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Newspapers & Magazines
Pustertaler Bote
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Page 3 of 4
Date: 06.10.1854
Physical description: 4
herum und nur des' Abends verschwano er. wieder zum Apfelbaum eilend, wo man ihm täglich knieend und betend fand. So gräßlich und herzzerreißend dieser Anblick für seine Eltern auch war, so bewährte auch hier, wie überall im Leben die Gcwohnhcil ihre wunderbare Macht. Nachdem alle Versuche, den armen Hans aus seinem Stumpfsinn aufzuheitern, vergeblich blieben, ging endlich die Beschäftigung im Hause wie der ihren alten Gang; nur Heiterkeit und Frohsinn waren ge wichen. Vater Martin ward einsylbig

, und floh seine Nachbarn, da jede Frage um Marlha ihm wie ein Dolchstich in das ^>erz fuhr. Man hatte vergebens in der Umgegend nach Martha'S Schicksal geforscht; sie war spurlos verschwunden. Mutter Anna betete oft unter Thränen, wenn Hans wieder zum Apfelbaum gegangen und noch bleicher und stiller davon zurückgekehrt war. So vergingen drei volle Jahre ohne bedeutende Veränderung; da erkrankte Vater Martin und in wenigen Tagen war es um ihn geschehen. Trostlos beschwor die Mutter ihren Sobn, dcm Ster

habe. Ich will wieder arbeiten, der Mlttcr beistehen in Noth und Tod!' Segnend legte der Sterbende die kalte Rechte ihm auf das Haupt; in der tiefsten Seele zermalmt lag Hans auf feinen Knieen und zwei Tage darauf folgte er des Vaters Leiche. Und er hielt Wort; arbeitete den ganzen Tag, stand der Mutter zum Nutzen und Frommen in allen 'Angelegen heiten bei, und nur öfters des AbendS sagte er weich gestimmt HU ihr: „Mutter, laß mich zum Apfelbaum gehen, dort hole ich mir wieder Kraft für den kommenden

^ag.' Als diese wohlthätige geistige Veränderung mit Hans vor ging, erholte sich auch bald sein Aeußeres wieder, und in kurzer Zeit kamen schon von allen Scittn Anträge zu vortheilhaften Heirathsbündnissen für ihn. Er wies sie alle von sich, doch Mutter Anna fing bedeutend zu kränkeln an. Da bat sie herz lich und eindringlich ihren Sohn, ihr doch vor ihrem Tode noch den Trost zu gewähren, Enkel auf ihrem Schooß zu wiegen, ihn an der Seite eines braven Mädchens gut versorgt zu wissen; besonders schlug sie ihm des Schulzen

sich, wenn du meinen Wunsch erfüllst.' Hans wurde bleich, senkte den Blick zur Erde: „glaubt Ihr Mutter? sagte er mit gebrochener Stimme, „nun, so will ich sie fragen, wenn Ihr meint!' — Bald darauf schlug er den Weg zum Apfelbaum ein, kehrte mit rothgeweinten Augen heim, und sagte still der Mutler vor dem Schlafengehen: „Wenn's Euch beruhigt, Mutter, so geht morgen zum Schulzen, ich war heute zum letzten Mal beim Apfelbaum sie hat es erlaubt!' Dieser Entschluß erfüllte so sehr alle Wünsche der alten Mutter

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Pustertaler Bote
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Page 2 of 4
Date: 06.10.1854
Physical description: 4
I6S So verwundert der kleine Hans über das Schwesterchen war, das er bei seinem Erwachen neben sich fand, so erfreut war er, als sie zu gehen und endlich zu sprechen anfing, und als seine einzige und liebste Gespielin heranwuchs, mit ihm zu Schule ging, und deS Abends täglich mit ihm uiuer dem großen Apfelbaum saß, der an der Grenzmark der weiten Aecker, Wiesen und Weingarten seines VaterS stand. Doch nicht lange währte diese selige, frohe Kinderzeit! — Ach, wem ist sie nicht auch die liebste

in demselben Grade zu, als die Liebe des neunzehnjährigen Hans zur sanften, stillen, frommen Martha. Beinahe mit jeder Stunde wuchs diese unaus gesprochene, aber tief glühende Liebe in ihm bis zur verzehrenden Flamme, die sein innerstes Leben störend ergriff. Wie verschieden sind doch die Ausbrüche und Aeußerungen derselben Empfindung, stets nach der Brust geformt, in welcher sie entsteht; so wie der gleiche Saame in dürren Sand oder in üppigeS Erdreich gesäet, dort karg verwittert und hier zur reich sten Ernte

gedeiht. Durch romanhafte Verbildung und verzär telte Empfindelei wird die Liebe, dieser reine Diamant, der den Abglanz der Gottheit in sich tragt, in der gezierten Städterin zur verkrüppelten Berechnung, während sie in dem reinen Ge müthe der einfachen edlen Jungfrau zum schönsten Zweck ihres Lebens sich gestaltet. Hans war ein sonderbares Gemisch von der stürmischen Heftigkeit des Vaters und der frommen Ergebung seiner Mutter; seit er Martha liebte, waren alle Kräfte seiner Seele in ihr ver eint

beinahe der Schwere der ihr aufgebürdeten Arbeiten; da mußte sie viele harte Reden vom Vater Martin ertragen, er warf ihr ihre Herkunft, ihre Lage bitter und heftig vor; dies erregte in Hans eine Empfindung, die oft an stille Wuth grenzte. „Dich soll der Vater nicht mehr kränken, ich kann's nicht sehen, nicht ertragen/ sagte er oft zu Martha, die still weinend den Kopf an feine Brust lehnte, mit der Schürze die heißen Thränen abtrocknete, und ihn bat, ruhig zu sein; sie wisse wohl, für sie sei

nichts besser als der Tod; sie hätte Gott schon oft gebeten, sie bald abzurufen, denn zum schweren Dienst fühlte sie sich zu schwach; „ach! ich bin ja zu nichts auf der Well,' schluchze sie, „dort oben ging es mir besser; du darfst auch nicht um mich weinen, Hans; wenn ich todt bin, dann bin ich Niemand mehr zur Last.' Aehnliche Scenen wiederholten sich oft; der Unmuth des Vaters ward immer größer, besonders als die Liebe seines Sohnes zu Martha ihm klar wurde; endlich als er eines Tages sie wieder weinend

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 22.05.1858
Physical description: 6
. Sie blieben unbeweibt. Da sie für Niemand zu sorgen hatten, wurde ihnen das Wenige, was sie besaßen, noch gleich- gültiger. Der Regen sickerte durch, das Dach ihrer Hütten. ? er Wind strick) durch die zerbrochenen Fenster. Sonst mochte eS kaum zwei Männer geben, die in einem so engen Verehr standen nnd zugleich so un ähnlich an Charakter waren. Hans Blacker von der Westerhohe war mürrisch, finster, in sich gekehrt. Er haderte mit seinem Geschick und grollte mit der ganzen ihm bekannten Welt. Sah

an. Aber eine tiefe Sehnsucht erwachte in seinem Herzen und' als er in seine einsame Hütte trat, leufzte er laut. Hans Blacker war gradeswens zur Schenke ge gangen und schimpfte bei einem Kruge Bier auf den Nachbar, der ihn sitzen lasse Da er die Zeit nicht hinzubringen wußte, trat er an den nächsten Tisch, wo einige lose Bursche - - Strandlänfer oder andre Taugenichtse - laßen und doppelten. Nicht lange dauei-te es und Hans Blacker saß mitten umer ihnen. Valv waren die wenigen Schillinge hm. Sie reichten

nicht einmal, die Trink- und Spielschuld zu decken. Als er dem Wirth nicht gerecht werden konnte, warf ihn dieser, von dem Gelächter der Uebrigen ange feuert. zum Hause hinaus. In dem Zustande der größten Aufregung kam Hans Blacker heim. Ein furchtbares Unwetter, welches schon während des ganzen Abendü gedroht hatte, brach plötzlich los und warf sich mit aller Macht auf die erschrockene See. Der Blitz riß die herabhängenden Wolken aus einander und ließ die See tagheu aufleuchten Der Donner rollte

verschlagen würde!' sprach Hans Blacker vor sich hin. „Vielleicht bei drr gelben Düne oder da hernm. An ein Loskommen ist nicht zu denken. Da wäre doch ein Fang zu machen.* Hans Blacker dachte an das damals geltende Strand recht, das eigentlich das schleiendste Unrecht war. Es gab einen gesetzlichen Bergelohn, der dem Geretteten die Haare stranben machte, und in der Kirche betete man mit Herz und Mund für einen gesegneten Strand. Der Sturm, so heftig er war. dauerte nicht lange. Bald hatte es abgeweht

. Die Wolken verloren sich und der Himmel wurde klar. Wer der wilden Boe entkommen war. fand einen Leitstern, dem er getrost nachsteuern konnte. «Es ist ein Gang!' sagte Hans Blacker zu sich selbst. «Wenn ich Etwas will,, muß ich es gleich wollen, bevor sie unten im Dorfe' die Witterung krie gen. oder irgend ein schäbiger Steuerjäger von drüben heraufkommt. Das Volk Hat eine feine Nase. Frisch daran. Ich kenne jede Furth und bin mit Tages anbruch der ge.ben Dune seitlängs.' Er versah

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 26.05.1858
Physical description: 6
Das Düaevdprf. Ein Strandlcben »on Heinrich Smidt. (Fortsetzung) „Meine Alte sagt es!' cntgegnetc der Erstere. .Können uns ja einmal umthun. Die beiden änncr beschlossen, sich nach einem Wrack umzusehen, das Hans Blacker schon ausgebeutet hatte, und dem jetzt der Mann zuschritt, der aus der Spitze der Düne sichtbar wurde. Dieser Mann war Broder Jens. Auch er trat in der Nacht vor die Thür hinaus und folgte dem Ver lauf des kurzen, aber gewaltigen Unwetters mit kun digem Auge. Sein richtiger

Blick zeigte nach der gäben Düne, die sich zu Land leichter erreichen ließ, und da stand cr nun. Als Hans Blacker an der Oslkante seinen Schatz vergrub , stieg er, ohne eine Ahnung von dem zu haben, was in seiner Nähe vor ging. an der Westkante herab. Er sah das gestrandete Schift und versuchte, eS zu erreichen. Mit einem tiefen Athemzuge betrat cr das Deck. Der Hund am Mast winselte ihm entgegen. „Armes Vieh!' sagte Broder Jens und band ihn loS. Der Hund sprang empor; die Zunge hing

, ob ich nichts von Papieren finde, die zu bergen sind, für den Fall, daß ein Unglück geschähe, während ich weg bin.- Er trat zu dem Spindje. aus welchem Hans Blacker das Geld nahm, und fand zu seiner Verwunderung denselben nicht nur offen, sondern den Inhalt auch durcheinander geworfen, während doch vor dem Be ginn der Reise Alles so festgesurrt wird, daß es sich nicht verrücken kann. Es mußte schon Jemand vor ihm hier gewesen sein. Aber wer? Oder hatte der Schiffer selbst, bevor er vom Bord ging

habe es ihm sichtbarlich zugeführt und er werde ss nicht verstoßen. Eine Frau, die hc^ugetreten war. sagte: „Das ist gut gedacht, Nachbar, gib mir aber einst weilen das Kind. Es weint zum Erbarmen und ich will es tränken. Verweile siehe Du zu. was fiir weiteres Strandgut Du findest.- So geschah es. Alles, was im Dorfe an MannS- volk vorhanden war, ging nach dem Street des Sandes am Fußeber gelben Düne, nur von Hans Blacker war nichts zu schen; seine Thür blieb verschlossen. Besonnen ginge» die Männer an ihr WeS

, hatte es sich dagegen unten im Dorfe allmählig gar sehr verändert. Finsteres Unheil senkte sich auf das einsame Dünendorf herab. Und dieses Unglück braute zusammen in der Hütte des Hans Blacker auf der Westerhöhe. Er hätte es den Dorflern geschworen, daß er ihnen die Verachtung, die sie ihm bewiesen, heimzahlen wolle, sobald cr könne. Und er hat es gethan, wie ein rechter Teufel, sobald ihm dazu die Macht gegeben ward. »Bon Haus und Hof sollen sie mir, so wahr ich das Leben habe,' sprach er schon damals

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Der Sammler
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Page 3 of 4
Date: 22.01.1852
Physical description: 4
bei mir hat den Peter gern. Peter ist ein so braver kleiner Auvergner!' Glücklich das Wohlwollen der Hausmeisterin für seinen kleinen Schützling gesehen zu haben, ließ ihn Fenelon bei der guten alten Frau, um sich in den Salon zu begeben, wo er er wartet wurde. (Schluß folgt.) Der gescheidte Hansl. (Tiroler-Märchen von Jgnaz Zingerle.) Es war einmal ein Bauer, der hatte drei Söhne. Der jüngste darunter war der dümmste und hieß Hans, die Leute nannten ihn aber zum Spotte immer nur den 'gescheidten Hans.' HanS mußte

im Herbste mit seinen Brüdern auf den Wiesen die Schafe und Böcke seines Vaters hüten und da neckten und „tratzten' ihn die andern „Hirtenbuben' oft und Hans gab den Narren für Alle. Einmal vergaßen die drei Knaben, als sie von Hause fort gingen, das Mittagsmahl mitzunehmen. Erst als es sie hungerte, gedachten sie desselben und schickten den Hans nach Hause zurück, damit er ihnen etwas zu essen hole. Die Mutter kochte, als Hans angetrollt gekommen war und seinen Auftrag entrichtet

hatte, einen Stupfplenten, gab diesen dem Hans und schickte ihn dann auf die Wiese hinaus zu den hütenden Brüdern. Hans trollte mit offe nem Munde über Stock und Stein dahin und dachte, wie ein rechter Lappe, weder an den Himmel, noch an die Weit, noch an die Hölle. Es stieß ihm aus seiner Wanderung lange nichts Er hebliches zu, bis er neben sich auf dem Boden einen langen, lan gen dunkeln Mann einhergehen sah. Der Mann hatte aber so lange Arme, daß sie länger waren als der ganze Hansl, und die Beine des Mannes

waren so hoch, als die fünfzigjährigen Pap peln am Wiesenbache. Der vermeintliche Mann war Hänsenö Schatten. Anfangs wären dem Hans, als er den riesigen, ge heimnisvollen Mann sah, bald die „Gänsrupfen aufgestanden' als aber der lange Hansl sich ganz ruhig verhielt, faßte sich Hansl wieder und als er Hunger verspürte, nahm er ein Stück Plenren und aß es mit großem Behagen. Kaum hatte aber Hansl die Lippen bewegt, so schien der große Mann auch zu käuen, als ob sein Mund in „Wieden gewesen wäre

.' — Das ist ein Stummer, dachte sich Hansl, und weil er auch Etwas zu beißen haben will, macht er so das „Maul' auf und zu. Mitleidig warf er dem stummen Begleiter ein Stück Plenten zu und ging seines Weges weuer. Wie aber Hans seinen Mund aufthat, that der Stumme dasselbe. Der arme Teufel will „halt' auch noch ein Stück haben, dachte Hans und warf ihm wieder ein großes Stück zu. So ging es fort, Hans aß immer und der lange Kerl hatte einen solchen Regimentshunger, daß er nie genug zu haben schien. Hans war endlich

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Der Sammler
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Page 4 of 4
Date: 22.01.1852
Physical description: 4
t20 Hansl eiste nach Hause und hinterbrachte der Mutter das Anliegen seiner Brüder. Sie riß die Augen nicht wenig auf, als sie dieieS hörte, und mit einem nicht eben freundlichen Gesichte ging sie in die Küche und bück dort Kuchen. Als ein Teller damit vollgethürmt war, legte sie dieselben in ein Körbchen und gab es dem Hans. — Da nimm die Kost für deine Brüder, sprach die Mutter mahnend, und mache nicht eine neue Dummheit, denn die Gottes gabe ist theuer und deine Brüder plagt der Hunger

, und das ist ein böser Gast. — Dabei gab sie ihm zwei Kuchen, damit er die andern desto sicherer den Brüdern brächte. Hans nahm sich die Worte der Mutter zu Herzen und aß die Kuchen und machte dann Rechtsum durch die Thüre hinaus. Er ging seine Wege fort und alles ging in Ordnung. Da kam er aber zu einer Brücke, und auf dieser sah er gar viele Löcher und Spalten. Ah, dachte Hans, das geht nicht. Morgen müssen wir mit den Schafen da überfahren, und da könnten sich die ar men Thiere leicht ihre Füße brechen

. Ich will sie zur Vorsicht vermachen. — Hans setzte seinen Gedanken inö Werk. Er nahm einen Kuchen nach dem andern aus dem Körbchen und bedeckte damit die Löcher der Brücke. — Als er mit der Arbeit fertig war, war auch. daS Körbchen leer und so kam HanS wieder mit leeren Händen zu seinen Brüdern. Die Brüder wurden sehr böse, als sie Hans mit leeren Hän den sahen, denn es hungerte sie, daß sie Holz und Steine hätten essen mögen. Allein es war schon dunkle Nacht und so war guter Rath theuer. Sie legten

rief der Aelteste, heute gehen wir nach Hause daS Essen holen, habe indessen auf daS Vieh recht Acht, auf daß kein Stück verlaufe. Die Brüder waren nun fort und Hans war allein bei der Herde. Er legte sich an den Rain hinaus in die Sonne und ließ dieselbe sich in das Gesicht scheinen, denn dieß gesiel ihm gar zu gut. Die Gaislein und Böcklein sprangen und grasten und mä- ckerten und klingelten, daß es eine Lust war. So ging die Wirth schaft ganz gut, und Hansl war auch mit sich zufrieden

. Als aber die Mittagszeit kam und die Magenuhr sich immer mehr be- merllich machte, da wollte Hans nicht mehr so ruhig sich sonnen, sondern stand auf und spähte in die Ferne, ob seine Brüder nicht kämen. Er schaute und harrte, aber alles war umsonst. Da legte sich Hans wieder unmuthig in daS Gras und die Herde legte sich um ihn und wiederkäute das abgerupfte Futter. Der Hirt nahm seine braune Lodenjuppe her und durchstöberte jeden Sack derselben um ein Krümmchen Brot zu finden. Lange war sein Suchen ver gebens, da fand

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 02.06.1858
Physical description: 6
Das Dünendorf. Sin Strandltden »on Heinrich Emidt. (Schluß.) ^Es ist mein!' sagte Hans Blacker zu sich selbst und lachte dabei ingrimmig, denn er hatte Niemand, der Freude darüber empfand. Sem Leben bestand darin, wucherische Zinsen einzuziehen, die seine Schuld ner ihm zahlen mußten und die mit harter Grausam keit erpreßten Thaler durch die Gurgel zu jagen. Das trieb er heute wie morgen, bis die Stimme des Ge wissens ihn laut mahnend rief. Dann fuhr er von seinem Sitze auf und stürmte ruhelos

zu dem Fischer: «Was ich Euch schuldig ward, werde ich wohl nim mer zahlen können; doch findet sich wohl ein Ausweg. Euch meine Dankbarkeit zu beweisen. Aber noch Eins. Ihr meintet, es sei schon Einer vor Euch auf dem Wrack gewesen, und das muß sein, denn von dem baaren Gelde, das ich dem Kapitän mitgab, habt Ihr nichts mehr gefunden?- Baares Geld! Wie Schuppen siel es dem redlichen Fischer von den Augen. Er sah zu der Westerhöhe hinauf und rief als hätte er eine Eingebung: «Hans Blacker!- Dann aber zog

er den Kaufherrn mit sich fort und ging geraume Zeit mit ihm am Strande auf und ab. In jenen Gegenden wechseln Wind und Wetter oft mit der Stunde. So heute. Dichte Wolkenmassen stiegen auf. Der Stnnii brausete, die See wogte. Der Donner hallte in den Dünen wieder; Blitze fuhren zischend herab. Hans Blacker saß in seiner Stube hinter dem vollen Kruge. Er war so verhaßt, daß selbst die Strandläufer und Schmuggler nicht mehr niit ihm trinken mochten. Das mehrte seinen Grimm. Schwarze Gedanken reisten allmälig

in seinein Hirn. Mit blöden Augen stierte er vor sich hin und ent schlummerte mit einem Fluche auf den Lippen. Da rollte ein langhallender Donner über das Dach seines Hauses hin. Ein Blitzstrahl schlug so dicht vor dem Fenster nieder, daß es in der Stube taghell ward. Dazwischen stammten die Fackeln auf, die man draußen anzündete. Broder Jens mit den« Kaufherrn und dem Bauernvoigt waren auf der Westerhöhe erschienen und traten in die Behausung des Hans Blacker. Aber dieser sah sie nicht. Die Traumbilder

!- lallte Hans Blacker. «Will hinuutcr.- Er wälzte sich stöhnend, während es vernehmlich um und in ihm forttönte: «Wie viel Goldstücke waren in dem Beutel?- „Hundert!- antwortete er, auch im Traumschlafe lügend. «Es waren fünfhundert. Hans Blacker. Und in dem großen Beutel wäre» 'tausend Thaler, die Du auch gestohlen hast.- «Nein! Nein!' kreischte er. hoch emporfahrend, und die Stimme rief: «Nimm Dich in Acht! Du trittst ja die todte Frau mit Füßen.- Da brach er zusammen. Er sank in die Knie und sprach

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 4
Date: 25.02.1852
Physical description: 4
. Der Portwein glühte auf feinen Wangen und machte seine Zniipe stammeln. In dieser Rücksicht schien es bedenklich, iln gerade«» abzuweisen. „Gilt, Mylord,' sprach endlich Philidor kaltblü tig, „wenn eS denn durchaus gespielt sein muß, so will ich Ihnen meinen Zögling hersetze». Gewinne» Sie dieskl» ein Spiel ab, so verspreche ich Ihnen, daß ich den ganzen Abend hindurch zn Befehl stehen will.' Mylord besann sich einen Augenblick, und sagte dann: ' »Nnn, eS mag sein.' Sogleich riefPhilidor ins Eabinet: „Hans

! Hans!' Auf deu Ruf hüpfte schnell ein niedlicher Siffe herein, sah Philidor an und erwartete seine Befehle. Ein Wink von Philidor — und der Affe saß schon am Tische nnd ordnete die Steine des Schail -- spielbreites. Der Engländer machte gewaltig große Angen, alS er sah, wer sein Mitspieler sein sollte. „Ich bi» doch begierig,' sprach er, „zn wissen, was der Bursche da gelernt hat.' Philidor ging, ohne ein Wort zu sagen, ohne der sonderbaren Spielpartie zuzusehen, an seinen Arbeils tisch

in ein Nebenkabinet N'd schrieb. Kaum sind einige Minuten vergangen, so springt HanS mit kläg lichem Gehenl nnd nnter Zähuesletscheu ins Cab'net und verbirgt sich unlcr dem Stahl seines Herrn. Philidor eilt in das Schlafzimmer, nm zn sehcN, was vorgefallen fei. Der Affe halte gleich nach einigen gethanen Zügen angefangen, den Engländer grinsend nnd zähiicsletfchend auzilsehen. Mit dem zehnten Zug war Mylord matt gesetzt, und von Haus so l ödnisel, ausgelacht worden, daß Sc. Herr lichkeit, vom Portwein

, das wär Hans. Der Herr nahm nnn den befehlenden Ton an »ild Hans schlich ganz traurig unter seinem Stuhl hervor und setzte sich ans den Wink seines Herrn mit. nie. dergesenktem Kopfe n»d halb geschlossenen Angen wieder an den Spieltisch. ..Versuchen Sie Ihr Glück noch einmal, Mylord,' sprach Pl ilidor zum Engländer- »Aber ich bitte mir aus, daß Sie nickt von Neuem in Zorn gerathen, wenn Sie gegen diese» Meister etwa einen Schüler streich mache», und — ausgelacht werde».' Der Lord verspricht

es und nimmt seinen Platz ein. Philidor geht wieder an seinen Arbeitstisch ins EabiNet. Eine Viertelstunde herrschte die größte Ruhe im Zimmer. Jeder treibt ungestört seine Be schäftigung, wie es scheint, mit vielem Eifer. Plötzlich hörte Philivor den Engländer laut auf- schreieN: ,.Daö ist jä ein verzivc!f>lte6 Thier — ich habe ihm nicht daS Geringste zu Leid gethan, und doch.^.' Philidor springt schnell änf und glaubt nicht an ders als fein Hans habe, weil er sich bei übler Laune und gezwungen

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 23.12.1857
Physical description: 6
, wo später durch HanS Frankfurter, welcher vom I. 1436 bis 1444 Verwalter deS SalzmairamteS gewesen ist, das Sanct Magdalenakirchlein im Hallthale gegründet wurde. An fänglich waren blos 2 Pfannen. Wegen Mangel an Holz wurde daS PsannhauS 1444 in'S Aichach über setzt mit 4 Pfannen, wovon die größte 6l Schuh lang, 41 Schuh breit, 2 Schuh tief war, und ein Gewicht von 64t) Centner hatte. Allein hier standen die Salz pfannen nicht lange, denn schon nach wenigen Jahren wurden die Salzpfannen in die Stadt

. Schyman von Florenz, 1337. Heinrich Lieger. 135V. Eberhard Hopsner, 136V. Wern- hart Zelcber, 1363. Heinrich Snelmann, 1365. Friedr. Jäger, 1369. Niklas Eßl, 1376. Konrad Schreinpf, 1337. Niklas v. Steinhausen, 1397. Niklas v. Vintler, 1402. HanS Siegwein, I4l4. Christian Hammer- spach, 1421. Kaspar Fieger, 1424. Hermann Ninds- maul, 1436. HanS Frankfurter, 1444. Lienhard WieS mann, 1452. HanS Kastner, 1454. Martin Schwei- kart, 146l. Franz Schidmann, 1466. Hans v. Frei berg, 1469. Konrad Klammer

, 1475. Christoph Fir- mianer, l43v. Hans v. MalS, >433. Hans Raimig, 1435. Barilme Hammerspach, 1436. Leonhard v. VölS, 1491. Degenhart FuchS, 15vl. Georg Spreng, 15V6. HanS Zoit, 15ll. Antoni Stoß, 1523. Georg Fieger son., 1529. Georg Fieger jun., 1569. Georg Heiden reich 1579. Georg Fieger, I6V3. Jakob von Thurn, 1643. Karl Fieger, 1657. Friedrich v. Roschmann, 1664. Ferdinand v. Ingram, 1665. Joh. v. Wicka, 1665. Joh. v. Coreth, 1636. Anton v. ZingniS, 17V3, Adam v. Tschiverer, 172V. Joh

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 06.07.1855
Physical description: 6
von hier fleißig arbeitete, in der Hoffnung, Dich heirathen zu können, hat Mutter Trina Dich für den Vetter Hans be stimmt?' „Es ist nur zu wahr, Ulrich,' antwortete betrübt das junge Mädchen. „Aber, wenn ich recht verstanden habe, so hat sie doch noch Nichts weder Dir noch ihm gesagt?' „Nichts; Du hast ganz recht gehört.' „Also hat Deine Großmutter Dich noch nicht dem Vetter zugesagt?' „Ausdrücklich nicht, ohne Zweifel, aber sie hat es zuerkennen gegeben, und Hans hat sie verstanden, ohne daß sie den Mund

, den Berg zu verrücken, als ihren Willen zu beugen.' „Wenn aber der Vetter nicht darauf einginge?' erwiderte Ulrich, und heftete seinen Blick fest auf das junge Mädchen. „Sieh', Freneli, antworte mir, als ob Du die Hand auf die Bibel legtest; hat Hans Dir von Liebe vorgeredet?' . Niemals; Du weißt, daß bei Hans die Worte eben so selten sind, als die Goldstücke.' „Ja.erist ein echter Gemsenjäger. Sein Weib ist das Gebirge; vielleicht begehrt er kein anderes. Wenn ich ihm nun Alles offenbarte?' Freneli

zitterte. „Bei Deinem Leben, thue das nicht, Ulrich,' antwortete sie schnell, «wenn Hans so etwas vermuthete, Gott weiß, was geschehen würde. Ich würde mich weniger fürchten, wenn die Lütschine aus trete und Bäume und Wiesen mit sich fortrisse, wie im vergangenen Jahre.' „Also bist Du gewiß, daß er Dich liebt, Freneli?' „Das heißt,' erwiderte das junge Mädchen mit einer gewissen Bitterkeit — „daß er mich liebt sowie die Gemse, die er auf den Berggipfeln verfolgt. Glaubst Du, daß er sie fragt

wiederkommen wird.' „Nun wohl, ich gehe erst morgen nach Meiringen zurück;' erwiderte Ulrich — „ich will sehen, ob ich etwas vom Onkel zn hoffen habe.' Und er näherte sich dem jungen Mädchen, welches er mit seinem Arme umschlang. »Aber Du,' fügteer hinzu und beugte seinen Kopf so weit zu ihr herab, daß er Freneli's Haare mit seinen Lippen berührte, »liebst Du mich so wenig, daß Du mit dem Vetter HanS glücklich sein könntest?' „Du weißt zu wohl das Gegentheil,' antwortete mit bewegter Stimme das junge

Mädchen, welches einen schwachen Versuch machte, sich loszuwinden. „Also wirst Du mir beistehen, Freiieli?' „So viel als ein armes Mädchen thun kann, Ulrich!' „Aber wenn die Mutter Trina und Hans dabei be harren?' „Dann,' erwiderte sie unter Thränen, »werden wir sehr unglücklich sein!' (Fortsetzung folgt.)

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 14.07.1855
Physical description: 6
den Weg, welchen Ulrich betreten mußte. Dieser war bei seinem Anblick mit einem Ausruf des Erstaunens stehen ge blieben. »Du hier, Hans,' rief er aus, „Gott behüte uns! Wie bist denn Du hieher gekommen?' «Gibt es denn noch einen andern Weg auf die En- gernalp?» fragte der Jäger kaltblütig. «Und was machtest Du hier?' «Ich habe Dich kommen sehen, ich wartete auf Dich.' »Hast Du mir etwas zu sagen?' »Gehst Du nicht, um dieGemsen aufzusuchen, welche Onkel Hiob gestern gesehen hat?' «Ohne Zweifel

,' sagte HanS, und erhob seinen Stock, als wenn er sich wieder auf den Weg machen wollte. Es war dies das erste Mal, daß Ulrich von seinem Vetter einen solchen Antrag er hielt. Er warf einen Blick auf ihn, den Hans wohl verstand. »Fürchtest Du meine Gesellschaft?' fragte er heftig den jungen Holzschnitzer. »Warum sollte ich sie fürchten,' erwiderte dieser. »Wer weiß?' antwortete Hans. »Vielleicht bist Du besorgt, daß Du zu hoch und zu weit mit mir steigen müßtest.' «Bei meinem Leben, daran

habe ich nicht gedacht;' sagte Ulrich mit ein wenig Slolz, »wenn Du gleich ein besserer Jäger bist als ich, so habe ich doch nicht mein Gewerbe so ganz vergessen, daß ich nicht eben dahin gehen könnte, wo Du hingehst.' «So wollen wir aufbrechen/' unterbrach ihn Hans, und betrat den engen Durchgang, den er zu ersteigen begann. Ulrich folgte ihm und beide gelangten bald zu der Fläche, wo die Fußsteige sich trennen und nach verschiedenen Richtungen auslausen. Der Jäger zeigte seinem Gefährten die Spuren

war. Die Jäger befanden sich damals gerade an dem Ein gänge diefes wunderbaren Dammes von Gletschern, welcher den Menschen den Uebergang über die Alpen auf die Länge von 150 Stunden zu versperren scheint. Hier war das Eismeer von Unter - Grindelwald und Aletsch, weiterhin die Eisseen des Bischer, des Finster aarhorn , von Lauter und von Gauli. Hans besich tigte einen Augenblick die verschiedenen Richtungen, dann wendete er sich, ohne etwas zu sagen, gegen Süden. Sein Gang hatte eine fieberhafte Geschwin

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 10.07.1855
Physical description: 6
wird das Glück ihm günstig sein und dann wird seine Kugel den rechten Weg finden. Unterdeß be schäftigt er sich damit, uns zu ernähren.' »Und Ihr könnt nur hinzufügen,' — sagte Ulrich lebhaft — „daß er da einen Vorzug hat, der völlig ungerecht ist, denn ich kann ebenso gut verlangen, daß Ihr annehmt, was . . .' »NichtS!' sprach die Alte — »Die Hauser haben stets ihren Unterhalt vom Gebirge gehabt; Vetter Hans und Onkel Hiob ernten da für unö, und ihre Ernte reicht aus.' Kaum hatte sie diese Worte gesprochen

, als mau auf dem Fußsteige, welcher zu der Hütte führte, das Knistern der Kiesel unter einem eiligen Fußtritt hörte. Freneli erhob das Haupt, horchte und sagte: «Das ist er.' Fast in demselben Augenblick wurde die Thür heftig einwärts aufgestoßen und Hans trat über die Schwelle. Er trug den vollständigen Anzug der Gem senjäger, Jacke und Beinkleider von Tuch, welche zahl reiche Spuren des Alters zeigten, derbe Schuhe unter Lederkamaschen, von den Eisschollen beschädigt, einen vom Regen röthlich

sie Freneli, das Feuer wieder anzu fachen, und sie selbst holte von einem kleinen Speise- schranke das Nöthige, um den Tisch zu decken. Da erst gewahrte der Jäger Ulrich. „Gott grüße Dich, Hans,' sagte dieser und ging ihm einen Schritt entgegen. Der Jäger antwortete nicht, aber er warf einen schnellen Blick auf Freneli und bemerkte, daß sie die Augen aus den jungen Holzschnitzer geheftet hatte. Er näherte sich dem Herde, ohne Etwas zu sagen, hing sein Gewehr an die Mauer, setzte sich auf den Hack block

, welcher im Winkel des Herdes stand, und streckte seine mit Reif bedeckten Füße gegen die wieder auf flackernde Flamme aus. Ulrich, obgleich an feine ver drießliche Schweigsamkeit gewöhnt, schien diesmal doch ein wenig betroffen, er setzte sich an die andere Seite des Herdes, die Arme gekreuzt und die Schulter an die Mauer gelehnt. »Die Gemsen scheinen nicht allzuhäufig hier in den Alpen zu sein,' — begann er mit einem leichten An fing von Spott, — »da Vetter Hans wieder herab kommt, wie er fortgegangen

auf der bestimmten Stärke. Der „Allg. Ztg.' wird aus Paris, 4. Juli, ge schrieben: In der militärischen Welt von Paris ist General Pelissiers Stern stark im Verbleichen, und der Bosquets im Aufgehen. Man freut sich auf den neuen Kometen nicht minder in den Tnilerien als in Thauwetter ihre Weide auf den höchsten Spitzen suchen können?' „Sonach hat sie der Vetter nichtso hoch oben suchen wollen,' erwiderte der Holzschnitzer. Hans warf ihm einen wilden Blickzu. »Ich komme vom Schreckhorn,' sagteer

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 17.07.1855
Physical description: 6
wieder zur Hand genommen?' fragte der Jäger mit Heftigkeit. Ulrich schien verlegen! «Es war nothwendig,' sagte er und erhob sich von seinem Sitze; »aus einer Ursache — die Du später erfahren wirst. — Laß uns jetzt aufbrechen!' »Nein, bleib!' unterbrach ihn Hans mit einer ge bietenden Bewegung. »Um das zu erfahren, was Du mir nicht sagen willst, brauche ich nicht zu war ten, ich weiß Alles: Du bist wieder Jäger geworden, weil das das einzige Mittel ist, Freneli's Hand zu erhalten, und weil Du sie liebst

.' »Das ist wahr,' erwiederte Ulrich mit Zögern; „hast Du deshalb, um mich das zu fragen, an dem Passe der Wengernalp auf mich gewartet, und mich bis hieher geführt?' Hans stützte beide Hände auf den Lauf seines Ge wehrs und sah ihn starr an. »Also Du gestehst das ein,' antwortete er und biß seine Lippen zusammen; »und doch weißt Du, daß auch ich Neli zu meiner Frau aiisersehen habe; sage, ist Dir dos unbekannt?' »Nein,' sagte der junge Holzschnitzer, der diese Er klärung erwartete; »aber da Neli ungebunden

. Aber Du wirst doch nicht glauben, daß ich mir mein Glück entreißen lasse, ohne mich zu rächen.' »Was willst Du damit sägen?' unterbrach ihn schaudernd Ulrich. Hans ergriff seinen Arm. »Höre,' fuhr er fort, »ich habe mit Dir au einem Orte sprechen wollen, wo uns Niemand stören kann. Merke also wohl, was ich Dir sagen werde. Neli muß mein werden; sie muß, was auch geschehen mag, — hörst Dn wohl? Und wenn Jemand versuchen wollte, sie mir zu nekmen, so wahr ich der Sohn meiner Mutter bin, ich würde ihn tödten

, und der ans Dir spricht. Ueberlaß doch Alles Gottes Lei tung; wer weiß, ob er nicht bald das thun wird, was Du wünschest? Du weißt die Bedingung, Fre- neli zu erhalten; wenn jeder von uns darnach trach tet, sie zu erfüllen, kann nicht einem von uns das Schicksal beschieden sein, das bis jetzt alle Hauser betroffen hat, und er dem andern Platz machen?' Hans heftete einen stechenden Blick auf Ulrich: »Und dieser andere hoffst Du zu sein,' sagte er. Ulrich schüttelte den Kopf. »Du weißt recht gut

, daß die Würfel für mich schlecht stehen,' erwiederte er mit Bitterkeit, »und ich würde allein das Recht haben, mich darüber zu beklagen, wenn ich nicht auf Den vertraute, der auf uns herabsieht.' »Wann wird er aber zwischen uns entscheiden?' rief Hans heftig aus. „Vielleicht noch in dieser Stunde,' entgegnete der Holzschnitzer, welcher seit einigen Augenblicken durch das stärker werdende Geräusch und durch die Dunkel heit beunruhigt schien, die anfing sich über das Ge birge zu verbreiten

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 20.12.1851
Physical description: 6
auch richtig am vereinbarten Orte abgeholt, und spä ter unter den Effekten der A. Ue. aufgefunden. Hr, Z. ließ mm wirklich die ihm bezeichnete A. Ueberbacher vor fich rufen, und erhielt von dieser die umfassendsten Mittheilun gen über die geheime Gesellschaft, als tmen .Haupt , sie ihm den Johann Schazer, der »schöne HanS' genannt bezeichnete. Außerdem ^nannte sie ihm noch ^ine Menge anderer Mitglieder und darunter - eine Maria Nußbaumer, welche dieselbe Person sein sollte, welcher Hr.. Z... jene ersten

, den Abtreibungsmitteln deS »schönen HanS' u. 0. gl. unter de-i Scheine der größten AusrichUgkeit auf. Dieselbm Eröff- :.vungen, ebenfalls .von einer Weibsperson, wurden um diese Zeit auch dem P., Abragast Schöpf aus dem Franziskaner Ordm ge macht. Soweit kam 'eS, daß bereits auf dm »schönen HanS' in Briren gefahndet wurde; dieser war aber nicht mehr zu finden. Der Glaube an den Klub in AferS hatte aber nun einmal Wurzel gefaßt, und das Gerücht erzählte mit der größten Bestimmtheit von einer religiösen Sekte, ähnlich

jenen Gerüchten den höchsten Grad der Wahrscheinlichkeit zu geben und auf die Ge sellschaft den Schein der Gemeingefährlichkeit zu werfen. — Beim Hrn. SubregenS Fauster in Briren halte seit längerer Zeit schon eine KieSzenz Schatzer das reumüthige Klubmitglied und die Angeberin desselben gespielt. Im August 1851 erschien sie wieder und erzähl te daß der „schöne HanS' sie wieder in die „schwarze Bruderschaft« aufuehmeu wolle und ihr sogar ein Angelt von 2M fl. versprochen habe. Hr. Fauster widerrieth

und sie wiederholte hier vor dem Untersuchungsrichter noch alle jene verbrecherischen Beschuldigungen gegen den „schönen HanS', Wa'burg Stainer u. a, welche sie bereits bei den frühern Mitthei lungen über die Zwecke der Gesellschaft erhoben hatte. Auffallend war eS nun aber, daß weder Hr. Fauster, noch Hr. Zangerle noch die übrigen P.iester bei der gerichtlichen RekognoScirung in Maria Nußbaumer und KreSzenz Schazer diejenigen Personen erkennen konnten, von denen sie die ersten Eröffnungen über den geheimen Klub

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 9 of 12
Date: 25.09.1858
Physical description: 12
Beilage zu -en Innsbrucker Nachrichten Nr. 21V. Unterhaltungs-Blatt. Der Gemsenjäger. (Fortsetzung.) — „ Also Keiner wird angenommen werden, wenn er nicht diese Bedingung er¬ füllt hat," — bemerkte Ulrich — „und der Vetter Hans selbst. . . . — „ Hans verlangt Nichts, " — unterbrach ihn heftig die alte Frau — „ Hans thut seine Schuldigkeit. Einstmals wird das Glück ihm günstig sein und dann wird seine Kugel den rechten Weg finden

. Unterdeß beschäftigt er sich damit, uns zu ernähren. " — „Und ihr könnt nur hinzufügen, " — sagte Ulrich lebhaft — daß er da einen Vorzug hat, der völlig ungerecht ist, denn ich kann eben so gut verlangen, daß Ihr annehmt, was ..." — „ Nichts ! " — sprach die Alte — „Die Hauser haben stets ihren Unter¬ halt vom Gebirge gehabt; Vetter HanS und Onkel Hiob ernten da für uns, und ihre Ernte reicht aus." Kaum hatte sie diese Worte

gesprochen, als man auf dem Fußsteige, welcher zu der Hütte führte, das Knistern der Kiesel unter einem eiligen Fußtritt hörte. Freneli erhob das Haupt, horchte und sagte: „Das ist er." Fast in demselben Augenblick wurde die Thür heftig einwärts aufgestoßen und Hans trat über die Schwelle. Er trug den vollständigen Anzug der Gemsenjäger, Jacke und Beinkleider von Tuch, welche zahlreiche Spuren des Alters zeigten, derbe Schuhe

und blieb in der Mitte der Hütte stehen, indem er den Kolben seines Gewehrs schwer auf den Fußboden auffallen ließ. Mutter Trina erkannte auf den ersten Blick, daß die Jagd unglücklich gewesen war. Ohne ein Wort zu sagen , winkte sie Freneli , das Feuer wieder anzufachen , und sie selbst holte von einem kleinen Speiseschranke das Nöthige, um den Tisch zu decken. Da erst gewahrte der Jäger Ulrich. — „ Gott grüße Dich, Hans, " sagte

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Der Bote für Tirol
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Page 8 of 8
Date: 05.03.1853
Physical description: 8
und zwar nach den Statuten mit der Hälfte sogleich und mit der Halste am 17. Apr/l i853 vom landschäftlichen General-Einnehineramte zu Handeti der k. k. Bezirkshaupruiannschaft hier aus« gezahlt werden wird. , Uebersicht über die Entschädigung aus der tirolischen Brandverstcherungs.Anstalt, welche in Folge des Bran des zu Steinach vom 17. Jänner l. Js. an nachstehenden Partheien geleistet wird. Hans- Nro- Gebändebesitzer

Moll, Birrwirth Johauu Pineider Johann Hörtuagl Franz Natter Franz Moll Franz Pacher Theres Kiechl Georg Stern Franz Muigg Franz Troger Franz Spieliiiann Peter Schneider Jobanu Gogl Joseph Hell Franz Peer, Müller Johann Moser Franz Mair Jakob und Rosina Kern Johann Gröber Jobann Kirchebner, Gärber. meister Karl Stockhammer, Schuster. meister Anton Stri'ckner ZKuratie Kirchenfond ; dctto delto HanS und Zngebäude Futterstadl Hans uuv Zugebäude detto Gasthaus zur Rose mit Zugebäude Haus und Zugebäude

Gasth.z. wilden Man» mit Zugebäude Haus und Zugebäude detto detto . detto ?Gasthans zum Steinbock nebst Stadl ^Haus und Stall Haus V- Haus und Zugebäude detto detto Haus und Zugebäude detto PostwirthShaus, Stall, 2 Städl, Schupfe und Hinterhaus Haus. Stadl und Stall Wirtiishaus zur Gaus mit und 2 Städl !Haus mit Stadl HauS mit Schmidts HauS, Stadl und Stall iHans, Stadl u. Stall sammt Schupfe Haus mit Zugebäude detto detiv Wirtbshaus zum Rößl mit Zugebäude Haus detto Stadl und Stall Hans, Stadl

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 13.04.1854
Physical description: 8
zum authentischen Terte der Volkshymne. An des Kaisers Seite waltet. Ihm verwandt durch Stamm n. Sinn, Reich an Reiz, der nie veraltet, Unf're bolde Kaiserin. Was als Glück zu höchst gepriesen. Ström' auf Sie der Himmel ans: Heil Franz Josepb, Heil Elifen, Segen Habeburgs ganzem Hans! Die einzelnen Strophen des Gedichtes heben, wie ersichtlich, präzise, abgeschlossene und passende Ideen hervor. So bringt die erste nebst dem Wiederholte der unvergeßlichen Worte des »Gott erhalte' den reinsten Ausdruck

- und Residenzstadt beschlossen, sür alle mittelst der Eisenbahn oder in ganzen La dungen mittelst Frachtfuhrwerkes lu'erher kommenden Ausstellungsgegenstände völlige Befreiung vom städti schen Zolle eintreten zu lassen. (N. M. Z.) B r a n n s ch w e i g, 7. April. Gestern Morgen erschoß sich zu Harbke der junge Graf Hans von Veltheim, in weitern Kreisen bekannt als Verfasser der »Dramatischen Versuche.' Ueber die Motive dieses Selbstmords hat man bis jetzt nur Vermuthungen. Aus den Besitzern des bei Helmstedt

in der Fremde seinem Leben ein Ende gemacht hatte. Im I. 1351 ward am Tag der Hochzeit der zweiten Tochter des selben, welche zn Harbke gefeiert wurde, die Leiche der jüngsten Tocliter in einem Teich daselbst gefun den — ein Todesfall, der wobl nie völlig anfgeklärt werden wird. Da der gestern verstorbene Graf Hans der letzte Sohn deS jetzigen Eigenthümers war, so fällt dermaleinst das Gut au eine andere Linie, au die Grafen von Veltheim-Ostrau. Hans Graf von Veltheim war allgemein beliebt und bekannt

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Der Bote für Tirol
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Page 4 of 8
Date: 14.01.1852
Physical description: 8
. Näheres kann in frankirten Briefen unter der Adresse IV erfragt werden, und sind derlei Briefe an die Redaktion des Wochenblattes in Llttdnn zu senden. Subferiptiotts.Cittlaöttng auf das Werk: Die direkten Steuern Oesterreichs.! Hans JörgelGmnpoldskirchen. Vollständiges alphabetisches Nachschlagebuch der neuesten nnd noch in Anwendnng stehen den ältern Steu ergesetzc. Ein unentbehr liches Handbuch für Stenerbcainte, Gemeinde- Vorsteher, Geschäftsleute, Hans-, Nealitäteu- Subscriptions-Einladung

gegen annehmbare Provision befassen wollen, werden gesucht, und nur ausgebreitete Bekanntschaft ,,„d Reellität verlangt. Anmeldungen unter v. It. iverden trsnco Nr. 1 rvitanto Frankfurt a. M. »bethen. ^ Omlsverkmlf. In Hall ist ein dreistöckiges Hans sammt reeller Bä-kergerechtsame zu '.erkaufen, oder letztere nebst Laden und Quartier zu verpachten. Nähere Auskunft ertheilt die Redaktion. ' Volksschrift im Wiener Dialekt. Redakteur: A. Langer. Jahrgang 1852. 52 Hefte, davon von »nn an jeden Montag pünktlich

eines erscheint. P r ä n u »n e r a t i o u S - A e d i» g u n g e n : Ganzjährig init 12 koloriiten Bildern 4 fl. 40 kr. E M. ,, ohne Bilder .... 3 n 52 „ „ Halbjährig m'^t 6 kclcrirten Bildern 2 „ SV „ „ » ohne Bilder .... 1 „ SS „ „ Für die Grönländer der gesammten österr.Monar chie mir portofreier Zusendung unter Kreuzband: Ganzjährig mit Bildern 6 fl. Halbjährig „ . 3 fl. Als Prämie erhalten die ganzjährigen ?. 1'. Abonnenten ein humoristisch-scityrischeS Jahrbuch unter dem Titel: Hans Jörgeis Mustrirter

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 11.07.1855
Physical description: 6
- »/I. ^ Ulrich, und besagten ihn Alle zugleich. Hans Nchtete sich auf, ein Strahl von Aufregung hatte s^g.bräunten Züge belebt. »^a, ich habe sie gesehen,' wiederholte er und streckte die Hand aus, als ob er auf die wunderbare Beute kinzeigen wollte; »es war in einer der Spal ten, welche am Fuße des kleinen Spitzbergs auskau fen; durch mein Fernglas habe ich sie genau beob achtet; nachher legte ich neues Zündkraut auf, um meiner beiden Schüsse sicher zu sein und kroch immer vorwärts. Ich war schon

?' Die alte Frau schien nachzudenken. »Ich habe sie drei Stunden zwischen den Felsen und lang hin an den Leikerstiegen verfolgt;' erwiderte Hans, der immer lebhafter wurde. »Anfangs gingen sie nach dem Vinscherhorn über die Gletscher weg, nachher kehrten sie wieder zurück. Viermal habe ich sie umgangen und kam nahe genug, um das Pfeifen des Königs zu hören, welcher immer die. Heerde führte; aber immer schnitt mir eine Spalte oder ein Felsenvorsprung den Weg ab.' »Und so hast Du sie verloren ?' fragte

Mutter Trina. »Als ich an den Eiger kam; während ich einen Felsen umging, waren sie verschwunden.' „Das ist es, das ist es!' sagte die alte Groß mutter nachdenklich. »Neun Gemsen . . . der König an der Spitze . . . unmöglich, sie zu erreichen, und wenn man endlich nahe ist, verschwindet Alles . . . Freneli's Vater hatte sie in dem Monate vor seinem Tode gesehen.' Hans erzitterte gleichsam wider seinen Willen; aber nach einem augenblicklichen Stillschweigen zuckte er die Achseln und erwiederte

: »Glaubt Ihr denn, daß das eine Heerde von Jrrgemsen war?' „Wer kann das wissen.' sagte Mutter Trina, in dem sie starr vor sich hinsah; „der böse Geist regiert da oben.' »Habe ich denn das geläugnet?» erwiederte Hans. „Die, welche eine Nacht in der Gegend der Jung, frau zugebracht haben, haben ihn mehr als einmal unter den Gletschern heulen hören. Aber was küm mert mich das? Seit eilf Jahren biete ich ihm in seinem Reiche Trotz, und wenn ich meine Art und mein Gewehr habe, so brauche

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 11.07.1855
Physical description: 6
desselbe n sei nur ein A kt der Sclbstverthei- Gegend schrecklicher Erscheinungen, wohin der Mensch sich nur mit furchtsamer Vorsicht und unter göttlichem Beistand wagen könne; auch schien ihnen Hansens Verwegenheit sündlich. Die Alte hatte ohne Zweifel dasselbe Gefühl, denn sie schüttelte den Kopf und sagte halblaut: „Man muß den bösen Geist nicht herausfordern, Hans.' Aber der Jäger hatte sich durch seine Großsprecherei aufgeregt; er sprang auf und schlug mit der Faust auf den Tisch

leichtsinnig ausgesprochen; das, was er sagte, war immer eine Art von Gelübde, das er sich selbst ablegte und das er um jeden Preis zur Erfüllung brachte. Au» folgte ein banges Stillschweigen aufsein verwegenes Gelübde. Unterdeß hatte er einen hölzernen Stuhl an den Tisch gerückt und sich zu dem erbärmlichen Mahle niedergesetzt, welches die Großmutter aufgetragen hatte. Es bestand nur in einem Rest von schwarzem Brode und einem Stück magern Käse. Hans wen, dete sich zu dem Holzschnitzer: digung

gegen: der eine, um ihm die Hand zu drücken, die andere, um ihm das, was er trug, abzunehmen; aber der Alte wollte ihr Nichts überlassen, als einen kleinen Korb, welchen er unter dem Arme trug. „Nimm Dich in Acht, Neli; nimm Dich in Acht, meine Tochter,' sagte er fröhlich, „das sind weder Kräuter, neck Steine, nicht einmal Schmetterlinge .... es ist meine Antwort an den Better Hans. Sprach er nicht von magerer Kost, als ich herein kam? Nimm den Deckel ab, Neli, und zeige ihm, was ich mitbringe.' Sie öffnete den Korb

bediente er sich selber. Er erkundigte sich sodann mit n>M- wollender Guthmüthigkeit, ob Hans etwas ge>chvsserl hätte, worauf der Jäger nur durch ein Zeichen der Verneinung antwortete; dann fragte er Ulrich über seine Lage zu Meiringen. , Der junge Holzschnitzer wiederholte ihm das, was er schon der Mutter Trina gesagt hatte, aber in zer streuter und niedergeschlagener Weise, welche wenig mit den Worten übereinstimmte, womit er seine gun stige Stellung schilderte. Der Onkel Hiob folg»» daraus

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