eines wohl- edlen Rates, habt Ihr unter den Bündischen keinen jungen, überaus höflichen Herrn gesehen, mit langem hellbraunem Haar, einem Gesicht, nicht so milchweiß wie das Eure, aber doch nicht minder hübsch, kleinem Bart, nicht so zierlich wie der Cure, aber dennoch schöner, hell' blauer Schärpe mit Silber . . ." „Ach, das ist kein anderer als mein Gast!" rief Herr Dietrich. „Cr ritt einen großen Braunen, trug ein blaues Wams, an den Schultern geschlitzt und mit Hellblau aus gelegt
vorgegangen sei, wie ihm der hohe Wuchs, das Gebietende und Anziehende in des Jünglings Mienen gleich anfangs aufgefallen, wie ihn der Zufall zu seinem Nachbar gemacht, wie er ihn immer lieber gewonnen und enolich in sein Haus geführt habe. ,Nun, das ist schön von dir, Vetter," sagte Berta, als er geendet hatte und reichte ihm freundlich die Hand; „ich glaube, es ist das erste Mal, daß du es wagst, Gäste zu haben. Aber das Gesicht der alten Sabine hätte ich sehen mögen, als Junker Dieter so spät
noch einen Gast brachte." „O, sie war wie der Lindwurm gegen St. Georg; aber als ich ihr ganz unverblümt zu verstehen gab, es könne wohl geschehen, daß ich bald eine meiner schönen Basen heimführen würde . . ." „Ach, geh doch!" entgegenete Berta, indem sie ihm hocherrötend ihre Hand entreißen wollte; aber Herr Diet- rich, dem sein Mühmchen noch nie so hübsch als in diesem Augenblicke geschienen hatte, drückte die weiche Hand fester, und Mariens ernsteres Bild verlor von Sekunde zu Sekunde an Gehalt
, „aber bis jetzt bleibt es noch unter uns. Die Hand darauf. Ihr meint, der Herzog habe 14.000 Schweizer? Sie sind wie weggeblasen. Der Bote, den wir nach Zürich und Bern geschickt haben, ist zurück. Was von Schweizern da war — muß nach Haus." „Nach Haus zurück?" rief Georg erstaunt. „Haben die Schweizer selbst Krieg?" „Nein," war die Antwort, „sie haben tiefen Frieden, aber kein Geld. Glaubt mir, ehe. acht Tage ins Land kommen, sind schon Botey da, die das ganze Heer nach Haus zurückrufen." „Und werden sie gehen
?" unterbrach ihn der Jüng ling, „sie sind auf ihre eigene Faust dem Herzog zu Hilfe gezogen, wer kann ihnen gebieten, seine Fahnen zu ver lassen?" „Das weiß man schon zu machen. Glaubt Ihr denn, wenn an die Schweizer der Ruf kommt, bei Verlust ihrer Güter und bei Leib- und Lebensstrafe nach Haus zu eilen, sie werden bleiben? Ulrich hat zu wenig Geld, um sie zu halten, denn auf Versprechungen dienen sie nicht." „Aber ist dies auch ehrliche gehandelt?" bemerkte Georg, „heißt das nicht, hm Grmde