nicht gegen die Person des Privatklägers, son dern gegen die Zeitung „Tiroler Wastl" gerichtet gewesen' seien. Diese Verantwortung muß als unstichhältige Ausflucht bezeichnet werden". 6er heilere Ceil (tiefes Gerichtstages begann damit, daß mir der Angeklagte Gufler, der sich zuerst zur Verantwortung erhob, wozu er aber erst vom Vorsitzenden besonders aufgesordert werden mußte, zunächst einen verurteilenden Blick zuwarf, der mir durch Mark und Bein !ging, und mich trotz des auf der Seiseralm
der frommen „Tiroler Stimmen", dem Hauptblatte des Klerus von Tirol, die Pfaffen und die Religion für ein und dasselbe hält. Gufler hat auch gleich einen Beweis dafür erbracht, indem er fein und seiner Hintermänner Christentum spielen ließ und mir!aus meiner traurigen Jugend einen christlichen Strick zu drehen versuchte, indem er, mir meine tirolische Herkunft absprechend, sagte: „Jenny ist kein ,Tiroler Wastl . Da müssen wir nach Kastel" ruth zurückgreifen. Jenny stammt aus Ungarn, Jenny
schwieg und Gufler reden ließ, ließ auch ich ihn reden und so auch der Präsident des Gerichtshofes. Als Gufler aber vom Reden zum Lesen übergehen wollte, wollte der Präsident dies in Anbe tracht dessen, daß die Ratskammer den Angeklagten das Vorlesen zahlreicher, mit dem Klagebegehren in keinem Zusammenhang stehenden Artikel nicht zu gab, nicht erlauben, allein ich rief dem Gerichtshof zu: „Bitte ihn doch lesen zu lassen!" Gufler machte aber von dieser meiner gnädigen Erlaubnis einen schlechten
Ge brauch, indem er nur einzelne Sätze aus dem „Wastl" vorlas und sie durch allerlei Unterstellungen ergänzte. Dies veranlaßte mich dagegen Stellung zu nehmen, worauf mir Gufler zur Antwort gab: „Ich muß es mir auch gefallen lassen, daß ich heute auf der Anklage bank sitze, und Sie müssen es sich einmal gefallen lassen, wenn man Ihnen einmal die Larve vom Gericht reiht Da gegenwärtig gerade nicht Fasching ist, fand ich dies Begehren für durchaus gerechtfertigt und mochte es Gusler um so weniger wehren
, als die Entlarvung in nichts anderem bestand, als daß Gufler das vorlas, was ich durch all die Jahre her geschrieben und aller Welt öffentlich kundgetan hatte. Er glaubte aber den noch der Welt funkelnagelneue Neuigkeiten zu unter breiten und sah mich nach jedem Satze, den er aus den diversen „Wastel"-Nummern vorlas, mit einer Sie germiene an, als ob er mir mit filzpatschenbewehrten Füßen siegreichauf den Bauch getreten wäre. Es ist daher kein Wunnder, daß sich, wie die „Tiroler Stimmen" schreiben