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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 8 of 24
Date: 03.03.1911
Physical description: 24
und suchte das Dutzend Kreuzersemmeln heraus, die er hier zu liefern hatte. Die Wirtin aber bückte sich nieder und kneiste den Xaverl, daS Christkind, in die Wangen! „Bist ein netter kleiner Kerl, ganz wie ein Christkinderl, nur daß du so schwarze Augerln hast und nicht blaue, und braune Haar und nicht blonde wie's Ch>istkmd. Aber im Himmel oben können's g'wiß auch so ein schwarzäugig's und braun baa^rq's CdnslkitNerl brauchen. Herrgott, mnn Sepperl wär' auch so, aber der liebe Gott hat ihn mir g'nommen

. — Na, Xaverl, sag', magst auch in den Himmel kommen?" Der Xaverl schaute mit weiten, großen Kohlenaugen die dicke Wirtin an: „A na, das nit!" „Ja, was!" schreit die Wirtin, „du magst nicht da hinauf?" und ste zeigte mit dem dicken Fmger dem Himmel zu. „Wust du denn am Eud' gar nicht in den Himmel kommen?" „Na, i nit," sagt der Bubi. „Aber warum denn nicht?" lachte die Wirtin. „Mutter laßt mi nit!" meinte lakonisch der Kleine. Die dicke Frau lachte, daß sie förmlich wackelte. HanS lachte auch von ganzem

Herzen. Die Wirtin aber meinte: „Na, St. Chri stoph, da hast du ein schöne- Christkind. DaS will nicht einmal vom Himmel was wiffen!" Jndeffen Hute HanS den Korb schon wieder am Rücken, den Kncki^n auf dem Arm und ging rasch seine- WegeS. Die kindische Rede des Kleinen wollte ihm gar nicht au- dem Sinn. Er wußte, der Kleine hatte unter dem „in Himmel kommen", das Sterben gemeint. Es stieg ihm aber doch unwillkürlich das eigent liche „In den Himmel kommen" daS Gelangen zur ewigen Seligkeit in den Sinn

. Würde Xaverl das wohl gew'ß erreichen? Würde daS Kindische: „Mutter laßt mi nit," nicht am Ende hier wahr werden ? Wie hatte sie gesagt? — Sie wolle absolut nach Wien? WaS würde in Wien noch alles über den Xrverl kommen? — Hans drückte das Kind innig an sich. Er schaute daS kleine, feine Gesichtleia an und Xwerl schaute auch ihm in die Augen. Da sagte HmS: „So, so trag' ich dich in den Himmel hinein!" „Ich mag nicht!" meinte Xaverl energisch und patschte ihm hellaufjauchzend mit beiden Händchen ins Gesicht

. „Xaver! nit eingra ben! Xwe>l nit in Himmel kommen!" „Na, na, Xaverl nit eingraben!" sagte HanS beruhigend. „Aber X-verl muß einmal in Himmel kommen, sonst ging's dem Xaver! schlecht, und im Himmel ist's so schön, so viele schöne Sonne und so viel schöne Engel und lustig ist'- dort!" Xaver! hörte ganz still zu. HanS aber fuhr fort: „Da muß Xrverl brav sem und brav bleiben, sonst kommt'- nicht in Himmel." „Xaver! schon brav sein!" meinte der Kleine ernst. „Und Xaver! muß auch beten!" sagte Hans

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 21.06.1909
Physical description: 8
debatte über den Staatsvoranschlag, und zwar die dritte Gruppe: Handelsministerium, Eisenbahnmini sterium und Landesverteidigungsministerium fort. Es sprachen die Abgg. Ko pp (deutschradikal), Schmid (christlichsozial), Löw (Sozialdemokrat) l und W i t t e k (christlichsozial), worauf dann die Ver handlung abgebrochen wurde. Nächste Sitzung heute Montag. Innsbruck und Umgebung. Innsbruck, 21. Juni. Der Lohn für Treue zum Himmel. * Sie waren bescheiden und lebten so ohne jedes größere Bedürfnis ruhig

und gottergeben im Orte dähin. Doch sie waren zufrieden, recht zufrieden in ihäer Einfachheit und Bedürfnislosigkeit, unglaub lich. zufrieden verdiente eigentlich der Zustand ge nannt zu werden, in dem sie lebten. Und sie hatten nur eines, an dem sie mit ab göttischer Liebe hingen — ihren Himmel. Es war der Thronhimmel in der Kirche. Wie die Kindjer an einem alten Spielzeug, etwa einem hölzernen Gaul, dem noch dazu alle vier Füße stehlen, vielleicht gerade deshalb, mit ungemein großer ,Liebe und Zärtlichkeit

hängen und nur lang sam, nach und näch erst, Liebe zu einem neuen höl zernen Merde gewinnen, so hingen die treuen Kin der ihrer Gemeinde an ihrem Himmel. Der Himmel jedsoch war schlecht, verbesserungs bedürftig. Der Pfarrer und der Bischof wollten ihn deshalb entfernten, weil sie fürchteten, der Himmel könne einmal auf sie stürzen und sie unter ihm begraben. Und sie waren noch so lebenslustig. Sie hatten zwar Sehnsucht nach dem Himmel, aber ihre Sehn sucht war nicht so groß, daß sie gerne

von einem herabstürzenden Himmel erschlagen werden wollten, um einige Jahre fpüher in den Himmel zu kommen Tie treuen Katholiken und treuen Anhänger alt ihren altgewohnten Himmel wollten von der Entfernung desselben nichts wiffen. Auf die Knie warfen sie sich und auf den Knien rutschten sie hin zum Bischof, küßten den Saum seines Gewanoes und baten ihn flehentlich:: „Papa, laß uns den Himmel, er ist unser Alles, sei nicht grausam und erhöre unsere Bitte." Doch der Bischof bkieb hart. Ungerührt sich von dannen begebend

, lie/ß er die treuen Katholiken, die mit unbeschreibliche^ Inbrunst und Anhänglich keit an ihrem Himmel hingen, zurück. Sein, des Bischofs, Wille mußte geschehen. Er sendete Arbeiter, welche den Himmel entfernen und einen neuen an seine Stelle setzen sollten. Auch Gen darmen schickte er mit, auf daß sein Wille ge schehe. ' Nun sammelten sich die treuen Katholiken, die frommen Gläubigen, um den Himmel; sie wollten seine Entfernung verhindern. Da drohte der Gou verneur, der nun meinte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 4
Date: 08.08.1902
Physical description: 4
wie gewöhnlich dem Militarismus zu. Der humanen Bestrebung in Bezug aus Entlohnung ent spricht auch der in Gnaden zuerkannte Titel «ines bis zu drei Jahren in Verwendung stehenden Hilfsbeamten als Kanzleihilfs arbeiter, der später zum Kanzleigehilfen avanciert. Der Himmel auf Erden! Rede des Stadtpfarrers Paul Pflüge r.*) „Auf Erden ein Himmelreich" — in dem finden wir den Kern, das wahre Wesen des Evangeliums ausgedrückt. Evangelium heißt Freudenbotschaft. Im Mittelpunkt der Freudenbotschaft Jesu steht

die Verkündigung des Himmelreiches. Dieses Himmelreich zu schildern und in anmutigen Gleichnissen zu charakterisieren, ist Jesus unermüdlich gewesen. In diesem Himmelreich verkörpert sich ihm das Ideal einer vollkommenen Menschheit. Das Himmel reich ist ihm ein Bruderbund, eine Solidarität der Menschheit, eine geeinte Menschheit, wo niemand isoliert steht, sich selbst und seinem traurigen Schicksal überlassen, eine Menschheitsfamilie, wo es gilt: „Wenn ein Glied leidet, so leiden

die andern mit". Wie der Schmerz eines einzigen Gliedes des menschlichen Körpers den ganzen Körper in Mitleidenschaft zieht, so soll auch das Elend nur eines leidenden Bruders oder einer entbehrenden Schwester die ganze Menschheit berühren. Ein Himmelreich! Der Himmel, das herrliche Blau, das sich wie ein unermeßliches Gewölbe über unsere Erde auszubreiten scheint und von den Menschen nur als ein Sinnbild des Er habenen, Göttlichen und Hehren überhaupt betrachtet wird, ist nicht darunter zu verstehen

, denn mit ihm ist nur der ideale, geistige Charakter der künftigen Menschenverbrüderung angedeutet. Der Himmel ist also ein Symbol des Sittlichen und Geistigen: Der Mensch lebt nicht allein vom Brot, sondern von jeglichem Gotteswort, das heißt von Geistesspeise, Licht, Liebe, Freude! Wenn aber Jesus von einem Himmel-„Reich" spricht, so denkt er nicht an ein Jenseits, sondern stets an die Mensch heit aus Erden, an die Gestaltung des diesseitigen Menschenlebens. Ausdrücklich als ein diesseitiges Reich wird das Himmelreich

diese Vergleiche auf das Land „dort über oder hinter den Sternen" oder nicht etwa viel eher auf dieses Erdenleben? Nicht von einer Welt über den Sternen ist in Jesu Gleichnissen die Rede, sondern von unserem Erdendasein. Deshalb erklärt auch Jesus: „Das Himmelreich ist herbei gekommen!" (Matth. 4, 17). Und er sendet die Jünger aus zur Verkündigung: „Das Himmelreich ist nahe gekommen!" (Matth. 10, 7). „In den Himmel kommen", ein Ausdruck, wie ihn die Geistlichen brauchen und die Mütter ihren Kindern vor sagen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 13 of 16
Date: 29.05.1904
Physical description: 16
bort so viel Zuckerwerk und Marzipan und Kuchen, wie viel man nur wollte. O, wie schön mußte es doch im Himmel sein! Der kleine Hans wurde nachdenklich und fragte Mütterchen immer mehr darüber aus, was jetzt wohl Schwesterchen da oben mache. Und die Mutter erzählte neue schöne Geschichten) daß die Engelchen dort immer so weiß gekleidet gingen, wie Schwesterchen auf dem wäre. Da hätte dann der liebe Gott ihrer Seele Flügel geschenkt, und da wäre sie schnurstracks in den Himmel gefloaen

. Als Hänschen einige Tage später wieder vergeblich auf Schwesterchen wartete und niemand im Zimmer war, wollte er nicht mehr so lange zögern, holte sich leise, leise seine Schachtel mit Bleisoldaten und lehnte sich recht weit aus dem Fenster. ® £ B § =s ,2 ® §\f I'f Totenbette. Und der kleine Sans lauschte und wollte auch so gern zum lieben Gott kommen. Einmal sagte Mama, alle artigen Kinder kämen in den Himmel,' da wurde Hans ganz still und artig und wartete auf Schwesterchen, die ihn abholen

sollte. Aber Schwesterchen kam nicht. Da wurde Hans ungeduldig und fragte die Köchin, wie Schwesterchen in den Himmel gekommen sei. llnd die Köchin sagte, daß Schwesterchen ganz einfach aus dem Fenster geguckt hätte und dann bmuntergesallen Eine Stunde daraus sand man Hänschen nach langem Suchen leblos aus dem Rasen an derselben Stelle liegen, an der man auch sein Schwesterchen tot auf- geßmden hatte. Ein seliges Lächeln umspielte des Knaben Mund, die Schachtel mit Bleisoldaten batte er fest gegen seine kleine Brust

gepreßt. Hänschen mar im Himmel.

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 13 of 16
Date: 03.02.1906
Physical description: 16
Nr. 5 ^nterhaltuugsblatt M „Tiroler Land-Zcituug LSV«. Dergkrxftall. Erzählung von Adalbert Stifter. Nachdruck verboten. (Fortsetzung.) Endlich, nachdem die Sterne lange allein geschienen hatten und nie ein Stückchen Mond an dem Himmel zu erblicken gewesen war, geschah etwas anderes. Es fing der Himmel an, heller zu werden, langsam heller: aber doch zu erkennen: es wurde feine Farbe sichtbar, die bleichsten Sterne erloschen und die anderen standen nicht mehr so dicht. Endlich wichen

, an dem ganzen Himmel war kein Stern mehr sichtbar, und alle Gegenstände standen in der Morgendämmerung da. „Nun jetzt gehen wir," sagte der Kuabe. ,^Ja, wir gehen," antwortete Sanna. Die Kinder standen auf und versuchten ihre erst heute recht müden Glieder. Obwohl sie nicht geschlafen hatten, waren sie doch durch den Morgen gestärkt, wie das immer so ist. Der Knabe hing sich das Kalbfellränzchen um und machte das Pelzjäckchen an Sanna sester zu. Dann führte er sie aus der Höhle. Weil sie nach ihrer Meinung

nur über den Berg hinabzulaufen hatten, dachten sie an kein Essen und untersuchten das Ränzchen nicht, ob noch Weißbrote oder andere Eßwaren darinnen seien. Von dem Berge wollte nun Konrad, weil der Himmel ganz heiter war, in die Täler hinabschauen, um das Gschaider Tal zu erkennen und in dasselbe hinunterzugehen. Aber er sah gar keine Täler. Es war nicht, als ob sie sich auf einem Berge befänden, von dem man hinabsieht, sondern in einer fremden, seltsamen Ge gend, in der lauter unbekannte Gegenstände

sind. Sie sahen heute auch in größerer Entfernung furchtbare Felsen aus dem Schnee emporstehen, die sie gestern nicht gesehen hatten, sie sahen das Eis, sie sahen Hügel und Schneelehnen emporstarren, und hinter diesen Uar entweder Himmel, oder es ragte die blaue Spitze eines sehr senien Berges am Schneerande hervor. In diesem Augenblicke ging die Sonne auf. Eine riesengroße blutrote Scheibe erhob sich an dem Schnee- lämne in den Himmel, und in dem Augenbli^ errötete der Schnee m die Kinder, als wäre

und sahen nicht hinunter. Schneefeld entwickelte sich aus Schneeseld, und am Saume eines jeden stand allemal wieder der Himmel. Sie gingen dessenungeachtet fort. Da kamen sie wieder in das Eis. Sie wußten nicht, wie das Eis dahergekommen sei, aber unter den Füßen empfanden sie den glatten Boden, und waren gleich nicht die fürchterlichen Trümmer wie an jenem Rande, an dem sie die Nacht zugebracht hatten, so sahen sie doch, daß sie auf glattem Eise fortgingen, sie sahen hie und da Stücke, die immer mehr

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Tiroler Wastl
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Page 8 of 13
Date: 25.12.1910
Physical description: 13
50 Beftellorte; Eeopoldftrafec 24 und heMggeilMrahe ö Die Bestellorte sind mit dem Hauptgeschäfte telephonisch verbunden. Um zahlreichen Zuspruch bittet Obiger. KB. Ebenso wird ein P. T. Publikum aufmerksam gemacht, das; sämtlicher Zustreis von jeder Art übernommen u. billigst berechnet wird offen war, um diese Erstlinge der Heiligen bei seiner Himmelfahrt mit sich zu nehmen (nachdem er nach der Auferstehung nicht gleich, sondern erst nach 40 Tagen tut den Himmel aufgefahren ist, wo hmtcn indessen

diese Gerechten?) Daß Jesus mit seinem materiellen Leibe in den immateriellen Himmel anf- gefahren ist, für diese neue Absurdität wissen sie keine Erklärung oder geben keine zum Besten. — Das ap. Credo sagt, daß Jesus, der in den Himmel Aufgefah rene, wieder auf die Erde kommen wird (es war der zuversichtliche Glaube der ersten Christen, daß dies bald geschehen wird, „ehe dieses — das damals lebende — Geschlecht vergeht" hatte Jesus gesagt), um zu richten die Lebenden und die Toten, welche letzteren

, wie ein späterer Satz besagt, auferstehen werden. Also Er wird ein Richter der Lebenden sein, das heißt nichts anderes als: Er wird über die Menschen herrschen und sie zum Frieden 1 mb zum glücklichen Zusammenleben anleiten, wie es die guten alten Könige und Richter in Israel getan haben (die Bezeichnung der Stammes häuptlinge vor der Königszeit als „Richter" wirst ein erklärendes Licht aus >das im Credo gebrauchte' Wort „richten".) Tie Spiritisten griffen das Wort „richte;;" aus, wie sie „Himmel" und „Hölle

" anfge- grrffen hatten, und machten aus einen; Richter und Herrscher der Lebenden einen Totenrichter wie Minos und Rhadainanthys. Nach dem Tode des Menschen kommt dessen Seele, ganz wie in der griechischer; Sage, vor den Totenrichter, welcher sie entweder zum Ely sium (Himmel) schickt oder zun; Tartarus (Hölle) ver dammt. Tie logische Konsequenz hätte geboten, es dabei bewenden zu lassen; aber sie wollten Christen heißen und .durften daher die neuerliche Herabknnft Jesu als Richter aller Menschen

nicht bei Seite lassen. So statuierte;; sie frischweg ein zweites, allgemeines Gericht. „Jesus wird wieder auf die Erde kommen, um alle Menschen zu richten", — ja aber am Ende der Zeiten (nach dein Weltuntergang, wenn es keine Erde mehr gibt!), dann werden die bereits gerichteten Toten auferstehen und sich nochmals, jetzt als Lebende, vor Gericht stellen, welches sie, die jetzt mit ihren materiellen Leibern wieder Behafteten, zur Seligkeit in dem irn- materiellen Himmel oder zur Qual in der immateriel len

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 22.04.1910
Physical description: 8
zu können. Zwei unserer Berichterstatter sind eigens zu dem Zwecke vorzeitig gestorben, um genaue Nachrichten vorn Himmel zu berichten. Himmel, 9. April (Eigenbericht.) Tie Ver nichtung der Erde ist beschlossene Tatsache. Hier werden zum Empfang der Seelen fieberhafte An strengungen gemacht. Alle Tore sind geöffnet. Ueberall hängen Himmelsleitern nieder. Auf Wiedersehen! Himmel, 10. April. (Funkentelegramm.) Ter Komet, Herr Vinzenz Halley, nähert sich rapid der Erde. Gin Aufruf des Bürgermeisters

eintreten, als sie der Revision des Katechis mus und der Bibel entsprechen. — Ten Beginn des Unterganges haben die Gemeinderäte und Mit glieder der Verkehrssektion Obmann Mar Oberer und Karl Wildling übernommen. — Tie im künf tigen vierten Wahlkörper wahlberechtigten „armen Seelen" finden nur vom vierten Himmel abwärts Aufnahme; bemerkt must dazu noch werden, dast die Aufnahme nur unter den in der Gemeindewahl reform vorgesehenen Erfordernissen der Wahlberech tigung erfolgen kann. Tas find

zu beschaffen, da der Eintritt in den vierten Himmel nur unter Vorweis jener Dokumente ge staltet werden kann. Mörgl, 11. April. (Funkentelegraphen station in der Au.) Heute um 8 Uhr abends wurde der Komet in drohender Nähe der Erde ge sichtet. Ter Bevölkerung bemächtigte sich eine große Panik. Plötzlich fing der Komet an, stark mit dem Schweife zu wedeln und sich in den Wolken hin und her zu wälzen. Unter furchtbarem Lachen schrie er: „Net kitz'ln, net kist'ln!" Auf Grund dieser Nach richt eilte

unser Berichterstatter sofort auf den Pfarr- turm, wo er durch das Fernrohr des Turmwäch- ters feststellen konnte, dast Komet „Etrich II." dem Kometen mehreremale über den Schwanz fuhr. Himmel, 12. April. (Funkentelegramm.) Vom Himmel werden wir ersucht, folgende Annonce zu veröffentlichen, die neuerdings beweist, dast der Welt untergang tatsächlich beschlossen wurde: Tüchtige P o s a u n e n b l ä se r werden für den Jüngsten Tag gesucht. Religion Nebensache. Gute Lunge bedingt. Freie Fahrt zum Himmel erster Klasse

garantiert. Freie Kost und Logis im 7. Himmel. Bevorzugt werden solche Posaun i- sten, die schon bei einem Weltuntergang mitge blasen haben. Gefällige Zuschriften an die Ver waltung der „Volks-Zeitung". Wien, 21. April. (Ehnstlichsozial-deutschnatio- nale Korrespondenz.) Tie christlichsozialen und deutschnationalen Abgeordneten haben heute in einer gemeinsamen Fraktionssitzung beschlossen, daß alle Minister sofort zu demissionieren l'-aben und daß von nun an keine», ihrer Parteigänger länger als zwei

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Der Arbeiter
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Page 2 of 16
Date: 08.01.1911
Physical description: 16
MS die, daß die Sache uns überlebt, der unfer ganzes Leben gehörte, daß wir auf diese Weise in ihr weiterleben". Die Sozialdemokratie hat demnach Mit dem Glauben an eine jenseitige Welt gebrochen und will denselben auch in der Über zeugung mrd: rer nicht geschont wissen. „Lauter Widerspruch nämlich erhob sich, als P. Ratzen stein auf dem Partei tag zu Berlin 1892 ineinte, man solle den Himmel denen überlassen, die ein Verlangen nach ihn: kriegen, jedenfalls keinen in seinen berechtigten Gefühlen kränken

". Einen „Wechsel auf das Jenseits" stelle die Sozialdemokratie keinen aus und Drohungen einer Hölle im Jenseits muß man verlachen, schreibt die „Neue Welt" (1898, Nr. 6), Anweisungen auf einen Himmel aber verachten. Denn dort spricht der Fanatiker, hier der Spekulant. Auf Grund dieser ihrer Anschallungen schellen sich denn die Genossen nicht zu singen (Regels, Sozial demokratisches Liederbirch, 88): „Ich frag den Teufel nach der Hölle, Und in den Himmel mag ich nicht." Ein anderer Dichter sodann übertrug

die Worte Bebels: Die Überzeugung, daß der „Himmel" auf Erden ist und „ge storben sein zu Ende sein heißt", wird alle veranlassen, natür lich zu leben" (Die Frau, 464), in folgende blasphemische Verse: „Wir wollen auf Erden glücklich sein Und wollen nicht mehr darben. Den Himmel überlassen wir Den Engeln und den Spatzen." („Münchner Post", 13. Allgust 1891.) MaS dir Sozialdemokratie vom Jenseits überhaupt hält, hat der intime Freund von Marx und Engel, Leo Frankel, in seinem Testamente kurz

also zusammengefaßt: „So wie ich als Freidenker gelebt habe, will ich auch sterben. Kein Priester soll meiller Sterbestunde urid meinem Leichenbegäng nisse beiwohnen mit der Absicht, meine Seele zu retten. Ich glaube Weber an den Himmel, noch an die Hölle, tveder an Beloh«»uge«, noch an Qualen in einer andern Welt. Himmel und Häkle, Züchtigungen und Belohnungen leben im Bewußt sein eines jeden einzelnen . . . Ich sterbe ohne Furcht." Mst» das einzige Glück wartet den Menschen auf dieser Erbe; auf sie ist der Sinn

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Der Arbeiter
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Page 3 of 16
Date: 08.01.1911
Physical description: 16
uns überlebt, der unser ganzes Leben gehörte, daß wir auf diese Weise in ihr weiterleben". Die Sozialdemokratie hat demnach Mit dem Glauben an eine jenseitige Welt gebrochen und will denselben auch in der Über zeugung mrd: rer nicht geschont wissen. „Lauter Widerspruch nämlich erhob sich, als P. Ratzen stein auf dem Partei tag yx Berlin 1892 ineinte, man solle den Himmel denen überlassen, die ein Verlangen nach ihnr kriegen, jedenfalls keinen in seinen berechtigten Gefühlen kränken". Einen „Wechsel

auf das Jenseits" stelle die Sozialdemokratie keinen aus und Drohungen einer Hölle im Jenseits muß man verlachen, schreibt die „Neue Welt" (1898, Nr. 6), Anweisungen auf einen Himmel aber verachten. Denn dort spricht der Fanatiker, hier der Spekulant. Auf Grund dieser ihrer Anschauungen scheuen sich denn die Genossen nicht zu singen (Regels, Sozial demokratisches Liederbuch, 88): „Ich frag den Teufel nach der Hölle, Und in den Himmel mag ich nicht." Eiü anderer Dichter sodann übertrug die Worte Bebels

: Die Überzeugung, daß der „Himmel" auf Erden ist und „ge storben sein zu Ende sein heißt", wird alle veranlassen, natür lich zu leben" (Die Frau, 464), in folgende blasphemische Verse: „Wir wollen auf Erden glücklich sein Und wollen nicht mehr darben. Den Himmel überlassen wir Den Engeln und den Spatzen." („Münchner Post", 13. August 1891.) Was dir Sozialdemokratie vom Jenseits überhaupt hält, hat der intime Freund von Marx und Engel, Leo Frankel, in seinem Testamente kurz also zusammengefaßt

: „So wie ich als Freidenker gelebt habe, will ich auch sterben. Kein Priester soll meiner Sterbestunde und meinem Leichenbegäng nisse beiwohnen mit der Absicht, meine Seele zu retten. Ich glaube Weber an den Himmel, noch an die Hölle, tveder an Belohnnuge«, noch an Qualen in einer andern Welt. Himmel und Hölle, Züchtigungen und Belohnungen leben im Bewußt sein eines jeden einzelnen . . . Ich sterbe ohne Furcht." Also das einzige Glück wartet den Menschen auf dieser Erbe; auf sie ist der Sinn des Genossen allein gerichtet

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Tiroler Wastl
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Page 1 of 16
Date: 30.04.1905
Physical description: 16
wiedergeben, etw as Größeres a l s d u r ch d a s Wort „? i u t": Es werde Licht, es werde das Firmament usw., die Welt aus dem Nichts ins Dasein rufen, ja noch etwas Größeres als so viele neue Welten schassen, als es Sterne am Himmel gibt. Gewiß, Gott ist allmächtig, aber das Nichts setzt seinem heiligsten Willen keinen Willen, keinen Widerstand entgegen, aber, bei der Rechtfertigung des Sünders, ist da nicht auch noch der böse Wille zu über winden, in dem der Sünder Gott widersteht?" Höher geaht's

? C, die Gewalt des katholischen Priesters steht nicht hinter derselben, sondern übersteigt und ü b e r t r i f f t s i e v i e l- mehr! Wo, Geliebteste, ist selbst im Himmel eine solche Gewalt? Die Schar der Patriarchen und Propheten, der Mürtyre.r und Blutzeugen und die Scharen der heiligen Jungfrauen und dann die Engel und Erzengel, können sie Dich lossprechen von Deinen Sünden? Nein, die Jung frauen mit all ihrer Reinheit, sie vermögen es nicht. Ja, noch mehr, selbst Maria

, die M u t t e r g 0 t t e s, sie kann es n i ch t. O, unbeschreiblich hohe Gewalt! Der Himmel läßt sich von der Erde, die Art und Weise zu richten, vorschreiben. Der Knecht ist Richter auf der Welt. Und der Herr bestätigt im .Himmel das Urteil, das jener auf der Erde fällt. Doch, Geliebteste, eine andere Gewalt der katholischen Priester haben wir noch zu erwägen, die, wenn möglich, n 0 ch h ö h e r und erhabener ist: Die Gewalt deö Priesters zu konsekrieren. Wo auf der ganzen Erde außer im rechtmäßig geweihten Priester findest Du diese Gewalt?

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Unterinntaler Bote
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Page 14 of 18
Date: 04.02.1911
Physical description: 18
wurden die Tage, gewaltige Schatten sanken schon zur Mittagsstunde über den in Dust schwimmenden Vintschgau — die Etsch brauste, als müsse sie das Leid der Armen gen Himmel schreien. Von den Zinnen der festen Burg Tirol wehte hell und tröstend das Banner — doch was konnte dies den Sterbenden helfen? Das Gewimmer der Totenglocke scholl unablässig durch die ver lassenen Straßen, und einer vergaß des andern in diesem offenen Limburg an der Lahn. düsteren Holzhütten in schwindelnder Höhe über dem Abgrund

gleich sam zu schweben scheinen mit ihren geschwärzten Balken, dort atmet der Wind und blüht die wilde Heide rot — rot. Der Jausen grüßt herüber; eine Welt voll Licht strömt vom Himmel der Erde zu. Und dieser Himmel ist klar, blau wie der Mantel Mariä, der holdseligen Jungfrau, die sie anrufen in den Kirchen, aus dem Jammer ihres unsäglichen Elends heraus. Denn die Gärten, wo der Lorbeer seine lichten und dunklen Zweige windet, sind leer — die Häuser starren aus öden Fenstern, und in der öden

gezogen zwischen Gebirg und Tal. Nur die Priester der Stadt Meran hoben ihre Augen empor, diese hohlen, trockenen Augen, und sandten auch für jene ein Gebet zum Himmel. Allabendlich, wenn die Nacht ihre Schleier über Stadt und Fluß breitete, nahmen die Mönche von den Bogenfenstern ihres Klosters ein seltsames Schauspiel wahr: so, wie die Sterne all mählich sich entzündeten, blitzte Stern um Stern an den Bergen auf — soweit der Blick die schneeigen Spitzen erreichte, soweit die Wellenlinien der Alpen

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Tiroler Post
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Page 1 of 20
Date: 09.02.1906
Physical description: 20
(Fortsetzung.) Endlich, nachdem die Sterne lange allein geschienen hatten und nie ein Stückchen Mond an dem Himmel zu erblicken gewesen war, geschah etwas anderes. Es fing der Himmel an, heller zu werden, langsam heller; aber doch zu erkennen; es wurde seine Farbe sichtbar, die bleichsten Sterne erloschen und die anderen standen nicht mehr so dicht. Endlich wichen auch die stärkeren, und der Schnee vor den Höhen wurde deutlicher sichtbar. Zuletzt färbte sich eine Himmels gegend gelb

, und ein Wolkenstreifen, der in derselben war, wurde zu einem leuchtenden Faden entzündet. Alle Dinge waren klar zu sehen, und die entfernten Schneehügel zeichneten sich scharf in der Luft. „Sanna, der Tag bricht an," sagte der Knabe. „Ja, Konrad," antwortete das Mädchen. „Wenn es nur noch ein bißchen heller wird, dann gehen wir aus der Höhle und laufen über den Berg hinunter." Es wurde heller, an dem ganzen Himmel war kein Stern mehr sichtbar, und alle Gegenstände standen in der Morgendämmerung da. „Nun jetzt gehen

oder andere Eßwaren darinnen seien. Von dem Berge wollte nun Konrad, weil der Himmel ganz heiter war, in die Täler hinabschauen, um das Gschaider Tal zu erkennen und in dasselbe hinunterzugehen. Aber er sah gar keine Täler. Es war nicht, als ob sie sich auf einem Berge befänden, von dem man hinabsieht, sondern in einer fremden, seltsamen Ge gend, in der lauter unbekannte Gegenstände sind. Sie sahen heute auch in größerer Entfernung furchtbare Felsen aus dem Schnee emporstehen, die sie gestern nicht gesehen

hatten, sie sahen das Eis, sie sahen Hügel und Schneelehnen emporstarren, und hinter diesen war entweder Himmel, oder es ragte die blaue Spitze eines sehr fernen Berges am Schneerande hervor. Zn diesem Augenblicke ging die Sonne auf. Eine riesengroße blutrote. Scheibe erhob sich an dem Schnee saume in den Himmel, und in dem Augenblicke errötete der Schnee um die Kinder, als wäre er mit Millionen Rosen überstreut wor den. Die Küppen und die Hörner warfen sehr lange grünliche Schatten längs des Schnees. ' „Sanna

, wir werden jetzt da weiter vorwärtsgehen, bis wir an den Rand des Berges kommen, und hinuntersehen," sagte der Knabe. Sie gingen nun in den Schnee hinaus. Er war in der hei teren Nacht noch trockener geworden und wich den Tritten noch bes ser aus. Sie wateten rüstig fort. Ihre Glied« wurden sogar ge schmeidiger und stärker, da sie gingen. Allein sie kamen an keinen Rand und sahen nicht hinunter. Schneefeld entwickelte sich aus Schneefeld, und am Saume eines jeden stand allemal wieder der Himmel. Sie gingen dessenungeachtet fort

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 14 of 16
Date: 08.03.1908
Physical description: 16
Jüngling in den Glutaugen des geliebten Mädchens. Wir Menschen wollen nun einmal die Unendlichkeit erfassen; aber in stiller Nacht, wenn jene Weltenaugen funkeln, fühlt der Kundige am Himmel, daß irdisches Maß und irdische Größe vor jenen Massen und Größen verschwinden müssen. Bei Betrachtung des Reiches der Sterne verläßt uns die idealste Philosophie und Kombination, und wir fühlen, daß unser Erdball nur ein kleines Sternenstäubchen ist unter den großen und kleinen, die den weiten Weltenraum erfüllen

ein und eilen am Sterne 61 im „Schwan" vorüber, von dem der Lichtstrahl sieben Jahre bis zu uns braucht und kommen zur Siriussonne, der schönsten an unserem nördlichen Himmel. Acht Lichtjahre ist sie von der Erde entfernt und wollten wir diese Maßangabe in den Zahlenwert umsetzen, dann miißten wir acht Jahre in Sekunden zerlegen und die sich er gebende Summe mit 300000 Kilometern multiplizieren. Wir erhielten dann die Entfernung Sirius-Erde in Kilometern ausgedrückt! Indes die Siriussonne

be steht, daß überall derselbe Stoff zum Ausbau der Sonnen, der Planeten und Monde verwendet wurde. — Eines Tages führte Jehova den alten Vater Abraham hinaus vor die Tür seines Hauses und befahl ihm, die Sterne am Himmel zu zählen. So zahlreich sollte seine Nachkommenschaft sein. In diesem kurzen biblischen Berichte liegt die Tatsache angegeben, daß die Zahl der Gestirne unermeßlich ist. Wie ein flammendes Heer stehen sie in klarer Nacht am Himmel und gewähren ein ergreifendes Bild. Schon in uralter

Stunde am Firmamente leuchten i sehen, am Himmel nicht feststehen, sondern auf ein unbekanntes Ziel s lossteuern. So hat man bei unserer Sonne gefunden, daß sie mit j ihren Kindern, den Planeten, nach dem Sternbilde des „Herkules" hineilt. _ Unter den Sonnen des Himmels gibt es auch solche, welche dunkel sind und solche, deren Licht gewissen Schwankungen unterworsen ist. Das wird so manchem befremdend klingen, denn unter einer Sonne denkt man sich immer etwas Helles und Strahlendes

zwar auch als einer leuchtenden Körper an ihrem marsischen Himmel; aber dieses Licht er hält die Erde, ebenso wie unser Mond, von der Sonne. Die dunklen Sonnen drehen sich sehr oft um andere, die noch in voller Schönheit strahlen und nehmen somit diesen zeitweise dat Licht weg. Man nennt diese Sterne, um die sich dunkle Sonne» j drehen, „Veränderliche". — In unserem kleinen Weltsysteme herrscht eine Sonne, die wir in goldenem Gewände jahraus, jahrein über die weite, blaue Himmelsm wandern sehen. Nun gibt

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Tiroler Wastl
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Page 7 of 13
Date: 25.12.1910
Physical description: 13
“. Wir überzeugten uns selbst bei Brustschmerzen, Halsweh etc. von seiner heilenden, hustenstillenden, erfrischenden Wirkung. Probedutzend 5 Kronen, zwei Dutzend 8 Kronen 60 H. franko. Erzeuger nur Apotheker E. V. Feiler in Stubica, Elsaplatz No. 270 (Kroatien). Das apostolische Credo. (Schluß.) Wenn es nur auf die Worte und nicht auf deren Sinn und Zusammenhang ankäme, so könnten die Ver künder des spiritistischen Christentums auch darauf Hin weisen, daß die in ihrem System verwendeten Worte Himmel, Hölle

, Richten aus dem apostolischen Credo ge nommen sind. Aber die ersten Christen verstanden unter diesen Worten etwas anderes, als die späteren, und gebrauchten sie mit Folgerichtigkeit. Ihnen war der Himmel der unermeßliche Raum, der sich über der feststehenden Erde wölbt und in welchem die Gott heit in unnahbarer Höhe thront, wohin sie auch aus nahmsweise ihre besonderen Lieblinge emporhebt; die Hölle (Scheol) war das Totenreich in oder unter der Erde, wo die Verstorbenen ruhen und der Auferstehung

Leiblichkeit in den Himmel aufgefahren. Was haben die späteren Spiritisten aus dieser, allerdings phantastischen, aber an sich klaren und ein fachen Geschichte gemacht? Für sie ist der Himmel der immaterielle, übersinnliche Wohnsitz der Götter, ihrer dienenden Geister und der zur Seligkeit begna digten menschlichen Seelen, die Hölle der ebenso iiw- materielle Wohnsitz der bösen Geister und der zur ewigen Qual verurteilten Seelen. Daß Jesus als Gott zur Hölle, zu den Bösen und Verdammten, ab ge stiegen

ist, diese Absurdität wissen sie in ihrer Verle genheit nicht anders zu erklären, als daß er gar nicht In die Hölle gekommen ist, sondern in eine Vorhölle, in welcher die früher verstorbenen Gerechten verweil ten, weil für sie der .Himmel der Seligen noch nicht

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Gardasee-Post
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Page 1 of 12
Date: 13.03.1909
Physical description: 12
? Ist es das Sehnen nach der Köni gin des Tages, deiner Freundin, die sich jetzt schon tagelang hinter Wolken versteckt und nicht mehr sehen lässt, die, statt mit ihren frühlingswarmen Strahlen uns zu er freuen, Regen niedersendet zur Erde, und Schnee ? Hast du darum dein Antlitz ver hüllt, schöne Fee, weil der Himmel weint ? Der Himmel weint Wie melancholisch der See aussieht! Grau grün wälzen sich seine Wasser heran, um am Ufer müde zu zerschellen. Die Berge decken Nebel, die bis zum Wasserspiegel herabwallen

. Eintönig liegt der griesgrämige graue Himmel über den Wassern. Alles grau in grau; kein Licht, kein Schatten, keine Farbe Nur etliche kreischende Möven, die über die weißen Wogenkämme dahinstreichen, geben dem eintönigen Bild ein wenig Leben. Und aus diesem formenlosen, gespenstigen Grau rieselt es hernieder zur nassen, regen triefenden Erde. Der Himmel weint ..... Ein trostloser Anblick, dieses feuchte, ein tönige Grau, das wie ein Riesengespenst über See und Land liegt. Blauer Gardasee

, wo istdeineFarbenpracht? ■ Du siehst mich so traurig an, du See,, und schweigst . . , . Wie anders damals! Es sind fast zehn Jahre her, da stand ich an derselben Stelle am Seeufer, ein wenig abseits von der Straße nach Torbole, dort wo sich die Wasser des Sees in einen Wald von schwankem Rohr verlieren. Damals stand ich auf demselben Fleck am Seeufer, und der Himmel lachte wie ein fröhliches Kind und die Wellen kamen murmelnd heran an den Sand des Ufers bis knapp an die Stelle, wo wir zwei standen

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Gardasee-Post
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Page 15 of 20
Date: 24.12.1908
Physical description: 20
, daß es nur eine Welt gibt!“ Aber die gewaltigen Welt reiche wichen dem kleinen Reiche, das das Christkind vom Himmel her auf dieser Erde gründete und das wir darum Himmelreich nennen: Vom Himmel kam es auf diese Erde; den Himmel-will es auf Erden aus breiten; und in den Himmel will es diese Erde bringen. Ueberall dort aber ist der Himmel, wo man es im Herzen verspürt und erfährt, was der Lobgesang der himm lischen Heerscharen uns in der Christnacht mahnend verkündigte: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede

auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.“ Ueberall da ist der Himmel, wo das Christkind das Licht seiner himmlischen Liebe unter einem Volke angezündet hat. — Und weil eben die Völker vor Christi Geburt dieses Licht der Liebe nicht kannten, sind sie im Dunkel der Sünde irre gegangen und gefallen. Denn was ist geblieben von jenen Weltreichen ? Wohl graben sie jetzt Steine und Städte aus; aber das sind doch nur tote Reste. Die Völker selber sind dahin und kehren nimmer wieder. Unnütz war ihr Dasein

, um zur Leier zu greifen und zu danken: Brich an Du schönes Morgenlicht! Das ist der alte Morgen nicht, Der täglich wiederkehret. Es ist ein Leuchten aus der Fern, es ist ein Schimmern, ist ein Stern, Von dem ich längst gehöret.“ Ja, es müssen herrliche Zeiten des Lichtes für unser Volk damals gewesen sein. — Heute freilich haben sich trübe Wolken vor das Licht der Weihnachtssonne geschoben; denn das Licht von oben wollen viele weder sehen noch haben. Sie spotten über den Himmel, der sich am Weihnachtstag

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 12
Date: 20.11.1910
Physical description: 12
an ihr haben. Wenn Du aber vielleicht no amal per Zufall aus die Welt kommen solltest, nachher bist gescheider, gelt Simele, und wirst koa Bischof mehr, sondern dann hilfst schon eher dem „Wastl "die geistlichen Unfriedenstifter beuteln. Grad hat er, wie i sieh, wieder pj paar bei die Löffel, und i Han jo quasi quasi mein Wohlgefallen daran, denn sonst lies i's net zu. Aber lassen wir jetzt den irdischen Dummheiten ihren natürlichen Gang und schauen wir uns dafür Dein neues Diesseits au. Daß das da net der Himmel

Pfuscherei büaßen lassen könnt. Für a so an grausamen Gott möcht i mi net anschauen lassn, geschweige denn es sein. Aber herentgegen muß i Dir schon aufrichtig und ehrlich sagen, daß es net nur koa Höll, sondern a' koan Himmel gibt. Fall mir grad net um, Simele, und sei froh, daß es so ist, wie i sag, denn wenn's so war, wie sie Dir's unten «ms der Welt gsagt haben, nachher warst schon braten wie a Martinigans, denn Tu mußt als gewesener Bischof von Brixen ja wissen, daß selbst der Gerechteste jeden Tag

Stoankohln draus, wenni der tvar, für den sie mi auf der Welt unten verschreien. Da brauchst koa Angst zu haben, Simele, aber herentgegen mnaß i Dir schon sagen, daß es mit dem vergoldeten Himmel a' nix ist, und es ist a' koa Schad drum. Was hättst davon, wenn Tu in alle Ewigkeit auf an goldenen Sessel oder so wo sitzen und nix tun, als mi anschaun und anbeten müßt, «denn nachher müßt i als höfliches und gütiges Wesen, und sell bin i, Dir und allen Anderen, die das Gleiche tun, in alle Ewigkeit still

halten, und sell war mir aus die Dauer selber zu langweilig, wie Dü Dir wohl a' denken kannst, gar net zu reden davon, daß es mir schlecht anstand, nix zu tun, als wie mi in oan fort anbeten zu lassen. Schlag Dir also den Himmel, den man Dir unten vorgmacht hat, nur gach aus dem Köpf, denn in dem Sinn gibt's koan Himmel, sondern den mnaß jeder selber in seinein Herzen mitbringen, oder aber, wenn er dös ans Erden versäumt hat, sich nach und nach da heroben selber oan eintun. denn nur a Himmel

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Tiroler Wastl
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Page 6 of 12
Date: 04.06.1905
Physical description: 12
Telephongespräch zwischen Himmel und Hölle Teufel: Beim Schinderhanues, was habt's denn Oes für a Schlamperei im Himmel, daß der Johannes Huß und sein Freund Hyronimus net ab- g'holt werden? Petrus: Wieso? Teufel: Ja hast denn net in den Zeitungen g'lesen, daß das Oberhaupt der rechtgläubigen (hihihi) russischen Kirche dö Mander über Antrag der Tschechen in die Gemeinschaft der Heiligen ausge nommen hat. Petrus: Dummer Teufel, hält i bald g'sagt, aber i will nix g'sagt haben, woaßt denn net

daß dö Mander beim Konzil in Konstanz vor den Augen des Papstes als Ketzer verbrennt worden sein? Teufel: Meine Kenntnisse in der Papstgeschichte haben im Himmel von jeher Anstoß und Aergeruis erregt, aber eben deswegen verlang i jetzt, daß dö zwoa Mander, dö eh net recht in meine sidele G'sell- ! schaft passen, stante pede abg'holt werden. Der > heilige Shnod will es! Petrus: Das geht mi gar nix an. Da heroben j wird getanzt wie der Papst pfeift, und damit basta! Teufel: Ausnahmsweise könnt's vielleicht

a grober Mensch sein, und schon längst aso an Deuter verdient haben soll. I will hoffen, daß der somit deutlicher Verkeilte in sich geaht, und sich weiter nix mehr zu schulden kommen laßt. Nutzt dö Warnung aber nix und kimmt mir no amal a Klage über ihn zua, na'r wear i gröber und deutlicher kemmen und dafür sorgen, daß dear kloane Bam net in den Himmel wachst. Die tschiggfreie Drathschmidt-Humanität macht iatzt unter den Eisenbahnern wieder amal viel von sich reden. Der Heizer Paul Babel in Lan deck

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Tiroler Post
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Page 2 of 20
Date: 02.02.1906
Physical description: 20
und da in der Finsternis seltsam zu funkeln begannen, als hätte er bei Tag das Licht eingesogen und gäbe es jetzr von sich. Die Nacht brach mit der in großen Höhen gewöhnlichen Schnel ligkeit herein. Bald war es rings herum finster, nur der Schnee fuhr fort, mit seiuenr bleichen Lichte zu leuchten. Der Schneefall hatte nicht nur ausgehört, sondern der Schleier an den. Himmel fing auch an, sich zu verdünnen und zu verteilen; denn die Kinder sahen ein Sternlein blitzen. Weil der Schnee wirklich __ gleichsam ein Licht

von sich gab und weil von den Wolken kein Lchlerer mehr herabhing, so konnten die Kinder von ihrer Höhle aus die Schneehügel sehen, wie sie sich in Linien von dem dunkeln Himmel abschnitten Weil es in der Höhle viel wärmer war, als es an iedem andern Platze im ganzen Tage gewesen war, so ruhten die Kinder enge aneinander sitzend und vergaßen sogar die Finsternis zu fürchten. Bald vermehrten sich auch die Sterne, jetzt kam hier des Eises, und die vorzüglichsten Geschenke, die sie heute hätten bekommen

sollen, lagen in versiegelten Päckchen in der Kalbfell- tasche im Hintergründe der Höhle. Die Schneewolken waren ringsuni hinter die Berge hinabge- Santa Lucia in Neapel. einer zum Borscheine, jetzt dort, bis es schien, als wäre am gan zen Himmel keine Wolke mehr. In allen Tälern bekamen die Kinder in dieser Stunde die Geschenke des heiligen Christ: nur die zwei saßen oben am Rande Seekadetten der Militärschule in Annapolis lernen Französisch mit Hilfe des Grammophons. surrken und ein ganz

dort und hier aus dem Schimmer empor. Der Mond war nirgends am Himmel zu erblicken. Als eine lange Zeit vergangen war, sagte der Knabe: „Sanna, du mußt nicht schlafen; denn weißt du, wie der Vater ge sagt hat, wenn man im Gebirge schläft, muß man erfrieren, so wie der al te Eschenjäger auch ge schlafen hat und vier Mo nate tot auf dem Steine gesessen ist, ohne daß je mand gewußt hatte, wo er sei." „Nein, ich werde nicht schlafen," sagte das Mädchen matt. Konrad hatte es an dem Zipfel des Kleides geschüttelt

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Tiroler Wastl
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Page 4 of 12
Date: 14.05.1911
Physical description: 12
IX. weltliche Macht und Herrlichkeit hatte ein Ende. Vergeblich hatte er den Himmel zu Hilfe gerufen. Sein ins Jdiotenhafte ge steigerter Mystizismus litt unter Halluzinationen urrd Erscheinungen. Das Dogma der Unfehlbarkeit hatte ihn verwirrt. Er glaubte, ein neuer Christus zu fein. Als er eines Tages einem Gelähmten begegnete, rief er im Vollbewußtsein feiner hohenpriestcrlichen Würde Beschlagnahmt! 8 493 St.-P. würden, wie mit einem Zauberschlage, eine neue Erde und ein neuer Himmel geschaffen", schreibt

Jacobsen in seinen: seelenvollen Roman „Niels Lyhne" (Re- clambibliothek) und fährt dann weiter fort: Erst daun wird der Himmel zum freien, unend lichen Raum, anstatt der drohenden Zwangsjacke. Erst bann wird die Erde Unser, und wir der Erde, wenn jene Welt der dunklen Seligkeit und der Verbannung ge platzt ist wie eine Blase. Die Erde wird unser wahres Vaterland, unsere Herzens Heimat, wo wir nicht wie fremde Gäste während einer kurzen Spanne, sondern während all' unserer Zeit find. Und welche Jnten

- fivität wird es dem Leben geben, wem: alles darin Rlaum finden muß und nichts mehr jenseits liegt. Der ungeheure Strom von Liebe, der jetzt zu dem Gott emporsteigt, au dem man glaubt, wird sich, wenn der Himmel leer ist, über die Erde ergießen, hin zu all' den schönen, menschlichen Eigenschaften uird Kräf ten, die wir potenziert und dann die Gottheit damit geschmückt haben, um sie unserer Liebe wert zu ma chen. Güte, Gerechtigkeit, Weisheit, wer kanrr sie alle nennen? Welchen Adel

, während der Papst außer sich geriet. Noch am 15. September, als schon die Kanonen Cadornas in der Nähe von Rom hörbar wurden, wollte Pius eirre Erscheinung der Ma donna gehabt haben, die ihm ihren Schutz und ihre Hilfe zusicherte. Es war zu spät. Die Revanchema donna hatte keine Zugkraft. Die feindlichen Kanonen waren wirkungsvoller als die Erscheinung der Ma donna. Der Himmel hatte sein Gericht gesprochen. Pius IX. letzte Worte vor seinem Tode waren: „Omnia sui, et nil expedit

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