7. Die nächtliche Luftreise. Endlich kam die Nacht, friedlich und klar, aber ohne Mond; und die funkelnden Sterne am wolkenlosen Himmel crleud;teten sanft die Kirchtürme Nürnbergs, als. Hirkan, auf einen Stock gestützt, und Lorenz, die Flügel tragend, sich in den in der Nähe der Wälle gelegenen Garten des Uhrmachers begaben. Das Abendgeläute tvar längst verklungen und alles schlief. Eine kleine Türe ward von Hirkan ge öffnet; sie gewährte Zugang zu einer Treppe, welche den Wall hinaufführte
- Wphist des Herrgottes. Nicht lange ist er dort, I Wt's am Telephon. „Hier ist der Himmel, der dort?" „Hier Wilhelm, Deutscher Kaiser." D, guten Tag, Maiestät, mit was können wir s denen?" „O, bitte, 'Erzengel, sage dem lieben ■ Wt, daß er mir helfe. Ich habe Krieg." ■ Weg? Das ist sehr schlimm. Mit wem denn?" ■fi, mit Rußland, Japan, Serbien, Montenegro, Frankreich. England, Aegypten und Belgien." ^Das ist aber viel; warum denn?" „Die Serben Aden meinen Freund, den Thronfolger Franz j Mdinand
." • „Will es ihm sagen." „Danke schön, .aber nicht vergessen!" — Ab. Der Erzengel studiert, wie er diese Petition Vorbringen soll. Rrrr. „Hier der Himmel, wer. dort?" ..Georg, König von England, Kaiser von Indien." „Ah, freut mich. Schon lange nicht: mehr gehört. Was gißt's?" „Krieg!" „So, Krieg? Um wie viel Prozent?" „Um alles, um alles, bin in kolossaler Verlegenheit!" ;„Du, mit deiner ungeheuren Macht!" „Nur noch geheurer, nur noch geheurer, mein Vetter Wilhelm will. . mich ins Unglück bringen
. Er hat mit der ganzen Welt Krieg." „Das heißt mit England/ „Ja, auch, auch." „Und was möchtest du bei uns jetzt?" " „Das hät-' , bitte, sag's der Königin Marv." „Alles sehr nett, will's versuchen." — Ab. „Das gibt eine interessante Petitionsliste." Eben will Gabriel die Gespräche notieren, da wieder: Rrrr. „Hier der Himmel, wer dort?" „Peter, König von Serbien." „Wer?" „Peter, König von Serbien?" „Tut mir leid, kenn' ich nicht." Rrrr. Ab. „Will der Mensch, der seinen Vorgänger auf dem Gewissen
hat, noch mit der Kanzlei des Herrgotts telephonieren, die Men schen find doch gar unverschämt." . . . Rrrr. „Hier der Himmel, wer dort?" „Niklas, Köllig von Montenegro." „Ah, gut, was ist?"- „Ich habe Krieg." „So, schon wieder." „Ja mit Oesterreich und Deutschland." „Du?" „Ja, ich und mein Vetter Peter." „Was für ein Pe ter?" „Der von Serbien." „Ist das dein Vet- Aer?" „Ja. nicht gewußt?" „Nein, bloß geahnt. Aber was hast du denn mit Deutschland?" „Es