. Und es ist so; die Wetten, die neu gierig ihre weißen Kämme bis an den Rand des Bootes emporhoben, haben schon manches gar seltsame Wort vernommen. „Marie," sagt der junge Mann und preßte das schöne Mädchen an sich, „ich lasse Dich nie!" Eine Thräne fällt auf seine Hand und hastiges Schluchzen läßt die Angeredcte kaum zu Worte kommen. „O Gott, Heinrich, es muß ja sein! Der Bater will's!" „Der Vater, der Vater! Und immer wieder der Vater!" fährt der Andere aus. „Dein Vater ist ein Starrkopf—" „Sprich nicht so vom Vater
, Heinrich," bittet Marie. „Du weißt ja, daß ich Dich lieb habe über alle Maßen; aber der Vater will, daß ich den Johann heirathe und da uiuß ich mich fügen, wenn ich ihm hat, und nun dlirch den Strike selbst das Letzte verliert. Von den Wiener Wärmestuben lasen wir, daß hier die Armen mit Gewalt entfernt werden mußten, da sie dieselben nicht freiwillig verlassen wollten, um in ihre kalte Behausungen zurückznkehren, — daß die Wärmestuben deshalb länger geöffnet bleiben müssen, u. dergl
Konkurrenz nur darin, nicht all' seine Lebenstage, die ihm noch beschieden sind, verbittern soll." „Wenn das Herz zu reden beginnt, hört die Einsprache der Eltern auf." „Nein, nein, Heinrich! Es bricht mir das Herz, daß ich Dich lassen soll, aber ich kann nicht anders! Siehe, von früher Jugend habe ich gelernt, dem Worte des Vaters zu folgen und ich kann ihm den Kummer nicht machen, seinem Gebote nicht nachzu kommen." „Der Vater hat Dir Nichts zu befehlen in Sachen Deines Herzens." „Du sollst Vater
und Mutter ehren, auf daß Dir's wohlgehe und lange lebest auf Erden," entgeg- nete das junge Mädchen einfach. „Ich weiß", fuhr sie dann leiser fort, „ich weiß, daß ich sterben werde, wenn ich Dich lassen soll, aber der Vater sagt, die Zeit heilt alle Wunden, der Johann aber habe—" „Dieses elende Geld," fuhr Heinrich ans. „Sei still, Heinrich, bleibe still! Der Eltern Wille soll den Kindern heilig sein und sie sollen nicht daran rütteln. Lass' uns zurückkehren," mahnte sie, „der Wind macht
soll es das letztemal gewesen sein, daß wir uns allein treffen?" „Es muß sein, Heinrich, des Vaters Witte ist mir unverletzlich." Sie neigte den Kops tief herab bei diesen Worten. Er aber umfaßte sie und preßte glühende Küsse aus ihre Lippen. „Lebe wohl, Marie! Lebe wohl, auf immer!" „Lebe wohl, Heinrich!" Das Boot lief auf den Strand. Heinrich sprang heraus und bot dem Mädchen die Hand, damit es ebenfalls den Kahn verlassen könne. Noch ein Kuß und ein Händedruck, und dann gingen sie Beide in entgegengesetzter