Bruder, Herzog Heinrich, vertriebener König von Böhmen, der ge wöhnlich auf her Zcnoburg residierte. Unter seiner Regierung wurde die bisherige Burg gemeinde ganz mißerordentlich begünstigt. 1314 oerlich König Heinrich den drei Brü dern Botscher!, Philipp, Porcello und Arte- sio das Leih- und Wechselgeschäft in Meran um 70 Mark jährlich, wie selbes Markus von Florenz inne hatte. Der wichtigste .Gnadenakt König Heinrichs war die Erhe bung der Burggemeinde von Meran (1317) zur Stadt: er gab
ihr eine Stadtordnung oder wahrscheinlicher, er bestätigte die uralte Gemeindeord-nung. König Heinrich hatte das Tengsche Haus in Meran angekauft, das heutige,Magi- strats-gebäude mit der 'dahinter liegenden Fürstenburg, und zu einer Residenz umge staltet. Die wichtigeren Gesetze aus der Stadtordnung. teils stra-frechtlichler, teils polizeilicher, Natur, weislen viele Aehnlichkeit mit dem Stadtrechte von Sterfling auf. Arls der nämlichen Zeit datierte das strenge Verbot des Durchbruches der Ringmauer
ver- und gekauft werden: grüne Fische (nicht gesalzene) nur von dem Hause des Königs Heinrich. Aus allen Satzungen louMete die strenge Vorsorge für Sicherung des Gemeindenutzens -gegen Selbst- und Ge winnsucht einzelner, !daher die strenge Ver- pönung des Vorkauss und der Uebervortei- lung anderer. Neben der polizeilichen Ord- mmc, verbesserte König Heinrich auch die Rechtspflege, hob Handel und Gewerbe. Ab 1320 wurden zweimal wöchentlich Gerichts sitzungen abgehalten. Für Kriminalfälle wurde
an jedem Tage Gericht gehalten. 1318 verli-ch König Heinrich einigen Bür gern von München das Münzrecht zu Me ran, wie den früher genannten Brüdern Artesi-us und Philipp von Florenz sein ge mauertes Haus -beim Marlinger (Ultener) Tor. Ebenso besaß König Heinrich das Haus am B-ozner Tor (das alte Postwirts haus und später Hotel Erzherzog Johann). In der alten, noch -erhaltenen Westfront (Postgasse) ist noch heute ober dem Haupt fenster des 1. Stockes in Reliefarbeit das Brustbild König Heinrichs
von ihrer Beschäftigung inn«. König Heinrich, der Wohltäter Merans, starb 133S. Seine Nachfolger, Markgraf Johann von Mähren, der erste Gemahl der Erbtochter Heinrichs, Margaretha, zuge nannt die Maultasche, MarSgmf Ludwig von Brandenburg, Sohn Kaiser Ludwigs des Bayern, zweiter Gemahl Margarethens, alle beide fuhren fort Meran in verschiede ner Weise zu begünstigen. Als Meran am 13. Märiz 1839 „ganz aus der Erden ab-. brannte', bewilligte Herzog Johann der Stadt Steuerfreiheit aus 6 Jahre und den Bezug des nötigen