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Der Arbeiter
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Page 6 of 10
Date: 18.09.1935
Physical description: 10
willen, sondern weil es zu meinem Leben gehört." (Fortsetzung folgt.) 6m ähdich es Schachspiel Es war das prächtige Grafenfchloß einer alten fran zösischen Familie. Seit Jahrhunderten hatte dieselbe darauf gesessen, aber jetzt starben ihre Zweige ab. Ihr letzter Repräsentant war ein Greis, das letzte Reis lein Mariette, sein Enkelkind. Dem jungen Mädchen wurde es oft recht einsam in dem einsamen alten Bau, bei dem strengen Großpapa, und oft träumte und sehnte es sich hinein in die große, schöne

und unbekannte Welt. Mariette konnte es gar nicht glauben, daß die Zeiten so ernst und schwer, und Altar und Thron wanken könnten. Sie kannte Paris, die Königsstadt, nur aus den Erzählungen ihrer lieben verstorbenen Mutter, und was etwa die alten Diener des Hauses davon zu rühmen wußten, und das war lauter Herrlichkeit und Pracht und Leben auf dem alten Stammschlosse. Ja, wenn sie wenigstens hier ihre Freiheit gehabt oder dem Schick sal hätte entgehen können, ihres Großvaters Partner am Schachbrett

, den göttlichen Segen einschließt und treue Pflichterfüllung großen Lohn hat. Siehe das Spiel fo an, und du wirst nicht nur durch dasselbe deinen Großvater er freuen, sondern selber daran Freude finden, und wer weiß, wie Gott sonst noch solche Kindesliebe segnen mag." Und die Worte des Priesters fanden empfänglichen Boden. Mariette schämte sich ihres Unmutes und be gann noch denselben Abend das Spiel nach dem Re zept des würdigen Paters. Und es mußte probat sein. Heute hatte der Großvater gar nichts zu tadeln

, ja, er hatte sogar ein kleines Lob für seine jugendliche Partnerin. Und das war hübsch, das machte Ver gnügen. Kein Wunder, daß Mariette von der Zeit an Fort schritte im Schachspiel machte, denken lernte und Pläne entwarf, wie ein gewiegter Schachspieler, also, daß der alte Graf gar keine Nad)sicht mehr zu üben hatte, sondern eines Tages ganz regelrecht von seinem Enkelkind geschlagen ward. — Welch ein Triumph! Und darüber verging die Zeit und das Wetter leuchten der Revolution von 1789 machte sich immer

spürbarer. Der alte Graf bewegte sein Haupt in schwere« Sorge. Er sah voraus datz der drohende Sturm die edelsten Stämme brechen werde. Freilich, der seinÄ siing mit ihm zu Grabe, aber was wurde aus dem jungen Reislein, seiner Mariette! Ach. das Kind war noch zu unbefangen sorglos. Es konnte an gar kein Unheil denken. Denn nie noch war das Leben fo schön gewesen, wie es jetzt für Mariette war. Graf Luigi war auf das Schloß seiner Väter zu rückgekehrt. Der Knabe, mit dem sie als Kind ge spielt

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 08.03.1936
Physical description: 6
. ^ ^ Eines Abends lernte sie den „schönen Raymond ,.,men. Seine Freunde nannten ihn auch den ^..-e-RanMond, wegen des Kokains. Raymond m? oiAttg^ und seine Geschäfts gingen gut. unter Brüdern taxierte man ihn trotz der Krise s mindestens Mei Millionen Francs. Der »schöne Raymond' interessierte die kleine Mariette. Sie,ließ deshalb alle ihre Künste spielen At> erreichte auch in der Tat, daß sich der sonst so materiell denkende Unternehmer geräuschloser Se- Mite schon innerhalb drei Tagen rettungslos

in »? oerliebte, übrigens tonnte Raymond unter gewissen Voraussekungen sehr nobel sein. Cr .siate das hier, indem er Mariette vom Boulevard de Clichy fortnahm, Ihr in seiner Villa -in Vier- ,Immer -Appartement einrichtete, eine Zofe für sie engagierte und was dergleichen Narrheiten mehr I In'den ersten acht Tagen fühlte sich Mariette in lilirem neuen Milieu sehr wohl. Dann begann sie, Mi zu langweilen. Ihr enormes, wenn auch auf ! keinerlei gewöhnlichen , oder ungewöhnlichen Fä ll,iakeitèn begründetes

. Selbstbewußtsein schrie nach I Betätigung. Als sie dann eines Abends zusammen lins Cremont-Palace -gegangen waren, war dem Iffab der Boden ausgeschlagen. Mariette schwärmte ITali und Nacht nur noch von > der Leinwand, die Idie Welt bedeutet. Was diese Claudette Colbert lund Suzy Bernon an Talent im ganzen Leibe laufweisen konnten, hatte sie ja in vierfache Aus- Ilage im kleinen Finger. Was war denn schließlich iCroßes dabei? Ein bißchen Tanzen, ein bißchen lAugenoerdrchen.ì- ein -bißchen > gutes Benehmen, lein

hübsches Gesichtchen, , ein paar wohlgeformte lIeine, das war aber auch alles. I Raymond HM das zwei Tafle aus, auch drei, Idann wurde es ihm! zu arg. Gut,das kapriziöse iDing sollte seinen Willen haben! Er ging mit Mariette zur-Academie Cinematographique Fran- Ico-Americaine. Mese befand sich zwar trotz ihres Ipompösen Namens im fünften Stock eines Hm- Iterhauses, aber ^ der Direktor sah sehr distinguiert laus, erzählte äußerst gewandt von seiner Freund» Ischast mjt Maurice Lèvallier. Leon Pommier

und Idem großen Finanzmann Alexandre Stawhisty- iBrandy und nannte sich 'zudem noch bescheidentlich l..Baron de la Hautemöntaine', daß Raymond, der Isonsi stets mit Recht von sich auf andere Spmbuben »schloß, sich von seinem süßen Gesäusel widerstands los einwickeln ließ. I Die Ausbildung sollte programmäßig zwei Mo lliate dauern: in diesem Fall wurden jedoch drei Idaraus. Das kam daher, daß der Filmschulen- Idirektor mit dem aristokratischen Stammbaum sich lin Mariette vergafft

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 22.07.1933
Physical description: 6
sie zum Diwaan, zog sie darauf nieder und setzte sich ebenfalls. Doris Ude sah sie noch immer an, wollte sprechen und spürte die Töne festsitzen in der Kehle. „Mein Gott, Sie armes Tierchen, ganz kalte Hände haben Sie! Der Alte hat Sie gehörig erschreckt, als er so mit der Tür ins Haus polterte?" begann die Fremde. Englisch in einem Tonfall, der die Französin verriet. „Er ist ein wenig recht haberisch." „Wer sind Sie?" konnte Doris endlich fragen. „Mariette Rouche heiße ich!" lächelte die Französin

-weng-tschang geschickt worden, um sie zu bearbeiten, um zustimmen! Nicht Hilfe war von ihr zu erwarten, sondern nur eine Qual, neue Marter, die rücksichtslos in ihr wundes Sein stieß, es ganz mürbe zu machen!" „Von Gehenlasten kann keine Rede sein, meine Kleine!" sagte Mariette Rouche und legte vertraulich den Arm um Doris Udes Schultern. „Es gibt keine Macht der Erde, die Sie aus Liu-weng-tschangs Händen befreit . . . selbst die Versuche der beiden Männer werden ohne Erfolg...." Sie brach jäh

ab, als sie das Aufzucken in Doris Udes Ge sicht bemerkte. „Was für Männer... was für Versuche?" fragte Doris hastig und griff wieder nach der Hand der Französin. „Sprechen Sie... was für Männer versuchten meine Be freiung ...?" Mariette Rouche lachte. „Was Sie sich da gleich zusammenreimen, Kleines... es ist ganz bedeutungslos. Unterwegs waren zwei Männer, denen Sie auffielen... sie ahnten wohl, daß irgend etwas nicht in Ordnung war und versuchten der Sache auf den Grund zu gehen. Vergebens natürlich

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 05.10.1889
Physical description: 8
— am allerwenigsten darf man eine Bauernkaste gesetzlich Die Haare Marietteus. WaS für schöne, lange, blonde Haare die kleine Mariette hatte! Sie fiele» ihr bis an die Knie herab, wenn sie die Lust ankam, den Kamm wegzunehmen, und waren blond wie reise Aehren. OI Diese blonden Haare! Mehr als ein junger Bursche hatte davon geträumt und sich die Besitzerin zur Gattin gewünscht. Aber eines schönen TageS hatte sie sich verheiratet und es war Jean, auf den ihre Wahl gefallen. Warum? Absurde Frage

! Weil sie sich liebten. Wie sie es gewahr geworden, wäre schwer zu sagen. Wußten sie eS selbst? Wir möchten nicht darauf schwören. Jean, welcher Marietten als Cameradin behandelte, hatte das Herz auf der Hand; eines Abends, da er ihre Finger länger als gewöhn lich gedrückt hatt», hatte Mariette dieses Herz in ihren Händchengefundeu. Jean hatte es dort vergessen und Ma> Äett» behielt es, mn ihn zu strafen. DaS war die ganze Sttschichte! UebrigenS waren Beide blutarm. Am Tage nach der Trauung suchte Jean

in seinen Taschen und fand drei Francs. .Wir werden nicht sehr weit damit kommen', sagte er. Am nächsten Tage fiel Jean wie vom Himmel ein Ver möge« zu: Fönshundert Francs. Ein Onkel aus der Pro vinz^ schickte ihm dieselbe» als Hochzeitsgeschenk. Nachdem sie sich gegenseitig geschüttelt, um sich zu überzeuge», daß sie Ächt trSmtte»j entwarf das Paar seine Projekte. Wenn er aicht davo» sprach, Paris z« kaufen, war eS nur, weil er nichtgevußt hätte, was damit zu machen. - Mariette war die' Erste

zu werden, lief er in Paris herum und suchte Arbeit . . ! für spätere Zeiten. Nach vierzehn Tagen begann die Cassierin Mariette «ine bange Unruhe zu empfinden. Unglaublich; die fünfhundert Francs schienen dem Ende nahe! War da» möglich? Steckte nicht irgend eine Zauberei dahinter? Mariette wurde ernst, dachte lange nach und faßte ihren Entschluß. „Weißt Du', sagte sie am Abend zu Jean; „eS ist nothwendig, daß Du binnen acht Tagen «ine Arbeit findest.' „Das will ich gern- Aber warum diese ernste Miene

? Haben wir dem» kein Geld mehr?' „Ja doch, nur geht es nicht an, daß ei» Mensch gar nicht» thut.' „Du hast Recht. Ich werde suchen. Aber eS ist nicht leicht, etwas zu finden.' Acht Tage später war Cassierin Mariette in großen Sorgen. Es ließ sich nicht länger mehr verhehlen. Der Hunger war ha. Sie sagt« Jean nichts, da sie wohl wußte, daß der Wackere sich allen Ernstes um Arbeit, umsehe. Aber sie that ihr Bestes, um daS Unheil zu beschwören, und wirke Wunder der Sparsamkeit. Nach einer Woche dieses Regimes war Mariette

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 31.01.1929
Physical description: 8
des Kronprinzen wohl kaum hätte wagen dürfen. Die Vorgänge am Todesmorgen in Mayerling. Na^i übereinstimmenden Zeugen ist aber auch ein w t ch- tiger Umstand längst erwiesen, der seine endgültige Bestätigung erst vor kurzem durch die in Mitis Buch veröffentlichte Denkschrift des Grafen Hoyos erhielt. Am Morgen des 30. Jänner gegen halb 7Uhrfrüh trat Kronprinz Rudolf im Schlafrock aus seinem Zimmer, gab seinem Kammerdiener L o s ch e k Aufträge und befahl, ihn um halb 8 Uhr wieder zu wecken

. Als zu dieser Stunde Löschet kam, war das Zimmer voninnenver- sperrt, der Kronprinz und die Vetsera lagen, als die Tür erbrochen wurde, als Leichen im Bett. Wenn also ein Tod sch lag erfolgt sein sollte, müßte er in der Zeit zwischen halb 7 und 8 Uhr früh ge schehen sein. Aber von wem? Niemand von den Jagö- gästen war im Schloß. Graf Hoyos mit dem Rudolf noch das letzte Abendessen einnahm, kam erst um 8 Uhr, also könnte nur die Vetsera als Mörderin in Betracht kommen. Wer hätte aber dann das Mädchen getötet

, das an der linken Schläfe den tödlichen Einschuß aufwies, so daß sie, falls sie nach dem Totschlag des Kronprinzen durch Selbstmord geendet hätte, linkshändig gewesen sein müßte. In der Denkschrift des Grafen Hoyos, die nicht für die OessenölichLeit, sondern zur Ehrenrettung des Grafen be stimmt war und deren Wahrheitsliebe wenigstens in den äußeren Momenten, die für unsere Darstellung allein m Betracht kommen, umso weniger zweifelhaft ist, als sie mit einer Reihe anderer Darstellungen sich deckt, findet

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Alpenzeitung
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Page 4 of 6
Date: 26.11.1927
Physical description: 6
eng lischer Militäraitachs in Wien, kannte den Kronprinzen und hatte gute Freunde in seiner. Umgebung. Die Erzählnug, die er mitteilt, be ruht auf den Angaben des Grafen Eugen Kins- ky, d»r die Tatsachen wieder persönlich von dem Grafen Hoyos gehört hat, der einzigen Per son, die außer Marie Vetsera den Kronprinzen begleitete. „Der Bericht, den Graf Hoyos dem Kaiser erstattete' schreibt Sir Douglas^ /.begann da mit, daß er an jenem Nachmittag mit dem Kronprinzen nach Mayerling gefahren sei

, um am nächsten Morgen mit ihm auf die Jagd zu gehen. Er speiste zu Abend allein mit Rudolf, sodaß das Gerücht, der Kronprinz habe In der Nacht eine Orgie gefeiert, hinfällig wird. Nrinz Philipp von Coburg wurde sii» den nächsten Morgen erwartet. Um neun Uhr abends , zog sich der Kronprinz zurück und erklärte, er wolle zu Bett gehen, weil man morgen früh aufste hen müsse. Hoyos begab sich in sein Schlafzim mer. Um sechs Uhr morgens am nächsten Tage weckte der Jäger des Kronprinzen den Grafen und sagte

ihm: die Tür des Kronprinzen sei verschlossen und er antwortete nicht aus Klop fen. Als Hoyos erwiderte, der Kronprinz sei wohl müde und man solle ihn schlafen lassen, bis Prinz Philipp käme, sagte der Jäger: .Ich muß mitteilen, daß eine Frau in der Nacht bei ihm war'. Hoyos ging dann mit, fand die Tür ver schlossen und erhielt auf heftiges Klopsen keine Antwort. Er ließ das Schloß ausbrechen und öffnete die Tür nur so weit, daß er selbst hinein schauen konnte. Nach dem, was er gesehen hatte, schloß

später, daß ihr Wageil während der Fahrt zerbrochen war und das arme Mädchen eins ziemliche Strecke !m Regen und Schmutz gehen mußte. Sie war roni Kopf bis zum Fuß mit Blumen bedeckt, ein si cherer Beweis, daß sie zuerst gestorben war. Der Kronprinz hatte eine Schußwunde, die ebenfalls aus nächster Nähe beigebracht sein mußte'. , . Dawson erzählt dann weiter, daß Prinz Phi lipp und Hoyos In ihrem Wunsch, Marie Vet sera möglichst aus der Tragödie auszuschalten, ihre Leiche in einen Keller brachten

und dann eine Geschichte erfanden von der Tat eines Jagdwächters, der die Ehre seiner Tochter hatte rächen wollen. Hoyos brachte die Nachricht nach Wien. Während er dem Kaiser und der Kai serin die furchtbare Kunde schonend beibringen wollte, erschien die Baronin Vetsera, Maries Mutter, und wurde vorgelassen. „Ich komme wegen meiner Tochter', sagte sie zu dein Kai ser. Der erwiderte: „Mein Sohn und Ihre Tochter sind beide tot'. Man suchte nach einer Möglichkeit, den Zusammenhang Maries mit der Tragödie zu verbergen

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 16
Date: 27.04.1886
Physical description: 16
toffeln und Zwiebeln zu verkaufen. Peter blieb allein zu Hause und nahm die reine Wäsche in Empfang. Mariette war auch nicht glücklich, fast nicht glücklicher wie Peter. Sclavin einer brummen den Meisterin, welche ihr das Brod knapp zu maß und sie durchprügelte. Die zwei Parias waren geboren um einander zu verstehen, und sie verstanden sich, und indem sie sich gegenseitig beklagenswerth fanden, trösteten sie sich, so gut es eben ging An einem gewissen Tage, als sie sich mit diesem angenehmen

Zeitvertreib be schäftigten, wurden sie von Frau Giraud über rascht, welche früher wie gewöhnlich vom Markt zurückkam. Sie trat zurück, fast erstickend vor Entrüstung und rief ihren Gatten. Der alte Giraud runzelte die Stirn, dann hieß er feine Frau und seinen Sohn weggehen und blieb allein mit Mariette. „Gieb mir das Geld zurück!' sagte er. - „Welches Geld?' fragte das arme Geschöpf mit bebender Stimme. ^ „Das, welches Peter dir gegeben.' - „Aber er hat mir nichts gegeben, gar nichts.' Der alte Giraud sah

sie erstaunt mit miß trauischen Augen an. Ein Gedanke hatte ihn allein beschäftigt. Peter hatte gewiß in irgend welcher Weise von ihm Geld genommen, und dieses Geld hat er der Bettlerin gegeben. „Ist das wahr, daß du kein Geld von ihm erhieltest? Kehre deine Taschen um! Und Mariette, roth vor Scham, mußte ihre leeren Taschen umkehren, aus welchen kein Pfen nig zum Vorschein kam. Dann öffnete der alte Giraud die Thüre und rief zu seiner Frau: „Du kannst sie ruhig ge währen lassen, es kostet dem Jungen

ja nichts.' Sie gewähren lassen. . . . Peter hätte es gerne gewollt. Allein Mariette, beleidigt durch die Schande, die ihr seitens des Alten ange than, sorgte dafür, daß sie nicht zurückzukommen brauchte. Von dieser Zeit an war es eine alte Frau, krummbeinig, mit nur einem Auge und bucklig, die Freitags die Wäsche brachte. Und daher kommt es, daß Peter fortan mürrisch und trotzig allein in dem dunklen Hause sitzt * ^ * - Der alte Giraud scharrt kein Geld mehr in seinen Schrank zusammen. Er ist todt

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