eine solche Chlorkalklösung steht, so wird der Krank- heitsstoff in der ganzen näheren Atmosphäre zerstört, und man kann sich dem Kranken ohne Gefahr nähern. Gerichtssaal Messerstecherei in Fieberbrunn Am 19. Oktober 1930 kam der 27jährige Reisende Karl Schandl aus Weißenburg in Bagern, zuständig nach Inns bruck, in einem Gasthause in Fieberbrunn mit mehreren Gästen in Streit. Als er deshalb von den Gästen aus dem Gasthause entfernt werden sollte, zog er plötzlich ein Messer und stach mit diesem gegen seine Gegner los
, an der auch der Beschuldigie als Nationalsozialist teilnahm. Sr sprach dabei über die Juöenfrage, wobei er der Volkspartei verschiedene Vorwürfe machte. Auch Sozialdemokraten waren anwesend, die er als „Arbeiterverräter" kennzeichnete. In einem anderen Gasthause sprach der Beschuldigte dann mit einigen Gästen über die Versammlung und deren Vorgänge, bestritt aber, die Gäste „angestänlert" zu haben. Es kam zu einem Streit, den der Wirt dadurch beendete, daß er Schandl auö dem Lokale wies. Als Schandl hinausging, erhielt
er angeblich von rückwärts einen Stich, worauf er sein Messer zog und sich nach Leibeskräften mehrte, da er sich in höchster Gefahr wähnte. Als er sich endlich losmachen und flüchten konnte, stolperte er über einen Schotterhaufen und fiel in den Bach. Er arbeitete sich wieder heraus und brach im Gasthause bewußtlos zusammen. Der Zeuge Steingasser behauptete, er hätte nur an dem Menschenknäuel, der sich um Schandl bildete, „geschoben"; bei dieser Gelegenheit habe er den Stich in den Oberarm erhallen
als außerordentlich schwer qualifiziert. Die Möglichkeit, daß Schandl schon im Gasthause gestochen wurde, könne nach der ganzen Sachlage nicht ausgeschlossen werden. Staatsanwalt Dr. Moser stellte deshalb zur Aufklärung der „angeblichen Notwehr" eine Reihe von Beweiöanträgen, so vor allem ver langte er Erhebungen über die Glaubwürdigkeit der Zeugen, die der Angeklagte als „Lügner" bezeichnete. Auch der Ver teidiger. Rechtsanwalt Dr. Denz, stellte mehrere Beweisanträge. Der Gerichtshof beschloß daraufhin