehen, wie der Heiland es selbst gelehrt, und zwar mit den Worten: Vater unser, der du bist in dem Himmel. Diese Anrede enthält zudem eine zweifache Beleh rung, einmal die, daß, wenn Gott unser Vater ist, wir seine Kinder

erdetet, errungen, erkämpft werden. „Das Himmel reich leidet Gewalt, und nur die Gewalt brauchen, reißen es an sich." Auch die dritte Bitte des Vaterunser hat die Verherrlichung, den Dienst Gottes, zum Ge genstände. Wir beten: Dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch ans Erden. Wie im Himmel. Im Himmel wird Gottes Wille, wie die Hl. Schrift uns belehrt, schnell und freudig er füllt, ohne irgend einen Vorbehalt. So also soll der Mensch ihn auf Erden erfüllen, ohne mit Gott zu ha- GEWASCHEN* dern

. Die Heiligen haben das gut erkannt. Wir sehen das freilich nicht immer so leicht ein. besonders in Stunden des Leidens und der Trübsal nicht. Die Heiligen haben alle in solchen Stunden mit dem Herrn am Oelberg gebetet: Nicht mein, sondern dein Wille geschehe. Sie waren eben glaubensstark und voll kindlichen Vertrauens auf Gott und wandten ihren Blick auf das Kreuz des Herrn und auf das Ewige und beteten um Kraft und Stärke. Sie haderten nicht mit Gott, sagten nicht: Wenn es einen gerechten Gott im Himmel

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Lienzer Nachrichten
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Page 10 of 16
Date: 11.11.1927
Physical description: 16
aber ist im Himmel. Von dort erwarten wir auch den Erlöser, den Herrn Jesus Christus. Er wird unfern armseligen Leib umwandeln und seinem ver herrlichten Leibe gleichgestalten.' denn er hat die Macht, sich alles zu unterwerfen. Meine lieben, teuern Brüder, ihr meine Freude und meine Krone, so steht denn fest im Herrn, Geliebte! Ich ermahne die Evodia und ebenso die Syntyche, eines Sinnes zu sein im Herrn. Ich bitte auch dich, trauter Genosse, nimm dich ihrer an,- denn sie haben sich mit mir für das Evangelium

es in alle Welt hin aus, daß „unseres Landes schönste Zier" der heilige Väterglaube ist, der dem Tirolervolk seinen Heldensinn gegeben hat, der ihm immer noch davon gibt. Eine herrliche Heimat, unsere Tiroler Berg heimat! Wer soll sie nicht lieben, wer soll nicht mit ganzer Seele daran hangen?'— „Unsere Heimat ist im Himmel." Schlicht und einfach und ganz selbstverständlich sagt uns das der Apostel Paulus, mitten hinein in ver örixener vom. Seme Entstehung und Ausstattung. Von Sebastian Bstieler

Stunde raunt es vielleicht an unser Ohr: „wie lange noch?" Ein Reich, in dem es keine Leiden mehr gibt, ein Reich, wo nur mehr Frieden und Glück ohne Ende herrscht, das ist ein uralter Traum der Menschheit. Nur daß es eben ein Traum bleibt, dem ein Dichter und Künstler nachhängen kann, dem manches glückhungrige Menschenkind ein paar Stunden lauschen mag, bis ein grausamer Augenblick wieder herzloses Erwachen bringt. Oder soll es doch mehr sein als' ein bloßer Traum? „Unsere Heimat ist int Himmel

." Nein, kein inhaltloser Traum ist diese ewige Heimatsehnsucht, dieses ewige Glücksuchen im Menschen. Eine Heimat wartet auf uns alle, die ist nicht mehr allen möglichen Fehlern und Gebrechen unterworfen, die wird uns nicht mehr um unsere Hoffnungen betrügen, die wird uns nie ein neidisches Geschick entreißen können. Der Himmel ist unsere Heimat. Wie sollte es auch anders sein? Beten wir doch Brixen als Herz des Brixener Bistums und sein herrlicher Dom auch jetzt noch beim Kle rus und Volk Osttirols

de s D o m b a u e s". Am 16. August 1745 wurde in der Brixener Pfarrkirche ein eigener Gottesdienst gehalten, um den Segen Gottes für das große Werk zu erbitten,- gleich darauf wurde im Domchore ein großes Loch eingeschlagen zum Zeichen, daß mit dem Um bau Ernst wird. In zwei Monaten war der alte und altersschwache Dom abgebrochen, schon am 1. Oktober 1745 begann man mit dem Grundgraben für die Verstärkungspfeiler und schon am 7. Oktober 1746 war die erste Firsb- alle Tage: „Vater unser, der du bist im Him mel." Im Himmel

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 9 of 10
Date: 25.07.1930
Physical description: 10
: Auf die Dächer zum Beispiel. Die sind gar verschieden untereinander und doch — so eigen gleichförmig. Mit einer Unmenge immer gleicher Dachziegel decken sie die mannigfachen Schicksale zu, welche da drunten in den vielen Stockwerken und Räumen wachsen .. oder verkümmern? ... oder auch wühlen und brauen.... Wer weiß es? Die immer gleichen Dachziegel bilden feste Dächer über ihnen. Und wenn nicht darüber, noch höher, der weite, Helle Himmel sich baute — — die Schicksale würden wohl allesamt ver- kümmern

in die eine oder andre der vielen Türen und suchen dann die mancherlei Schicksale unter den Dächern. Es liegt etwas Ruheloses, Rastfremdes über der Straße mit den vielen Schritten. . .. Am Himmel ziehen des Abends die Sterne herauf: Fernenferne Welten, so bekannt und doch immer fern und voll tief Geheimem. Sie stehen scheinbar still im Viereck des Fensters. Nur wenn du genau und achtsam hinschaust, merkst du es: Auch sie wandeln . . . wohin? Wenn das Fenster nicht wäre, bliebe es dunkel in deiner Stube. Immerzu

Willer), Fernando (Karl Randt), Luzie (Tilde Maschat) (Phot, i Durch das Fenster ist die kleine Motte in die Stube gekommen. Einmal, als das Fenster auf war, ist sie irgendwie da hinein geraten. Vielleicht ist sie nach dem Schein deiner Lampe geflogen, weil sie meinte, der sei heller als die fernen Sterne hoch am hohen Himmel. Run ist sie gefangen in der Stube. Immer wieder läuft, eilt, klinrmt sie an der Fensterscheibe empor; immer wieder stößt sie oben an die dunkle Mauer und fällt herab

. Und beginnt immer wieder von neuem: Läuft, eilt, klimmt fällt herab. ... Vielleicht sieht auch sie die Dächer, und die Straße, und die Schritte auf dieser?... Vielleicht auch nur die dunkle Mauer, welche sie immer wieder hinabwirft? ... Oder sieht sie nur fernenfern den hohen Himmel und das Licht, das durch das Fenster her sie ruft?? Wer weiß es! Sie läuft, eilt, klimmt und fällt herab. . . . Und klimmt immer wieder von neuem. Ich will das Fenster aufmachen und sie hinauslaffen! Die kleine Motte ist fort

. Hinausgeflattert, hinauf, dem Licht und de,n hohen, Hellen Himmel entgegen. Aber mir ist es, als sähe ich sie immer noch, wenn ich durch das Fenster die Dächer schaue . . . und die Straße mit den vielen Schritten ... und das Licht, das mir »reine Stube hell macht. Das Licht und die Stube. ... Und dazwischen ist die Glasscheibe. Die ist fest nud hemmend. U»»d die kleine Motte lief, eilte, klomm an ihr hinauf; immer wieder hinauf; an die hurrdert Male vielleicht, immer aufs neue, unerrnüdlich

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 9 of 20
Date: 22.12.1927
Physical description: 20
☆j! y^rl Fröhliche Weihnachten ( Weihnachtsgedanken. „Tauet nieder ihr Himmel, und die Wolken mögen regnen den Ge rechten; die Erde tue sich auf und sprosse den Heiland!" Das Grab der Welt, drin Menschen lebenssüchtig sich zerren, starrt in die grmic Nacht, die brütend über der Erde hockt; nur hie und da kriecht ein Licht durch die Finsternis, ein zitternder Sehnsuchtsmensch, der mit bebenden Lippen sein Rorate-Flehen in die Leere singt. Durch hohe Bogenfenster strahlt heiliges Licht

ist nur der irdische Freudenbecher, ihre Lippen gesien Himmel und Seligkeit. Der Herr spricht: „Sie wenden nur den Rücken zu und nicht das Gesicht". Aber zur Zeit ihrer Trübsal sprechen sie: „Stehe auf und rette uns." Der große Völkerlehrer, Apostel Paulus, aber ruft: „Die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber hat sich genahet; lasset uns also oblegen die Werke der Finsternis und anziehen die Waffen des Lichtes. Wie am Tage lasset uns ehrbar wandeln, nicht in Streit und Eifer sucht, sondern ziehet den Herrn Lesum

Gott das uner hörte Wunder der Mensch werdung gewirkt hat, ist somit der Gotlmensch der Mittelpunkt, der Durch gangspunkt für alle, die zu Gott kommen wollen. Leder muß sich durch den An schluß an den Gottmenschen den göttlichen Lebenssunken erwerben, den Geist Gottes, der in unsere Herzen aus- gegossen ist, der uns fähig macht, zu Gott mit Liebe zu sagen: Vater! La, der uns sogar würdig macht, von Gott geliebt zu werden. „Die Himmel erzählen die Herr- U > lichkeit Gottes und das Firmament

, daß sie den Himmel auf die Erde herabrcißen, in frevlerischem Hochmut zur Gottgleichheit aufsteigcn wollten. Niemand kann dem Kreuz entfliehen. Ledoch die Kinder dieser Welt wollen nicht leiden, sie sträuben sich, aus dem alten diesseitigen Glllcksbegehren gegen das Kreuz. Aber dem Heiland in vieler Geduld und Liebe auf dem Schmerzcnswcge Nachfolgen, das ist des Ch'isten Beruf und bringt ihn, Trost und Seligkeit, während die leidenden Erdenmenschen ohne Frieden, verbittert und freudlos sind. Wenn der Christ

an der Krippe kniet und betrachtet, wie Gottes Sohn vom Himmel auf die Erde herabstieg zum blutigen Sterben, so fröhlich und eilig wie ein Bräutigam, der zur Hochzeit gehen will, wenn er sich bei der heiligen Kommunion mit dem Opfer feines Erlösers vereinigt, da übcrkommt ihn zuweilen eine innere Wonne, die nicht mehr von dieser Welt ist. Nur mit ehrfürchtiger Zurückhaltung darf man von dieser Paradieses- seligkeit aus Leiden reden, sie ist meist mehr Gnadengeschenk denn Eigenwerk. Sicherlich aber hat seit

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