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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 8
Date: 02.09.1892
Physical description: 8
sich mit denselben vor den Augen des entsetzten Schwiegervaters vom vierten Stock auf die Straße herab. Alle Drei blieben todt." Die Cholera. Ein Bericht eines in Hamburg weilenden Wiener Arztes über den Stand der Cholera-Epidemie entrollt ein schauerliches Bild der sanitären Zustände in Hamburg. Wir entnehmen diesem Berichte die folgen den Stellen: Der Polizeipräsident, Senator Hacht- mann gab auf meine Fragen nur ausweichende Ant worten. Trotzdem Hamburg von der Epidemie über rascht worden sei, meinte der Polizeipräsident

, aber nach einiger Zeit verfallen sie wieder. Zuletzt ging ich in die „Anatomie", die Leichenkammer. Der Eindruck, den ich da erhielt war ein schrecklicher. In drei mit Steinen gepflasterten Parterresälen liegen mehr als 200 Todte, Männer Frauen und Kinder durcheinander und übereinander „Seit wann sind diese Todten hier?" fragte ich den Diener. „Seit heute früh," erwiderte er. Wenn man bedenkt, daß im alten allgemeinen Krankenhause in Hamburg sechshundert Cholerakranke liegen und daß die Zahl der in den Häusern

an Cholera Erkrankten nicht bekannt ist, da nach der Mittheilung des Polizei-Präsidenten Niemand ge zwungen werden kann, in ein Spital zu gehen, so muß man annehmen, daß die Epidemie in Hamburg sehr ausgebreitet und nicht, wie es in den Hamburger Blättern heißt, auf einzelne Stadtviertel beschränkt ist, sondern, wie mir die Aerzte des Eppendorfer Spitals selbst sagten, in der ganzen Stadt Hamburg wüthet. Bemerkenswerth ist, daß nach der Angabe der Aerzte alle Individuen, die zuerst von der Cholera

) Krankenhause. Die Zimmer sind geradezu furchtbar überfüllt, oft liegen sechzig Kranke in einem Raume, wo kaum für dreißig Platz ist. Nach Aussage der Wärter waren die ersten hieher gebrachten Cholera kranken keine Hamburger, sondern polnisch und russisch aussehende Männer und Frauen, die oft schon nach einer bis zwei Stunden starben. Einer approximativen Schätzung nach dürften in Hamburg täglich mindestens achthundert Cholera-Erkrankungen und ungefähr vier hundert Todesfälle in Folge Cholera Vorkommen

, daß man sich von einer Cholera-Epidemie nie überraschen lassen darf, sonst sieht es ebenso aus, wie jetzt hier. Ich habe hier gelernt, wie man einer Cholera-Epidemie nicht begegnen darf. Erst jetzt, nachdem die Epidemie in der erschreckendsten Weise wüthet, hat sich, wie Sie schon wissen werden, der wohllöbliche Senat von Hamburg endlich ent- lchlossen, einstweilen 500,000 Mark für Cholera zwecke zu votiren. Wäre nur die Hälfte dieses Betrages vor zwei Wochen votirt worden, wie anders hätte es jetzt in Hamburg ausgesehen

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 02.09.1892
Physical description: 8
. Mr. u. Mrs. Alfr. Raphael, London. Wilfrid I. Prolyn, Oxford, Engl. H. N. Hamelton, England. HanS RathanSky, Bildhauer, Wien. A. Druschba, Wien. W. Malmberg, Hamburg. Mr. Mile. London. Mr. Knoll, London. Max Neumark, Stud., Petersburg. Mr. Mails, England. A. v. Tschirschnitz, wirkl. geheimer Kriegsrath, Berlin. Consul Kalischer m. Frau u. Tochter, Leipzig. Conte und Contesse de Begouen, Vendome. Gräfin Schuwalosf mit Sohn und Dienerschaft. Auguste Agath, Breslau. Mr. und Mr. R. Brown, Warren Brown

, Donald Brown, Newyorl. Dr. Stadler und Frau, Bremen. Mr. u Mme. George Gerson, Paris- Herr und Frau Hermann Kahn und Jungfer, Frankfurt. Heinrich Held, Hamburg. A. Hamberg und Frau, Hamburg. Carl Edler von Merizzi, Major mit Frau und Sohn, Wien. Regierungsrath Engler m. Schwester A. Kleinberg, Frau u. Nichte, Berlin A. Winkler, Luzern. Herzog, Ingenieur, Bern. Achille Negri und Frau, Mailand Enrico Negri und Frau, Mailand. Geheimrath Möllhausen, Hamburg. H. BaShow, Berlin. E. BaShow, Hannover. Henry

Sands, Paris. Frederic S. Martin, Paris. Professor Dr. V. Bergmeister mit Frau und Sohn, Wien. Stefanie Montel-Porta m. Tochter, Italien. Professor Sträub, Tübingen. Frau I. G. Gutruff, Hamburg. Fräulem Bogenhardt, Hamburg. Frau Ed. Moll u. Tochter, Hamburg. Claire Bisondeck, Wien. P. BSttger, PetropoliS, Rio de Janeiro. Karl Haardt v. Hartenthurn, Wien. G. A, Rendle, Augsburg. Graf v. MontgelaS, General-Coiiful Berlin. Constantin v. Baefch. Helene v. RaSdun m. Tochter, Engl. Miß Barber, MIß ErStine

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 02.09.1892
Physical description: 8
der überall mit Umsicht und Energie getroffenen Vorsichts« und VorbeugungS- maßregel» langsam, so doch stetig ausbreitet, ist leider nicht In Abrede zu stellen. Zwar scheint die Seuche in Hamburg, wo sie ganz besonders start ausgetreten ist, an Hestigkeit etwas nachgelassen zu haben, doch werden aus sast allen Städten längs der Küste der Nordsee, namentlich auch aus Holland und Belgien, dann aus Kopenhagen einzelne Fälle von Cholera gemeldet, und in den Spitälern von Paris haben die selben nach amtlichen

Berichten zugenommen. Die bisher in verschiedenen Städten des deutschen Binnen landes constatirten wirklichen Fälle von ^irolkr-rasiatie-t waren fast dnrchwegs ans Hamburg eingeschleppt, sehr viele verdächtige Erkrankungen erwiesen sich bei genauer Untersuchung als nicht von Cholera herrührend. So wird aus Halle gemeldet, daß die unter choleraver dächtigen Erscheinungen iu die Jsolicbaracke der könig lichen Universilät eingelieferten zwei Kranken auf dem Wege der Genesnng seien, bei dem einen wurde

mit. Nach demselben erfolgten in Hamburg am 29. August 447 Erkrankungen und 173 Todesfälle. Der aus Berlin gemeldete Cholerafall verlief, wie berichtigt wird, nicht tödtlich. Im Regierungsbezirk Stade kamen vom 27. bis 30. August 2 Erkrankungen und 1 Todes fall vor, im Regierungsbezirk Schleswig in 16 Ort schaften bis zum 29. August 100 Erkrankungen und 32 Todesfälle, darunter am 23. August in Altona 35 resp. 15; im Regierungsbezirk Lüneburg vom 29. bis 30. August 3 Todesfälle. Im Krankenhaufe in Leipzig wurde

am 29. bei einem aus Hamburg gekommenen Schlosser die Cholera festgestellt. In Neustadt- Mecklenburg ist am 29. ein aus Hamburg zugereister Mann an der Cholera erkrankt. sEin Mord ans Geiz.) AnS Kroneubnrg wird uns nnter dem Heutigen berichtet: Ekn in der That ungewöhnlicher, gräßlicher Mord beschäftigte heute das Korneuburger Schwurgericht. Ei» Mann Mathias Beier, Wirtschastsbesitzer zu St. Ulrich, ist angeklagt, ein kleines Mädchen, seine fünfjährige Stief tochter, kalten Blutes uud in grausamer» bestialischer Weise

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Pustertaler Bote
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Page 2 of 18
Date: 02.09.1892
Physical description: 18
die Leistungsfähig keiten unserer Werften, aus welchen die besten Schiffe der Welt hervorgehen. In dem jüngsten Arbeiteraufstande, glaube ich haben wir die letzte ernsthafte Auf lehnung gegen die Verfassung erlebt.' Telegraphische Nachrichten. Hamburg, 29. August. Die Cholera ist im Ab nehmen begriffen. Den Höhepunkt erreichte sie am 27. August, wo es 806 Leichen- und Krankentrans porte gab. Heute ist eine rapide Abnahme zu be merken. Bis Mittags hatte Hamburg 237 Leichen- und Krankentransporte. Die Bürgerschaft

bewilligte eine halbe Million Mark zur Bekämpfung der Epidemie. Wien, 39. August. Die „Polit. Corr.' meldet aus Philippopel: In einer Depesche an den Prin zen von Bulgarien drückte der Kaiser von Oesterreich den Wunsch aus, die Ausstellung möge die Beziehun gen Oesterreich-Ungarns und Bulgariens aaf dem Gebiete des Handels und der Volkswirthschaft mög lichst fördern. Berlin, 30. August. Amtlich. In Hamburg sind gestern 447 Cholerafälle, davon t73 mit tödtli- chem Ausgange, vorgekommen. In den 3 letzten

gerettet. Drei Dienst mädchen kamen in den Flamen um. Zwei Schau spieler haben sich bei dem Rettungssprung lebensge fährlich verletzt. B rün n, 30. Angust. Die Statthalterei hat die Eröffnungsfeier der czechischen Turnhalle Littau ver boten. Samstag wurden auch hiesige deutsche Rad fahrer bei einem Ausflug nach Raudnitz unter den Rufen: i'son nsmoi(Das sind Deutsche) von Czechen mit Steinen beworsen. Köln, 30. August. Die „Köln. Ztg.' meldet aus Hamburg: Der Stand der Cholera ist heute

wieder ungünstiger. Außer den schwarzen Blattern wüthet auch-der Typhus. In zehn Städten Schleswig-Hol- steins nahe Hamburg ist gleichfalls die Cholera aus- gebrochen. Paris, 3l. August. Oberst Dodds meldet die Einnahme des befestigten Lagers Behanzins bei Pe- kantia. Augsburg, 31. August. Das Gemeindekolle gium stellte einstimmig den dringenden Antrag, der Stadtmagistrat wolle sofort Schutzmaßregeln gegen die Einschleppung und Verbreitung der Cholera tref fen. Alle erforderlichen Mitte! würden bewilligt wer

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Brixener Chronik
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Page 3 of 8
Date: 02.09.1892
Physical description: 8
man sich an der Brandstelle dahin aus, dass dasselbe gelegt worden sein dürfte. (Die Meraner VoWchauspiele.) In diesem Jahr gelangt zur Aufführung „Tirol im Jahre 1809', Bilder aus dem-Befreiungskämpfe. Die Spieltage, sind: 4., 11., ,'18. und 25. September, 2., 9., 16. und 23. October. Anfang der Vor stelluno jedesmal um 3 Uhr nachmittags. (Cholera.) In Hamburg waren nach amtlicher Bestätigung bis x zum 30. August 2832 Erkrankungen unl> 1063 Todesfälle zu verzeichnen. — InBerlin sind bis Hetzt drei Krankheitsfälle

der asiatischen Cholera vorgekommen. — In Amsterdam ist am 29. August ein Heizer an der asiatischen Cholera gestorben. — InLondon sind fünf Cholera-TodeSWe constatiert worden. — Auch aus München werden Erkrankungen an Cholera nostras gemeldet. — Das „Wr. Tag blatt' , Abendblatt vom 29. August, bringt folgenden Brief eines Passagiers aus Hamburg: „Von Dresden kommend, Passierteich heute Bodenbach; der Lug. war mit Choleraflüchtlmgen derart überfüllt, dass er schon von Dresden in zwei Abtheilungen abgelassen

genug, wenn Verordnungen in Oesterreich wie in Russland bloß auf dem Papiere stehen bleiben! Welcher Schrecken er fasste uns aber, als nach der Abfahrt von Boden bach ein bis dahin recht schweigsamer Coups genosse lachend ausrief: „Sehen Sie, meine Herren, so muss man's machen. Ich komme direct aus Hamburg, führe fünf Koffer mit Kleidern und Wäsche mit, und keinen haben die dere derartige Sammlung an Größe, Reichhaltig keit und kunstvoller Zusammenstellung. Staunen befällt einen, wenn man die fast

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Pustertaler Bote
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Page 1 of 18
Date: 02.09.1892
Physical description: 18
und drohend von Norden herein. Die Cholera-Epidemie in Ham burg ist ungewöhnlich stark und von Hamburg sind es mit dem Eilzug nur zehn Stunden nach Oesterreich. Nun haben zwar die Behörden die strengsten Ueberwachuugsmaßregeln getroffen, aber eine absolute Garantie bieten dieselben nicht. Gerade so gut wie durch die Ma schen selbst des engsten Netzes der eine oder andere Fisch durchschlüpft, gerade so können alle Ueberwachungsmaßregeln der Welt nicht verhindern, daß ein kran ker Mensch die Keime

sie natürlich auch die Reichen nicht. Es ist daher das dop pelte Interesse dieser Letztern jetzt ihren armen Mitbürgern zu Hilfe zu kommen. Wer einen Armen jetzt hilft, sich besser zu ernähren, der schützt indirekt sich selbst vor der Cholera. Noch ein Wort zum Schluß. Unsere geehrten Herren „deutschen Brüder' ha ben bekanntlich die Weisheit mit dem großen Schöpflöffel gegessen und bei ihnen ist alles besser als in dem Armseligen Oesterreich. Und nun lese man eine Be schreibung der Zustände in Hamburg

. Hamburg ist ein Welthandelsplatz, ist nach Berlin und neben München die größte Stadt Deutschlands, aber seine Gesund heitspolizei ist nicht viel besser als die in einem galizischen Dorf. Die ganze Kunst der dortigen Behörden war — die Cholera todtzuschwei gen, zu läugnen, daß eine Epidemie vorhanden sei, als die Menschen schon zu Hunderten starben. Wenn so etwas bei uns in Oesterreich vorgekommen wäre? Aber die Wahrheit ist, daß die Herrschaften draußen zwar gerne das große Wort führen

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