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Unterinntaler Bote
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Page 4 of 10
Date: 03.07.1896
Physical description: 10
an, o Herr, die Gabe aus deines Priesters Hand" auf mich machte, richtig zu schildern. Meine Augen füllten sich mit Thränen; es war das erste Mal seit meiner Verabschiedung von Aschau. Und welch' ein ergreifender Augenblick, als bei der Wand lung die Riesenmenge mäuschenstill auf dem Boden kniete und nur das leise Klingeln des Ministrantenklöckleins ver nehmbar war, dann wieder der majestätische Chorus von Neuem anhub! O, in Tirol brüstet sich so mancher Fex: Correspondenzen. Angath. 28. Juni. (Herz

Jesufeier. Fahnen weihe. Ewige Anbetung.) Die Feier des Herz Jesu- jubiläums wurde für die hiesige Pfarrkirche auf den 28. Juni verlegt, weil am 12., 13. und 14. das alljährliche in Maria Stein begangen wurde. Auch hier wurde die Feier mit einem Triduum eiugeleitet. Am 25. 26. und 27. Juni war jedesmal um 7 Uhr Früh das hl. Amt bei ausgesetzter Monstranz und Abends 7 Uhr hl. Rosenkranz und Herz Jesulitanei ebenfalls vor ausgefetztem hochwür digsten Gut. Am Samstag abend wurden schon die Häuser beflaggt

und mit Kränzen und Bildern schön verziert auch vom Thurm und vom Giebel der Kirche wehten Flaggen. Sehr sinnreich geschmückt war aber das Innere der Kirche. Nahezu drei volle Tage hatte Herr Lehrer Kaufmann mit Gehilfen vom frühen Morgen bis spät Abenvs daran ge arbeitet. Alle drei Altäre waren an den Säulen mit fri schen Taxkränzen umwunden und in geschmackvoller Weise mit den schönsten lebenden Blumen verziert. In der Mitte des Hochaltars stand das Bild des Heilandes umgeben von einem Herz aus Kerzen

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Unterinntaler Bote
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Page 5 of 10
Date: 03.07.1896
Physical description: 10
Stickerin Elise Rangediner in Jnnsbrrck zur größten Zu friedenheit Aller gemacht worden. Nach der Weihe wurde die zweite Festpredigt gehalten vom Hochw. Herrn Caplan Theodor Frankl von Maria Stein über das Thema: „Herr bleibe bei uns, denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneigt", worin ebenfalls zur Theilnahme an der ewigen Anbetung Alle namentlich die Jünglinge ermahnt wurden. Hernach betete der hochw. Prediger von der Kan zel aus die Erneuerung des Herz Jesubundes

, welche die Schulkinder von Angath und Maria Stein Satz für Satz ihm nachsprachen. Nach Erneuerung der Gelübde wurde das schöne Bundeslied gesungen: „Auf zum Schwur Tirolerland Heb' zum Himmel Herz u. Hand". Darnach war feierliche Prozession mit den vier hl. Evangelien und zum Schluß Te Deurn. Die zahlreichen Auswärtigen, welche von den Nachbargemeinden zum Fest herbei gekommen waren, sagten Alle: Schön ist's gewesen bei euch in Angath, und die Pfarrgemeinde selbst hatte die größte Freude und was das schönste

ist, war die große Be- Begeisterung den Leuten von selbst gekommen; die Geistli chen hatten sich barauf beschränkt zu zahlreichen Sacraments- empfang rc. zu ermahnen, was auch aufs Beste befolgt wurde, trotzdem 14 Tage vorher nahezu die ganze Pfarre in Maria Stein die hl. Sacramente empfangen hatte. Das Herz Jesu welches für den geringsten Dienst so dankbar ist, möge allen reich vergelten, die zu diesem schönen Feste in so selbstloser Weise mitgewirkt haben, namentlich dem Herrn Chorregenten und Lehrer Kaufmann

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Tiroler Volksbote
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Page 10 of 16
Date: 03.07.1896
Physical description: 16
nochmals dem Herrn Cooperator und Provisor Josef Schmid ein tausendfaches- „Vergelt's Gott!' nachgerufen von den dankschnldigen Jnnervillgratern. Spruchbänder zur Kerz Zesu-Aeier in Mederdorf. Wie einst zum Väkerbunde — Erhebe sich das Land, In Jesu Herzenswunde Zum Schwüre legt die Hand! ' Herz Jesu, hilf aufs neue, Schirm' unsrer Väter Land; Dem Glauben gib, der Treue, Wellewigen Bestand! Die Enkel wie die Valer, Kein Judas, kein Verräther In ihren wark'ren Reih'n; Und über Berg und Thale Aus Jesu

Herzen strahle Des Friedens Sonnenschein! In Kriegsnvlh und Kampfeswelker — Tirol, war Jesu Herz dein Reiter. Und mögen hundert Feinde dich bekriegen — Tirol, in diesem Zeichen wirst du siegen! Allen Jammer, allen Schmerz Sützt und lindert Jesu Herz. Herz Jesu, sei gebenedeit Von nun an bis in Ewigkeit! Nach blutigem Kampf, nach mörderischem Kriege Half Jesu Herz zur Freiheit uns, zum Siege. Als der schönste Hoffnnngsstern Slrahl' uns mild das Herz des Herrn! Durch seiner Liebe Sonnenstrahl Hellt

Jesu Herz dies Thränenthal. O Jesu Herz, so gui, so mild, Sei deines Volkes fester Schild - Und sei, wie vormals, fort und fork Stets unsrer Heimat Heil und Hort! Es hat der Herr des Himmels Uns seinen Sohn geschenkt Und all sein göttlich Lieben In dessen Herz gesenkt. — Und dieses Herz, ach, schauel, Es ist von Blut so roth: O seht, das that die Liebe Die Liebe bis zum Tod! Herr, in deinem Herzen rein — Lass uns all geborgen sein; Und wenn einst das Auge bricht — Jesu Herz, vergiss uns nicht! Laut

schwuren sie der Treue Schwur Auf Elschlands grüner Rebenstur; Dort ward Tirol gleich einer Braut Dem Herzen Gottes angetraut. Jesu Herz, von Blut so rolh, Dein im Leben, dein im Tod — Dein in Wonne, dein im Leid — Dein für Zeit und Ewigkeit! Dir, Jesu Herz, geloben wir aufs neue Bis in den Tod den Liebesbund der Treue! An der Kaserne: Tirol, dein Heldenbluk so roth — Und deine Treue bis zum Tod Hak Gottes Herz gerührt; 'Drum hat er dich mit mächt'ger Hand Im Kampf für Fürst und Vaterland Von Sieg

zu Sieg geführt! An der Schule: Herz Jesu, wahr' und hüte Des Landes beste Blüte, Das werdende Geschlecht; — Lehr' es in Tugend wandeln, Im Geist der Väter handeln Nach Wahrheit und nach Recht! . A» Die Herz Jesu-Fahne. Eine Erzählung fürs Voll von Reimmichl. III. Capitel. Mein Werter Hcrt's gesagt. Die St. Jörgener Schützen kamen sch^ etwas zu spät. Der Sandwirt Hofer war mit seinen „P'seirern', mit den Etschthalern und Vintschgauern schon über den Brenner gerückt; überall hatten sich die Schützen

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 16
Date: 03.07.1896
Physical description: 16
Seile 8. „Tiroler Volksboke.' Nr. 14. sondere Herz Jesu-Feier zu halten. Dieselbe be stand in einem Tridunm mit Morgen- und Abend andacht, wobei jedesmal die Bundeserneuerung gebetet und die Bundeshymne gesungen wurde. In fünf Predigten wurden Ursprung, Zweck und Segen des Tiroler Herz Jesu-Bundes geschildert an der Hand der vaterländischen Geschichte. Bei der Festprocession am 21. Juni rückten eine flotte Schützencompagnie und die gutgeschulte Musik- capelle in der schmucken Nationaltracht

aus. Schützen trugen das Herz Jesu-Bild. Abends war Bergbeleuchtung, welche sich im schönen Hochthale herrlich ausnahm. Während der Berg beleuchtung spielte die Ortsmusik auf einem Hügel inmitten des Thales ihre heiteren Weisen, und wurde selbstverständlich auch wacker gepöllert. -Die Festesfreude und Festesstimmung war eine allgemeine und innige, was sich besonders in den großen Opfern zeigte, welche die Bevölkerung für Hausverzierung und Bergbeleuchtung brachte. Taisten, 24. Juni. Die Herz Jesu- Feier

, wobei die Schützen bei den Haupttheilen die üblichen Salven abgaben. Nach mittags um 2 Uhr war Festprocession mit dem Sanctissimum, wobei auch die vier hl. Evangelien wie am Frohnleichnam gehalten wurden; am Ein gange zum Friedhofe waren zwei Triumphbögen mit sinnigen Inschriften aufgestellt, die Häuser, an denen die Procession vorüberzog, vielfach mit dem Herz Jesu-Vilde und Guirlanden aus Tax gewinden geziert, die Procession selbst ein wahrer Triumphzug, woran sich die Schulkinder

, dann das Männervolk, dann die Kranzljungfrauen mit den beiden Muttergottesbildern (deren Trägerinnen in der alten Nationaltracht mit noch vier anderen, wovon eine die Nothburga mit der Sichel und eine die Agnes mit dem Lamme vorstellte) betheiligten; dann folgten die Musik und die Schützencompagnie, bestehend aus Lattdesschützen- und Kaiserjäger- Reservisten, die durch ihre stramme militärische Haltung die Salven mit großer Präcision abgaben. Nun soüte das wunderschön gezierte Herz Jesu- Bild, von vier Bauern

desselben gebracht; als die Procession an ihm vorüberzog, sah man ihm die hellen Thränen über das Gesicht rollen- Möge Gott ihm doch recht bald die Gesundheit wieder schenken und der Gemeinde den Seelsorger! Nach der Pro cession war die feierliche Schlussandacht mitl'e veurn und Segen. Eine solche Procession hat Taisten noch nie gesehen. Bei der abendlichen Bergbeleuchtung sah man vielfach Herz und Kreuz. Besonders schön war dieÄeleuchtung am Rudel horn und Salzlerkopf, welche aber leider durch den strömenden

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Tiroler Volksbote
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Page 6 of 16
Date: 03.07.1896
Physical description: 16
Seite 6. „Tiroler Volksboke.' Nr. 14. Rasen, 28. Juni. Auch in unserer Gemeinde hielt man das Fest des hochheiligen Herzens Jesu in gar seierlicher Weise. Voraus gieng ein feier liches Triduum; morgens Segenamt; abends Rosen kranz, Herz Jesu-Litanei, Lied und Segen mit dem Allerheiligsten. Der Zudrang zu den Sacra- menten war stark. Um den Nachkommen zu zeigen, wie heilig uns der Bund mit dem hochheiligen Herzen sei, ließ man eine Fahne machen: weiß roth (Tiroler Farbe) mit Tiroler Adler

und Herz Jesu-Bild und Band mit dem Spruch: „Tirols Herz Jesu-Bund, des Landes Schutz und Segen 1896' (bezogen aus der Kunststickerei Hofer in Brixen). Samstag abends wurde dieselbe in Be gleitung von vier Ehrenwachen, alle in National- costüm, zur Weihe getragen, welche mit Fahnen lied und Abendandacht erfolgte. Das Fest selbst war von außerordentlich schönem Wetter begün stigt. Einen wahren Freudentag begrüßten die Pöller in früher Morgenstunde; die Kirchen waren mit Triumphbögen und Flaggen geziert

wie auch die Häuser. Besonders rührend war die Bundes erneuerung, Wort für Wort nachgebetet, ein wahr haft feierlicher Act! Darauf war Festgottesdienst. An der Procession betheiligte sich, was nur konnte. Die neugebildete Feuerwehr verherrlichte das Fest in neuer Montur als Schützencompagnie, die Herz Jesu-Fahne in Begleitung wie tagsvorher, eine Herz Jesu-Statue, schön geziert, getragen von vier Knaben, das Allerheiligste, umgeben von einem Spalier in Feuerwehruniform mit Helm und Helle barde. Abends

war Feuerwerk, verfertigt von Herrn Lehrer Ragginer, zugleich Bergbeleuchtung, in Feuerschrift: Tirols Herz Jesu-Bund. DieHäuser waren prächtig illuminiert; die Freude leuchtete auf den Bergen, von den Häusern und aus den Herzen. Dass das Pöllerschießen nicht fehlte, braucht wohl nicht erwähnt zu werden, denn nahe bei tausend Schuss sind gewiss nicht wenig für eine so kleine Ortschaft. Enneberg, 15. Juni. (Herz Jesu- Feier.) Mit Aufgebot aller Kräfte wurde dahier das Herz Jesu-Fest in feierlichster Weise

, von vielen kleinen Fähnlein umgebenes Herz. (Eine Arbeit der Tischler I. Rigo und I. Er- lacher.) Vom herrlichsten Wetter begünstigt, voll zog sich am Festtage selbst die schöne Feier unter großer Betheiligung der Leute. Zum Hochamte sang der starkbesetzte Chor die Lucien-Messe von Witt, ein von unserem Herrn Cooperator AlviS Demattia, dem für die Pflege des Kirchenge sanges keine Mühe zu groß ist, für das Fest eigens componiertes Offertorinm und ein sechs stimmiges l'anwin erZo von Mitterer

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Tiroler Volksbote
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Page 9 of 16
Date: 03.07.1896
Physical description: 16
Nr. 14. „Tiroler VolKsboke.' Seite 9. wie anderwärts viel zu schreiben. Man kann nur sagen, es wurde alles aufgeboten, was man bieten konnte: Feuerwerk, Häuserbeleuchtung. Höhenfeuer, Decorationen, Flaggen, Musikanten und Schützen in Nationaltracht u. dgl. mehr, und was die Hauptsache: der Empfang der heiligen Sacramente und der Besuch des Gottesdienstes von Seite der Gläubigen war ein großer. Kauns, 29. Juni. (Herz Iesu - Fest.) Großartig war der Verlauf des Herz Jesu-Festes. Die Leute boten

ein schönes Feuer werk abgebrannt, welches über eine gute Stunde währte. Alle! war begeistert, und man hörte all gemein sagen: „So etwas erleben wir nimmer!' Vorarlberg, 22. Juni. Die Herz Jesu-Feier wurde im ganzen Lande feierlich gehalten und besonders großartig schön vom Tisener Lehrer seminar veranstaltet. — Der Aufzug in die ^Pen hat sich dieses Jahr um mehrere Tage verzögert wegen späteren Wachsthums. Mieming, 25. Juni. Auch bei uns ward alles für die Feier des Herz Jesu-Festes begeistert

, 26. Juni. Auch n der Pusterer Klause, deren Ruinen wohl uuch erzählen könnten, warum das Herz Jesu-Fest yeuer so feierlich begangen werde, wurde dasselbe uerorts mit möglichster Feierlichkeit begangen, m Vorabende konnte man beim feierlichen ve-Läuten von allen Seiten das Krachen der Poller hören, was sich am Festtage in aller verrgottsfriih ringsum wiederholte. Von den yurmen wehten mächtige Flaggen in verschiedenen varben, von denen vorzüglich die weiß-gelbe sich euierkbar machte; auch nicht wenige

Häuser aren beflaggt und decoriert. Der. Gottesdienst wurde überall in möglichst erhebender Weise ge feiert, die Bundeserneuerung vorgenommen, bei der man es den Anwesenden ansehen konnte, dass es ihnen Ernst ist und von Herzen gehe. Lüsen, 28. Juni. (Herz Jesu-Feier.) Auch in Lüsen wurde die Herz Jesu-Feier auf glänzende Weife begangen. Als Vorbereitung zur Feier diente eine dreitägige Andacht mit zwei maliger Predigt an jedem Tage, gehalten von hochw. Herrn Redacteur Dr. Waitz

, welcher die Predigten übernommen hatte, und Professor Hermann Piristi. Der beste Beweis dafür, dass es die Prediger verstanden, zu Herzen zu reden, ist wohl der zahlreiche Empfang der hl. Sacra mente. — Die Bergbeleuchtung am Abend und die Beleuchtung der festlich geschmückten Häuser des Dorfes war prächtig, wiewohl noch nie in Lüsen. Natz-Eldas, 27. Juni. Wie wohl überall, wurde auch hier das Herz Jesu-Fest unter eiu- müthiger und zahlreicher Betheiligung der sieben Pfarrgemeinden in feierlichster Weise begangen

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 16
Date: 03.07.1896
Physical description: 16
, der Heiland hat die Verhältnisse so geordnet, dass das Fest so glänzend gehalten werden konnte im ganzen Land.' Vor 20 Jahren, als die Hoch fluten des Liberalismus in Tirol hochgiengen, wäre eine solche Feier, wie in Bozen und wie in Innsbruck, kaum möglich gewesen, eine solche allgemeine Begeisterung für das göttliche Herz. Da hat der Herr die Zeiten geändert. Und das ganze Land, es jubelt auf. Wir feiern den Bundes genossen , den lieben Heiland in seinem er- barmnngsreichen Herzen. Das war die Treue

unseres Bundesgenossen gegen sein Bundesvolk, gegen sein liebes Land Tirol! Aber dann müssen auch wir die Treue halten. Wenn der Heiland sie hält, sollen wir zurück stehen? Wenn wir sie nicht halten, wird' der Heiland nicht etwa einmal ablassen, wie er ab gelassen hat von dem Judenvolk? Das war ja sein erstes Bundesvolk! Was sollen wir denn thun? Das erste ist, dass wir recht eifrig das göttliche Herz verehren, und dass wir uns in der Uebung dieser Andacht hervorthun. Mir kommt

vor — das ist meine Meinung —Tirolhabe den Beruf, die Andacht zum göttlichen Herzen zu verbreiten. Damals, als die An dacht so wenig bekannt war in Oesterreich und Deutschland, hat Tirol das Banner empor gehalten, ich möchte sagen, den Völkern gezeigt. Wie mag das auf die Nachbarn gewirkt haben, dass Tirol dem Heilande sich verbündete und das Herz des Heilandes so verehrte! — Und auch unser Fest, hat es nicht schon Früchte nach außen getragen? Hat die Begeisterung in Tirol nicht auch schon andere katholische

Bewohner die Andacht verkündet. Noch auf etwas möchte ich aufmerksam machen, etwas Internes. Im theologischen Con- vict (in Innsbruck) existiert seit 30 Jahren ein Priesterverein, der von allen Priestern, die aus dem Convict hervorgehen, gebildet wird — der Priesterverein zu Ehren des göttlichen Herzens Jesu. Die jungen Leute lernen hier die Andacht kennen. Sie begeistern sich für das göttliche Herz, und sie verpflichten sich, nach Kräften die Andacht in der ganzen Welt zu verbreiten. Ein Convictor

hat als Bischof in Amerika seine Diöcese dem göttlichen Herzen Jesu geweiht. Viele Convictoren haben bereits Herz Jesu-Kirchen gebaut. Und wenn jetzt in Köln eine schöne Herz Jesu -Kirche erstanden ist und in letzter Zeit eingeweiht wurde, so war auch da ein Priester, der in Innsbruck Theologie studiert und die Andacht kennen gelernt hat, der Veranstalter, der die Anregung gab und durch seine Mühe den Kirchenbau zustande brachte. Welch unermessliches Gute ist dadurch geschehen in der ganzen Welt, dass

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 16
Date: 03.07.1896
Physical description: 16
Nr. 14. »Tiroler Volksbote.' Seile 3. des Moloch und der Astarte ergeben. Löscht denn der Stern noch nicht aus? Immer näher kommt die Erfüllung, bis endlich in der Christnacht das göttliche Kindlein in der Krippe i liegt und das göttliche Herz mitten unter den Menschen schlägt. Gott ist getreu. Er kann sich nicht verleugnen. Er hat gehalten, was er ver sprochen. Das göttliche Herz haben wir jetzt auf Erden. Und als der Heiland wandelte auf Erden, da sehen wir so recht seine große, herrliche

haben sein Herz. Er will sie ja retten und versöhnen und Glück hineinsenken in das Herz. Er war auch treu den Armen, Um die sich sonst nicht leicht jemand kümmert. Daraus nimmt er die meisten seiner Apostel, und die begnadetsten Menschen, die die Menschheit kennt, die Gottesmutter und der heilige Joseph, sind arme Leute gewesen. Die stehen am höchsten. Der Heiland ist treu den Armen, und als Kennzeichen des Evangeliums rühmt er-. Den Armen wird es gepredigt. Er 'st gekommen, der Armen sich anzunehmen. Seht

da die wunderbare Treue des göttlichen Herzens! nimmt sich ihrer an, und wenn er auch ge schmäht, zurückgestoßen wird. Er bleibt treu, und 'vch weiter geht die Treue. Er hat gesprochen: bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt.' Dort ist er im Tabernakel. Davon können wir das Wort sagen:'„Es schlägt sein Herz, und es wird schlagen alle Tage bis ans Ende der Zeiten.' Das ist eine lange Zeit. Alle Tage — dle Nächte verschweigt er, davon spricht er gar ^cht. Und wie lange denn? Bis ans Ende der Zeiten

. Oder, wie der heilige Paulus sagt: „Bis Meinst kommt!', die Weltenwallfahrt zu Ende ist ^ud die Menschen zum Gerichte erscheinen und Ar Richter in den Wolken des Himmels kommt. dahin ist er uns treu. Die Menschen Um ihn, sie spotten über dieses Geheimnis. der Heiland bleibt treu. Er weiß wohl, wie er misshandelt wird durch unwürdige Com- Mnion. Sein Herz ist treu. Er weiß wohl, As. ^ oft gehalten wird, wie man' ihn vernach- s Wt' mit Hass und Spott gegen ihn auftritt, '^dst mit der hl. Hostie die größten Greuel

abwinken aus dem Grün, sei es in den Thälern, sei es auf den Bergen. In den meisten Kirchen ist Christus der Herr. Es wankt und schwankt das ewige Licht vor dem Tabernakel, und dort schlägt in unendlicher Liebe ein wunderbares Herz, das Herz unseres Bundesherrn, unseres ^ Bundesgenossen Jesus Christus. Es gibt kein Volk, das so viele Kirchen mit dem Tabernakel hätte als das Volk von Tirol, das schöne Berg land. Das hat der Heiland gethan. Er hat Besitz genommen von dem Lande: Du bist mein. Er bleibt

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 03.07.1896
Physical description: 8
NMs4. Freitag, „Bmtzsnev GhrsmK. 3. Juli 189g. Zur Herz Jesu-Sikularfeier. In der neuesten Nummer des .Brixener Diöcesanblatt' erlässt der hochwst. Fürst bischof Simon folgendes Schreiben: Nachdem die kirchliche Herz Jesu-Säcular- feier vorüber ist, drängt es mich, einige Worte des Dankes und der Ermunterung an euch, viel geliebte Diöeesanen, zu richten. Das war eine großartige, allgemeine Huldi gung, welche das Land Tirol seinem allerhöchsten Bundesfürsten und Bundesgenossen dargebracht

hat! Das Hauptfest in der Bundesstadt Bozen, die ihm ebenbürtige Nachfeier in der Landes hauptstadt, die Feier am Herz Jefu-Fest im ganzen Lande, in Städten und Dörfern bis hinein in die entlegensten Thäler, das waren schöne, erbauliche, glänzende Tage, dem Herzen Jesu von einem ihm treuen Volke geweiht! Ja, schön und erbaulich war es zu sehen, wie die Gläubigen um die Altäre sich scharten, nach mehrtägiger Borfeier mit Eifer die heiligen Sacramente empfiengen, den Bund mit dem heiligsten Herzen Jesu erneuerten

und laut betend die Gassen und Straßen durchzogen. Und diese Herzensandacht hat sich, wie es die Natur des Menschen mit sich bringt, in der verschiedensten Weise auch äußerlich kundgegeben. Um das Fest zu verherrlichen, hat man weder Zeit noch Geld gespart. Wie viele tausend und tausend Hände waren beschäftigt zum Schmucke und zur Be leuchtung der Häuser! Und was war das für eine allgemeine Beleuchtung im ganzen Lande, als am Herz Jesu-Feste die Spitzen und die Abhänge der Berge mit unzählbaren

Volkes, vernehmbar für die ganze Welt! Fremde, welche Zeugen unserer Festlichkeiten waren, waren erbaut, ja begeistert durch das, was sie sahen und hörten. Das Beispiel unserer Herz Jesu-Feier wird nicht ohne Einfluss bleiben auf die Katholiken anderer Länder, ja diese Rück wirkung ist bereits sichtbar, da z. B. die Erzdiö- cese Salzburg und das Land Vorarlberg eben jetzt dem heiligsten Herzen geweiht wurden. Möchten in gleicher Weise alle österreichischen Diöcesen ihm huldigen! Ich gestehe

ich nur noch die Bitte ljn unseren göttlichen Bundessürsten, dass er „mit den Segnungen seiner Süßigkeit' (Ps. 20) uns zuvorkomme, in sein heiligstes Herz uns auf nehme und alle einige in seinem Herzen, „ich in ihnen und sie in mir, damit sie vollendet seien zu Einem' (Joann. 17, 23). Dann aber hab? ich noch einen Wunsch und eine Bitte an euch: Bleibet treu dem göttlichen Erlöserherzen,' welches ick verflossenen Jahrhündekt seine Bundestreue so gläpzend bewährt- hat, treu in der'Herz Jesu- Andächt, treu

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 03.07.1896
Physical description: 8
Begünstigungen für ungarische land wirtschaftliche Producte auf inländischen Bahnen.' Loral- u. Prvvinz-Nachrichken. (Die Herz Jesu-Fcier im s.b. Vincentinum) am 25. Juni war geeignet, die Zöglinge des Institutes mit rechter Begeisterung für das Tiroler Bundesjubiläum zu erfüllen, und war so ein rechtes und fruchtbares Samenkorn für spätere Zeiten. Aber auch die vielen Festbesucher, von denen vor allen der hochwürdigste Fürstbischof Simon erwähnt fei, zollten der ganzen Jnstituts- feier volle Anerkennung

und reichen Beifall. — Im Innern des Hofraumes prangte auf dem Baleon ober dem Eingang zum Theatersaal in herrlichem Blumenschmuck das Herz Jesu-Bild, zu beiden Seiten die Jahreszahlen 1796 und 1896. Die Production selbst wurde eröffnet mit dem von dem Jnstituts-Streichorchester exact gespielten Andreas Hofer-Marsch. Hierauf folgte die begeisterte Festrede, vorgetragen von einem Abiturienten, in der außer der geschicht-- lichen Bedeutung der allgemeinen Herz Zesu- Feier für Tirol die Bedeutung

für das fürst- bischofliche Vincentinum in schönen Worten aus einandergesetzt wurde. Das Institut, das den Namen des hochwürdigsten Fürstbischofs Vincenz, des so hervorragenden Förderers der HerzJesu- Feier in Tirol, trage, müsse es als eine be sondere Ehrenpflicht betrachten, die Herz Jesu- Andacht zu pflegen. Dazu ermuntere ferner die Kirche des f. b. Vincentinum, die erste dem Herzen Jesu geweihte Kirche in Tirol. Es solle demnach auch in späteren Jahren für jeden Vincen- tiner eine Ehrenpflicht

sein, die Herz Jesu-Audacht und-Feier trotz Hohn und Spott der Welt zu pflegen. Es war hierauf wie ein begeisterter Nachhall auf die eindringliche Ermunterung der Festrede, als von dem Sängerchor (unter Begleitung des Or chesters) die Herz Jesu-Bundeshymne gesungen wurde, während der Vorhang des Theaters ge hoben und auf der Bühne das Tableau: „Er neuerung des Herz Jesu-Bundes auf dem Brenner 1809' sichtbar wurde. — Ausführlicher noch und überaus wirksam unterstützte diese Ermahnung die dann folgende

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 16
Date: 03.07.1896
Physical description: 16
die Erneuerung des Bundes, den so viele Stimmen mächtig nach gesprochen, und das Bundeslied mit dem Refrain: Drum geloben wir aufs neue. Jesu Herz, dir ew'ge Treue — o liebe Christen, das hat Freude gemacht dem göttlichen Herzen Jesu, ganz gewiss. Es war eine Huldigung, eine Erneue rung des Bundes mit dem göttlichen Herzen Jesu. — Als am 1. Juni in Bozen die Feier gehalten wurde, hat ein Freimaurer sich das Wort entschlüpfen lassen, „der 1. Juni in Bozen hat uns gezeigt, dass wir 100 Jahre in Tirol umsonst

Fratias). — Es sind auch Tage des ^ Bekenntnisses gewesen für unseren Heiland i Jesus Christus. Wir haben immer und immer > bekannt durch die Andacht das Wort des Fischers von Gakläa an den Quellen des Jordan: „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.' Drum seid ihr hergekommen, sein heiligstes Herz zu verehren und anzubeten. Drum seid ihr er schienen, um ihm zu huldigen. — Dann waren es Tage der Bitte. Wir haben gebetet für den Kaiser und das ganze Land. Wir haben die allgemeinen Anliegen

dem Herrn vorgetragen, und dann ist ein ijeder mit einem eigenen An liegen gekommen und hat es hineingelegt in das > göttliche Herz. Wir Habens gebetet und gerufen: ! Heiligstes Herz Jesu, erbarme dich unser! Zum Schlüsse der Herz Jesu-Novene möchte ich nun, geliebte Christen, noch einmal hin weisen ans unseren göttlichen Bundesherrn, ans Christus mit seinem göttlichen Herzen, Wir haben manches bereits von ihm betrachtet. Wir haben gesehen seine Macht, eine große Macht, es ist ja die Allmacht

wir auch bald die echte, goldene Treue. Das Herz des göttlichen Heilandes ist ein treues Herz, das bewahrt die Treue, das hält den Menschen die Treue, und hat es gezeigt in seinen Verheißungen. — Es ist die Sünde gekommen im Paradiese, und bald kommt die Verheißung des Erlösers, der das Reich der Schlange vernichten und die Menschen ih«r Gewalt entreißen soll. Da beginnt das göttliche Herz, ich möchte sagen, von Ferne her zu schlagen, wie man auch manchmal die Glocken von Ferne läuten hört. Ein milder Stern

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Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 03.07.1896
Physical description: 8
von Häselgehr; VI. Vineenz Wechner von Häselgehr; VII. Constantin Singer von Grammais. — Das Fest verlief in aller Gemüthlichkeit, nur etwas war zu fürchten, näm lich, dass man bald hätte singen müssen: „Zwischen Felsen tief im Schnee, da liegt das Dorf Gramme' (Grammais). Was die Herz Zesu-Feier betrifft, so hat die arme Gemeinde auch alles aufgeboten, um ein Glied an der Kette des Tiroler Bundes zu sein. Besonders schön war am Abend die Bergbeleuchtung. Der Name Jesu und das Abbild des göttlichen Herzens

man noch mit dem Düngerfchlitten über die Felder fahren. Ein anderesmal wieder etwas. Arzl, 30. Juni. (Kampf zwischen Katholischem Arbeiterverein und »Soei'.) Der Katholische Arbeiterverein von Innsbruck machte gestern seiyen Jahresausflug ^ach Arzl und wollte damit die gewöhnliche Monats versammlung verbinden. Nach kurzem Kirchen- Besuch und Absingung des Herz Jesu-Bundes- die Versammlung beim „Unteren <v>rt*mit dem Vereinsliede eröffnet. Der Präses ..BmMSV EhitoM.' entwickelte die Principien des Katholischen Arbeiter

der Kirche, ihrer Stiftungen und Pfründen zu schreiben, warf der Kirche Unthätigkeit gegenüber dem socialen Elend vor, wollte die „Privatsache der Religion' be weisen ?c. Die Debatte wurde ziemlich lebhaft; man schien sich bewnsst zu sein, dass auch um das Dörflein Arzl, wo es auch „Soci' gibt, ge- kämpft werde, jedoch infolge der vorgerückten Zeit musste die Präsidentenglocke die Debatte beenden, und das Eingreifen des Sängerchores mit dem Herz Jesu-Bundesliede brachte den schnellen Ab schluss

geschätzte Geschäfts mann und Restaurateur am Bahnhofe in Telfs, Jakob Seiser, starb nach kurzer Krankheit, ver sehen mit den hl. Sterbesacramenten, am 30. Juni, nachmittags, im Alter von 58 Jahren, k. I. ?. Sterzing, 30. Juni. (Einladung zu einer Herz Jesn-Feier in Trens.) Die Lehrer und Katecheten des Bezirkes Sterzing haben beschlossen, am 8. Juli das Säcularfest des göttlichen Herzens Jesu im Wallfahrtsorts Trens zu feiern. Um 10 Uhr wird in der Gnaden kirche das Festamt gehalten werden, hernach

ist gemeinsames einfaches Mittagessen beim Pircher in Trens und gesellige Unterhaltung; nachmittags: Rosenkranz, Herz Jesu-Litanei, Bundeslied und Segen. An dieser einfachen Feier theilzunehmen, sind alle Mitglieder des Katholischen Tiroler Lehrer vereins freundlichst eingeladen. Kirchliche Nachrichten. Mus der Diöcese Trient.Z Herr A. Heinz, Cooperator in Naturns, wurde zum Frühmesser in Tschengls ernannt. l^Das sechzigjährige PriesterjubiliiunH feierte in Meran am Montag der hochw. Herr Johann Baptist

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Tiroler Volksbote
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Page 1 of 16
Date: 03.07.1896
Physical description: 16
außerdem ein Freieremplar.FürjedeS weitere et» Fre iexemplar. - »ns«rat« die Dritteypalte « kr. pro PetitMe (1» Zeilen --»««. hoch). - «iuzelae Rummer» lö kr. Nr. Brixen, Freitag, den I. Juli ^896. iv. Jahrg. Mir bitte«, dieses Uolksblatt durch zahlreiche» Abonnement wirksam zu unterstützen! Die Herz Jesu-Landesferer in Innsbruck. Der Monat Juu i ist vorüber, Heuer ganz besonders der Herz Jesu-Monat. Vorüber die herrlichen Festlichkeiten zu Ehren des göttlichen Herzens Jesu. Nach Jahrzehnten, sagen

wir, auch hundert Jahren wird man davon zu er- Men wissen. Ueber die Feier in Bozen hat der »-Lolksbote' berichtet, dann über die Feier des Herz Jesu-Festes am 14. Juni; noch bleibt zu berichten über die Feier in Innsbruck am 21. Juni. ^ie ist herrlich und großartig verlaufen, trotzdem ^ viele Schwierigkeiten gab und man einen versch h' Feierlichkeit auf den Monat September , Prachtvoll geschmückt war die Jesuitenkirche uveM immer bei der Herz Jesu-Novene, bei Welcher der berühmte Prediger, der Jesuitenpater

^ uker, predigte und das Weihegebet von den ausenden, die die Kirche füllten, nachgebetet und le -öundeshymne vom ganzen Volke mitgesungen 'vurde; das Herz Jesu-Bild auf dem Hochaltar in^ l . in der Kuppel erglänzten » elektrischem Licht. (Wer die genauere Beschrei- haben will, der kann sie in der »Brixener H-°niI> finden.) r, Im Samstag nachmittags war wohl ein Wecklicher Sturm in Innsbruck. Aber den Leuten Mng deshalb noch nicht der Eifer zum De- corieren, die Häuser zu schmücken und zu be flaggen

. Am 21. Juni hielt der hochwst. Fürst bischof Simon das Hochamt, dann war Fest procession mit dem Innsbruck«? Herz Jesu-Bild, bei der wohl auch soviel Leute waren wie in Bozen, wenn auch nicht bloß Männer. Vor der Hofburg dann Erneuerung des Bundes und päpst licher Segen, und zum Schluss wurde die Aundeshymne gesungen. Das war überaus schön. Und schön war, dass am Balcon der Hofburg der Erzherzog Ferdinand Karl (Sohn des Erz herzogs Karl Ludwig) kniete und andächtig den päpstlichen Segen mit empfieng

. Man könnte wetten, dass ihn der Anblick der vieltausend köpfigen Menschenmenge gerührt hat. So was sieht man nicht alle Jahr. Abends war Schlussandacht in der Jesuiten kirche, von welcher wir die Predigt so ziemlich ganz den Lesern bringen können. Aus der Pre digt kann sich der Leser so abnehmen, wie die Innsbrucks Feierlichkeit ausgefallen ist. Nach der Andacht war Bergbeleuchtung, zum Theil wohl „Sonnenwendfeuer', zum Theil aber Herz Jesu-Feuer. Und alles zusammen machte eine schöne Bergbeleuchtung

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 2 of 8
Date: 03.07.1896
Physical description: 8
Hhr junges Herz pochte mit verdoppelter Heftigkeit, mid statt des kühlen, schattigen Zimmers, in dein ihr Ge schick sich entscheiden sollte, stand plötzlich ein andres Bild vor ihr: das eines großen, jungen Mannes mit blauen Augen und blondem Schnnrrbart, den der ernste, schwarze. Pelzverbrämte Waffenrock der Artillerie mit dem Kreuz am rothen Band nnd den drei goldnen Hauptmannsschnüren auf dem Aerinel elegant kleidete. Wie ein Hauch glitt der Name Noger über ihre Lippen, und sie stand

; der elegante Offizier war in einer Staubwolke ver schwunden, das Herz des jungen Mädchens mit sich fort tragend. Fast sechs Monate waren seither verstrichen, und sie hatten sich häufig wiedergesehen, aber nnr von ferne, ohne sich zu sprechen, und doch hatten ihre Augen einander tausenderlei Diuge gesagt, bis endlich der Hanptmann Noger, der durch das enge Sträßchen ritt, welches längs der Gartenmaner hinführte, gewagt hatte, sich in den Steig bügeln zu erheben und einen Blick hineinzuwerfen — gerade

— alles hatte sie ihm ge sagt, diesem guten Papa, der sie vergötterte, nnd viele zärt liche Bitten und Liebesworte hatten sich uuter die kurze Erzählung gemischt. Er war ja so zartfühlend und so respektvoll nnd so gebildet, und ihr liebes, angebetetes Väterchen, mußte sie ja glücklich machen und sie dem Manne geben, den sie lieble. Sie hatte Herrn Bernard beim Kopf genommen und die Arme fest um ihn geschlungen, hatte ihn bedrängt inil ihrem Flehen nnd ihr ganzes, übervolles junges Herz vor ihm ausgeschüttet

gewesen.' Das kannte Herr Bernard nicht. Er hatte seine Frau mit Ruhe geliebt, weit mehr nach als vor der Hochzeit, nnd was deu Blitzstrahl betraf, so hatte er darüber gar leine Erfahrungen. Verblüfft sah er dieses Kind von acht zehn Jahren an, das in der spießbürgerlichsten und zimper lichsten Umgebung aufgewachsen, ohne in's Theater gehe», ohne Romane lesen zu dürfen, urplötzlich ein Herz voll Leidenschaft und eine glühende Phantasie vor im enthüllte. Wo kam das nur her? Sollte Frau Bernard

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Pustertaler Bote
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Page 24 of 38
Date: 03.07.1896
Physical description: 38
Hhr junges Herz pochte mit verdoppelter Heftigkeit, mid statt des kühlen, schattigen Zimmers, in dein ihr Ge schick sich entscheiden sollte, stand plötzlich ein andres Bild vor ihr: das eines großen, jungen Mannes mit blauen Augen und blondem Schnnrrbart, den der ernste, schwarze. Pelzverbrämte Waffenrock der Artillerie mit dem Kreuz am rothen Band nnd den drei goldnen Hauptmannsschnüren auf dem Aerinel elegant kleidete. Wie ein Hauch glitt der Name Noger über ihre Lippen, und sie stand

; der elegante Offizier war in einer Staubwolke ver schwunden, das Herz des jungen Mädchens mit sich fort tragend. Fast sechs Monate waren seither verstrichen, und sie hatten sich häufig wiedergesehen, aber nnr von ferne, ohne sich zu sprechen, und doch hatten ihre Augen einander tausenderlei Diuge gesagt, bis endlich der Hanptmann Noger, der durch das enge Sträßchen ritt, welches längs der Gartenmaner hinführte, gewagt hatte, sich in den Steig bügeln zu erheben und einen Blick hineinzuwerfen — gerade

— alles hatte sie ihm ge sagt, diesem guten Papa, der sie vergötterte, nnd viele zärt liche Bitten und Liebesworte hatten sich uuter die kurze Erzählung gemischt. Er war ja so zartfühlend und so respektvoll nnd so gebildet, und ihr liebes, angebetetes Väterchen, mußte sie ja glücklich machen und sie dem Manne geben, den sie lieble. Sie hatte Herrn Bernard beim Kopf genommen und die Arme fest um ihn geschlungen, hatte ihn bedrängt inil ihrem Flehen nnd ihr ganzes, übervolles junges Herz vor ihm ausgeschüttet

gewesen.' Das kannte Herr Bernard nicht. Er hatte seine Frau mit Ruhe geliebt, weit mehr nach als vor der Hochzeit, nnd was deu Blitzstrahl betraf, so hatte er darüber gar leine Erfahrungen. Verblüfft sah er dieses Kind von acht zehn Jahren an, das in der spießbürgerlichsten und zimper lichsten Umgebung aufgewachsen, ohne in's Theater gehe», ohne Romane lesen zu dürfen, urplötzlich ein Herz voll Leidenschaft und eine glühende Phantasie vor im enthüllte. Wo kam das nur her? Sollte Frau Bernard

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Tiroler Volksbote
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Page 5 of 16
Date: 03.07.1896
Physical description: 16
hat, als man hier in Innsbruck das erstemal den Bund feierte und ^ hier predigte. Er sagte: „Unser Bund und unser Vertrag soll nichts anderes heißen, als: ^ebe um Liebe, Herz um Herz, Leben um Leben. Ar wollen dich, o Jesus, damit du uns habest. ^ wollen dein sein, damit du unser seiest, ^ur wollen deine treuen Kinder sein, damit du ?^er guter Vater seiest.' Weihen wir uns heute dem göttlichen Herzen, schenken wir uns am Schlüsse >o recht rückhaltlos dem lieben Heilande, damit ^r sein Eigenthum seien im Leben und im Tode

der Kirche zur Verfügung gestellt; die Herz Jesu-Statue auf dem Altare befand sich denn auch wahrhaft in einem Blumenbeet. — Was bislang hier zu den großen Seltenheiten gehörte, nämlich auch ein levitiertes Amt konnte an diesem größten Festtage gehalten werden. Tags- znvor war nämlich hochw. Herr Graf Nikolaus Zichy, ein Neffe des rühmlichst bekannten unga rischen Katholikenführers Grafen Ferdinand Zichy, hier eingetroffen; desgleichen war von Brixen ein Subdiacon gekommen, so dass also Amt und Pro

leuchtenden Augen einige Tage nachher dem Schreiber dieses: „Solang' i gedenk', nie no ischt es a so schian gewesen', und so sprachen sich auch andere aus. Aber auch in den anderen Orten des Wippthales hat man sich gerührt, sei es. dass recht besonders feierliche Triduen gehalten wurden, oder sei es, dass der Tag selber ist mit großem Gepränge begangen worden; eines war aber überall gleich: ein Zulauf zu den heiligen Sacramenten, kaum zu bewältigen. Sicherlich hat das hochheilige Herz Jesu

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