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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 15.02.1876
Physical description: 8
. der sehnlich erwartete Ball auf der Alm iin Saale des „Forsterbräu'. DieS das Programm dieser Woche. Herzog Friedrich mit der leeren Tasche in der Sage nnd in der Dichtung. (Schluß.) ZweiteScene. Vorige. Nikolaus Hochgeschor u (von innen). Nikolaus (von innen). He! he! wo seid Ihr denn? HanS (laut). Hier, gestrenger Herr! (leise zu den Knechten) Er kommt, verbergt ench, schnell! Die Knechte (verbergen sich wieder). Nikolaus (von innen). Kommt, kommt uud helft mir doch! Hans. Sogleich soll Euch geholfen

werden! (indem er ihm entgegen gehl und die Hand reicht). Nnr hier herab, Herr Bürgermeister! Nikolaus (hervorkommend). Zn finster ist'S, wir hätten doch der Fackeln uns bedienen sollen. HanS (hämisch). Ihr werdet den Weg auch ohue Fackel finden; ich werd' ihn Euch schon zeigen, dazu noch einen recht kurzen Pfad. Nikolaus. Meint Ihr? Hau«. Auch ist'S so dunkel etzeu nicht, nur Euer Gesicht ein wenig blöde, Herr Bürgermeister! NikolanS. DaS kommt von angestrengter schwerer Arbeit, weil man in diesen uurnhvollen Zeiten stets

die Feder schärfen muß. Hans. Ja, ja, Ihr seid ein grundgelehrter Mann! Man rühmt Ench weit und breit. Nikolaus. Nu, nu, eS geht so mit! Doch aber möcht' ich wol mein Manlthier jetzt besteigen. Wo ist eS denn? HanS. Euer Manlthier, strenger Herr? Nikolaus. Nun ja, das Steigen ist in meinem Alter sehr beschwerlich, niein Körperbau auch dazu nicht geeignet. HanS. Herr Bürgermeister, freilich, Ihr seid etwas stark gebaut. Nikolaus. Und wo ist denn der Bürgermeister Kirchmair, mein Kollege? HanS. Ei schant

. der gestrenge Herr Bürgermeister ist schon fort! (hämisch) Nun, der hätte wol auf Euch hier warten können. Nikolaus (ungeduldig). Aber mein Maukthier? Hans. Ja, das Maulthier ist ebenfalls nicht da. Nikolaus. WaS soll ich davon denken? Hans. Ei, strenger Herr, Ihr seid ja ein gar weiser Mann, denkt Ench das Klügste dranS. Nikolaus. So werd' ich wol zu Fuß den Fels hinuuter gehen müssen (will ab). Hans (hämisch lachend) — oder springen! Nikolaus (sich zu ihm wendend). Was soll das heißen? HanS

(ihm den Weg vertretend). Das soll heißen, strenger Herr, daß Ihr jetzt gutwillig Euren Mantel, Hut und Schwert und Enre Sporen in meine Hände legt.*) Nikolaus (staunend). Wie uud warum das? HanS. Um schnell hinabzukommen würde das Geräth Euch hindern. NikolanS. Verplandre nicht die Zeit, voran! Hans. Legt ab, Herr Bürgermeister, ich sag's Euch noch im Gnten. Nikolaus (ungeduldig). Was soll das leere Ge wäsch'? Eil', daß wir hinunter kommen. HanS (lachend). Ihr kommt gewiß geschwind ge nug hinab, darnm legt ab ans

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Bozner Zeitung
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Page 10 of 10
Date: 07.07.1876
Physical description: 10
unter den vielen Kreuzen knieten bald nur mehr Martha und ihr S?hn Bigil. »Die beiden Weiber, deren Gespräch wie vorhin belauscht, trip pellen gerade um die Ecke der BegrSbnißfliitte. „Und- — sagte die eine. Na, ja,! Der viele Verdruß' erwiederte die zweite stehen blei bend.' »Die Aufregung ha^en Frau Anna in die Erde gebracht. Die Mißhandlung der Adlerwirthin ist — wie ihr wißt laut worden. Der neue Förster, man sagt auch ein Liebhaber der Wir thiv, hat bei Gericht die Anzeige g'macht und jetzt sitzt der Hans

halt in Innsbruck. Wird's gar nicht wissen, wie schnell'S mit der Mutter zu Ende gegangen. — Die Ma tha nur kann sich freuen, wenn er kommt!' „Ob sie das G'schäft! weiter führt?' fragte die Begleite»in wieder. „Möglich wär'S' antwortete das Weib. Die Lent sagen aber, der HanS hätt ziemlich viel verspielt. Es stand nicht gar glänzend. Die Schweizerfuhrleut werden auch nicht mehr einkehr n, wie man hört; Die Frau Wirthin ist nur beim jungen Volk beliebt. Wenn der HanS wieder frei

ist, ich mein eS gibt G'fchichten. „Pot — pst' — flüsterte die Gesellschafterin. »Dort kommt sie.' — Die beidcu edlen Seelen erwiederte mit gewinnender Freundlich keit den Gruß der Frau Adlerwirthio, die an ihnen vorbei, mit dem jungen Bigil der Kirche zulenkte und bald in derselben ver schwend. Auch die Weiber mußten sich zum großen Leidwesen trennen, um in ihre Wohnungen zurückzukehren. DaS Sprichwwort: „Was der Hans! gethan, «ann der Hans nicht lasse»' hätte wieder einmal den traurigen Sieg der Wahrheit

erstritten. ES war zwar nicht vorauszusehen gewesen, daß unser HanS sobald wieder in seine alten Fehler zurückfallen würde; Doch früh genug kam die Aenderung Noch waren nicht zwci Jahre feit der Heirath Hansens mit Martha verflossen, als ersterer wieder Geschmack fand an Trink- und Spielgelagcn. Die Gäste, welche beim Adlerwirth zusprachen, und denen HanS als Wirth eine und die andere Gefälligkeit thun z« müssen glaubte, gaben die erste An regung auf« neue die Karten zu ergreifen. So ungern es Frau Anna

und Martha sahen, sie könnten eSnoch nicht gut ändern und erhoben nur von Zeit zu Zeit Einsprache gegen daS Zuviel. Die Gelegenheit war jedoch vorhanden und bald fühlte sich Hans schon gelangweilt, wenn niemand in der Gaststube sich befand, der mit ihm spielen wollte. Um sich zu zerstreuen ward dafür dem Glase wackerer zugesprochen. Von Arbeit in oder außer dem Hause durste man «ach einiger Zeit auch nichts mehr sagcn,wolllc mau deu Wirth nicht ernstlich erzürnen. Zwei Knechte waren ohuedieß genügend

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 08.06.1872
Physical description: 8
Beilage zum.Tiroler VolkMatl' Nro. Wie der Michel und der Hans nach der Arbeit eine politische Rundschau hatten. Mich!: Sei so gut und erzähl mir, wie'S in Spanien zugeht. Du müßt's wissen, weil Du ein so fleißiger ZeitungSleser bist. HanS: Laß mich mit Spanien aus. Da weiß man ja nie. wie'S ei gentlich steht. Der Telegraph lügt, daß eS eine wahre Schand ist. Vorgestern in der Plauderstube habe ich g-hört, ein römisches Blatt hab' die Carlisten zusammengezählt

, die sich nach den Re- rungstelegrammen schon unterworfen haben. Und wie viel meinst Du, daß es herausgebracht?— Genau 71.000 Mann. Michl: DaS heißt sich selbst in den Sack hineinlügen; weiß gar ich es, daß die amtlichen Depeschen bisher auSg'sagt haben, eS gäbe nur schwache Carlistenbanden. AlleS in Allem seien höchstens 9000 bis 15,000 Aufständler. HanS: Aber gar so übel nehmen dürfen wir's den Madridern nicht, . wenn sie die halbe Welt blau anlaufen lassen; sie könnten die Wahrheit nicht einmal sagen, wenn sie auch wollten. Michl

: Wie so? Hans: Einfach deßwegen, weil sie in Madrid selbst nicht zu wissen scheinen, wie'S in den Provinzen zugeht. — Hat der König neulich ja gesagt: „Alle Tage versichern mir die Minister, daß eS mit dem Aufstand vorbei ist, daß die Insurgenten zu Tau- / senden sich unterwerfen, und doch gehen alle Tage neue Truppen ab. DaS begreife ich nicht recht.' Michl: Aber ich begreif's; eS sind halt die Depeschen vom Kriegs schauplatz lauter Lug und Trug. HanS: Auch der König wird's begreifen, wenn.sie ihn zum Land

hinausjagen. Michel: Kein Schaden, wenn der Sohn deS großen Annexander ein Exkönig wird; wir haben in Europa sonst Freimaurer-Fürsten genug, mein' ich. HanS: Ja, ja, solche GewissenSpeiniger gibt'S einige, um bescheiden zu reden; und wenn ein Fürst nicht ein Freimaurer ist, so schauen ihn diese weiter zu bringen oder mundtodt zu machen, damit sie dafür regieren können», Michl: Heißt Amadeus nicht auf deutsch Gottlieb? Hans: Ja, so viel ich g'lesen hab', schon. Michl: Ein hübscher Gottlieb das. Gerade

Herzens. — Wie der jüngere, so der ältere Bruder. Nachdem er die Fürstin.... verlassen, um der Mar quise... zu huldigen, zog eS ihn wieder nach Mailand, um bei seiner alten Liebe, der Marquise.... anzuklopfen. Diese aber hat ihm mit aller Höflichkeit die Thür gewiesen. — DaS sind die Sitten der Söhne Victor EmanuelS. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamme/ HanS: So was, mußt wissen, gereicht ihnen bei den Freimaurern nur zur Empfehlung. Glaub mir Victor Emanuel hätte sich sicher nicht so einfädeln

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 29.05.1872
Physical description: 8
Betlage zum Liroler VolkMatt' Nro. 43 Ein Duett mit rauhen Summen. Guten Abend! grüßte jüngst ein nach Haufe gehender Bauer, HanS deS Namens, seinen eben nachkommenden Nachbar; bist Du heute auch in der Stadt gewesen? Jaggl: Ja freilich, hab' müssen Geld bringen; weißt wohl, wenn man halt so einen Studenten drinnen hat, dann ist immer der alte Gesang: „Vater! ich brauche Geld.' Hol's der Kuckuck! HanS: Ich hab' Dich g'rad'vom Kassehaufe außergehn fehen, nachher hab ich mir gedacht: Geh', frag

ihn, was etwa in den Zeitungen steht! — Ich hab'nicht Zeit g'habt, lesen zu geh'n. Jaggl: Ja, was ist drin g'standen! halt alleweil von den Liberalen und von den Klerikalen und die G'schicht vom Bozner Gymnasium. HanS: Ja wie, müssen die Franziskaner Pater wirklich außi? Jaggl: Es wird so sein; die Regierung will's, und der Stadtma gistrat sieht'S auch gern — dann mach's anders! HanS: Ja wer zahlt denn die weltlichen Professoren — und was das ganze Zeug kostet? Jaggl: O Du einfältiger Mensch! Um das fragen

die Herren nickt, wenn ihnen mal etwas in Kopf steckt; die Ehr lassen sie schon uns. Hans: Ja so! sonst Heißt'S' immer, wer schafft, zahlt. Wär ganz bequem daS, wenn ich nur zu schaffen brauchte und andere zahlen thäten. Jaggl: Siehst Du, in Deutschland draußen jagen sie nun die Je suiten fort; und wenn die weg sind, müssen die anderen Kloster leute d'ran. In die Schulen kommen lauter weltliche Lehrer, uud daß die nicht Betbrüder sind, dafür haben schon die Uni versitäten gesorgt. Verstehst mich? Unsere

Herren machen es aber den Draußigen nach; gehts krumm oder g'rad', ist ihnen Wurst. Ist's noch so theuer, was kümmert sie das? Der Steuer säckel muß dran. Zu zahlen und Militär zu stellen, ist daS Volk ja da. So geht's in den konstitutionellen Staaten, verstehst Du? Das Militär brauchen die Herren, damit sie sicher sind. ' Hans: Ja, ja — das sieht man schon in Preußen; da brauchen sie das Militär jetzt nur, um's Reich zusammenzuhalten. Ob so ein Reich lange hält, das sich nur auf Bajonette und Pickel

hauben stützt? Jaggl: Es wirds die Zukunft zeigen. Wenn die neuen deutschen Brüder alle so gerne Preußen sind/wie dieElsäßer und Lothrin ger, so kanns nicht fehlen. Hans: Ist's war, daß in Straßburg draußen bei einer Feierlichkeit zwei deutsche Schullehrer einen alten siebzigjährigen Mann völlig erschlagen haben, weil sie ihn für einen Franzosen g'halten? Jaggl: Ja so ist's; aber es waren bessere Schullehrer, gar Pro fessoren. Man hat die neue deutsche Universität eingeweiht. Hans: Die preußischen

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 21.09.1872
Physical description: 6
, es seien die Wohnungen für 1600 Thomas Prunner, 1L0Q Fraiizisl Bropp, 1601 Perrhanes Casp., 1602 Noell Mai x, 1603 Schweiger Sim., 1ti04 Weicrlechner Paul, 1605 Perthanes Casp., 1606 Burger Melchior, 1607 Bischer And., 1608 Noel Marx, 1610 Burger Helios, dann Weierlcchner Paul, 1611 Perthaues Casp., 1612 Brandmair Thom., 1613 Egcn Niclaus, 1614 Kurzer Melchior, 1615 Kaufmann Hans, 1616 Egen Nicl., 1617 Miller Bartl, 1618 Flamm Georg, 1619 Bürger Welch., 1620 Mösl Balth., 1621 Brandmair Thom., 1622

Kaufmann Hanus, 1623 Mulet Jakob, 1624 Weicrlechner Osias, 1625 Egen Nicl., 1626 Ziegler Tob., 1627 Brandmair Thom., 1628 Hetzner Hans, 1629 Egeu Alex., 1Y30 Uott Mr., 1631 Roßkopf Balth., 1632 Linser Erh., 1633 Brandmair Thom., 1634 Ziegler Tob., 1635 Hezner Haus, 1636 Egen Alex.', 1637 Weigele Casp. 1638 Hang Casp., 1639 Janegger Hans, 1640 Ncsser Ferd., 1642 Linser Erh., 1643 Rott Ulrich, 1645 Janegger Hans, 1646 Brandmair Georg, 1647 Linser Erh., 1648 Ziealer Christ., 1650 Weißer Gaud., 1651 Georg

Prantmair, 1652 Ziegler Tob., .1653 Ramblmair Weit, 1654 Gaimb Hans, 1657 Pejßer Gaud., 1658 Prantmair Georg, 1659 Zieglcr Christ., 1660 Storch Michl, 1661 Rott Paul, 1662 Ziegler Christ., 1663 Peißer Gaud., 1664 Waid Hans, 1666 Egger Franz, 1668 Kager Joh., 1669 Prantner Pet., 1670 Zieglcr Christ., 1671 Storch Michl, 1672 Maid Hans, 1673.Bürger Und., 1674 Studemauu Wolsg.. 1675 Maitinger Georg, 1676 Waid Hans, -1677 Bürger And., 167L Maitinger Georg, 1679 Storch Frz^ 1680 Hohler Hans, 1681 Burger And

., 1682 SticklerFerd. u. Christ. Hastler, 1683 Prantner Seb., 1684 Hohler Haiis, 1685 Burger And., 1686 Hafner Christöf, 1687 Waid Hans, 1688' Stickler Ferd.. 168? Breitenberger Balth., 1690 Burger And., 1691 Prantner Seb., 1695 Burger And., 1696 Keil Adam, 1698 Resch Joach., 169? Keil Adam, 1700 Breitenberger Balth., 1701 Burger And., 1702 Breitenberg Balch. u. Seb.' Prantner, 1703 Keil Adam, 1704 Langenmäntl Mart., 1705 Rufin Frz., 1706 Breitenberger Balth., 1707 Langenmantl Martin, 1708 Rüstn Frz

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 16.07.1880
Physical description: 4
in der Sammlung. Der Kaiser spendete eine goldene Vase und Schüssel, die als die werth vollsten der gesammlen Gaben bezeichnet werden. Der Ehren-Präsident des Bundes-Schießeus, Erzherzog Carl Ludwig, hat eine Gabe gespendet, welche als ungemein so hat Mutter Barbara bis jetzt weder mit Dir, noch mit Hans darüber gesprochen?' „Nein, bis jetzt noch kein Wort, Uli!' „Je nun. dann hat Dich die Großmutter also auch noch nicht mit ihm verlobt?' „Mit Worten freilich nicht.' versetzte Vreneli. »aber in Gedanken wohl

und die hat Hans nur allzu gut ver standen. Die Großmutter und der Hans verstehen sich gegenseitig, ohne den Mund auszuthun.' Ulrich schien eine Weile nachzudenken, dann sagte er, sich aufrichtend: „Es wäre doch noch die Frage, ob Deine Großmutter ihre Absichten nicht aufgiebt, wenn Du ihr sagst, daß Dein Sinn sich aus einen anderen Mann gelenkt hat.' Vreneli schüttelte wehmüthig den Kopf. „Bei der Großmutter stehen die Entschlüsse so fest wie der Eigerfels da drüben,' sagte sie; „und Du könntest eher

einen Berg abheben, als sie auf andere Gedanken bringen.' „Wenn aber dem Hans nicht so viel an dieser Heirat gelegen wäre?' fragte Uli weiter und heftete einen for schenden Blick auf daS Mädchen. „Komm', Vreneli, ge stehe mir einmal frei und offen, wie vor Gottes Angesicht: Hat Dir Hans vielleicht schon einmal gesagt, daß er Dir gut sei?' geschmackvoll bezeichnet werden muß. nämlich eineu hohen Pocal von werthvoller figuralischer Ausstattung und reich mit Gold und Silber ausgelegt. Erzherzog Albrecht

. Dr. Würzer beantragt die unbedingte Bewilligung des Verkaufs. Die Stiftung sei perfect, somit Niemand mehr zu befragen. Dem Landtag komme das Bewilligungsrecht nur insoweit zu, als der Werth der Verkaufsobjecte die Summe von 500 fl. übersteige, im Uebrigen habe das Aufsicht-recht über Stiftungen die Statthalter«. Der Abg. Graf Melchior! hält die Angelegenheit »Noch niemals z Du weißt ja. Hans ist kein Freund von vielen Worten.' „Ja, er ist ein echter Gemsjäger; er hat sich mit Leib und Seele diesent

^Gcwerbe crgeden und denkt vielleicht nicht einmal an'- Heiraten. Was meinst Du, Vreneli, wenn ich einmal offen mit ihm reden würde?' Vreneli bebte zusammen. „Um's Himmelswillen, thue das nicht!' rief sie rasch und ängstlich. „Wer weiß, was daraus entstehen würde, wenn Hans etwas merkte. Lieber wollte ich die Lütschine aus ihrem Belte treten und Föhrenbäume und Felsblöcke dahertreiben sehen, als Hans in seinem Groll erblicken.' „Du glaubst also wirklich, daß er Dich lieb hat, Vreneli?' „Hm,' erwiderte

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Volksblatt
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Page 8 of 10
Date: 17.03.1877
Physical description: 10
die Aussaat sind zu neuer Verherrlichung.' (Forts, folgt.) , O * Die Compromiß-Macher. (Humoreske.) , - v . ^ „Clas, ich sage Dir, das muß anders werden! Das geht so nicht weiter- Wir müssen zeigen, daß wir Männer sind und auch unsern Willen durch setzen können!' „Ganz meine Ansicht, Hans. Ich war's längst satt! Wir wollen dem Gutsherrn beweisen, daß wir keine Leibeigenen mehr, sondern freie Bauern sind, die auch ein Wort mitzureden haben.' . Und der Clas legte zum Zeichen des Bündnisses seine Rechte

in die Hand seines Vetters Hans, sah grimmig und muthig drein, und Beide machten gewaltige Fäuste, als hätten sie Jeden, der noch an ihrem qnten Rechte rütteln oder den Ernst ihrer Absicht bezweifeln wollte, niederschlagen mögen. . ^ ^ ^ Hans und Clas waren zwei russische Bauern und zwar „freie' Bauern, denn die Leibeigenschaft hat bekanntlich in Rußland aufgehört, — so steht's wenigstens auf dem Papiqr und so ist es in den Zeitungen und in den Geschichtsbüchern zu lesen. Aber die Bauern

waren mit ihrer „Freiheit' und den „Rechten', die man ihnen eingeränmt, nicht sonderlich zufrieden und meinten, das Ding habe wol einen andern Namen bekommen,' in der That aber sei Alles beim Alten geblieben. „Clas', sagte der Hans, tapfer mit der geballten Faust in der Luft ' herumfuchtelnd, „hat man uns nicht versprochen, daß wir unsern Gemeinde vorsteher selbst wählen sollen — und was geschieht?' „Der Gutsherr', versetzte Clas wüthend, „sagt, Ihr Bauern seid Ochsen! und ernennt den Vorsteher

haben.' „Das wollen wir', bestätigte Hans und leerte ärgerlich sein großes Schnapsglas. Am Abend war Versammlung der Wahl- und stimmberechtigten Bauern im „Goldenen Krug'. Es ging laut und heiß her, man tobte'und schwur, das „Recht' der Bauern hochzuhalten und die Willkür des Gutsherrn nicht länger mehr zu dulden. „Wir sind keine Sclaven, die keinen Willen haben', hieß es; „auch keine Ochsen, die sich geduldig in's Joch, spannen lassen; wir wollen Männer sein!' ' Jeder hob die Rechte empor und schwur, standhaft an dem gemein

an, der Clas den Hans, der Kunz den Hinz; der Eine wollte gern wissen, was der Andere dazu sagen würde^ und als der.. Clas leise nickte, da nickten sie alle. -„Seht,!' fuhr der Gutsherr fort, „Ihr wißt ja, daß ich's gut mit Euch meine, daß ich für Euch denke und für Euch haydle.' Man hat Euch Rechte eingeräumt, und die respectixe ich auch, gewiß; aber man soll kleinen Kindern ebensowenig Waffen in die Hände geben, wie dem Volke Rechte; das ist gefährlich für den Staat und die Gemeinde

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 03.08.1880
Physical description: 4
hatte, als für seine Beute. Hiob dage gen schlenderte gemächlich an jenen Schrecken der Natur vorüber und betrachtete sich jedes Blümchen, jeden Schwet» terling Md die Steine in den Schluchten. Hans vergegen wärtigte die trotzige Kraft, die vorwärts stürmt, Hiob den schlechten Sinn, welcher bewundert. Als das Abendbrot aufgetragen ward, nöthigte Hiob auch Barbara und Vreneli, an dem Mahle Theil zu neh men und sein Frohsinn wußte allmählich fast Aller Stirn aufzuheitern; nur Hans blieb finster und einsilbig

wie ge wöhnlich. Als aber die beiden Frauen vom Tische aufge standen waren, machte Hiob noch einen letzten Versuch, Hans aufzuheitern; er goß ihm das Glas voll Kirsch wasser, klopfte ihm freundlich auf die Schultern und sagte lächelnd: „So trinke doch, Du Kapitalschötze! Heute darf das Airschwasser reichlich fließen wie Wasser aus einem Felsen» born. Man kennt nun die Quelle und morgen wird die Feldflasche wieder gesüllt „Helfe uns Gott!' rief Ulrich; „wo habt Ihr denn diese wunderbare Quelle entdeckt

' seine Bewunderung darüber ausgedrückt hatte; „wenn Du erst wüßtest, was ich gestern entdeckt habe, hoch oben auf dem Grat eines Felsens, denn das Schmelzen des Schnees bloßgelegt hatte! Ein ganzes Nest vom schönsten Kry stall. Beiläufig gesagt, Hans, als ich über die We»- geralp kam, habe ich Gemsenfährten aus dem Upigel ge sehen; ich könnte Dir den Wechsel zeigen.' „Mir braucht man kein Wild nachzuweisen,' versetzte der Jäger trocken ; „wendet Euch an Ulrich', suhr er spöttisch sort, „vielleicht

könnte ihm die Gelegenheit Lust machen, einmal sein Heil auf der Jagd zu versuchen.' „Du hast es errathen. Hans!' erwiderte Ulrich. „Die Gelegenheit lockt mich sogar heute noch. Gebt mir nur die nöthige Auskunft und ich gehe schon morgen auf die Mische.' „Du?' rief Hans aufspringend. „Zum Teufel! Jst daS Dein Ernst?' »Mein voller Ernst! Ich erbitte mir vom Oheim mei nen Stutzen und meine Jagdgeräthe zurück, die ich ihm zum Aufbewahren überlassen habe.' „Ist eS wirklich wahr?' rief der Greis; „Du willst wieder Jäger

der Krystallsucher; „meiner Treu', Uli wird sein Wort halten! Ich will heut Abend noch den Himmel bitten, daß er ihm den schönsten Gem senkaiser schußgerecht zuführe.' , „Ja thut das, bittet den Himmel darum, Onkel Hiob!' rief Ulrich lebhast und. faßte den Alten am Arm. „Für ein solches Glück gäbe ich gern die Hälfte meines , LebenS bin!' letzte er mit einem leidenschaftlichen Blick aus Vre neli, der seinem Vetter Hans, nicht entging, hinzu. Dieser runzelte finster die Stirn und biß sich auf die Lippen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 27.07.1880
Physical description: 4
, das Feuer wieder anzuschüren und ging nach einem Speiseschränkchen, um das Nöthige zu einem Gedeck und Abendbrot für den Ankömmling zu holen. Erst jetzt war der Jäger Ulrich's Anwesenheit gewahr. .Grüß Dich Gott, Hans!' bewillkommnete Ulrich seinen Vetter und trat auf ihn zu. Dieser gab keine Antwort, sondern blickte sich rasch nach Vreneli um, deren Augen nicht von dem Holzschnitzer ließen. Ohne ein Wort zu erwidern, trat er an den Herd, hing seine Bü^se an die Wand, setzte sich auf den Holz klotz

, der neben dem Herde stand und streckte seine beeisten Füße vor den Flammen aus. Ulrich war zwar an das wortkarge, mürrische Wesen seines Vetters gewöhnt, aber dieses Mal schien er doch etwas betroffen darüber. Er setzte sich auf die andere Seite des Herdes, lehnte den Rücken an die Wand, ver schränkte die Arme und schaute HanS an. .Die Gemsen scheinen nicht mehr zahlreich zu sein auf Euren Almen da oben,' sagte er mit einem leichten An- flug von Hohn, .wenn der Vetter HanS gerade so wieder heimkommt

, wie er ausgezogen ist!' HanS zuckte die Achseln und versetzte geringschätzig: „Wer hat Dir denn jemals gesagt, daß es viele Gem sen auf den Almen gibt, wenn ihnen das Thauwetter er laubt. ihre Aesung auf den steilsten Zacken zu finden?' „Aha, der Vetter hat sie da droben auf den Zacken nicht auf>uchen wollen, forschte der Holzschnitzer weiter. Hans warf ihm einen grimmigen Blick zu, wandte sich ab und jagte mit einem gewissen Stolze: „Ich komme soeben von den Schreckhörnern herunter.' Bei diesen Worten wandten

sich die Frauen erschrocken nach ihm um und selbst Ulrich konnte eine gewisse Be sorgnis nicht bemeistern, denn die Schreckhörner sind in der That die höchsten Zacken oder Zinken, welche den Mettenberg überragen und ihr Name bekundet genugsam, wie g-jürchte! sie von jeher waren. Selbst die Jäger wa gen sich »ur selten dort hinauf und es gibt ihrer nur wenige, welche die scheue Gemse bis zu diesem ihren letz ten Zufluchtsort zu verfolgen wagen. Ahne Barbara, welche ihrem Großneffen Hans soeben den Tisch

gedeckt hatte, kam herzu und fragte mit merklicher Angst in ihrer Stimme: „Ist es wahr, Hans, kommst Du wirklich von dem Schreckhorn herunter?' „Weßhalb soll es denn nicht wahr sein ?' versetzte Hans und blickte sie an. .Dort droben sind sie alle geblieben!' murmelte die alte Frau halblaut und mit einem Schaudrr vor sich hin; „Alle, Alle, — Vreneli's Vater, der Vater ihrer Mutter und der Vater des Aehni. — Es besteht ein alter Hatz zwischen den Schreckhörnern und unserer Familie

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Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 06.02.1878
Physical description: 4
der Ueber- prüfungs-Mitglieder. l V. Wahl des Oberkommandanten. V. Wahl des Magazinsverwalters. VI. Verschiedenes. — Anträge, welche allenfalls gestellt werden, müssen 24 Stunden vor der Versamm lung schriftlich an die Kommandantschaft gestellt werden. Sehr zahlreiche Betheiligung wegen der Wichtigkeit der Gegenstände unbedingt nothwendig. * (Hans oder Hänschen — das ist die Frage.) Ein sicherer „Hans Obrist" gibt gestern in den „Nachrichten" eine lange Erklärung ab. Aus dem Inhalte derselben läßt

sich ent nehmen. daß dieser Hans derselbe ist. welcher zeitweilig auch unter dem sittsamen Namen Johann oder Johann Georg (Ingo) umgeht. Dieser Hans kann die Erklärung des alten Obrist Hans von Stans, welche wir gestern erwähnten, „nur im Sinne einer ihm zugefügten Beleidigung auffassen." Er schreibt u. A. Folgendes: „In Stans existirt ein Bauer, welcher sich in seiner ländlichen Einfalt darüber moquirt" rc. Wir zitiren diese Worte «ls eine Bildungs- und Stylprobe des Herrn Redakteur des „Tiroler Boten

" gegenüber seinem alten, ehrwürdigen Onkel. Dann meint der junge Hans in den „Nachrichten", daß der Dichierruhm des alten nicht leiden werde, da in den Augen ge bildeter Leute von Geschmack (wie es natürlich das Publikum der „Nachrichten" ist) „eine Verwechslung ohnehin nicht stattfinden könne". Natürlich meint damit der junge Hans, daß sein Dichierruhm so erhaben dastehe, daß man seine Poesien doch von Weitem kennen müsse. „Bescheidenheit ist eine schöne Zier — doch kommt man Weiler ohne ihr!" Endlich

erklärt der junge Hans noch,

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Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 11.01.1878
Physical description: 6
er sich sern von allen Spähe:- blicken unbewacht und unbcl.mscht, da ging ihm das Heiz aus. eine mue Welt ivurde in seiner Seele lebendig und die wunderbarsten Gedanken erwachten in dem großen un geschlachten Kipfe und eine Fluth von Worten, von schö nen klingenden Worten, quoll über seine dicken, wulstigen Lippen. Ueber seine Mißgestalt, seinen Hang zur Einsam keit und über seine Sucht, mit sich selbst zu redin, hatten ihn die Leute den „tollen Hans' genannt. Mir aber kam das, was Hans

mit sich selbst und mit den Vögeln im Walde und mit den Nesthockern im Grase sprach, um Vie les klüger und um gar Vieles schöner vor, als was alle übrigen Leute zusammengenommen in dem Stücke redeten. Den tiefsten Eindruck machte auf mich die Schilderung der folgenden Scene. Die schöne Sängerin Ella, die in den Herbstinonaten der letzten Jah.e ihren Urlaub in dem selben Orte vollbrachte, indem der tolle Hans zu Hause war, lag hoffnungslos darnieder. Hans wußte lange nichts von ihrer Erkrankung. Erst als Alles, was in Wald

! und die vielen Liebhaber . . »Die vielen Liebhaber?....' murmelte Hans und fügt werden, so sind die KreiSschulinspekloren schleunigst mit gemessener Weisung zu versehen, den bxregten Miß- stan^ WHA' AW^^iHuuHfMdieh strenge HewlAng^dcr^echangenm^lnown^ngenTorge? zu tWen. A Italien K^nigVlktWZmaimkl ist nach kur zer Krankbeit am iZEd. in Rom gestorben und am ' selben?Tage^^h w^He Kronprinz Humbert^zumsHK- n>ge von. Italien prötlamirt. R>oi est mort, vive le röi! Der neue König behielt das eben erst neu

. Die Leute kamen, schmückten die Gräber ihrer Lie ben und gingen schweigend wie sie gekommen. Abseits von allen den geschmückten Gräbern, in einem stillen Winkel klaffte eine frisch aufgeworfene Gru!>e. Sie war noch leer, aber sie harrte ihres Bewohners. Der Dichter wünschte in dieser Scene Nacht, Sturm und Blitz. Eine Gestalt, scheu mit wirrem Blick und flatternden Haaren, irrt durch das Dunkel. Es ist Hans. Ueber die Gräber hin gleitet sein Fuß. Bei jedem Blitz, der die Nacht sekundenlang durchreibt

mit 19, Franz Jnnerebner mit 22, Jos. Rößler mit 14 und Oberingenieur Eder mit 13 Stimmen. Ein äusführlicher Bericht über die gestrige Sitzung folgt morgen. (Programm) zu dem heute Ab«nds 7 Uhr im Saale des Gesellenhauses stattfindenden II. Musikver- eins-Concerte. 1. Ouvertüre zur Oper .Hans Hei»

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Volksblatt
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Page 11 of 12
Date: 28.04.1877
Physical description: 12
über Dich gebracht. Lerne von ihm und weiche nie, auch nicht in der bittersten Noth, vom Pfade der Tugend und des Rechtes ab. Das Leid, das mich betroffen, ich verdiene es — bete für mich!' Und die raf- selndenSchlüssel des Kerkermei sters trennten bald Vater und Tochter, und der Gefangene war wieder allein... Alt- Bekannte. (Mit Abbildung.) „Der Hans ist wieder da! Seht einmal den Hans, wie hübsch, — was der für ein Herr geworden ist!' „Ist das der Hans? Nein, der sich aber gemacht!' . Ja, es war Nachbar

s Johann, der vor einem halben Jahre als baarfüßigcr Bursche das Heimatdorf verließ, um bei dem Herrn Baron von Schlenderhan in Dienst zu treten, und der jetzt zur Kirmeß einen Tag Urlaub erhalten hat man kennt ihn gar nicht wieder! Hat und zum ersten Male nach Hause zurückgekehrt ist. Weil Hans ein anstelliger^ flinker Junge war, der gern mit Pferden umging, wurde er von der Guts herrschaft in eine Lakaien-Livree gesteckt und zum Kutscher der Pony's ernannt^ und in dieser seiner neuen Stellung

und Würde präsentirte er sich nun den staunenden Dorflindern, den ehemaligen Gespielen, die verwundert die Hände zusammenschlagen und ihn mindestens für den „gnädigen Herrn' selbst halten^ „Hans, was bist Du geworden?' ruft Nachbar's Lieschen und starrt offenen i Mundes den ein stigen Kameraden an. „Hans, man kennt Dich kaum noch,' sagt der ! Gänsebube Fritz, die Hände auf-die Knie legend; und selbst der Hund bellt die fremde Gestalt an, die Gänse recken die Hälse und schnat tern, die ganze Dorfjugend eilt herbei

, anfangs ' etwas scheu und zurückhaltend, allmälig aber Muth fassend, da sie sieht, daß es wirklich der Hans ist. Und mit wel chem Selbstbe wußtsein steht unsk^r Held da in den Gamaschen, der hellgrauen Tuchhose, dem dunkelblauen Rocke mit den blinkenden Knö pfen, der weißen Halsbinde nnd ^ dem glänzenden 'S Lederhute mit der H Rosette dran. Wie selbstgefällig er die Huldiguu- ^ gen entgegen > nimmt, die ihm ^ gebracht werden, — er glaubt am Ende selbst, et was geworden zu sein!. Ein Feld herr

kann nicht stolzer in die er oberte Stadt ein rücken, wie unser Hans in sein Hei matdörfchen. Und ein „Herr' ist der frühere Mnse- bube geworden; raucht er nicht tapfer seine Ci garre, hat er sich nicht sogar eine Lorgnette ange schafft? Wir lächeln über das Gefah ren des kleinen Hans, aber — die Hand auf's Herz! — ist das Bild nicht voll aus dem Leben gegriffen, geißelt nicht der feine Humor des Bil- deS die am meisten verbreitete menschliche Schwäche — die liebe Eitelkeit? Mehr oder minder spielen

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Bozner Zeitung
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Page 10 of 10
Date: 23.06.1876
Physical description: 10
schon heraus- schellm. Damit schwang er mit kräftiger Hand die Peitsche, daß cS laut wiederhallte, und hielt, als-sie vor daS Thor gelangt waren, die Pferde an. Rasch sprang er vom Wagen und zog die Glocke. Laut brummend irrte der Ton durch die Gänge im Innern des Ge bäudes. „Martha,' sagte dann Hans, „steig aus Ein Schluck Wein wird Dir gut thun. Ich rede mit niemanden davon, wo ich Dich gesunden,' flüsterte er heimlich, „und gebe Dich gerade für meine Kellnerin au«,' setzte er mit nachdrücklicher

Betonung hinzu. „In der Gaststube droben könne» wir vielleicht mitsammen diskuriren. Wer weiß, ob ich Dir nicht helfen kaun.' Martha folgte schweigend. Sie suchte ihre losgewordenen Zopfe fest zunestelu und ihre Kleider in etwa« von Schmutz und Kvth zu reinigen. „Ein verdammt nettes Mädl,' sagte mittlerweile HanS zu sich selbst, während er die Stränge vom Wagen loshängte, um die Pferde für den Aufenthalt schneller in den Hof zu bringen. „Sie icheint da nicht bekannt zu fein, sonst wär sie in ihrer Lage

zu thun gehabt in Innsbruck/ erwiederte HanS. „Die Geschäft waren bald abgemacht und wie ich nach eine Kellnerin' — er zeigte aus Martha — ,für meine neue Wirthschaft bekommen hab, denk ich — jetzt hast Du nichts mehr zu suchen und bin fort gefahren. Auf die Weise komm ich noch morgen heim. Aber nun thust mir die Pferde in den Hof — wir bleiben ein Weilchen da — oder noch besser, ich besorg das selbst und Du schaust uns um einen guten Tropfen Rothen. Der Knecht betrachtete neugierig Martha

, die sich etwas abseits gestellt hatte, trollte sich aber bald von daanen, um in das im ersten Stockwerke befindliche Gastzimmer daS Verlangte zu bringen. HanS wieß Martha an eben dahin zu gehen. Er würde nicht lange mehr säumen. DaS Mädchen hatte sich in die Fensternische gesetzt, welche die Aussicht aus die Straße des OrteS gestattete. Der Kopf ruhte schwer in Martha'S Hand. „Was soll ich thun?' sprich sie halblaut vor sich hin. „So schmählich fortgejagt, ohne Geld und ohne Hilfe! Soll ich zurück — nach Abfam

laufen gut. — Wo bleibt ihr heut übernacht? — In Jmst? — Oder wird in einer Tour bis Landeck g'fahren?' „Wo denkst Du hin? Hausknecht,' sagte HanS, der eben in'S Zimmer getreten war. In Jmst muß jedenfalls längere Rast ge halten werden. Macht sich aber bis dahin das Wetter recht auf, so könntS wohl sein, daß wir noch bis MilS fahren, um morgen zeitlich daheim zu sein. Nicht, Martha?' Diese nickte verlegen. „Meinen Füchsen. Hausknecht,' sprach dann HanS, „kannst noch ein wenig Hafer aufschütte

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 17.02.1879
Physical description: 4
ich doch, daß Dein Liebe niemals tief und innig gewesen ist; ich gebe Dich frei." „O, mein Gott, HanS, quäle mich nicht!" schluchzte Gertrud. „Du bringst mich zur Verzweiflung. Muß ich eS Dir denn noch wiederholen, daß ich Dich nur allein liebe, daß keine Macht der Erde, auch meine Mutter nicht, mich von Dir trennen soll?" „So beweise eS mir," gab Hans finster zur Antwort. „Aber nicht mit Worten, sondern durch die That. Verlaffe die Mutter und daS elterliche Haus und gehe mit mir. Glaube mir, die Mutter

wird Dir vergeben, und dann ist das Ende dieses elenden Lebens für uns da. „Aber wohin? HanS! Du hast mir selber gesagt, daß Du keine Frau ernähren könntest, wenigstens nicht jetzt; Du hast eS selber gesagt, daß wir nur leben könnten, wenn die Mutter mein Erbtheil herausgäbe." „Nun ja, Gertrud, allerdings, aber fei fest überzeugt, daS wird sich alles von selbst machen, sie wird eS Dir herausgeben, wenn Du nur soviel Courage hättest, einen etwas aparten Schritt zu thun. Sieh', Du gehst

mit mir. In P. habe ich einen alten Freund, der in der letzten Woche Pastor geworden ist. An ihn wenden wir uns, und er wird nicht austehen, uns nach Ge setz und Recht zu trauen, nebenbei ist er wolhabend und wird für unser erstes Fortkommen sorgen. Später wenden wir unS an Deine Mutter und — wenn sie Dir geflucht hat, sie wird den Fluch zurückoehmen, nur um ihr Kind wieder zu sehen." „Nein >— nein, HanS, nur daS nicht! Ich kann nicht heimlich die Mutter verlassen." Er lachte bitter auf. „Ich weiß eS ja, und daher

ist eS auch Thorheit, daß ich an Deine Liebe geglaubt habe. Geh', wie immer Deinen Weg. WaS liegt Dir daran, ob Du mein Herz gebrochen? Geh' zu Deiner Mutter, und endlich, nun, endlich wird denn auch wol die Stunde kommen, wo Du den Wilhelm Schweighofer nicht mehr so weit wegwirfst." „HanS!" In dem Tone der Stimme lag eine schmerzliche Ueb:r- raschung. Aber gleich darauf regte sich daS störrige Blut in den Adern des jungen Mädchens. Sie war sich keines Unrechts bewußt, sie hatte HanS geliebt und diese Liebe lange

genug ver- theidigt, sie fühlte nicht die Kraft in sich, mit der Mutter darüber in Unfrieden zu leben, ja, deren Fluch auf sich zu nehmen. Hätte sie nicht hoffen dürfen, daß die Zukunft den Sinn der Mutter er weichen würde, so würde sie auch zur rechten Stunde einen geeigneten Schritt nicht gescheut haben. Ihm aber fehlte am allerwenigsten der Grund, an ihr zu zweifeln. Und nun vollends seinen Arg wohn mit Bezug auf seinen Gegner. „Hans," wiederholte sie nach einer Pause, „ich frage

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 4
Date: 17.02.1879
Physical description: 4
: „Jeanne, Jeannette und Jeannetton." Komische Oper in 3 Akten und einem Vorspiel Me beiden Müllerstochter- Eine Dorfgeschichte von F. Klillck. (4. Fortsetzung.) „Geh', Gertrud — ich halte Dich nicht, ich gebe Dir Dein Wort zurück. Ich hätte daran denken sollen, daß Du nicht beffer und nicht schlimmer bist, als jedes andere schwache Weib. Geh', wache mich elend — warum war ich dumm genug, auf Deine Treue zn bauen?" „HanS, red' nicht so, Du thust mir Unrecht. Hör' mich an uud daun sage

habe; glaube wir, eS ist der einzige Weg zu unserem Glücke. Wir werden uns vorläufig nicht anders als zufällig sehen, und während der Zeit trage Du Sorge, daS böse Gerücht, welches über uns im Umlaufe ist, zu ersticken. Ich sage Dir, HanS, wenn wir ge duldig daS Enve erwarten, so wird eS ein gutes fein." „Aber ich will nicht warten, ich will keine Geduld haben, Gertrud, ich kann nicht leben ohne Dich!" rief HanS leidenschaft lich auS. „WaS ist mir das Leben ohne Dich! Aber Du liebst mich nicht, Du könntest

nicht so sprechen, wenn Du mich liebtest. Geduldig daS Ende erwarten! Nun — meinetwegen! Brich Dein Wort, wie Du mir in diesem Augenblicke das Herz brichst." „O, mein Gott, HanS, thu' mir nicht Unrecht," schluchzte Gertrud. „ES ist doch nicht so leicht, mit dem Fluche der Mutter durch die Well zu gehen. Ich habe sie so sehr geliebt und sie mich, bis zu dem Tage, wo Wilhelm Schweighofer um mich warb nnd Sophie sich zwischen uns stellte." „Ja sie und er — sie sind an Allem Schuld!" grollt HanS. „Ich Haffe

sie alle Beide, am meisten aber ihn, denn erst von der Zeit an, wo er Gertrud als paffende Parthie für sich fand, haßte mich Deine Mutter." „Nicht doch, nicht von der Zeit an, HanS. Sie war nie mals von unserer Liebe zufrieden gestellt, sie hat nur das Ding ( nicht so ernst genommen, und erst als Schweighofer um mich warb, erkannte ste, daß ich in der That mein Herz vergeben, und nun laß es gut fein. Thu' Du das Deine, ich will das Meine thun zu einem friedlichen AuSgange — bis dahin aber sehen

wir unS j nicht heimlich." Gertrud hatte in weichem, bittendem Tone gesprochen, aber j doch ernst und bestimmt. Sie schauderte bei dem Gedanken an !r ' daS, was die Mutter ihr am Morgen gesagt. „Sei eS denn, Gertrud," sagte jetzt HanS, „mir liegt auch

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 17.03.1879
Physical description: 8
im Jahre 1256 nach Bruueck über siedelte, wurde das Urbar und Nichteramt gleichfalls nach Bruneck verlegt uud die alte fürstliche Burg obigein Conrad zu Lehen verliehen. Dessen Nach kommen hatten sie in der nämlichen Eigenschaft bis zn ihrem AuSsterben inne nnd nannten sich einfach von „Aufhofen'. HanS, der letzte dieses Stammes, starb im Jahre 1410. >seine Schwester Dorothea war mit HanS von Mühlbach vermählt und brachte ihrem Gatten Aushofeu als Erbe zu. Ihr Enkel Sigmnnd verkaufte die Besitzungen

in Aufhofen im Jahre 1502 seinem Vetter HanS von Rost, dessen Nachkommen sie bis 1706 ununterbrochen inne hat ten. 5) Im nämlichen Jahre kam sie durch Kauf und Erbschaft an die Herren von Hebenstreit, deren letzter weiblicher Sprosse, vermählte Huber, im Jahre 1870 starb. Gegenwärtig ist der Edelsitz Eigenthum eines GastwirtheS. 5) DaS von Noü'sche Geschlecht nimmt einen ehren vollen Platz in der Tiroler AdelSgeschichte ein. Eö stammte auS Buchenstein, wo Mainle I. (um 13(101 ansässig war; später erbaute

er sich einen Hof „Nost' in Enneberg und nannte sich „vom Hofe am Rost in Enneberg-^ (Jni Wei ler Manethon bci ^?t. Vigil besteht noch der Edelsitz Nost, jetzt von einein Bauern bewohnt.) Dort kommt Hans von Nöft als ein „Freimann deS Stiftes «--onnenburg' vor. Dessen Nachkommen scheinen sich zu einem gewissen Wohl stände einporgcschwlingcn zn habe». Der erste in der Geschichte Erwähnte ist wieder ein Hans von Nost, wel cher im Jahre 1502 den Edelsitz Aufhofen erkaufte nnd im Jabre 1548 in Ansehung

seiner treuen Dienste vom Eardinalbiscbose von Madrutz mit dem Schlosse Kehlburg «gegen die Verbindlichkeit der Wiederherstellung des ver fallenen Gebäudeö) belehnt wurde- Er nannte sich „HanS ron Rost zu Aufhofen und Kehlburg', war (wie auö einer Inschrift im letzteren Schlosse crbellt) durch 45 Jabre bischöflicher Pfleger der Herrschaft Uttenheim. Von ihm rührt auck das gegenwärtige Schloßgebäude des EdelsitzeS in Aufhofen (nunmehr Ansiedel genannt) her, welches er nach erhaltener Inschrift ans

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 13.05.1878
Physical description: 8
war damals nicht so ausgebildet als jetzt und meist nur von den niederen Ständen be nützt. Die gebildeten Classen zogen eS vor, den Re bensaft im eigenen geselligen Kreise zu schlürfen und damit, fern von dem gemeinen WirthohanStreiben, fröhliche Unterhaltung zu verbinden. So geschah eS auch in Brnneck. Ein Edler der Stadt öffnete sein HanS den Patriciern der Stadt, sowohl adeligen als bürgerlichen Geschlechts, sowie auch dem Adel und Gerichtspersonen der Umgebung, und richtete darin für feine Genossen

Bürgergeschlecht und theilten sich in zwei Linien; Veit gehörte der Linie Aichberg, die bei den andern gehörten der Linie Teissegg an. Veit Sell war mit Sidonia von Rost, einer Schwester des HanS von Rost vermählt. Sein Wappen ziert ein Becher von höchst bescheidener Größe. Lynhardt starb 1544. Er sowohl als Christoph ließen ihr Wappen in der Zechstube niit Figuren verzieren, welche auf ihre Vergnügungen schließen lassen. Neben dem Wappen deS Herrn Christoph reitet eine Dame ans einem «tachelschweine

, eine brennende Laterne in der Hand. Lynhardt steht leibhaftig abconterfeit mit dem Gläschen in der Hand, als ob er eS der gegen überstehenden, ans einer Kugel balancirenden Frau zutrinke» wollte; sie hingegen hält ihm ein Sträuß chen entgegen. 7. HanS von Rost war einer der Gäste aus der Umgebung, welche an den Brnnecker Trinkgelagen Theil nahmen. Er hatte schon 1502 daS Lehngut Anfhofen erkanft, wnrde 1544 mit dem Schlosse Kehlburg vom Bischöfe von Brixen belehnt uud war durch 45 Jahre bischöflicher Pfleger

. 9. HanS Jöchl ließ das Wappen mit Weinkeltern verzieren, auf denen man Fässer vom Wagen rutschen läßt; sein Spruch lautete: „Still hm Halt.' Um das Jahr 1^69 saß Gerold von Stegen noch auf dem sogenannten Gra- senhanS daselbst, das sei» Sohn Friedank verließ und sich in Bruneck ansässig machte. Er nannte sich „der Jöchl von Bruneck' und wurde der Stammvater der gleichnamigen sehr zahlreiche» Familie, welche sich später in Sterzing (wo sie sich den neuen Ansitz „JöchelSthurm' erbaute), uud iu V.,hrn

ansiedelte; sie starb mit Victor Jöchel von Vahrn (1° um 1546) aus. HanS Jöchl, Schildbürger von Bruneck war ein Sohn deS reichen AmtmanneS HanS Jöchl von Bruneck. 1(1. Jacob Jöchel, Hansens älterer Bruder, begnügte sich mit dem Spruche: „Ich hab kaiu Reim.' 11. Christoph Winkelhoser ließ sein Wappen in einen Weinberg hinein malen, mit dem Spruche: „Glnkh hat Neyd.' Er war 1544 Brixner'scher Rath und Pfleger auf Michaelsburg und hatte eine schöne Brnneckerin zur Frau, auf die sich vielleicht der obige

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 10
Date: 07.07.1876
Physical description: 10
Geborg'ner Sold! Wer wacker in der Gluth des Streben» An 'S Schaffen tritt, Dem reicht der Sommer seines Lebens Die Saat zum Schnitt. HanS von Bintler. Leben und Liebe. Erzählung von Lt. Iischnaler. (7. Fortsetzung.) VI. Der Leicheozug bewegte sich langs.im an den gra uen Häusern von Lalldeck vorbei dem Friedhofe zu. Es schritten nur wenig Leute hinter der Bahre einher und diese waren just nicht s» fleißig und andächtig, als eS sich wohl geziemt hätte. Nächst hinter dem Sarge schwankte ein bleiches Weib

ihr nicht Nachbarin, wie die G'schicht eigentlich kommen ?' „Ei freilich weiß ich'». Posch'S Louife — sie wohnt rückwärts im Adlerwirthshaus — hat mir 'S erzählt. Der HanS ist ein aus gemachter Lump' begann jene bald im Flüstertöne, bald wieder laut sprechend, während die Begleiterin ihren Rosenkranz fortbetete und von Zeit zu Zelt beistimmend nickte — „er soll die Wirthin nur g'heirathet habe», des BubenS wegen, der im Hause, aber nicht sein eigen Kind ist. Der Junge — so sagt man — soll eines gar vor» nehmen

ManueS Sohn sein, der viel dafür zahlt. Seit ein paar Jahren muß aber — wie die Posch meint — nichts mehr ein« g'schickt worden sein mit damit ist der Unfrieden ins Hau« kommen. Mir scheint das Ganze ziemlich glaublich. Dazu war der HauS vou jeher ein Trinker. DaS viele Fahren auf all den Landstraßen ist für einen verheiratheten Menschen nie gut und fo treibten letzt die alte Wirthschaft trinkt und spielt — na, das wißt ihr ja so gut wie ich. Da sitzt der HanS spül in der Nacht mit mehreren Schwei

und mitg'schrien. Die Wirthin weigert sich und nun sticheln die Schweizer so laug bis Hans aufspringt' die Frau beim Arm packt und sie zum Tisch zieht. „Mitspielen! Die ganz Nacht wird aufgeblieben!' brüllt die G'sell- schaft. „Ist'S der Gnädig'» vielleicht z'schlecht?' höhnt einer. „Himmel, Herrgott — das wär a Weib!- fluchte ein anderer. „Der HanS steht unterm Pantoffel' flüstert ein dritter, doch laut genug, daß der Adlerwirlh es hört. — Getrunken war der HanS, durch die Stiefeleien der Saufkumpane

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Bozner Zeitung
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Page 10 of 10
Date: 04.07.1876
Physical description: 10
— bin ich einmal uuter der Erde — mein Hans, Du hättest ihn noch vor ein paar Jahren sehen und sein Thun und Treiben beobachten sollen, damit Du vergleichen könntest, wie er geworden eit Du iu unfer Haus gezogen. Im gauzeu Oberland - ich muß DirS mit schwerem Herzeu sageu — war er als Fuhrkuecht in schlimmster Bedeutung dei> Wortes bekannt. Gott weiß, was ich mit ihm ausgestanden! Jetzt ist er nicht mehr zu kennen. Du übst einen so wohlthätigen Einfluß auf ihn aus, daß er viele feiner Rohheiten und Leiden schaften

abgelegt hat. Mein größter Kummer ist nun der Hans, könnte nochmals so werden, wie er gewesen, falls Du von uus gehen würdest. Das möchte ich verhüten ' Die Frau hielt einen Augenblick inne. „Du hast vielleicht doch bemerkt, mit welchem Eifer er thut, was Dir gefallen könnte. Ja — er hat mich ge beten — Dir es selbst zu sagen wagt er's nicht — daß Du sein Weib werden möchtest.' Martha fuhr vom Stuhle empor. „Sein Weib werden!' rief sie laut. „Also gibt eS noch einen Menschen auf der Welt

, der mich Elende zum Weibe wollte. Nein! Mutter, Er kann es nicht wol len. Ich hab ihm alles, bevor ich euren Dienst getreten, gesagt. Gott! „Was hab ich verscherzt!' Laut weinend sank sie auf deu den Stuhl zurück. „Martha' tröstete Frau Anna ihre Hand fassend. „Du hast harte Worte ausgestoßen. Fehlen ist menschlich, ^ch weiß alles, HanS hat mir's vor drei Tagen augedeutet. - Ich hab mir'S wohl überlegt, hab Hans ernstlich gefragt, ob er wisse, was er thue uud Gew. vtcichsmar! I a Idv« 1 s ItKAX. 1 » 500k

Du das angefangene Werk nicht weiwbaueu, sondern es zerstören Nein, Martha. Du darsst und kannst eS nicht. Er will erkenntlich sein; stoße Dein, seiu unser Glück nicht von Dir.' — Das Mädchen war nicht im Stande gleich zu antworten. Thränen rollten über MarthaS Wangen und sie wagte nicht. Frau Anna an. zablicken. In ihrer Brust stürmte es wild durcheinander. Sie liebte Hans nicht Das halte sie oft sich gestanden. Vigil war der einzige gewesen, der ihr perz besessen. Und besaß er eS nicht noch? Entfernung

, bis sich das Mädchen gesammelt hatte „Und willst Du' fragte sie nun. „Willst Du sein Weib werden?' „Mutter, Mutter!' schluchzte Martha. „Es kaun nicht sein. Er kann mich uicht wollen!' „Er will Dich Martha!' rief Hans in das Zimmer stürzend. .Er mag niemand als Dich. — Es hat mich nicht gelitten in Pont' latz Ich wußte, daß die Mutter heute für mich werben würde. Darum bin ich Abends aufgebrochen und im Galopp nach HauS gefahren. Die Mutt-r und ich haben alles wohl überlegt. Nur Du kannst uus be de zufriedeu

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 27.07.1880
Physical description: 4
die Bauernburschen in Zwischenwässern in Schutz nehmen und sich so zu Mitschuldigen derselben machen. gesunden, Vetter?' fragte Ulrich, unwillkürlich ergriffen von der Kühnheit seines Nebenbuhlers. »Wer iagt Dir das?- rief Hans. »Du hast also Fährten gesehen?' „Nein, nicht Fährten allein, sondern noch mehr! Ein ganzes Rudel Gemsen sammt ihrem Kaiser habe ich ge sehen !' Den drei Zuhörern entfuhr unwillkürlich ein Schrei der Ueberraschung. In jenen wilden Thälern ist die Gemsjagd die roman tische und ergreifende

Ahne Barbara und Ulrich mit stürmischer Neugierde und zahllosen Fragen an Hans heran. Dieser richtete sich aus und aus seinen Zügen leuchtete ein wilder Triumph. „Ja, ich Habe einen Gemsenkaiser gesehen!' ries «und streckte die Hand aus, als wollte er ihnen das seltene Wild eigen. .Es war droben in einer der Schluchten, die M am Fuße des kleinen Zinken öffnen. Mit einem Fernglas habe ich sie mir genau beschaut und dann neues Zünd- 'Aufgeschüttet, um meiner beiden Schüsse sicher

so gewiß, wie der Zahl meiner Finger hier an der Hand.' „Und sie waren von einem Kaiser angeführt, sagst Du?' Hast Du Dich wirklich nicht getäuscht?' fuhr die alte Frau fort. »Was denkt Ihr, Ahne? Haltet Ihr mich elwa für einen Sonntagsjäger?' erwiderte Hans. „Drei volle Stunden versolgie ich sie. Zuerst wandten sie sich über den Gletscher nach dem Viescherhorn hinüber, dann kehr ten sie wieder um. Viermal hatte ich ihnen den Weg ab- geschnitten und war ihnen schon so nahe, daß ich daS Pseisen

des Kaisers hören konnte,. womit er das Rudel leitete: aber immer trennte mich eine Spalte oder ein Felszacken von ihnen.' ; „Und wo hast Du ihre Spur verloren ?' forschte Frau Barbara. „Da, wo eS zum Eiger hmübergeht,' versetzte HanS. „Als ich um einen Felsenvorsprung vor bog, waren sie verschwunden.' „Dochte ich es doch. — ganz so wie damals!' mur melte die Alte gedankenvoll vor sich hin. »Neun Gemsen und einen Kaiser an der Spitze, — nicht zum Schuß ge langt und endlich, wenn man ihnen ganz nahe

ist. Alles verschwunden. — Vreneli's Vater ist es ebenso ergan gen ; er hat sie auch gesehen, gerade einen Monat vor seinem Tode.' Hans bebte unwillkürlich zusammen und sragte nach einer kurzen Pause mit ungläubigem Achselzucken: „Glaubt Ihr denn, es sei ein Rudel Jrrgemsem ge wesen ?'*) „Wer weiß,' sagte Ahne Barbara und blickte starr vor sich hin; „der böse Geist ist da droben in seinem Reiche!' .Ja, ja. das ist nur zu wahr.' versetzte Hans. .Jäger, die droben am Fuße der Jungfrau übernachtet, haben ihn mehr

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