Hundert Jahre in einer Tiroler Familie : Spiegelbilder aus dem Volksleben
, ein unruhiger Geist, der Geist des Weines sprach aus dem Quartiere des gesunden Menschenverstandes. Dieser und jener sehnte sogar das Aeußerste herbei, um mit den übrigen Junkern der großen Tafelrunde die Rolle eines fahrenden Schülers aufnehmen zu können. Aber den folgenden Tag, als der Schlaf den Geist des Weines aus dem Quartiere unter dem Haarboden verdrängt hatte, als eine gesunde Ansicht der Dinge jedem Denkenden kam, da zitterte wohl Manchem das Herz wie ein Lämmerschwänzchen, und die Rolle
eines fahrenden Schülers war der letzte unter den Wünschen. Die kindliche Liebe Zeichnete manchem ein gar lästiges, herzquälendes Bild der Zukunft vor, zeigte ihm, wie ein solcher Entschluß der liebenden besorgten Mutter viele Thranen verursachen, dem Vater, den der Sohn so viel kostet, das Haar vor der Zeit bleichen werde; wie ein solcher Entschluß, sage ich, den Eltern und mit den Eltern auch den Geschwistern und Verwandten ätzenden Gram, kränkenden Verdruß in'S Herz senken müsse, wenn der Sohn
Leute, glühend für Freiheit und Bildung, deren Blick in die Zukunft so lichtvoll, deren Herz für alles Edle und Schöne begeistert war, sollten nicht überall mit offenen Wohlzemiith , Spiegelbilder. 9