. ^ ach einem langen Winterschlafe erwachte die Nawr auf's Neue; das junge Grün erstand in seiner vollen Pracht, und unzählige geschäftige Bienen summten umher, um aus dem Kelche der Blumen, die als Erstlinge dem Schooße der mütterlichen Erde ent keimten, wieder die süße, langentbehrte Nahrung zu saugen. An einem solchen Morgen, wo das Herz sich leicht zum Ge bet erhebt, entfernte Moritz sich aus dem kleinen Städtchen, das er seit manchem Jahre als seine Heimath angesehen hatte, auch sein Herz schwang
. „Und doch bist Du allein auf dieser Welt,' sprach eine Stimme in seinem Innern, die sich immer mächtig wieder hervordrängte, durch alle bunten Bilder der Phantasie. „Wo ist eine Seele, die sich mit mütterlicher oder schwesterlicher Liebe und Sorgfalt zu Dir neigte, wo ein Herz, das ganz gleichfühlend an dem Deinigen schlüge?' Moritz's Jugend, obgleich sie nicht freudlos genannt zu werden verdiente, batte aber doch manchen Reiz entbehrt, den die, welche so glücklich sind, ihn von Kindheit an zu besitzen, nur zu leicht
nicht, wie das möglich gewesen, noch weniger, wo das arme Kind herstamme. — Als Herr Laub nun, nachdem das Hospital in aller Eile vom Feinde geräumt war, eS als thätiger Bürger wie der zur Aufnahme der befreundeten Truppen, deren Einzug man stündlich erwartete, einrichten wollte, fand er den kleinen halber starrten, fast nackten Buben, in der Ecke auf einem Bündel Stroh liegen, und bitterlich weinen. Das Herz ging dem guten Manne beim Anblick desselben über, indem er sich ihm nahte, und das Kind ihn mit den großen
Lauber sich reicher als je. und drückte den Schatz mit Innigkeit an seine Brust, und gelo>te in seinem Innern, nicht von ihm zu lassen, was auch seine Frui Adelheid dazu sagen möge. Und der ehrliche Mann hak einen harten Kampf zu bestehen; denn die Worte seiner Gattin „Liederlicher Leute Kind, FindelhauS,' dröhnten schwer in sen Ohr, und machten sein Herz fast beklommen, daS sich aber in dem Gefühle, den Knaben als sein eigenes Kind zu erziehen, wieder erhob. Nachdem sich die erste Aufwallung
, wofür sein Herz ihn vom ersten Augenblicke an erklärt hatte. Dem heranwachsenden Knaben waren längst die Bilder seiner ersten Kindheit entwichen, nur wenn er Soldaten sah, pochte sein Herz, und dunkle Gestalten schwebten gleich magischen Träumen vor seiner Erinnerung, die er fich aber durchaus nicht klar ent ziffern konnte! und somit gelangte er endlich dahin, sich für den Sohn des reichen Kaufmanns zu halten. Am Tage aber, da er vor der versammelten Gemeinde feierlich das Ge'>k ? der Reli gion