, welche, so hofft man,Z wenn nicht ganz besondere Hindernisse eintreten, bis zum Spätherbste kommenden Jahres fertiggestellt und dem Verkehre übergeben werden wird. Christnacht im Walde.*) Leise fällt der Schnee zur Erde herab in weichen, weißen Flocken, immer dunkler wird es; der Abend kommt uud die heilige Nacht. Tausend Kinderherzen schlagen höher in froher Erwartung, tanfend Kinoer- angen schauen hinauf zum hohen Himmel, der heute seine Thore öffnet, um das Christkind zur Erde schweben zu lassen, tausend
Kinderlippen fingen jauchzend und jubelnd: „O du fröhliche, o du selige, gnadeubriugende Weihnachtszeit!' Uud Friede uud Glück uud Selig keit füllen die Welt. Weißt du aber, wie eS im Walde aussieht? Tiefstill ist es da draußeu, wie in einer Kirche, die Bäume bete». Sogar der weiche Schnee hört auf zu fallen, auf dass er sie uicht störe. Lichter und lichter wird der Himmel, die Wolkendecke ist gewichen, Engels- hände flrenen Millionen von Sternen über deu blauen Grund, bis es oben fliininert und leuchtet
, das Wiesel unter der Erde und die Käferlein: sie fühlen heute nicht des Win ters Kälte, und wunderbar, jede» hat feine Stimme, jedes kann reden, wie die Menschen lhun. Sie stim men mit ein in das hohe Lied, das durch die Wipfel zieht und klingt, sie sprechen fromme Gebete und erzählen fremdartige, tiefsinnige Geschichten. Keines fürchtet das andere, jedes weiß, dass ihm hente lein Leid geschieht, heute, in der heiligen Nacht. Und dann, wenn das Christkind wieder in den Himmel zurück kehrt
, wird alles still uud duukel. Langsam verlöscht Licht um Licht, alles schlummert wieder, nur am hohen Himmel stehen Gottes Sterne. Die meisten Men schen wissen nicht, wie schön die Christnacht im Walde ist — nur Sonntagskinder können e» sehen. Wer aber einmal eine heilige Nacht im Walde erlebt, mit ihrem Zauber, ihrem Licht, ihren Klängen, der kann eS uimmccmehr vergessen sein lebenlang. Er trägt das Licht, dei« Klang in seiner Brust und spendet Liebe, wohin er tritt. Th. Sp. Diese reizende Skizze entnehmen