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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 9 of 40
Date: 18.05.1938
Physical description: 40
Hermann Görings Befehl in Linz: „Die Arbeit beginne!" AmFreuag vormittags eiöffnete Ministerpräsident ©eneralfelbmnr« schall Göring persönnch die Arbeiten zu den in Linz geplanten Bauten der Neichsweike Hermann Göring, indem er se>bst die 5>ebel eines schwe ren Baggers bediente, dessen Grei fer dreimal in die Erde niederging. Unser Bildbericht von der fest-ich geschmückten Baustelle bei St. Pe ter, einem Borort von Linz, gewährt einen Blick aus die Tribüne, auf der Hermann Göring am Rednerpult

steht. Als Ehrengäste waren Gau leiter Bürckel, Riichsftatthalter Dr. Sepß-Inquart und andere füh rende Männer von Partei, Staat und Wehrmacht im Lande Oester reich zugegen. Reä.ts von der Tri büne sieht man den 100 Tonnen schweren Bagger. (Scherl-Bilderditnst-M.) „Unser Hermann." Generalfeldmarschall Göring war in den letzten Tagen zum zweitenmal in Oesterreich, um persönlich das Zeichen zum Arbeitsbeginn bei einer Reihe von großen Unternehmungen zu geben. So tat er den ersten Spatenstich

zu dem großen Hüttenwerk, das in der Nähe von Linz errichtet werden soll und seinen Namen führen wird, ebenso bei den zukünftigen Flughäfen in Hörsching bei Linz und in Schwechat bei Wien und zum zukünftigen größten Kraftwerk Groß-Deutschlands, dem Tauernwerk im Oberpinzgau. Aus diesem Anlaß erinnert man sich wohl gern des ersten öffentlichen Auftretens Hermann Görings in Oesterreich. Dies war am Stadtplatz von Wels, wo der Generalfeldmarschall mit der Bitte des Bürgermeisters begrüßt wurde, er möchte

jetzt auch „unser Hermann" sein, so wie er im Altreich als einer der volkstümlichsten führenden Männer allgemein ge nannt wird. Wenn damals die Oberösterreicher diesen Appell an die Volksverbundenheit Hermann Görings mit Begeisterung und Jubel bestätigt haben, so steht es uns Tirolern nicht schlechter an, von „unserem Hermann" zu sprechen. DennderGe- n e ra l f e l d m a r s ch a l l stammt mütterlicher sei t s a u s Tiroler V a u e r n g e s ch l e ch t. Hierüber berichtet uns ein Mitarbeiter in Reutte

konnten und zog im Sommer als Wanderarbeiter in die Ferne, indessen die Familie zu Hause die Wirtschaft versorgte. Wie manche andere seiner Verufsgenoffen ließ sich Peter Paul Tiefenbrunn um die Mitte des 19. Jahrhunderts in München nieder und erwarb dort aus seinen Ersparnissen ein Kaufgeschäft. Seine Tochter Franziska Tiefenb-runn heiratete den kaiserlich deutschen Ministerresidenten Göring und wurde die Mutter Hermann Göring s, des heutigen Generalfeldmar schalls und Ministerpräsidenten. Der Vater

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 3 of 20
Date: 31.10.2003
Physical description: 20
Tageszeitung S C d t i r o Fr/Sa/So 3t10iA/2.112003 Nr. 220 Der Unglücksthaler Hermann Thaler ist mit der Nachzählung der Stimmen bis auf eine Stimme an Martina Ladurner herangekommen. Er wird sich jetzt an das Verwaltungsgericht wenden, das mit höchster Wahrscheinlichkeit eine Nachzählung anordnen wird. Inzwischen wird die ganze Tragik von Thalers Durchfallen bekannt. Von Christoph Franceschini D as ganze klingt wie ein schlechter Witz. Noch Tage vor den Landtags wahlen hatte sich Hermann Tha

ler mit einem seiner Söhne, der im deutschsprachigen Ausland weilt, beraten, ob dieser zu den Landtagswahlen heimkommen traf. Sondern normale Routine. Immer wieder passiert es bei Wahlen, dass es unklare Stimm zettel gibt, über deren Zuord nung die einzelnen Sektionsprä sidenten nicht entscheiden wol len. Diese werden dann an die zentrale Wahlbehörde weiterge leitet. So war es auch diesmal. Die drei Richter Lorenza Pantxn Hermann Thaler wendet sich non ans Verwattungsqericht, in der Hoffnung

, doch noch in den Landtag zu kommen soll oder nicht. Der Völser SVP- Politiker, der sich sicher war, wie der gewählt zu werden, sagte sei nem Spross dabei, dass es nicht unbedingt nötig sei, extra zur Wahl hereinzufahren. Am Wahl sonntag erging es dann ähnlich mit Thalers betagter Mutter. Die Frau fühlt sich nicht besonders wohl und deshalb riet der SVP- Politiker seiner Mutter ab, zur Wahl zu gehen. Wenn sich Hermann Thaler jetzt an diese zwei Episoden erinnert, dann könnte er in die Luft gehen. Denn wären

diese beiden Famili enangehörigen am Sonntag zur Wahl gegangen und hätten - was man annehmen darf - den Na men Hermann Thaler auf den Stimmzettel geschrieben, dann würde Thaler wieder auf einem Polstersessel im Landtag sitzen. Und nicht eingebunkert bei siel} zu Hause. Der amtierende Vizepräsident des Landtages war am Wahltag einem Wechselbad der Gefühle ausgesetzt Seit dem frühen Nachmittag kämpfte er mit Man fred Pinzger, Martina Ladurner und Manfred Jud um das 21. und letzte SVP-Mandat Als es bereits

ausschaute, dass Hermann Tha ler den Sprung in den Landtag schaffen sollte, wurde er im aller letzten Moment von Martina La durner überholt Am Ende fehlten Thaler ganze zwei Stimmen. Und es wurde noch enger. Denn die zentrale Wahlbehörde hat dem Völser Po litiker noch eine Stimme nachträglich zugeordnet Dabei war es keine Nachzählung, die spezifisch Hermann Thaler be- zzi, Tiillio Joppi und Josef Rössler mussten rund zwei Dutzend un klare Stimmzettel überprüfen und zuordnen oder für ungültig erklären

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 6 of 16
Date: 04.06.1911
Physical description: 16
, daß ich von meinem Gewissen gezwungen werde, dir beizustimmen. Sonst nimmst du ihn." Kaum war der Onkel fort, so stürzte Hermiue zu ihrem Bruder. „Ich bin in großer Verlegenheit, und du mußt mir helfen, Hermann." Sie erzählte ihm in ihrer drolligen Weise, was Onkel Tobias von ihr verlangte. Hermann aber war es nicht scherzhaft zumute. Tage lang hatte er wieder die Bücher vorgehabt, rechnend und vergleichend. Er hätte darauf schwören mögen, daß sie nicht in Nichtigkeit waren. Hundertmal meinte er, den Betrug zu fassen

, und immer wieder entschlüpfte er ihm. „Tu mir die Liebe und sage nichts mehr," äußerte er verstinunt. „Ich null dir ja natürlich beistehcn, aber du mußt warten. Im Notfall machen wir uns auf einen Krach mit Onkel Tobias gefaßt. Jedoch, das Gewitter wird vorüberzichen." * * * Am nächsten Morgen ging Hermann zwei Stunden früher ins Kontor. Es war ihm eingefallen, daß er gestern etwas beim Rechnen übersehen hatte. Er wollte die be treffenden Seiten noch cinnral durcharbciten. Das große Kontor war leer

ward bleich wie die Wand und seine Finger ließen die Scheine zu Boden fallen. Dadurch kam Hermann zu sich selber. Die ganze Sach lage war ihm mit einem Schlage klar. Er sprang vorwärts und umklammerte Börners Hände wie mit eisernen Klam mern. Börner wehrte sich verzweifelt, aber vergeblich. Cr war der überlegenen Stärke Hermann Burkards nicht gewachsen. Auch überlegte er blitzschnell, daß er seine Lage durch Widerstand nur verschlinnnerte. In ohn mächtigem Grimm gab er doher den Kampf auf. „Aha

, Sie wollen sich ergeben," sagte. Hermann. „Ich muß es," antwortete Börner verbissen. „DieStunde Ihres Triumphes ist gekommen. Sie gewinnen das Spiel." „Es scheint so," bemerkte Hermann kalt. „SctzenSie sich." „Warum? Was wollen Sie noch?" rief Börner miß- trauisch. „Einen Zeugen für meine Entdeckung," erwiderte Hermann gelassen. „Erdmanns Fall hat mich genügend belehrt, wie wichtig die Zeugenaussage ist. Sie belieben zu stehen? Auch gut." Sie standen nebeneinander und warteten, ohne ein Wort zn wechseln. Die Minuten

verrannen. In der Fabrik fing cs an, lebendig zu werden. Man hörte den gellenden Ton der Dampfmaschine, das Tor wurde geöffnet, und die Arbeiter strömten herein. Hermann wartete. Auch die jungen Kontorherren kamen. Man sah sie über den Hof gehen. Der eine zupfte noch an seiner Krawatte, der zweite fühlte nach seinen Papieren, der dritte verzehrte die Reste seines Frühstücks. Dann hörte man sie ins Kontor eintreten. Es gab ein lärmendes Hin und Her, ein Zeichen, daß noch die Aufsicht fehlte. Worte wurden

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 5 of 20
Date: 29.11.2003
Physical description: 20
gegen Thaler Gestern hat Hermann Thaler beim Bozner Verwaltungsgericht seinen Rekurs gegen das Ergebnis der Landtagswahlen hinterlegt. Schon jetzt ist klar. Martina Ladurner wird ebenfalls vor Gericht ziehen. Und am Ende könnte ein Dritte, die große Verliererin sein: Rosa Thaler. Hermann Thaler: Rekurs beim Verwaitungsgericht hinterlegt Martina Ladurnen Gegenrekurs längst vorbereit Von Christoph Franceschini „Wir haben den Rekurs heute hin terlegt“, sagt Peter Platter. Der Bozner Verwaltungsjurist

will auf Nummer sicher gehen. Denn die Frist für die Einreichung eines Re kurses gegen das Ergebnis der Landtagswahlen 2003 verstreicht innerhalb 30 lägen nach Bekannt gabe des offiziellen Wahlergebnis ses. Das offizielle Dekret mit dem Ergebnis wurde am 31. Oktober unterzeichnet Demnach wäre - weil am Sonntag das Gericht ge schlossen ist - Montag, 1. Dezem ber der allerletzte Thg. Peter Platter hat Hermann Thalers Rekurs zur Sicherheit aber schon gestern hinterlegt und verlangt

um einen Zweikampf zwischen Her- ißf f. mann Thaler und Martina liäL.S Ladurner gehen. Der Ge richtsstreit könnte aber auch mit einem lachenden Dritten enden (siehe untenstehenden Kasten). Genauso gut könnte es ungewollt aber auch eine unbeteiligte Dritte treffen: Rosa Thaler. Denn der Rekurs von Hermann Thaler zielt vor allem auf eines ab. Im ganzen Land haben die Wahl kommissionen Stimmzettel auf den nur.der,Name „Thaler“ stand, für imgültig erklärt Nach den Wahlge setz muss eindeutig der Wählerwil

le erkennbar sein. Weil auf der SVP-Liste mit Rosa Thaler und Hermann Thaler zwei Thaler auf scheinen, ist nicht klar, wen der Wähler gemeint hat. Genau hier aber hakt der Platter- Rekurs ein. Hermann Thaler bean sprucht in der Eingabe alle Stim men, auf denen nur „Thaler“ steht für sich. Laut seiner Interpretation ist der Wählerwille klar. Hätte man Rosa Thaler gemeint hätte der Wähler oder die Wählerin „Thaler- Zelger“ hinschreiben müssen. „Es ist k eine Inte rpre tation, s o ndern Der lachende Dritte

? Auch Manfred Pinzger hat einen Rekurs vor dem Verwaltungsgericht eingereicht. Der Vinschger Kandidat hat damit gute Chancen Hermann Thaler zu überholen und erster Nicht-Gewählter zu werden. Er hat sich bisher immer vor nehm zurückgehalten. Und er gibt auch jetzt keine offizielle Stellungnahme. Manfred Pinzger hat ebenfalls sehr knapp den Einzug in den Landtag verpasst Er liegt genau 20 Stimmen hinter der Letztge wählten Martina Ladurner. Der Vinschger Autohändler hat es aber vorgezogen, nicht öffentlich

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Der Arbeiter
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Page 5 of 16
Date: 29.01.1911
Physical description: 16
auf weiß im amtlichen Protokolle über die Verhandlungen des Kongresses in Lugano. Der Richter versuchte bei Beginn der Verhandlung, einen Vergleich zu erzielen. Hermann glaubte jedoch nichts Un rechtes und nichts Unwahres gesagt zu haben und hiefür die Verantwortung ruhig übernehmen zu können. — Sticker-Sekre tär Michler stützte sich auf die Aussagen der Zeugen, da er die Beleidigung nicht persönlich gehört habe. Er verlange jedoch gerichtliche Klarstellung der Aussagen und eventuelle Sühne von Seite

Hermanns; er sei dies seiner Stellung als Vertrauensperson einer Organisation derselben schuldig. Nun wurde zur Verhandlung geschritten und der Zeuge Wächter- Dornbirn vorgeladen. Derselbe bestätigt zur Gänze die in der Anklageschrift gemachten Äußerungen Her manns im „Mohren" in Dornbirn. Auf die Frage des Richters, ob er sich durch diese Äußerung beleidigt fühlte, erklärte Wächter: -„Freilich, wir lassen unseren Sekretär nicht gern schimpfen!" — Zeuge Fisch er von Lustenau sagt, daß Hermann

diese Äuße rung auch in Lustenau brachte, und als die Mitglieder des Stickerbundes seine Behauptung bezweifelten, habe er erklärt, es stehe schwarz auf weiß im amtlichen Protokoll. Hermann habe sich auch über die anderen Kongreßteilnehmer ausgelassen, z. B. über Exzellenz Mataja, Dr. Drexel, Dr. Cronbach. Man habe Hermann in jener Versammlung genügend auseinander gesetzt, daß obgenannte Kongreßteilnehmer im Sinne der Vor arlberger Sticker handelten; auch die Handels- und Gewerbe kammer habe den gleichen

und er habe dies dann in einer späteren Versammlung dem Hermann vor geworfen. Zcuge Alfons Höllenstein- Lustenau wurde beeidet und stellte den Sachverhalt jener Versammlung dar, wie ihn die Anklageschrift schildert, und zwar mit einer Sicherheit, die allgemein Vertrauen erweckte. — Hermann fragte dann noch den Zeugen, ob er oder Sekretär Senn gesagt habe, „es stehe im amtlichen Protokoll". — Hollen stein wandte sich um zu Hermann und sagte: „Der Herr Hermann Hermann, wie er hier sitzt, hat es gesagt!" — Höllenstein wurde vom Richter

der Zwischenruf Spiegels von Schwarzach im „Mohren" in Dornbirn, welcher „Schuft!" rief; auch die Zeugen erklärten alle, daß sie von solchen Äußerungen nicht erbaut gewesen lvären. Auch habe Hermann mit dieser Äuße rung doch nicht in Versammlungen herumhausiert, um Michler loben zu wollen. Die dem Privatankläger in den Mund ge legten Äußerungen über die Vorarlberger Sticker bedeuten für ihn als Vertreter der Sticker tatsächlich eine Ehrenbeleidigung. Diese Beleidigung sei heute durch Zeugen mehr als genügend

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Sterne und Blumen
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Page 2 of 8
Date: 05.12.1915
Physical description: 8
. Dadurch kam Hermann zu sich selber. Die ganze Sach lage war ihm mit einem Schlage klar. Er sprang vorwärts und umklammerte Börners Hände wie mit eisernen Klam mern. Börner wehrte sich verzweifelt, aber vergeblich. Er war der überlegenen Stärke Hermann Vurkards nicht ge wachsen. Auch überlegte er blitzschnell, daß er seine Lage durch Widerstand nur verfchlimm,erte. In ohnmächtigem Grimm gab er daher den Kamps aus. „Aha, Sie wollen sich ergeben", sagte Hermann. „Zch muß es", antwortete Börner verbissen

. „Die Stunde Zhres Triumphes ist gekommen. Sie gewinnen das Spiel." „Es scheint so", bemerkte Hermann kalt. „Setzen Sie sich." „Warum? Was wollen Sie noch?" rief Börner miß trauisch. „Einen Zeugen für meine Entdeckung", erwiderte Her mann gelassen. „Erdmanns Fall hat mich genügend belehrt, wie wichtig die Zeugenaussage ist. Sie belieben zu stehen? Auch gut." Sie standen nebeneinander und warteten, ohne ein Wort zu wechseln. Die Minuten verrannen. Zn der Fabrik sing es an, lebendig

zu werden. Auch die jungen Kontorherren kamen. Hermann wartete. Börner schlotterten die Knie. Seine Gesichtsfarbe wurde aschgrau. „Bitte, setzen Sie sich", sagte Hermann. Er sck>ob dem Buchhalter einen Stuhl hin, auf den dieser halb ohnmächtig niedersank. Endlich Schritte. Hermann kannte sie, und Börner kannte sie auch. Er knirschte mit den Zähnen. Also aus den war ' gewartet worden. Sie hörten Mnkel Tobias sein heiteres „Guten Morgen, meine Herren", und die einstimmige Antwort: „Guten Morgen. Herr Burkard". Mnkel

Tobias stieß kräftig, wie immer, die Tür zu dem Rebenraum auf. „Donnerwetter", entfuhr es seinen Rippen. Der Anblick, der sich ihm bot, überwältigte ihn: Börner, leichenblaß, mit verstörter Miene, aber Wut und Trotz im Auge, saß aus einem Stuhle. Daneben stand aufrecht sein Resse. Mit der linken Hand hielt er Börners Arm fest umspannt. „Zch betras unseren ersten Buchhalter, Herrn Börner, eben dabei, Geldscheine aus dem Kassenschrank zu nehmen", sagte Hermann schneidend. „Der Kassenschrank

ist mit falschen Schlüsseln geöffnet worden. Da liegen die Scheine." Er deutete mit der freien Hand aus den Boden. Mnkel Tobias war fassungslos^ Sein Buchhalter, der fast zehn Zahre im Geschäft war, dem er volles Vertrauen schenkte, ja, dem er seine Richte zur Gattin geben wollte, der hatte ihn betrogen und bestohlen. „Zch bitte dich, sogleich an das Polizeiamt zu telepho nieren, damit uns ein paar Beamte zugsschickt werden", fuhr Hermann fort. „So lange weiche ich nicht von der Stelle

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Der Arbeiter
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Page 5 of 10
Date: 15.06.1932
Physical description: 10
„Den Rest kannst du dir denken", schloß Hermann seine erste und einzige Liebesgeschichte . . . Nach einer langen Pause fragte ich: „Und dann?" „Was dann?" „Ich meine den Bau des Luftfahrzeuges." „Ah so (wie aus einem Traum aufwachend), sehr ein fach. Am nächsten Tage erzählte ich meinem Chef, daß ich mich selbständig machen würde. Er gratulierte und teilte mir mit, daß sie wohl bald würden zumachen müssen. Der alte Mann hatte eine Träne im Auge als er es sagte. Ich erbot mich, eine Anzahl

Wochen später feierten wir Hochzeit. Bei der Gelegenheit übergab mir Herr Kersting eine zweite Million. Theas Mitgift!", war alles, was er sagte . . . * Lüneburger Heide, Ostern, 5. April. Endlich ein Tag für mich! Hermann und Thea sind gestern Abend nach Dortmund gefahren, um Ostern beim Vater zu feiern . . . Erst morgen nachmittags wollen sie mit dem alten Herrn zurückkommen, um am Dienstag hier den Namenstag von Hermann fest lich zu begehen. Ich freue mich, den Herrn Bankdirek tor kennen zu lernen

und bin gespannt, welchen Ein druck er auf mich machen wird. Aber ich will fortfahren, die Ereignisse dieser wahren Geschichte der Reihe nach zu erzählen. In Hannover erwartete uns Thea an der Sperre. Sie war in einem dunkelblauen Chauffeuranzug. Aus dem runden Gesicht, in das ein kleines Stirnlockchen sich kräuselte, schauten zwei dunkle Augen mich, wie ich meinte, erwartungsvoll an. Hermann stellte uns ge genseitig vor. „Meine Frau Thea — mein alter Freund und Kriegskamerad von der Fliegertruppe: Hauptmann

. Mein Gesichtsausdruck war hager — hatte ich doch wahrhaftig feit Wochen, heute zum ersten Mal mich satt essen können. Arbeitslos! Bitte zu bedenken! Meine Wirtin, Frau Schmitz, hatte auch nichts zu lachen mit einem fett zwei Jahren erwerbslosen Mann und drei unmündigen Kindern . . . Aber, wenn Thea vielleicht etwas enttäuscht war, wie ich vermute, so wußte sie es unter einem liebenswürdigen Lächeln zu verbergen. Die ses — ich meine das Lächeln — wurde sogar aufrich- ng, als Hermann beifügte: „Unser erfolgreichster

Kampfflieger. Ich glaube, er hat wohl 50 Gegner ab- geschonen und dafür den Orden „Pour le merite" erhal ten." Da sah ich ihre Augen aufleuchten. Ach suchte das Lob abzuschwächen, indem ich er widerte: „48 wurden mit Sicherheit nachgewiesen, aber vas war Glück, weiter nichts? Ihr Mann, gnädige Frau, war jedenfalls auf dem besten Wege, mich zu überholen, als ihn das Mißgeschick traf." '..Abgeschossen zu werden", fügte Hermann lachend bei. »Aber du gingst mit einem Gleitflug hinter den sanglichen Linien

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 18 of 20
Date: 10.02.1912
Physical description: 20
?" keuchte Hermann, „willst du wohl loslassen!" „Wie kannst du mir eine solche Photo graphie schicken?" fuhr Gustav auf. „Wie kannst du dich unterstehen, so etwas an zufertigen?" „Was sagst du? Ich habe dir keine Photographie geschickt — welche Photo graphie meinst du?" 'Gustav riß zwei Knöpfe seines Uni formrockes auf, zog das Bild hervor und warf es Hermann vor die Füße. „Willst du leugnen, daß du das hier photogra phiert hast?" Hermann warf einen höchst verwunder ten Blick auf das Bild, dann spielte

einen photographischen Apparat. „Tu kennst ihn nicht?" „Nein." „Ha, ha, du kennst ihn sehr gut." „Nein." „Aber, lieber Freund, sieh dir den — Ehrlosen nur etwat genauer au." Der Gaekwar von Baroba erregte durch fein unhöfliches Benehmen beim Krönungsdurbar in Delhi großes Aufsehen. Hermann bückte sich, hob das Bild vom Boden auf und hielt cs unters Licht. „Nun?" „Ich kenne ihn nicht, sage ich dir, ich kenne keinen Menschen mit solch strohgelbem Haar, und die hiesigen Kameraden von diesem Regiment

sind mir alle frenid." „Ja, die gelben Haare mußt du dir freilich kastanienbraun denken", sagte Hermann lachend, „und die blauen Uniformaufschläge mußt du in rote verwandeln." „In rote?" „In solche wie du hast. Und daun — wenn du dir den ganzen Mann genau betrachtest — —" „Bin ich am Ende gar selbst der Ehrlose?" Hermann sah ihn lächelnd au. „Ja, Mensch, kennst du denn das Bild nicht?" " „Nein." „Hat dir's Betti denn nicht gesagt? Vom vergangenen Sommer ist's eine Momentausnahme vom Fenster des Gärtnerzimmers

. Was sie nur zu solch einer Spitzbüberei ver- anlaßte? Wollte sie mich eifersüchtig machen?" Hermann war plötzlich ernst geworden. „Was sie damit wollte? Ich meine, daß nichts in der Welt geheim bleibt, mein teurer, teurer Freund, daß also auch deine häufigen Besuche bei der Busch mann —" „Ah, ah, Hermann, was denkst du von mir?" „Nichts Böses, Gustav, aber ich möchte dich doch warnen."

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Unterinntaler Bote
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Page 14 of 18
Date: 24.03.1911
Physical description: 18
. Der Vater hatte gleich nach dem Tode der Mutter eine Wirtschafterin, ins Haus genommen: Tante Marion, eine große, starke Person, mit einer Habichtsnase und kalten, grauen Augen. Diese ließ das Kind durch hartherzige Behandlung fühlen, daß es im Wege war, nannte es verlogen und widerspenstig, und der Vater, der sich wenig um die Erziehung Hermanns gekümmert hatte, schwieg. Als Hermann zwölf Jahre alt gewesen, wurde Tante Marion seine Stiefmutter. Zwei Jahre später stand der Knabe an der Bahre

seines Vaters. Durch letzwillige Verfügung wanderte der — wenn auch geringfügige — Nachlaß in die Hände der Witwe, während für Hermann ein kleiner Barbetrag ausgesetzt bieb. Nach dem die würdige Matrone den armen Schlucker von Jungen der Gnade seines Vormundes empfohlen hatte, verließ sie auf Nimmer wiedersehen das Haus. seine Stelle zu gelangen, wenn der Tod ihm die Feder aus der Hand nehmen werde. Nun hatte er die Lehrzeit hinter sich. Drei Jahre hatte er zu lernen: vom dritten Jahre

ab sollte er monatlich fünfzig Mark als erstes Gehalt bekommen. Hermann zählte jede Stunde, jeden Tag in froher Erwartung dieser Zukunft, in der er sich als bezahlter Angestellter der renom mierten Firma betrachtete. Das stimmte ihn heiter und gab ihm Lust und Liebe zur Arbeit ... , Der Sonnabend war für Hermann Wächter der angenehmste Tag der Woche. An diesem Tage war um drei Uhr Schluß und Hermann von dieser Stunde an frei, konnte den Nachmittag wie einen halben Feiertag genießen. Dazu kam, daß er an diesem Tag

sich die Truppen in Marsch. Ein Mann aber, der Alles gesehen, ohne scheinbar Acht zu geben; der Alles gehört, ohne scheinbar zu lauschen; der mit seinen von Lappen umwickelten Füßen von Gruppe zu Gruppe Von diesem Zeitpunkt an war Hermann heimatlos. Mit stiller Ehrfurcht betrachtete er zum letzten Mal die Stätte, an der er seine Kindheit verlebt. Die Erinnerung an seine geliebte Mutter zitterte wie ein verschwundenes süßes Glück durch seine Seele. Mit jungen Jahren war Hermann Wächter in das Geschäft

des in der Stadt sehr angesehenen Kaufmanns Maximilian Korn, in Firma David Korn Söhne, einer Getreide- und Futterartikel- Engroshandlung, als Lehrling gekommen. Hier war er dem Prokuristen des Hauses, Fridolin Meise, unterstellt, einem alten, weißhaarigen Beamten, der schon dem Vater des jetzigen Inhabers treue Dienste geleistet und von Maximilian Korn als Vertrauensperson geehrt und behandelt wurde. Hermann sah zu dem alten Mann, der mit Unverdrossenheit, Schlichtheit und Schläue seine Pflichten tat

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Sterne und Blumen
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Page 3 of 8
Date: 28.11.1915
Physical description: 8
. „Der Mörder wird gefunden werden, Herr Börner, ver lassen Sie sich darauf", rief Lrdmann mit großem Lrnst. Der Ton der Keberzeugung, der durch Lrdmanns Worte klang, übte feine Wirkung auf sämtliche Anwesende. Sie alle sahen mit großen Augen ans den Arbeiter. Nur Börner versuchte zu lachen, aber es klang unnatürlich. Fünfzehntes Kapitel. „Du, Hermann, hast du einen Augenblick Zeit?" „Für meine kleine Schwester immer. Was ist los?" Hermine zog den Bruder mit sich in den blühenden Winter garten und bat

ihn, neben ihr auf der Bank Platz zu nehmen, die von einem roten Azaleenbaum überschattet war. Der Winter neigte sich dem Lude zu. Alan stand am Ausgang des Februar, und die Kälte fing schon an, nach zulassen. Hermann setzte- sich und sah seine Schwester erwartungs voll an. „Ls geht offenbar auf Tod und Leben, Kleine, wer will sich erschießen? Doch nicht etwa du?" „So schlimm ist es nicht, aber Börner hat mich um meine Hand gebeten." „Wahrhaftig? Der Halunke wagt es?" „Gestern abend

war es nach dem Schauspiel. Auf dem Rückweg schloß er sich mir an, und da kam's. Die ganze Art und weife war durchaus wie es sich gehört, selbst du hättest nichts dagegen einwenden können. Lr sagte, daß er seit Sahren eine Neigung zu mir habe, aber nicht gewagt hätte, mich zu fragen. Das Glück seines Lebens hänge von meiner Antwort ab nub so weiter — was man denn in solchem Augenblicke spricht." Hermann sprang auf und lief ungeduldig auf und nieder. „Hattest du mir nicht versprochen, mich um Bat zu fragen

, wenn du diesen Antrag erhalten würdest? Du weist doch, daß ich da ein Wort mitzureden habe." Hermine brach in ein Helles Gelächter aus. „Sch will ihn ja gar nicht, du großer dummer Sunge." „Warum sagtest du das nicht gleich?" „weil es mich kitzelte, deine Entrüstung zu sehen." Hermann setzte sich wieder. „warum willst du ihn nicht? Du hattest ihn doch früher gern?" — „wie man es nehmen will. Sch war mir nicht klar darüber. Aber feit den Gerichtsverhandlungen und seit Lrdmann fortmußte, und dann — seit

—" „Nun? was noch?" Hermine wurde dunkelrot. 9 „Weißt du, Helene Grüners sagte doch aus, daß Börner sich von ihr beleidigt glaubte, und sie hat mir später.erzählt, daß er zudringlich gegen sie war. Darauf hat sie ihn scharf zurechtgewiesen, und dadurch meinte er gekränkt zu sein." „Das kann ich mir denken", bemerkte Hermann trocken. „Was aber wird Gnkel Tobias sagen? Lr wird schwer von seiner Voreingenommenheit für Börner zu heilen sein." „Linstweilen schwebt die Sache noch. Sch habe mir Be denkzeit ausgebeten

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Volksbote
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Page 5 of 12
Date: 25.08.1960
Physical description: 12
und Zwergen der alten Sagen unter schied: Die Hornissen waren gefährlich, sie waren eine Art fliegenden Unheils, eine stän dige Bedrohung.unserer kindlichen Spielfreu den. Die Hornissen waren unsere Feinde. Irgendwann erfährt jedes Kind, daß Hor nissen gefährlich sind. Ich hatte' es vdth.Vater erfahren; er hatte mir anvertraüt, daßsleben Hornissen diuroh ihre- Stiche ein Pferd töten könnten. An einem sehr heißen Sommertag saß ich mit Hermann P. um die Mittagszeit hinterm Sägewerk im Sand. Die Arbeiter

, zu denen auch Hermanns Vater gehörte, hatten Mittags- ■ pause, der lange Blechsohomstein mit den nach edlen Selten gespannten Haltedrähten gab nur einen dünnen, durchsichtig flim mernden Rauch von sich, und die schweren Sägemaschinen standen still. Die Ruhe war fast vollkommen, nur hin und wieder brüllte in der Feme eine durstige < Kuh, und einmal polterte dampfend und ratternd ein riesiger Güterzug über die nahe Bahnstrecke. Selbst die Geräusche waren von der Hitze trocken. . Hermann und ich saßen

auf den Boden, und wir hörten unsere Herzen gegen die Erde schlagen, und wir waren voll Angst und Hel denmut. Das war begreiflich: Unsere Feinde trugen den Tod im Leib. „Sieben Hornissen töten ein Pferd“, sagte ich leise zu Hermann. Er nickte bejahend, und ich sah ihm an, daß das nichts Neues für ihn war. „Drei einen Mann“, sagte er. In diesem Augeniblidk fegte so ein Biest in unregelmäßigem Zickzaokflug heran; wir warfen uns nieder und drückten unsere Ge sichter in den heißen Sand. Wir wagten

als ehrenrührig. Ja, noch mehr: Es war auf die Dauer nicht möglich, sich Ach tung und Respekt der anderen zu erhalten, wenn man nicht eine Hornisse erlegt hatte. Die Zeit, zu der man diese Mutprobe ablegen mußte, war die, zu der man ins erste Schul jahr aiuflgenommen wurde. Es war Hochsommer, Hermann und ich gin gen seit fünf Monaten zur Schule und wir hatten noch keine Hornisse erlegt. Wahr scheinlich waren wir nicht die einzigen, die noch keine Hornisse getötet hatten. Aber alle anderen hatten wenigstens

Wir bestraften ihn für seine Lüge mit kind lich-grausamer Verachtung, und noch heute, nach rund dreißig Jahren, nennt man Ihn in dem kleinen Dorf verächtlich den „Baum- schlüpfer“. Die Luft war also im Augenblick rein. loh blinzelte zu dem- Baum hinüber, und Her mann sah auch bin, es war gerade ganz ruhig dort. .Drei töten einen Mann“, sagte Hermann nooh einmal, und ich fügte, um unseren Hel denmut noch strahlender erscheinen zu las sen, hinzu: „Eine tötet ein Kind." Hermann sah mich entsetzt an. „Jaiwohl

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 8
Date: 27.02.1916
Physical description: 8
Seite 8 MW MW MM' Sonntag, 27. Feviuar 1916 VWWWHM ■■ Nr. 47 Ausklärrmg : Unter dem Titel „Aus der Geschäftswelt" wurde in den „Innsbrucker Nachrichten" vom 12. Februar 1916 der Austritt der gewesenen Gesellschafter und Geschäftsführer Hermann und Ernst "Epp aus der Firma Alois Epp. Gesellschaft tu. b. H., und das Er löschen der Vertretungsbefugnis derselben für diese Firma bekanntgegeben. Die gefertigte Firma bringt rnit Rücksicht auf Mehrfache Anfragen folgendes zur Kenntnis

: Die von den Herren Hermann und Ernst Epp, Söhnen des verstorbenen Herrn Alois Epp, des Gründers der alten Firma Alois Epp, mit 16. Juli 1914 neu gegründete Firnta Alois W's Söhne, Hermann uud SrB kpp, Seifen-, Fettwaren-, Wasserglas- und Parfumerie-Fabril in Innsbruck wurde mit 22. August 1914, Zl. 667/14, in 'das Handelsregister des Landesgerichtes in Inns bruck als offene Handelsgesellschaft mit dem Sitze in Innsbruck, eingetragen. Die gefertigte Firma befaßt sich mit der fabriksmäßigen Erzeugung

und dem Verkaufe von chemischen und technischen Arti keln, wie Speisefett, Seifen, Soda, Wasserglas und Parfümerien und dem Betriebe aller damit im Zu sammenhang stehenden Geschäfte. Die gesamten Haus- und Fabriksrealitäten in Innsbruck, Hu- noldstraße 10—12 sind alleiniges Privateigentum der Herren Hermann und Ernst Epp. In den ei gentlichen Fabriksräumen dieser Fabrik betreibt nur die gefertigte Firma der Herren Hermann und Ernst Epp die fabriksmäßige Erzeugung der erwähnten chemischen und technischen

, daß dem Ge schäftsführer der Firma Alois Epp, Gesellschaft m. b. H., Herrn Josef Ghery, für die gefertigte Firma Alois Epp's Söhn e, Hermann und Ernst Epp, in keiner Weise eine Vertretungsbefugnis zu- steht, sondern daß der langjährige treue Mitarbei- ter und Buchhalter Herr Dominik Binna während der Abwesenheit der Firmainhäber, die beide im * Felde stehen, das Geschäft leitet. Gefertigte Firma bittet nun ihre verehrte Kunde, besonders jene der Filiale Donauhof, ihr das bisher bewiesene Vertrauen auch weiterhin

zu wenden zu wollen. Hochachtungsvoll U 83 Alois EPP's Söhne, Hermann und Ernst EPP, Seifen-, Fettwaren-, Wasserglas- und Parfümerie Fabrik in Innsbruck. LaudesparteiverttetKW, GemMaftskommisfiou, Ausschuß des Arbeiter-KonfumMeiues und der Arbetterböüerei. Die Mitglieder dieser Korporationen werden dringend eingeladen zu einer am Mittwoch den 1. März um 7 Ahr abends im Arbeiterheim stattfindenden In dieser Sitzung soll hauptsächlich die Fettfrage beraten werden. Der Konsumverein ist gewillt, die Fette

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 15 of 16
Date: 31.07.1926
Physical description: 16
- und Wollflockenfabrik ftas Mholnigg Kommanditgesellschaft mit dem Sitze in Innsbruck (Milten), Klostergasse Nr. 10, beehrt sich, den P. T. Geschäftsfreunden folgendes bekanntzugeben: 1. Herr Hermann Metzler ist zufolge eigenen Antrages und unter gleichzeitiger Anteilsabrechnung aus der bestandenen, nicht zur Protokollierung gelangten Firma, „Watta- und Wollflockenfabrik Hermann Metzler und Hans Katholnigg, Kommanditge sellschaft" ansgeschieden. Herrn Hermann Metzler steht keinerlei Forderung der bestandenen Firma

ge genüber zu. Desgleichen stehen Herrn Hermann Metzler keinerlei wie immer gearteten Rechte im Namen der bestandenen Firma nunmehr zu. Herr Hermann Metzler ist nicht mehr befugt, Jnkassi auf Grund seiner seinerzeitigen Zugehörigkeit zur bestandenen Firma zu tätigen oder Geschäfte irgendwelcher Art unter Bezugnahme auf die bestandene Firma abzuschließen. 2. Herr Hermann Metzler gehört der neuen, protokollierten Firma: „Watta- md Wollflockenfabrik Hans Katholnigg Kommanditgesellschaft" in keiner wie immer

gearteten Weise an, weder als Gesellschafter, noch in sonst irgend einer Funktion. Hierüber gibt die handelsgerichtliche Eintragung den in keiner Weise anfechtbaren Aufschluß. Die neue Firma ist Herrn Hermann Metzler in keiner Weise verpflichtet. Wir warnen daher ausdrücklich, an Herrn Hermann Metzler Beträge, die Ge nannter auf Grund seiner ehemaligen Zugehörigkeit zur bestandenen Firma oder auf Grund von mit der Firmastampiglie der bestandenen Firma gekennzeichneten Fakturen oder unter irgend

einem Hinweis auf die bestandene oder bte neue Firma verlangen sollte, zur Auszahlung zu bringen, da derartige, an Herrn Hermann Metzler geleistete Zahlungen für uns unter gar keinen Umständen rechtsverbindlich sind und Zahler sich der Gefahr aussetzen, ein zweitesmal zu zahlen. Wir geben ausdrücklich bekannt, daß wir von Herrn Hermann Metzler getätigte Geschäfte, deren Fakturierung an uns gelangen sollten, in keiner Weise anerkennen. Wir machen schließlich ausdrücklich aufmerksam

, daß wir für Privatlieferungen oder sonst wie immer geartete Forderungen Jemandes an Herrn Hermann Metzler in keiner Weise haften und keine wie immer geartete diesbezüglichen Zahlungen leisten. Innsbruck, am 31. Juli 1926. Hochachtungsvoll Watta- und Wollflockenfabrik Hans Katholnigg 759 Kommanditgesellschaft Zar Beachtung. Anzüge nach Maß samt Stoff und Zubehör von S 80 aufwärts, sowie Neuanfertigung aus mit gebrachten Stoffen S 25 bis 35, Reparaturen, Wenden zu mäßi- § en Preisen bei Leo Schreiner, chneidermeister, Rum

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Neueste Zeitung
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Page 6 of 6
Date: 27.02.1916
Physical description: 6
Seite 6 „Innsbrucker Ä,.e u este* 57 Unter dem Titel „Aus der Geschäftswelt“ wurde in den „Innsbrucker Nachrichten“ vom 12. Februar 1916 der Austritt der gewesenen Gesellschafter und Geschäftsführer Her mann und Ernst Epp aus der Firma Alois Epp, Gesellschaft m. b. H. und das Erlöschen der Vertretungsbefugnis derselben für diese Firma bekanntgegeben. Die gefertigte Firma bringt mit Rücksicht auf mehrfache Anfragen Folgendes zur Kenntnis: Die von den Herren Hermann und Ernst Epp, Söhnen

des verstorbenen Herrn Alois Epp, des Gründers der alten Firma Alois Epp, mit 15. Juli 1914, neu gegründete Firma Alois Epp's Söhne, Hermann und Ernst Epp, Seifen», pettuiapen», (Üassepglas* a. Papfümepiefabpü^ in Innsbpucl^ wurde mit 22. August 1914, ZI. 657114 in das Handelsregister des Landesgerichtes in Inns bruck als offene Handelsgesellschaft mit dem Sitze in Innsbruck eingetragen. Die gefertigte Firma befaßt sich mit der fabriksmäßigen Erzeugung und dem Verkaufe von chemischen und technischen Artikeln

, wie Speisefett, Seifen, Soda, Wasserglas und Parfümerien und dem Be triebe aller damit im Zusammenhänge stehenden Geschäfte. Die gesamten Haus- und Fabriks realitäten in Innsbruck, Hunoldstraße 10—12 sind alleiniges Privateigentum der Herren Hermann und Ernst Epp. In den eigentlichen Fabriksräumen dieser Fabrik betreibt nur die gefertigte Firma der Herren Hermann und Ernst Epp die fabriksmäßige Erzeugung der erwähnten chemischen und technischen Artikel; diese hat zwei Magazine und die Kanzleiräume im Hause

, für die gefertigte Firma Alois Epp’s Söhne Hermann nnd Ernst Epp, in keiner Weise eine Ver tretungsbefugnis zusteht, sondern daß der langjährige treue Mitarbeiter und Buchhalter, Herr Dominik Binna während der Abwesenheit der Firmainhaber, die beide im Felde stehen, das Geschäft leitet. Gefertigte Firma bittet nun ihre verehrte Kunde, besonders jene der Filiale Donauhof ihr das bisherige bewiesene Vertrauen auch weiterhin zuwenden zu wollen. Hochachtungsvoll Denmlsgsber mb vewntwsrMcher Schriftleiter EHef

-Redakteur a, 3X Hermann KrechtL — Muck ber eigenen Anstalt, Innsbruck,

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Unterinntaler Bote
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Page 16 of 18
Date: 24.03.1911
Physical description: 18
einzustecken vergessen! Er unterdrückte den aufsteigenden Hunger und eilte zurück. Nach dem er den Schlüssel zum Kontor aus der drei Treppen hoch ge legenen Wohnung geholt und das Kontor aufgeschlossen hatte, machte er eine unangenehme Wahrnehmung. Er fand den Fünfzigmarkschein, der auf dem Pult gelegen hatte, nicht mehr vor. Der Schein war verschwunden. Hermann überlegte einige Augenblicke und dachte darüber nach, was in der Zwischenzeit von ihm alles getan und erledigt worden war. Schließlich stellte

er fest, daß er das Pult wohl aufgeräumt, den Geldschein aber nicht in der Hand gehabt hatte. . . Vielleicht war er herabgefallen oder aus Versehen in den Papier korb gewandert . . . Hermann suchte, nach und nach in Aufregung geratend, die ganze Umgebung des Pultes ab, schloß seine Be hälter auf und ließ kein Blatt unberührt . . . vergebens! Nun suchte er auf dem Fußboden umher und sah in jeden Winkel . . . der Schein war nicht zu finden. Endlich durchsuchte er seine Kleidung, in der Meinung

, daß er den Geldschein — gedankenlos — in eine unpassende Versenkung gesteckt . . . immer das gleiche Resultat. Zum soundsovielten Male öffnete er sein Portemonnaie, seine Brieftasche . . . nichts. Unbegreiflich! Hermann Wächter hielt eine Weile inne und tvischte sich den Schweiß aus dem stark geröteten Gesicht. Da kam er auf den Gedanken, daß inzwischen sein Prinzipal hier gewesen sein, den Fünfzigmarkschein gefunden und an sich genommen haben könne. Ja . . . natürlich! Ganz sicher war dies der Fall

, denn wo in aller Welt sollte der verflixte Schein sonst stecken? Einigermaßen beruhigt, überlegte Hermann, ob er hinaufgehen und Herrn Korn um Rückgabe des Scheins bitten solle. Doch davon sah er schließlich ab. Jetzt hielt Maximilian Korn offenbar sein Mittagsschläfchen, und stören wollte und durfte er nicht. Und übrigens —> so eilig war die Bezahlung der Rechnung nicht. Wenigstens bis Montag konnte man damit warten, denn morgen werde er weiter suchen und Herrn Korn befragen. Warum sollte er sich da noch Unruhe

machen? Immerhin. Der Chef hatte es besohlen. Und Hermann Wächter war noch nie ungehorsam gewesen. So stand er eine Weile ratlos da. Sein weiches Gemüt litt entsetzlick unter dem Druck der Sorge. Endlich schloß er das Kontor wieder ab und wandte sich wieder seiner Wohnung zu. Von Unruhe gepeinigt ging Hermann Wächter am Sonntag zweinlal in die Wohnung Korns, um den Chef zu sprechen und ihm den Vorgang zu berichten. Allein Herr Korn war nicht zu erreichen. Mißmutig sah er sich gezwungen, die Angelegenheit

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 3 of 16
Date: 15.12.1998
Physical description: 16
Tag eszeitung S Ü D T I R O Di 15.12.1998 Nr. 245 3 Landtagspräsident Hermann Thaler: „Sieg der Ehrlichkeit“ eine Halbwahrheit Vox Christoph Franceschini E s ist genau 17.30 Uhr als Rosa Thaler mit glasigen Augen den SVP-Sitz in der Brennerstraße verläßt. Eine Minu te zuvor war im Parteiausschluß das Wahlergebnis in der Stichwahl um das Amt des Landtagspräsidenten zwischen ihr und Hermann Thaler bekanntgegeben worden. Eine äußerst knapper Wahlausgang. 51 Stimmen für Hermann Thaler, 45 für Rosa

Thaler, drei ungültige und ein weißer Stimmzettel. „Das ist ein Sieg der Ehrlichkeit", wiederholt der desiginierte Land tagspräsident nach der Wahl in je des Journalistenmikrophon. Und er tischt offen eine Story aus dem Innenleben der Volkspartei au£ „Der Bezirk Meran hat mir eine Abmachung angeboten“, erklärt Hermann Thaler, „mit der ich si cher gewählt worden wäre.“ Die geplante Abmachung ist relativ einfach: Der SVP-Bezirk Meran gibt in der Stichwahl zwischen Rosa Thaler und Hermann Thaler

aufgegangen hätte Pahl in einer Stichwahl gegen Sep- pl Lampreeht kaum eine Chance gehabt. Zumal auch der Pusterta ler Bezirksobmann Heiner Niko- lussi-Leek alles andere als hinter seinem Pusterer Landmann ge standen ist. Daß der Stimmendeal zwischen Meran und Bozen und der Plan zum Pähl-Abschuß letztendlich ge platzt ist, liegt nach der Darstel lung Hermann Thaler daran, daß er vorher die Zustimmung der Parteispitze und des Landeshaupt mannes wollte. LuLs Durnwalder aber hätte die Paktelei

zwischen den Bezirken strikt abgelehnt. Deshalb hätte sich auch der Bezü-k Bozen kure vor der gestrigen Par teiausschußsitzung gegen die Ab machung ausgesprochen. „Ich wollte mit offenen Karten spielen“, sagt Hermann/Thaler nach der ge wonnen Wahl, „und jetzt bin ich stolz, daß ich so gehandelt habe.“ Dabei brauchte Hermann Thalers Stolz nicht allzugroß sein. Denn die parteinternen Enthüllungen des Bozner Bezirksobmannes sind in Wirklichkeit eine Halbwahrheit. Sowohl der Stimmendeal zwischen Meran und Bozen

, nicht zu belohnen. Inzwischen hat das Ehrengericht auch in diese Richtung geurteilt ' Es hat aber einen konkreten Plan zwischen dem Bezirken Meran und Bozen gegeben. Man hätte Hermann Thaler und Seppl Lampreeht durchge wählt. Damit wäre Pahl weg vom Fenster gewesen _ Nein, man darf da die Dinge nicht zusammenmischen. Es hat eine ein zelne Bezirke gegeben, die Hypo thesen der Zusammenarbeit pro biert haben, die nicht aufgegangen sind. Ich habe heute in der FHih fest gestellt daß es keine Eingung ge ben

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 1 of 20
Date: 30.03.1938
Physical description: 20
de P. Sonntag, 3. Richard. Montag, 4. Ifidor B. Dienstag, 5. Vinzenz. Mittwoch, 6. Sixtus B. Hermann GSring in Oesterreich. Die Triumphstraße, die vor wenigen Tagen den Ein zug des Führers in sein Oesterreich gesehen hat, erlebte nun auch die Fahrt seines getreuen Mitkämpfers und Schildhalters, des preußischen Ministerpräsidenten, Prä sidenten des Deutschen Reichstags, Beauftragten für die Durchführung des Vierjahresplanes und Generalfeldmar schalls der deutschen Luftwaffe Hermann Gering. Hermann Göring

wurde 1893 in Nosenheim in Bayern geboren, war im Kriege Fliegeroffizier, wurde 1915 abgeschossen und verwundet, kehrte 1916 an die Front zurück und wurde als einer der erfolgreichsten Jagd flieger 1918 der Nachfolger im Kommando des berühm testen deutschen Kampffliegers Freiherr v. Nichthofen. Er wurde mit dem höchsten deutschen Orden „Pour le merite" ausgezeichnet. Der NSDAP, schloß sich Hermann Göring schon 1922 an und wurde 1923 bei der Feldherrnhalle in München schwer verwundet. Bei Nacht

des ehemaligen Nordwestbahnhofes in Wien hielt Generalfeldmarschall Göring vor 20.000 Zu hörern eine große Rede, in der er zunächst einen Ueberblick über die politische Vorgeschichte des Anschlusses gab, hier auf das wirtschaftliche Aufbauprogramm für Oesterreich mit sehr weitgehenden Einzelheiten verkündete und schließ lich die Bedeutung der Volksabstimmung mit einem Aus blick auf die Zukunft beleuchtete. Hermann Göring erinnerte daran, wie ergreifend es oft war zu beobachten, wenn der Führer

. Der Redner schilderte dann ausführlich Inhalt und Sinn der Abkommen vom 11. Juli 1936 und vom 12 Feber 1938, den Wortbruch Schuschniggs und seinen versuchten Wahlbetrug, von dem Hermann Göring erklärte, d a ß e r nochdieGerichtebeschäftigenwürde. Weiter hin beschrieb der Redner den Vegrüßungsjubel, mit dem der Führer an der Spitze der deutschen Truppen als Be freier empfangen worden ist und gab seinem Bedauern Ausdruck, daß er in dieser Zeit pflichtgemäß in Berlin bleiben mußte und diese erhebenden

Zeiten nicht in Oester Seine großartigste Leistung ist wohl die Schaffung der neuen deutschen Luftwaffe, die er aus dem Nichts in wenigen Jahren zu einer der modernsten und stärksten Luft streitkräfte der Welt gemacht hat. Außerdem hat ihm der Hermann Göring. reich mitmachen konnte. Er schilderte ferner die Verhältnisse j im Deutschen Reich, wie sie vor dem Umbruch im Jahre 1933 waren und den planvollen Wiederaufbau, den die nationalsozialistische Bewegung in Deutschland vollbracht hat, und wies

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Der Arbeiter
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Page 5 of 10
Date: 20.07.1932
Physical description: 10
„Was gibts denn hier?" wollte Hermann wissen. „Ist ein Polizist in dieser Siedlung!?" schrie der Dorfdienstmann. „Lieber Herr Oberpolizeikommissär", sagte Hermann ruhig, „ich bin alter Fliegeroffizier und hier erlaube ich mir vorzustellen: Mein Freund, Hauptmann Karl Förster E. K. I mit Strahlen. Wenn Sie im Kriege waren, werden Sie sich erinnern, daß sein Name mehr als einmal in den Berichten aus dem Großen Haupt quartier porkam." Das wirkte. Die vier Dorfgrößen wurden ganz still und zogen

sogar die Kappen ab. „Also", fuhr Hermann fort „hier in der Siedlung sor gen wir selbst für Ordnung. Nun erzählen Sie aber, was bei Ihnen vorgefallen ist." Nun nahm der eine Bauer, die Kappe in der Hand, das Wort: „Entschuldigen, Herr Hauptmann, aber meine Tochter ist von Arbeitern überfallen und miß handelt worden. Sie hatte gestern abend mit ihrem Bräutigam einen Spaziergang gemacht und auf de:n Rückwege fielen drei Kerle über sie her. Ihr Bräu tigam kam gegen 12 Uhr heute nacht zu mir gelaufen

. Wir liefen sofort hinaus und fanden sie bewußtlos auf dem Felde liegen. Die Kleider waren ihr größtenteils abgerissen." „Sind Sie sicher, daß es Leute aus der Siedlung waren?" fragte Hermann. „Wer könnte es sonst gewesen sein? Drei von euren Arbeitern hatten schon im Dorfe Radau gemacht, als der Wirt sie auf die Straße setzte." In der Tat stellte sich heraus, daß drei vonden neu ein gestellten Kräften nicht nach Hause zurückgekommen waren. Zwar hatte der Hausmeister ihnen schwer auf die Seele gebunden

. Sobald Hermann die Sachlage erfahren hatte, ging er zum Telephon und rief das Polizeipräsidium Hannover an. „Hier Fabriksbesitzer Ban den Kamp. In Dinkelshausen ist ein schweres Verbrechen begangen worden. Drei junge Burschen von unserem Werk stehen im Verdachte, die Täter zu sein. Bitte sofort eine tüch tige Kraft zu senden, um die Uebeltäter zu fassen. Sie treiben sich noch in der Gegend umher." Darauf griff er in die Tasche und gab dem Vater einen Fünfzigmarkschein. „Hier, lassen Sie sofort

einen tüchtigen Arzt kommen für das Mädchen. Hoffentlich erholt es sich bald wieder. Und Sie", damit wandte er sich an den Polizisten, „machen sich am besten möglichst bald auf die Suche nach den Halunken. Wenn Sie die Kerle fangen, so kann das für Sie viel bedeuten. Aber zuerst stärken Sie sich etwas, Herr Wachtmeister! Ho len Sie uns doch einen guten Steinhäger!" Damit hatte Hermann endgültig das Herz der einfachen Leute gewonnen. Wir gingen heim und legten uns noch ein Stündchen hin . . . Donnerstag

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 6 of 16
Date: 09.04.1911
Physical description: 16
von einem zum andern. Im Ge schäft suchte Burkard sen. seinesgleichen. Da war ihm keiner an Gewandtheit und kluger Berechnung überlegen. Aber in dieser geheimnisvollen Sache fand er sich nicht aus. „Haben Sie denn niemand in Verdacht?" fragte der Gutsbesitzer weiter. „Niemand," antwortete Hermann. „Wenn wir unsere Arbeiter verdächtigen wollten, so kämen gleich mehrere in Betracht; denn Geld ist jedem von ihnen willkommen. Aber es wußte ja keiner, daß Nuhdorf Geld bei uns er hoben hatte." „Wirklich keiner?" „Der einzige

, mit dem ich darüber sprach, war Erd- mann," sagte Hermann halb zu Onkel Tobias gewendeti Dieser nickte, machte aber zugleich eine beschwichtigende Gebärde, als wollte er sagen: „Der durfte es natürlich wissen, das hat nichts weiter zu bedeuten." „Nannten Sie diesem Erdmann auch die Summe, die Ruhdorf bei Ihnen entnehmen würde?" fragte Hildegard. „Ich glaube wohl. Aber, bitte, gnädiges Fräulein, verfolgen Sie diesen Gedankengang nicht weiter. Ein Verdacht auf Erdmann ist völlig ausgeschlossen

Fräulein," versetzte Hermann lächelnd. „Begleiten Sie mich morgen durch die Fabrik. Sie äußerten bereits den Wunsch, den Betrieb einer Spinnerei zu sehen. Da können Sie die Arbeiter bei ihren verschiedenen Be schäftigungen beobachten und Fragen an sie stellen." „Das würde höchst interessant für mich sein," rief Hildegard lebhaft. „So wollen wir, wenn es Ihnen recht ist, morgen vormittag unfern Rundgang antreten." Am folgenden Morgen, während Herr von Wallrad und Frau Ruhdorf auf dem Gericht

waren, begaben sich Hildegard und Hermann in die Fabrik. Sie nahmen Dora mit, um sie zu zerstreuen. Im ersten Saal machten sie vor einer gewaltigen Maschine halt. „Dies ist der sogenannte Leviathan," erklärte Hermann seiner Begleiterin. „Er dient dazu, die Wolle zu, säubern, um ihr die unreinlichen Fetteile zu entziehen. Vorher schon ist mit der Wolle der Prozeß des Entstaubens vor genommen. Das geschieht in einem besonderen Raum; ich habe Sie der schlechten Luft wegen nicht dorthin geführt

." „Aber die Arbeiter sind den ganzen Tag in dieser Luft?" „Doch nicht. Sie wechseln oft. Auch wird ihr Ge sundheitszustand genau beobachtet. Wer nicht kerngesund ist, muß hinaus." Sie standen vor der gewaltigen Maschine, die Hermann „Leviathan" genannt hatte und beobachteten ihre Tätigkeit. „Wie merkwürdig sind diese Rechen, die die Wolle aufgabeln," bemerkte Hildegard. ' „Sie haben das richtige Wort gebraucht, Fräulein von Wallrad. Der technische Ausdruck für die Zapfen, die die Wolle aufgreifen und lockern

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Tiroler Wastl
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Page 10 of 12
Date: 15.10.1921
Physical description: 12
. H. v. S. Die nächste Nummer des „Widerhall“ erscheint am 30. Oktober. ZEITGENÖSSISCHE KOMPONISTEN. .Eine Sammlung von Essays, herausgegeben von Hermann W. von Waltershausen. Jeder Band enthält das Bild des Komponisten als Titelbild. Richard Strauß Franz Schreker von H. W. v. Waltershausen von Dr. Julius Kapp. Max Reger Hermann Zilcher von Dr. Hermann Unger. von Hans Oppenheim. Friedrich Klose Heinr. K. Schmid von Dr. Heinrich Knappe. von Hermann Roth. JULIUS BITTNER von Richard Specht. Jeder Band geheftet

M. 7.— (Bittner M. 14.—). MUSIKALISCHES LAIENBREVIER. Ein Spaziergang durch die Musikgeschichte für Musik liebhaber von Dr. Hermann Unger. Geheftet M. 6. — . Drei Masken Verlag München MUSIKALISCHE STUNDENBÜCHER Eine Sammlung erlesener kleiner Tonschöpfungen, herausge geben u. mit Einleitungen versehen von hervorrag. Künstlern Jeder Band enthält das Bildnis des Komponisten als Titelbild J. S. Bach: 60 Choralge- Josef Lanner: Ausge sänge. Herausgeg. von wählte Walzer, Herausg. Hermann Roth von Prof. Dr. Oskar

Bie J. S. Bach: Capriccio in Mendelssohn: Lieder B-dur u. Suonata quarta ohne Worte. Herausge- ausJ.Kuhnaus biblischen geben v. Prof. H.W. von Historien. Herausgege- , Waltershausen ben von Hermann Roth *M o z art: Gesellige Lieder Beethoven: Bagatellen. für 3 Singstimmen Her- Herausgeg.v. Paul Bekker von Dr - B - Paum ' HcC ~Vn r ?. er J li ° 2 „ : AuSge ' P afe °t rin a: Missa papae wählte Lieder. Herausge- Marcelli. Herausgeg. von geben v. Dr. K. Blessmger Dr Alfred Einstein * Peter Cornelius

: Weih- Rieh ard Wagner: Zehn nachtslieder und Trauer Lieder. Herausgeg. von u. Trost. Herausgegeben Prof. Dr, W. Golther v. Gebhart v. Westerman K. M. von Weber: Dritte G. F. Händel: 9 deutsche große Sonate d-moll. Arien. Herausgegeben Herausgegeben von Dr. von Hermann Roth W. Georgii Jeder Band gebunden M 12.—, Doppelbände (*) M 15.— DREI MASKEN VERLAG MÜNCHEN SEITE 228

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 10
Date: 14.01.1939
Physical description: 10
er die Zeitung nieder, geht zum Schreibtisch und taucht die Feder ein. „Liebe Mama! Ich bin sehr betroffen durch diesen raschen Um schwung der Dinge. Es wird aber doch zum besten von Annerl und uns Men sein. Ich komme in etwa vier Wochen nach Hause und hoffe, Layos mit- 'zubringen. Herzlichen Gruß Dein Karl." Das beigefarbene Auto legt ferne Gummiräder rnit einem seinen Knirschen an die unterste Stufe der Hotel terrasse urrd stoppt. Hermann springt vom Steuer, taucht mit dem Oberkörper in das Innere

des Wagens greift nach Mütze und Handschuhen. Dann schließt er greift nach Mütze und Handschuhen. Danrr schließ er den Wagen ab. Wie er in seinem elastischen Gang die Treppe hinaufsteigt, fliegt sein suchendes Auge über die, die da sitzen. Es ist ein wildes Durcheinander grell ster Farben urrd Stimmen. Aus den weitoffenerr Türen, die in eine kühle Dunkelheit führen, kommt Musik. Hermann windet sich durch die Tischreihen und arr Stühlen vorbei. Er hat schon sein Ziel — ganz dort, an: Ende der Terrasse

. Hermann hat den letzten Tisch erreicht. Er hat ein wenig Herzklopfen, das in seiner Stimme schwingt. „Lisa . . ." Sie erschrickt und legt die Illustrierte so rasch nieder, daß ein leeres Wasserglas umfällt und vom Tisch rollt. Hermann fängt es geschickt und lachend aus. „Es würde Scherben gegeben haben, und das soll mir . . . Glück bedeuten." Sie streicht, ganz benonunen, mit der Hand über Augen und Stirne. „Das kann nicht wahr sein —" flüstert sie. „Doch, doch. Warum nicht? Es gibt doch keine Ent

fernungen mehr." Da besinnt sie sich, noch immer halb betäubt. ^ „Hermann, wie — ich weiß nicht — wie kommen Sie — ? Sie müssen sich doch setzen. Sind Sie jetzt erst — ?" Ich bin seit Vormittag hier. Ich habe im Hotel ,-Ostsee" Wohnung genommen." Er sieht sich flüchtig um und beugt sich vor. „Zu viele Menschen! Ich habe meinen Wagen unten —" Da steht sie auf. Er legt den Schal um ihre Schul tern. Dann gehen sie nebeneinander die Treppen hin unter, steigen in den Wagen und fahren meerentlang

, bis der Abend kommt und die Bucht mit ihren Lich tern das Meer säumt. Sie hat ein unendlich erlöstes Gefühl. Ich könnte so mit ihm fahren Tag und Nacht... Und sieht auf seine energischen Hände, die so sicher auf dem Steuer liegen, mit restlos beherrschender Kraft. ,^isa ..." sagt Hermann mit gesenkter Stimme. „Hans... ist tot." Sie erschrickt. „Um Gottes Willen!" Da erzählt er alles, auch von dem mächtigen Ein druck dreser Beerdigung, von dem stummen Spalier der nach Tausenden zählenden Menge

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