du ganz genau weißt, daß du sie in den Korb gelegt hast, dann kann sie doch nicht plötzlich in einem dieser Fächer sein." Meine Frau sing aus Nervosität beinahe an zu weinen. „Aber irgendwo muß sie doch sein, daß ich sie in den Korb gelegt habe, weiß ich ganz genau, aber vielleicht habe ich sie hinterher doch wieder her ausgenommen und mit an dern Sachen hier in diesen Schrank gelegt; ich halte das allerdings selbst für ganz ausgeschlossen, aber ich habe trotzdem keine Ruhe, ich muß suchen
." Und meine Frau suchte. Wenn ein Mann sucht, fin det er ganz gewiß nichts, aber wenn eine Frau sucht, findet sie alles mögliche, nur nicht das, was sie sucht. So dauerte es denn auch -gar nicht lange, bis voll beladen wie ein Gepäck träger meine Frau zu mir in das Zimmer trat: „Sieh nur, was ich da noch alles zufällig entdeckt habe, viele Sachen, von denen ich überhaupt gar nicht wußte, daß ich sie besaß." Alles, was 'meine Frau bisher gefunden hatte, breitete sie auf meinem Schreibtisch
vor mir aus, daß es auf diesem aussah, wie in einem orientalischen Bazar. Natürlich hatte ich keine Ahnung, was ich mit all den Sachen anfangen sollte, bis meine Frau dann plötzlich und ganz unvermittelt sagte: „Weißt du, ich habe es mir aber überlegt, hat alles so lange in dem Schrank gelegen, so kann es auch ruhig noch länger liegen bleiben." Und alles wieder zusam menraffend, eilte sie von dannen, um weiter nach der Brille zu suchen. Sie stürzte sich plötzlich auf den Leinenschrank und be gann darin zu suchen
zu sagen: Ich habe mich eben bei den Servietten um 14 Stück verzählt, fehlen die plötzlich. Und so dauerte es auch gar nicht lange, bis meine Frau ganz erregt zu mir in das Zimmer trat: Denke drr nur, es ist gar nicht zu glauben, der Schrecken ist mir der artig in die Beine gefah ren, daß meine Hände zit tern; denke dir nur, von den neuen, runden Tisch tüchern, die wir erst kürz lich angeschafft haben, feh len heute schon vier Stück." „Die werden in der Wäsche sein", versuchte ich zu beruhigen
. Aber sie widersprach: „In der Wäsche sind nur zwei, vier fehlen, das wären sechs, und achtzehn liegen im Schrank." „Nein, zweiundzwan zig", widersprach ich. Meine Frau sah mich ganz groß an: „Aber ich habe sie doch gezählt,-und ich werde doch wohl bis achtzehn zählen können." „Aber vielleicht nicht bis zweiundzwanzig", warf ich ein. Ganz beleidigt lief meine Frau hinaus, und als sie dann nach einer halben Stunde wiederkam, fehlten ihr sechs Taghem den, genau ein halbes Dutzend. Sechzig Stück mußten