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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 15.05.1934
Physical description: 6
, windstill, Fernsicht mittel. Da stand plötzlich Hermann Kniephake vor ihm. „Wie kommst denn du hierher?" raunte er Max Twester zu, und seine Augen funkelten, als wolle er dem früheren Freunde in der nächsten Minute an die Kehle. Max Twester war einen Schritt nur zurückgewichen und hatte sich schnell gefaßt. „Was willst denn du von mir?" gab er ein wenig spöttisch zurück. „Halt mich nicht unnötig auf . . . wir beide haben doch nichts mehr miteinander zu tun!" „Wie du hierherkommst, will ick wissen

!" beharrte Hermann Kniephake und gab keinen Zentimeter Boden frei. In ihm arbeitete es. Sein Verstand, für komplizierte Kombinationen nicht zu haben, griff nach dem Naheliegendsten: er brachte Max Twesters unverhofftes Auftauchen mit Peter Stolls Ver schwinden in Verbindung. Daß Twester aus dem Zimmer Jenny Marenos kam, spielte für ihn vorläufig nicht die ge ringste Rolle. „Das geht dich gar nichts an, mein Lieber, laß mich gehen!" Hermann Kniephake packte seinen Arm. „Nich so eilig, oerstehste? Erst

will ick wissen, wat du hier verloren hast!" drohte er. Max Twester überlegte. Er kannte Hermann Kniephakes Körperkräfte und wußte, daß er es im Ernstfall nicht auf einen Ringkampf ankommen lassen durfte, wenn er auch — Boxer — seinen Mann stehen würde. Aber er mußte Lärm vermeiden. Wenn ihr Zusammentreffen hier Aufsehen er regte und zufällig der Boy vom Abend zuvor auftauchte und in ihm den Mann erkannte, der nach Stolls Zimmernummer fragte . . . „Wenn du dich mit mir unterhalten willst

, dann nicht hier auf dem Korridor!" sagte er ruhig. Hermann Kniephake ließ ihn nicht los. Zerrte ihn in sein Zimmer. Schloß die Tür. Wandte sich dem früheren Freunde zu und sah ihn drohend, herausfordernd an. „Na?" Max Twester lachte. „Was willst du denn eigentlich von mir? Ich war bei einer hübschen Frau zu Besuch, die zufällig in derselben Etage wohnt wie du! Das geht natürlich nicht 'rein in deinen Gehirnkasten!" Hermann Kniephake suchte Lösungen, Begreifen der Si tuation. Twester war bei Jenny Mareno. Jenny Mareno

aus, bevor du dich weiter mit mir unterhältst!" Hermann Kniephake dachte krampfhaft nach. Jenny Mareno und Max Twester waren Verbündete. Vielleicht hatten sie gemeinsam einen Angriff auf Peter Stoll ausgeführt und Peter beiseitegeschafft. . . und nun . . . Er ballte die Hände. „Du weißt, wo Peter Stoll ist!" knirschte er. „Ich weiß gar nichts!" „Wenn du es nich uff de Stelle sagst, jehe ick zu Jenny Mareno!" „Das wirst du hübsch bleiben lassen!" „Da werd' ich dir nich lange fragen! Ihr habt wat

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 18.04.1934
Physical description: 6
von „S ch m i e r s ch i ch t e n". Diese „Schmierschichten" wirken sich dann statisch als „G l e i t- horizonte" aus, d. h. sie werden zur Ursache von Lawinen bildung (Feuchtschneelawinengefahr). (Nachdruck verboten.) 10 Herr Settrup braucht Geld. Kriminalroman von Hans Heuer. kopyrigt bh W.-Goldmann-Verlag, Leipzig, durch Dr.-Präger-Presledienst. Wien. Hermann Kniephake stolperte die Treppe hinunter und blieb auf der Straße stehen. Sah zurück und stieß einen Fluch aus. Schlug dann den Weg zur nächsten Straßenbahn haltestelle ein. Die Unterredung

war ganz anders verlausen, als er gewollt hatte. Er hatte nichts von seiner Sinnesänderung verraten wollen, sondern sie in dem Glauben lassen, daß er nach wie vor auf ihrer Seite stehe und nur noch nichts habe in Er fahrung bringen können. Nun war die Geschichte natürlich verpatzt. Es galt aufzupassen, was Max Twester im Schilde führte! 10 . Peter Stoll führte einen Bissen zum Munde und nahm einen Schluck Kaffee. Dabei ließ er für einen Augenblick die Zeitung sinken. Auf diese Sekunde schien Hermann

auf d>ie Latschenregion zu verhindern, da sich unwillig. Dann schien ihm etwas anderes einzufallen. Er stand auf. „Wo willst du denn hin?" fragte Peter. „Bloß mal telephonieren!" „Schon wieder? Mann Gottes, du brauchst ja für dich allein eine Zentrale!" „Ick will mir doch bloß noch 'n Frühstück bestellen . . „Du bestellst dir jeden Morgen vier Frühstücke ... ich glaube, nur um telephonieren zu können!" „Nu, man wird doch noch telephonieren dürfen!" „Natürlich darf man!" Hermann Kniephake telephonierte. Peter Stoll

auf, daß er seinen Stuhl zu rückschleuderte und unglücklicherweise dem gerade hinter ihm telephonierenden Hermann Kniephake mit nicht besonders wohltuender Gewalt gegen das Schienbein. Hermann Kniephake stieß ein Mittelding von Schmerzens- laut und Fluch aus und begann auf dem verschont gebliebenen Bein einen Tanz aufzuführen, für den man in Mitteleuropa noch keinen Namen erfunden hatte. Zum Glück konnte man nur sagen, daß diese Kunstleistung keinen Tanzlehrer zum Zeugen hatte ... die Menschheit wäre sonst bestimmt

mit einem neuen Saisonschlagertanz gesegnet worden! „Mensch, ick iloobe. det Been is ilattweg gebrochen!" jam merte Hermann. „Wat, Fräulein? Ach, machen Se doch keenen Quatsch . . . wer hat denn wat von jebrochen jesagt! — Wie? Nee, nee, is schon jut! Ick brauche keen Frühstück mehr . . . mir is der Appetit verjüngen!" Er legte den Hörer auf und humpelte zum Stuhl. „Kannste denn . . . kannfte dir denn nich een bißken vor sehn!" Aber Peter Stalls Gedanken waren zu intensiv beschäftigt, um dem Vorwurf Beachtung

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Haller Lokalanzeiger
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Page 1 of 4
Date: 14.05.1932
Physical description: 4
, die sich flatternd be- r ^4enffrTf+ e rI.^en, fieberhaft groß und . ZM schon, ahen zu ihm hin und 'ÄM ihn nicht. Rkwx Ane! Sie müssen dem Peter die Utz ^ch geben ... ich kann ja nicht! "litber Av fünfundzwanzig Stiche % . . . ich muß . . . und R Warum gehen Sie nicht? Ich "u. Hermann... er muß frei L '-lch will es tun . . ." bilden n?? Üch überstürzend von den Nn laiwS und Gunter packte es mit ? et ^ott» 1 r 4 °$ re fort. Barmherziger, gro- Mi? e r sagte er und trat rasch irgend!'c? r Zaßte die kleine

denken, was zu tun war. Er warf rasch ein paar Worte auf ein Papier. Hermann mußte kommen! Wie war da nur zu helfen? Was sollte geschehen? Er war ratlos. Er sprang über die Straße. „Liebe Mutter Merkens! Dies Tele gramm muß auf die Station! Gleich! Gleich!" Sie kroch umher, nickte mit offenem Mund, holte ihr Tuch ... es dauerte ewig. „Schneller, Mutter Merkens! Da sind zwei Mark, die gehören Ihnen, dies hier ist für das Telegramm." Die zwei Mark taten Wunder. So schnell ist die Alte noch nie

und sein Nichtwissen. Er saß da, horchte auf den fliegenden Atem, stand wieder auf, machte Feuer im Ofen, schloß die Läden, daß die Wintersonne nicht blende und rechnete aus, wann Hermann da sein konnte. Es wurde Nachmittag und Abend und er . . . kam nicht. * Claire gab überhaupt kein Anzeichen es Erkennens mehr, immer schwerer und »seifender ging der Atem. Zuweilen stürz en ein paar hastige Worte von ihren rippen. ^ Gunter hatte den ganzen Tag ntchts gegessen, er dachte nicht mehr

an sich und m das, was er gelitten, sondern nur, daß je jetzt hier war und totkrank und daß sre »ielleicht sterben würde und daß er an al- em schuld war. . . denn für ihn. Da, um 10 Uhr abends fiel der Klop- er an der Haustüre. Gunter stürzte hinaus, int zu öffnen. Hermann faßte im Flur ser- len Arm. r „Um Gottes willen, was tst geschehen. ^)u hast mir telegraphiert: C. B. bei rmr, chwerkrank. . . das soll doch mcht heißen, »aß . . . Claire . . ." Gunter nickte nur. Im Zimmer warf Hermann Hut und Mantel weg und Gunter erzählte

mit fliegenden Worten. Dann gin gen sie hinüber. Claire hatte den Kopf auf der Seite. Eine Lampe brannte und Gunter hatte einen Schirm davorgestellt. „Nimm den Schirm weg, Gunter!" Hermann beugte sich tief und horchte auf den röchelnden Atem. Dann deutete er auf das brennend rote Mal, das schräg über den weißen Hals lief. „Was ist das?" Sie sehen sich an. „Armes Kind!" sagte Her mann. „Ich habe es ja geahnt, daß das nicht gut ausgeht. Er ist ein Rohling und ein Narr dazu!" Gunter krampfte seine Hände

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 20.05.1934
Physical description: 8
. Zwei Stunden später kehrte Peter ins Hotel zurück. Ein glücklicher lachender Mund, mit seinem Schicksal ausgesöhnt und die Zukunft als eine goldene Sonnenstraße vor sich. Im Foyer fiel sein Blick auf Hermann Kniephake, der mit einem jungen Mädchen an einem der kleinen Tische saß. An demselben Tisch übrigens, an dem er vor gar nicht langer Zeit mit Jenny Mareno saß, nachdem das Wollknäuelchen Putzi die Bekanntschaft zwischen ihnen vermittelte. Als er näherkam, erkannte er Erna Berger. Er begrüßte

sie. „Na, Fräulein Berger, hat denn die gnädige Frau Sie fortgelassen?" scherzte er. Erna Berger lächelte verlegen. Und wurde richtig rot dabei. „Ach, ich gehe nicht wieder zurück, Herr Stoll. Es ist nicht mehr auszuhalten. Heute morgens hat sie mir eine Vase an den Kopf werfen wollen — und das laste ich mir nicht ge fallen!" „Sehr richtig!" sekundierte Hermann Kniephake. „Sie hat nämlich gestern auf einen jungen Mann gewartet, der sie besuchen wollte . . ." „Mein Freund Maxe Twester!" warf Hermann Kniephake

ein. . . ja, und der ist nicht gekommen! Und nun sitzt sie da ohne Mann und weiß nicht, was sie anfangen soll!" „Sie wird schon einen andern finden!" meinte Peter Stoll. „Und wird sich zu trösten wissen! — Du darfst gratulieren, Hermann!" „Iratulieren? Wozu denn?" „Ich habe mich mit Fräulein Heidenreich verlobt!" Hermann Kniephake staunte. Und schüttelte dann dem Freunde die Hand. „Det habe ick eijentlich kommen sehen, Peter! Aber fein is det . . . ick Hab mir nämlich ooch verlobt! Hier ist meine Braut

! Und nu können wir nach Australien abdampfen und die Farm koofen!" Peter Stoll lächelte. „Den Traum von der australischen Farm mußt du begra ben, Hermann. Ich bleibe in Deutschland. Schon einmal sagte ich dir, Deutschland ist auch sehr schön. . ." Hermann Kniephakes Gesichtsausdruck war unbeschreiblich. „Ja, aber . . ." stammelte er. „Wat soll ick denn da . . . ick meene, ick und die Erna . . . wir haben uns doch dadruff einjerichtet. Von wejen die Hühner und so . . ." „Hühner gibt's auch in Deutschland, Hermann!" lachte Peter

Stoll. „Wenn ich dir hier einen hübschen kleinen Bauernhof kaufe, kannst du so viel Hübner züchten wie du willst..." „Een Bauernhof in Deutschland?" Hermann Kniephake sprang auf und kümmerte sich nicht um die Menschen im Foyer. Er schrie: „Mensch! Mensch! Det is ja . . . det is ja noch schöner als 'ne Farm in Australien! Een Bauernhof in Pommern, weeßte ... wo mein Oller seinen hatte . . . Peter!" „Den sollst du haben!" „Jetzt fehlt mir nischt mehr, Peter!" grinste Hermann Kniep hake übers ganze

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 11.04.1934
Physical description: 6
. Auf der Rundholzfuhr faß der Mitfahrer, ein Arbeiter aus Achenkirch. Als Konrad in Jenbach ankam und das Rundholz abladen wollte, mußte er zu seinem Schrecken sehen, daß der Mitfahrer fehlte. Dieser war auf der Achen taler Straße längs des Sees unweit der Brücken scheinbar zu 5. Peter Stoll und Hermann Kniephake verließen das elegante Herrenartikelgeschäft in der Tauentzienstraße. Peter Stoll hatte den Nachmittag dazu benutzt, eine Anzahl Gebrauchs gegenstände zu kaufen, Kleinigkeiten, die ihm fehlten

so ausfüllten mit Nichtigkeiten, als sei ein Tag etwas ganz Unwesentliches. Sie wußten nicht, wie endlos ein Tag sein kann! Oder vielleicht wußten sie es . . . manche von ihnen, wie er es wußte! „Du!" hatte ihm Hermann Kniephake fast scheu zugeflüstert. „Ick komme mir vor wie Iraf Koks, der seine Iasanstalt verkooft hat und nu uff seine alten Tage das Leben jenießen will. Junge, Junge, du verwöhnst mich, det mir janz schwum merig vor de Augen wird. Wenn mir einmal einer jesagt hätte, det ick. fein in Schale

, in so een Palast hier uff'n Kur fürstendamm sitzen würde — den hätt' ick jlattweg für ver rückt erklärt!" „Der Mensch gewöhnt sich an alles, Hermann, auch daran, daß das Leben schöner sein kann, als man es bisher lebte!" sagte Peter Stoll aus seinen Gedanken und Empfindungen heraus. Hermann Kniephake hatte den Freund von der Seite an geschielt, als habe der hindostanisch gesprochen und sich dann wieder seiner Eisportion zugewandt, die für Kniephakes Gaumen nur einen Fehler hatte: Sie war zu süß

. Dann waren sie weitergegangen. „Jetzt haben wir aber bald genug!" meinte Hermann Kniep hake, als sie das Herrenartikelgeschäft in der Tauentzienstraße nahe an die überhängenden Felsen gekommen, von ihnen er faßt und vom Auto heruntergerissen worden. Er blieb mit schweren Kopfverletzungen ohnmächtig auf der Straße liegen und wurde von Passanten in das nahe gelegene Hotel „Seehof" gebracht, wo ihm auch erste Hilfe zuteil wurde. Herabsetzung der Halipreise in Oesterreich. Auf den österreichischen Rohstoffmärkten spielt

Meter Seehöhe). Am 10. d. M., 14.30 Uhr: Barometerstand 573.4 Millimeter, beständig, Tempera tur — 3.2 Grad, Feuchtigkeit 100 Prozent, stark bewölkt, wind still, Sicht gut. Seegrube (1900 Meter Seehöhe). Temperatur 0 Grad, stark bewölkt, windstill, Sicht gut. verließen. Ueber jeden Finger der rechten Hand hatte er die Schnur eines kleinen Päckchens geschlungen. „Hab' jarnich jewußt, det man soviel Krimskrams braucht, um als feiner Mann zu jelten!" „Du weißt noch manches nicht, mein lieber Hermann

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 15.05.1934
Physical description: 6
Stande seiner Ange legenheit war auch Hermann Kniephake, der einen Abend wie den. Unter den Toten befinden fich viele Frauen und Kinder, von denen einige bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt find. Riesige Petroleumtanks in Brand. Istanbul, 14. Mai. Die riesigen Petroleumtanks in T s ch u- b u k t u, einem an der asiatischen Seite des Bosporus gelege nen Ort etwa 20 Kilometer von I st a n b u l entfernt, die der Standard Oil Company gehören, sind im Laufe der vergange nen Nacht in Brand geraten

. Heute, Montag, 8 Uhr, spricht Fritz Lichtenegger im Großen Stadtsaal über den Gewerkschaftsbund. nie in seinem Leben verbracht hatte. Er war nicht nur bis über beide Ohren verliebt in Erna Berger, sondern war auch fest entschlossen, sie auf jeden Fäll mit nach Australien zu nehmen. Eine Frau kann man auf einer Farm immer ge brauchen. Und wenn diese Frau so ... so puppig ist wie Erna Berger, läßt man sich ihre Anwesenheit doppelt gern gefallen! Peter Stoll würde natürlich Augen machen. Hermann

Kniephake öffnete die Verbindungstür von seinem Zimmer zum Zimmer Peter Stolls leise und vorsichtig. Falls Peter schon schlafen sollte, wollte er ihn nicht wecken. Er spähte nach dem Bett hin. Es kam ihm so vor, als sei es leer. Natürlich ... Peter wußte auch, was schön ist im Leben! Wahrscheinlich befand er sich mit Erna Bergers gnädiger Frau auch auf dem Bummel. Diese Feststellung beunruhigte Hermann nicht weiter, aber bei sich beschloß er doch, dem Freunde am andern Morgen ein wenig die Augen

zu öffnen über Jenny Mareno. Erna Berger hatte da allerhand aus der Schule geplaudert . . . von Seltrup und so. Von ihren Anfällen, die man in Austra lien absolut nicht gebrauchen konnte. Jenny Mareno war keine Frau für Peter Stoll! Hermann Kniephake zog sich in sein Zimmer zurück. Ließ aber die Tür halb offen, um zu hören, wann Peter Stoll nach Hause kam. Entkleidete sich und begab sich zu Bett. Lag wach und überdachte die Erlebnisse des Abends, die die rosigsten Perspektiven eröffneten. Schlummerte

Simms auf der Hohen Alm zwischen Einen Augenblick lang schmunzelte Hermann Kniephake bei einem Gedanken, der durch sein Gehirn huschte. Das Schmun zeln erstarb aber jäh bei dem nächsten, der den ersten ver drängte. Wo war Peter Stoll? Er konnte doch nicht einfach fortgehen und fortbleiben, ohne ihm eine Nachricht zu hinterlassen! Da war irgend etwas nicht in Ordnung. Hermann trat in Peters Zimmer, sah sich um . . . nirgends jedoch war etwas zu entdecken, das ihn über Peters Wegsein hätte aufklären

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 10.04.1934
Physical description: 6
hinaus und sah gerade einen Mann eilig an das nächste Auto herantreten, der dem Chauf feur etwas zurief und unbeherrscht auf das Fahrzeug deutete, in dem sie selbst saßen. „Aha!" entfuhr es Peter Stall. „Wat. . . aha?" „Nichts Besonderes!" Nach kurzer Pause fragte Hermann Kniephake: „Sag' mal, Peter, du nimmst dir frech 'n Auto und dann sagste janz seelenruhig: Hoffentlich reicht es!" „Ich habe nicht damit gerechnet, daß ich dich vorher noch empuppen muß!" lachte Peter Stoll

wieder. „Und wenn es nu nich reicht?" sorgte sich Hermann Kniep- ’&afe. »Dann lasse ich dich als Pfand zurück!" Cr wandte sich um und blickte durch das Rückwandfenster- shen. Das Taxi, an das die Fremde herangetreten war, rollte >n etwa dreißig Meter Entfernung hinter ihnen. „Wat jibts denn da zu sehen?" »Ich schau mir die Gegend an! Wenn man das neun Monate lang nicht gesehen hat, ist man neugierig!" Hermann Kniephake überlegte. Viel Geld hatte Peter Stoll Acht bei sich, sonst hätte er die Bemerkung vorhin nicht ge macht

hatte. „Eigentlich," dachte Hermann Kniephake ein wenig miß mutig. „eijentlich bin ick 'n jemeines Aas! Der lernt mir in de Plötze kennen, und bloß weil ick 'n ab und zu 'n bißken uffjeheitert habe und weil ick ihm manchmal 'n bißken bei's Arbeitspensum jeholsen habe, wenn er's nich jeschafft hat, nimmt er mir nu uff wie 'n Bruder, puppt mir in, jondelt mit mir in een Hotel — und ick . . . naja ... da kann man nischt machen. Det Hemd sitzt mir näher wie der Rock!" Eine Viertelstunde später hielten

sie vor einem Konfektions haus. Betraten es und kehrten kurze Zeit daraus wieder zurück. Hermann Kniephake trug jetzt einen grauen Anzug und einen grauen Hut dazu. Seine abgerissene, schmutzige Kleidung war in einem Karton unterm Arm. Er sah nun fast aus wie ein behäbiger Bürgersmann, der sich über nichts zu beklagen hatte. Beim Einsteigen überzeugte sich Peter Stoll mit einem raschen Blick von dem Vorhandensein der etwa zehn Meter entfernt haltenden anderen Taxi. Sie fuhren weiter und hat ten das Hotel Regina

Stoll war fertig und schritt dem Eingang des Hotels zu. Hermann Kniephake folgte ihm mit dem Karton unterm Arm. Stolzierte hinter ihm drein wie der Haushofmeister einer Durchlaucht. Der Boy sprang voraus und riß die Türe auf. Eine Erklärung. In. der in Wien herausgegebenen Wochenschrift „Der Christliche Ständestaat" Nr. 18 vom 8. April d. I. ist ein aus der Feder eines Dr. Hans H a n k e-Jnnsbruck stammen der Aufsatz über die Lage in Tirol abgedruckt, der u. a. fol genden Satz enthält

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 22.04.1934
Physical description: 10
nicht gestört. Peter Stoll schloß die Tür, verriegelte sie von innen und sah sich um. Entweder war der Bursche gleich zu Beginn seiner Untersuchung gestört worden oder aber er war gerade fertig geworden und hatte wohlbedacht alles wieder so ge ordnet, wie er es gefunden hatte. Es war nicht die geringste Spur des Eingriffs einer fremden Hand zu sehen. Als Hermann Kniephake am nächsten Morgen Peter Stalls Zimmer betrat, wurde er gleich mit einer Frage empfangen: „Hast du in der Nacht nichts gehört, Hermann

?" Hermann sah den Freund verständnislos an. „Nee, wat war denn?" „Als ich um halb zwei Uhr nach Hause kam, hatte sich ein Fremder in meinem Zimmer eingenistet, um zu schnüffeln!" „Wat . . . injebrochen?" erstarrte Hermann Kniephake und hatte ans einmal ein schlechtes Gewissen. Er war sofort über* Pyot. Hans Ducrue, Echwnz i. T. Kommerzialrat Hans Demeh 1% Der am Donnerstag, den 19. April, in Schwaz verstorbene Kommerzialrat Hanz D e m e tz hat sich durch seine jahrelange Tätigkeit in den verschiedenen

!" dachte Hermann Kniephake bedrückt. „Det kann nur Max Twester jewesen sein! Magenhaken sind seine Spezialität!" „Genutzt hat ihm die Anstrengung allerdings nichts!" fügte Peter Stoll lachend hinzu. Sie setzten sich an den Frühstückstisch. Hermann Kniephake war auf einmal ganz gegen seine Gewohnheit seltsam schweigsam und dachte gar nicht daran, wie sonst wegen irgendeiner Sache zu telephonieren. Er begann das erste Brötchen so langsam und umständlich hinunterzuwürgen, daß e- sogar Peter Stolls

Aufmerksamkeit erregte, der sich wie gewöhnlich seiner Morgenzeitung zuwenden wollte. „Was hast du denn, Hermann? Du siehst ja aus. als hättest du einen Haifisch verschluckt!" Hermamr Kniephake druckste herum. Er kämpfte mtt sich. Wes in ihm drängte zu beichten. Nur . . . wer konnte wis sen, wie Peter Stoll ein solches Geständnis auffaßte. Viel leicht warf er ihn kurzerhand im Bogen hinaus und aus der australischen Farm wurde nichts . . . vielleicht . . . Ach was, besser, er erfuhr

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 4
Date: 07.06.1944
Physical description: 4
im Osten. Ihr Opfertod ist uns Verpflichtung zu höchstem Einsatz. Abschied von Pg. Hermann Heine Dienstag abend nahm die NSDAP, in Kufstein und mit ihr die ganze Volksgemeinschaft in Anwesenheit des Kreis leiters P l o n e r Abschied von dem in Erfüllung seiner Pflicht verunglückten ^-Hauptscharführer Pg. Hermann Heine, gewesener Propagandaleiter der Ortsgruppe Kuf stein der NSDAP., und geleitete ihn in feierlichem Zuge von seinem Wohnhaus in der Kaiserbergstraße zu feiner letzten Ruhestätte

, dessen Schultern tmmer noch von jenem krampfhaften Schluchzen geschüttelt wurden. der Volksgemeinschaft, daß wir alle die Fahne des Führers mit beiden Händen Hochhalten werden: die Fahne, für die Pg. Hermann Heine gekämpft und sein Leben eingesetzt hat. Unter dumpfem Trommelwirbel trugen hierauf /§- und SA.-Männer den Sarg zum Wagen, der Pg. Hermann Heine durch ein Spalier von Hunderten von Menschen zum Fried hof führte. Am Grabe brachte der gegenwärtig Wehrdienst leistende Standortführer der Hauptmann Vogel

, die Gefühle der stolzen Trauer zum Ausdruck, die wir über den Tod unseres Kameraden empfinden. Er würdigte die politischen Verdienste des Pg. Hermann Heine und sprach von der Liebe und dem großen Verantwortungsbewußtsein, mit der dieser seiner Sippe immer, zur Seite stand, seiner Sippe, die ihn immer im Kampf um die Idee des Führers unter stützte. Der Standortführer betonte, Pg. Hermann Heine war einer der Besten in der //, es konnte auch nicht an ders sein, denn sein ganzes Leben war Kampf. Trotz Terror

und Verfolgung hielt er unerschütterlich an seinem Glauben an den Führer fest, er mußte sogar in der Ver botszeit seine Heimat verlassen, um sein Leben zu retten. Im Kampf um Deutschlands Zukunft nahm Pg. Heine als Kriegsfreiwilliger am Ostfeldzug teil, bis er jetzt einem tragischen Unfall zum Opfer fiel. Seine Idee und sein Glaube leben aber weiter. Und am Tage des deutschen Endsieges wird in Gedanken auch Pg. Hermann Heine unter uns sein; wir werden ihn nie vergessen. Unter Ehrensalven und dem Lied

im Haushalt mit. Eine große Anzahl Enkel und Ur enkel werden die immer arbeitsame und hilfsbereite Frau zu ihrem Geburtstage beglückwünschen. Wir schließen un sere besten Wünsche an. (e) St. Johann i. T. Tödlicher Unfall. An den Fol gen eines schweren Unfalles ist in Ausübung feines Dienstes der Kriegsfreiwillige Soldat Hermann Seiwald gestor ben. Er war ein fleißiger Volksgenosse und ein guter Ka merad. (n) Thiersee. Verletzung. Bei einem Ausflug auf den Höllenstein im Gebiet des Pendling erlitt

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 16.05.1934
Physical description: 6
, denn nur derjenige Bergwächter ist zum Einschreiten berechtigt, der sich mit Abzeichen und Legi timation ausweisen kann. Kitzbühler Sänger in England. Am 28. April sind fünf junge Kitzbühler (Franz und Toni H a tz l, Sepp M ö l l i n- ger, Hermann Primus, Toni Praxmair) über Ein ladung des berühmten Londoner Ciros-Club nach London abgereist, wo sie seit ihrer Ankunft in diesem Klub als National sänger- und Schuhplattlergruppe auftreten. Der österreichische Gesandte in London, Baron

sein!" Und dachte dabei an Jenny Mareno, wie man an etwas Tröstendes denkt, das sich lindernd auf eine erhaltene Wunde legt. Eine angenehme Erinnerung blieb wenigstens von diesem Abenteuer . . . Peter Stoll und Hermann Kniephake fuhren in die Stadt zurück. Erzählten sich gegenseitig ihre Erlebnisse, wobei Kniephake unbedingt der redefreudigere von beiden war. Er schwärmte, nachdem der wichtigere Teil seiner Erzählung, das Zusammentreffen mit Max Twester im Hotel, vorüber war, von Erna Berger, das ein Mädel

, im Alter von 81 Jahren. vielleicht brauchst du se doch nich jleich anzuzeijen. Der Maxe hat bestimmt an dem Denkzettel, den ick ihm jejeben habe, jenug . . ." „Du kannst beruhigt sein, Hermann. Ich habe an einer Bestrafung Twesters und des andern kein Interesse. Wir haben ganz etwas anderes zu tun jetzt. . . mein Geld ist nämlich fort!" Hermann Kniephake erschrak so, daß er beinahe von der an sich schon schmalen Bank des Autobus gefallen wäre, der obendrein in dieser Sekunde gerade um eine schwungvolle

ist es trotz der schweren Zeit doch auch sehr schön, Hermann . . ." „Sicher, sicher . . . aber die Farm, Mensch ... die Farm!" „Na, warten wir ab!" — Im Hotel frischte Peter Stoll erst einmal seinen durch das nächtliche Abenteuer arg in Mitleidenschaft gezogenen Kör per durch ein Bad und ein tüchtiges Frühstück auf, bei dem allerdings Hermann Kniephake ganz den gewohnten Appetit vermissen ließ. Die davongeschwommene australische Farm hatte ihn vollständig aus dem Gleichgewicht gebracht. Sein Mißmut

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 11.01.1932
Physical description: 8
Anhang sind alles eher denn „sündhafte Sozi". Tiroler Firma Bederlunger ab: Die Nachfolger hausten gründlich ab! 1927 trat Ernst Epp noch rechtzeitig vom sinkenden Schisse ab und ließ sich von Hermann seine Ge schäftsanteile ausbezahlen. Hermann Epp fungierte nun als Alleininhaber der Firma. Diese hat eigentlich schon seit zwei Jahrzehnten wirtschaftlich sehr schwer zu kämpfen gehabt. Und zwar — wie auch die Anklage ausführte — wegen ständiger Kon flikte der beiden Brüder ihres Erbanteiles

und ihrer wirk lichen und vermeintlichen Erbansprüche wegen. Der Anklageschrift nach hätte sich Hermann Epp trotz allem geschäftlich halten können, wenn er mehr fachmännisch gewesen und seine persönlichen Bedürfnisse etwas einge schränkt hätte. Statt dem aber hat Hermann Epp „fahr lässige Verschwendung" getrieben, großen persönlichen Auf wand gehabt, übermäßig und leichtsinnig Kredite bean sprucht — und tft schließlich vor einer riesigen Pleite ge standen. Das war um so weniger notwendig, als die alte

, so viel „Interessantes" und noch selten wurde bei einer derarti gen Verhandlung soviel bürgerliche Schmutzwäsche ge waschen, wie am Samstag. Als Angeklagter stand der be kannte Innsbrucker Seifenfabrikant Hermann Epp vor den Richtern. Der Zusammenbruch der altrenommierten Firma erregte seinerzeit sehr beträchtliches Aufsehen — und wir belte auch vielen Staub auf. Die Ueherfchuldung betrug mehr als 270.000 Schilling! Es muß aber gleich im voraus gesagt werden, daß gewiß auch die immer ärger werdende Wirtschaftskrise

bei diesem Zusammenbruch eine Rolle — und zwar nicht die kleinste — gespielt hat. Wir entnehmen der vorgestrigen Verhandlung und der Anklageschrift des Staatsanwaltes: Vor fast hundert Jah ren — 1835 — wurde die bekannte Tiroler Seifenfirma ge gründet. Die Firma ging 1911 nach dem Tode des Alois Epp sen. in die Hände seiner Söhne Hermann und Ernst über. Und nun spielte sich ähnliches wie bei der alten Der Verband der alpenländischen Krankenkassen für Tirol teilt allen Mitgliedern der Verbandskassen

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Page 2 of 4
Date: 23.06.1951
Physical description: 4
des Maschinenschlos sers Anton Federspiel und der Aloisia geb. Lechner, Absam; Brigitte, Tochter des Fa briksangestellten Josef Glavic und der Juliana geb. Hauser, Wattens; Johanna, Tochter des Werbebüroinhabers Friedrich Wisiol und der Zita geb. Watschinger, Hall; Ingeborg, Tochter des Ingenieurs Josef May und der Ilse geb. Lochmann, Hall; Brigitte, Tochter des Dipl.-Ing. Ger hard Seeber und der Gertrud geb. Knapp, Absam; Hermann, Sohn des Salinenarbei ters Johann Schwaiger und der Hedwig geb. Pfitscher, Hall

; Waltraud, Tochter des Installateurs Hermann Wisiol und der Maria geb. Delueg, Wattens; Hermann, Sohn des Landwirtes Wilhelm Heiß und der Barbara geb. Weißbacher, Ampaß; Johanna, Tochter des Friseurmeisters An ton Seeber und der Katharina geb. Kaspar, Hall; Klaus, Sohn des Baumeisters Josef Mayramhof und der Hilda geb. Gfall, Hall; Walter, Sohn des Bundesbahnange stellten Max Nitzlnader und der Aloisia geb. Wopfner, Wattenberg; Angela, Toch ter des techn. Praktikanten Josef Pöch- hacker und der Irmgard

. Hier in Ebershofen, wo jeder den anderen kannte „bis in die Kochtöpfe hinein“, war diese Art der Anmeldung nicht üblich. Auch Siegwart schien überrascht, er warf einen Blick auf die Karte und zuckte leicht zusammen. Adalbert, der neben ihm stand, las gleichfalls den Namen. „William Morland? Und der kommt zu dir? Das ist ja eine ganz ungeheure Herablassung dieses Nabobs, der sonst den Unnahbaren spielt! Was hast du denn mit diesem amerikanischen Goldonkel zu tun?“ „Du kennst ihn?“ fragte Hermann. „Den Vater

, für den unsereins Luft ist. Da werde ich mich wohl zurückziehen müssen, du darfst Seine Millionärschaft nicht warten lassen.“ „Geh durch mein Schlafzimmer,“ sagte der Baumeister rasch, „es hat gleichfalls den Ausgang nach der Treppe. Man braucht in Grafenau nicht zu wissen, daß du bei mir gewesen bist.“ Adalbert lachte. „Ich frage den Kuckuck nach der ganzen Gesellschaft, wenn ich dich wieder habe! Aber meinetwegen — auf Wiedersehen!“ Er trat in das Schlafzimmer, während Hermann hinunterging, um den Besuch

zu empfangen. Der Ueberfall war wenigstens zur Hälfte geglückt, das Du und die Moralpredigten waren zurückerobert. Hermann tat zwar noch immer grimmig genug, aber das half ihm nichts, es wurde so lange Sturm ge laufen, bis die Festung sich ergab. In bester Laune schritt der junge Offizier durch den Garten und stieg wieder in seinen Wagen. Man durfte nur nichts schwer nehmen im Leben, wie es diese reizbaren, eigensinnigen Künstlernaturen mit Vorliebe taten. Den Dingen lachend in das Gesicht schauen

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 05.05.1934
Physical description: 6
konnte, war Peter Stoll hinausgestürmt. Schlug die Tür krachend hinter sich zu und schritt schnell zu seinem Zimmer hinüber. Hermann Kniephake lag lang ausgestreckt auf der Couch, als er eintrat und richtete sich ächzend auf. Wandte dem Freunde ein furchtbar gekränktes Gesicht zu und knurrte: „Da biste ja ooch noch... ick jloobte wahrhaftig schon, dir hätten se aus Versehen bejraben! Nee weeßte, Peter, bei dir weeß man überhaupt nich mehr, woran man dran is! Ick gloobe, wenn ick hier eenes Tages

'n Schlaganfall kriejen und elend krepieren würde, du würdest det in deinem Eifer jar nich merken! Und ick sitze hier und warte ejalweg, det wir de Koffer packen und endlich nach Australien abdampfen." Er hielt plötzlich inne. „Mensch, wie siehste denn aus? Dir Ham se woll eens uff de Birne jejeben?" „Ich habe keine Zeit, Hermann!" unterbrach ihn Peter Stoll erregt. „Erzähle m'r das morgen weiter." Abtransport von Wiener Heimatschühern aus Bregenz. Bregenz, 4. Mai. Heute mittags wurden die letzten Wiener

. Hafelekar, 2300 Meter Seehöhe. Am 4. d. M., 14.30 Uhr: Barometerstand 574.4 Millimeter, leicht steigend, Temperatur plus 3.6 Grad, Feuchtigkeit 52 Prozent, bewölkt, starker Südwind, Sicht mittel. „Wer erzählt denn?" verwunderte sich Hermann Kniephake- „Keen Wort Hab ick erzählt und du . . .! Wat heeßt über haupt: keene Zeit! Willste vielleicht schon wieder lossausen?" „Ich muß!" „Quatsch! Keen Mensch muß müssen! Laß dir bejraben, Mensch!" „Hat sich in der Zwischenzeit hier irgend etwas ereignet

?" „Ereijnet? Nich, det ick wüßte! Bloß so een Aujust mit eenen direkt unmündijen Namen reißt beinahe de Ouassel- strippe ab nach dir . . . dreimal hat er schon mir anjebrüllt, er muß dir sprechen! Männeken, Hab ick jesagt, wat nich is, kann noch werden, aber een bißken Ieduld müssen Se .. „Wer hat angerufen?" „Ja, da fragste mir zuviel!" achselzuckte Hermann Kniep hake. „Det war so 'n Name . . . also ick weeß nich ... ick Hab immer verstanden: Küche Heckmeck! Aber so heeßt doch keen vernünstijer Mensch

, det mußte dir. . ." „Tycho vielleicht? Tycho Hettmer?" „Det kann stimmen! Ick Hab mir doch jleich jedacht, daß det mit Küche nich stimmen . . ." Peter Stoll war schon wieder hinaus. Hermann Kniephake starrte ihm nach wie einem, den er nunmehr für rettungslos verloren hielt. „Wat is denn nu schon wieder los? Ich Hab ihm doch jarnischt jetan! Wenn det so weiter jeht ... ick jloobe, der arme Mensch wird bald noch janz verrückt! Rin in de Kar toffeln . . . raus aus de Kartoffeln! Man weeß überhaupt

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 6 of 10
Date: 11.01.1941
Physical description: 10
Daniel, Diplomat, mit Familie, München; Grandhotel Claussen Georg, Hamburg; Reischhotels Carl Mfred, Frankfurt am Main; Hotel Eckingerhof Dr. Cerny Josef und Frau, Wien; Pension Hölzl Claussen G., .Hamburg; Hotel Ehrenbachhöhe de Conte Herbert, Linz; Reischhotels Chusestezek Hermann und Frau, Salzburg; FrcmdenheimRefchj Dosch Marie, München; Pension Fischer Decker Gustav und Hans, München; Reischhoteis Oblt. Densar Gerh., Hamburg; Villa Alpengkühn v. Doering Uzrich und Frau, Berlin; Gasthof Jägerwirt

Dreher Gregor, Reichenhast; Hotel Tiefenbrunner Obst. D.bler Hermann, Paris; Weißes Rößl. Dragliesseris Irma, Berlin; Hotel Holzner Dittrich Rudolf und Frau, München; Hotel Ehrenbachhöhe Duckwitz A. E. und Kinder, Bremen; Reischhotels Doehrninger N. und Kinder, Mannheim; Neischhotels Ing. Dürschen Heinrich und Familie, Rattenow; Reischhotels Tröge Edith, Roffach; Koidl Josef Dr. Durst Hermann und Frau, München ; Grandhotel Dr. Teuel Karl und Frau, Graz; Haus Widmayr Kap. Devautier Herb, und Frau

Gleißner Josef, Innsbruck; Hotel Tiefenbruimer Gcertz Theo, Bielefeld; Grandhotel Gtvtzbach C. und Frau, Berlin; Haus Barbara Ritter v. Georg C. V., Istanbul; Reischhotels Oblt. Gannay Götz, Brüssel; Pvsthof Hahn Waltr., Mannheim; Kagring Dipl.-Jng. Hötzk Hans, Linz; Weißes Rößl Held Pauk und Elisabeth, München; Hotel Eckingerhof v. Hausberger Estsabeth, Men; Haggenmüller Dipl.-Jng. Held Hermann und Frau, München; Eckst,gerhos Hufnagl Elvira, München; Gasthof Straßhofer Hartnmnn Richard, Budapest

Antonio, München; PensM Erika Dipk.-Jng. Jvrdcur Ludwig. München; Hotel Klausner Jenssm Odd, München; Melkalm Jani Melchior, Bulach; Hotel Holzner Dr. Jürges Walter und Frau, Mannheim; Hotel Kaiser Jöchl Andrä, Linz; Seehof Prinz v. Isenburg Ferd., Berlin; Beranek Dr. Jurzl Hermann und Frau, München; Pension Tennerhof Jordan O., Swinemünde; Grandhotel Dipl.-Jng. Jost Gustav und Frau, Leipzig; Hotel Holzner Jakob Hans, München; Steineckhütte Jsbert Viktoria; Feldkirchen; Bodmseer Jobstnrann N., Wim

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 7 of 10
Date: 07.06.1913
Physical description: 10
Säger. Jungschützenserie: 1. Emil Günther, 2. Josef Säger, 3. Alois Ambacher, 4. Albert Stigger, 5. Josef Günther, 6. Erich Kopp, 7. Rudolf Gabl. Das nächste Schützengaben schießen findet am 15. Juni 1913 statt. Bestgewinnerliste vom IX. Oetztaler Bun desschießen am 18., 19., 25. und 26. Mai 1913 in Längenfeld. 1 . Haupt: Franz Gufler- Längenfeld (584 Teiler), Otto Wechselberger-Sölden, Josef Wilhelm-Sölden, Josef Baumann-Umhausen, Hermann Kuen-Jnzing, Georg Leitner-Oetz, Abraham Schmied, Albert

Grüner, Wilhelm Scheiber-Län- genfeld, Johann Klotz-Umhausen, Josef Leitner-Oetz, Alois Kößler-Längenfeld (1680 Teiler.) 2. Ge denk: Johann Gstrein-Sölden, Karl Marberger- Umhausen, Wilhelm Platter-Sölden, Hans Haid- Oetz, Peter Kapferer-Umhausen, Josef Plaseller- Jnnsbruch Josef Baumann-Umhausen, Franz Gufler- Längenfeld. 3. Schlecker: Hermann Kuen-Jn- zing (561 Teiler), Wilhelm Scheiber-Längenfeld, Josef Baumann-Umhausen, Peter P. Brugger, Ehrenreich Brugger-Längenseld, Karl Leiter-Oetz, Karl

Grüner, Alois Kößler, Franz Kuen, Gregor Grüner-Längenfeld, Josef Leitner-Oetz, Karl Mar- berger, Anton Köfler-Umhausen, Johann Gstrein- Sölden, Josef Plaseller-Jnnsbruck, Peter Kapferer- Umhausen, Johann Grüner-Längenfeld (1498 Teiler). 4. 5er Serien: Joses Plaseller-Jnnsbruck (39 Kreise), Josef Leitner-Oetz, Gregor Grüner, Albert Grüner, Franz Kuen-Längenfeld, Johann Gstrein- Sölden, Karl Marberger-Umhausen, Hermann Kuen-Jnzing, Johann Grüner-Längenfeld, Hermann Fender-Sölden, Josef Baumann

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 4
Date: 17.01.1934
Physical description: 4
. Am Sonntag, den 14. Jänner, war wieder einmal Hochbetrieb in unserem Orte .Im Gasthof Sebi war Kaffee-Kränzchen und im Gasthof Gradlwirt Szwrtball, beide Veranstaltungen wur den schlecht besucht, entsprechend der wirtschaftlichen Lage. Thiersee. Von einem Pferde geschlagen. Am 6. Jänner abends wurde der Mitterleitnerbauer Nikolaus Perktold aus Vorderthiersee anläßlich der Pferde fütterung in seinem eigenen Stall von einem Pferde geschlagen und im Gesichte erheblich verletzt. Hermann Bahr sestorben

. In München starb am 15. Jänner der österreichische Dichter Hermann Bahr im 71. Lebensjahre. Er war eine der bekanntesten Persönlichkeiten des deutschen Gei steslebens, gleich angesehen als Kritiker, Kunstschriftsteller wie als Dichter. Er stammte aus Linz und wandte sich schon als Student der Literatur zu. Er war immer der Wortführer der neuesten geistigen Strömungen auf den Gebieten der Kunst und Politik. Sein Weg führte vom radikalen Schönerianer zum katholischen Denker. Jahrzehntelang war er eine Art

. Hermann Bahr war Goethe-Forscher und einer der geistvollsten Männer der Zeit. Auch Burgtheater-Direktor war er einmal. Früher lebte er abwechselnd in Wien, Paris und Berlin, die letzten Jahrzehnte in Salzburg und in München. Seine Gattin ist die berühmte Kammersängerin Anna Mildenburg. Hermann Bahr war jederzeit zugleich guter Oesterreicher und guter Deutscher. Das Dritte Reich berief ihn in die Akademie der deutschen Dichtkunst in Berlin. Vor mehreren Wochen verfiel der Dichter geistig und körperlich

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 12.04.1934
Physical description: 6
. Walter Fritz, Ludwig Haselwanter, Hermann Jilg, Erich Kästner, Ing. Karl Michel, Ernst Schrameck, Friedr. Pittracher. Die M a u- rermeisterprüfung: Alexander Cosano und Peter Fluckinger. Die Zimmermeisterprüfung: Baumeister Gregor Tollerer, Maurermeister Anton Pohl, Maurermeister August Martin, Johann Soratroi, Johann Stock, Gotffried Jnnerhofer, Michael Spuller, Alexander Gratl und Ludwig Spornberger. Theateraufführung in Zell am Ziller. Am vergangenen Sonntag veranstaltete die Hermatwehr

so, wie eine heimliche, unausgesprochene Aufforderung: „Du darfst noch ein wenig mit mir plaudern, wenn es dir Spaß macht!" Seit neun Monaten hatte er keiner Frau gegenübergestan den, hatte nicht einmal eine Frau gesehen und machte nun auf einmal die Bekanntschaft eines weiblichen Wesens, das man schön nennen mußte. Gleichzeitig erinnerte er sich Hermann Kniephakes, der halb hinter ihm stehen geblieben war und die schöne Frau an starrte, als sei ihm soeben ein Wunder von ganz unfaßlichen Ausmaßen begegnet. „Geh

voraus. Hermann" sagte er. „Ich komme sofort nach!" Hermann Kniephake löste sich zögernd von seinem Platz und trottete, die Paketchen an seiner Rechten baumeln laffend, davon. Mußte aber doch, bevor er in den Fahrstuhl stieg, noch einmal einen Blick nach rückwärts werfen. „Junge, Junge!" monologisierte er heimlich. „Daß es so wat ooch jibt! Die sieht ja aus, wie . . . wie . . . wie eene aus 'n Schaufenster! So wat habe ick wirklich noch nich leben dig jesehen. Und der Peter . . . na, der hat ja ooch

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Unterinntaler Bote
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Page 7 of 14
Date: 07.06.1913
Physical description: 14
. Jungschützenserie: 1. Emil Günther, 2. Josef Säger, 3. Alois Ambacher, 4. Albert Stigger, 5. Josef Günther, 6. Erich Kopp, 7. Rudolf Gabl. Das nächste Schützengaben schießen findet am 15. Juni 1913 statt. Bestgewinnerliste vom IX. Oetztaler Bun desschießen am 18., 19., 25. und 26. Mai 1913 in Längenfeld. 1. Haupt: Franz Gufier- Längenfeld (584 Teiler), Otto Wechselberger-Sölden, Josef Wilhelm-Sölden, Josef Baumann-Umhausen, Hermann Kuen-Jnzing, Georg Leitner-Oetz, Abraham Schmied, Albert Grüner, Wilhelm

Scheiber-Län- genfeld, Johann Klotz-Umhausen, Josef Leitner-Oetz, Alois Kößler-Längenfeld (1680 Teiler.) 2. Ge be n k : Johann Gstrein-Sölden, Karl Marberger- Umhausen, Wilhelm Platter-Sölden, Hans Haid- Oetz, Peter Kapferer-Umhausen, Josef Plaseller- Jnnsbruck- Josef Baumann-Umhausen, Franz Gufler- Längenfeld. 3. Schlecker: Hermann Kuen-Jn- zing (561 Teiler), Wilhelm Scheiber-Längenfeld, Josef Baumann-Umhausen, Peter P. Brugger, Ehrenreich Brugger-Längenfeld, Karl Leiter-Oetz, Karl Grüner, Alois

Kößler, Franz Kuen, Gregor Grüner-Längenfeld, Josef Leitner-Oetz, Karl Mar- berger, Anton Köfler-Umhausen, Johann Gstrein- Sölden, Josef Plaseller-Jnnsbruck, Peter Kapferer- Umhausen, Johann Grüner-Längenfeld (1498 Teiler). 4. 5er Serien: Joses Plaseller-Jnnsbruck (39 Kreise), Josef Leitner-Oetz, Gregor Grüner, Albert Grüner, Franz Knen-Längenfeld, Johann Gftrein- Sölden, Karl Marberger-Umhausen, Hermann Kuen-Jnzing, Johann Grüner-Längenfeld, Hermann Fender-Sölden, Josef Baumann-Umhausen, Wilhelm

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Volksblatt
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Page 7 of 8
Date: 25.06.1913
Physical description: 8
25. Juni 1913 Tiuzls? Vol?2bla!t Seite 7 Im Jahre 1908 starb das Mädchen. 1911 Wollte der Vater das Geld an sich ziehen, um eS für die Aussteuer einer andern Tochter zu ver wenden. Er ließ sich durch seine Tochter Anna Lechleitner, seither verehelichte Schlichter!?, eine Vollmacht mit dem Namen der verstorbenen Tochter Hermine fertigen und beim Bezirksgericht Reutte legalisieren, um die Kapitalien eintreiben zu können. Der Advokat Dr. Hermann Stern soll ihm zu diesem einfachen Weg geraten

haben. Diese Sache kam durch ein Wirtshausgespräch zur Kenntnis des Bkzirkshauptmannes von Reutte, Herrn Karl von Szalay. Der Herr Bezirkshauptmann Karl von Szalay hinterbrachte die Geschichte dem Herrn Bezirksrichter von Reutte Dr. Wilhelm von Tschurtschenthaler. Und jetzt wurde gegen den Vater Hermann Lechleitner und seine Tochter Anna Lechleitner und gegen Dr. Hermann Stern, von dem der Herr Bezirksrichter Dr. Wilhelm von Tschurtschenthaler gestern sagte daß er mit ihm in einem unleidlichen Verhältnis stehe

, im Bezirk Reutte gelte das Recht der geheimen Fehme. Am 26. März 1913 war vor dem Bezirks- gericht Reutte die Hauptverhandlung, welche der Herr Bezirksrichter Hermann Greinz leitete. Die Anna Lechleitner, verehelichte Schlichterle, wurde zu einem Tag Arrest verurteilt. DaS Urteil sagte wörtlich folgendes: Anna Schlichterle, geborne Lechleitner, ist schuldig, am 2. November 1911 in Reutte durch die listige Vorstellung, sie sei die am 15. Mai 1908 verstorbene Hermine Lechleitner, das k. k. Bezirks gericht

: Ich bin die am 15. Mai 1908 Verstorbene Hermine Lechleitner. DaS Urteil, worin dieses drinnen steht, ist wirklich beim Bezirks, gericht Reutte Abteilung 3 gemacht worden. In diesem Urteil wurde weiters der Vater Hermann Lechleitner und ebenso Dr. Hermann Stern zu 3 Tagen Arrest, verschärft mit einem Fasttag, ver urteilt. Dr. Stern soll dem Vater Hermann Lech leitner geraten haben, er solle eine Vollmacht seiner Tochter Hermine Lechleitner anfertigen lassen. Er sei darum schuldig, die von Anna Schlichterle be gangene

Uebeltat durch Befehl veranlaßt, beziehungs weise dieselbe durch Anraten eingeleitet und zu ihrer Aasübung durch absichtliche Herbeischaffung der Mittel Vorschub gegeben, Hilfe geleistet und zu ihrer sicheren Vollstreckung beigetragen zu haben. Dieses Urteil und das Verfahren, welches diesem Urteil voranging, wurde gestern von den Herren Dr. Pusch als Vertreter der Anna und Hermann Lechleitner und von Dr. Wackernell als Vertreter des Dr. Hermann Stern sehr gründlich beleuchtet und der Berusungssenat

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Volksblatt
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Page 6 of 10
Date: 18.03.1903
Physical description: 10
. Im vergangenen Jahre hatte sie mit ihrem jetzt noch lebenden Eheherrn, Johann Aigner, die goldene Jubelhochzeit gefeiert. Allbekannt ergeben Mauthners impräg- nierte Futterrüben-Samen die höchsten Erträge. Ebenso vorzüglich wie auch unübertroffen sind Mauthners Gemüse- und Blumensamen. Kirchliches. Geheimer Rat. Wie das „Linzer Vbl.' meldet, hat Se. Majestät der Kaiser den hochwst. Herrn Bischof Dr. Franz Maria Doppelbauer von Linz zum Geheimen Rate ernannt. k>. Hermann Pichler -j-. Am 17. März, ^212 Uhr

Mittags hat der edle und allbekannte Hermann von seiner kleinen heil. Kreuzzelle aus, die er mit einiger Unterbrechung 17 Jahre lang bewohnte, seine Reise in die ewige Heimat angetreten. Sein Heimgang bedeutet für die deutsch-tirolische Franziskaner-Provinz einen großen Verlust und ist speziell für das Kloster Bozen ein schwerer Schlag, denn er war die Seele des großen altehrwürdigen Konventes. Geboren im rebennmkränzten St. Nikolaus bei Kältern am 18. April 1840, erhielt der kleine Alois

und seinen gleichmäßigen Fleiß. Am 25. August 1860 nahm Pichler in Salzburg das Kleid des hl. Franziskus und erhielt dabei den schönen Namen Hermann. Unter der tüchtigen Leitung des seligen ?. Peter Singer vertiefte sich nun ?. Hermann in den Geist der Regel des heil. Ordensstifters und hatte am Ende seines Probe jahres einhellig alle Stimmen sür sich. Nun ging es an das Studium der Theologie und Philosophie, dem ?. Hermann mit allem Eifer oblag. Am 29. September 1864 erhielt er die hl. Priesterweihe und feierte

in feierlichster Weise am 4. Oktober in Kältern seine Primiz. Von 1867 an wirkte ?. Hermann als Professor am Gymnasium in Hall und seit 1872 als solcher am Gymnasium in Bozen. Volle 28 Jahre somit opferte der Verblichene seine Kräfte undTalente demhiesigen Gymnasium, ward ge liebt von seinen Schülern und geachtet von seinen Mit professoren. Seine feurigen ExHorten in der Gym nasialkapelle wurden gerne gehört und blieben ent schieden nicht unfruchtbar. Während dieser Zeit leitete ?. Hermann mit wahrhast

väterlicher Liebe und Umsicht viermal als Guardian die große Klostergemeinde und zwar von 1886 bis 1889, 1889 bis 1892, 1893 bis 1896 und von 1898 bis 1901. Schon unter seinem ersten Guardianate wurde mit der Restaurierung der Kirche begonnen und nach und nach einzelne Teile hergestellt. Vom Jahre 1881 bis 1883 war ?. Hermann Provinz- definitor und von 1893 bis 1896 Kustos der aus gedehnten Provinz. Als Custos mußte er auch im Auftrage des hochwst. Ordensgenerals die Klöster der bayerischen

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