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Alpenländer-Bote
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Page 5 of 12
Date: 31.12.1921
Physical description: 12
einen ganz auffallenden Segen und Schutz Gottes. Das hat Judas, der Makkabäer, erfahren. Jahrelang war er von übermächtigen Feinden bedrängt, die förmliche Riesenheere mit Elefanten. Panzertürmen, Sichel wagen, Maschinen und allem möglichen Kriegsge rät wider ihn aufboten. Und Judas hatte nichts als eine Handvoll schlecht bewaffneter, oft recht mutloser Leute. Mit denen hätte er, menschlicher Weise gerechnet, niemals gegen die furchtbaren Gewaltheere aufkommen können. Was ihn aber stark machte, war fein

, hat nicht umsonst gebaut! — Hun dert Beispiele aus der Weltgeschichte könnte ich euch vorfuhren, wie Gott augenscheinlich zu jenen steht und über jene wacht, die mit klarer Sicher heit, ohne menschlichen Rückhalt, ganz und gar sich auf ihn verlassen. Durch ein unerschütterffches Gottvertrauen kann man auch sozusagen alles vom Herrn erreichen. Ein berühmter Bischof der Neuzeit ist durch sein Gottvertrauen beinahe sprichwörtlich geworden. In seinem täglichen Breviergebte sprach er die Schlußworte des Tedeum

, für das unter regelrechten Umstün. den zwanzig Männer nursammen nicht die Kraft und die Mittel ausgebracht hätten. Weit über hun dert Häuser. Anstalten, Asyle für die verwahrloste Jugend usw. hat er in die Welt gesetzt und war doch bloß ein ganz einfacher, bettelarmer, schlichter Priester, der selten mehr als ein paar Franken in der Tasche hatte. Es kam mehrmals vor, daß er am folgenden Tage eine Bauschuld von einer hal ben Million bezahle»» sollte, und es stand ihm nicht ein Pfennig zu Gebote. Seine Freunde

), durch Ge bet; suchet vor allem das Reich Gottes i n euch und u m euch zu befördern, dann braucht ihr wegen eurer irdischen Bedürfnisse nicht die geringste Sorge zu hirben, diese Dinge werden euch dann als selbstverständliche Kleinigkeit herwärts dazu gegeben werden. Es ist aber nicht ganz leicht, diesen Weg. den der Heiland uns vorzeichnet, haar genau, ohne Abschweifung. zu gehen. Wir Men schen. sogar diejenigen, die eine ziemlich gute Ge sinnung haben, studieren und zirkeln und messen und stückeln

stellt. Wenn aber ein Mensch wirklich all sein Sinnen und Trachten. all sein Begehren und Streben ein zig aus die Sache Gottes richtet, d mn mag er voll kommen ruhig sein in Hinsicht auf die irdischen Bedürfnisse, sein Goltvertrauen wird unbedingt nicht zuschanden werden. Das weiß ich ganz be stimmt, und ich getraue mir Seele und Seligkeit dafür etnzusetzen, daß einem solchen Menschen ab solut nichts fehlt, nxrs er fiir Leib und Leben nä- tig hat. — Sich ganz auf Gott verlassen, ohne jeg liche Angst

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Newspapers & Magazines
Haller Lokalanzeiger
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Page 1 of 4
Date: 31.12.1921
Physical description: 4
als Veran stalterin der Ausstellung mit dem Erfolge voll und ganz zufrieden sein. Dieselbe muß als bis ins Kleinste wohlgelungen bezeichnet werden und ist es besonders der moralische Erfolg, der erzielt wurde, indem durch das' allgemeine Interesse, das diese Ausstellung erregt hat, die Sympathien der Öffentlichkeit aufe Reue dem heimischen Gewerbe zugewendet wurden. Mit Befriedigung können die Aussteller die Kunde vernehmen, daß ihre aufgewendete Mühe auch allseits anerkannt wurde und ihnen auch bald

Lehrlinge bestimmt einzufinden. Die Festrede wird Herr Oberinspektor Ingenieur Rumpf vom Gewerbeförderungsamte halten. Die Zahl der vergebenen Preise ist in Anse hung der ausgestellten, vorzüglichen Arbeiten eine sehr große. Die Preisrichter, als welche durchwegs nur auswärtige Herren ganz un parteiisch fungiert haben, waren in der ange nehmen Lage, nicht weniger als 139 Preise verleihen zu können, darunter 57 erste, 60 zweite und 22 dritte Preise. Es wäre sehr wünschenswert

sich nur bei unserer Freude über das neue Jahr, ob dieses wohl nicht schlechter ausfällt als das alte, was man am Anfänge nie sagen kann. Ich möchte überhaupt lieber nichts prophezeien, sonst geht es mir wie den Kriegspropheten, die alle Jahr den Frieden prophezeiten, der nie kam. Aber verraten darf ich es doch, daß ich ganz im Geheimen auf den Joseph von Aegypten spekuliere. Wenn man das Jahr 1915 als erstes Notjahr hernimmt, so haben wir jetzt die sieben mageren Jahre hinter uns. Wie er freulich wäre

es, wenn nun endlich die sieben fetten Jahre kämen! In den Metzgerläden haben sie ja schon den Anfang gemacht. Aber ich will nichts prophezeien, nur wünschen aus ganzem Herzen, daß das kommende Jahr das erste von den sieben fetten sei. Ganz überrascht hat mich die Nachricht, daß der Gemeinderat von Hall das Tanzen verbot. Zu dieser Tapferkeit muß man ihm fast gratulieren. Wie ich schon gründlich bin, be trachtete ich mir mit: meinen Fuchsaugen die Herren ein wenig und fand, daß es entweder alte Knaster oder lauter

solche sind, die das Tanzen nicht können. Aus Neid, weil sie nichts davon haben, beschlossen sie, dieses Vergnügen auch den anderen zu verbieten. Nun haben die verschiedenen Vereine ihre Tanzkurse abgehalten und da kommt wie ein windverwehtes Blatt der Beschluß daher, daß das Tanzen oder Tanzenlassen mit Arrest bestraft wird. Aber halt — was lese ich da? Ist das ein böser Scherz oder soll es Wirklichkeit sein? Da steht es ganz deutlich — die Gemeindeverwaltung wird mit Arrest bestraft werden. Wahrschein- lich

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Alpenland
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Page 7 of 17
Date: 31.12.1921
Physical description: 17
- meiiters Johann Doehrs und Mitwirkung der Konzertsängerm Fanny Lehner mrs München. Liedervorträge von Hans Pfitzner und Hugo Wols. Der SchmWeS. Roma» von Ludwig Anzengruder. Als die Elisabeth vom Reindorferhofe wegheiratete, was war das für ein schöner Tag für die klem-e Leni, was gab es da alles zu schauen und zu — effen? Weit, gar weit fuhr man mit den Wägen über Land, und wie schön die Schwester angezogen war, und wie die Musi kanten auffpielten und die Leute dazu tanzten, wie ganz an ders war da8

auf seinem Stroh, und jedesmal bezeigte er seine Freude darüber. Aber eines Tages, da war er so unruhig und stöhnte und winselte und warf sich herum, und sie fragte ihn: „Sultl, was hast du denn?" Aber er schien sie gar nicht zu bemerken, und so faß sie denn ganz betrübt an seiner Hütte, und wenn er sich das Stroh'zur Seite gewälzt hatte, so breitete sie es ihm wieder unter. Und am andern Morgen, da fand man den Sultl tot; der Bauer ließ ihn durch einen Knecht in dem Garten verscharren und der schleifte

Schmerze faltete sie auch jetzt die Händ chen und betete, alles, was man sie gelehrt hatte, das Mor gen-, Tisch- und Abendgebet für — den Sultt. Dann trocknete sie sich die Augen und ging beruhigter zu rück nach dem Hofe. Sie hoffte wohl, daß sitz wieder einett Hund bekommen wür den, der auch mit ihr so gut sein würde; sie bekamen auch ein Paar Tage darauf einen aber der war nur brummig und bissig und wollte nicht mit sich reden lasten. Daher war es ihr. ganz recht, als es plötzlich tzieß

, daß sie in die Schule müffe. Als die Mutter sie hinbrachte, da stand sie freilich ganz eingefchüchtert an der Türe, der vielen Kinder wegen; daß es sy viele gäbe, hatte sie sich nie denken können, wo die nur alle her waren? Und als sie nun mitten unter ihnen auf der ersten Bank sitzen mußte, wie alle ganz Kleinen. Neuen, dem Schulmeister unter den Augen, da getraute sie sich kaum aufzusehen; aber sie wagte es doch und sah erst ganz verstohlen die neben ihr sitzenden Mädchen an, dann sah sie auch hinüber

zu den Buben, -die auf der anderen Seite saßen, und da lachte einer auf sie herüber, und das war Müllers Florian, und nun hatte sie doch einen Bekannten, und da war es gleich ganz schön in der Schule. Als die Schulstunde vorüber war, da wartete der Flori und ging auf sie zu. „Du bist die Reindorfer Leni," sagte er. Das Mädchen lachte. „Das ist gescheit, daß sie dich auch in die Schule geschickt haben," sagte der Knabe. Und dann gingen sie Plaudernd einen Weg neben einander her bis zum Reindorftrhof

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 44
Date: 31.12.1921
Physical description: 44
. Ganz der alte Beamtengeist des Obrigkeitsstaates, mit dem Beamten als Mittel der „Regierung" des „Vol kes", eingefügt irr strenger Gliederung nach den letzten „Schulstempeln" in eine sorgsam abge tönte und eifersüchtig überwachte Skala von Vor gesetzten und Untergebenen, Regierenden und Regierten, Führenden und Geführten, Beauf sichtigenden und Beaufsichtigten, nach dem Gesetz der Fortpflanzung des Druckes nach unten. Alles in allem: Krassester Standesegoismus, einseitige Verfolgung

von Dr. Pusch und Konsorten, wandeln — o, brave Angestellte — ganz in den Gedankengängen der Landtags- mebrheit und sorgen sich mit ihnen um das Gleichgewicht im Landeshaushalt, jenes Gleich gewicht, das gerade noch die Belastung durch die Landesbeamten erträgt, aber — o, würdeloser Brotneid — für die Lehrer ganz und gar nicht mehr hinreicht, was die Herren Regierungs- cunuchen noch durch Zahlen aus der Puschschcn Weihnachtsrede erhärten. „Ja, Herr, erhalte dir deinen Generalstab und setze dafiir

die anderen auf schmale Ration. Mag die Armee zusammcn- brechen, wenn nur das Armeekommando gebor gen ist!" Das ist der Landesbeamten ganze Weisheit als treue Diener ihrer Herren! Was den Dienst des Lehrers und den Beam tendienst der Gruppen B und C betrifft, so sind wir nicht der Ansicht, wie ihn die Landesbeamten in Punkt 3 konzipiert haben. Wir finden im Ge genteil, daß der Lehrberuf bedeutend intensiver ist und sind damit ganz in Uebereinstimmüng mit den Ergebnissen der experimentellen berufs- wifsenschastlichen

Untersuchungen der Lehrer- arbeit. Sa ziemlich allgemein wird anerkannt, daß der Schuldienst eine viel konzentriertere Ein stellung auf die Arbeit erfordert, daß der Dienst in der Masse, von 40—60 Augen paaren ständig beobachtet, jedes Sichgehenlassen, jede Aeußc- rung menschlicher Schwäche und Gewohnheiten verpönt und strenge Selbstzucht erfordert, will der Lehrer nicht an den Schülern oft allzu wil lige Nachahmer seiner eigenen Fehler und Schwächen nirbcu. Der Volksmund urteilt da ganz treffend

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Alpenländer-Bote
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Page 2 of 12
Date: 31.12.1921
Physical description: 12
Wissenschaft predigt und sehe sich die Lehren an, die die Sozialdemokratie verzapft. Soll es anders werden, muß mit dem Christentum voll und ganz im öffentlichen und privaten Leben Ernst gemacht werden. Nicht die Rückkehr zum Heidentum bringt uns Erlösung vom gegenwärti gen Jammer, sondern die volle Rückkehr der Menschheit zum Christentum. Die Gtnßellung der Zuschüsse zu den Lebensmitteln. Mit 8. Jänner hören die Zuschüsse zu Mehl und Fett auf und mit 30. April die zum Brot. So ungefähr zur Zeit der Geburt

, um mit & April ebenfalls ganz auszuhören. Das Gesetz vestimntt darüber folgendes: Erster Teil: Einstellung der Lebensmittelzrrscküsse. § 1. Mit 8. Jänner 1922 werden die Zuschüsse deS Bundes zu den Kosten des vom Bunde anSgegebenen VersckleißmehleS und Fettes eingestellt. § 2. ») Die Verbilligung des Brotmehles wird in der Zeit vom 6. Jänner bis 29. April 1922 in höch stens drei Stufen abgebant. b) Der Vundeszuschuß zu den Kosten des Brotmehles darf für 90 Dekagramm (also für einen sogenannten Kilolaib

! für die Zeit vom 8. Jänner bis 29. April 1922 zu verhalten. Nun kommt der zweite Teil und das ist die U e S e r - Wälzung. Das Gesetz bestimmt, wenn man es kurz sagt, ganz einfach, daß die Brot-, Mehl- und Fettezu- Lage, die bisher der Staat geleistet hat. vom Arbeitgeber, also Fabrikanten, Geschäftsinhaber oder Meister zu lei- sten ist» unld zwar für den Arbeiter oder Angestellten, seine Frau oder Wirtschafterin und auch für die Kinder. Das gilt nattirlich mehr weniger auch für die Staatsan gestellten

, Eisenbahner usw. Das Gesetz desttmmt ganz einfach. 8 5. s) Vom 8. Jänner 1922 an erhält jeder Ar- beitnehm er (Angestellte. Arbeiter), mit Einschluß der Lehrlinge, ohne Unterschied des Geschlech tes, wenn er bei einem Arbeitgeber in einem seine Er- wcrbstättgkett vollständig oder hauptsächlich in Anspruch nehmenden Arbeitsverhälttris steht, von diesem Arbeit geber einen Zuschuß zu ss.mem Entgelt (Lohn, Gehalt). Einen weiterer! Zuschuß in der gleichen Höhe erhält er für seine von ihm zu erhaltende

. Und so kam es, daß das Jahr 1809 vom Jahre 1634 himmelweit verschieden war. Die Herrgotts schützen waren vergessen und Ehrwalder und Leutascher lebten droben an der Pestkapelle 1809 als Brüder. Hannes konnte aber ganz ungehin dert seine Schrvestern und auch Rosa sehen, er durfte nicht den StKnlein Grüße aufgeben, wie vor 206 Jahren Jörgele auf dem Mühlberge dro ben an seine ferne Braut Liesele, doch Hannes hatte aber auch noch keine Braut, er dachte da droben an den Sandwirt. Jftts noch nie Zeit, fragte

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Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 10 of 44
Date: 31.12.1921
Physical description: 44
durch eine eigene Steuer gewissermaßen solidarisch für den verlo renen Bauaufwand haften, gibt es die Ausrede, Laß sich das Bauen nicht rentiere, einfach nicht. Ganz abgesehen davon, daß die Umivandlung heutiger Papierkronen in reale Werte jedenfalls das Klügste ist, was man machen kann, darf nicht verkannt werden, daß das ganze Erlverbs leben, ja die Tüchtigkeit der Bevölkerung mit der Woh nungsfrage steht und fällt. Hierauf wollen wir später einmal näher eingehen, wenn die Frage der kostenlosen Beistellung

von städtischem Bau grund zur Erörterung kommt. In einem vorangegangenen Aufsatze wurde die in Innsbruck neu zur Einführung gelangende Mietanflage behandelt und hiebei angedeutet, was die Gemeinde damit zum Abbau der Woh nungsnot auszurichten imstande sein dürfte. Es sind zwar ganz respektable Beträge, die hiebei genannt wurden, und der faktische Bau erfolg konnte natürlich nicht annähernd genau abgesteckt werden, nur eines ist sicher: Aus eigener Kraft vermag die Stadtgemeinde diese furchtbare Woh nungsnot

erforderlich sein, wenn den Wünschen die Tat folgen soll. Letzteres wäre freudig zu be grüßen, denn ganz abgesehen davon, daß auch diese Bauweise zur Linderung der Wohnungsnot beiträgt, trägt sie doch auch eminente volkswirt schaftliche und gesundheitliche Vorteile in sich. Dazu kommt aber noch, daß Siedlungs bauten durch werktätige Mitarbeit dep Interessenten ganz erheblich billiger zu stehen kommen als Massivbauten; ein Moment, welches nicht außer Acht gelassen werden soll. Die Siedlungsbauteu sollen

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 60 of 114
Date: 31.12.1921
Physical description: 114
, Tschcrms, Risfian, Algund, Plars, Grätsch, selbst Schenna und Tirol ganz besonders geeignet für alle bei uns noch gedeihenden altklassischen Bäume. Selbst Oelbäume dürften dort im Schuhe von Hausmauern noch gedeihen, worauf be sonders die hochwürdige Geistlichkeit aufmerksam gemacht sein sollle, die damit ihren Bedarf an Oelzwcigen für den Palmsonntag „Im eige nen Lande' decken kann. Eine gute, selbsterprobtc Bezugsquelle für Oelbäume und alle südlichen Gehölze

Garten aller warmen Zonen macht, In erster Linie aber betonet In euren Gärten, je nach der Lage das altklassische Moment I Nichts stellt dem Gartenbesiher mehr den Stempel eines gebildeten, geistig hochstehenden Mannes In den Augen der Vorüber gehenden aus, als ein intelligent bepflanzter Garten! Ein solcher Garten hebt auch ganz wesentlich den materiellen Wert des Besißes und bildet eine Anziehung (Attraktion) für jeden Käufer. lind wenn der gefeierte Italiener Daolo Montegazza

beibehalten wird, diese Schreibung, die dem Begriff. ein so ganz anderes Kolorit verleiht, als die heilte anbefohleue. Mir erscheint Tyrol gegen Tirol wie unser altes, eigenartiges Volkstum gegen das neumodische verblaßte... In dieser Anschauung habe ich mich mit meinem längst verstorbenen Freunde Tr. Bruder getroffen, und eines TagcS haben wir beide uns gelobt: so lange wir lebten, nur Throl zu 'schreiben.' Der Schlüsselbund. Bon Erich Wolfsgruber. Er hieß natürlich nicht Karl Aichner, sondern führte

einen ganz anderen Namen. Auch war er selbstverständlich kein Bäckermeister in Klausen, sondern trieb ganz anderswo ein ganz anderes Handwerk. Doch seit wann must denn eine Geschichte vom Anfang bis zum Ende eben nichts an deres als die reine und unverfälschte Wahrheit enthalten? Täe Geschichte, die ich heute erzählen will, hat nun freilich die imnrerhin sonderbare Eigenart imd Merkwürdigkeit, daß sie — Namen, Stand und Wohnort des Helden a,usg>'-- nonnncu — wahr ist. Und eben, Iveil sie wahr ist, must

ist, lieber e' denn die Knödel waren meiner lieben Frau w ganz ausgezeichnet gut und tirolisch geraten. .'inmal „Ja, was machst du denn dann in Bozen?' frage ich ihn beim Kaffee und den altösterrelchischen Giftnudeln^ die man sich in selbiger Zeit noch nach einem guten Mittag essen aiiznbrennen Pflegte. „Wein kaufen', sagte der Karl'. „Wein kaufen — jetzt im Mai? Ja, hast du den Hanstrank schon zu Ende?' „So ziemlich,' Meint er und ich wundere mich ivieder, wie redefaul der Karl heute

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Alpenländer-Bote
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Page 3 of 12
Date: 31.12.1921
Physical description: 12
: die Bayern mußten eilig nach Völs und Innsbruck ziehen. 13 Verwundete und l8 Gefangene zurücklassend. Das öffnete den bayrischen Regierungsherren m Innsbruck die Augen, sie hatten geglaubt, mit den paar Kematern und Mittelgebirglern bald fer tig zu werden: doch jetzt bekam's ein ganz anderes Gesicht, das ganze Mittelgebirge ober Innsbruck war in ein paar Tagen schon auf dem Kriegsfüße; Pulver halte man auch, es war dessen genug in der Pulvermübie bei Kematen aufgehäuft; man holte

hatten auch eine höllische Angst vor einem Ein brüche der Tiroler, denn alles Militär wurde von der Grenze ab nach München gezogen, sie waren bloßgestellt, und das Kriegshandwerk verstanden sie nicht, wie diese wilden Tiroler; dem Landrichter in Garmisch war schon ganz unheimlich zumute, er wäre gerne mit samt der Gerichtskasse nach München geflohen, wenn er nicht gefürchtet hätte, abgesetzt zu werden; er hatte von München keine Befehle, dort wußte man ja noch nicht, was in Tirol los sei. Der Landrichter von Reutte

kampflustig auf die Feinde harrend mit den Stutzen in der Hand und mit gespanntem Hahne in ihren versteckten Stellungen, die Weiber und Kinder warteten ängstlich in mehreren Fa milien zusammen, was da kommen werde. Rosa war bei Rebekka und Afra, sie sprach den beiden jungen Mädchen Mut zu und zerstreute ihre Be sorgnisse für Hannes, in ihrem Innern war aber ihr selbst ganz anders zumute, als sie äußerlich zeigte, ihr Herz klopfte wohl auch in banger Furcht für den Hannes, wer sollte es ihr, einem Mädchen

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 100 of 114
Date: 31.12.1921
Physical description: 114
!' hotr grieft, „kimm lei her, konnst mit miar Köstn essen, i tua dir nicht. Haknt hon i extra guate, gele, von der Wiesterin, de sein recht woach und süaß, obr i verbeiß sie döcht lei Hort, weil kuan Zon me-r in der Gosch hon'. — I hon mi nou nit recht getxaut. „Hiasl!' soggr wiedr, ,^>u brapchscht di von mir nit za fürchtn, an bravn Bua tua i nia öppes. I woaß ganz anaü die Buabm, dia nit brav sein; dieselm sein alle in her Schöbkuch auglschriebn, du bischt nit derber'. Die guatn Köstn haben miar

sie Draht augezouchn und lassen Holz und Styoa ober. Die ' eiserne Strotz geaht schun biS Bochzn, die stinketn Wagn und olls andere werd,a nou kemmen. I derleb dös woll nrmmer, obr ös werd's schun nou öppes derlebn.' Ein mrderesmal hat uns der Hiasl von Frau Nuß- bamn erzählt. Oberhalb der Weinleiten vom Lausenber- acr in gleicher Höhe mit Ebenerch stand neben einqlm gro ßen Stein ganz einzeln ein Nußbaum, dieser hieß der Frau Nußbaum. Die Jäger von Vcllau und Algund kemrcn ihn als gute Hasenwart

und hatte versprochen, so bald alS möglich zurück- zukebven. Wer fo schwer war ihr noch kein Wschieo geworden, wie dieser und war doch schon oft allein gewesen in den vier Jahren ihrer Ehe. „B'hüt di' Gott, Moihll' hatte er gesagt und lthre blassen Wangen gestreichelt, „weck' nur wieder ganz gesund, bis ich zurückkonrm', und schau mir auf's Büblel' Dann war er gegangen. ' Und seit er weg war. fühlte sich die Frau wieder so kmnk und matt — ober daS konnte nicht die kurze Trennung sein — sie hatte ja schon

, „bist schon schläfrig?' Und als er keine Antwort bekam/ reckte er sich am/, Bett enipor und suchte die Hand der Mutter. Diese hatte - schon wieder auf ihr Büb5e vergessen,' sie konnte einfach, nicht mehr denken. Es war.sonderbar, daß sie hier lag? und eigentlich keine Schmemen mehr hatte und doch nicht die Kraft fand sich anfzurWen, um mit ihrem Hänsele zu plaudern. — — — — — — — — Ganz still war cs' loieder in der Kammer. Der Kleine besann sich, dann fragte ar: „Mutter, wo bleibt denn der Vater fo lang

konnte. Nicht einmal' ! mit Schreck merkte sie's — es war Ha ganz recht so, nur ruhig sein — ganft ruhig sein — eS wird fchon besser werden, l Dje ^hugen sielen De za und sie vergaß ganz auf ihr- Hänsele. — — — — — — — — — „Mutter!' , ; Keine Antwort. / .Mutterle!' ,' Das flmrg dringend, beinahe ängstlich. Wer v/lles blieb still. Jetzt mußte er Ihre Hand bekommen. Er streckte sich, so sehr er nur konnte und faßte sie endlich. ' „Mutterl, hast kalt?' Und ohne eigentlich die Antwort abzuwarten, ließ

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 28 of 114
Date: 31.12.1921
Physical description: 114
. Auf den Zehen kaw sie. Wie atemlos ries sie: „Gschwind, Gnädiger, aber ganz g'schwindl' Ich springe auf, glaube ttn Unglück. Und als sie lispelt: „Nur leis, ganz Lsis, Gnädiger!'/ fragt« ich mich noch vergeblicher, was eS wohl fern möge. Allein, als ich an die Türe trete, auf die steile Außentreppe, wo Fichten und Lärchen das Häuser! bw schatten, hält sie mich am Arm und ruft: „Da fchairn'S, Gnädiger, dort oben, ganz oben, auf der Fichte da! M K'ron' hat'S aufm Köpfe!, a goldene! Und bemalt iS's

de« Zoch grad lei so auftupft vom Boden, und ganz lebendig ist er jetzt worden, weil ec die Seel i»n Leib.hat ghabt. A bitzl dertattert wird der Adam schon gwesen.sein, wia er grad so inir nix dir icke vorm Herr gott selber steht, ober der hat ihm nit viel acht geben und .si beim Brunnenirog die Händ abgwascht von der Schmiererei. Nachher sogt er, wia »r si die Pratzen hat an der Pluderhosen getrucknet ghabt: „„Kimm lei her, Adaml, j, tu dir nix. Magst a bitzl ein Schnupftabak?' Der erste Mensch nimmt

haben halt ihnere Srkkaturen, ihnere Tanz und Zivkdrigkeiten, dö alten Junggcs.'tl«n. Geh, reiß ans aber, so ein »Apfeliö. und gib's dem Adam zu kosten Wirst Men, fvia du nachher der« Manndl g'fallst!' No, wia man die Weiberleut kennt und wia sie aus saftiges Obst rein versessen sein, wird der Wurm mit mchc.viel hohen st ianstrengen müssen mit Zureden, Serttttei, is. Ottmar lffil Und.wia man die Manderleut kennt (olles, was recht D), wird ihm dös Apfele nach dem MittagSschlafrl aa ganz gut gschm^ckt

!' Aber.es rührt si nix. vldaM und Eva Machen koan Mauketzer und haben si nv mehr hinbrrs Laab gedruckt. „Adaw, wo bist du?' „Lass'« lei riafen, den alten TaddMl. de» geizigen! Vielleicht derlückent xr ins nit!' wispert die Eva. Aber da greift schon der Finger Gottes durch die Stauben und ziacht den Adam bei an Obrwaschel auS'n Grünznig.außer wia an Schüalbüa aus der Bank. „I bin's nit gwesen!' flennt und reahrt döS Mannsr, bild. „I nit! I ganz gwiß nit Me Eva hat mie's vviw selber gnboten und Tel ganz

vergaß. Doch blinkt Ihr Bild, als hätt' ein scharfer Stahl Es lasgeschnitten von dem Hintergrund Der Nacht, nun so in mir: Ein helles Tal, Das jäh hlnabstlirzt von der Berge Rund, Als ob es von dem stluffe trinken wollt', Der lärmend gegen Felsen schmettert und Dann in die Ferne glitzernd weiterrollt» Wo reifer Trauben überschattet Blau Sanft niederfließt in breiter Aecker Dold. Das Bild ist treu. Ick sehe ganz genau Aus jedem Traum dieselben Dächer, schräg Und sonnenwarm, ausatmend fühl' ich lau

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Newspapers & Magazines
Südtiroler Landeszeitung
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Page 86 of 114
Date: 31.12.1921
Physical description: 114
zum Geschworenen. Er war früher öfter in der Stadt bei Gerichtsverhand lungen gewesen und hatte mit brennendem Neide die Geschwo- renenbank gesehen, lauter Leute aus dem Volke, seinesgleichen, oft ganz winzige Bäuerlein, die kaum einen Feiertagsanzug hatten— und die spielten nun die Richter aus dem Volke, sahen im herrlichen Saale zwischen Räten und Advokaten und sie waren die einen „verehrten Herren Geschworenen' hin und die anderen her. Sie hatten das Schicksal der Schwerverbrecher in der Hand, sie spielten

er mit der Nase lebhaft herumzuschnuppern und un- ruhige Blicke herumzuwerfen, speziell gegen die nahe bei ihm befindliche Geschwornenbank hinüber; dann wedelte er heftig mit seinem Taschentuch, als habe er allerhand unsichtbare An- grisfe von sich abzuwehren, und preßte dann das Taschentuch krampfhaft an seine Nase. Der Vorsitzende bemerkte dies Gebahren und richtete die' Frage an ihn: „Ist dem Herrn Staatsanwalt vielleicht nicht ganz wohl? Wünschen Sie, baß ich di« Sitzung unterbreche?' „O nein, Herr

Präsident,' erwiderte dieser, „ich dank« ver» bindlichst; aber da irgendwo ober mir verbreitet sich seit einer Weile ein ganz infernalischer Geruch, wie von Heringen oder altem Käse.' Blasius Heuhumser schlug die Augen nieder, aber er glaubte dennoch zu suhlen, wie sich aller Blicke auf ihn rich teten, und beinah« erstickte er an dem Brocken Käse, den er gerade im Halse würgte. Der Borsitzende sah scharf auf die Geschwornenbank herüber, aber er sagte nichts, sondern befahl nur rasch einem Diener

Vankreihe zur Folge, und es konnte dieses unnatür- liche Gebahren auch dem Publikum auf die Dauer nicht ver borgen bleiben. Bald erhob sich denn auch ein Herr von der Journalistenbank und erbat sich das Wort: „Herr Präsident,' sprach er. „ich fühle mich verpflichtet, aufmerksam zu machen,-daß einer von den Herren Geschwornen nicht ganz bei Trost zu sein scheint. Er schlägt mit den Füßen herum, schneidet. Gesichter und haut mit den Fäusten fort- während auf die Beine.' Im Augenblick

hatte sich alles erhoben und zwei Saol- diener näherten sich, um den armen Blasius Heuhumser vor. zuführen. Den aber hatte schon das eigene Gewissen wie eine Sprungfeder -emporgeschnellt, und so stand nun seine Jammer gestalt vor dem Tische des Präsidenten. Stotternd bekannte er, daß er an einem argen Leiden zu tragen habe, das sich leider soeben unter der Einwirkung des Luftzuges mit. feiner ganzen schrecklichen Heftigkeit eingestellt habe, weshalb er nun nicht mehr imstande gewesen fei, die wütenden Schmerzen ganz

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Newspapers & Magazines
Südtiroler Landeszeitung
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Page 32 of 114
Date: 31.12.1921
Physical description: 114
es auf dem Flügel, zartere Empfindungen in ihm zu Vibrieren zu bringen — vergeblich — ver Mann war eh« Klotz, der ntzht begriff; fo viel man merkte, glühte er bereits in seinem Innern, sein Herz war schon ganz weich gekocht, aber zu einer, Aeußerung seines Fühlens «var er nicht zu bringen. 'Wozu aber 'hat man im Kriege von den Vielen KaMps- mechoden gelesen und ihre wirksame Durchführung verfolgt? Sie zermürbte ihn langsam m«'t dem heftigsten Trommel feuer immer wiederholter Versuche, sie bewarf

wenn man ein LiebeSpärchen mit seinen Wonnen »mb Wehen ausspionieren konnte, und ganz besonders, wenn eS. einer Geschlechtsgenossin galt, der wir wegen ihres hochfahrcnbei« Benehmens nicht grün waren. Tilde behauptete zwar. dieS sei meinerseits nur Eifer sucht vonwegcn deS Professors, wenn ich der Malerin nicht sehr wohl wollte, aber nein: ich war überhaupt noch nie verliebt unb werbe auch nie ans Heiraten denken. So sagen nämlich die anderen auch immer, aber bei mir ist eS ernst — ich schwöre! So ein SomMertag

erschraken wir und waren des Glaubens, die Anne habe sich beim heutigen Mittagmahle 4n der Schwim merlsuppe vergiftet und müsse nun dort elend in Kampf- haften Zuckungen erliegen. Bald aber kamen «vir der Wahr heit auf die Spur: sie sang, — die holde Tome sang. Das l«xrr es, das war daS Locken der Sirene, auf welches David Röster trotz all seiner Philosophie hineinflieaen sollte. Und wirNich, je länger sie sang und je höher ihre Töne schwollen, was man am M«enensp«ele ganz deutlich ab»esen konnte

zu schicken schien; ein bannendes Wort aber mußte ihn zurückgerufen haben, denn nun näht er wieder, öffnet die Arme weit nach, ihr und liegt nun endlich — endlich ihr besiegt am Busen. Tie Umarmung war so stürmisch, daß mir selbst ganz warm am Fernrohre ward und das Glas der Linse sich trübte unter meinem bebenden Hauche. Run stürzte meine Freunoin ans Glas und besah sich das selige Gruppenbild auf der Bank am Weiher. WaS sie gesehen hat, habe ick nicht erfahren, aber sie schlug auf einmal den Deckel

eines solchen Vorgehens und erzählten vaher niemandem davon, als der Pächtertn des GasthofeS und deren Schwester, dem Portier unb Tirektov deS HatiseS, dem find. jur. Felix Kneiper, dem besten unserer Gesellschafter, und einigen älteren Damen, die gerade deS Weges kamen und vor «Entrüstting fast in die Fraisen sielen; im übrigen hielten wir die Sache vollständig geheim. Ganz harmlos, als könnten sie keine Fliege beleidigen, kamen die Beiden gegen Abend nach Haust, beide einzeln, vor« verschiedenen Seiten, setzten

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Alpenländer-Bote
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Page 9 of 12
Date: 31.12.1921
Physical description: 12
und da ein Tröpfchen von deinem priesterlichcn Opfer zukommcn. Können dir deine bisherigen Schutzbefohlenen auch keine prunkenden Ehren zum Abschied bieten, so wirst du doch nicht so bald aus ihrem Gedächtnisse schwinden. Deinen ganz besonderen Lohn wirst du dereinst von jenen erhalten, die du in ihren Tagen so unermüdlich betreutest und in ihren schwersten Stunden auf den rechten Weg geführt hast. Reutte. (Hl. Mi ssi o n.) Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens

der Auffindung des hl. Kreuzes, in dieser Kapelle die erste hl Messe ge lesen. Besonders bewarb sich für den Oelberg Eremit und Lehrer Lukas Liskodin, auch für die Paramente.- So haben unsere alten Vorfahren das Zeichen des heili gen Kreuzes geehrt. Und jetzt scheint es leider nicht mehr ganz so zu ''ein. Da wurde vor Monatsfrist in der vom Oelberg aus sichtbaren Grünau ein neues Wegkreuz aus gestellt. Ein jugendlicher Künstler von Tannberg, der setzt in Schwaz zur weiteren Ausbildung weilt, hat den schönen

Christus geschnitzt und hübsch gefaßt. Aber das Vegkreuz stand nur eine ganze Nacht In der nächsten Nacht wurde es von frevler Hand abgesägt. Ganz wohl teixfc Unhold bei dieser unheimlichen Arbeit nicht gewesen sein. Man sieht am Baumstrunk gar deutlich. Wie die Säge mehrmals ihre Richtung geändert hat. Der frevelhafte Schnitt ging nicht glatt vonstatten. Zuletzt stürzte das Kreuz zu Boden und der Chxistuskörper wurde zum Teil zertrümmert. So fanden ihn die Leute am 29. November früh morgens

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 74 of 114
Date: 31.12.1921
Physical description: 114
ein gewaltiger Eisstrom kroch Die Straße steigt steil an und nach dem Erreichen einer kleinen Anhöhe öffnet sich dem Auge in wunftetbarer Umrahmung ein Teil des romantischen Tachintergvundes. Ganz ferne leuchten die Wien, roten Wände Ler 3030 Meter hohen Rolspiw und die blanken Morgensonnenstrahlen gleißen an den rostfarbenen Felsen auf und nieder und' spinnen ein güldenes Netz um den gewaltigen Bergwesen, der mit scharfem, schneidigem Grat ,gen Himmel zeigt. Ein Eisstrom wälzt sich — zerrissen

kleine, bläuliche Rauch säulen zittern, als Zeichen fürsorglichen Schaffens der dort weilenden und für' dm Mutagstisch sorgerwen Magd. ,Hearl) wohin?' ruft mich ein biederer Mäher an und wetzt in rascherem Tempo seine Sense. „Weiß selber nicht genau; .durch das' Tal über die Berge.' erwidere ich „So — nochar Zeit losstn. 's Wetter bleibt guat!' Der Trost von ihm war ganz nett, obwohl ich mich auf Alpenwanderungen ansonsten nicht gerade viel um bas Wetter kümmere, aber um der Wahrheit Zeugnis zu geben

T „ v . . ... . , Wortbalgerei, wenn so ein „Gespreizter' daherkommt!' „Sie sind aber ein ganzer Riesenspitzbub)' sagte ich im Tone der Versöhnung. „Ja, das kann schon sein, wissen Sie, ich muß ja etwas erdenken, sonst wird mir die an und für sich sehr schöne Welt hier doch zu fad. Wie wett denn hdute noch?' „Ich bin eigentlich ohne Ziel. Vielleicht bis Zufall. Auf Sommerreisen mache ich grundsätzlich! keine festen Pläne. Ich will leben, wie ich es im Augenblick für gut beftnde.' „Da haben Sie ganz recht! Wer

bß können Sie mir ja ein Stünderl Gesellschaft leisten und was Neues von der Welt erzählen, denn ich sitze schon bald vierzehn Tage hier ohne jede Nachricht von draußen.' — Bei den letzten Worten acht ihr Mick träumerisch, fast suchend in die Ferne, und' wie sie einen .f lag lang so glück te. sinnend dastcht, erscheint sie mir 4vie eine suchende Walds«. • „Recht gerne, liebes Fräulein» aber worüber Sie wohl am liebsten Nachricht wünschten — wenn ich mich nicht ganz ■ täusche, davon kann rch Ihnen allerdings, nichts er- zäMn

. Wenn man erkennt, haß einem sogar die Sonne lästig auf das in Sorgen ergraute Haupt brennt, warum soll man sich ihrer Wirkung nicht entziehen? Ich Eseh dachte ich, warum puste ich da wie ein „Autoauspuff' den Berg hinan? Wäre es nicht menschlicher, sich jetzt einige Stunden in den Kernschatten einer knorrigen Zirbel zu logdn? Gesagt, auch schon getan! Und 'wie ich ganz prächtig so neben meinem Rucksack dalag und blinzelnd in die moo sigen Aeste meines Sonnenschirmes paffte, schlief ich bald ein. Daß.nach

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 42 of 114
Date: 31.12.1921
Physical description: 114
. In den traurigen Kriegszeiten vergaß man an des Königs Hof ganz dieses Städtchens, als aber wieder Friede herrschte, da erinnerte sich eines Tages der König seines kleinsten und fernsten Besitztums wieder und er fragte: „Gehört nicht Immen- stadt zu unserem Reiche? Warum kommt keine Nachricht mehr aus Jmmenstadt? Weshalb läßt mein Amtsmann etwa wtetn Steueramt dort nichts mehr von sich hören?' Und der König ernannte für Jmmenstadt einen neuen Amtsmann, deU gestrengen Herrn von Stampiglio, ein gelbes, dürres

her.tit die Königsstcht gekommen und Beamter geworden. Aber da ließen die Herren der Stadt ihn nicht mehr fort, denn er brachte ihnen viel frische und fröhliche Landluft herein, wo nach sie selbst, wenn auch nur unbewußt, sich sehnten, und! so Mußte Eichhorn bleiben. Er aß und trank mit ihnen und unmerklich war er plump und dick geworden, hatte bei nahe ganz der Wälder und Berge vergessen und jetzt, da sein letztes Tienstjahr begann, sollte er mit seiner Schwester, die ihm die Wittschast besorgte

, dann schalt er zornig: „Wie! diese krühwinklige Schlamperei! Am Hauptamt die Farbe ganz verblaßt, des Königs Wappen kaum noch erkennbar, wüßte man nicht, daß diese Runen an der Mauer, diese farbigen Flecke Wer der Pforte die letzten Reste beS königlichen! Wappens bedeuten!' Graswuchs längs den Hausmauern und selbst auf der Treppe zur Hauptpsorte standen Büschel blumiger Gräser. Gewiß, da war lange genugi kein Beamte« mehr ,über die Schwelle getreten. Scheltend trat Stampiglio in die Amtswohnung

unter seinem Lieb lingsbaume begraben. Und die anderen Herren seien an einem recht schönen Tage in die Wälder gegangen und nicht wieder zum Vorschein gekommen. Und nun täte man in Jmmenstadt eben ganz, wie 'man wolle, ohne Obrigkeit, ohne Ordnung und Gesetze. Und die Kinder des Wahdkönigs kämen schon wieder ganz frei nach Jmmenstadt und wagten sich unter die Menschen. Und immer.höher wachse das Gras und die Bäume an den Mauem des Städtchens und man werde wohl bald nichts mehr davon sehen können. Jmmen stadt

und verschwanden im Nu, wenn Stampiglio ganz rasend nach dem Fenster sprang und nach den Unholden auslugte. Und dann passiette es ihm immer, so oft er durch das Gäßchen schritt, daß er in die kleinen Wasserlachen trat, wie von unsicht baren Händen hineingestoßen, so sehr er sich auch MÜhegab, mit seinen dünnen Beinen auszuweichen und ganze Seih tänzerkünste aufzuführen. Und je eifriger er den Weg und Platz ansbessern und pflastern ließ, immer häßlicher, imMer elender sah nur das Ganze aus. Hart war die Arbeit

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 4 of 114
Date: 31.12.1921
Physical description: 114
Die kaEvl. Krelweitzkapelle de- Maiser Burschmver- eines wird heute nachmittags und morgen Sonntag ihren Freundem Gönnern und Wohltätern im Hcr.M, Ober- und Untermais einen musikalischen NeujahrSgrüß darbringen. Die junge Musikerschar in ihrer schmucken Tracht hat im letzten Jahre in ihrem Können ersichtliche Fortschritte ge- niacht, was von Fleiß und Eifer zeigt', der auch im neuen Jahre nicht erlahmtür wird. Unter Kac-nimeiftc; Peter Hör- nofs Leitung leistet die Edekveißkapesle scheu ganz

ist dieser Schwank. — Samstag, den 31. Dez. nachts 10 Uhr. findet der bereits angekündigte Sllvesterrmnmel ln sämtlichen Räumen des Theaters statt. Diese Veranstaltung ist von der ersten 'Vorstellung, die um 8 Uhr beginnt und bereits um halb 10 Uhr aus ist. ganz abgeson dert. Die Direktton bat Vorsorge getroffen, daß sämtliche Räume des Theaters gut geheizt sind, damit der Aufenthalt «In recht gemüt licher wird. Für verschiedenste Unterhaltungen ist besten» gesorgt und wird diese Feier gewiß für alle Teilnehmer

» st» sich der U«&»tg«»cu bi» Manne, nun und nimm«. fözd 0a&£ &S 2 (Li DarÄ Licht tloi tr^tr», ds 4» in b*r 3ts3« ms &&& cL-L irsüffia» «Li ''r.lrfrt tä Ml» «t» junger, schöner Mann verständlicher. Frl «dl Kunert al» Zinaida, Erna Moner als Dera, Alexandra Rasim als Lariffa. Franz Werner als Nikolaj. Erwin Groß als Sguvorin und Dr. Dinzeng Spörr als Arzt lösten ihre Aufgaben ganz zufriedenstellend. Im großen mich ganzen wäre freilich einguwenden, daß der Sttl einer sudermannischen Fa- milientraqödle, in der das Stück gespielt

. „Aste Wekhnachtslkeoer aus Bayern und Oester- reich' eröffnen stimmungsvoll das umfangreiche Heft, dann schildert der bekannte Wiener Bergsteiger Dr. Fr. Turskn eine „Wlnterbestei- anng des Zuckerhütels', die mit ganz vrachwollen Lichtbildern illu- striert ist. Emma Haushofer-Merk erzählt uns In Ihrer urwüchsiaen Art von „Sonderlingen im früheren Partenkirchen', als Garmisch- Partenkirchen, weit abgelegen von der Stadt, noch ein ländliches Idyll waren. Ein ganz köstlicher Beitrag Ist Hebbels

Erinnerungen wecken und neue Anregungen geben, dem Nicht- l alpinisten aber in die Schönheiten und die Gefahren des^ Kletterns ! einführen, ohne ihm aber ein unrichtiges Bild alpiner Betätigung zu >' geben. Wir hoffen, schon in nächster Zeit unseren Lesern Genaueres j über dieses Werk unserer heimischen Alpinisten mitteilen zu können, $ da es zweifellos kür jeden Bergsportler von Interest« sein dürfte, über diese Art des Films, ln der bisher nur ganz vereinzelte, nicht immer gerade glückliche Versuche

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