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Der Südtiroler
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Page 4 of 8
Date: 01.11.1935
Physical description: 8
sie uns bekannt geworden ist: 1. Abraham Franz, Gries, 2 Jahre (wegen angeb lich nationalsozialistischer Gesinnung). (Verbannungsort: Süditalien.) 2. A m b a ch Karl, Kaltern, 2 Jahre (wegen Anzün den von Freudenfeuern anl. der Saarabstimmung). 3. Außerhofer Hermann, Angestellter, Bruneck, 2 Jahre. (Corleto-Perticara, Potenza.) 4. Bachmann Siegfried, Bauernsohn, Toblach, 2 Jahre. (Acerenza, Potenza.) 5. Brugger Paul, Student, Jnnichen, 3 Jahre (Grund: stand in Briefwechsel mit einem Brunecker, der aus Anlaß

der Saarabstimmung eine weiß-rote Fahne gehißt hatte). (Verbannungsort: San Fele, Potenza.) 6. C a st a Alois, Maler, Lana. (Ruvo del Monte, Potenza.) 7. D e j a c o Otto, Brixen. (Avigliano, Potenza.) 8. D i p o l i Alois, Salurn, 4 Jahre (wegen Haken- kreuzaufmalens). (Baglio Lucano, Potenza.) 9. Dissertori Alois, Taglöhner (4 Kinder), St. Pauls, 4 Jahre (wegen belangloser Gasthausstrei terei). (Verbannungsort: Palato, Campob.) 10. Dissertori Hermann, Kaltern, 2 Jahre (Grund wie Ambach). 11. Dissertori Peter

, Arbeiter, St. Pauls, 3 Jahre (Grund wie Dissertori Alois). (Palato, Campobasso.) 12. Fassold. (Avigliano, Potenza.) 13. F i n k Franz, Meran, 1 Jahr (wegen der Aeuße- rung: „Die welschen Facken"). 14. Frank, Tramin. (Verbannungsort: Süditalien.) 15. Frötsch er Josef, Mesner, St. Pauls, 3 Jahre (9 Kinder, Grund wie Dissertori). (Benafro, Campobasso.) 16. E a d n e r, Dr., Notar, Elurns, 3 Jahre (wegen der angebl. Bemerkung: „Vintschgau ist und bleibt deutsch). Vor Abreise in den Verbannungsort

amnestiert. 17. G a b a r d i Hugo, Arbeiter, St. Pauls, 3 Jahre (Grund wie Dissertori). (Latronico.) 18. E o g l, Hausmeister, Lana, 3 Jahre (verweigerte ital. Offizieren den Einlaß ins Gasthaus nach der Sperrstunde). (Verbannungsort: Sllditalien.) 19. Grones Franz, Klausen, 2 Jahre (wegen Be schimpfung eines Denunzianten). (Verbannungsort: Süditalien.) 20. Grones Hermann, Klausen. (Verbannungsort: Süditalien.) 21. Er über Josef, Bauernsohn, Reinswald (Ver lassen des Platzes beim Spielen der „Eiovinezza

). (Laurenzana, Potenza.) 22. Hager Josef, Gastwirt, Hafling, 2 Jahre (bean standete einen Flirt von deutschen Fräuleins mit italienischen Offizieren). (Berbannungsort: Süditalien.) 23. H a i n z Franz, Student, St. Johann i. Ahrn, 5 Jahre (Verunglimpfung der Trikolore). (Poliftenza, Calabrien.) 24. H i b l e r Otto, Student, Bruneck, 3 Jahre (Grund wie Brugger Paul). (Senise, Potenza.) 25. Hofer Otto. (Avigliano, Potenza.) 26. Holzer Siegfried, Pflersch, 2 Jahre. (Ruoti, Potenza.) 27. Huber Josef, Andrian

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 22.09.1920
Physical description: 8
der Be stimmung des Staatsvertrages von St. Ger main unterscheidet zwei Arten der Option, und zwar: 1.'Die Option auf Grund des Heimatsrech tes und V ‘ 2. die Option auf Grund von Rasse und Sprache. x \ Auf Grund des Heimatsrechtes können op tieren: Angehörige der ehemals im Reichsräte vertretenen Königreiche und Länder (also nur Oesterreicher, n ich t Ungarn), die auf Grund des Staatsvertrachs von St. Germain ihre bis cherige Staatsangehörigkeit verlieren und ver möge ihres Heimatsrechtes unter Ausschluß

der österreichischen Staatsangehörigkeit die Staats angehörigkeit eines SÜaatcs erwerben, zu dem Gebietsteile des ehemaligen Oesterreich gehören können innerhalb eines Zeitraumes von einem Jahre vom Inkrafttreten des Friedensvertra- ges somit bis einschließlich 15. Juli 1921 für die österreichische' Staatsangehörigkeit optieren, wenn sie in einem des nach dem Staatsvertrage zur Republik Oesterreich gehörigen Gebiete h e i m a t s b e r e ch t i g t sind. Auf Grund des Heimatsrechtes können z. B. optieren

: Ein Tichechoslowake. der heimaisberechtigt ist mach Wien, ein'Dentich-Sndt'iroler, der heimatsbe rechtigt - ift nach Innsbruck. Tie Option aus Grund von Rasse und Sprache (der häufigere Fallt: Auf Grund von Rasse und Sprache können optieren: Personen, die in einem zur ehemaligen öfter reichisch-ungarischen Monarchie gehörigen Ge biete (also im Gegensatz zur Option aus Grund des Heimatsrechtes — Oesterreich und Ungarn) heimatsberechtigt und dort nach Rasse und Sprache von der Mehrheit der Bevölkerung ver schieden

sind, können innerhalb eines Zeitrau mes von s e ch s M o n a t e n nach Inkrafttreten des Staotsvevtraacs van St. Germain, somit bis 15. Jauner 1921, für die österreichische Staetsangähorigkeit optieren, wenn sie nach Rasse und Sprache zur deutschen M e h r- heit der Bevölkerung Oesterreichs gehören. Auf Grund von Rasse und Sprache kann also eine Person optieren, die in Deutsch-Südtirol oder Deutschböbmen zuständig ist. abw auch ein Deutscher aus dem Gebiete von Pveßburg. Wer kann optvrren? Das Optivnsrecht steht

, wird das Optionsrecht durch ihren gesetzlichen Vertreter ausgeübt, so- ferne es sich um Personen unter 18 Jahren oder um Personen handelt, die entmündigt sind. Technische Durchführung der Option. Bezüglich der technischen Durchführung der Option muß schärf unterschieden werden zwi schen den beiden Arten'der Option, der Option auf Grund des Heimatsrechtes und der Option aus Grund von Rasse und Sprache. Die technische Durchführung der Option auf Gruikd des H e i m a t s r e ch t e s : . Die Option auf Grund

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 1 of 20
Date: 24.02.1927
Physical description: 20
28 Romanus Di?"->,ag. 1 Albin Asckermittnwck, 2 Agnes v. P.: Dann rstag, Z. Kunigunde. Verschiedene Umstände haben während des Krieges und in der Nachkriegszeit zusammengewirkt, die Preise für Grund und Boden stark emporschnellen zu lassen. Der furchtbare Mangel an Lebensmitteln hatte allen Volks- kreisen es lebhaft zum Bewußtsein gebracht, welchen Wert es hat, ein Selbstversorger zu sein und sich von der eigenen Scholle nähren zu können. Damals wollte alle Welt ein Bauer sein ober ein Bauer

werden. Dem Kriege folgte die Geldentwertung. Während die in den Banken und Sparkassen eingelegten Goldwerte zu fast wertlosen Papierfetzen wurden, behielt Grund und Boden den früheren Goldwert, ja steigerte denselben. Die mit dem Gelbe gemachten Erfahrungen wirkten fort und zeigen auch heute noch ihre Nachwirkungen. Hatte man vor dem Kriege das Geld überschätzt und auf die in den Geldinsti- tuten hinterlegten Ersparnisse allzu viel vertraut, machte sich nach der Geldentwertung ein fast unausrottbares Mißtrauen

auf jedes Papiergeld immer stärker bemerk- bar. Nicht mehr Geld, sondern Ware wollte man haben und unter den Waren schätzte man Grund und Boden längere Zeit hindurch am höchsten. Denn dieser, so rech nete man, kann seinen Wert nicht verlieren und darum hielt man eine Kapitalsanlage auf Grund und Boden für unbedingt sicher. Die erwähnten Meinungen hatten die Preise von Grund und Boden ganz außerordentlich in die Höhe getrieben. Weil man zur Wertbeständigkeit des Geldes kein rechtes Vertrauen mehr fasten

wollte, steigerte sich die Nachfrage nach Grund und Boden. Denn wer Geld hatte, wollte diesem Besitze durch solchen Ankauf Be ständigkeit geben. Es verminderte sich aber gleichzeitig auch das Angebot, denn wer Grund und Boden befaß, wollte einen so wertbeständigen Besitz nicht so bald für unsicheres Papiergeld hergeben. So ist es gekommen, daß die Bauernanwesen schon während des Krieges und noch mehr in der Nachkriegszeit an Verkehrswert sehr ge wonnen haben, also teurer geworden sind. Bei den Bauerngütern

sind Verkehrs wert und Ertrags wert zu unterscheiden. Unter Verkehrswert versteht man jene Preise, um welche Bauernhöfe verkauft und gekauft werden, während der Ertragswert die Kapi talisierung jener Summen bedeutet, die ein Bauerngut bei seiner Bewirtschaftung abwirft. Verkehrswert und Ertragswert stimmen selten zusammen, sondern wechseln je nach Zeit und Wirtschaftslage. Auf Grund solcher Schwankungen sagt man zu Zeiten: Die Bauerngüter sind teuer! und zu anderen Zeiten heißt es wieder: . Die Bauerngüter

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 4
Date: 23.01.1946
Physical description: 4
, so könnte man der An sicht sein, daß bei uns in Oesterreich hinsichtlick der Verteilung des Grund und Bodens. alles in bester Ordnung ist. Erst ein etwas genaueres Stu dium an Hand von Ziffernmaterial belehrt uns, j^aß hier vielfach die Dinge noch sehr im Argen liegen. In Oesterreich gibt es rund 480.000 bäuer liche. Betriebe in der Größe bis zu 50 Hektar. Diese 480.000 Höfe, in denen auch die Kleinstbe- sitzer mitgezählt sind, umfassen insgesamt eine Bodenfläche von dreieinhalb Millionen Hektar. Im Durchschnitt

. Die durchschnittliche Größe eines solchen Herrenbesitzes beträgt daher über 4000 Hektar. Wir finden also, daß fast eine halbe Mil lion Bauernfamilien — und zwar Familien von Arbeitsbauern — im Durchschnitt über rund sieben Hektar Grund pro Familie für ihren Lebensunterhalt verfügen, daß weitere 13.700 Familien im Durchschnitt je rund 140 Hektar zur Verfügung haben und daß endlich rund 500 Familien durchschnittlich je über mehr als 4000 Hektar besitzen. Diese 500 Familien verfügen von alleine über mehr

als ein Viertel des gesamten Grund und Bo dens. Die restlichen knappen drei Viertel verteilen sich auf eine halbe Million weiterer Besitze. Um nur ein Beispiel zu nehmen: Der unga rische Graf Esterhazy besitzt allein in Oesterreich zirka 59.000 Hektar Grund, darüber hinaus ist er in Ungarn Eigentümer von weiteren siebzig Schlössern. Worin liegen nun die Gründe für diese un gleiche Verteilung des Grund und Bodens? Hat der Großgrundbesitzer sein Eigentumsrecht da durch erworben, daß er seine Tausende von Hek

tar selbst besiedelt und kultiviert oder stückweise durch Fleiß und Intelligenz zusammengekauft hat? Nein! Denn wenn es bei der Verteilung.des Grund und Bodens nur auf den Fleiß und die Tüchtigkeit ankäme, dann müßten unsere Bergbauern' die größten Grundbesitzer sein. Diese Ungleichheit in der Verteilung des Grund und Bodens ist vor allem ein geschicht liches Erbe, das wir bis jetzt noch nicht abschüt teln konnten. Sie stammt aus jener Zeit, in der der gesamte Grund und Boden . in deq Händen

einer kleinen Minderheit war und die große Zahl der Bauern als Leibeigene diesen Grund und Bo den bearbeiten mußten. Der Großgrundbesitz ist ein Erbe aus der Zeit des Mittelalters in welcher die Verteilung des Landes nicht nach der wirt schaftlichen Tüchtigkeit, sondern nach politischen Gesichtspunkten geregelt war. Ebenso wie Gauleiter Hofer sich während des Krieges ein großes Bauerngut durch Hergabe eines Neubauernscheines angeeignet hat, ohne einen Pfennig dafür zu bezahlen, allein auf Grund seiner hohen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 11 of 16
Date: 28.01.1921
Physical description: 16
zucht, Stalloauten, die wertvollsten Rassen, Zucht und Pflege, Butterung, Aufzuckt. Mä stung, Schlachtung, Verwertung, Krankheiten. Auskünfte aller Art Frag«: Auf meinen Acker kommen Hühner Lei Nachbars. Darf ich die umbringen, da gütig S Ersuchen nicht fruchtet? Antwort: Nach den Feldschutz, und den «nderShin maßgebenden Gesetzen bist Du berechtigt, die Hühner zu Ute», wenn Du sie aus Deinem Grund «ntriffst. Du bist aber verpflichtet, die getöteteu Hühner liegen zu lasten für de» Besitzer

derselben. Frage: Ich will mit 4 Kollegen eine Wafierleitung errichten und zwar hiezu eine Wafferquelle einsaflen und Lenüzeu, die auf einem der Gemeinde gehörigen Grunde läuf. Kann die Gemeinde diese Wasserleitung verhindern? Kanu der Bürgermeister verhindern, daß diese Wasserleitung eine kurze Strecke über besten brachliegenden Grunde geführt wird? Antwart: Sie können das auf fremdes Grund ent- springende Waffer nicht ohne »eitere- einfasten und «bleitcn Die Benützung des Wess.rs und da- Recht, eine Wasser

- leitung über fremden Grund zu errichten, können Sie nur auf Grund behördlicher Genehmigung der politischen Be hörde nach durchgeführtem Konsenzverfahren erlangen. In diese- Verfahren müiieu auch die Eigentümer und alle sonstigen in ihren Rechten berührten Personen gefragt und deren Vorbringen und Einwendungen berücksichtigt werden. Voraussetzung der Bewilligung ist jedenfalls ein dringendes Bedürfnis des Anspruchnehmers und seiuer Genoffeu aus dieses Waffer. Auch der Bürgermeister kann die Leitung

der Quelle über seinen Grund und Boden verhindern, so lange Sie nicht die behördliche Bewilligung für die Wasser- leitung erhalten haben. Frage: Ich pachtete im Jahre 1813 von einem Bauer eine Wiese und Aecker auf unbestimmte Zeit, wobei der Bauer noch sagte, wenn er den Boden nicht selber b auche, könne ich ihn stets haben. Ich zahlte bis zum Jahre 19 '• 6 einen^ährlichen Pachtzins von 258 K, von 1916 bis 1919 jährlich 940 K. Heute sagt mir der Bauer, ich müsse für das Jahr 1930 13.900 K bezahlen

. 1. Hat der Bauer daS Recht, nachhinein einen so hohen Pachtzins zu ver langen? 2. Hat er das Recht, den Pacht mir für die weiteren Jahre wegzunehmen, wenn ich eine so hohe Pacht- zinssteigerung nicht anzunehmeu bereit bin? Antwort: 1 Im nachhinein einen höheren als den vereinbarten Pachtzins zu fordern ist der Bauer überhaupt nicht berechtigt, kann also für das Jahr 1929 nur den Pacht zins »eÄsugen, welcher für die letzt vsrfloffsnsn Jahre vereinbart und ansbezahlt wurde. 2. Auf Grund des Pachtschutzgesetzes

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Gardasee-Post
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Page 4 of 12
Date: 29.01.1910
Physical description: 12
von einer Karnevals- Gesellschaft unternommen wurde, ist niemals wiederholt worden. Landwirtschaft und Fremdenver kehr in ihren Wechselbeziehungen zu einander. eine Studie von Dr. Otto Kölner in Mils. (Fortsetzung aus Nr. 2, 1910). III. Der Landwirt zieht Nutzen aus dem Fremdenverkehr durch seinen Besitz an Grund nnd Boden, an Häusern, Immobilien und Rechten. Während wir in früheren Kapiteln die Vorteile besprochen haben, welche der Landwirt genießt, wenn er sich persönlich am Fremdenverkehr beteiligt

, oder jene Vor teile erwogen haben, die ihm erwachsen, daß er im Stande ist seine erzeugten Pro dukte schneller und besser an den Mann zu bringen, kommen wir nun zu jenen Vor teilen, die ihm aus seinem Besitze an Grund und Boden, an Häusern, Immobilien und Rechten erwachsen. Ein kleines Beispiel dürfte zur Illustration dieses Kapitels am besten genügen. In Igls kostete vor 30 Jahren der Klafter Grund 50—70 kr. Um diesen Preis wurden zu jener Zeit mehrere Käufe abgeschlossen. Heute kostet der schlechteste Grund

, der nie zu Bauzwecken benutzt werden könnte 4 K- Solcher Grund aber, auf welchen ge baut werden kann, kostet die |_J Klafter 16—25 K. Innerhalb der 30 Jahre ist der Wert des Grundes um 400 % in den aller schlechtesten nassen und unfruchtbaren Lagen und um 1600—2000 °/o bei Baugrund in die Höhe gegangen. Mehr wie ein Bauer daselbst wurde nur durch den Verkauf eines einzigen Ackers, einer Wiese zum wohl habenden Mann, vorausgesetzt, daß er nicht zu früh verkaufte, sondern den richtigen Zeitpunkt

abwartete. Aehnliche Steigerungen des Grund preises sind, wenn auch nicht in gleichem Maße, überall aufgetreten, wo sich ein wenn auch nur einigermaßen nennenswerter Frem denverkehr entwickelte. Ich möchte nach meiner Erfahrurng die Behauptung aufstellen, daß es keinen Ort mit Fremdenverkehr in Tirol gibt, wo die Wertsteigerung nicht zum mindesten 250 -300 °/o betrüge, daß es aber wie das obige Beispiel zeigt, u. z. fanden solche Wertsteigerungen nicht nur in Igls sondern auch noch an anderen, Orten

kostet derselbe Wein 88—96 h. Er ist also auch im Preise um 290—320 % gestiegen. Wenn die Produke derartige Preissteigerungen durchmachen ist es doch selbstverständlich, daß auch Grund und Boden dementsprechend im Werte steigen müssen, Aber an gewissen unsinnigen Preis steigerungen von Gründen ist der Fremden verkehr entschieden schuld. Wohl dem Landwirte, welcher den richtigen Zeitpunkt erratend, seinen Besitz losschlug. Mehr als ein solcher Landwirt wurde dadurch wohlhabend und konnte

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Alpenländer-Bote
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Page 5 of 16
Date: 09.01.1921
Physical description: 16
bürgerschaft verlustig, wenn sie nach dem G'-'etz vom 5. Dezember 1918 über das deutsch- österreichische Staatsbürgerrecht ohne Abgabe der Staatsbürgerschaftserklärung deutschösterreichrsche Staatsbürger geworden sind. Durch den Friedensvertrag ist aber auch die Staatsbürgerschastserklärung aller Personen, die ohne in einer Gemeinde Oesterreichs heimatbcrech- tigt.zu sein, auf Grund des Gesetzes vom 5. De zember 1918 durch Abgabe der Staaisbürgerschasts- erklarung deutschösterreichische Staatsbürger

Gewalt nicht ent zogen ist, die Ehegattin durch die Optron des Ehe gatten, wenn die Ehe nicht gerichtlich geschieden oder getrennt ist. gleichfalls ohne weiteres öster reichische Staatsbürger. - Wie lange kann man optieren? Die vorstehend unter a) angeführten Personen, die aus Grund. ihres früheren Heimaisrechtes optieren, müssen dies bis einschließlich 15. Juli 1921. die unter b) Angeführten, die auf Grund der Abstam mung und Sprache optieren, bis einschließlich 15. Jänner 1921 tun. Nr. 1. Seite

5. Wo hat man zu optieren? Die Option ist in der Regel mündlich oder schriftlich in Städten mit eigenem Statut, z. B. Innsbruck, Wien, Graz, Klagensurt, beim Magistrat, sonst bei der Bezirkshauptmannschaft, und zwar von Per sonen unter a), die auf Grund ihrer früheren Het- matSberechtigung optieren, bei der politischen Be zirksbehörde dieser früheren Heimatsgemeinde, von Personen, unter b), die auf Grund der Abstam mung und Sprache optieren und in Oesterreich ihren Wohnsitz haben, bet der Bezirksbehörde

ihres Wohnsitzes, sonst Kber, urrd zwar aus'chlietz- lich schriftlich beim Bundesministerium des In nern anzumelden; die Option der im Auslande Wohnenden kann auch in jedem Falle bei der nach dem Wohnsitz zuständigen österreichischen Vertre tung'Behörde (Konsulat) erfolgen. Was hat man bet der Anrneldung der Option beiz „bringen? Der Anmel- dungs- und der Taufschein, ferner der Nachweis des gegenwärtigen, im Falle der Option auf Grund des HeimatrechteS auch der des früheren Heimatrechtes (Heimatschein

, Arbeitsbuch u'w.) und falls der Optierende den Wohnsitz in Oester reich bat. auch der Nachweis hiesür (Meldezettel) anzuschließen. Wer auf Grund der Abstammung und Sprache optiert, hat überdies auch jene Um- stände darzutun, aus denen seine Zugehörigkeit zur Mehrheit der Bevölkerung Oesterreichs nach Abstammung und Sprache hervorgeüt. also Zeug nisse über den Besuch deutscher Schulen, einen Auszug aus dem Volkszählnngsbuche über sein Bekenntnis zur deutschen Umgangssprache, eine Bescheinigung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 10 of 16
Date: 13.07.1912
Physical description: 16
, daß sie ihm in Anbetracht seiner Verdienste um die Bekämpfung der Kamorra auf dem Gnadenwege erlassen werden dürften. Was ist Geld? Von Graf Leo Tolstoi. Geld! .Was ist Geld? Geld ist ein Aequivalent für Arbeit, d ; Ich habe gebildete Leute getroffen, die allen Ernstes behaupten, das Geld repräsentiere sogarjUdie Arbeit derjenigen, weHe es: üesitzem Ich gestehe, daß auch ich früher in unbestimmter Weise zu, dieser Ansicht hinneigte. Ich wollteZedoch geWz;<,und von Grund aus wissen, was beim eigentlich, tzatz Geld sei

sind drei Faktoren beteiligt: der Grund und Boden, die Produktionsmittel und die Arbeitskraft. Daraus nun, daß der Inhaber der Arbeitskraft nicht zugleich Inhaber der beiden anderen Faktoren ist, entsteht jenes äußerst verwickelte Verhältnis, welches die Abhängigkeit des Menschen vom Menschen, die Unterjochung des Menschen durch den Menschen be stimmt. Woher aber stammt diese Herrschaft des Geldes, die uns alle durch ihre Grausamkeit betroffen macht? Wie kommt es, daß. ein Teil der Menschen vermittelst

für den Besitzer der Produkttonsmittel und als Arbeitslohn für den Arbeiter. Liegen die Dinge wirklich so? Ist es vor allem richtig, daß jene Faktoren, und einzig nur sie, an der Hervorbringung eines jeglichen Produktes ihren Anteil haben? Während ich diese Zeilen schreibe, wird rings um mich Heu produziert. Aus welchen Faktoren setzt sich dieses Produkt zusammen? Ich sehe, daß hier die Dreiteilung nicht stimmt, daß außer dem Grund und Boden, den Arbeitsgeräten und der Arbeit noch an dere Dinge in Frage kommen

: die Sonne, das Wasser, die gesellschaftliche Organisation, welche das Gras auf der Wiese vor dem Abweiden durch fremdes Vieh schützt, die besondere Schicklichkeit der Schnitter, ihre Fähigkeit, sich vermittelst der Sprache zu ver ständigen und noch zahlreiche andere „Faktoren", welche die Nationalökonomie aus irgendwelchen Gründen als solche nicht anerkennen mag. Sonnen wärme und Sonnenlicht sind für jede Art von Pro duktion ein noch notwendigerer Faktor, als selbst der Grund und Boden

? Doch wohl nur deshalb, weil auf jene anderen Dinge — die Strahlen der Sonne, das Wasser, die Luft usw. — selten jemand einen Anspruch erhebt, während das Streben nach Grund besitz und Kapitalbesitz in unserer Gesellschaft ganz allgemein ist. Die Wissenschaft hält sich also nicht an den wesentlichen Kern der Dinge, sondern sie paßt ihre Meinungen den augenblicklich bestehenden, dem Wechsel unterworfenen Zuständen an und spricht willkürlich von denjenigen drei Faktoren, die ihv ger- rade in die Augen

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 08.01.1924
Physical description: 4
, daß er nicht schreit. Und dieses Dahinvegetieren ist ihm mit acht Wochen langweilig geworden. Nicki schreit. Einmal kurz, dann einige Sekunden, dann anhaltend. Der gewissenhafte Vater hat sich gerade wieder an den Schreibtisch gesetzt. Jetzt schreckt er empor. Himmel! Was ist geschehen. Was kann das Kind haben! Es schreit doch. Es ist keine Täuschung. Es schreit. Und Lilly sagt, cs könnte nichts passieren. Es muß doch etwas passiert sein, denn wenn ein Kind schreit, dann hat es auch einen Grund zum Schreien

. Was aber kann dieser Grund sein? überlegtder junge, gewissenhafte Vater. In den ersten Wochen hatte man eine Pflegerin im Haufe und Nicki gedieh prächtig, dann kümmerte sich Lilly um sein Wohlergehen. Und jetzt! Wie konnte Lilly nur fortgehen, wo doch die Möglichkeit be stand, daß Nicki schreien konnte! Der Vater steht verzweifelt vor einer Tatsache. Wenn Nicki schreit, hat er einen Grund zum Schreien, und wenn man diesen Grund beseitigt, dann müßte logischerweise die Folge sein, daß Nicki dann nicht mehr schreit

. Was aber kann der Grund sein? Der junge, gewissenhafte Vater holl ein Buch aus der Bibliothek, betitelt „Die Seele deines Kindes", und will diesen Grund gewissen haft suchen. Aber Nicki läßt ihm keine Zeit. Der Vater eilt ins Schlafzimmer Das Oberbett fliegt zur Seite. Er nimmt Nicki auf den Arm. Einen Augenblick findet der Junge an der Abwechslung Gefallen, dann brüllt er weiter. Das Lebewesen, das ihn trägt, ist ihm gänzlich fremd. Und der Schnurrbart erregt Furcht. Der junge Vater versucht ein Wiegenlied zu singen

. Mcki brüllt. Cr klopft ihm auf den Rücken. Nicki schreit. Cr klopft ihn oben, er klopft ihn unten. Der Kehlkopf quarrt unter der Lungenkraft. Himmeldonnerwetter! Der junge Vater ahnt etwas. Nicki kommt auf den Wickeltisch. Richtig, in den unteren Regionen ist etwas in Unordnung. Er wickelt ihn auf und untersucht die Windeln. Der Grund ist gefunden. Nicki wird gesäubert. Wo liegen jetzt die reinen Windeln? Da der Vater ste nirgends finden kann, nimmt er ein Taschentuch; das geht auch Mcki schreit

weiter. Dies scheint also doch nicht der Grund gewesen zu sein, überlegt der Vater. Aber was dann? Was dann? Ob man einen Mieter im Hause fragt, oder die Gemüsefrau? Die hat auch Kinder . Getrunken hat Nicki Weshalb schläft er nicht? Vielleicht könnte der Hausarzt telephonisch Auskunft geben? Der junge, gewissenhafte Vater eilt wieder ßrs SchlaUmnM. Nicki verdoppelt >ein Gebrüll, als er Schritte hört Der Vater ist der Verzweiflung nahe. Hätte ihn doch Lilly nur nicht mit dem Kerl allein gelassen! Nicki

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 16.10.1930
Physical description: 8
vor. Es war die Frau des Bummerers. Der Bummerer hatte sich von dem Erlös des verkauften Grundes zu Tode getrunken. „Wenn i," sagte sie schüchtern, „wenn i unfern alten Grund wieder pachten kunnt —" „Be—wil—ligt! Was weiter!" Sie berieten. „Der Bürgermeister — unser Bürgermeister — bei euch soll er drinnen sein!" Wir schoben ihn hinaus, er ging nicht gern. „Leut," begann er zwiespältig, „schaugks. seid's gscheit —" „Sei du gscheit!" „— ihr habt's ja recht, Leut, aber die vom Kurhaus Ham aa recht —" „Pfui Deifi

, schaam di — der Lehrer — unser Lehrer!" Lipp reckte sich hoch auf: „Ihr seht, Leute, euer Lehrer ist nicht da — es wird ihm schwül geworden sein — sprecht doch selber — wir sind keine Unmenschen — seht, wir wol len euch ja helfen —" Eine Stimme aus der Menge rief: „Unfern gstohlnen Grund gib raus!" Es war ein Signal. Alle schrien jetzt auf einmal: „Un fern Grund habt's uns gstohln . . her damit. . her mit ünserm Grund . .!" „Leut, seid's doch vernünftig!" „Verninfti san ma lang gnu gwen — rebellisch

san ma jetzt — wenn's uns unfern Grund net zruckgebts, nacha — nacha —" derschlagn ma enk!" überschlug sich eine schrille Stimme. Stille, entsetzliche Stille. Dann ein grauenvolles Durch einander von Rusen: „Derschlagts es . . unfern Grund. . wo is unser Lehrer . . helsts uns . . derschlagts es . . un fern Grund . .!" Vom Hinteren Kursaal, wo die Fremden tanzten, brach der Kurdirektor händeringend in unser Konferenzzimmer ein: „Meine Gäste haben den Krawall gehört. Wenn das in die Zeitungen kommt

mit der Kaste auf dem Fensterbrett: „Ich höre, Leute, daß ihr euren Grund und Boden wieder haben wollt — das ist vernünftig — das ist sehr vernünftig — nur muß man diesen Grund und Boden auch vernünftig wieder kaufen —" Drohend wurden da die Ruse wieder: „Zruckkasfen — mit was — er verspott' uns —!" „Ich verspotte euch nicht. Ich will euch helfen. Ich bin beauftragt, euch das Geld zu schaffen — vorerst einmal eine Anzahlung heute —" Er schrie nach rückwäts: „Heller — alle Bogenlampen einschalten — die Leute

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 12
Date: 02.09.1922
Physical description: 12
hat in den Wirtschaftsbetrieben einen schweren Rückzug antreten müssen, die Arbeiterklasse Frankreichs ist in Staat und Wirtschaft einflußlos geworden, jene Amerikas zeitweilig ganz zurückgeschlagen, jene Italiens ist für die Banden der „goldenen Jugend" reines Freiwild geworden. Die Arbei terklasse Ungarns hat nach einem kurzen Rausch der Alleinherrschaft einen niederschmetternden Schlag erlitten, von dem sie sich erst allmählich wieder erholt. Und hier sehÄr wir den zweiten Grund der theoretischen und taktischen Verwirrung

theoretisches Bild von den Dingen macht. So vielerlei Verhältnisse zur Staatsgewalt ausdenk bar sind, so vielerlei Theorien werden vertreten und dies ist der Mette Grund der Verwirrung der Geister. So bewahrheitet sich denn an uns selber die tiefe Erkenntnis, die uns Mar^ und Engels ver kündet haben. Nicht unser Bewußtsein bestimmt unser Sein, sondern umgekehrt, unser wirkliches Dasein formt unser Denken. Nicht nach unseren Lehren waren wir imstande, die Dinge zu mei stern, sondern nach der jeweiligen

Kronen erhalten hat. Für eine Reise kann man auf Grund des Passes und des Visums für fünf Millionen österreichische Kronen Valuten des Landes er halten, in das man entfliehen will. Wenn man aber ein Daueroisum hat, dann ist der Beamte jedesmal, wenn einer Valuten will, gezwungen, auf ein ehrliches Gesicht hin — und wie leicht kann man sich da täuschen — zu glauben, daß der Mann di« Valuten zur Fahrt in das Ausland braucht. „Herr Vorstand, i bitt' schön," eine alte magere Frau breitet vor dem Beamten

der Parteispaltnngen. Aber wenn wir das Entwicklungsergebnis der acht Jahre durchdenken, haben wir nicht den gering sten Grund, kleinmütig zu sein. Wir verstehen nun den inneren Grund dieses Wirrsals: Es sind die Frühlings stürme einer neuen Zeit! Der Sozialismus tritt in der Nachkriegszeit aus der Epoche der vorbereitenden Kämpfe hinüber in die Epoche der Verwirklichung. Wie sehr im Augenblick die Kapitalistenklasse sich gerettet und den Sozialismus besiegt glaubte, so wahr ist das Gegenteil. Der Sozialismus

als Theorie ist ein fach und geradlinig. Der Sozialismus als Ver wirklichung aber ergreift und bezwingt die Wirk lichkeit jedes Landes. — Das Wirkliche aber ist von Land zu Land, von Ort zu Ort, von Zeit zu Zeit verschieden. Und deshalb ists kein Wunder, sondern selbstverständlich, daß die Wege der Ver wirklichung tausendfach find, obschon das Ziel nur eines. Und darum haben wir keinen Grund, kleinmütig zu sein. Je schwieriger aber die Ver wirklichung, um so notwendiger die geistige Durchdringung

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 9 of 16
Date: 11.03.1904
Physical description: 16
der Frist zur Anmel dung der Belastungsrechte auf die im Grundbuche der Katastralgemeinde Trumsberg im Gerichts bezirke Schlanders enthaltenen Liegenschaften werden alle diejenigen, welche sich durch den Bestand oder die bücherliche Rangordnung einer Eintragung in ihren Rechten verletzt erachten, aufgefordert, ihren Widerspruch längstens bis 1. September 1904 bei dem k. k. Bezirksgerichte Schlanders zu erheben, widrigenfalls die Eintragungen die Wirkung grund bücherlicher Eintragungen erlangen

. Im Gegenstände der Anlegung des Grund buches für die Katastralgemeinden Unter aßling, Oberaßling,Kasten und Burg-Vergein im Gerichtsbezirke Lienz wird hiemit bekannt ge geben, daß nunmehr nach Beendigung der Er hebungen die (in der Form von Grundbuchseinlagen verfaßten) Besitzbogen nebst den berichtigten Ver zeichnissen der Liegenschaften, den Kopien der Kata- stralmappen, den über die Erhebungen aufgenomme nen Protokollen und der Vergleichungstabelle betreffs der identifizierten Liegenschaften

in der k. k. Grund buchanlegungskanzlei in Lienz zur allgemeinen Ein- I sicht aufliegen und daß, falls Einwendungen gegen ! die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Besitzbogen oder der Vergleichungstabellen erhoben werden soll ten, am 26. März 1904 vormittags 9 Uhr in der obigen Kanzlei weitere Erhebungen werden eingeleitet werden. Derlei Einwendungen können sowohl beim Realgerichte als an dem oben bezeichneten Tage bei dem Grundbuchanlegungskommissär mündlich oder schriftlich angebracht werden. Die zum Zwecke

der Anlegung des Grund buches vorzunehmenden Erhebungen beginnen für die Katastralgemeinden O n a ch, Ellen und M o n t h a l im Gerichtsbezirke Bruneck am 11. April 9 Uhr vormittags in Onach beim Wirt, am 25. April 9 Uhr vormittags in Ellen beim Wirt und am 2. Mai 9 Uhr vormittags in Monthal beim Laner in Monthal. Hrtsgemeinde und Schulgemeinde. (Auf eine Anfrage.) Ortsgemeinde und Schulgemeinde fallen nicht immer zusammen. Es kommt vor, daß eine Orts gemeinde und ein Teil der Nachbargemeinde zu sammen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 1 of 20
Date: 28.03.1924
Physical description: 20
Zu sammenbruch die Revolution immer höhere Wellen schlug, waren es wieder die Bauern, welche sich nicht aus den Dahnen der Ordnung werfen ließen, und dadurch den Staat retteten. Eine zahlreiche und leistungsfähige Land bevölkerung bildet für jedes Staatswesen das kostbarste Kapital und die festeste Grundlage. Vor bem Kriege war es die allgemeine Klage der Volkswirtschaftslehrer, daß der Bauernstand viel zu stark verschuldet ist, und daß die hypothekarische Verschuldung von Grund und Boden von Jahr zu Jahr

zunimmt. Die verschiedensten Mittel wurden vorgeschlagen, um diesem Nebel abzu helfen. Prälat Dr. Schoepfer verlangte die hypothe karische Unverschuldbarkeit von Grund und Bo den, wonach es gesetzlich verboten werden soll, Grund und Boden als Hypothek unterzustellen. Nach der Lehre Dr. Schoepfers sollte bloß der Ertrag des Bodens, nicht aber der Boden selber als Pfand für eine Schuld ein getragen werden dürfen. Im Gegensatz zu Dr. Schoepfer vertrat Dr. .Grabmayr die gesetzliche Einführung

einer Berschuldungs grenze, wonach Grund und Boden nicht über einen gewissen Bruchteil seines Wertes z. B. die Hälfte oder dreiviertel hypothekarisch verschuldet wer den darf. Die bäuerliche Bevölkerung von Tirol hat dem langen Streit Schoepfer-Grabmayr hauptsächlich in der Weise Interesse entgegeugeöracht, daß sie sowohl die Unverschuldbarkeit als auch die Verschuldungsgrenze fast einmütig ablehnte. Man dachte dabei hauptsächlich auf den Fall, daß ein Bauer, wenn er aus sein Anwesen entweder keine Hypothek

bloßen Geldbesitz^ voraus hat. Das unbewegliche Eigentunr be hielt seinen Friedenswert, während das Geld seinen Wert mehr un'd mehr verlor. Vor dem Kriege hatte der Besitz von Geld, namentlich wenn er hypothekarisch sichergestcllt war, vor dem Besitz unbeweglichen Eigentums sehr vieles voraus. Denn der Ertrag' eines solchen Besitzes war mühelos und sicher,, während der Ertrag von Grund und Boden ebenso nrühevoll wie unsicher war. An den einen Vorteil des unbeweglichen Besitzes, daß er nicht so leicht

wie das Geld entwertet werden kann, hatte man vor dem Kriege kaum gedacht. Erst die Folgen des Krie ges haben diesen Vorteil ms volle Licht gerückt zum allgemeinen Erstarmen aller Bcvölkerungskreise. Durch die Folgen des Krieges ist Grund und Boden im we sentlicher: von den .Hypothekarschulden befreit worden. Es erhebt sich nun die wichtige 'Frage, ob sich dieser Zustand aufrecht erhalten läßt, und ob im Wege der Gesetzgebung etwas geschehen kann, um einer Wieder kehr der Hypothekarverschuldung vorzubeugen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 01.06.1923
Physical description: 16
einer solchen Steuerpolitik ist die ungeheure finanzielle. Notlage der Länder und Ge meirrden. Die Ausgaben der Länder und Gemeinden sind infolge der herrschenden Teuerung und infolge der zu- nehmerrden Verarmung der Bevölkerung riesenhaft an gewachsen, und den irr solcher Weise gesteigerten Aus- gaberr stehen durch Maßnahmen der Bundesgesetzgebung verminderte Einnahmen gegenüber. Um die leeren Kassen der Länder und Gemeinden mit Geld zu füllen, hat der Bund die sogenannten Realsteuerrr, nämlich die Grund steuer

und Gebäudesteuer, den Ländern urrd Gemeinden abgetreten. Die Erträgnisse dieser zwei Steuern sollen also in Zukunft auch nicht mehr zu einen: Teile in die Bundeskasse fließen, sondern zur Gänze für die Bedürf nisse irr Land und Gemeinde Verwendung finden. Ja, in den Gesetzen des Bundes werderr die notleidenden Ge meinden und Länder geradezu aufgefordert, sich arr der Grund- und 'Gebäudesteuer schadlos zu halten, indem bestimmt wurde, „d i e La rr d e s g e se tz g e b u rr g habe dafür zu sorgen, daß das Larrd

, die Bezirke u n d G e m e i rr o e n i h r trotz möglichster Aus nützung ihrer sonstigen eigenen Steuer quellen durch Zuschüsse zum Personalaus- wand urrd durch Ertragsanteile an gemein- scha ftlichen Ab g ab en nicht g ed ecktes ordeut liche s Ersorderrrisdurch entsprechende Aus nutzung der Realsteuerrr (Grund- urrd Gebäude- steuerl decken". Die Burrd'esgesetzgeburrg hat für die Grund- und Ge bäudes: euer ein Mindestausmaß vorgeschrieberr. Die Län- der dürfe!: unter dieses Mindestausmaß bei Einhebn.ng

der Grund- und Gebäudesteuer nur dann heruntergehen, wenn sie auf 'jeglichen Beitrag und Zuschuß von Seite des Bundes verzichten, wozu sich bei der allgemeinen finanziellen Notlage selbstverständlich kein Land ent schließen kann. In der Burrdesgesetzgebung ist bezüglich der Grundsteuer für das laufende Jahr 1923 als Min dest ausnraß die halbe Valorisierung vorgeschrieberr. und für das Jahr 1924 die Valorisierung zu Dreivierteilen. Die Länder haben aber das Recht, über dieses Mindest- ausmaß

hinauszugehen und eine höhere Grundsteuer ein zuheben. Von diesem Rechte haben alle Länder 'Oester reichs Gebrauch gemacht In Tirol ist es mrr für bie kleinsten Grundbesitzer bei dem durch die Bundesgesetz- gebung vorgeschriebenen Mindestausmaß, geblieben, wäh rend für alle anderen Bauern eine bedeutend höhere Besteuerung durch die Landesgesetzgebung einaesührt wurde. Die gegenwärtige Mindestbesteuerung von Grund und Boden mit 10 Prozent vom Katastralreinertraa ent spricht der halben Valorisierung

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 8 of 24
Date: 16.09.1910
Physical description: 24
und klar nach, daß das Bauerngut viel zu hoch besteuert f>t. In dieser Hinsicht müssen wir verlangen, daß wir gleichgestellt werden, wir verlangen, daß man das Geld dort nehme, wo eS ist. Am Schluffe seiner Ausführungen kam Redner auf die Ent schuldung von Grund und Boden zu sprechen. Die Pomo- logen reden von Schädlingen, wenn neben dem Hauptstamm einer jungen BäumleinS geile Schöße aufschießen, die den Baum der ganzen Kraft und d,S ganzen Saftes berauben. Mit diesen Schädlingen find die Gläubiger

des Bauernstandes zu vergleichen. Mit einigen Beispielen wieS der Abgeordnete nach, daß eS einem Bauern, der einmal in Schuldknechtschaft geraten sei, wirklich schlecht gehe. Hier müsse die Aktion, von der man schon lange geredet, die Entschul. düng von Grund und Boden, mit allem Ernst in die Wege geleitet werden. Ich gebe mich nicht der Hoffnung hin und verlange e! auch nicht, daß der Staat den Bauern die Schulden zahle, aber eine billige Forderung ist eS, wenn wir vom Staate verlangen

, daß er an der Entschuldung von Grund und Boden ernstlich mit arbeite und daß die Aktion hiezu so bald als möglich eingeleitet werde. Man möge dem Bauern ermöglichen, daß er seine Schuld langsam abzahle und so aus der Hölle der Schuldwächter wenigsten- in das Fegfeuer gelangen könne. Es ist meiner Ansicht nach ganz verfehlt, wenn man sagt, daß man dem Konsumenten nur dadurch nützen könne, daß man dem Bauern Prügel vor die Füße werfe. Ge« rade die gegenteilige Taktik ist die richtige und man muß schauen

zweckdienlich, die Verallgemeinung der theoretischen Ausbildung deS Bauernstandes, die Vermehrung landwirtschaftlicher Winter- schulen und Abhaltung landwirtschaftlicher Kurse mehr als bisher zu fördern. JnSbesonderS aber ist die Aktion zur allmählichen Entschuldung von Grund und Boden endlich energisch in Angriff zu nehmen und durchzuführen, da die heutige Verschuldung bi* größte Hemmnis der sowohl im Interesse der Landwirte als auch der Konsumenten so notwendigen Vermehrung und Verbilligm

seine- Grund und BodenS durchführen. Auch die eminent wichtige Frage derLeben-mittelteuerung ist die ganz notwendige Folge der heutigen Zustände im Bauern stand. Solange die furchtbare Verschuldung besteht, die durch das kapitalistische System hervorgerufen wird, werden auch alle Versuche, der Teuerung abzuhelfen, gar nicht- nützen. Alle- was man da verlangt hat, führt nicht zum Ziele, wenn eS nicht gelingt, dem Grundbesitz seine Natur wieder zurückzugeben. Heute wird der Grundbesitz behandelt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 24.06.1921
Physical description: 8
würden. Jrmshrrrcksr GeMelAderat. Aus der gestrigen Gemeinderatssitzung, die übrigens mit der Tagesordnung °'i drittenmal nicht fertig geworden ist, sind 'ächlich zwei Punkte besonders hervortretei die Zuwei sung von städtischem Grund du gemeinnützige Baugenossenschaften und Private, sowie der Be richt des Komitees über die Lage der Inns brucker Lokalbahn. Die übrigen Gegenstände der Tagesordnung, die nur aus Anträgen der Ban sektion bestanden, betrasen hauptsächlich Bewil ligungen von mehr oder minder höheren

" wird im nordwestlichen Block des Baugrundes an der Reichenauerstraße so viel baureifer Grund übev- lassen, als sie im heurigen Jahre Heimstätten in Angriff nehmen kann. Bedingungen: Offene Bauweise, Häuser teilweise ein- und zweistöckig, Ausbau des Dachgeschosses, Straßen und Ver sorgungsleitungen werden von der Stadt nicht hergestellt. Für ein Heim, das drei Familien Unterkunft bietet, ist ein Platz von ca. 500 bis 600 Quadratmeter vorgesehen. Der Grund wird nur im Baurecht auf 80 Jahre vergehen

, d. fy. nach 80 Jahren geht der Grund samt den dar aus erstellten Häusern in das Eigentum der Stadt über, die, wenn vertraglich nichts anderes bestimmt, ein Viertel des seinerzeitigen Bau» wertes ersetzen muß. Während dieser 80 Jahre muß die Baugenossenschaft eine dreiprozentige Verzinsung des Grundwertes, der mit 350 IC Pro Quadratmeter angenommen wurde, leisten. Wurde angenommen. Ein weiteres Ansuchen, das den gleichen Grund in der Rcickenauerstraße betraf, wurde vom Herrn Direktor Schütz gestellt. Selber

wollte sechs Doppelwohnhäuser erbauen, verlangte aber weitgehende Steuerfreiheit, Nichtanwendung des. Mieterschutzgesetzes und Wohnungsanforde rungsrechtes. GR. Auer stellte namens des Baukomitees zuerst den Antrag, dem Direktor Schütz so viel Grund zum Preise von 600 IC pro Quadratmeter zu überlassen, als er heuer Bauten erstelle. Die weiter geh enden obigen Forderungen, die teil weise gar nicht im Wirkungskreis der Gemeinde liegen, seien abzulehnen. Die GRR. Zech, Dr. Eder, Zösmahr, Fischer treten

für die Ablehnung des Antra ges ein. Man solle den Grund auch noch dem „Deutschen Heim" überlassen. Schütz solle im Saggen bauen. Man konnte ersehen, daß gegen das Ansuchen des Herrn Direktor Schütz eine persönliche Animosität varliege, die sich aus Zwischenrufen einzelner bürgerlicher Gemeinde räte dann als Antisemitismus (wie geistesarm) entpuppte. Die Sprecher unserer Fraktion Dr. Grue- n e r und Rapoldi treten dafür ein, daß der Preis von 600 IC pro Quadratmeter zu hach sei. daß die Stadt jede private

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Außferner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 11.10.1919
Physical description: 8
r Wette*. ' -- iii - ■ ' fi ! Behörden wurden angewiesen, sofort die erforder lichen einleitenden Verfügungen zu treffen. Zuständigkeit und Heimatsrecht auf Grund de« Ariebenöher- trages. Der Ftiedensvrrtrag, der nun in englischer, fran zösischer und italienischer Sprache überreicht wurde, regelt die Frage der Staatszugehörigkeit in den von der ehemaligen Monarchie losgelösten oder ab getretenen Gebieten in den Artikeln 70—82 im all gemeinen nach einheitlichen Gesichtspunkten. Be sondere

der italienischen Regierung. Artikel 71 sagt nämlich, daß in den an Italien abgetretenen Gebieten diejenigen nicht ohne weiteres vollrecht- lich die italienische Staatsbürgerschaft ^erlangen, die.zwar dorthin zuständig, nicht aber auch dort geboren sind'oder (selbst wenn sie dort geboren sind) dort ihre Zuständigkeit erst nach dem 24. Mai 1915 erworben oder selbe nur auf Grund ihrer Amtstätigkeit zuerkannt erhalten haben. Das trifft alle Beamten, denn das österreichische Heimatsge setz setzt

. Jeder, der über 18 Jahre alt ist und auf Grund des Artikels 70 die österreichische Staatsbürgerschaft verloren hat und hiemit ohne weiteres Bürger eines neuen Staates wird, hat die Möglichkeit, in nerhalb eines Jahres nach Inkrafttreten des Frie densvertrages, d. i. nach der beiderseitigen Ratifi zierung (Annahme durch die Regierung), sich die Bürgerschaft desjenigen Staates zu wählen, in dem er vor Erlangung der Zuständigkeit in dem abgetretenen oder abgelösten Gebiete zuständig war. Von einem Rechte

der Zurückweisung dieser Option seitens eines Staates sagt dieser Artikel nichts, j Die Option (Entscheidung) des Galten gilt auch für die Gattin und alle Kinder unter 18 Jahren. Die über 18 Jahre alten Söhne und Töchter müs sen selbst optieren, wenn sie ebenfalls nicht Bürger ihres neuen Staates werden wollen. Damit nun nicht ein ganzes neuerworbenes Ge biet auf Grund dieses Artikels 78 von lauter Bür gern eines anderen Staates besiedelt ist, was ja im Falle des uneingeschränkten Optionsrechtes möglich wäre

des Friedensvertrages entweder für Oesterreich, Italien, Polen, Rumänien, Jugoslawien und Tschechoslowakei zu entscheiden, aber nur für den Fall, als die Mehrheit der Bevölke rung dort die gleiche Sprache spricht und der gleichen Rasse angehört wie sie. Ein Italiener in Wien kann ohne Rücksicht auf seine Zuständigkeit auf Grund dieses Artikels für Italien entscheiden, ein Südslawe für Jugoslawien, ein Deutscher für Deutschösterreich. Das gilt natürlich umsomehr für solche Deutschen, die z. B. in.Nordtirol wohnen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 05.11.1920
Physical description: 12
und Boden aufgibt und dafür Papiergeld in die Tasche steckt, begeht eine Torheit. Daraus er geben sich folgende Schlüsse: 1. Wer Grund und Boden besitzt, soll es sich erhalten. 2. -Wenn er überschüssiges Geld hat, soll er zunächst seine Schulden heimzahlen. Wer auf sei nem Anwesen 10.000 Mark Hypotheken hat und 10.000 Mark Papierzettel in der Truhe, die er die nächsten Jahre nicht braucht, begeht eine Un geschicklichkeit sondergleichen, wenn er die Schuld nicht heimzahlt. Denn die Papierzettel

Anlage, als das Geld zur Verbesserung der Wirtschaft zu verwenden, in erster Linie zur Verbesserung von Grund und Boden. Wer eine Wiese oder einen Acker kultivieren kann, der tue es jetzt. Wer noch kein elektrisches Licht im Hause hat, der lasse es. jetzt einrichten. Wer an seinem Haus etwas zu verbessern oder sein Dach zu decken hat, der tue es jetzt. Ueber diese meine Anschauungen werden viele sehr erstaunt sein, denn es gilt allgemein als richtig, jetzt mit dem Kaufen, mit dem Einrichten

. Wenn alle, die es könnten, dieser Mahnung Folge leisten würden, so könnte das mit zur Ver besserung der Verhältnisse beitragen. Das wirt schaftliche Leben wird belebt und diese Belebung kommt allen arbeitenden Ständen, somit auch dem Bauern zugute. Das Einsperren des Geldes ist Eselsklugheit, die nicht hält, bei der der Eselskluge selbst sich den größten Schaden antut. Für den Besitzer von Grund und Boden, also vor allem für den Bauern und Gewerbetreiben den, ist die Verwertung von überschüssigem Geld leicht

. Anders liegen die Dinge bei jenen, die kei nen eigenen Betrieb haben, keinen Grund und Boden besitzen. Hier ist der Rat schwieriger. Doch auch hier ist in vielen Fällen die Verwertung; von überflüssigem Geld für Anschaffung von Be triebsmittel die beste Anlage. Ein Geselle kann sich Werkzeug kaufen und sich so zur Selbständig- machung vorbereiten. Wo diese Möglichkeit be steht, ist diese Form der Anlage die beste. Auch hier sage ich es ausdrücklich, trotz der hohen Anschaffungspreise. Die besten Wertpapiere

sind jene, für die eine Deckung in realem Besitz besteht. Das sind in erster Linie unsere Pfandbriefe. Ein Pfandbrief ist nichts anderes als eine Hypothek. Jeder Pfand brief ist durch eine Hypothek gedeckt. Darum werden mit Recht unsere Pfandbriefe so gesucht. Dann kommen die Aktien von Jndustrieun- ternehmern, die ihren Gegenwert in Fabrikge bäuden, Häusern und Grund und Boden haben. Dann kommen als beste Anlageform unsere Dar lehenskassenvereine und die landwirtschaftlichen Sparkassen, für deren Sicherheit die Mitglieder

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 7 of 16
Date: 23.10.1914
Physical description: 16
haben sich aber diesen wirtschaftlichen Schaden selbst zugefügt, daß sie Eu ropa mit dem Kriegsbrand überzogen. Bei der Wichtigkeit der Sache wollen wir un fern Lesern das Wesen der Kapitulationen erklären. Auf Grund alter, in die ersten Jahrhunderte der türkischen Herrschaft über den Orient und Süd osteuropa zurückreichender Erträge besitzen die Eu ropäer — später auch die Angehörigen Nordameri kas — eine Reihe von wichtigen Privilegien. Jene Verträge werden nach dem alten Brauche, Ab machungen umfangreicherer Art in Kapitel abzu

teilen, Kapitulationen genannt. Die Privilegien, deren sich die Fremden in der Türkei auf Grund der Kapitulationen erfreuen, umfassen einmal die Steuerabgabenfreiheit, sodann dei Freiheit von der türkischen Gerichtsbarkeit. Die Vorrechte der Europäer im türkischen Reiche waren in der Zeit, als die Sultane sie zuge standen, keine Besonderheit. So lange der Ausbau der Rechtsordnung in den europäischen Staaten noch mangelhaft war, wurden den fremden Kaufleu ten, die sich fern von der Heimat niederließen

und die Befreiung der Europäer von der türkischen Ge richtsbarkeit als Beeinträchtigung ihrer Würde und Souveränität bezeichnet. Hiebei vertrat die Pforte auch die Auffassung, daß die Vorrechet, die die Frem- den in der Türkei genießen, kein Vertragsrecht, son dern einseitige Privilegien, die der Sultan den in seinem Reiche wohnenden Europäern auf Grund der türkischen Rechtsordnung eingeräumt habe, daß die Türkei daher berechtigt sei, das Kapitulationssystem auch einseitig aufzuheben. Von den europäischen

Pforte aner kennt, sich schon jetzt bereit, ihr hiebei seine volle und rückhaltlose Unterstützung angedeihen lassen zu wol- ley." Im Artikel 7 versprach Oesterreich-Ungarn, die Auflassung seiner Postämter in der Türkei vorzu nehmen, wenn die anderen Mächte dasselbe Zuge ständnis machen. Ferner gab die Monarchie im Artikel 6 ihre Absicht kund, auf europäischer Grund lage mit der Türkei einen Handelsvertrag zu schlie ßen und stimmte vorläufig der Erhöhung der Wert zölle auf die in die Türkei

, die unter Europäern auszutragen sind. In Prozessen zwi schen Europäern und türkischen Untertanen sind doch die türkischen Gerichte zuständig. Doch muß der Verhandlung ein Konsularvertreter zugezogen werden. Seit dem türkischen Gesetz vom 18. Juni 1867, das den Fremden die Erwerbung von Grund besitz in der Türkei gestattet, sind diese auch in Jm- mobiliarstreitigkeiten den türkischen Gerichten un terworfen. Exekutionen gegen Angehörige europäi scher Staaten, die auf Grund türkischer Urteile Vor gehen, nimmt

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Der Südtiroler
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Page 5 of 8
Date: 15.02.1931
Physical description: 8
und unbeeinfluß ten Entscheidung". Es ist Tatsache, daß Italien durch 30 Jahre ein Bundesgenosse Oesterreichs war und daß es von Seiten der Zentralmächte verhätschelt worden ist, welche alle nur möglichen Versuche gemacht haben, um sich wenigstens seine Neutralität zu erhalten. Aus diesem Grund hielten es die italienischen Jnterventio- nisten nicht für erforderlich!, chre Handlungsweise zu recht- fertigen und die Behauptung aufzustellen, daß der Krieg infolge eines feindseligen Aktes von Seiten Oesterreichs

, ver kündet durch Präsident Wilson, als Basis für die Neu gestaltung Europas anerkannt worden waren, mußten Italiens Ansprüche ethisch begründet werden, nachdem eine bloße Berufung auf den Londoner Vertrag in keiner Weise Eindruck auf die amerikanische Dele gation gemacht hätte. In Bezug auf Trient und Triest erhob Italien seine Ansprüche auf Grund des P r i n z i p e s der Nationalität. Entsprechend dem Grundsatz „Ein Volk, ein Staat" sollten diese Territorien mit dem König reich vereinigt

von London. Ent sprechend seiner eigenen Erklärungen hatte Präsident Wil son nicht einmal eine Ahnung von der Existenz desselben, als er nach Europa fuhr, um der Friedenskonferenz vor- zustchen. Er hat die herrliche Phrase geprägt von „die Beilegung jeder Frage, sei sie territorialer, souve- j räner, wirtschaftlicher oder politischer Natur auf Grund der Basis einer freiwilligen Annahme dieser Beilegung durch die Völker selbst, die davon betroffen werden und nicht aus Grund der Basis irgend

welcher materieller Interessen oder eines Vorteiles einer anderen Nation oder eines anderen Volkes." Unter den 14 Punkten Wilsons befindet sich auch einer, der sich auf Italiens Nordgrenze bezieht. Es ist Punkt 9. Er lautet wie folgt: „Die Neuabsteckung der Grenze Italiens soll durchgeführt werden nach den eindeutig erkennbaren Grenzen der Natio nalitäten." Dementsprechend hätte, falls die italienische Grenze auf Grund der Nationalitäten gebildet worden wäre, das deuffchsprechende Südtirvl niemals an Italien

ab getreten werden dürfen. In diesem Sinne ver suchten auch die amerikanischen Experten Wil son zu beeinflussen. Der legale BeraterderamerikanischenFrie- denskonferenz David Hunter-Miller vertrat vor allem die Ansicht — in einem Schreiben an Colonel House — daß die 14 Punkte Wilsons als die Grund lage für die Friedensverhandlungen zu betrachten sind und daß Geheimverträge der Alliierten ihre Gültigkeit verlieren sollten, wenn sie die 14 Punkte verletzen oder die Prinzipien, die darinnen vertreten

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