2l2 An h a n g. Geschichte. Historische Notizen zur vaterländischen Rechtspflege hauptsächlich a u ö Unter- ^ in»thals nördliche» Gerichte». (Fortsetzung.) So wurde, wie wir lese», verfahren, alö Wilhelm der Miinichaner, des vornialS laudesfürstlichen Gerichtes von Kitzbühel Richter, ini Jahre an» N)?ontage nach Ersindnng des heil. KrenyeS zu Kirch dorf ***) an den Schrannen fast. Da kam nämlich vor ihm der ehrsame Herr, Hans Ranastà trer, Pfarr- vikariuS von dorr, mit angedingtem Redner, lind
klagte rnir vollmächtigen Gewalt seines KirchherrnS Hansen E hinger, nnd seiner selbst ivegen wider Hansen an per Hau statt: »es sitze dieser eigenmächtig aus einen Widenglitlein, und könne ihn ohne GerichtShilfe daraus nickt entsetzen; er müsse nun vom Richter begehre», dem Amtmanne zu gebieten, das: er anöruse, ob HanS oder Jemand anderer für ihn die Klag und daö Recht wolle verantivorteuMit lanrer Stimme machte diesen AnS- rnf auf des Richters Geboth der ^nitiuailn, und es kam hierüber in Antlvort
deo Hausen eheliche Hausfrau, die redete: «es sey ihrem Manne die Klage nicht knnd gethan worden, er wäre auch nicht anheim, und sie müße begeh re» , daö Recht bis zn den nächsten Rechten zu vertage», t>uf daß ihr Manu sich möge verantworten.« Also geschah such, nnd der Richter versagte über der Frauen Begeh ren daö Recht auf Ercl^ag vor unsers Herr» Frobnleick- tiam. Da erschien Herr HanS R a n a si a t t e r ader- mahl mit seinem Redner, nnd brachte die Klage in Maß, wie oben, mir dein Begehreu
vor, daß der Nichter de» Amtmann befrage, ob er Hansen zu den Reckten habe snrgebotlen? Aus deö Richters Zuspruch bejahte der Amt mann daö Fürborh, und nun begehrte Herr HanS, den geklagten Hansen von den Schraniie» aus bernseu zu lasien, ob er, oder ein anderer für ihn das Recht jetzt wollte bereden. Also berufte auch der Amtmann durch drey «Stunden mit lauter Stimine, aber nach der 'Beru fung kam Niemand. Nnu verlangte Herr HanS zu fra- Zen : »sintemalen ihm Ni'emaiid in .'lnrwort kànie, waS nach Rechte
» zn beschehen harieHierüber fragte der Richter an die Sckraiinen, nud Frag, Urtheil, Folg nnv Mca>t gaben: 'Herr HanS solle ei» Wärter seyn des Rechtens» so lange der Richter des Ta.^es hinvurch, mit dem ì^tabe in der Hand, saß an den Rechten, vieUeicht HanS noch käme, nud das Rechl ^veranrworre», oder ei» anderer für ihn ehebafte Noth bereden wollte, wo sodann zwis.oe» .«lag und Widerred, was Rechtens beschehen wurde.» lind nachdem endlich der Richter von de» Siech ten aufgestanden, trat Herr HanS