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Tiroler Land-Zeitung
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Page 9 of 16
Date: 11.06.1892
Physical description: 16
. Die Fama hatte den ältesten Sohn des Altreichskanzlers schon wiederholt verlobt erklärt, und fast jedesmal war ein englischer Name neben dem seinigen ge nannt. aber noch immer waren die Gerüchte unbestätigt geblieben. Jetzt endlich hat der vielumwor bene Sohn des größten Deutschen die Welt mit der Thatsache seiner Verlobung überrascht; die junge Dame, der zu Liebe er die Rosen ketten der Ehe auf sich nebmen will, die Comtesse, Margarethe Hoyos, die zweite Tochter des GrafenGeorgHoyos, Mitbesitzerder

Fiumer Torpedofabrik. Englisches Blut fließt auch in den Adern dieser österreischen Grafentochter, ihre Mutter, Grästn Alice, ist eine Tochter des Gründers der Torpedofabrik in Fiume, Robert i Whitehead, Herrn auf Paddak- t hurst in Sussex und Springseld; sie vermählte sich im Jahre 1869 mit dem Grasen Georg Hoyos, k. und k. Linienschiff-Lieutenant a. D. Aus dieser Ehe sind sieben Kinder, zwei Söhne und fünf Töchter, hervorgegangen. Die älteste Tochter des gräflichen Paares. Comtesse Levpoldine

, vermählte sich schon 1888 mit dem Freiherrn Leopold v. Plessen, welcher der deutschen Diplomatie angehört und preußischer Gesandter in Darmstadt ist. Durch : die Bekanntschaft des Grafen Herbert mit der Plessenschen Familie lernte er seine jetzige Braut kennen. Dieselbe steht im Alter von 21 Jahren; sie ist am 20. September 1871 in Fiume ge boren. Graf Herbert steht im 43. Lebensjahre. ! Ter Altreichskanzler hat über die Verlobung seines ältesten Sohnes große Freude bezeigt. Graf und Gräfin Hoyos

und Comtesse Marguerite sind nach Friedrichs ruhe gereist, um Fürst Bismarck einen Besuch abzu- ■ statten. Comtesse Hoyos ist eine hochgewachsene, schlanke, pornehme Erscheinung, mit sehr sympathischen Ge- sichtszügen, die unverkennbar englisches Gepräge zeigen. Tie Augen sind blau, die Haare dunke- blond. Graf Hoyos, ihr Vater, ist eine aristokra tische Gestalt in den sechziger Jahren, mit kurz ge haltenem Vollbart, seine Gattin eine noch verhält- nißmäßig jugendliche Erscheinung. In Betreff

gräfliche Familie Hoyos, die schon am 17. d. M. in Wien eintrifft, nimmt im Hotel „Erzherzog Karl" Abstei gequartier. Die Hochzeitsgäste werden sich im gräflichen Palais Palffy in der Wallnerstraße ver sammeln und von dort aus init dem Brautpaar in die bezeichnet Kirche fahren- Die Kirche wird, wie angeordnet wurde, durch den Stadtgärtner Herr Stumpf mit Pflanzen und Blumen reichlich geschmückt und die Galerien mit Guirlandcn dekorirt. Nach stattgehabter Trau ungszeremonie erfolgt die Nück- fahrt

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 23.07.1933
Physical description: 8
!" Doris Ude rührte sich nicht. Mariette ergriff ihren Arm und wollte sie mit sich fortziehen. „Nein, lassen Sie mich... ich will nichts sehen... ich will allein sein! Bitte, gehen Sie!" „Warum weigern Sie sich, Doris? Es nützt Ihnen doch nichts. Ich muß Ihnen etwas zeigen... Liu-weng-tschang will es!" Und ohne sich noch um Doris Udes Widerstreben zu küm mern, nahm sie wieder ihren Arm und verließ mit ihr das Zimmer. Willenlos ließ sich Doris dann führen. War nicht alles gleich

gewaltigen Säu len. Ueberwölbt von einem köstlich ziselierten Messingdach, das wie blankes Gold schimmerte. Wände und Säulen waren über und über bedeckt mit reliefartig ausgemeißelten, fürchter lichen Köpfen, Fratzen, Larven in den unmöglichsten verzerr testen Ausdrücken. Ein Schauer überrann Doris, ihre Schultern zogen sich zu sammen bei dem Anblick dieser scheußlichen Bilder. Grauen stieg auf und umhüllte unbarmherzig jeden tröstlichen Aus blick. Auch Mariette Rouche schien sich in der Halle nicht wohl

- zufühlen... sie drängte vorwärts und atmete auf, als sie hin ter ihnen lag. Abermals ein Hof. Von drei Seiten wieder niedrige Lehm bauten ... die vierte Seite eine hohe Mauer mit meterlangen, nadelspitzen Schwertern gekrönt. Dichtwipflige Palmen. Phantastisch geschmückte Blumen beete. Und noch immer ging es weiter. Durch ein neues Tor. Einen schmalen, heckenumsäumten Pfad entlang, der endlich in einen großen algengrünen, schlammigen Teich mündete. Hier blieben sie stehen. Mariette Rouche stieß

98 Prozent, Wind 0, Bewöl kung 7, niedrigste Temperatur 13.4 Grad, Niederschlags menge 3 Millimeter Wetterbericht der Innsbrucker Nordkettenbahn. H a f e l e k a r, 2300 Meter Seehöhe. Am 22. d. M., 14.30 Uhr: Barometerstand 585 Millimeter, beständig, Tempe ratur 1.6 Grad, Feuchtigkeit 93 Prozent, leichter Nordwind, Fernsicht mittel. „Krokodile!" kam es flüsternd von Doris Udes Lippen, die plötzlich jeden Hauch von Farbe verloren. „Kaimans!" sagte Mariette Rouche. „Wenn dieser Teich reden

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 12
Date: 30.07.1933
Physical description: 12
Männer hatte sie nicht ver lassen, weil er das einzige gewesen war, woran sie sich klam mern konnte. Die Stille der Nacht hatte die Worte Mariette Rauches geweckt, Doris grübelte diesen Worten nach und kam immer von neuem zu dem Schluß, daß dahinter mehr liegen müsse als der flüchtige Versuch zweier Fremder, sie zu befreien. Als am Morgen die Französin zu ihr kam, lächelnd und zärtlich fast, hatte sie wieder danach gefragt. Erst glitt Ma riette abermals darüber hinweg, als jedoch Doris im Laufe

, und sie wanken ließ. Stammelnd, abge rissen kam die letzte Frage von ihren bebenden Lippen: „Und sie sind wieder abgereist?" „Sie sind wieder abgereist!" bestätigte Mariette Rouche gleichmütig. Es dauerte lange, bis sich aus dem Chaos Klarheit auf rang. Auf dem Diwan saß sie und dachte immer dasselbe . . immer dasselbe . . . Sie sind wieder abgereist? Norbert Graff, der Mann, den ihre Gedanken schon gestern zagend umzitterten... und Charlie Chester, der große blonde Engländer, den sie in Nizza kennenlernte

vor langer, langer Zeit. * Wie kamen gerade diese beiden Männer zusammen? Sie fand keine Antwort darauf. Aber daß sie, kaum angekommen, Kanton schon wieder den Rücken gekehrt haben sollten, das konnte und konnte sie nicht glauben! Vielleicht hatte Mariette Rouche sie belogen. . . vielleicht waren sie doch noch da! Sie sollte es nur nicht wissen, um ihren Widerstand schneller zu besiegen! Norbert Graff war ihr von Wien gefolgt, hatte Chester ge troffen . . . und beide

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 05.10.1889
Physical description: 8
). 13. Josef Lantschner, Steinegg. 14. Josef Ebner, Bozen. 15. Joses Gamper, Brixen. hinzu: „Sie haben da Haare für . . . nun, wohl bezahlt, für eine Banknote von hundert Francs. Verkaufen Sie die- felben?' „Heute nicht,' erwiderte Mariette, indem sie mit einem Handgriff ihre Frisur wieder herstellte; aber vielleicht an einem spätern Tage. Die vielen Haare drücken mich schon seit einiger Zeit auf dem Kopfe.' „Die Sache ließe sich machen, ohne sie alle auf einmal abzuschneiden. Ich kaufe auch im Detail

, müssen Sie wissen.' „Gut, gut. Wir werden es nächstens sehen.' Und Mariette kehrte etwas nachdenklich nach Hause zurück. Jean war eben zum Dejeuner heimgekommen. „Höre,' rief Mariette mit einem hellen Gelächter. „Weißt Du, was mir der Friseur in unserer Nachbarschaft eben angetragen hat?' „Nein.' „Er wollte mir hundert Francs für meine Haare geben.' „Was für eine wahnsinnige Idee!' „Eh, man kann nicht wissen. Wenn man eines Tages kein Geld mehr hat, könnte das eine Ressource werden.' Aber Jean

werden.' „Glaubst Du?' erwiderte Mariette, dieselben lebhaft in ihren beiden Händen rollend. „Meiner Treue, mir kommt selbst vor, daß sie seit einiger Zeit etwas aussallen.' „Kaufe doch ein Wasser ... Es gibt ja solche Wässer dafür.' „Pah — Possen!' Acht Tage später, als er sich über das Bett beugte, um von der an diesem 2,,'orgen etwas faulen Mariette Abschied zu nehmen, rief Jean auf einmal: „Aber Deine Haare fallen entschieden alle aus, mein Schatz! Du hast fast keine mehr.' „Ja, ja,' erwiderte Marietta

er. „Der Handel ist abgeschlossen! Es scheint, daß ich Talent besitze, — sehr viel Talent. Man gibt mir eine Anstellung: dreihundert Francs monatlich . . . Pem, Pactolus und Golkonda! Und zum Beginn vierzehn Tage Vorausbezahlung . . . Da, schau nur: ich strotze von Gold.' Und voll Dtolz warf der siegreiche Jean fünf Lonisdors auf den Tisch. Mariette blickte ihn ganz erstaunt voll Bewunderung an „Aber, mein Gott!' rief sie auf einmal, — „was sollen denn alle diese Flaschen heißen?' „Das ist, um Deine Haare

wieder wachsen zu machen Madame! Zwölf Flaschen von den ersten Firmen! Ich habe alle Parfümeurs geplündert!' „Und Du hast gekauft für — ?' „Für fünfzig Francs, nicht mehr noch weniger.' Mariette glaubte ohnmächtig zu werden. „Nun, da hast Du einen schönen Streich gemacht!' rief sie. „Wie so?' „Meine Haare sind ja gar nicht ausgefallen, Unglück- licher. Da sieh.' Und mit beiden Händen ihre gelbe Perrücke packend, hob sie dieselbe empor und als dann ihr Mann bestürzt mit weit aufgesperrtem Munde dastand, brach

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 22.07.1933
Physical description: 6
sie zum Diwaan, zog sie darauf nieder und setzte sich ebenfalls. Doris Ude sah sie noch immer an, wollte sprechen und spürte die Töne festsitzen in der Kehle. „Mein Gott, Sie armes Tierchen, ganz kalte Hände haben Sie! Der Alte hat Sie gehörig erschreckt, als er so mit der Tür ins Haus polterte?" begann die Fremde. Englisch in einem Tonfall, der die Französin verriet. „Er ist ein wenig recht haberisch." „Wer sind Sie?" konnte Doris endlich fragen. „Mariette Rouche heiße ich!" lächelte die Französin

-weng-tschang geschickt worden, um sie zu bearbeiten, um zustimmen! Nicht Hilfe war von ihr zu erwarten, sondern nur eine Qual, neue Marter, die rücksichtslos in ihr wundes Sein stieß, es ganz mürbe zu machen!" „Von Gehenlasten kann keine Rede sein, meine Kleine!" sagte Mariette Rouche und legte vertraulich den Arm um Doris Udes Schultern. „Es gibt keine Macht der Erde, die Sie aus Liu-weng-tschangs Händen befreit . . . selbst die Versuche der beiden Männer werden ohne Erfolg...." Sie brach jäh

ab, als sie das Aufzucken in Doris Udes Ge sicht bemerkte. „Was für Männer... was für Versuche?" fragte Doris hastig und griff wieder nach der Hand der Französin. „Sprechen Sie... was für Männer versuchten meine Be freiung ...?" Mariette Rouche lachte. „Was Sie sich da gleich zusammenreimen, Kleines... es ist ganz bedeutungslos. Unterwegs waren zwei Männer, denen Sie auffielen... sie ahnten wohl, daß irgend etwas nicht in Ordnung war und versuchten der Sache auf den Grund zu gehen. Vergebens natürlich

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 07.10.1928
Physical description: 8
L 1928. Ionntag, den 7. Oktober 1928. »Neueste Zeitung' Nr. 232. Seite 5. :r etwas lle Dinge ^efangilis Lu fttrch- egenstan- l die Lei nen Han- rindestens die Schei bchen wit natürlich so schwer ewandert. io. Rückhalten!! ch lediglich r und ge- slowakische Schranken wenig per- Die Tragödie von Mayerling. Gras Hoyos über bas Ende des österreichischen Kronprinzen Rudolf. '-nie 6 745; conenrente. rerein, Dr Credit- 0.81; Läir- Zi-vno- 5.75; Süd- Haft Union ienerberger ntan 44.05; —; (falten

möglich ist — Aufklärung mch Veröffentlichung der Denkschrift des Grafen Josef Hoyos, tim intimen Freundes des Kronprinzen, der auch am Un- ßckstage in Mayerling anwesend war. In dieser heißt es I. fl.: „Anläßlich von an der Donau abgehaltenen Jagden auf zchlwild erhielt ich vom durchlauchtigsten Kronprinzen in sol iden Worten «ine Einladung: „Hoyos, wenn Sie Zeit und W haben, kommen Sie gegen Ende nächster Woche mit mir nach Mayerling, um im Wienerwald (eine vom Kronprinzen vernommene Reservatjagü

an Lösche! vor. In diesen ist ein auf mich bezüglicher, mir von Sr. Durchlaucht dem Ersten Obersthofmeister vorge lesener Passus enthalten, der im wesentlichen folgend lautet: „Graf Hoyos lasse ich grüßen. Die Baronesse läßt ihm sagen, er möge sich an das erinnern, was er ihr am Abend des Emp fangs bei dem deutschen Botschafter Prinz Reuß über Mayerling gesagt hat. Hoyos soll nicht nach Wien telegraphie- ren, sondern nur nach Heiligenkreuz um einen Geistlichen schicken, damit dieser bei mir bete

und körperlicher Kräfte mögen ihn zu jener Trübung der Sinne gebracht haben, deren Vorhandensein der Mangel an Logik in seinen letzten Schritten bekräftigt. Wien, im Februar 1889. Josef Gf. Hoyos. LhsatevMuUKWß «Finden Sie, daß Constance sich richtig verhält?" (Die standhafte Frau.) Komödie in drei! Akten von W. S. Maugham. Im Stadt- theater am 5. Oktober. Das anerkennenswerte Bestreben der neuen Direktion, das durch die Krisen der letzten Jahre stark in Mitleidenschalft ge zogene künstlerische Niveau unseres

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 25.08.1926
Physical description: 4
, dem Grafen Hoyos, gepachteten Jagd nicht «nügend motiviert ist. Seine Handlungsweise war in den Wilderer- Imsen der Gegend bekannt und soll ihn zur Toleranz gegen die Wlüerer gezwungen haben. Seine beiden Untergebenen, die Pflicht- iieireu ihren Dienst taten, sollen sich störend zwischen Neugebauer imb seine Geschäfte gestellt haben und schließlich die Opfer der Vcr- Mmgen ihres Vorgesetzten sein. Die Persönlichkeit des Mörders. Förster Alfred Neugebauer ist 46 Jahre alt. Er steht seit 28 I a h- icn

in den Diensten des Grafen Hoyos. Seit sechs Jahren wurde u in Schwarzau im Gebirge stationiert und hat in diesem Orte eine gewisse öffentliche Rolle gespielt. Er war Gemeind erat, Funktionär der freiwilligen Feuerwehr, des Schwarzauer Männer- zesangvereines und anderer Ortsvereine. Er ist verheiratet, Vater zweier im jugendlichen Alter sichender Kinder und bewohnt am örtseingangs von Schwarzau ein Jagdhaus, das einen durchaus soliden, geradezu anheimelnden Eindruck macht. Er leugnet die Tat. Für die Zeit

, die für die Verübung des Mordes in Betracht kommt, hat er ein Aiib i angeboten, das sich zum Teile nur auf die An gaben feiner Frau stützen kann, die natürlich vonr Gerichte mit einer Missen Skepsis ausgenommen werden. Dienstpersonal hatte der Fächer nicht im Hause. Wie man behauptet, habe Graf Hoyos bis her in dem Manne einen seiner t ü ch t i g st e n Forstleute ge- IW und stets die Hand schützend über ihn gehalten, wenn An- S isfe gegen ihn erfolgten. Solche gab es bereits vor mehreren ihren. Neugebaner wurde

anonym des Wilddiebstahles und anderer Unredlichkeiten beschuldigt. Graf Hoyos habe jedoch seinen Förster Mt, so daß es zu keinem gerichtlichen Verfahren kam. Der Untersuchungsrichter hat in der verflossenen Woche mehr als verdächtige Personen einvernommen. Bei allen handelte es sich »den Verdacht des Wilüerns und damit indirekt auch um den ^Beteiligung am Mord. Die meisten konnten ihre Alibi erbringen, wpei wurden dem Kreisgerichte Wiener-Neustadt überstellt. Mit fontorbe scheinen

Span ring und Berger, da sie der Ansicht ist, daß der verhaftete Förster Neugebauer nur der Anstifter zu der furchtbaren Tat war. Die Unter suchung hat ergeben, daß die Verwaltung der Domäne durch Neugebaner um einen Betrag von 200 Millio nen geschädigt wurde. In Wirklichkeit dürfte der Schaden viel größer fein, La sich die Feststellung nur auf die letz ten beiden Jahre beziehen, Neugebaner war aber schon seit 20 Jahren im Dienste der Hoyos-Sprinzenstein'schen Gü- terverwaltung steht. Der Mord

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Alpenländer-Bote
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Page 6 of 6
Date: 24.02.1938
Physical description: 6
des Bundestages Hoyos eingeholt und zum Sitzungssaal geleitet. Als der Bundeskanzler an der Spitze der Minister des Kabinetts den Saal betrat, berei tete das vollbesetzte Haus dem Regierungschef auf seinem Weg zur Rednertribüne einen triumphalen Emp- fang. Sämtliche Anwesende erhoben sich von ihren Sitzen und vereinigten sich unter herzlichen Ovationen und unter stürmischen Hoch- und Heilrusen zu einer machtvollen Kundgebung für Bundeskanzler Dr. Schuschnigg und zu einem begeisterten Bekenntnis

der Frontformation begab sich der Bundes kanzler über die hellerleuchtete Treppe zum Hauptpor tal, wo er vom Präsidenten des Bundestages empfangen und ins Atrium geleitet wurde, mit stürmischen Hoch- und Heil-Oesterreich-Rufen begrüßt. Sodann geleitete Präsi dent Hoyos den Bundeskanzler in das Ministerzimmer, während sich die Abgeordneten unter Führung der drei Vizepräsidenten Eichinger, Dr. Bick und Dr. Schu macher in den Saal des ehemaligen österreichischen Abgeordnetenhauses begaben. Der Saal selbst betrug

. Wichtige Beschlüsse des Bundestages Wien, 24. Februar. (AN.) Der Bundestag hielt heute unter dem Vorsitz seines Prä sidenten Hoyos eine Sitzung ab. Berichterstatter F o r a - dort referierte zunächst über das Zusatzabkommen betref fend die Vorzugsbehandlung zugunsten der österreichischen Einfuhr nach Italien. Er erwähnte, daß die italienischen Vorzugszölle zwar weiter in Kraft bleiben, jedoch bei fünf Positionen (Textil-und Nähmaschinen) Ausnahmen zu ver zeichnen sind. Die Kredite bleiben

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 31.01.1929
Physical description: 8
des Kronprinzen wohl kaum hätte wagen dürfen. Die Vorgänge am Todesmorgen in Mayerling. Na^i übereinstimmenden Zeugen ist aber auch ein w t ch- tiger Umstand längst erwiesen, der seine endgültige Bestätigung erst vor kurzem durch die in Mitis Buch veröffentlichte Denkschrift des Grafen Hoyos erhielt. Am Morgen des 30. Jänner gegen halb 7Uhrfrüh trat Kronprinz Rudolf im Schlafrock aus seinem Zimmer, gab seinem Kammerdiener L o s ch e k Aufträge und befahl, ihn um halb 8 Uhr wieder zu wecken

. Als zu dieser Stunde Löschet kam, war das Zimmer voninnenver- sperrt, der Kronprinz und die Vetsera lagen, als die Tür erbrochen wurde, als Leichen im Bett. Wenn also ein Tod sch lag erfolgt sein sollte, müßte er in der Zeit zwischen halb 7 und 8 Uhr früh ge schehen sein. Aber von wem? Niemand von den Jagö- gästen war im Schloß. Graf Hoyos mit dem Rudolf noch das letzte Abendessen einnahm, kam erst um 8 Uhr, also könnte nur die Vetsera als Mörderin in Betracht kommen. Wer hätte aber dann das Mädchen getötet

, das an der linken Schläfe den tödlichen Einschuß aufwies, so daß sie, falls sie nach dem Totschlag des Kronprinzen durch Selbstmord geendet hätte, linkshändig gewesen sein müßte. In der Denkschrift des Grafen Hoyos, die nicht für die OessenölichLeit, sondern zur Ehrenrettung des Grafen be stimmt war und deren Wahrheitsliebe wenigstens in den äußeren Momenten, die für unsere Darstellung allein m Betracht kommen, umso weniger zweifelhaft ist, als sie mit einer Reihe anderer Darstellungen sich deckt, findet

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Alpenzeitung
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Page 4 of 6
Date: 26.11.1927
Physical description: 6
eng lischer Militäraitachs in Wien, kannte den Kronprinzen und hatte gute Freunde in seiner. Umgebung. Die Erzählnug, die er mitteilt, be ruht auf den Angaben des Grafen Eugen Kins- ky, d»r die Tatsachen wieder persönlich von dem Grafen Hoyos gehört hat, der einzigen Per son, die außer Marie Vetsera den Kronprinzen begleitete. „Der Bericht, den Graf Hoyos dem Kaiser erstattete' schreibt Sir Douglas^ /.begann da mit, daß er an jenem Nachmittag mit dem Kronprinzen nach Mayerling gefahren sei

, um am nächsten Morgen mit ihm auf die Jagd zu gehen. Er speiste zu Abend allein mit Rudolf, sodaß das Gerücht, der Kronprinz habe In der Nacht eine Orgie gefeiert, hinfällig wird. Nrinz Philipp von Coburg wurde sii» den nächsten Morgen erwartet. Um neun Uhr abends , zog sich der Kronprinz zurück und erklärte, er wolle zu Bett gehen, weil man morgen früh aufste hen müsse. Hoyos begab sich in sein Schlafzim mer. Um sechs Uhr morgens am nächsten Tage weckte der Jäger des Kronprinzen den Grafen und sagte

ihm: die Tür des Kronprinzen sei verschlossen und er antwortete nicht aus Klop fen. Als Hoyos erwiderte, der Kronprinz sei wohl müde und man solle ihn schlafen lassen, bis Prinz Philipp käme, sagte der Jäger: .Ich muß mitteilen, daß eine Frau in der Nacht bei ihm war'. Hoyos ging dann mit, fand die Tür ver schlossen und erhielt auf heftiges Klopsen keine Antwort. Er ließ das Schloß ausbrechen und öffnete die Tür nur so weit, daß er selbst hinein schauen konnte. Nach dem, was er gesehen hatte, schloß

später, daß ihr Wageil während der Fahrt zerbrochen war und das arme Mädchen eins ziemliche Strecke !m Regen und Schmutz gehen mußte. Sie war roni Kopf bis zum Fuß mit Blumen bedeckt, ein si cherer Beweis, daß sie zuerst gestorben war. Der Kronprinz hatte eine Schußwunde, die ebenfalls aus nächster Nähe beigebracht sein mußte'. , . Dawson erzählt dann weiter, daß Prinz Phi lipp und Hoyos In ihrem Wunsch, Marie Vet sera möglichst aus der Tragödie auszuschalten, ihre Leiche in einen Keller brachten

und dann eine Geschichte erfanden von der Tat eines Jagdwächters, der die Ehre seiner Tochter hatte rächen wollen. Hoyos brachte die Nachricht nach Wien. Während er dem Kaiser und der Kai serin die furchtbare Kunde schonend beibringen wollte, erschien die Baronin Vetsera, Maries Mutter, und wurde vorgelassen. „Ich komme wegen meiner Tochter', sagte sie zu dein Kai ser. Der erwiderte: „Mein Sohn und Ihre Tochter sind beide tot'. Man suchte nach einer Möglichkeit, den Zusammenhang Maries mit der Tragödie zu verbergen

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