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Alpenländer-Bote
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Page 3 of 14
Date: 28.06.1925
Physical description: 14
Rigorosum auf der Mühle, und da gab es anderes zu denken; das Doktordi- plom bannte ihn auf den Schwitzsessel, selbst Ehren traut durfte ihn nicht stören. Fröhlich kehrte eines Tages der mit dem Doktor hüte gekrönte Heinrich nach Hause; es war, als ob ihm ein Berg vom Halse wäre und ungetriiüte Freude herrschte zu Hause bei dem Doktormahle. Fast wäre es dem alten Walter im Uebermatz seiner Freude herausgeschlüpft, daß die Hand Ehrentrauts für Heinrich bestimmt sei; doch besann

er sich wieder und beschloß, mit der Enthüllung noch zu warten, bis der Doktor mit dem Titel auch Mittel, d. h. einen Advokatenposten habe; denn nach seiner Meinung sollte ein Mann die Frau und nicht die Frau den Mann erhalten. Auch der Advokatenposten winkte schon entge gen, das Dekret nach Emaus war ausgefertigt. „Hat mir viel Mühe gekostet/ sagte Walter zu Heinrich, deine Dummheiten und Studentenstreiche bei den Iustizlern weißzuwaschen; du standest im schwarzen Buche der Polizei; du siehst

also, was dir deine Deutschtümlerei eingetragen hat. Ich hoffe, der Doktorhut wird dich gescheiter gemacht haben/ Heinrich schwieg und Röte stieg in seinem Ge sichte auf, teils aus Beschämung teils aus halb un terdrücktem Unmute. Und auch Ehrentraut wurde bis über die Ohren rot; es tat ihr weh, daß der Vater diesen Punkt be rührt hatte. Walter hatte geglaubt, damit den letzten Trumpf zur gänzlichen Bekehrung Heinrichts aus gespielt zu haben. Für den Sonntag war von ihm ein Festessen angesagt. Doch da kam die Nachricht

Spitzelwesen Metternichs!" Und Doktor Eisenbart war wie elektrisiert, er war mitten unter den Krakeelern und schrie sich heiser; er vergaß auf Walters strenge Hausord nung; er kam erst nach Mitternacht nach Hause. Mch ging Walter in seinem Zimmer auf und ab, und als er den Doktor kommen hörte, nahm er das Licht, öffnete die Tür und sagte mit halb wehmüti ger Stimme. „Heinrich, das hätte ich von dir nicht verdient und nicht erwartet: mit Tagesanbruch verlassest du mein Haus. Gute Nacht!" Heinrich

wollte sich entschuldigen, doch Walter hatte die Tür schnell hinter sich zugeschlagen und den Riegel vorgeschoben. In seiner Aufregung sprach Heinrich halblaut: „Auch recht!" Uird er kehrte wieder um und schon war er daran, die Haustür aufzusperren, da faßte ihn eine sanfte Hand am Arme: „Heinrich, was willst du tun?" flüsterte eine weibliche Stimme leise; Tränen fielen heiß auf seine Hand. Es war Ehrentraut. In peinlicher Stimmung hatte sie nach sieben Uhr mit dem Essen auf Hein rich geharrt; er war sonst immer

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Tiroler Post
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Page 17 of 20
Date: 28.10.1904
Physical description: 20
verboten. (Fortsetzung.) „Ja, ich bin hart, und ich habe Freude daran, hart zu sein. Nun bin ich an der Reihe, Frau Gaasdonk." „Aber was willst du nun eigentlich von uns, Swinkels?" fragte der Ulmenbauer. „Wenn es dein Plan ist, Heinrich ins Gefängnis zu bringen, brauchst du uns das nicht erst zu erzählen." „Ich könnte das doch vielleicht tun, Nachbar, weil es mir Freude macht, dir das zu erzählen; aber es ist nicht mein Plan " „Danke, Swinkels," sagte Frau Gaasdonk, „ich wußte wohl

, daß Ihr nicht . . . ." „So schlecht wäret, wollt Ihr sagen," fiel Swinkels ihr spöttisch in die Rede. „Aber seid nicht zu voreilig, Nachbarin .... Es ist nicht mein Plan, Heinrich ins Gefängnis zu bringen, wenn der Ulmenbauer wenigstens etwas dafür übrig hat." „Du wirst das Geld doch geben, Vater?" fragte sie von neuem. „Wir werden uns einschränken, wir werden noch fleißiger sein." „Nein, Nachbarin, so meine ich es nicht. Ich wollte wissen, was dem Ulmenbauer der Brief wert ist, den ich besitze, und mein Schweigen

." „Was verlangst du?" fragte Gaasdonk. „Gerade so viel, wie Heinrich: zehntausend Mark, keinen Pfennig weniger!" „Du willst also unfern Untergang, du willst uns vom Ulmen hofe vertreiben?" sagte Gaasdonk. „Du bist der größte Schurke, den ich jemals gesehen habe. Hütte Heinrich auch zwanzigtausend Mark gestohlen, du bist ein noch viel größerer Schurke." „Deine Schimpfworte tun mir nicht weh, Ulmenbauer, aber ich möchte dir doch raten, etwas vorsichtiger zu sein, denn meine Geduld hat ihre Grenzen. Uebrigens

, ich lasse dir die Wahl: siehst du Heinrich lieber im Gefängnis, dann kostet es dich keinen Pfennig. Es ist sicher am vorteilhaftesten." „Nein, nein," schrie Frau Gaasdonk, „Heinrich muß vor dem Gefängnis bewahrt bleiben. Unser guter Name darf nicht durch den Schmutz gezogen werden. Denke an Gerhard und Trude, Vater." Ter Ulmenbauer schwieg. Gewiß, er dachte an seine andern Kinder: an Gerhard, dem er einst den Hof übergeben zu lönnen gehofft hatte, an Trude, die im nächsten Frühjahr mit Walter Willigen

. Noch einmal: Ihr habt die Wahl. Fällt das Geldopfer dir zu schwer, Ulmenbaner, nun, dann geht Heinrich ins Gefängnis, dann hat er seinen verdienten Lohn." „Willst du mir einen Tag Zeit geben, Swinkels?" fragte der Ulmenbauer tonlos. „Um dann Herrn Heinrich zu warnen, damit er sich aus dem Staube macht! Nein, Gaasdonk, so dumm bin ich nicht. Wenn ich dein Haus verlasse, mußt du deine Wahl getroffen haben: ent weder gibst du mir zehntausend Mark, oder du überläßt Heinrich seinem Schicksal, und ich sorge

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 10
Date: 08.03.1939
Physical description: 10
Autony Hall will König von England werden Sin angeblicher Nachkomme Heinrich» VIII. — -er Propagandaseldrng eine» Londoner Sriginal, Die englischen Massenblätter, die bekanntlich, genau wie die amerikanischen, in größter Ausführlichkeit uni) mit peinlicher Geschmacklosigkeit über die privatesten Angelegenheiten hochgestellter oder bekannter Persön lichkeiten berichten, konnten kürzlich die Ehescheidung des Mr. Anthony Hall melden, der als angeblicher Nach komme König Heinrichs VIII. Ansprüche

VIII. gewesen sei, jenes berüchtigten Despoten mit den sechs Frauen. Dieser Ueberlieferung war nun Mr. Anthony Hall nachgegangen. Dabei hatte er angeblich einwandfrei festgestellt, daß Heinrich VIII. mit Anna Boleyn, seiner unglücklichen zweiten Gemahlin, noch während seiner Ehe mit Katharina von Aragonien im Jahre 1528 einen illegitimen Sohn hatte, den er John nannte und der Pflege eines Farmers Hall in der Grafschaft Sussex übergab. Anthony Hall ist nun. wie er behauptet, der letzte männliche

aus Goldbrokat gehüllt, die alle die Initiale „I" trugen. Auch soll die Gräfin Mar zur gleichen Zelt einem Knaben das Leben geschenkt und der spätere Kö nig James I. eine auffallende Ähnlichkeit mit dem Earl of Mar gehabt haben. Räumungsklage gegen Georg V. Aber wie dem auch sei, es besteht für Mr. Anthony Hall wenig Aussicht, daß seine Ansprüche jemals aner kannt werden, denn die Historiker können nicht Nachwei sen, daß Heinrich VIII. einen legitimen oder illegitimen Sohn von einer seiner Frauen

von Jo Hanns R ö s l e r Elisabeth war schön wie der junge Tag. Dies fand glich Heinrich. Er war verliebt bis über beide Ohren. „Du willst sie heiraten?" fragte ihn Otto. „Wenn ich sie dreimal heiraten könnte,, würde ich sie dreimal heiraten!" „Die Ehe ist eine ernste Sache." „Eben deswegen, Otto, eben deswegen." „In die Ehe springt man nicht wie von einem Sprungbrett, Heinrich!" „Sondern?" Otto antwortete: „In die Ehe steigt man bedächtig hinein. Langsam, vorsichtig und prüfend. Mau schaut, ob das Wasser

klar ist. Man paßt auf, ob kein Hai darin herumschwimmt. Man ruft den anderen zu, wie es im Wasser ist und woher das Wasser kommt und wohin es fließt. So heiratet man, Heinrich." „Elisabeth ist ohne Makel", sagte Heinrich verliebt. ' „Du siehst sie mit den Augen des Verliebten." „Natürlich. Womit soll ich sie sonst betrachten?" „Mit den Augen des Wissenschaftlers, Heinrich!" „Aber —" — „Geh zu einem Graphologen!" „Zu wem?" — „Zu einem Graphologen." „Das ist Humbug, Otto!" Otto nahm Heinrich am Arm

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 24.01.1891
Physical description: 8
. Und es ist so; die Wetten, die neu gierig ihre weißen Kämme bis an den Rand des Bootes emporhoben, haben schon manches gar seltsame Wort vernommen. „Marie," sagt der junge Mann und preßte das schöne Mädchen an sich, „ich lasse Dich nie!" Eine Thräne fällt auf seine Hand und hastiges Schluchzen läßt die Angeredcte kaum zu Worte kommen. „O Gott, Heinrich, es muß ja sein! Der Bater will's!" „Der Vater, der Vater! Und immer wieder der Vater!" fährt der Andere aus. „Dein Vater ist ein Starrkopf—" „Sprich nicht so vom Vater

, Heinrich," bittet Marie. „Du weißt ja, daß ich Dich lieb habe über alle Maßen; aber der Vater will, daß ich den Johann heirathe und da uiuß ich mich fügen, wenn ich ihm hat, und nun dlirch den Strike selbst das Letzte verliert. Von den Wiener Wärmestuben lasen wir, daß hier die Armen mit Gewalt entfernt werden mußten, da sie dieselben nicht freiwillig verlassen wollten, um in ihre kalte Behausungen zurückznkehren, — daß die Wärmestuben deshalb länger geöffnet bleiben müssen, u. dergl

Konkurrenz nur darin, nicht all' seine Lebenstage, die ihm noch beschieden sind, verbittern soll." „Wenn das Herz zu reden beginnt, hört die Einsprache der Eltern auf." „Nein, nein, Heinrich! Es bricht mir das Herz, daß ich Dich lassen soll, aber ich kann nicht anders! Siehe, von früher Jugend habe ich gelernt, dem Worte des Vaters zu folgen und ich kann ihm den Kummer nicht machen, seinem Gebote nicht nachzu kommen." „Der Vater hat Dir Nichts zu befehlen in Sachen Deines Herzens." „Du sollst Vater

und Mutter ehren, auf daß Dir's wohlgehe und lange lebest auf Erden," entgeg- nete das junge Mädchen einfach. „Ich weiß", fuhr sie dann leiser fort, „ich weiß, daß ich sterben werde, wenn ich Dich lassen soll, aber der Vater sagt, die Zeit heilt alle Wunden, der Johann aber habe—" „Dieses elende Geld," fuhr Heinrich ans. „Sei still, Heinrich, bleibe still! Der Eltern Wille soll den Kindern heilig sein und sie sollen nicht daran rütteln. Lass' uns zurückkehren," mahnte sie, „der Wind macht

soll es das letztemal gewesen sein, daß wir uns allein treffen?" „Es muß sein, Heinrich, des Vaters Witte ist mir unverletzlich." Sie neigte den Kops tief herab bei diesen Worten. Er aber umfaßte sie und preßte glühende Küsse aus ihre Lippen. „Lebe wohl, Marie! Lebe wohl, auf immer!" „Lebe wohl, Heinrich!" Das Boot lief auf den Strand. Heinrich sprang heraus und bot dem Mädchen die Hand, damit es ebenfalls den Kahn verlassen könne. Noch ein Kuß und ein Händedruck, und dann gingen sie Beide in entgegengesetzter

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 14.07.1931
Physical description: 8
, wird nunmehr nach Freigabe der Straße ab 15. Juli 1931 fahrplanmäßig über Zaunheü- Scheibrand nach St. Leonhard i. P. erweitert. Durch diese Erweiterung wird das tiefste Pitztal dem Fremdenverkehr erschlossen. Sturz vom Gerüst. Tischlermeister Otto Poberschnigg von Lähn stürzte bei einem Hausbau vom Gerüst und brach Wir berichteten bereits vor vierzehn Tagen von der gro ßen Schöffengerichtsverhandlung gegen Fischer. Heinrich und Karner. Diesem Dreibund liegen etwa siebzig Straftaten zur Last. Heute begann

, verschärfter Kerker! Der Zweitangeklagte Robert Heinrich — 1904 in Lienz geboren und nach Innsbruck zuständig — ist ebenfalls Rei sender. Er hat — so wie Fischer — eine Reihe schwerer Ab strafungen (acht Monate schweren Kerkers, zwei Jahre schwe ren Kerkers usw.) hinter sich. Hilfsarbeiter Anton Karner, 1905 in Köflach (Steier mark) geboren, kann sich in punkto Abstrafung mit den Kom plicen messen. Viermal ist er wegen Urkundenfälschungen, Betrug und Veruntreuung bestraft worden. Dann verur- teilte

ihn das Innsbrucker Landesgerrcht einmal zu fünf Mo naten schweren Kerkers wegen Diebstahles und Betruges. So sehen die drei Angeklagten aus, die nun eine Woche lang den von OLGR. Dr. Ziegler geleiteten Schöffensenat be schäftigen. „Bloß 31 Privatbeteiligte, Geschädigte (aus Wien. Linz, Salzburg, Graz, Bad Reichenhall usw.) sind im An klagebuch genannt. Betreffs der fast siebzig Straftaten berichtet die Anklage: Robert Heinrich wurde im Vorjahr — am Sonntag den 2. März — in Graz verhaftet. Er halte dem Fahrrad

Händler Samt ein gestohlenes Rad verkaufen wollen. Im Besitz des Verhafteten befand sich ein neuer Sportanzug und neue Wäsche. Heinrich gab an, er hätte das Vorgefundene von seinem Freund Erich Fischer zum Verkauf erhalten. Mit Fischer, der aus der Strafanstalt Garsten kam. sei er in Innsbruck, Linz, Graz und Salzburg zusammengewesen. Heinrich gab zu, u. a. drei Fahrräder gestohlen und verkauft zu haben. Die bei ihm Vorgefundenen Anzüge, Hemden iffw. stammten von einem Einbruch bei Firma Wellisch

in Graz her. Die Grazer Polizei hatte den Verhafteten in Verdacht, daß er mit Erich Fischer und Anton Karner (die ja polizei- bekannte Diebe sind) gemeinsam „arbeite", Fahrräder und anderes „Greifbares" stehle und an verschiedenen Orten ab setze. Am gleichen Tag, an dem Heinrich in Graz verhaftet wurde, flüchteten die Komplicen Fischer und Karner aus die ser Stadt. Am 6. März konnte man sie in Salzburg ver haften. Die Ueberraschten verwickelten sich in verdächtige Widersprüche. Außerdem fand

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Unterinntaler Bote
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Page 13 of 20
Date: 12.03.1910
Physical description: 20
', daß ich den Lenz Giese vor einer Stund' mit geschnürtem Bündel auf der Landstraß' ge sehen Hab'? Vor meiner Tür hat er sich eine Zigarr' ange steckt, da muß er das Streich holz in mein Hüttle geworfen haben! Wenn er nit hinten ums Haus geschlichen ist! Ich Hab' mich dann schlafen ge legt . . „Ist der Lenz wirklich bei Nacht und Nebel fort?" fragte einer der Burschen. „Ja," gab Heinrich zurück, und ihm war, als brächen die Kniee unter ihm zusammen. „Ja, er ist fort. Aber nur, weil wir uns gezankt

haben." Wieder diese entsetzliche To tenstille. „Der Lenz ist fort." Ein leises Murmeln trug die Nach richt weiter, indes der rote Sepp verzweifelt am Boden hockte und schrie: „Was wird aus uns Elenden?" Die Trud stand an einen Obstbaum gelehnt und biß sich fast die Lippen wund. Ihr Auge war ausdruckslos, ihre Züge waren schlaff. Sie ver mied es, Heinrich anzublicken. Jemand zupfte ihn am Aer- mel. „Es ist ja nichts bewiesen — der rote Satan lügt — ge droht hat der Lenz freilich und fort ist er auch — und eine Hitz

' hat er gehabt, sell ist wahr — aber es ist ja nichts bewiesen!" „Wißt Ihr denn, wo er hin ist? Man könnt' ihm ja ge schwind schreiben!" — „Wir wissen nit, wo er hingeht," sagte Heinrich leise. „Was . . .!" rief der Bursche aus. Ein mitleidiger, scheuer Blick streifte Heinrich. Der Sepp lamentierte weiter. „Maul halten!" kommandierte der Gendarm, der noch auf einer Maisonntagsrunde gewesen und sogleich an der Brandstätte aufgetaucht war. „Hier werden keine Bauernsöhne beschimpft! Wollt Ihr jemand

, ob es den Tat sachen entspreche, daß Lenz Giese gegen den Sepp mehr mals scharfe Drohungen aus gestoßen, und daß er plötzlich abends spät ohne Angabe seines Reisezieles St. Landolin ver lassen habe. Als man ihm dies bestätigte, seufzte er laut auf. „War ein ehrenhafter Kerl, aber hitzig." Wie ein Betrunkener wankte Heinrich nach Hause, wo der alte Giese noch wachte. Er hatte wohl vom Feuer gehört, doch die Rosi hatte ihn nicht fortgelassen, sondern ihm einen warmen Kaffee gekocht. Heinrich trat

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 6
Date: 09.05.1952
Physical description: 6
nun die Wirklichkeit aus? Es ist richtig, daß etwa 44 Prozent der Fahrgäste nur 10 Prozent des vollen Fahrprei ses bezahlen. Nicht richtig ist dagegen die Be hauptung, daß diese 44 Prozent Regiefahrer sind! 40 Prozent sind nämlich Arbeiter und Schüler, die für ihre Fahrten Arbeiter-Wo chenkarten und Schüler-Monatskarten benüt- Heinrich und die Millionen-Bräule Die Oesterreichischen Bundesbahnen sind in letzter Zeit Angriffen ausgesetzt, die von einer Seite geführt werden, der man im allge meinen mehr Objektivität

. Für einige andere Rohstoffe ergibt sich folgendes Bild; Für Wolle 400 statt 50 Schilling, für Jute 3300 statt 200 Schilling, für Kautschuk 1500 statt 160 Schilling und für Kupfer 1600 statt 100 Schilling Daraus ist mit aller Deutlichkeit cu ersehen, daß die Oesterreichischen Bundes Dem 33jährigen Heinrich G. ist von dem Adel und den noblen Eigenschaften seiner gräflichen Ahnen nichts geblieben als die Schale. Hinter seinem weltmännischen Geha ben und seinem gewandten Mundwerk ver birgt sich ein Taugenichts

, der seine unzwei felhaft intellektuellen Qualitäten zu nichts an derem verwendet, als ehrliche Leute um ihr Geld zu prellen. So konnte es nicht ausblei- ben, daß der noble Heinrich schon früh mit den Gerichten zu tun bekam. Seine letzte Strafe erhielt er im Jahre 1948 vom Landes* gericht Bregenz, wobei es ihm aber ge lang, der Verbüßung von sieben Monaten schweren Kerkers wegen Betrugs durch eine Reise nach Südtirol zu entfliehen. In Bozen versuchte sich Heinrich als In- seratenagent, doch erntete

auch eine „standesgemäße“ Stellung verschaf fen werde. Was Du dem Roten Kreuz gespendet, wird eines Tags für Dich verwendet! Darum gib! Für Heinrich freilich, dem das Wasser bis zum Hals stand, bedeutete diese Versprechung nur einen schwachen Trost. Also sprach er zu seiner Braut, daß er in Wien einen Wagen habe, auf den er Geld aufnehmen werde. Die ses Geld wolle er in die Schweiz transferieren und von dort holen, da bei den Eidgenossen der Kurs günstiger sei als in Italien. Als der Schwiegervater in spe

von dieser Absicht hörte, klopfte er Heinrich wohlwollend auf die Schulter und bedeutete ihm, er soll das Geld bei seiner Züricher Bank einzahlen. So bald er die Bestätigung dieser Bank vorlege, werde er ihm den Betrag in Lire übergeben. Heinrich ließ sich das nicht zweimal sagen und präsentierte nach wenigen Tagen dem Professor einen säuberlichen Brief der Züri cher Bank, worin bestätigt wurde, daß Hein rich G. auf das Konto des Professors ord nungsgemäß 1200 Schweizer Fränkli über wiesen habe. Daß der Brief

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Tiroler Wastl
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Page 23 of 28
Date: 03.12.1911
Physical description: 28
auszunützen. Heinrich V., der seinem unglücklichen Vater gefolgt war, besaß nun allerdings jene Krokodilsnatur, die sogar römischer Tücke gewachsen war. Ein Mensch, der seinen grei senhaften Vater in den Hungerturm sperrt, bringt auch noch andere Dinge fertig, wenn es sein Interesse erheischt, seiner Herrschsucht dienlich ist. Er ließ den Papst Paschalis, der ihn gegen seinen Vater unmenschlich handeln gelehrt hatte, sofort fühlen, daß er zu ähnlichen Unmenschlichkeiten gegen jeden fähig wäre

, der seine Kreise stört. Mit dem harther zigen, finsterer Entschlossenheit vollen Sohne des leichtlebigen vierten Heinrich konnte man keine solche Pfaffenstücklein aufführen wie mit letzterem. Dies galt nicht nur vom Papste, sondern auch von den ehrenwerten deutschen Teilfürsten. Heinrich V. zeigte von vornherein den Herrn. Obwohl der Investitur streit, d. i. der Streit um das Recht der weltlichen Herrscher, geistliche Würdenträger in ihren Lande zu ernennen,, durchaus noch nicht erledigt war, wagte

es der päpstliche Hof doch nicht mit Heinrich V. anzubinden, der indessen in Deutschland Ordnung schuf und seine Herrschaft mit dem Schwerte in der Faust sicherte. Nun zog Heinrich V. mit einem stattlichen Heere nach Italien, wo man bald genug kennen lernen sollte, daß man es mit einem Manne von rücksichtsloser Energie zu tun hatte. Heinrich V. hatte im Februar 1111 seinen feierlichen Einzug in Rom gehalten, um sich zum Kaiser krönen zu lassen. Schon der Umstand, daß er die Freiheiten und Rechte der Stadt

wider die Deutschen aus. Sogar Heinrich V. kam in Le bengefahr dabei und wurde nur durch Zufall gerettet. Trotzdem gelang es ihm des Aufstandes Herr zu werden und den Papst gefangen fortzuführen. Hein rich lagerte nun vor der Stadt und nach langen Verhandlungen erzwang er endlich am 13. April 1111 seine Kaiserkrönung, worauf er nach Deutsch land zurückkehrte.

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 16
Date: 19.09.1925
Physical description: 16
. Dr. Grünewald) gegen eine' vierköpfige Diebsgesellschaft: Robert Heinrich, Handelsange stellter, 1904 in Linz geboren, Heinrich Schweiggl, Hilfsar beiter, 1905 in Innsbruck geboren, Erich Fischer, ohne Be ruf, 1900 in Innsbruck geboren, und Ernst Todeschini, 1904 in Telfs geboren. Der erste Einbruch beim Kriminalbeamten. Am 29. April wurde am hellen Tage aus der versperr ten Wohnung in der Schöpfstraße eingebrochen, als die Wohnungsinhaberin bei einem Begräbnisse war. Die Diebe entwendeten 2 Anzüge

, 1 Samtweste, 1 Doublekette, 1 Photo apparat, 2 Paar Schuhe und 1 Reisekorb. Am 30. April wurden Heinrich und Schweiggl von zwei Kriminalbeamten im Besitze eines Reifekovbes bei der Jnnbrücke gesehen, doch wußten diese noch nichts von dem erwähnten Einbruch. Später wurde in Erfahrung gebracht, daß eine Bursche, des sen Beschreibung auf Schweiggl paßte, beim Trödler Sulz berger einen Korb und zwei Anzüge zum Kaufe anbot. Glei chen Tages wurde Heinrich auf der M.-Theresienstraße be troffen und verhaftet

. Er trug noch die gestohlene Uhrkette bei sich, wodurch sich der Verdacht verstärkte. Heinrich be hauptete jedoch, die Kette vor Jahren gekauft zu haben. Don einem Reisekorb wollte er überhaupt nichts wissen. Schweiggl wurde am nächsten Tage verhaftet und leug nete ebenfalls. Den Korb habe er von einem Unbekannten zur Hinterlegung in der Bahnhofgarderobe übernommen und diesen Auftrag auch ausgeführt. Was weiter mit dem Korbe geschah, wiste er nicht. Ms er aber dem Trödler Sulzberger gegenübergestellt

wurde, gestand er, demselben zwei Anzüge und einen Korb gebracht zu haben, doch stamm ten diese von jenem Unbekannten. Die Hausdurchsuchung bei Heinrich förderte die ent wendeten Schuhe zu Tage, trotzdem leugnete Heinrich weiter und konnte nicht sagen, wieso die Schuhe in feinem Zimmer in einem Bürstenhalter versteckt seien. Photoapparat usw. waren im Keller versteckt. Durch weitere Nachforschungen wurde festgeftellt, daß der Trödler Zill Korb und Anzüge von einem „Ernst Hostr" um 30 8 kaufte

. Dieser „Hoferst entpuppte sich als Schweiggl, der nun notgedrungen zugab, die Sachen von Heinrich über nommen zu haben. Heinrich baute auf dieses Geständnis eine neue Lüge. Auch er habe die Sachen nur von einem gewisten Riegler zum Verkaufe übernommen, um auf diese Weise ein an Riegler gewährtes Darlehen von 20 8 hereinzubringen. Diese Erzählung schmückte er mit vielen Einzelheiten, um Glauben zu finden, und blieb auch bei der Verhandlung dabei. Dachbodeneinbrüche. Heinrich ist im Einbrechen in Wohnungen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 12
Date: 17.06.1911
Physical description: 12
Hauszinssteuer zu verzichten. Es wurde der Antrag Zösmayr angenommen, die Bausektion zu beauf tragen, wegen gründlicher Wohnunasreform An träge zu stellen. Die sonst erledigten Gegenstände waren geschäftlicher Natur. Der Katzenjammer. Seit Wochen schon ist er, der sanfte Heinrich, berauscht „wie eine Kanone" herumgegangen. Wie alle Besoffenen, quälten auch ihn schrecklich süße Träume und Illusionen. Er sah sich schon im Reichsrate, er hörte sich schon selbst eine „glänzende" Rede halten und verspürte schon

den warmen Händedruck der Exzellenz von der Eisenbahn. Und er kalkulierte schon, wie er das fortlaufende Gehalt eines Maschinen-O b e r kom- missärs am besten anlegeu wird. Versteht sich, daß der sanfte Heinrich nur siegesberauscht war — die anderen Räusche kümmern uns nicht, trotzdem der übermäßige Genuß von Gerstensaft ein Programm punkt der Anhänger dieses G e i st e s Helden ist. — Heinrich war also berauscht und träumte. Er träumte mit offenen und geschlossenen Augen. So vergingen Tage und Wochen

in der glückseligen Hoffnung auf die Zeit des erstrebten Zieles; eine Zeit der Wonnr. Wie es sich für einen „Herrn Reichsrat" gehört, schasste er sich Augengläser an, mittels welcher es oft dem größten Bauernschädel gelingt, „intelligent" zu erscheinen. Und wahrhaf tig, es ist auch dem Heinrich gelungen. Die Intelli genz war also schon da, es fehlte nur noch das Man dat. Aber das wird schon kommen, dachte Heinrich. Aber Heinrich denkt und der Wähler lenkt... — Der 13. Juni war angebrochen. Dem Kandidaten

der „deutschnationalen Arbeiter" stellten die Groß- kopfeten Innsbrucks Automobile und einen ganzen Troß von bewaffneten Streitern, Agitatoren ge nannt/zur Verfügung. Kein Zweifel, Heinrich siegt. Er m u ß nämlich siegen, behaupteten die Wahl macher; denn in Pradl, wo er am 11. Mai die So zialdemokraten samt Haut und Haaren vertilgte, bekommt er 900 Stimmen, die St. Nikolauser, die der Herr Bürgermeister mit einer schrecklich men schenfreundlichen Rede gewann, 400 Stimmen, in Mühlau, der deutschnationalen Hochburg

, 150 Stimmen, iit Hötting, wo er sich als ein leibhaftiger Messias einführte, ebenfalls 400 Stimmen; daß Bartlmä z u m i n d e st 180 Stimmen liefert, kann absolut nicht bezweifelt werden. Also ergibt nach dem seligen Adam Riese die „schneidige" Agitation eine Stimmenzahl von 2030. Ein Zuwachs von rund 1400 Stimmen, die — natürlich — den Sozi abgenommen werden. In der Stichwahl zwischen Sanktjohanser m ü s s e n — auch natürlich — die verfluchten Sozi Heinrich wählen — und die Ge schichte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 01.09.1933
Physical description: 8
hatten. Der Verteidiger brachte auch vor, daß zur Abwehr dieses Putsches am 4. Mai eine Kompagnie des Radfahrerbatail lons von Hall in Tirol nach Kufstein beordert wurde und die dortige Gendarmerie um 64 Mann verstärkt wurde. Es könne sich also unmöglich um unbegründete Gerüchte ge handelt haben. Der Angeklagte Kienast mußte freigesprochen werden, denn er konnte mit Bestimmtheit annehmen, daß die Putsch gerüchte nicht unberechtigt waren. Berta Horn stieß den Mann neben ihr an. Heinrich Knogge stand jedoch

so verschüchtert da, daß er kein Wort fand. Da trat das Mädchen einen Schritt vor und ver teidigte sich. „Ich kann doch nichts dafür, daß ich ihn so lieb habe. Wir haben uns doch vorhin — verlobt, Mutter. Ich werde doch seine Frau." * Die dicke Frau beruhigte sich. „Ja, dann. — Das ist ja dann *—• " And das Mädchen sprach weiter: ' „Was denkst du denn von uns! Heinrich würde doch «nie —, wenn er mich nicht heiraten wollte. Nicht wahr, 'Heinrich?" ' Die schmiegte sich an ihn. Da gab er sich einen Ruck

habt, dann schadet es ja nichts. Das ist ja nun einmal so. Wir sind eben alle Menschen. — Ich weiß ,ja auch von gar nichts, und Vater erst recht nicht. — Ja, ^da ist also die Berta jetzt Braut. — Solche Freude! Ja, große Freude ist das sür mich; denn die Berta wird mit Ihnen glücklich. Bekommt so einen tüchtigen Mann. Ich weiß doch! — Nein, dieses Glück, dieses Glück! — Ja, Herr Sekretär. — oder nein, jetzt kann ich wohl sagen: Heinrich, Kann ich das? — Freilich, ich weiß

! — Freust du dich, Heinrich?" Der strich ihr verwirrt durch daS muschelige Haar. „Ich — bin noch ganz benommen. Ja —" Sie bettelte schon wieder. „Jetzt dürfen wir uns ja liebhaben. Du, küsse mich, bitte, bitte!" Und er verlor bei ihrem Locken wieder alle Ruhe, griff nach ihr, preßte sie an sich, atmete schwer, und küßte und warD geküßt. Aber den Spott, der heimlich in Bertas Augen irrlichterte, den sah er nicht. Sie bat. „Hilf mir doch die Schuhe anziehen!" Und warf sich lästig auf das Sofa. Er suchte

. „Die Schuhe?" „Sie müssen hier unter dem Tisch irgendwo liegen." Endlich hatte er sie gefunden und zog sie ihr ungeschickt, mit zitternden Händen an. Als die Mutter eintrat, lachte Berta. „Ist Heinrich nicht gut, Mutter?" Er erhob sich errötend. Die Frau nickte ihm strahlend zu. „Ja, der Heinrich! Ein so guter Mann! — Was bist du doch zu beneiden, Berta! Die ganze Stadt wird dich be neiden! — So, und nun müssen wir auf euer Glück an- stoßen. -- Setzen Sie sich nur, Heinrich. Actz Gott, ich darf

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Tiroler Post
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Page 18 of 20
Date: 21.10.1904
Physical description: 20
vorgekommen, daß ein Bauernjunge es weit in der Welt ge bracht hatte. Warum sollte Heinrich das nicht können? Und war es auch eigentlich nicht besser, daß Gerhard allein auf dem Hofe blieb und ihn später übernehmen konnte, als daß sie beide Bauern würden und nachher vielleicht nur Schwierigkeiten entstehen würden? Hatte Heinrich eine Stellung in der Stadt, dann waren mit einem Male alle Schwierig keiten aus dem Wege geräumt. Gaasdonk hatte sich zuerst gesträubt, aber endlich dem Drängen von Mutter

und Sohn nachgegeben. Heinrich war ein Herr geworden und das Herrenleben gefiel ihm zu gut. Aber der unerfahrene Landjunge kam mit Kameraden in Berührung, die viel ausgingen und alles mitmachten,' und ihn bald so weit gebracht hatten, daß er an ihren Vergnügungen teilnahm. Frau Gaasdonk vernahm natürlich nicht viel, aber wohl klopfte hauptete, daß er viele Ausgaben hätte, wenn er seinem „Staude" gemäß leben wollte, und daß in der Stadt das Leben so teuer wäre. Sie wagte ihrem Manne nichts davon

zu sagen, denn dieser wäre imstande gewesen, Heinrich aus der Stadt nach Hause zurück- Wohnzimmer im sibirischen Eisenbahnzug. Heinrich manchmal bei ihr an, und die Frau, die stolz war auf ihren tüchtigen Sohn, war schwach genug, ihm mit Geld zu helfen, zwar jedesmal mit der Warnung, daß es nun das letzte Mal wäre, aber doch ebenso oft wieder den Bitten Heinrichs nachgebend, der be- Die Moselbrücke in Trier, auf römischen Fundamenten ruhend. zuholen und ihn auf dem Lande oder im Stalle an die Arbeit

zu setzen. Truda wußte davon, und diese hatte die Mutter wohl einmal gewarnt, aber dann war Frau Gaasdonk böse geworden und hatte ihre Tochter gefragt, ob sie denn nichts für ihren Bruder übrig hätte, ob sie nicht leiden könnte, daß Heinrich ein Herr wäre, und kein Bauer wie Gerhard und Walter. Weil ihr Gewissen nicht ganz ruhig war, suchte Frau Gaasdonk einen Zusammenhang zwischen dem Besuche Swinkels und Heinrichs, obwohl sie nicht ahnen konnte, welcher Art dieser Zusammenhang war. Da trat

te und dieser sp ttende Ton zu bedeuten? , Ich meinte, du müßtest mick sprechen, Swinkels," sagte er. „Gewiß. Dich als Fa milienoberhaupt geht das, was ich zu erzählen habe, an erster Stelle an. Aber es wird auch deiner Frau nicht gleichgültig sein." „Aber wozu kommst du eigentlich hierher?" fragte der Ulmenbauer, dessen Ge duld zu Ende ging, da er durch Swinkels spöttischen Ton gereizt wurde. „O, das kann ich dir in wenig Worten sagen: Tein Sohn Heinrich ist ein Dieb!" Bei diesem furchtbaren Worte war Gaasdonk aufge

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Alpenländer-Bote
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Page 3 of 16
Date: 03.09.1933
Physical description: 16
Heinrich Mosel wurden ergriffen. Diese bei den hatten sich vor den Geschworenen zu verantwor ten. Der erstere hat eine Handgranate geworfen. Sein Bruder, Heinrich Mosel, hat ihm und dem Weichsel baum die Handgranaten aus einem Sprengmitteldepot der Heeresverwaltung verschafft. Die Anklageschrift er zählt nun folgendes: Als Heinrich Mosel am Nachmittag des 19. Juni dem Herbert Mosel in der Küche ihrer Mutter zwei Hand granaten übergab, war Herbert Mosel darüber außer ordentlich erfreut. Als Heinrich

ihm zugleich mitteilte, daß heute nachmittags eine Abteilung der Assistenz männer der Hilfspolizei von der Schießstätte her ge gen Krems marschieren, ries Herbert: „Da können wir sie ihnen gleich hineinhauen." Weich selbaum, der dabei war, meinte: „Na ja, wir haben ohnedies nichts zu verlieren." Heinrich Mosel unterrichtete seinen Bruder Herbert in der Handhabung der Granaten. Weichselbaum und Mosel schritten sofort an die Tat. Sie waren äußerst vorsichtig und wichen allen Per sonen aus. Weichselbaum bezog

, dem es mit Hilfe von Freunden ge lang, zu fliehen. Herbert und Heinrich Mosel stellten ursprünglich jede Beteiligung in Abrede. Zuerst schritt Herbert zu einem Geständnis. Er habe aus Haß gegen die Leute, die er als seine politischen Gegner ansah und aus Haß gegen die Regierung, welche diesen Leu ten Arbeit gebe, gehandelt. Er hat auch wiederholt er klärt, daß er die Tat nicht bereue. Heinrich Mosel mußte sich auch später zu einem Geständnis bequemen. Nach einem Zeugenprotokoll, das bei der Verhand lung

verlesen wurde, waren die beiden Angeklagten, als sie verhaftet worden waren, sehrguterLaune und sangen Lieder (!). Heinrich Mosel, der bis zur Tat Wehrmann in Krems war, bekannte sich nicht schuldig. Aus Aerger darüber, daß er bereits den vierten Sonntag Wachedienst gehabt habe, habe er fünf Handgranaten aus dem Magazin genommen. Zwei gab er seinem Bruder, drei wollte er sich aufheben, bis die SA. zur Macht kommt und Hilsspolizei wird. Obwohl der Vorsitzende an feinen Mannesmut appellierte

und ihn aufforderte, nicht zu unverschämt zu lügen, behauptete Heinrich Mosel, nicht gewußt zu haben, was sein Bruder tun werde. Der Kommandant der Hi'lfspolizei, Major Hotzy, sagte: „Ich habe im Feld viele Episoden mitgemacht. Es war erschütternd, wie die Leute am Boden lagen. Sie hätten weder nach rechts noch nach links entkom men können." Die übrigen Zeugen, Mitglieder der Hilfspolizei und des Christlichen Turnerbundes, humpelten zum Teil auf Stöcken in den Saal. Sie wurden durchwegs schwer verwundet und viele

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Tiroler Post
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Page 17 of 20
Date: 04.11.1904
Physical description: 20
Oitk. Nr. 45. Gratisbeilage M „Tiroler PH". 1904. Was alle Erbgut. Eine Dorfgeschichte von I. V e st e r s. Nachdruck verboten. (Fortsetzung.) „Vater!" rief Frau Gaasdonk aus, „Heinrich ist doch unser Kind. Habe Mitleid mit ihm!" , . „Sprich mir nicht von Heinrich, Frau. Nicht um ihn, sondern um meine anderen Kinder vor der Schande zu bewahren, habe cm den Schein unterschrieben. Es ist genug, dünkt mich, daß wir unglück lich werden; wir dürfen nicht von Dorus verlangen, datz . . . . „Hört

einmal, Baas, es ist nun keine Zeit, um lange und^brcat zu schwätzen. Es muß gehandelt werden. Ich gehe nach der L-tadt und zum Notar. Und wenn Heinrich geholfen ist, werden wcr werter sehen Aber Swinkels bekommt den Ulmenhof nicht." Gaasdonk widersprach nicht mehr, und seine Frau drückte wemend die beiden Hände des treuen Knechtes. Eine Viertelstunde nachher war dieser auf dem Wege nach der Stadt. Keinen Augenblick dachte er daran, das; das, was er tat, eine edle, erhabene Tat war. Er fand es natürlich

. „Eine dringende Angelegenheit, Walter." Er hielt es für den Augenblick nicht geraten, mehr zu sagen, weniger, weil er an Walter zweifelte, als weil er es Trude doch nicht so unvorbereitet auf der Straße erzählen konnte. „Ist zu Hause etwas nicht in Ordnung, Dorus?" fragte das junge Mädchen, das sich von wilder Angst befangen fühlte, — „oder mit Heinrich?" Diese drei Wörtchen kamen mit der größten Muhe aus ihrer Kehle, die wie zugeschnürt war. . . „Mit Heinrich?" wiederholte Dorus. „Wie kommst du dazu? Trude

merkte an dem Tone, in dem Dorus dies sagte, daß er mehr von der Sache wußte. , „Sprich, Dorus, was hat Heinrich getan? Ist er im Gefängnis? "O nein, Trude, er hat einen dummen Streich gemacht, aber beruhige dich, wir werden ihm helfen." . _ . . „Hat er gestohlen, Dorus? Erzähle doch alles, Martin swinkels hat zu Walter gesagt....". , .. ' . M „ „Was, hat der etwas gesagt? Das werden wir ihm heimzahlen. "(Ls ist also doch wahr, Walter. Ich habe es dir l« gesagt Ich war so bang, so bang. O Walter

." ■ Der treue Knecht erzählte alles. Nur das verschwieg er, daß er feilt Geld bei dem Notar holte, um Heinrich zu Helsen. Truda schluchzte, Walter machte seiner Entrüstung über Swmkels Ehrlosigkeit Luft und erzählte seinerseits, was Martin ihm mit ziem lich deutlichen Anspielungen gesagt hatte. „Der Ulmenhof muß den Gaasdonks erhalten bleiben, Nicht wahr" Walter?" fragte Dorus. Das wird er, Dorus, rechne auf mich. Du kennst mich genug, und Truda auch, um zu wissen, daß sich zwischen uns nichts geändert

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Tiroler Gemeinde-Blatt
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Page 7 of 8
Date: 11.04.1908
Physical description: 8
. Die Reichs ratsmahlordnung habe dies nicht cp tan, sonach sei es hier bei dem allgemeinen Begriff der Armenversorgung geblieben. Als einen Akt der öffentlichen Mildtätigkeit habe die Behörde die vorliegende Unterstützung nicht betrachtet, eine Notsiandsaushilfe sei sie aber auch nicht. Enischeidungsgründe: Heinrich W. war in die Wählerliste des Wiener Wahlbezirkes Nr. 25 als wahl berechtigt eingetragen. Dagegen hat Karl Friedrich B. reklamiert, worauf die k. k. Statthalterei Wien durch Entscheidung

vom 8. April 1907, W.-B. 25/Il, R-Z. 284, der Reklamation des Kar! Friedrich B. unter Hinweis auf den § 7 des Gesetzes vom 26 . Jänner 1907, R.-G.-Bl. Nr. 15, und die §§ 4 und 8, P. 2 der N.-R.-W.-O. stattgegeben und die Streichung des Heinrich W. verfügt hat Da diese Entscheidung eine endgiltige ist, so ist durch selbe die Angelegenheit im administrativen Wege ausgetragen und Heinrich W. nach Artikel 3, lit. b des Staatsgrundgesetzes vom 21. Dezember 1867, R.-G.-Bl. Nr. 143, zur Beschwerde

von einer gewissen Dauer handelt, die den Charakter haben, daß der Betreffende dadurch wäh rend einer gewissen Zeit als versorgt an zusehen ist, seies, daß diese Unterstützungen allein ihm das zumUnterhalteNotwendige gewähren,sei es, daß sie etwa schon Vorhän de neun zu reich endeMittelwenigstense rgä nzen. Davon kann aber im vorliegenden Falle, in dem es sich lediglich um die Zuwendung einer einmaligen Unterstützung handelt, keine Rede sein. Ebensowenig kann davon die Rede sein, daß Heinrich W. wegen

- ratswahlordnung zu entnehmen sind. Deshalb mußte erkannt werden, daß durch die Entscheidung der k. k. Statthalterei Wien vom 8. April 1907, W.-B. 25/11, R.-Z 284, eine Verletzung des dem Heinrich W. durch die Verfassung gewährleisteten Reichsratswahlrechtes stattgefunden habe. Was endlich den Beschwerdepunkt, betreffend den Mangel einer Begründung der Entscheidung vom 8. April 1907, W.-B. 26. R.-Z 284, anbelangt, so konnte demselben nicht stattgegeben werden. Denn ob wohl die Angabe von Entscheidungsgründen

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Tiroler Post
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Page 19 of 20
Date: 04.11.1904
Physical description: 20
„Ich brauche Ihnen darüber keine Rechenschaft zu geben, Swinkels, und ich ersuche Sie, nicht einen so hochmütigen Ton anzuschlagen. Sie müssen nicht denken, daß Sie Gaasdonk vor sich haben, den Sie in Ihrer Gewalt zu haben glaubten. Es könnte Ihnen sehr schlecht bekommen." „Was, schlecht bekommen!" sagte Swinkels, zwar frech, aber innerlich doch nicht ruhig. „Das will ich Ihnen auseinandersetzen. In betrügerischer Weise haben Sie in Erfahrung gebracht, daß Heinrich Gaasdonk gestohlen

hat." „Hat er das denn vielleicht nicht getan?" „Ja, das hat er, aber was Sie getan haben, ist noch viel ärger, viel gemeiner, und noch viel gefährlicher. Daß Sie seine Eltern so tief gekränkt haben, übergehe ich; es war niederträchtig, aber darum bekümmern das Gesetz sich nicht. Aber daß Sie von Gaasdonk zehntausend Mark erpreßt haben, daß Sie allein für diese Summe den Brief abgegeben haben, der Ihnen nicht gehörte, das ist etwas, was das Gesetz sehr schwer bestraft. Wenn Heinrich für seinen Diebstahl zwei Jahre bekäme

gesetzt. Aber ich bürge Ihnen dafür, daß das nicht so gehen wird. Ich werde eine Anklage beim Staatsanwalte gegen Sie ein reichen, und dann müssen Sie die Folgen abwarten. Sie können sich darauf verlassen, daß sie Ihnen nicht besonders Zusagen werden. Die Richter werden nicht gerade für Sie eingenommen sein, denn was Sie getan haben, ist hundertmal ärger, als das, was Heinrich Gaasdonk in jugendlichem Leichtsinn tat. Mit dem kann man noch Mitleid haben, mit Ihnen aber nicht." Swinkels wußte

, „Aber dann kann ich auch allen Leuten erzählen, daß Heinrich Gaasdonk ein Dieb ist?" Die Kamelrückenbrücke in Peking. sondern nehmen Sie meinen guten Rat an. Mark sehen Sie keinesfalls einen Pfennig." Von den zehntausend Hausmütterchen. Bon W. Schütze. „Ich glaube nicht, daß Sie damit verständig handeln, Swin kels. Sie haben beide Interesse dabei, zu schweigen. Heinrich und Sie sind beide schuldig. Kommt es von dem einen ans Licht, dann kommt es von dem anderen auch ans Licht. Sie können Heinrich ins Gefängnis bringen

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Tiroler Post
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Page 19 of 20
Date: 21.10.1904
Physical description: 20
, der diese Worte gehört hatte, „ich kam aus reinem Interesse hieher, aber wenn Ihr so gegen mich auftretet, ja, dann weiß ich nicht, wie das Ende sein wird. — Willst du auf mich hören und vernünftig mit mir sprechen, Ulmenbauer?" „Nun, was hast du zu sagen?" fragte dieser finster, am Tische Platz nehmend, während seine Frau an den Herd gelehnt stehen blieb. „Ich habe dir schon gesagt, daß Heinrich gestohlen hat. . . ." „Bei dir?" „Falle mir nicht in die Rede, sondern laß mich aussprechen. — Nein

, nicht bei mir. Er hat gestohlen, sage ich, zehntausend Mark . ." „Jesus, Maria!" rief Frau Gaasdonk wie in Todesangst aus; zipals zehntausend Mark gestohlen habe, — du hast dafür lauge arbeiten müssen, ehe du sie verdient hattest-, Ulmenbauer! — und nun bittet er dich, ihm dieses Sümmchen zu besorgen." „Du wirst das tun, nicht wahr, Vater?" fragte Frau Gaasdonk. „Du wirst Heinrich und uns die Schande ersparen, daß er ins Ge fängnis kommt. — Und Ihr, Swinkels, erzählt doch niemand, was Heinrich getan hat. Ich bitte Euch darum

, Swinkels," drängte sie, als sie sah, daß der Mann in unverwüstlicher Ruhe mit einem spöttischen Lächeln um die Lippen sitzen blieb. „Ja, nun bittet Ihr, nun Ihr mich nötig habt; aber als ich für meinen Martin um Trudes Hand warb, habt Ihr mich abgewiesen. Und mein Martin ist doch ein ehrlicher Junge, gegen den nichts zu sagen ist, kein Dieb, wie „Herr" Heinrich." „Aber wir konnten Trude doch nicht zwingen, Swinkels." „Nicht zwingen, nein, Ihr habt ihr Recht gegeben. Wenn Ihr für Martin gewesen wäret

, und nun muß ich mit meinen Beweisen heraus kommen, weil du das willst. Aber weißt du denn nicht, daß du nicht zu wollen hast, nichts, sage ich dir! Augenblicklich habe ich hier zu befehlen. Verstehst du das, Ulmenbauer? Wenn ich ein Wort sage, sitzt Herr Heinrich in einigen Stunden im Gefängnis." „Mein Gott, mein Gott!" jammerte Frau Gaasdonk, die Hände ringend. „Aber was hat Heinrich denn getan, Swinkels?" fragte sie. „Sagt es doch, wenn Ihr es wißt." „So höre ich es gerne," sagte Swinkels, „Ihr zweifelt

. „Nicht so hitzig, Nachbar," beantwortete Swinkels die Frage des Ulmenbauers. „Heinrich schreibt, haß er aus der Kasse seines Prin- öie „Tiroler Post" jederzeit bestellt werden. Preise siehe links.) ktionsschluß: Mittwoch. skripte werden nicht zurückgesandt. ate werden billigst nach berechnet und nehmen alle soliden Annoncen bureaus entgegen. rndungen (Bestellungen) tungsreklamationen, sowie deren Zuschriften sind zu ren an die „Tiroler in Innsbruck, Postfach 32, r Fallmerayerstraße 8. Jahrgang.

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 29.08.1933
Physical description: 8
. Die Angeklagten Herbert und Heinrich Mosel haben ihre Tat vor einem Schöffensenat, dessen Vorsitzender der Vizepräsident Edmund Hellmer ist, zu vertreten. Verteidigt werden sie von Dr. Walter Riehl. Herbert Mosel ist nach dem 8 4 des Sprengstoffgesetzes an geklagt. Sein Bruder Heinrich Mosel hat sich nur wegen Mitschuld an dem Verbrechen nach 8 4 des Sprengstoff- ' gesetzes und wegen des Verbrechens des Diebstahls zu ver antworten. Herbert Mosel ist ein Handelsangestellter, er kam am 6. Dezember 1911

in St. Marein zur Welt. Sein Bruder Heinrich wurde am 29. Juni 1907 in Triest geboren, er war Infanterist des IR. Nr. 6. Die Anklage Die Anklageschrift schildert ausführlich den Hergang des Verbrechens. Am 19. Juni 1933 wuvde gegen dreiviertel 5 Uhr nachmittags in dem Gemeindegebiete Egelsee im Ge biet Krems auf eine von der Militärschießstätte durch das Alauntal marschierende Abteilung Hilfspölizei aus dem Hinterhalt ein tückischer Handgranatenüberfall verübt. Zwei scharf adjustierte, mit außerordentlich

Gegner durchführen wollen. Er bat seinen Bruder Heinrich, der beim IR. Nr. 6 diente, ihm Hand- ' granaten zu verschaffen. Von Heinrich Mosel berichtet der ; Zeuge Hermann Eibensteiner, daß er einige Wochen vor ' dem Anschlag im Alauntal in dem Geschäft Eibensteiners erschienen ist und sich erkundigte, ob man Handgranaten — ' kaufen oder selbst Herstellen könne. Da er von Eibensteiner gewarnt wurde, meinte er: Wir haben drinnen (beim Bun desheer. Anm. d. Red.) ohnedies genug

brachten Heinrich Mosel und Adolf WeichfeDaum die Handgranaten in Mosels Wohnhaus. Mörderische Freude Als Heinrich Mosel am Nachmittag des 19. Juni sei nem Bruder Herbert in der Küche ihrer Mutter zwei der Handgranaten übergab, war Herbert darüber außerordent lich erfreut. Als ihm Heinrich nun auch noch mitteilte, daß am gleichen Nachmittag eine Abteilung der Assistenzmänner von der Schießstätte her gegen Krems marschiere, rief Her- bert: „So können wir sie ihnen gleich hineinhauen/ Weich- selbaum

meinte: „Na, ja, wir haben ohnedies nichts zu ver lieren." Heinrich Mosel zeigte dann seinem Bruder, wie man mit den Granaten umzugehen habe. Herbert Mosel und Weichselbaum suchten nun äußerst vorsichtig das Alauntal auf. Weichselbaum bezog einen Späherposten am äußersten Waldrand. Fünfzehn Schritte hinter ihm stand Herbert Mosel mit den Granaten. Um 4 Uhr 45 Minuten gab Weichselbaum ein Zeichen. Die Truppe marschierte singend heran. Weichselbaum und Mosel erwarteten sie, jeder mit einer Handgranate

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 15.07.1931
Physical description: 6
. Bei feinen gelegentlichen Be suchen der Tokner habe er auch die schöneKonstanzia kennen gelernt. — Wir werden über den weiteren Ver lauf der Verhandlung berichten. töeridjtfyeffuitfh Diebereien ohne Ende. Innsbruck. 14. Juli. Wie bereits in den „Innsbrucker Nachrichten" mitgeteilt, begann heute die Verhandlung gegen die wegen Diebstahles und Diebstahls- teilnehmung angeklagten Anton Fischer, Robert Heinrich und Luton Karner. Dieser hat in einem Schreiben das Gericht gebeten, der Hauptoerhandlung

fernbleiben zu dürfen, da er einen Posten beim Bau der Packstraße gefunden hat. Die Verhandlung wird in seiner Abwesenheit durchgeführt. Fischer und Heinrich wurden Anfang März 1930 in Graz ver haftet und befinden sich seit dieser Zeit in Untersuchungshaft. Sie sind beide gut gekleidet und machen keineswegs den Eindruck von Berufsverbrechern. Die lange Untersuchungshaft merkt man ihnen nicht an. Der Hauptangeklagts Fischer hat fünf Klassen Volks schule, zwei Klassen Handelsschule und den Vorbereitungskurs

der Handelsakademie absolviert. Heinrich hat die Volksschule, vier Klassen Realschule und drei Klassen Handelsschule hinter sich. Alle Angeklag ten sind mehrmals wegen Diebstahles vorbestraft; Fischer u. a. mit VA und 2 Jahren Kerker, Heinrich u. a. mit acht Monaten und zweimal mit je zwei Jahren Kerker. Fischer wird von Rechtsanwalt Dr. Jeschenagg, Heinrich von Rechtsanwalt Dr. Torggler verteidigt. Ein Kriminalroman. Die Verlesung der Anklageschrift dauerte fünf Viertelstunden und ihr Inhalt mutetet beinahe

wie ein V e r b r e ch e r r o m a n an. Aus ihr ersah man, daß die Angeklagten in allen Arten des Diebstahls bewandert sind. Während Fischer beinahe in allen Fällen der ihm zur Last gelegten Straftaten geständig ist, verlegt sich Heinrich meist aufs Leugnen und sucht Fischer zu belasten. Der Vorsitzende gab bekannt, daß etwa 50 Fälle, in denen die Täterschaft zweifelhaft ist, aus dem Verfahren ausgeschieden wurden. Der Staatsanwalt hat sich aber die Verfolgung von 35 weiteren Diebstählen während der Hauptverhandlung Vorbehalten. Vom Vorsitzenden

aufgefordert, in kurzen Umrissen etwas aus seinem Leben zu erzählen, gibt Fischer an, daß er Heinrich im Jahre 1924 nach seiner Entlassung aus 18monatiger Strafhaft kennen gelernt habe. Beide befanden sich damals in mißlicher Lage. Heinrich hatte schon einen Einbruch bei Gini und Steixner in Innsbruck in Aussicht, der sie dann beide vors Gericht brachte. Fischer erhielt VA, Heinrich 2 Jahre Kerker, die sie beide in Süden verbüßten. Im Jahre 1927 erlangten sie wieder die Freiheit. Fischer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 13.12.1935
Physical description: 8
geboren, nach Innsbruck zu ständig, Zuckerbäcker; seine Frau Anna Peter, 1896 in Brixen geboren, nach Innsbruck zuständig; deren Sohn Heinrich Peter, 1917 in Innsbruck geboren und zuständig, Schüler, und Grete Sachs, geborene Neoing, in Wien 1892 geboren und nach Bozen zuständig; wegen Verbrechens der Vorschubleistung zu d esem Menschenraub Marie Freina- dametz, 1969 in Mühlau geboren und nach Innsbruck zu ständig, Private, und deren Freund Walter Gill i ch, 1909 in Innsbruck geboren und dorthin

nun in Innsbruck an naLionalsoziackstische Gesin nungsgenossen heranmachte. Bald nach seiner Ankunft in Innsbruck machte Leiker- mo"'er bier die Bekanntschaft des Heinrich Peter, dessen El tern in der Leopoldstraße eine kleine Konditorei betr eben und im Haufe Mentlgasse 18 wohnten. Er nahm Leikermoser am Abend des 23. August mit in die Wohnung seiner El tern, die — ebenfalls stramme Nazis — dem notleidenden Gesinnungsgenossen Kost und Logis gaben. Am Abend dieses Tages kam nun die Beschuldigte Marie

, damit diese nicht in Unannehmlichkeiten gerate, welchen Auftrag die Freina dametz auch sofort ausführte. Anna Peter schickte sofort ihren Sohn Heinrich zu dem Nationalsozialisten Dr. Tischer mrt dem Aufträge, diesem mitzuteilen, daß Leikermoser sich in ihrer Wohnung befinde. Heinrich Peter gelang es, «dem Leikermoser dessen Papiere unbemerkt aus der Tasche zu ziehen und begab sich damit in die Wohnung Dr. Tischers, traf aber nur dessen Lebensgefährtin Margarete Sachs an. Diese versprach, den Tischer sofort zu verständigen

und über gab dem Heinrich ein Flugblatt mit der genauen Persons beschreibung des Leikermoser. Von dem Ergebnis dieser Dorsprache machte Peter der auf der Straße wartenden Freinadametz Mitteilung. Gegen Mittag kam Heinrich Pe ter in die Wohnung Tischers, der ihm nun mitteilte, daß alles weitere von ihm veranlaßt werde, nötig sei nur, daß Leikermoser nicht aus der Wohnung gelassen werde, damit er abends dort von Parteigenossen abgeholt werden könne. Heinrich Peter sollte während dieser Zeit in der Wohnung

, in der sich auch gegen 9 Uhr Heinrich Peter einfand. Die drei Personen unterhiel ten sich im Wohnzimmer mit Leikermoser, der von der ihm drohenden Gefahr natürlich keine Ahnung hatte. Gegen 10 Uhr abends kamen dann die Nationalsozialisten Hubert Baumann, ehemaliger Zapflerwirt in Mühlau, und Engel bert Tusch in die Wohnung Peters, fragten unter dem Vor wände, daß sie Polizeibeamte seien, nach Leikermoser und forderten diesen auf, in das Vorzimmer herauszukommen. Rasch wurde dem sich heftig Wehrenden ein chloroformiertes

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 16.01.1904
Physical description: 16
sich um den Ausgleich mit Ungarn, also um eine vitalste Frage, und oa hat der mit Tisza paktirende Führer der ungarischen Unab hängigkeitspartei, Franz Koffuth, in aller Schärfe die Forderung aufgestellt, daß seitens Ungarns nur ein Ausgleich und Handelsvertrag anerkannt werde, der in Oesterreich nicht auf Grund des § 14 erlassen, sondern vom Parlamente genehmigt sei. Wie dies Heinrich das Findelkind. Die Entstehung von St. Christof auf dem Arlberg. In Kempten, der Hauptstadt deS Allgäu, lebte im vierzehnten

Jahrhundert ein äußerst wohlthütiger Mann, der weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus als der Mayr von Kempten bekannt war. Derselb- hatt > neun Kinder, die er unter Müden und Plagen aufzog: Eines Tages nun sand et vor seiner Thür fin ticine? fremdes Kind, dessen sich ein unbe kannt Gebliebenes einfach durch Weglegung entlediget hatte. Der Mayr nahm dasselbe auch zu sich. „Wo neun ; u essen haben, wird auch e,n zehntes nicht Hunger:;", sagte er. Ernannte den Findling „Heinrich da- Findelkind" und ließ

ihm alle Sorge und Liebe sngedeihen, welche die eigenen Kinder erfuhren. In folge von Bürgschaften, welche der Mayr übernahm, gerietst er später jedoch m große Armuth und war gezwungen, seine Kinder in die weite Welt hinaus gehm zu lassen, damrt sie sich ihren Unterhalt ver dienen konnten. So machte sich denn auch Heinrich das Findel kind. damals vielleicht ein Knabe von vierzehn Jahren, auf die Wanderschaft. ES war im Jahre 1376, als er einsam dahinziehmd zwei Priester traf, die über den Arlberg nach Rom

pilgerten. Diesen durste er sich anschtießen und getanzte so durch das Klosterthal über de» Berg, wo sie bei Jakob von Ueberrhein Einkehr nahmen. Dieser, den Heinrich Findelkind in der Erzählung seiner Erlebnisse daS „Jacklem über Rein" nennt, war dazumal mit feinem Bruder Ulrich Schloßherr auf Burg Arten zu St. Jakob im Stanzerthale. Die ursprüngliche Heimat des Geschlechtes ist das Dorf GamS jenseits des Rheines im heutigen Kantone St. Gallen. Von dort zog es herüber nach Feldkirch. Als Rudolf III

sein Hirtenbube ihm die Schweine hüte. So kam Heinrich Findelkind in die Dienste dieses Edel- ! mannes -w Arlberg, erhielt daS erste Jahr zwei > Gulden und blieb bis 1386 daselbst. Im Winter hatte er seinem Herrn auf Kirchgängen das Schwert j nachzntrageu. Da kam er nun in die ttaurige Lage, ; mitansehen zu müssen, wie so manche Leichen verun- j glückter Wanderer, denen die Vögel die Augen aus» und die Kehlen durchfressen hatten, nach St. Jakob | gebracht wurden. Dies ergriff ihn aus das heftigste; er ivarte

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