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Schlern
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Page 69 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
konkret etwas tat. Im Sommer desselben Jahres erbat die K.K. Bezirkshauptmannschaft Bozen vom Pfarramt Tramin mit Schreiben vom 18. August 1899 201 Auskunft darüber, „in welchem Stande sich dermalen die Angelegenheit des Baues der Pfarrkirche befindet“, ob das „im Commissionsprotokoll vom 20. April 1899 in Aussicht genommene neue Projekt nunmehr ausgearbeitet“ sei, wie hoch sich „die veranschlagten Kosten des ursprünglichen und des neuen Projektes stellen (und) ob die Gemeinde Tramin die Übernahme

der Differenz zwischen den Kosten beider Projecte nunmehr zugesichert“ habe 202 . Desgleichen wollte sie auch wissen, wie viel „dermalen als Baufond bereits gesammelt ist, wie viel durch Legate u. dgl. noch realisiert werden kann“ bzw. auch auf wie viel sich „die bisherige Beitragszusicherung der Gemeinde beläuft“ 203 . Am 29. September 1899 204 richtete Pfarrer Schrott ein Schreiben an das Fürstbischöfliche Ordinariat in Trient, in dem er inhaltlich auf das eben 201 Brief vom 18. August 1899, Z 169

(Pfarrarchiv Tramin, 407). 202 Auf diese Frage hin dürfte sich Pfarrer Schrott am 5. September 1899 schriftlich an die Gemeindeverwaltung gewandt haben, um eine entsprechende Auskunft zu erhalten. Die Gemeinde befasste sich ihrerseits in einer Sitzung vom 27. September 1899 mit dieser Angelegenheit und reagierte ablehnend, indem sie feststellte, dass sie „dermalen nicht in der Lage ist, die Übernahme der Differenz zwischen den Kosten beider Kirchenbau-Projecte zuzusichern, nachdem weder

für das eine, noch für das andere Project ein detaillierter Kostenvoranschlag vorliegt, sohin die Höhe dieser Differenz auch nicht annähernd bekannt ist" (Pfarrarchiv Tramin, 85). 203 Aus den vorhandenen Unterlagen geht nicht hervor, ob der Wunsch der Gemeinde nach einer nordwärts orientierten neuen Pfarrkirche zumindest im Ansatz konkretisiert worden ist, indem ein Architekt beauftragt worden sein könnte, ein entsprechendes Projekt auszuarbeiten oder zumindest eine Grundstudie dazu zu verfassen. Aus gutem Grund ist anzunehmen, dass

es so weit niekam,zumaldieÜbernahmederzu Rechtvielhöheren Kosten in diesem Falle von Seiten der Gemeinde niemals in Aussicht gestellt wurde und Pfarrer Schrott ja unmissverständlich erklärt hatte, dass er ohne eine Übernahme dieser Kosten durch die Gemeinde mit sich nicht reden ließe. Schrott war sicher nie ein innerlich überzeugter Befürworter einer nordwärts orientierten Kirche, wohl auch in Anlehnung an eine in der katholischen Kirche seit vielen Jahrhunderten gehandhabten Praxis, die allerdings

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Schlern
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Page 70 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
zitierte Schreiben der K.K. Bezirkshauptmannschaft Bozen verwies und auf die Möglichkeit aufmerksam machte, ein „Majestäts-Gesuch um Subventionierung des Kirchenbaufondes“ einzureichen, sofern die dafür erforderlichen Voraussetzungen erfüllt werden könnten. Gleichzeitig rief er auch den „guten Willen“ der Gemeinde Tramin in Erinnerung, „den Kirchenbaufonds zu unterstützen, indem sie (ja) vor 2 Jahren 10.000 ß ... zeichnete“ 205 , kam jedoch nicht umhin, der Gemeinde zu unterstellen, deren

Flüssigmachung praktisch von „unannehmbaren Bedingungen“ 206 abhängig gemacht zu haben und darüber hinaus nun auch noch „einen detaillierten Kostenvoranschlag“ zu verlangen, was „detaillierte Baupläne“ voraussetze, deren Herstellung wiederum viel koste 207 . Angesichts dieser Sachlage sei er, Pfarrer Schrott, „der geh. Gefertigte, gesonnen, ... der Bezirkshauptmannschaft“ zu erklären, dass die Gemeinde Tramin, „obwohl sie Patronin der Pfründe ist“ und „die Nothwendigkeit des Baues einstimmig anerkannt

erfolgte bereits mit Schreiben vom 3. Oktober 1899 209 , allerdings teilte das Fb. Ordinariat darin den Standpunkt von Pfarrer Schrott nicht. Es bedeutete, die Position der Gemeinde Tramin „bei ruhiger Überlegung“ als „nicht provozierend“ zu empfinden, und brachte unter Bezugnahme auf den Umstand, dass „das erste Projekt bei der am 20. Aprild.J. stattgehabten commissioneilen Augenscheinnahme aus technischen Gründen (als) unausführbar erklärt... und das zweite Projekt allgemein angenommen wurde

und der K.K. Bezirkshauptmannschaft auf die anruhende Anfrage unter Beischluß des Gemeinderescriptes über den damaligen Stand der Dinge Bericht zu erstatten“. 205 Laut „Jahres-Rechnung pro 1899" (vom 31.1.1899 bis 13.2.1900) habe die Gemeinde Tramin diese Zuwendung am 31. Jänner 1898 zugesagt, sie dann aber am 27. September 1899 wieder zurückgezogen (Pfarrarchiv Tramin, 415). Am genannten 27. September 1899 hat „der über vor schriftsmäßige Berufung versammelte Gemeinderath ... vor dem Bürgermeister Joh

es sich in diesem Zusammenhang nicht verkneifen, eine weniger angenehme Bemerkung in Richtung Gemeinde anzubringen, indem er schrieb: „Wenn jeder Wohlthäter solche Bedingungen setzen würde, könnte ein Baufonds niemals Zusammenkommen ". 208 In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass zu diesem Zeitpunkt die Gemeindeverwaltung von Tramin ja noch immer mehrheitlich liberal-freisinnig war. Der Wechsel erdrutschartigen Ausmaßes folgte erst bei der nächsten Gemeindewahl, die im Frühjahr 1900 stattfand (vgl. dazu Seite

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Schlern
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Page 61 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
in seinem Brief an die oberste Kunstdenkmalbehörde weiter, dass „die Gemeindevertretung von Tramin“ den Weber’schen Plan aus „ganz u. gar nichtssa genden Gründen“ ablehne. Wie die Alternativvorstellungen der Gemeinde aussähen, dazu äußerte sich Schrott nicht. Er beschränkte sich lediglich auf die Mitteilung, der Gemeinde „den Vorschlag“ unterbreitet zu haben, „sie solle ihre Bedenken gegen den vorlie genden Plan der Hohen K.K. Central-Commision schriftlich mitteilen, damit hoch selbe sie wür digen

u. möglichst berücksichtigen kann“. Doch sei die Gemeinde „auf diesen Vorschlag... unerklärlicherweise nicht eingegangen“. Pfarrer Schrott habe daraufhin „der Gemeindever tretung den Vorschlag“ gemacht, „die Hohe K.K. Central Commission zu ersuchen, hoch selbe möge... eine Unterkommission an Ortu. Stelle beordern, damit die hiesige Gemeindevertretung ihre Bedenken u. Wünsche mündlich Vorbringen könne“, ein Vorschlag, den „die Herren“ in der Gemeinde akzeptierten. So richtete Pfarrer Schrott anhand

Christian Schrott vom 19. Oktober 1898. In einem amtsinternen Vermerk hielt die genannte „Central Commission" fest, dass Pfarrer Schrott die Entsendung der beantragten Kommission „seitens der Bezirkshauptmannschaft auf seine Kosten veranlassen zu wollen" gedenke, um „eine Einigung mit der Gemeinde in dieser Bauangelegenheit zu erzielen", Archiv des Landesdenkmalamtes Bozen, Akte: „Tramin - Neubau der Pfarrkirche". Heft 10/11

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Schlern
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Page 145 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
100 Jahre Pfarrkirche vonTramin dessen Erwerb zugunsten der Kirche abgelehnt 352 , und zwar im Interesse der Sache, die sie eventuellen Gemeindeinteressen hintanstellen wollte 353 . Die Gemeinde übernahm in dieser Sitzung noch eine weiterführende Verpflichtung: „ Um dem Pfarrkirchenfonde Tramin einerseits für den Entgang des Mietzinsertrages für das zu demolirende Haus, Bauparz. 180, Ersatz zu schaffen. - anderseits die Erstellung einer ordentlichen Ostfacade für das freizustellende

Adlerwirtshaus zu ermöglichen, wird seitens der Gemeinde ein Beitrag von 20.000 K. zwanzigtausend Kronen mit der Bestimmung geleistet, daß der ehemalige sogenannte Platzgummerstadel zu einem dem Kirchenfonde gehörigen Wohnhause ausgebaut werde“. Die Überlegung des Pfarrers, dass das Adlerwirtshaus an Wert nur gewinnen könne, wenn die ihm vorgelagerten minderwertigen Anbauten beseitigt würden, erfuhr auch in einer offiziellen, von Albert Canal angefertigten Schätzung eine Bekräftigung 354 , indem er neben

Ordinariat in Trient den Antrag 356 „zum Ankäufe des Schwarz-Adler-Wirthauses und Anwesens ...für die Pfarrkirche“, indem er sich auf eine am 27. Jänner des laufenden Jahres erteilte „mündliche Erlaubnis des Hochwürdigsten Fürstbischofes “ dazu berief und geltend machte, dass dieser Ankauf selbstverständlich nur „unter der Bedingung“ erfolgen könne, „daß sowohl das Hochwürdigste fb. Ordinariat als auch die hohe K.K. 352 Die Gemeinde sei gegen den Erwerb dieser Liegenschaft, heißt es in der Niederschrift

, weil sie den Standpunkt vertrete, „daß es angesichts des im Zuge befindlichen Neubaues der Pfarrkirche äußerst zweckmäßig und daher der Wunsch der Gemeinde ist, daß das ,Adlerwirtsanwesen' vom Pfarrkirchenfonds Tramin zu dem Zwecke als Kircheneigentum angekauft werde, um durch Abtragung des an das Adlerwirtshaus angebauten sogenannten ,Uhrmacherhauses', ... die Freistellung der neuen Kirche sowie des Turmes zu ermöglichen und die gerade an dieser Stelle sehr schmale Straße zu verbreitern". 353 Nach Angabe von Pfarrer

Schrott in seinem Brief an das Fürstbischöfliche Ordinariat in Trient vom 3. September 1910 (siehe Anmerkung 364) habe die Gemeinde „vorzüglich aus dem Grunde" so entschieden, weil sie „stark verschuldet ist und (daher} schwerlich vom L(andes) Ausschüsse die Kaufsbewilligung (dafür) erhalten würde". 354 Schätzung des Hauses zum „Schwarzen Adler" am Marktplatz in Tramin vom 7. Juli 1910. Canal Unterzeichnete diese Schätzung als „beeideter Schätzmann" (Pfarrarchiv Tramin, 398). Eine im Diözesanarchiv

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Page 67 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
100 Jahre Pfarrkirche vonTramin Pfarrer Schrott ließ keine Zweifel daran, „daß die durch den von Seite der Gemeindevertreter vorgeschlagenen Neubau verursachten Mehrkosten von Seite der Gemeinde Tramin getragen werden“ müssten 187 , was die Gemeinde jedoch aus prinzipiellen Gründen nicht zusagte, zumindest vorderhand, einmal weil es hinsichtlich des nordwärts orientierten Neubaues zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine Pläne gab und daher auch keine Vorstellung in Bezug auf die erforderlichen

“ gegeben und nur in diesem Sinne das eben zitierte „Commissions-Protokoll unterfertiget“ zu haben: Erstens dass „die K.K. Central Commission u. das Hochwürdigste fb. Ordinariat in Trient“ das angedachte „neue Projekt genehmigen“ würden, und zweitens, dass „die Gemeinde Tramin, auf deren ausdrücklichen Wunsch diese Abänderung des Planes erfolgen soll, für die daraus erwachsende) Kostenerhöhung aufkommt“' 92 . Das zitierte „Commissions-Protokoll“ wurde in weiterer Folge von Seiten der K.K

. Bezirkshauptmannschaft an die „K.K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale“, die diese Sitzung ja angeregt hatte, weitergeleitet, und zwar als Grundlage für eine amtliche Behandlung des anstehenden Vorhabens, was in der „Sitzung des Plenums am 26. Mai 1899“ erfolgte 193 . Dabei wurde im entsprechenden Motivenbericht in Abweichung zum Sitzungsergebnis vom 20. April 1899 in Tramin zum einen vermerkt, dass offenbar „sämmtliche Vertreter der Kirche, der Gemeinde und auch Conservator

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Page 45 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
einen schmerzhaften Rückschlag, der sich vor allem im Fluss der Sammelgelder negativ bemerkbar mache, denn „das Vertrauen der Bevölkerung ... (in)... das ganze Unternehmen ... (sei) erschüttert“. Dies führ(t)e sogar zu den bedenklichsten Auswüchsen auf menschlicher Ebene, wenn etwa „im Jahre 1898 die Tochter eines hiesigen Bürgers weinend in den Widdum (kam) und sagte, sie dürfe für den Kirchenbau nicht mehr sammeln, (weil es ihr) der Vater ... verboten“ habe, mit der Begründung, dass „der Pfarrer der Gemeinde

keine Rechnung lege. In Folge dieser verlogenen Gerüchte“ werde gegen den Pfarrer „eine geradezu unwürdige Hetze getrieben“. Naheliegenderweise sei es die oberste Aufgabe der Gemeindeverwaltung, „im Interesse der Sache allen diesen unwahren, die Bevölkerung irre führenden Behauptungen mit aller Entschiedenheit entgegen zu treten und eine Verständigung in dieser für die ganze Gemeinde so vitalen Angelegenheit herbeizuführen“, wozu der Pfarrer jede denkbare Hilfeleistung zu erbringen bereit sei

“ zu haben, vom Pfarrer „eine Rechnung zu fordern“, wovon sich automatisch ableite, „daß Euer Hochwürden keine Pflicht haben, eine solche zu legen“. Aus diesem Grunde erübrige es sich auch, dass der Pfarrer vor versammeltem Gemeinderat in Erscheinung träte, um in der Kirchenfondsangelegenheit Erläuterungen abzugeben, zumal der Gemeinderat nach der geltenden Gemeinde- Ordnung ermächtigt sei, „in seinen Sitzungen (nur) über Angelegenheiten zu berathen und zu beschließen, welche von Amtswegen ... seiner Beschlußfassung

in der beanstandeten Sache unter einer Decke gesteckt habe, weshalb er überzeugend darzulegen suchte, dass „die Gemeindevertretung der Zeitungspolemik, in welche Euer Hochwürden seinerzeit verwickelt waren, gänzlich ferne“ stand, und daher „der Vorwurf einer unziemlichen Verwendung der von Euer Hochwürden an die Gemeinde gerichteten Eingaben ... mit Entschiedenheit zurückgewiesen werden“ müsse. 115 Schreiben des Bürgermeisters von Piristi vom 5. April 1899, Nr. 338 (Pfarrarchiv Tramin, 415). Darauf wies bereits

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Page 60 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
Heft 10/11 Pfarrkirche vonTramin 100 Jahre eine vorzeitige, vor dem Vorhandensein der nothwendigen Mittel erfolgte Bausicherung zu verhüten. Da nun der Gefertigte der Gemeindevertretung das ganz bestimmte Versprechen gibt, den Bau nicht beginnen zu wollen, bevor die entsprechenden Mittel vorhanden sind“, sei er zuversichtlich, dass die Gemeinde ihr Einverständnis zum Baubeginn geben werde, sobald „nach dem Gutachten des Architekten u. des von diesem zu bestellenden Baumeisters“ feststehe, dass

hinzielenden Wünsche dem Gefertigten schriftlich bekannt (zu) geben, damit er sie der Hohen K.K. Central- Commission“ übersenden könnte, auf dass „solche von der genannten Commission auch thunlichst“ berücksichtigt werden würden. Dabei fühlte sich Pfarrer Schrott bemüßigt, die Bemerkung anzufügen, „daß derartige Wünsche den Forderungen der Kunst u. der Symmetrie“ notwendigerweise zu entsprechen hätten, „wenn sie auf Berücksichtigung Anspruch machen wollen“. Die Gemeinde antwortete auf diesen Brief

von Pfarrer Schrott am 17. Mai 1898 165 , indem sie sich auf die eigene Beschlussfassung vom 21. Jänner 1898 berief und einmal mehr ihren Standpunkt bekräftigte, „sich stricte an die ... fixierten Bedingungen, unter welchen seitens der hiesigen Gemeinde zum Kirchenbau ein Beitrag von 10.000fl gezeichnet wurde, zu halten“. Gleichzeitig erneuerte Bürgermeister von Piristi sein Ersuchen um „Vorlage einer schriftlichen detaillirten Rechnung üb er den gegenwärtigen Vermögensstand des Kirchenbaufondes

“. Den von Pfarrer Schrott in seinem Schreiben an die Gemeinde vom 5. (11.) März 1898 zuletzt geltend gemachten Standpunkt unterstrich mit entsprechender Gewichtung auch Konservator Karl Atz 166 , indem er in einem Brief vom 24. Mai 1898 167 an Pfarrer Schrott mit Nachdruck bedeutete: „Da es sich in Tramin bei dem allgemein anerkannt nothwendigen Neubau der Pfarrkirche vorzugsweise auch darum handelt, daß zu dem herrlichen gothischen Thurm, einen der schönsten im Lande, eine ihm genau entsprechende neue Kirche

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Page 156 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
Angabe „als entscheidend“ auffasste, weswegen er die zum 14. Februar 1910 unterbreitete „Eingabe an das fb. Ordinariat nur als eine Formalität“ empfand. Schrott bedeutete, dass sich Josef Steiner genötigt gesehen habe, sein Anwesen „sofort“ zu verkaufen, weil er die Absicht verfolgte, die daraus fließenden Geldmittel in andere wirtschaftliche Pläne zu investieren, und sich daher selbst in Zugzwang brachte. Die Gemeinde habe einen Ankauf seiner Liegenschaft jedoch ausgeschlagen 365 , zugleich

bereits verwirklicht sei 366 . Gerade deshalb fühlte er sich nun aber auch in der Pflicht, weil Hand in Hand mit der Errichtung dieses Kirchenhauses das „Uhrmacherhaus“ abgerissen werden sollte, woran die Gemeinde zwecks Erweiterung der an dieser Stelle sehr schmalen Straße und um die neue Pfarrkirche mit dem Glockenturm entsprechend freizustellen, ein großes Interesse hatte. Die wichtigste Voraussetzung dafür, das „Uhrmacherhaus“ abzureißen, bestand nach Auffassung des Pfarrers jedoch darin

Brixen, Ordinariatsakte deutscher Anteil Trient/ Benefizialakten Tramin 111/513, Tramin 1894). 365 Siehe dazu das Protokoll der Gemeinde-Sitzung vom 1. Februar 1910 (vgl. Anmerkung 351). 366 Wörtlich schrieb Schrott in seinem Brief vom 3. September 1910 an das Fürstbischöfliche Ordinariat, „die Erlaubnis zu dieser Widmung ist von Seite des Landes-Ausschusses bereits eingetroffen, das Geld ausbezahlt und das Haus gebaut".

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Page 65 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
„Hochw. Herrk.k. Conservator Karl Atz in Terlan in Vertretung der Central Commission für Kunst u. historische Denkmale in Wien“, der „Hochw. Herr Dr. Jos. Hut(t)er, Domherr in Trient 118 , als Vertreter des Hochwst. F.b. Ordinariates“, und der „Herr Baumeister Johann Bittner m in Bozen als technischer Bausachverständiger“, während „als Vertreter der Gemeinde Tramin“ Bürgermeister Johann von Piristi, Gemeinderat Josef von Elzenbaum und die Gemeindeausschussmitglieder Johann Pernstich und Johann

- ein Zu sammenbau von Kirche und Turm in Zukunft möglicherweise große Schwierigkeiten verursachen könnte, beispielsweise bei Renovierungsarbeiten oder Reparaturen, die ohne Zweifel leichter zu bewerkstelligen sein würden, wenn beide Baukörper - jener der neuen Kirche und jener des Glockenturms - frei stehen und nicht aneinander be rühren. Als Alternative vertrat die Gemeinde mit Nachdruck ihren bereits im Bericht von Architekt Weber an die „K.K. Central Commission“ zum Ausdruck gebrach ten Wunsch

des Landesdenkmalamtes Bozen, Akte: „Tramin - Neubau der Pfarrkirche". 181 Siehe Anmerkung 174. 182 Unter einem „Parallelbau ... zum Thurm" war ein im Verhältnis zur bisherigen Kirchenposition um 90 Grad gedrehter Bau gemeint. Dadurch wäre der Hochalter der neuen Kirche im Norden anstatt im Osten zu stehen gekommen und der Abstand zwischen dem Turm und der westlichen Längswand des Kirchenraumes etwa gleich groß geblieben wie bisher. 183 Karl Atz begründete die Haltung der Gemeinde in seinem Schreiben vom 21. April

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Page 66 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
In diesem Sinne sollte das vorliegende Weber’sche Projekt einer Umarbeitung unter zogen werden, wobei es einsichtig wäre, wenn die „Central Commission“ in diesem Fal le zwingend vorschreiben würde, dass im Zuge der „ Umarbeitung des Planes auf eine strenge Rekonstruktion des alten Presbyteriums Rücksicht genommen werde (n) “ müsste^ 4 . Die Bedenken der Gemeinde wegen einem Anbau der Kirche an den Turm teil te Architekt Bittner „vom technischen Standpunkte aus nicht“, wogegen

die Gemeinde alle Bedenken auf der Stelle, indem sie sich dazu verpflichtete, alle Eingriffe ins Gelände und „Abgrabungen ... gratis als Frohnarbeiten “durch die „Gemeindemitglieder “durchführen zu lassen^ 6 . 184 Laut einer amtsinternen Niederschrift der „ K.K. Zentral-Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale" vom 21. Oktober/6. November 1909, abgefasst von Karl Holey, Z. 62536. In dieser Niederschrift steht unter der Signatur 793 899 und 969 899 auch noch vermerkt

der neuen Kirche wäre demnach nach Meinung von Karl Atz auf der Linie der hintersten zwei Säulen in der Kirche von heute verlaufen, der Abstand zwischen dem Turm und der Kirche hätte demnach mindestens 9 Meter betragen. 186 Karl Atz präzisierte diesen Detailaspekt in seinem zitierten Brief vom 21. April 1899 (vgl. Anmerkung 180), indem er festhielt, dass die Kommission „diese Wünsche der Gemeinde vertretung" nur unter der Voraussetzung akzeptieren würde, dass „die Aushebungen in den Weinbergen

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Page 87 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
, „erst recht zu freuen“ begann und ihn von der Notwendigkeit überzeuge, sich „noch recht lange dem parlamentarischen Leben“ widmen zu müssen, frei nach der Devise: „Je mehr man hämmert, desto härter wird das Eisen“. Die Gemeinde Tramin ehrte das uneigennützige Engagement ihres Pfarrers im Reichsrat in Wien in gebührlicher Weise, indem sie ihn zum Ehrenbürger ernannte und den Akt der Verleihung der Ehrenbürgerschaft in feierlicher Form am Morgen des Peter-und-Pauls-Tages 1902 vollzog. Äußerer Anlass

des Diploms der Ehrenbürgerschaft berichtete das „Tiroler Volksblatt" vom 30. Juni 1902, Nr. 148, Seite 3, ausführlich, indem es schrieb (auszugsweise): „Heute früh überraschte die Gemeinde Tramin ihren Ortsseelsorger, hochw. Herrn Pfarrer Schrott, Reichsrathsabgeordneten, durch die feierliche Überreichung des Ehrenbürger-Diploms. Mit aller Ängstlichkeit hatten sämmtliche Gemeindemitglieder dieses Geheimnis bis heute gehütet, damit die Überraschung ja recht gelingen möge. Da erkrachten in der Früh

Gemeinde herzlichst geliebten und allseits geachteten Pfarrers entsprechend gewürdiget wurden, und gratulierte gleichzeitig im Rahmen derselben dem Jubilanten zum 25jährigen Priesterjubiläum. ... Schließlich brachte der Herr Bürgermeister ein ,Hoch!' auf den Gefeierten aus, die Schützen gaben eine Salve ab und die Musik spielte einen Tusch. Nun geleitete der Festzug den geliebten Ortspfarrer in gleicher Ordnung zur Kirche, wo selber Predigt und Hochamt hielt." 263 Sie wurden

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Page 220 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
, sondern auch die ganze Bevölkerung hatte sich um 5 Uhr abends zum feierlichen Empfang des Bischofes am Nordende des Marktes eingefunden. Nachdem der Oberhirte vom Herrn Bürgermeister im Namen der Gemeinde und von zwei Schulmädchen in sinnigen Gedichten begrüßt war, erfolgte unter dem Dröhnen der Polier, den Klängen der Musik, dem Geläute der Glocken und dem hellen Jubel des Volkes der feierliche Einzug in den Pfarrhof Alle Gesichter erstrahlten in Freude, auf vielen Augen glänzten Tränen. Am Weihetage selber

aus in vollem Ornate eine in der ganzen großen Kirche leicht verständliche Ansprache, in welcher er der Gemeinde das Glück eines neuen schönen Gotteshauses schilderte und der ganzen Bevölkerung, dem Herrn Pfarrer sowie den Künstlern für die Erbauung des neuen, schönen Gotteshauses mit äußerst warmen Worten dankte und die Gläubigen zum eifrigen Besuch des Gotteshauses und zur gewissenhaften Benützung der reichen Gnadenmittel im neuen Gotteshause in der eindringlichsten Weise ermunterte und schließlich

versprach, in der darauffolgenden hl. Messe den reichen Segen Gottes über die ganze Gemeinde herunterzuflehen. Die Ansprache des Oberhirten machte einen tiefen Eindruck auf die Menge der Gläubigen. Um V 2 I 2 Uhr war der Rückzug in den Pfarrhof und darauf die Festtafel zu 24 Gedecken. Das Tafelkonzert der hiesigen Musikkapelle unter Leitung des Kapellmeisters Riedl wurde mit der größten Präzision und mit wahrer Bravour ausgeführt. Auch über das Arrangement im Pfarrhofe und die Festtafel äußerten

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Page 22 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
Pfarrkirche vonTramin 100 Jahre Christian Schrott wird Pfarrer Ein Glücksfall für die Gemeinde D ie Marktgemeinde Tramin, die seit dem 27. Mai 1451 das Patronatsrecht über die Pfarre innehatte 40 und daher den jeweils neuen Pfarrer wählen konnte, war gut beraten - und es erwies sich in der Folge auch als ein ausgesprochener Glücksfall, sich mit überwältigender Mehrheit für den Jüngsten der drei Bewerber, Christian Schrott, zu entscheiden 41 . Ein Glücksfall in mehrfacher Hinsicht

ein feierlicher Abschied bereitet“ worden sei, habe er sich doch „um die Errichtung der italienischen Seelsorge in Bozen verdient gemacht 45 . 40 Vgl. dazu Atz/Schatz, a. a. O., Seite 139, und Staffier, Johann Jakob: Tirol und Vorarlberg, II. Theil, II. Band, 2. Heft, Innsbruck 1846, Seite 832. In einem Schreiben vom 20. Mai 2011 teilte Generalvikar Josef Matzneller dem Autor der gegenständlichen Abhandlung mit, dass das Patronatsrecht der Gemeinde Tramin noch im Schematismus der neuen Diözese Bozen-Brixen

vom Jahre 1966 ausgewiesen war, in der nächsten Ausgabe des Schematismus (1970) dann aber nicht mehr aufscheint. 41 „ Wie wir vernehmen, ist der hochw. Herr Christian Schrott, Propsteikooperator, von der Gemeinde Tramin als Patron zum Pfarrer gewählt worden", schrieb das „Tiroler Volksblatt" in seiner Ausgabe vom 20. Juni 1894, Nr. 49, Seite 3. 42 „Bozner Nachrichten" vom 19. Juni 1894, Nr. 89, Seite 7. 43 „Tiroler Volkblatt" vom 20. Juni 1894, Nr. 49, Seite 3 ( Kirchliche Nachrichten). 44 „Tiroler

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Page 58 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
aus durchaus wünschenswerth erscheint, indem die Kirche neben dem monumentalen, in künstlerischer Beziehung vollendeten, zu den ersten Baudenkmälern des ganzen Landes zählenden Turm sich wirklich wie eine Barakke ausnimmt“, und dass sich „die Gemeinde bereit erklärt, den Bau nach Kräften zufördern u. insbesondere die Robotharb eiten gratis zu leisten“. Eine Erklärung dieser Art, so Pfarrer Schrott, „benöthiget der Unterfertigte nicht zur Erlangung der Baubewilligung, sondern zur Erlangung der Genehmigung

dieses gezeichneten Betrages aufgebracht ist“. Um sich darüber ein klares Bild zu verschaffen, lud er Pfarrer Schrott ein, „ehestens über den dermaligen Stand des Kirchenbaufondes genaue Rechnung zu legen“ 163 . Die Gemeinde dürfte dem Pfarrer als Antwort auf seine Eingabe vom 1. Dezember 1897 eine Abschrift des offiziellen Protokolls dieser Gemeinderatssitzung zugestellt haben, auf die Pfarrer Schrott mit Schreiben vom 5. (11.) März 1898 164 reagierte, indem er dem „Löbl. Marktmagistrat... seinen geziemenden

Dank ...für die großmüthige Zeichnung von 10.000ß, welche die Löbl. Gemeindevertretung von Tramin als einstweiligen Beitrag zum Kirchenbaufond beschlossen hat“, übermittelte. Zu den Bedingungen, die die Gemeinde hinsichtlich der Flüssigmachung des beschlossenen Betrages stellte, erlaubte „s ich der Gefertigte“, wie folgt, Stellung zu nehmen: „ 1. Mit der ersten Bedingung, daß in das zu bestellende Baucomite der Gemeindevertretung die erste Ingerenz eingeräumt werde, ist der Gefertigte vollkommen

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