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Sterne und Blumen
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Page 2 of 8
Date: 05.12.1915
Physical description: 8
. Dadurch kam Hermann zu sich selber. Die ganze Sach lage war ihm mit einem Schlage klar. Er sprang vorwärts und umklammerte Börners Hände wie mit eisernen Klam mern. Börner wehrte sich verzweifelt, aber vergeblich. Er war der überlegenen Stärke Hermann Vurkards nicht ge wachsen. Auch überlegte er blitzschnell, daß er seine Lage durch Widerstand nur verfchlimm,erte. In ohnmächtigem Grimm gab er daher den Kamps aus. „Aha, Sie wollen sich ergeben", sagte Hermann. „Zch muß es", antwortete Börner verbissen

. „Die Stunde Zhres Triumphes ist gekommen. Sie gewinnen das Spiel." „Es scheint so", bemerkte Hermann kalt. „Setzen Sie sich." „Warum? Was wollen Sie noch?" rief Börner miß trauisch. „Einen Zeugen für meine Entdeckung", erwiderte Her mann gelassen. „Erdmanns Fall hat mich genügend belehrt, wie wichtig die Zeugenaussage ist. Sie belieben zu stehen? Auch gut." Sie standen nebeneinander und warteten, ohne ein Wort zu wechseln. Die Minuten verrannen. Zn der Fabrik sing es an, lebendig

zu werden. Auch die jungen Kontorherren kamen. Hermann wartete. Börner schlotterten die Knie. Seine Gesichtsfarbe wurde aschgrau. „Bitte, setzen Sie sich", sagte Hermann. Er sck>ob dem Buchhalter einen Stuhl hin, auf den dieser halb ohnmächtig niedersank. Endlich Schritte. Hermann kannte sie, und Börner kannte sie auch. Er knirschte mit den Zähnen. Also aus den war ' gewartet worden. Sie hörten Mnkel Tobias sein heiteres „Guten Morgen, meine Herren", und die einstimmige Antwort: „Guten Morgen. Herr Burkard". Mnkel

Tobias stieß kräftig, wie immer, die Tür zu dem Rebenraum auf. „Donnerwetter", entfuhr es seinen Rippen. Der Anblick, der sich ihm bot, überwältigte ihn: Börner, leichenblaß, mit verstörter Miene, aber Wut und Trotz im Auge, saß aus einem Stuhle. Daneben stand aufrecht sein Resse. Mit der linken Hand hielt er Börners Arm fest umspannt. „Zch betras unseren ersten Buchhalter, Herrn Börner, eben dabei, Geldscheine aus dem Kassenschrank zu nehmen", sagte Hermann schneidend. „Der Kassenschrank

ist mit falschen Schlüsseln geöffnet worden. Da liegen die Scheine." Er deutete mit der freien Hand aus den Boden. Mnkel Tobias war fassungslos^ Sein Buchhalter, der fast zehn Zahre im Geschäft war, dem er volles Vertrauen schenkte, ja, dem er seine Richte zur Gattin geben wollte, der hatte ihn betrogen und bestohlen. „Zch bitte dich, sogleich an das Polizeiamt zu telepho nieren, damit uns ein paar Beamte zugsschickt werden", fuhr Hermann fort. „So lange weiche ich nicht von der Stelle

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 18 of 20
Date: 10.02.1912
Physical description: 20
?" keuchte Hermann, „willst du wohl loslassen!" „Wie kannst du mir eine solche Photo graphie schicken?" fuhr Gustav auf. „Wie kannst du dich unterstehen, so etwas an zufertigen?" „Was sagst du? Ich habe dir keine Photographie geschickt — welche Photo graphie meinst du?" 'Gustav riß zwei Knöpfe seines Uni formrockes auf, zog das Bild hervor und warf es Hermann vor die Füße. „Willst du leugnen, daß du das hier photogra phiert hast?" Hermann warf einen höchst verwunder ten Blick auf das Bild, dann spielte

einen photographischen Apparat. „Tu kennst ihn nicht?" „Nein." „Ha, ha, du kennst ihn sehr gut." „Nein." „Aber, lieber Freund, sieh dir den — Ehrlosen nur etwat genauer au." Der Gaekwar von Baroba erregte durch fein unhöfliches Benehmen beim Krönungsdurbar in Delhi großes Aufsehen. Hermann bückte sich, hob das Bild vom Boden auf und hielt cs unters Licht. „Nun?" „Ich kenne ihn nicht, sage ich dir, ich kenne keinen Menschen mit solch strohgelbem Haar, und die hiesigen Kameraden von diesem Regiment

sind mir alle frenid." „Ja, die gelben Haare mußt du dir freilich kastanienbraun denken", sagte Hermann lachend, „und die blauen Uniformaufschläge mußt du in rote verwandeln." „In rote?" „In solche wie du hast. Und daun — wenn du dir den ganzen Mann genau betrachtest — —" „Bin ich am Ende gar selbst der Ehrlose?" Hermann sah ihn lächelnd au. „Ja, Mensch, kennst du denn das Bild nicht?" " „Nein." „Hat dir's Betti denn nicht gesagt? Vom vergangenen Sommer ist's eine Momentausnahme vom Fenster des Gärtnerzimmers

. Was sie nur zu solch einer Spitzbüberei ver- anlaßte? Wollte sie mich eifersüchtig machen?" Hermann war plötzlich ernst geworden. „Was sie damit wollte? Ich meine, daß nichts in der Welt geheim bleibt, mein teurer, teurer Freund, daß also auch deine häufigen Besuche bei der Busch mann —" „Ah, ah, Hermann, was denkst du von mir?" „Nichts Böses, Gustav, aber ich möchte dich doch warnen."

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Sterne und Blumen
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Page 3 of 8
Date: 28.11.1915
Physical description: 8
. „Der Mörder wird gefunden werden, Herr Börner, ver lassen Sie sich darauf", rief Lrdmann mit großem Lrnst. Der Ton der Keberzeugung, der durch Lrdmanns Worte klang, übte feine Wirkung auf sämtliche Anwesende. Sie alle sahen mit großen Augen ans den Arbeiter. Nur Börner versuchte zu lachen, aber es klang unnatürlich. Fünfzehntes Kapitel. „Du, Hermann, hast du einen Augenblick Zeit?" „Für meine kleine Schwester immer. Was ist los?" Hermine zog den Bruder mit sich in den blühenden Winter garten und bat

ihn, neben ihr auf der Bank Platz zu nehmen, die von einem roten Azaleenbaum überschattet war. Der Winter neigte sich dem Lude zu. Alan stand am Ausgang des Februar, und die Kälte fing schon an, nach zulassen. Hermann setzte- sich und sah seine Schwester erwartungs voll an. „Ls geht offenbar auf Tod und Leben, Kleine, wer will sich erschießen? Doch nicht etwa du?" „So schlimm ist es nicht, aber Börner hat mich um meine Hand gebeten." „Wahrhaftig? Der Halunke wagt es?" „Gestern abend

war es nach dem Schauspiel. Auf dem Rückweg schloß er sich mir an, und da kam's. Die ganze Art und weife war durchaus wie es sich gehört, selbst du hättest nichts dagegen einwenden können. Lr sagte, daß er seit Sahren eine Neigung zu mir habe, aber nicht gewagt hätte, mich zu fragen. Das Glück seines Lebens hänge von meiner Antwort ab nub so weiter — was man denn in solchem Augenblicke spricht." Hermann sprang auf und lief ungeduldig auf und nieder. „Hattest du mir nicht versprochen, mich um Bat zu fragen

, wenn du diesen Antrag erhalten würdest? Du weist doch, daß ich da ein Wort mitzureden habe." Hermine brach in ein Helles Gelächter aus. „Sch will ihn ja gar nicht, du großer dummer Sunge." „Warum sagtest du das nicht gleich?" „weil es mich kitzelte, deine Entrüstung zu sehen." Hermann setzte sich wieder. „warum willst du ihn nicht? Du hattest ihn doch früher gern?" — „wie man es nehmen will. Sch war mir nicht klar darüber. Aber feit den Gerichtsverhandlungen und seit Lrdmann fortmußte, und dann — seit

—" „Nun? was noch?" Hermine wurde dunkelrot. 9 „Weißt du, Helene Grüners sagte doch aus, daß Börner sich von ihr beleidigt glaubte, und sie hat mir später.erzählt, daß er zudringlich gegen sie war. Darauf hat sie ihn scharf zurechtgewiesen, und dadurch meinte er gekränkt zu sein." „Das kann ich mir denken", bemerkte Hermann trocken. „Was aber wird Gnkel Tobias sagen? Lr wird schwer von seiner Voreingenommenheit für Börner zu heilen sein." „Linstweilen schwebt die Sache noch. Sch habe mir Be denkzeit ausgebeten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 8
Date: 27.02.1916
Physical description: 8
Seite 8 MW MW MM' Sonntag, 27. Feviuar 1916 VWWWHM ■■ Nr. 47 Ausklärrmg : Unter dem Titel „Aus der Geschäftswelt" wurde in den „Innsbrucker Nachrichten" vom 12. Februar 1916 der Austritt der gewesenen Gesellschafter und Geschäftsführer Hermann und Ernst "Epp aus der Firma Alois Epp. Gesellschaft tu. b. H., und das Er löschen der Vertretungsbefugnis derselben für diese Firma bekanntgegeben. Die gefertigte Firma bringt rnit Rücksicht auf Mehrfache Anfragen folgendes zur Kenntnis

: Die von den Herren Hermann und Ernst Epp, Söhnen des verstorbenen Herrn Alois Epp, des Gründers der alten Firma Alois Epp, mit 16. Juli 1914 neu gegründete Firnta Alois W's Söhne, Hermann uud SrB kpp, Seifen-, Fettwaren-, Wasserglas- und Parfumerie-Fabril in Innsbruck wurde mit 22. August 1914, Zl. 667/14, in 'das Handelsregister des Landesgerichtes in Inns bruck als offene Handelsgesellschaft mit dem Sitze in Innsbruck, eingetragen. Die gefertigte Firma befaßt sich mit der fabriksmäßigen Erzeugung

und dem Verkaufe von chemischen und technischen Arti keln, wie Speisefett, Seifen, Soda, Wasserglas und Parfümerien und dem Betriebe aller damit im Zu sammenhang stehenden Geschäfte. Die gesamten Haus- und Fabriksrealitäten in Innsbruck, Hu- noldstraße 10—12 sind alleiniges Privateigentum der Herren Hermann und Ernst Epp. In den ei gentlichen Fabriksräumen dieser Fabrik betreibt nur die gefertigte Firma der Herren Hermann und Ernst Epp die fabriksmäßige Erzeugung der erwähnten chemischen und technischen

, daß dem Ge schäftsführer der Firma Alois Epp, Gesellschaft m. b. H., Herrn Josef Ghery, für die gefertigte Firma Alois Epp's Söhn e, Hermann und Ernst Epp, in keiner Weise eine Vertretungsbefugnis zu- steht, sondern daß der langjährige treue Mitarbei- ter und Buchhalter Herr Dominik Binna während der Abwesenheit der Firmainhäber, die beide im * Felde stehen, das Geschäft leitet. Gefertigte Firma bittet nun ihre verehrte Kunde, besonders jene der Filiale Donauhof, ihr das bisher bewiesene Vertrauen auch weiterhin

zu wenden zu wollen. Hochachtungsvoll U 83 Alois EPP's Söhne, Hermann und Ernst EPP, Seifen-, Fettwaren-, Wasserglas- und Parfümerie Fabrik in Innsbruck. LaudesparteiverttetKW, GemMaftskommisfiou, Ausschuß des Arbeiter-KonfumMeiues und der Arbetterböüerei. Die Mitglieder dieser Korporationen werden dringend eingeladen zu einer am Mittwoch den 1. März um 7 Ahr abends im Arbeiterheim stattfindenden In dieser Sitzung soll hauptsächlich die Fettfrage beraten werden. Der Konsumverein ist gewillt, die Fette

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Neueste Zeitung
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Page 6 of 6
Date: 27.02.1916
Physical description: 6
Seite 6 „Innsbrucker Ä,.e u este* 57 Unter dem Titel „Aus der Geschäftswelt“ wurde in den „Innsbrucker Nachrichten“ vom 12. Februar 1916 der Austritt der gewesenen Gesellschafter und Geschäftsführer Her mann und Ernst Epp aus der Firma Alois Epp, Gesellschaft m. b. H. und das Erlöschen der Vertretungsbefugnis derselben für diese Firma bekanntgegeben. Die gefertigte Firma bringt mit Rücksicht auf mehrfache Anfragen Folgendes zur Kenntnis: Die von den Herren Hermann und Ernst Epp, Söhnen

des verstorbenen Herrn Alois Epp, des Gründers der alten Firma Alois Epp, mit 15. Juli 1914, neu gegründete Firma Alois Epp's Söhne, Hermann und Ernst Epp, Seifen», pettuiapen», (Üassepglas* a. Papfümepiefabpü^ in Innsbpucl^ wurde mit 22. August 1914, ZI. 657114 in das Handelsregister des Landesgerichtes in Inns bruck als offene Handelsgesellschaft mit dem Sitze in Innsbruck eingetragen. Die gefertigte Firma befaßt sich mit der fabriksmäßigen Erzeugung und dem Verkaufe von chemischen und technischen Artikeln

, wie Speisefett, Seifen, Soda, Wasserglas und Parfümerien und dem Be triebe aller damit im Zusammenhänge stehenden Geschäfte. Die gesamten Haus- und Fabriks realitäten in Innsbruck, Hunoldstraße 10—12 sind alleiniges Privateigentum der Herren Hermann und Ernst Epp. In den eigentlichen Fabriksräumen dieser Fabrik betreibt nur die gefertigte Firma der Herren Hermann und Ernst Epp die fabriksmäßige Erzeugung der erwähnten chemischen und technischen Artikel; diese hat zwei Magazine und die Kanzleiräume im Hause

, für die gefertigte Firma Alois Epp’s Söhne Hermann nnd Ernst Epp, in keiner Weise eine Ver tretungsbefugnis zusteht, sondern daß der langjährige treue Mitarbeiter und Buchhalter, Herr Dominik Binna während der Abwesenheit der Firmainhaber, die beide im Felde stehen, das Geschäft leitet. Gefertigte Firma bittet nun ihre verehrte Kunde, besonders jene der Filiale Donauhof ihr das bisherige bewiesene Vertrauen auch weiterhin zuwenden zu wollen. Hochachtungsvoll Denmlsgsber mb vewntwsrMcher Schriftleiter EHef

-Redakteur a, 3X Hermann KrechtL — Muck ber eigenen Anstalt, Innsbruck,

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Tiroler Wastl
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Page 6 of 8
Date: 25.08.1917
Physical description: 8
und weltvergessen? Einen Gulden fünfundsiebzig Kostete das ganze Essen! Und so oft ich Deine klaren Augen sehe, muß ich denken, Liebchen, an den wunderbaren Rotwein und die guten Renken. Hermann Bahr. Schriftsteller Karl F. (Koemata (Wien XIX/2 Kah- lenbergerstraße 28) hat unter dem Titel „Hermann Bahr, Oesterreichs Breitmäul" .eine Broschüre erscheinen lassen, die er selbst eine Abrechnung nennt und die tatsächlich auch eine solche ist. Für diejenigen, die sich dafür interessieren, lassen wir hier eine kleine

Probe aus der Broschüre folgen: 1909 lernte ich. Hermann Bahr kennen, 1912 glaubte ich ihm nicht mehr. Las aber noch von ihm, besah mir seine Stücke. Und mehr und mehr wurde sch bestärkt in meiner früheren vagen Ansicht: Der Mann ist Komö diant. Znd noch dazu: ein schlechter. Hans Dampf in allen Gassen. Ein Quatscher, ein Plauderer, einer der sein inneres Leben nicht lebt, sondern nach äußeren De kreten — spricht. Jahresversammlung der Freien Schule im Kolosseum 1911. Hermann Bahr spricht

über die Erziehung der Jugend. Begeisternd und begeistert. Fichte, Fichte, Fichte. Aber der Mann, der nach Schluß der Versammlung im Fiaker sortfuhr, war nicht der Hermann Bahr, der einige Minuten vorher zur Jugend sprach. Und über die Jugend. Der Schauspieler hatte seine Rolle glän zend gespielt und beim Bühnentürl holte sich die von ihm erwartete Jugend eine fürchterliche Enttäuschung. Seht Euch nur den. Mann an, mit der Virginia im Mund! Er findet zu allem und jedem Geschehen ein Verhältnis

, das er angeblich bekämpft und das von keinem besser, grasser dargestellt wird als von ihm. Hermann Bahr flucht über eine Sache, die er vor kur zer Zeit gelobt hat, oder nicht lange loben wird. Mit dem Aufwand aller Phrasen, über die der von ihm be kämpfte Oesterreicher verfügt. Was ist Hermann Bahr? Ja, was ist der alles! Dramatiker und Politiker, Romanschreiber und National ökonom, Theaterkritiker und Philosoph, Dramaturg und Vorleser, Regisseur und Volkslchrer, Republikaner und Monist, Genieentdecker

und Novellendichter, Essayist und Reisender, Historiker und Literat, Revolutionär und Bahn brecher. Und eins vor allem: ein menschlicher Mensch. Bahr schreibt viel, unendlich viel, meint Hermann Kienzl zuweilen auch österreichisch breit. Na also! Oesterreichisch breit. Stimmts nicht, wenn wir zuweilen Bahrs Bild sehen, das mit der Vetschina im Mäul? Sicher, es wird die Zeit kommen, und mit ihr auch die Menschen, die nicht begreifen werden, warum man Her mann Bahr nicht gewaltsam vom Schreiben zurückhielt

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Tiroler Post
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Page 9 of 20
Date: 18.10.1912
Physical description: 20
sie bald kommen," M sie leise und schließt die Augen. Tritte Mmen die Treppe herauf, leise, vorsichtig. Jetzt °fN sich die Tür. Hermann und Betty treten Die Kranke schlägt die Augen auf. „Hermann!" „Mutter!" „Seid Ihr da, Kinder?" „Ja, Mutter, hier sind wir." r .diesen Worten führt Hermann die Ge- >"bk d-r Mutter zu. ,,Du bist Betty Hosstetter? Gott segne dich »»d deme Liebe, mein Kmd." - ^ity nimmt die Hand der Kranken und Bonden Kopf nieder. Frau Hellmger wV^ re au f den Mädchenkopf und Worte iie

von 32, 40, 50 und 70 Heller per Kilo mit Nachnahme ab Station Neumarkt „Mutter, bleibe noch bei uns," flüstert Betty ins Ohr der Kranken. „Wie Gott will, mein Kind, aber die Nacht kommt." Hermann hatte diese Worte verstanden. „Mutter, denkst du noch an unsere Unterredung am Weihnachtsabend?" „Ja, Hermann. Das Abendlicht meines Lebens verklärt meinen Lebensabend." Die Kranke schwieg und schloß ermüdet die Augen. Als Hermann nach einer Weile den Vor hang des Fensters zurückschob, drang noch ein letzter, matter

Lichtschimmer ins Zimmer und ließ das blasse Gesicht der Mutter verklärt erscheinen. „Wird sie uns noch erhalten bleiben oder kommt die Nacht," dachte er. Dann reichte er Betty die Hand und beide setzten sich in der Nähe des Krankenbettes nieder. Betty schaute unverwandt auf die bleichen Züge, als wollte sie das liebe Bild für immerdar sest- halten. Welche Gedanken zogen durch ihre Seele. Also das war die Frau, die einst ihr Vater geliebt hatte und die er nicht vergessen im Lärm des Lebens! So hatte Hermann

ihr mitgeteilt. „Ich will sie pflegen und lieben bis zu ihrem letzten Atemzuge." Dies Gelöbnis erfüllte in diesem Augenblicke ihre Seele. Ob Hermann die Gedanken der Geliebten ahnte? Er drückte sanft ihre Hand und küßte sie innig. Nach wenigen Minuten erwachte die Kranke wieder aus ihrem Halbschlummer und lächelte ihren Kindern zu. Kein tonte Vieh mehr!!!! durch schlechtes Fut ter, bei Verwendung eines Viehfutter schnelldämpfer Benzin-Motore, Futterschneide und Dreschmaschinen, Dausmühlen, Orig

?" fragte Hermann und nahm ihre Hand. „Ruhen? Ja, mein Hermann, und doch möchte ich noch lange mit Euch reden. Betty bleibt ja wohl hier. Kannst du einige Tage bei mir bleiben?" „Gewiß, Mutter, ich bleibe bei dir." Frau Hellinger lächelte und mit einem: „Ich danke dir, mein Kind," schlossen sich wieder ihre müden Augen. Da beugte sich Betty zu dem bleichen Gesicht nieder und drückte den ersten Kuß auf die heißen Lippen der Kranken. „Ich habe dich lieb," flüsterte sie ins Ohr der Schlum mernden

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Sterne und Blumen
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Page 3 of 8
Date: 31.10.1915
Physical description: 8
. Es war ein Sextembertag, mehr als xin Jahr nach dem verschwinden Ruhdorss. „wie meinst du das, mein Kleines?" fragte Onkel Tobias und klopfte die blühende Wange seiner Nichte. „Das Wort „merkwürdig" ist mir nie bei Börner eingefallen. Dir etwa, Hermann?" Auch nicht? Ein gescheiter Kerl ist er, und arbeiten kann er für zehn, aber merkwürdig — wieso denn?" „Ihr unterhieltet euch gestern abend im Konzert sehr lebhaft", sagte Hermann mit einem Blick auf die Schwester. „Ja, er besitzt Geist und Witz. Ulan ist immer

angeregt in seiner Nähe." „Fast kommt es mir vor, als ob der Mann sich um dich bemühte, Kleine", sagte der Onkel neckend. „Meinst du?" lachte Hermine übermütig. „was du meinst, darum handelt es sich", versetzte Onkel Tobias und kniff Hermine ins Ohr. „Magst du den Menschen überhaupt leiden?" „Ja, das eben weiß ich nicht, und darum nenne ich ifyt gerade merkwürdig." „Fräulein von Wallrad hatte gar nichts für Börner übrig", warf Hermann ein. Hermine lächelte schelmisch. „Das mußte eigentlich entscheidend

für das Urteil über den armen Buchhalter sein, nicht wahr?" „Du weißt, kleine Schwester, daß ich persönlich an ihm nichts weiter als seine kaufmännischen Eigenschaften geschätzt habe, lange, ehe ich Fräulein von Wallrad kannte", antwortete Hermann etwas verlegen, „wenn ich auch nichts auf die Gerüchte über fein nicht ganz einwandfreies Leben geben will, so verursacht mir der Gedanke an nähere Beziehungen mit ibm Unbehagen." „Höre, Junge, das ist Torheit", sagte Onkel Tobias stirn runzelnd

. „wenn du weiter nichts Ungünstiges von ihm weißt, dann — Schwamm drüber, bis du Beweise hast. Man soll keinem Menschen unrecht tun, und mir wäre es, offen ge standen, lieb, wenn wir ihn zum Teilhaber im Geschäft machen könnten, wer weiß, wie bald ich die Augen schließe. Es wäre mir eine Beruhigung, die Firma in festen, tüchtigen Händen zu wissen, am liebsten in deinen, lieber Neffe, und in denen von Herminens etwaigen Gatten." Hab's doch geahnt", dachte Hermann ärgerlich. „Also solche Pläne trägt der Alte mit sich herum, Hol's

der Kuckuck." „Na, was meinst du dazu, kleine Maus?" fragte Onkel Tobias neugierig. „Ich? Hm! Einstweilen gar nichts", entgegnete Hermine und warf die Lippen auf. „Ich denke vorläufig nicht ans Heiraten." „wenn er aber ernste Absichten hat?" „Dann wird es unsere erste Pflicht sein, sein Privatleben zu prüfen", sagte Hermann. „Ach, damit wird es ziemlich in Ordnung sein", meinte Onkel cr,obias zuversichtlich. „Ein tüchtiger Mensch, wie der, wird immer angefeindet, zumal er unser Vertrauen besitzt

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Tiroler Post
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Page 1 of 20
Date: 13.09.1912
Physical description: 20
den 15. September die feierliche Pro zession sich durch dis Straßen der Kaiserstadt bewegen wird, in allen Sprachen und aus den Herzen aller Völker und Stände die Lobpreisung Nachdruck verboten. Im Abendlicht. Erzählung von I. Jung. „Warum, Mutter, sollte ich den Staub von minen Füßen schütteln? Verlassen und — ver- tttten! Bitte, erkläre mir diese Worte!" Die Erfrischungen, die neben Hermann stacken, schien dieser kaum zu beachten. „Hermann, bevor du urteilst, lies den kurzen W und den Inhalt des Kuverts

, das neben aeinem Teller liegt, tausend Mark sind es, die W zu deiner Verfügung stehen." Hermann blickte verwundert auf. „Tausend Mark, Mutter? Woher? Wovon redest du?" , „Lies, Hermann, und dann erzähle' ich dir nnen Teil meiner Leöensgeschichte." Hermann las du wenigen Zeilen und nahm vann die Geldscheine in die Hand. .. „Und du hast keine Ahnung, wer der Spender t em kann, Mutter?" „Nein, Hermann." „Und deine Adresse, wie genau!" Frau Hellinger nickte. Ein plötzlicher Gedanke ging dem jungen spanne

der Reichshauptstadt schreiten und wie ein Bild Eggers wird diese machtvolle Heersäule die Herzen der christlichen Welt erfreuen. Denn so lange Herzen schlagen, so treu dem Papste und den: Kaiser, wird Oesterreich stehen. seiner Studienzeit erkundigt. Sollte Hofstetter vielleicht der Geber sein? „Mutter, weiß Herr Hofstetter vielleicht von unserer augenblicklichen Lage? Das heißt, kann er von derselben nicht durch Zufall erfahren haben?" „Nein, Hermann!" war die fast rauh klin gende Antwort. Dann fuhr Frau

Hellinger in ruhigerem Tone fort: „Dies ist unmöglich. Erst durch deinen Brief habe ich nach langer Zeit die erste Kunde von ihm erhalten. Und selbst, wenn er unsere Lage gekannt hätte, würde er nicht einen Finger für uns gerührt haben. Glaubst du denn, daß der, der seine Braut, als sie plötz lich arm geworden war, verließ, daß ein solcher Geldmensch so ohne weiteres tausend Mark opfern würde? Nimmermehr!" Hermann bemerkte die sich steigernde Erregt heit seiner Mutter und schwieg. Gedanken kamen

, wir wollen schlafen gehen," sagte Hermann. „Ja, Hermann, geh' zu Bett, du wirst müde sein. Ich muß noch wachen, ich kann nicht schlafen. Es ist schwer zu vergessen. Es bleibt etwas zurück aus dem Lande des Glücks, das man einst be treten. . Es ist, als höre man die Bäume der Kindheit rauschen, aber nur kurze Zeit. Dann wird es wieder trüber und dunkler, ein mattes Dämmerlicht, das endlich in Nacht verschwindet." „Oder aber, liebe Mutter, ein Abendlicht, freundlich und schön, das den Abend des Lebens verklärt

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Lienzer Nachrichten
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Page 2 of 16
Date: 02.07.1912
Physical description: 16
des i statt. — 1 1. Bundes des Tiroler Ge 2. Malein ländischen Mal werbestandes. 3. Giündu in die Oitsgrup 4. Debatte Alle Han Unterschied der höflichst ein Ein braver Knab Oliser- sofort aafgenomr Die Gerne' Walde im Deba 202 Verlobte niiteinander verkehrten. Maria war nichts weniger als anziehend, lind alle Beninhungen der Frau Blackberg, sie etwas hübscher und eleganter erscheinen zu lassen, waren vergeblich. Indessen Hermann gefiel sie. Jedoch bald sahen die Dinge anders aus. Es fehlte nicht an guten

Hermann beiseite stehen. Es wurde ihn: immer klarer, daß sie nichts mehr von ihm wissen wollte, und als sie zwanzig Jahre alt wurde, gab sie ihrem Jugendgeliebten in aller Form den Abschied. Kurze Zeit darauf lernte Maria auf einem Ball Baron Malino kennen. Frau Blackberg war entzückt von dem Mann und Maria selbst war bezaubert. Nachdenr er den halben Abend mit ihr getanzt hatte, machte er an: nächsten Tage seinen Besuch in der Villa Charlotte. Er schien sehr wohlhabend zu sein, denn er wohnte

eines Unfalles, den er in früher Jugend erlitten hatte, wodurch sein Gang und seine Haltung etwas Ungewöhnliches und Auffallendes bekamen. Kurzum, er war eine Persönlichkeit, die in jeder Gesellschaft Aufmerksamkeit erregte. Hermann Turner, der die Hoffnung immer noch nicht aus gegeben hatte, schrieb erbittert an seinen Bruder und hat ihn, zu seinen Gunsten dazwischen zu treten. Das tat er auch nach besten: Vermögen. Aber er hatte es in Frau Blackberg mit einer ehrgeizigen Heiratsstifterin zu tun

Maria in vollem Besitz und in freier Verfügung über ihr ganzes Verinögen bleiben sollte. Das junge Paar wollte vor seiner Abreise noch einige Tage auf den: Lande verbringen. Ter Notar hatte das Geld von Turner empfangen und der neugebackenen Baronin ausgehändigt, llnd nun war sie und ihr Mann einen ganzen Nachmittag damit be schäftigt, es in ausländische Papiere umzuwechseln. In Begleitung von Frau Blackberg reisten die Neuver mählten ab und mieteten sich in: elegantesten Hotel ein. Hermann Turner

::. Bei ihrer Ankunft in: Hotel fand Maria einen Brief, von ihm vor, worin er sie un: Verzeihung für seine Aus fälle bat und hoffte, daß sie ihn stets als Freund betrachten werde. Gleichzeitig driickte er sein Verlangen aus, sie noch eininal vor ihrer Abreise sehen zu dürfen; er würde sie und ihren Gatten heute oder morgen besuchen. Und wirklich wurde abends gegen acht Uhr, gerade als n:an zu Tische gehen wollte, Hermann Turner angemeldet. Man war liebenswürdig gegen ihn, und besonders der Baron zeigte sich äußerst

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Tiroler Post
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Page 13 of 18
Date: 21.06.1912
Physical description: 18
—'gleich nach dem Tode ihrer Mutter — gebracht wurde. Zun: Vormund und Verwalter des Vermögens bis zur Großjährigkeit oder Ver heiratung der Tochter ernannte er seinen Freund Rudolf Turner. Man glaubte allgemein, daß die Bestimmung „bis zur Verheiratung" mit Bezug aus ein längst geplantes Ehebündnis zwischen Maria und dem jüngeren Bruder Ru dolfs eingefügt war. Hermann Turner war des alten Stockmanns Liebling. Er war als Kind schon Marias Spielkamerad und spä ter, wenn der Vater seine Tochter besuchte

, nah::: er stets Hermann mit. So war zwischen den beiden eine Art Ju gendliebe entstanden. Hermann war zu einem stattlichen jungen Manne herangewachsen und übte seinen Beruf als Kommissionär mit Geschicklichkeit aus. Es ist zweifellos, daß Maria Christian X. gedacht. Hente bringen wir anch die Königin nebst den beiden sich als ferne Braut be- _ Söhnen des hohen Paares. Königin Alexandrine, Herzogin zn Mecklenburg, ist trachtete, und n::t rhrem Achte. Aber ich habe geboren an: 24 . Dezember 1879

noch einmal aufzurollen." „Mit Vergnügen. Ich höre." llnd daraus begann er: „Nun denn — der reiche Rentier Stockmann war ge- i Vorbei: und hatte seiner einzigen Tochter ein beträchtliches 190) geboren. Die Mutter ihrer intimsten Pensionsfreundin hatte sie gebeten, bei ihr zu leben. Turner zögerte anfangs, seine Einwilligung zu geben, denn er faßte seine Verpflichtung als Vormund sehr ernst auf. Aber als auch Hermann Marias Wunsch eifrig unterstützte, gab er endlich nach. Hermann besuchte das Mädchen nun regelmäßig

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Außferner Zeitung
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Page 7 of 28
Date: 05.04.1913
Physical description: 28
am März vor dem Bezirksgerichte Reutte die bereits ge- mgdeie Strafverhandlung statt. Angeklagt waren: 1:.Hermann Lechleitner, Kaufmann in Elmen; 2. Johann Koch, Vermögensverwalter in Häselgehr; 3. Dr. Stern, Advokat in Reutte; 4. Anna Lechleit- n.e.r, verehelichte Schlichther, Lehrersgattin in Kolsaß^ und 5. Martin T r i e n t l, früherer Advokatskonzipient bei Dr. Stern in Reutte, wegen Uebertretung des Be truges im Sinne der §§ 8, 461 und 197. Die Anklage. Dem Hermann Lechleitner wird zur Last

gelegt, die Legalisierung einer mit dem Namen seiner am 15. Mai 1908 verstorbenen Tochter Hernnne Lechleitner ausge stellten Vollmacht am 2. November 1911 vor diesem Ge richte, durch die Unterschrift seiner Tochter Anna mit dem fälschlichen Namen erschlichen zu haben. Dem Dr. Hermann Stern wird zur Last gelegt, durch Anraten «nd Vorschub hiezu Hilfe geleistet zu haben. Die ikrigen werden ebenfalls der Beihilfe beschuldigt, 1 Die Vernehmung der Angeklagten. Zu Beginn der Verhandlung fragte der Richter

den Hermann Lechleitner, wie er zu dieser Vollmacht gekommen ist; derselbe gab an: Ich habe meiner am 15. -Mai 1908 verstorbenen Tochter Hermine Lechleitner im Laufe der Zeit einige tausend Kronen geschenkt und deren Anlegung dem Vermögensverwalter Johann Koch übertragen, wobei ich in der Meinung war, daß die For derung meiner verstorbenen Tochter Hermine im Bre genzerwald, im daher. Allgäu, angelegt worden ist. Im Jahre 1911 wollte ich dieses Kapital beitreiben und sprach deshalb mit dem Verwalter Koch

; vor allem bemerke ich, daß ich nicht im Sommer 1911 mit Hermann Lech leitner die gegenständliche Unterredung hatte, fonbern, wie ich mich bestimmt zu erinnern glaube, bereits im Mai 1911; es ist möglich, daß ich mit Herrn Hermann Lechleitner im Jänner oder Februar 1911 einmal zu sammengekommen bin, nach dem Mai 1911 war es nicht mehr der Fall; damals sagte mir Lechleitner, er habe Forderungen von seiner verstorbenen Tochter, wahr scheinlich nannte er auch den Namen Hermine, von der . ihm die Einantwortung fehle

er eine legalisierte Vollmacht. Damit meinte ich, wenn nachträglich Hermann Lechleit ner eine dieser aus den Namen seiner Tochter oder Töch ter angelegten Forderungen beitreiben wolle, brauche er eine legalisierte Vollmacht derjenigen Tochter, auf deren Namen die Forderung angernetdet ist, und da mals übergab mir Lechleitner auch 15 Urkunden, von denen einige auf seinen Namen, einige auf den Na men seiner Gattin und Töchter lauteten. Als dann am 19. Oktober 1911 Anna Lechleitner zu mir kam, übergab sie einen Brief

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 5 of 10
Date: 28.06.1913
Physical description: 10
I. Die General versammlung wurde vom Vorstand mit dem Wunsche geschlossen, der christliche deutsche Turnverein „Jahn" möge wachsen, blühen und gedeihen. — (Der Fall Lechleitner. — D r. Stern vor dem Berufungsgericht in Innsbruck. Ein glänzender Freispruch.) Am 20. Juni fand vor dem Berufungssenat des Landesgerichtes Innsbruck die Berufungsverhand lung gegen ein Urteil des Bezirksgerichtes Reutte vom 26. März ds. Js. statt. Der Handelsmann Hermann Lechleitner in Elmen im Lechtal, der ein wohlhabender Mann

Kanzleioffizianten, ob er das Fräulein kenne und dieser bestätigte, daß es eine Tochter des Hermann Lechleitner von Elmen sei, den Namen derselben wisse er aber nicht, da Lechleitner mehrere Töchter habe. Der Beamte machte nun die Anna Lech leitner auf den Widerspruch aufmerksam, worauf sie in Erinnerung an den väterlichen Auftrag, ihm eine beglaubigte Vollmacht ihrer Schwester Hermine zu bringen, die unrichtige Angabe machte, sie heiße Anna Hermine und ihrer ersten richtigen Unterschrift den Namen Hermine

gleichzeitig 2 Vollmachten, nämlich ihre eigene und jene ihrer verstorbenen Schwester Hermine überbringen könnte. Erst ungefähr 1 Jahr, nachdem sich dieser Vor gang in Reutte abgespielt hatte, nämlich im Sep tember 1912, kam derselbe, wie leicht begreiflich mit den üblichen Zutaten und Uebertreibungen ausgeschmückt, durch ein Wirtshausgespräch zur Kenntnis des Herrn Bezirkshauptmannes von Reutte, der denselben dem Bezirksrichter von Reutte mitteilte. Nun wurde gegen Hermann Lechleitner, dessen Tochter Anna

und Dr. Hermann Stern das Strafverfahren eingeleitet. Dasselbe wurde mit einer Strenge, wie sie sonst bei Be zirksgerichten in Uebertcetungsfällen nicht üblich ist durchgefühct, ein Unbefangener mußte den Eindruck gewinnen, als ob es sich um die Ver folgung von schweren Verbrechen handle, ja man fand es sogar notwendig, sich bei der Staatsan waltschaft in Innsbruck anzufragen, ob mit der Verhaftung vorgegangen werden soll, was aber letztere ablehnte. Am 26. März 1913 fand in Reutte die Hauptverhandlung statt

bestraft. Hermann Lechleitner und Dr. Hermann Stern wurden mit demselben Urteil je zu 3 Tagen Arrest, verschärft mit einem Fasttag, verurteilt, weil dieselben die von Anna Schlichtherle begangene Uebeltat durch Befehl vorsätzlich veranlaßt, bezw. dieselbe durch Anraten eingeleitet und zu ihrer Ausübung durch absichtliche Herbeischaffung der Mittel Vorschub gegeben, Hilfe geleistet und zu ihrer sicheren Voll streckung beigetragen haben sollen. Gegen dieses Urteil erhoben alle 3 Verurteilten die Berufung

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 11 of 16
Date: 28.08.1914
Physical description: 16
und Hermann — so hieß der Knabe — hüpfte mit seinem kleinen Gepäck in das Wagenabteil. Hermann befindet sich seit einigen Tagen bei dem Bruder der Mutter zu Besuch. Ter Onkel ist Landwirt und in dem lebhaften, fleißigen Getriebe des Landbaues geht dem Stadtjungen ein ganz neues und höchst befriedigendes Leben auf. Her mann ist überglücklich und überall dabei, wo es et was Neues zu sehen gibt. Die Hühner und Tauben auf dem Hofe sind bald seine Lieblinge, die Pferde und Kühe kennt er fast alle beim Namen

. Ja, selbst vor dem frühen Aufstehen fürchtet sich das in dieser Hinsicht verwöhnte Stadtkind nicht; wenn morgens in aller Herrgottsfrühe der Onkel mit Knechten und Mägden ins Feld aufbricht, ist Hermann schon fertig zur Stelle, um mitzuziehen. Dabei ist der Junge ganz, wie die Mutter es befohlen, freundlich gegen jedermann, diensteifrig, arbeitswillig, gut. Man hat ihn allgemein liebgewonnen; am meisten aber hat ihn der Onkel, der kinderlos ge blieben, ins Herz geschlossen. rg;i»y, '— —" „Du bist ein Prachtjunge

, Hermann," hatte er ihm schon am dritten Tage nach der Ankunft scherzend gesagt, „und wirst vor Schluß deiner Fe rien sicherlich von hier nicht fortgelassen." Welche Freude für Hermann! Mit welchem Behagen ivilligte er in des Onkels Vorschlag ein! Und er vergalt auch des Onkels Güte und Liebe mit reicher Gegenneigung; er tat ihm zuliebe, was er ihm an den Augen absehen konnte. Nur vor eiüer Eigenschaft des Onkels fürchtete sich Hermann geradezu, von dessen Heftigkeit im Zorne und vor der Neigung

Hermanns aus, „ihr hübt euch nicht herumzuplagen mit dem Ge sinde." Und dann war der Onkel rasch auf ein ande res Gespräch übergesprungen und mit seinen Zor nesausbrüchen und seinem Fluchen blieb alles beim alten. Hermann grämte sich dabei im stillen sehr, be sonders da'er auch feine Tante unter dieser häß lichen Gewohnheit des sonst so vortrefflichen Onkels leiden sah. So war die Hälfte der Ferien verflossen. Her manns Aussehen war ganz blühend geworden, seine Freude an der Landwirtschaft war stets

gewachsen. „Die Peinen werden dich nicht wiedererken nen," bemerkte der Onkel, der gerade mit dem Kna ben in dem Hofe stand und die vom Felde heim kehrenden Knechte beaufsichtigte, „so gut siehst du aus." Fast zärtlich strich er ihm dabei die gebräunte, frische Wange. „Und weißt du, Hermann," fuhr er fort, „wenn du die Schule hinter dir hast und freust dich noch so an der Landwirtschaft wie jetzt, so kommst du für immer hieher —" „Kreuztürken", unterbrach er in diesem Augen blicke die liebevollen Worte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 4
Date: 04.06.1918
Physical description: 4
am Dienstag, den 4. Juni, um 3 Uhr nachmittags von der Wiltener Leichenkapelle auf den dor tigen Friedhof. Um zahlreiche Beteiligung bittet 209 di« Vorstehung. Zur Aufklärung! Fortgesetzte, uns schädigende Verwechslungen zwischen unserer Firma Alois tzpp' Söhne, Hermann und Allst W Zeisen-, Fettwaren-, Wasserglas- «nd Parfümerie-Fabrik in Innsbruck mit der Firma Alois Epp, Gesellschaft m. b. H. in Innsbruck nötigen unS, um in der Zukunft Jrrtümern und Irreführungen vorzubeugen, zu folgenden Klarstellungen

: Unsere Firma wurde am 15. Juli 1914 von den Herren ; Hermann und Ernst Epp, den Söhnen des verstorbenen Herrn Alois Epp, des Gründers der alten im Jahre 1913 im Handelsregister S en Firma Alois Epp gegründet und befaßt sich mit der fä higen Erzeugung und dem Verkaufe von Seife, Speisefett, Soda, Wasserglas, Parfümerien und anderen einschlägigen Artikeln. Ne gesamten Fabriksrealitäten ln Fnnsbruck, Hunold- ftraße Nr. 18—12, in welchen ausschließlich die Herstellung unserer Erzeugnisse erfolgt, stehen

im Alleiueigentume unserer offenen Gesellschafter, der Herren Hermann und Ernst Epp. Die Firma Alois Epp, Gesellschaft m. b. H., an welcher weder einer unserer Gesellschafter, noch jemand anderer, der den Namen Epp trägt, in irgend einer Weise beteiligt ist, treibt nur t andel mit solchen Artikeln, wie sie unsere Finna in der alten lois Epp'schen Fabrik selbst erzeugt. Diese Firma hat aus der Zeit, in welcher unsere Gesellschafter Hermann und Ernst Epp der selben noch angehörten, Magazinsräume im Stöcklgebäude

., an unserem früheren Vertausslotale im „Sormuhos" Plakate angeschlagen wurden, welche geeignet sind, die mißverständliche Auslassung hervor- zurusen, daß unser Kleiuhandelgeschäft in die Kiebachgaffe verlegt worden wäre. Unser einziger Vertreter ist derzeit, da unsere Gesellschafter, die Herren Hermann und Ernst Epp, im Felde stehen, unser lang jähriger Mitarbeiter und Prokurist Herr ZomiNlk BlNNa. Wir bitten unsere geehrten Kunden und Geschäftsfreunde dies zur Kenntnis zu nehmen und uns auch weiterhin

das bisher bewiesene Vertrauen zu schenken. Hochachtungsvoll Alois Epp' Söhne, Hermann und Ernst Epp Seifen-, Fettwaren-. Wasserglas- und Parfiimeriefabrtt in Znnsbrnck. 206 Säcke aller Art, Pferdehaare, Korke, Baumwolle jgShäkelt und gestrickt, Leintücher, Bauerntuch, ganze jHaus- und Hotel-Wäscheeinrichtungen, sowie alte ;gaum Seide 18 Kronen per Kilogramm sa«.n, UW" kauf« zu höchsten Preisen sowie dasselbe und alle Arten Hadern im alten Feuer wehr-Magazin Pradl, Sctumick-Egerdachstr. Dem redlichen

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Tiroler Post
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Page 1 of 20
Date: 27.09.1912
Physical description: 20
am 26. April 1836 Nachdruck verboten. e Im Abendlicht. Erzählung von I. Jung. Verheißungsvoll blicken die ewigen Himmels lichter in das Zimmer, wo Muttter und Sohn A traulicher Unterredung beisammen sitzen. Der Aue, schön geschmückte Ehristbaum steht auf dem Mden Tisch in der Mitte des Zimmers. Die letzten Lichter sind erloschen und die Zimmer lampe verbreitet ein mildes, gedämpftes Licht. Hermann hat dem lieben Mütterlein soeben seines Herzens Liebe und Hoffnung anvertraut. 1 , „Betty Hofstetter

," flüstert Frau Hetlinger Re. „Wie ist es nur möglich?" Und nun ist es still im Zimmer, das die Sterne der Weihnacht mild und friedlich beleuchten und - as Lampenlicht fast trübe erscheinen lassen. Frau hellinger bemerkte es. „Hermann, wie herrlich die Himmelslichter heute Abend leuchten! Sieh, unsere Lampe er- scheint so klein und ihr Licht so matt!" Hermann blickt hinaus in die liebliche Christ nacht. Es ist ihm so wohl ums Herz. , Wie man in Waldesheim wohl Weihnachten feiert? Seine Gedanken weilen

. Vergebens. Lächelnd sagt sie endlich: „Wo sind deine Gedanken, Hermann?" „Wo, Mütterlein? Im grünen Wald." „Dann ist es bei dir schon Frühling ge worden? Hermann." „Die'Sonnenwende verheißt die schöne Zeit, den neuen Frühling, dann sind deine Sorgen am Ziele, meine Studien beendet und dann sorge ich für dich, Mutter." „Schnell ist die Jugend mit dem Wort — mit den Zukunftsplänen. Doch es ist gut so, es muß wohl so sein und bleiben. Alles hat eben seine Zeit." „So stimmt's, Mütterlein, die Jugend muß

hoffen. Wo würde mancher Sorgende sonst die Kraft hernehmen, die Hindernisse, die sich ihm entgegenstellen, zu überwinden und auszuharren? Mutter, habe ich nicht vor Monaten auf eine günstige Lösung unserer Verhältnisse gehofft? Und hat sich diese Hoffnung nicht bewährt? Bist du nicht auch glücklicher geworden, Mutter? Ich hoffe, daß dein Lebensabend sorgenfrei werden wird." „Gott gebe es, Hermann; aber der Abend deutet hin auf die Nacht, die folgt." Die letzten Worte hatte Frau Hellinger mehr

du, Mutter, welches Licht heute dein Herz besonders erfreut? Das Licht der Versöhnung. Hermann sah bewegt rn der Mutter Angesicht. Und was war es, was er hier erblickte? War es ein Abglanz aus fernen Jugendtagen? Ja, die alternde Frau weiß, wie innig sie geliebt und wie herzlich sie vergeben hat. VIII. „Ja, liebes Kind, entscheiden mußt du dich doch einmal; deshalb ist es wohl ratsam, dich bald zu entscheiden. Du weißt, wir sind dafür. Hm, eine solche Partie ist nicht zu verachten. Ich brachte

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Sterne und Blumen
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Page 5 of 8
Date: 03.10.1915
Physical description: 8
oooexIS General der Infanterie Graf Bothmer und fein Generalltadschef Oberftleutnant Hemmer. Graf Bothmer hat im Verein mit den Heeresgruppen Pflanzer-Baltin und Boehm-Ermolli Nordostgalizien von den Russen gesäubert. ein Haar. Beide gaben an, daß auf ihrem Spaziergang der Verwalter Ruhdorf grüßend an ihnen vorübergegangen und im Walde verschwunden sei. Hermann Burkard betrieb die Untersuchung mit größtem Eifer. Er stellte sofort eine größere Summe zur Verfügung und versprach weitere Zuschüsse

, und ich möchte sie nun ganz in Ihre Hand legen. Sch weiß sie da gut aufgehoben." — Hermann nickte zufrieden. Er kannte den Kommissar als einen tüchtigen Kriminalbeam- vas Leben an der front. Freilichtbarbierstube auf dem östlichen Kriegsschauplätze. Links die unterirdische Wohnung des Barbieres. Eroberte ruffifdje Stellungen. Die Unterstände und Schützengräben wurden von unseren Minenwerfern vorbereitet und sind nun vollkommen zerstört. «iooocooo9opcoQoc»gTooocKOocoooocoooooocxocc3oooooc2ooc' Bergroacbt. ten

. Sie gaben an, daß sie zwischen zwölf und ein Uhr im Schatten gelegen und geschlafen hätten. Es war ein sehr heißer Tag." „Sch erinnere mich", nickte der Richter. Dann wandte er sich an Hermann: „Es scheint, wir müssen Geduld haben. Es ist ja nicht ausgeschlossen, daß die dunkle Geschichte sich durch das Wiedeverscheinen des Verwalters aufklärt." „Sie glauben?" — „Was ich glaube, ist eine Sache für sich. Sedenfalls wird von unserer Seite nichts unversucht ] gelassen, den Verschwundenen aufzufinden

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 17 of 20
Date: 10.02.1912
Physical description: 20
sein? Ein unbehagliches Gefühl beschlich ihn, denn der Blick von heute morgen fiel ihm wieder ein. Er geriet in Zorn über sich selbst und über die leise Mahnung seines Gewissens. Er war aufgeregt. Wenn nur erst Babette da heim wäre! Hastig setzte er sich an seinen Schreibtisch und nahm mechanisch die Zeitung zur Hand. Dabei siel sein Blick auf eine eiusache, graue Mappe, die zugebunden in der Mitte des Pultes lag. „Ah, da hat Hermann wieder einmal 'was geschickt! Der nette Bursche! Kommt mir gerade recht

, ein wunderbarer Zeit vertreib, bis Betti kommt." Hermann, Babettens Bruder, war Maler; vor kurzem aus der Akademie entlassen, hatte er sich ein eigenes Atelier eingerichtet und trieb nun eifrig seine Studien. Von Zeit zu Zeit brachte er dem Schwager, der sich ungemein für sein Streben interessierte, eine Mappe mit Skizzen zur Ansicht. Gustav freute sich jedesmal darüber. Jetzt löste er die Bänder der Mappe und blätterte darin. Flotte kleine Zeichnungen und da — merkwürdig! — eine über malte Photographie

, das war ihr Profil — wunderbar getroffen. Ja, das war auch das rosa Batistkleid, das sie im verflossenen Sommer trug, und da war ja auch der Garten ihrer Sommerfrische, hier der große Nußbaum, da die runde Bank, dort der kleine Tisch, — ja, aver wer war der Mann? Den kannte er nicht, der ivar ihm völlig fremd; überhaupt kannte er keinen Offizier, der solch strohgelbes Haar hatte. Wer war der Elende, der es wagte' — '—! Und Hermann, wie kam der dazu, eine solche Photographie anzufertigen und ihm zu schicken

?! Wie leicht konnten unberufene Augen es sehen und — und — —. Er sprang erregt aus. Ja, war er denu ein Narr?! Er lvars das Bild in einem weiten Bogrn in die Ecke, um es gleich darauf wieder hervorzuholen. Es war kein Zweifel möglich, die Dame war Betti. Und Hermann? Wie konnte der nur! Wollte er ihn ivarnen? Aber, so warnt man doch nicht— oder wollte er ihn höhnen? Ah, das müßte er dem Burschen eintränken — warte nur, du Halunke, solche Spässe macht man nicht mit einem Mann, wie ich bin! Aber Hermann

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Sterne und Blumen
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Page 2 of 8
Date: 28.11.1915
Physical description: 8
«CSpOOOOOOOCOCCDCCDOOOOOOOOOOOOGOOOOOOOOOOCDOOOOOOOOOOOOOOOOGCDOCbOOGOOOOOOC^OCI-COOOOOOCDOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOaOl^ & * 378 *■ Die Sonne bringt es an den Tag. ttoman von Marie Trommersh au sen. (Fortsetzung.! > Nachdruck verboten.) 3? i e r 5 e I) nt e s Kapitel. >) ermann Burkard und Fritz Erdmann befanden sich in ernsthaften Meinungsverschiedenheiten. „Ich kann dir versichern, Fritz, daßtz^uch nicht der Schatten eines Verdachtes auf dir rm?t", sagte Hermann ärgerlich zu dem Freunde

nicht." „So leicht verläßt du uns?" fragte Hermann bitter. Erdmanns Stirn umdnsterte sich. „Leicht? Nein, es wird mir redlich schwer, zu gehen", sagte er mühsam, „weißt du das nicht?" Hermanns Blick wurde weicher. „wann willst du wiederkommen?" „Nicht eher, als bis der Mörder Nuhdorfs gefunden ist", sagte Erdmann und richtete sich hoch auf. Hermann schwieg einen Augenblick und sah dem Freunde forschend in das entschlossene Gesicht. „Es ist mir manchmal so vorgekommen, als ob du einen Verdacht auf jemand hättest

", bemerkte er. „Irre ich mich?" „was heißt Verdacht?" wich Erdmann aus. „Ange nommen, ich hätte, was du Verdacht nennst, so wäre ich doch ein Narr, wenn ich ihn laut werden ließe, wenn ich das nicht vorher gewußt hätte, so hätte es mich mein eigener Fall lehren müssen." „wohin gedenkst du dich nun zu wenden?" „Das weiß ich nicht." Erd manns Stimme klang belegt, und seine Stirn verfinsterte sich wieder. „Das aber weiß ich", sagte Hermann lebhaft. „Meinst du, ich ließe dich im Stich

in dieser unverschuldeten Not? Du er innerst dich an Herrn von Wall rad? Er fragte mich kürzlich, ob ich nicht jemand wüßte, der ein umfangreiches Rechnungs wesen führen könne. Das ist ein Posten für dich, willst du ihn annehmen?" Erdmann reichte Hermann bewegt die Hand. „Ich nehme nüt Dank an", sagte er einfach. „So wäre das abgemacht. Selbstverständlich sehe ich deine Stellung bei Herrin von Wall rad nur als vorläufig an. Der Platz hier bleibt dir jederzeit offen. Denn das sage ich dir, Himmel und Erde setze

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