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Tiroler Land-Zeitung
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Page 18 of 20
Date: 24.12.1904
Physical description: 20
Kindergesichter dort in der rußigen Küche und dann die leuchten den Augen der gebräunten Männer; war's nicht ein Anblick für Engel, diese arme, doch in ihrer Liebe so reiche Familie? Die Erinnerung bewegte Frau Hedwigs Herz, langsam rollte eine Träne über ihre Wange, sie beugte sich über den Brief und las die Schlußzeilen von ihres Gatten Hand: „Du kannst und wirst nicht zürnen, liebes Weib, über das Tun unseres Kindes! Sieh, ich freute mich darüber — ist's nicht wie ein mahnender Fin gerzeig

wie mit kalter Hand ans Herz greifen; doch nur einen kurzen Moment dauerte diese Bewegung — ein starrer Trotz stieg in ihr auf und erstickte das keimende Mitleid. Finster furchte sie die Stirn, das Haupt stolz erhoben und die Lippen fest zusammengepreßt, so eilte sie harten Schrittes hinweg. War's ihr nicht recht geschehen, ihr, der eigenwilligen Törin? Sie hatte sich ja selbst losgesagt von ihren natürlichen Stützen, hatte ihr, der Schwester und ihrem guten Gatten Schmach angetan in den Augen der Menschen

— was sagst du zu diesem Plan, alter Schatz? — Sieh, eigentlich wollte ich dich überraschen, wie es Christkindchens Weise ist — aber o weh: der Mund überfließt, wem das Herz voll ist! Und ich sage mir, daß die Vorfreude dir auch etwas wert sei — habe ich recht?" Tränen der Freude traten in Frau Hedwigs Augen. „Wie gut er ist, mein Mann!" murmelte sie. Dann verfiel sie in ein tiefes Sinnen. Ja, sie wollte geduldig sich fügen in die Notwendig keit, wollte froh und dankbar sein für das viele Gute, das Gott

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 15 of 20
Date: 24.12.1904
Physical description: 20
sich in der Stube. Sie trat ein. Das Licht brannte mit einer langen Schnuppe, schläfrig und qualmend; sonst war es, als wäre das ganze Haus ausgestorben. Sie blieb in der Türe stehen und preßte die Hand fest gegen ihr Herz. War sie denn nicht froh? Sie hörte die tiefen Atemzüge der Schlafenden. Das Kleine schlief ruhig in der Wiege, und hinter dem Vorhang ihres eigenen Bettes hervor drang lautes Schnarchen. Wo war da die Angst und Unruhe, womit sie erwartet wurde? Nun, die Kinder begriffen

! Sie preßte die Worte über die Lippen, aber das Herz hatte keinen Teil daran; sie versuchte sie nochmals zu beten, innig und ergeben; aber statt dessen stürzte sie auf die Knie und stöhnte. Nun gab sie jeden Versuch zu beten auf, seufzte aber zu Gott, daß er ihr Gebet nehmen möge, wie sie es darbringe, bat ihn seufzend, daß er die Angst und Oual ihrer Seele, die sie nicht in Worten auszudrücken vermöge, ansehen wolle— unbjfte bat und weinte, als ob ihr ganzes Wesen in Gebet und Tränen sich auflösen

wollte. Endlich fiel ein Lichtstrahl in ihr Herz, so daß es weich und nachgiebig wurde. Sie ging hinaus und horchte; aber es war nichts zu hören, und doch war es, als ob die unendliche Stille der Nacht heiligen Frieden in ihre Seele gösse. Als sie wieder eintrat, war es, als ob die Stube sich zu einer Kirche erweiterte, wo die Engel von dem Jesuskind sangen, und nun konnte sie sich in der Gewißheit beruhigen, daß auch ihre Kinder noch einen Vater hatten, selbst wenn ihr leiblicher Vater für sie verloren

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 8 of 16
Date: 24.12.1904
Physical description: 16
Seite 8 Samstag. 24. Dezember Florie konnte schon, an die Kissen gelehnt, auf recht sitzen. Sie ließ sich von dem Fräulein von Weihnachten erzählen. Da trat der Vater herein. Seine Miene war bekümmert, ein Herz voll Gram; aber niemand ahnte, warum. „Morgen will die fremde Mama mich ankleiden und auf ihren Schoß nehmen, sagte Florie zufrieden, obgleich sie noch sehr matt war. „Und wenn ich erst 'raus in den Saal kann, dann wird es Weihnachten, nicht wahr, Papa? „Gewiß, mein Herzensliebling

? Ihr Herz krampfte sich zusammen. Törin! Mit der Weld abgeschlossen zu haben glaubte sie, statt dessen stand sie plötzlich mitten in ihrem Wirbelwind von Liebe und Haß, und beides machte sie gleich elend, trotzig. „Was hätten wir einander zu sagen, Baron, das nicht zu jeder Zeit unterbrochen und von jedermann geHort werden könnte?' sagte sie mit feindlicher Kühle. „Nein, Gräfin! Ich lasse mich nicht zurück« weifen. Wird doch dem Verbrecher vor Gericht ge stattet, daß er sich rechtfertige.' „Hätten

Sie etwas verbrochen, Baron?' „Hella!- rief er, außer sich über ihre Kälte. »Glauben Sie, daß ich nicht vergessen und vergeben hatte — längst ehe ich Ihre Schwelle überschritt.' „Dann sind Sie mir überlegen, Gräfin!. Ich habe nie vergessen, nie mir selbst vergeben können.' Das waren seine alten, stürmischen Augen wieder — die gewaltige Sprache, der einstmals ihr Herz unterlegen war. ^ „Nein. Ich habe mich nicht in zweckloser Reue verzehrt,' fuhr er fort. „Ihre Verzeihung ent> schuldigt

Stammsitz wurde mit einem Schlage gerettet, wenn ich ja sagte zu dem armen Geschöpf, das sein Herz und seine Millionen mir vor die Füße warf. Sie waren zur Zeit fort, Gräfin, in Italien. — So kam es, daß ich nachgab, duß ich heut' schuldig vor Ihnen stehe.' Im Nebenzimmer ertönte ein. leises Geräusch. Die Pflegerin wollte hineilen; aber der Freiherr hielt sie zurück. „Sie schläft noch. Sie muß schlafen, bis ich zu Ende bin. Dieser Augenblick kehrt nie wieder. Wenn ich auch diesmal einen feigem Rückzug

nach ihr. „Wo ist die fremde Mama?' Dann ew krampfhaftes Schluchzen. „Ich will die fremde Mama haben!' „Hören Sie, wer nach Ihnen schreit?' sagte der Freiherr, ehe er zu- seinem Kinde eilte. „Kann das Hie nicht überzeugen, so sind meine Worte umsonst.' ! Die Pflegerin schüttelte den Kopf. Sie wollte nicht auf ihr Herz hören. Rasch trat sie an das Bett des fieberhaft erregten Kindes. ' „Ist das meine artige Florie?' sagte sie vor wurfsvoll. „Ich habe doch versprochen, bei dir zu bleiben, bis du gesund bist. Warum weinst

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Brixener Chronik
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Page 1 of 12
Date: 24.12.1904
Physical description: 12
Tannen bäumen glitzert und funkelt der Schnee im schwachen Sonnenschein wie Kristall; vielleicht hat sich ein lichter Weihnachtsengel der armen, verödeten Natur erbarmt und sie mit dem weißen Schmuck übersäet, um auch sie einigermaßen zum Nahen des schönen Weihnachtsfestes, dem jedes Herz freudig entgegemchlägt, zu schmücken. Ja, freudig und erwartungsvoll schlägt jedes Herz diesem Fest entgegen! Und warum auch nicht! Ist es ja das Fest der Geburt des göttlichen Erlösers; feiert doch die Kirche

die Erinnerung 5n jene heilige Stunde, da der Sohn Gottes auf die Erde kam, um die in Nucht und Finsternis des Unglaubens versunkene Menschheit zu erlösen. — Es ist Mitternacht! „Hört ihr den trauten Klang der Glocken, Der uns die Weihnacht läutet ein? Er will aufs neu' uns freundlich locken, Dem Heiland unser Herz zu weih'n. O laßt uns wieder K nder wenden, Uns kindlich dieses Festes sreu'nl Dann wird es Friede rings auf Erden Und Fried' in unsern He zen sein.' So raunt es leise und geheimnisvoll

in den Lüften — und jubelnde Orgeltöne durchbrausen drinnen die Kirche und es ertönt wieder jenes Lied, das einst die E'gel in der ersten heiligen Nacht auf den Fluren Bethlehems gesungen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden!' In solch erhabener Stunde, ja, da senkt sich Ruhe und Friede in jedes Herz und vertrauensvoll nahen sich groß und klein der Krippe des göttlichen Kindleins. — Doch nicht nur von der Kirche allein wird dieses Fest mit Jubel begrüßt, nein, von der ganzen Welt

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Maiser Wochenblatt
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Page 10 of 16
Date: 24.12.1904
Physical description: 16
' zwei Jahre später, ain 2. Januar 1783, nicht genötigt gesehen, seinen Glückwunsch in nachstehende Obgleich ich mich auf den Sonntag freue, pocht mir das. Herz vor Bangigkeit. Ich will Herta morgen von meinen Plänen erzählen, »vie wird sie sie aufnehmen? „Mutig vorwärts!' * i;i Viel besser hat sie es aufgenommen, als ich fürchtete.. Ich sagte es ihr schon vormit tags, sobald »vir allem »varen. „Wenn du in diesen» Beruf das Recht deiner Persöirlichkeit findest, so rufe ich dir aus vollem Herzen

sie aus der Trödelbude,' höhnte Georg. In mir-kochte'es, und ich rief heftig: „Ein Mangel an Pietät ist auch ein Man gel in» Herz!' „Habe ich dich um deine Ansicht gefragt, Fräulein Naseweis?' - .' „Nein, aber es kann dir uicht schaden, sie zu hören.' , „Wen,» du nicht eben so niedlich aussehen würdest,' begann Georg »md ipollte mich küssen, „warte, kleiner Sprühteufel.' Ich eiltschlüpfte seinen ausgestreckten Armen. Er fiel in einen Stuhl'und lachte überlaut. „Wollen »vir etwas -'musizieren?' fragte Herta

vor.' „Nun:„chacun ä son göut', pfiff er aus der Fledermaus, „erfreue dick) an deinen» langiveiligeu Wagner, ich halte es mit Offen-- bach, da ist doch noch Leben drin.' Er verließ »n»s. „Wie -kannst du es aushalten!' rief ich, sobald »vir allein blieben. Herta läck)elte trübe, es schnitt mir ins' Herz. ' „Man lernt es mit der Zeit,' sagte siej „seitdem ich im Verkehr mit meiner alten Freundin Frau Moritz manches tröstliche Wort in- »»»ei»» Herz aufgenommen, geht!es leichter, es heißt ja:> „Ueber,viudet das Böse

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 10
Date: 24.12.1904
Physical description: 10
bei Überbringung des Probe-Zettels gemeldet, daß eine Kollekte für eine arme durchreisende Schauspielerin im Werke sei und daß letztere wohl auch bei Feld vorsprechen werde, da man die Ärmste an ihn, dessen goldenes Herz allen Kollegen bekannt war, gewiesen hatte. So saß er gegen Abend in einer traulichen Ecke und wühlte in einer Schatnlle, welche Erinnerungen an die schönsten Tage seines Lebens enthielt. Ver dorrte Blnmen, die einst an Emmas Herzen geruht, vertrocknet wie sein Herz, verwelkt und tot

wie sein Glück, sein Leben. Briefe von ihren Händen, die Schrift vergilbt, wie ihre Liebt. Eine Locke von ihre»! goldenen Haar, doch falsch dies Gold, wie ihr Herz. Es war so wohlig war», im Raume, un Kamin knisterte ein lustiges Feuer und warf einen unge wissen Schein ans die D-elen. Draußen wirbelte der Schnee und der Wind peitschte die Flocken an die Fensterscheiben, an denen Eisblumeu prangten wie die Blüten des Ge sanges, die glühend dem Herzen Karls entströmten und zu Eis wurden, als der Frost

, wo er geliebt hatte. Wo er den Himmel sah, wenn er erwachte, vom H-mmel träumte, wenn er schlief. Wo er noch lächeln konnte vor Freude und beten wie ein Kind; wo sein Herz das Reich war, in dem die Sonne nie unterging, das Land, in dem es keinen Winter gibt; wo er alle Menschen für gut und die Welt für voll kommen hielt. Das Bild entfiel seinen Händen, das müde Haupt stützte sich auf dieselben. Er träumte. Er träumte von ihr. Er sah ihr Bild vor sich, im Geiste. Nein — ist's Wahnsinn? Nicht im Geiste

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Der Burggräfler
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Page 5 of 20
Date: 24.12.1904
Physical description: 20
widerfahrenden Freude. Drinnen aber im Stäbchen allein sehnte sich ein einsam Menschenkind nach Sonnenwärme und Licht. Nicht etwa nach der Sonne des Frühlings, die siegend die Erde durchflutet, den Schnee von schwin delndem Firne küßt, Blumen und Früchte mit Farbe schmückt — auch nicht nach dem Tageslicht, dessen off'ne, helle Augen so scharf in geheimste Winkel zu blicken verstehen, — 0 nein, all das kehrt wie der! Aber erkältende Schalten hatte das Herz ge troffen, dem kein anderes in Liebe warm entgegen

- schlug, das niemand bedurfte, niemand entbehrte. Darüber ward es alt und krank, und was es noch am Leben. hielt war ein schüchtern glimmendes Flämmchen, dem leises Hoffen kümmerlich Nah rung bot. Und heut' war nun Weihnacht, die stille, selige Stunde aller Glücklichen, in der sich das arme Herz doppelt einsam dünkte. Was hatte ihm der Jahre Lauf gebracht, wo fand es Ersatz an Verlorenge gangenem, am Niebeseffenen, an unerfüllten Wün schen, wo eine treue Seele, die es sein eigen nannte, wo endlich

durchzitterte. Armes Herz! Träne um Träne rann durch die kalte Hand und unter den warmen Tropfen schmolz flüchtig da« Eis, deffen frostige Schleier das Gras verhüllten. Und machtvoll mit ttöstendem Schein; brechen sich Boten der hl. Nacht ihre Bahn.durck, banges Dunkel. Sie kennen die Wege, die finsteren Gründe, die noch heute festlich erglühen sollen, sie wiffen den wunden Punkt in jedem fühlenden Menschen zu finden, an dem sie sich triumphierend ein hell loderndes Freudenfeuer entzünden. Heiß ist das Auge

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 11 of 16
Date: 24.12.1904
Physical description: 16
dein Herz ergriff, als zum erstenmal eine ungeschickte Hand den Schleier lüstete und mit einem Rucke aw die frommen Einbildungen, all' die weihevollen Kindes- träume, die du vom Christkind geträumt, grausam Herstörte. Und heute,, heute sollst du dasselbe tun! — Oder sollst du lügen, ihn, deinen Liebling, hinter listig betrügen ? — Doch ist eS denn eigentlich eine Lüge zu sagen: Der Christbaum und all die herr lichen Gaben, die darunter liegen, hat das Christ kind dir gebracht? — Freilich

ist die erfinderische Mutterliebe die Gabenspenderin, die in den Schimmer !deS Uebernatürlichen sich kleidet —, aber ist'S nicht anderseits gerade das hilflose und doch so liebens würdige göttliche Kind, dessen Anblick die Mutter so gWg stimmt und ihr Herz von Mutterliebe so innig'pochen macht? — Doch, das begreifst du alter HanS wohl selbst nicht recht, und darum sagst du die trockene Wahrheit und zerstörst deines Lieblings heilige Einbildung. — Daß du es aber doch wenig stens verstündest, ihm dafür eine hohe

Vorstellung aion erfinderischer Mutterliebe ins Herz zu planzen! In einer Viertelstunde, wo Liese, die zum Nacht- anahl ruft, dem Gespräch ein Ende macht, weiß Er win alles. Während Erwin mit HanS über den Hof nach der Stube geht, flüstert er ihm noch ein mal zu: „Daß du es aber niemanden sagst, warum ich dich heute gefragt!' Am nächsten Tage wissen auch viele von Erwins Kameraden, was er bei HanS fich erfragt. Als Erwin am Heiligen Abend fich recht frühe schlafen legt, nimmt er sich fest vor, wach

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Lienzer Zeitung
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Page 22 of 24
Date: 24.12.1904
Physical description: 24
i> 414 trüben Stimmungen über den stillen Mann. Er sah, wie sich um ihn herum tausend geschäf tige Hände regten, um Freude und Glück zu verbreiten, er sah, wie auf den Straßen ganze Wälder von Ehristbäumen verhandelt wurden, und er dachte an all' die freude glänzenden Gesichter, die sich um diese Tausende von Christbäumen scharen wür den, sobald sie im hellen Kerzenglanz er strahlen, und da wurde es ihm weh und weich ums Herz, denn er dachte an seine eigene freudlose Jugend, die nie derartig

ihn aufmerken; es lag etwas so Liebes, Teilnehmendes in diesem Tone, daß er sie er staunt fragend ansah. Anch sie merkte, daß ihr Herz mehr gesagt hatte, als es hätte sagen sollen, deshalb wurde sie verlegen, senkte den Blick und schwieg. In diesem Augenblicke kam Willi gesprungen nnd machte der Pause ein Ende, indem er jubelnd rief: „Nnn muß aber anch der Onkel Doktor zur Bescherung kommen, nicht wahr, Mnttchen?' „Wenn der Herr Doktor uns die Ehre erweisen will,' sagte Fran Müller und sah den Mieter

, wie um zehn Jahre ver jüngt!' mußte sie bestätige«, wurde aber über und über rot, als er sie lächelnd daraufhin ansah. „Ja,' nickte er, „ich habe eingesehen, daß dies Leben, wie ich es bisher führte, jetzt endlich aufhören muß, ich will wieder Mensch unter Menschen sein, und ehe es zu spät ist, will ich mir noch eine Frucht pflücken vom Baume des Glücks.' Frau Müller sagte gar nichts darauf, aber das kleine Herz pochte nnr allzu wild, und über ihr liebes Gesicht ergoß sich eine neue Glutwelle.

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