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Newspapers & Magazines
Tiroler Post
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Page 3 of 12
Date: 12.12.1903
Physical description: 12
. Ganz besonderes Lob aber müssen wir dem Sologeiger spenden, der Wieniawsky's „Legende" sehr schön zu Gehör brachte und für den stürmischen, wohlverdienten Beifall mit einer Zugabe dankte, in der er seine meisterhafte Technik ins beste Licht zu stellen Gelegenheit hatte. Mit einiger Neugierde sah man dem Auftreten des Chores entgegen, der, wie schon bemerkt, nicht mehr unter der Leitung des verdienten früheren Chormeisters Herrn Franz Mor- herr stand. Herr Werner hat sich — wir sagen dies gern

, daß auch diese berühmten Sänger ihre helle Freude gehabt hätten, daß der „akademische Sängerbund" ihnen dies so ganz abgelauscht. Daß neben famosen Tenören der Verein aber auch ein ganz prächtiges Material für des Basses Grundgewalt zu eigen hat, bewies der folgende Chor „Mondnacht" von E. Schultz. Der Preischor vom diesjährigen deutschen Sänger wettstreite in Kassel, W. Kienzls „Volkslied"/ ist eine Komposition, die den Ton des Volksliedes sehr gut trifft. Die Innsbrucker Liedertafel hatte das selbe zwei Tage vorher

in der Wahl und Behandlung ihrer Stoffe als auch in der Technik ganz neue Bahnen anstrebt. Die Hand lungsweise wird darin nicht mehr bestimmt durch die freie Selbstbestimmung, sondern durch die Ver erbung und die Macht der Verhältnisse und das Stück nähert sich so dem vom ästhetischen Standpunkt aus ganz zu verwerfenden „Schicksalsdrama". Nicht „die schöne Wahrheit", die zu zeichnen bislang Zweck der Poesie war, sondern die nackte Wirklichkeit wird uns hier geboten, die uns durch das ganze Stück hindurch

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Tiroler Post
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Page 2 of 12
Date: 12.12.1903
Physical description: 12
, mit einem Prunke von Vergoldung ausgeführt in geschwellter Spätgotik. Er entstand um 1500 und 27 Künstler unter der Direk tion zweier Architekten haben daran geschaffen. Eine Kapelle (unter dem unvollendeten Turm) ist ganz arabisch ^ausgeführt, hier wurde der Gottesdienst nach der nenzarabischen Liturgie ausgeführt, d. h. nach der Liturgie jener Christen, welche auch unter der arabischen Herrschaft ihrem Glauben treu ge blieben waren. Die Kathedrale hat nur Zeinen (ausgeführten) hohen, dreiteiligen gotischen

wie aus gestorben, die Einwohnerschaft ist von 200.000 auf 19.000 herabgesunken, ein ödes Felsennest geworden. Seine Lage hatte nur unter den mittelalterlichen kriegerischen Verhältnissen einen natürlichen Wert. Freilich ist es auch diesem Umstande zu verdanken, daß diese Stadt ihre mittelalterliche Struktur ganz ohne Veränderung bewahrt hat. liminierte Ueberschuß auf 2972 K stellen. Auch der Bau eines Telephons nach Innsbruck (ab Wien über Salzburg) soll im Nachtragspräliminare vor gesehen sein. Zeit wär's

gegen die Aufführung der „Maria von Magdala". Der „christliche Frauen bund" ersucht uns um Aufnahme folgender Kund gebung: „Der christliche Frauenbund erklärt, daß er sich von der Aufführung des Stückes „Maria von Magdala" tief verletzt fühlt und einer solchen Pro fanierung und Verhöhnung des christlichen Bewußt seins durch die theatralische Ausnützung des Evan geliums von Seite eines, wenn auch noch so „be rühmten" dichtenden Judenstämmlings, der niemals einem solchen Thema gerecht zu werden vermag, ganz

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 6 of 16
Date: 12.12.1903
Physical description: 16
in Privathäusern möblirte Sommerwohnungen zu miethen giebt. Die deutsche Familie zieht oft ein Privat-Quartier, wo sie ganz allein für sich sein kann, dem elegantesten Hotel- Aufenthalte vor. Darum sollte man auch in Ler moos an die Gründung von möblirten Sommer- Wohnungen gehen. Wie manches große Bauernhaus in Lermoos vertrüge sehr gut den Einbau einer Fremdenwohnung. Die Einrichtung kann sehr ein fach sein, wenn nur alles neu und sauber ist. Mit 100 Kronen ist ein schönes Matratzenfederbett sammt doppelter

Nummer in böser Ab sicht als Unterschrift zu einer Annonze mißbraucht worden. Ich fordere, daß diese Annonze wider rufen wird, da die verehrliche Redaktion wohl einem ganz gewöhnlichen Gauner, der sich einer Namensfälschung bediente, zum Opfer ge fallen sein dürfte. Das ritterliche Vorgehen des Bestellers jener Annonze, der sich durch die Namensfälschung an seinem Mitbürger anscheinend ; zu rächen suchte, wird im Gerichtszimmer ein Nach- j spiel haben. Josef Hofherr. (Die Verwaltung ; der „Land

hatte sich über ergangene Einladung auch der in ganz Deutsch-Tiro! bekannte alte Patriot und Veteranen- Vorstand von Imst, Herr Josef Donnemiller einge funden, um einmal Gelegenheit zu haben, auch mit den Bruder-Vereinen Außerferns in dem schön gelegenen Markte Reutte in Fühlung treten zu können. Trotz der schlechten Witterung betheiligte sich der Veteranen-Verein der Stadt Vils mit einer Deputation von vier Mitgliedern. Um halb 9 Uhr Vormittag marschirte die Kompagnie festen Schrittes, mit Herrn Donnemiller

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Lienzer Zeitung
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Page 18 of 24
Date: 12.12.1903
Physical description: 24
Stolz die ihr zugeworfenen Brosamen nicht annehmen würde, hatte er um so weniger gerechnet, als er ja wußte, daß sie ohne seine Bei hilfe ganz mittellos dastand. Wovon hatte sie denn bisher gelebt? Eine entsetzliche Angst beschlich ihn, als er seinen Gedanken dann weiteren Spielraum ließ. Wenn sie den Verdacht der Schande nicht überlebt hätte! Sie hatte zwar in ihrem Briefe ausdrücklich be tont, daß sie weiterleben wollte. Aber konnte die Verzweiflung sie nicht übermannt haben? Er wußte

ja au» eigener Erfahrung, auf welche Abwege ein verzweifeltes Herz geraten kann. Wie oft hatte er den Revolver über seinem Bett einen um Erlösung flehen den Blick zugeworfen! Nur der Gedanke an sein Kind hatte ihm Kraft gegeben, das trostlose Leben weiterznfristen. Ihr war mit dem Mann zugleich da« Kind entrissen. Um wie viel schwerer war ihr Los! O, der Gedanke war ja zu entsetzlich! Er war wieder ganz kopflos. Scheideck hatte die größte Müh?, ihn einigermaßen zu beruhigen. .Sie sind so ganz verändert, Herr

wollte, war ja nur Borwand. Ich bin doch auch nicht von gestern! Wissen Sie, Bergern ist ein bildhübscher Mensch. Man kann es ihr gar nicht so verdenken, daß beim ersten Wieder sehen die mühsam niedergehaltenen Flammen wieder ganz empor loderten. Aber die kleine Wettern wußte ja nicht» von friiher her. Sie hat in ihrer Harmlosigkeit nicht geahnt, wa» sie für Unheil anrichtete, als sie Marder direkt nach dem Predigtstuhl schickte. Sie weiß auch wohl jetzt noch nichts. Ich habe wenigstens manchmal schon

, nicht zu ihrem Vertrauten gemacht haben würden. Gewiß waren es wirtschaftliche Fragen, die ihm am Herzen lagen. Vielleicht stand er sich mit dem Verwalter nicht gut und wollte ihm etwas mitteilen, um es auf diese Weise am sichersten vor das Ohr seines Herrn zu bringen. Es konnte doch immer für Marder von Wichtigkeit sein. Daher ermunterte er Fritz zu näherer Mitteilung. „Ist hier etwas vorgefallen, was Herr Marder wissen muß?' Fritz wurde ganz verlegen. »Nein, Herr Leutnant, ich möchte sogar bitten, daß der Herr

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 21 of 40
Date: 12.12.1903
Physical description: 40
wie vom Dichter Schiller gründlicher Okularinspektion schließlich mit Ent¬ rüstung zurückgewiesen. Endlich mußte Kirms sich doch entschließen, einen neuen roten Krö- nuugsmantel aus Manchestersammt anzuschaffen, doch wurde dieses Prachtstück mit einem ganz unbrauchbar gewordenen weißseidenen Kleide ge¬ füttert. (Die Kronjuwelen des Zaren.) Seit jeher sind über die russischen Kronjuwelen die märchenhaftesten Anschauungelt verbreitet und nur selten

; verliert man aber die Mittel¬ lage, so verliert man alles. Sehr hohe und sehr tiefe Töne sind ein Schmuck — was nützen aber Gobelins und Bilder, wenn man kein Haus hak; um sie darin aufzuhängen. Das Tremo- lieren, einer der tadelswertesten und unerträg¬ lichsten Gesangsfehler, ist nur eine Phase dieser Überanstrengung und kommt von der Ausdeh¬ nung der Stimmbänder durch Anspannen. Ich singe ganz ohne Anstrengung; wer Jahre hin¬ durch singen

werden soll, so verwende ich nicht mehr als 15 bis 20 Minuten täglich darauf, und zwar auf Tonleitern. Mein Bruder, Mr. Ettore Barili, hat den Grund zu meiner Aus¬ bildung gelegt. Bei ihm studierte ich Solfeg- gien, Triller, Tonleitern; die chromatischen Ton¬ leitern kamen von selbst. Ich glaube, ich tril¬ lerte schon, als ich das Licht der Welt erblickte. Aber ich habe nie gesungen, wenn ich mich nicht wohl gefühlt habe oder meiner Stimme nicht ganz

und ge¬ hend. Meine goldene Regel beim Singen ist, mich zu schonen bis es notwendig ist und fer¬ ner, die Stimme nie ganz auszugeben." Auch aus den Erfahrungen ihrer Opernlaufbahn er¬ zählte Madame Patti mancherlei. Wie sehr Geistesgegenwart für einen Sänger auf der Bühne unumgänglich nötig ist, zeigt folgende Episode: „Einen Unfall, der ziemlich ernst hätte werden können, erlebte ich bei einer Auffüh¬ rung von „Lucia" in Bukarest. Ein Mann

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Lienzer Zeitung
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Page 6 of 24
Date: 12.12.1903
Physical description: 24
und hatte auf Grund der während dieser langen Verlobungszeit von ihrem Geliebten erhaltenen 1236 Küsse eine Barentschädigung von 240.VVV Mark verlangt, also nicht ganz 192 Kronen das Stück. In ganz geschäftsmäßiger Weise hatte nämlich Miß Francis jeden Abend in ihrem Merk buche sorgfältig jeden Kuß eingetragen, den der Hufschmied ihr auf die Wangen gedrückt. Auf Grund der «rhaltenen Küsse hatte sie die Entschädi gungssumme wegen Bruches des Eheversprechens berechnet und war nicht wenig erstaunt

werden. Kalte Füße. Der Winter naht, und der Herbst mit seinen Regenschauern durchfeuchtet reich lich den abgekühlt?» Erdboden. Diese Zeit ist nicht allein wegen des schnellen Wechsels im Wetter sehr günstig für eine Erkältung, sondern auch, weil sie eine ganz besondere Ursache für kalte Füße ist, die schon an nnd für sich recht unbehaglich sind und leicht Schnupfen und Katarrhe hervorrufen können. Daß-in kälteren Jahreszeiten eine wärmere Unterkleidung getragen werden soll, als in heißen Sommermonaten

, ist - wohl selbstverständlich, und es werden nur wenige Abhärlungssanatiker soweit gehen, sich auch im Winter mit baumwollenen Sirümpfen'zu begnügen. Anderseits wäre es aber, so schreiben die Blätter für Volksgesundheitspsiege (Verlag R. Oldenbonrg, München), falsch, durch zu dicke oder gar zwei Paar wollene Strümpfe für warme Füße an kalten Tagen sorgen zü wolle». Die hauptsächlichste Grundbedingung sür einen warmen Fuß ist eine genügende Schnelligkeit und Kraft des Blnlumlaufes, und dieser kann ganz

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Lienzer Zeitung
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Page 19 of 24
Date: 12.12.1903
Physical description: 24
Fritz ließ sich aber nicht einschüchtern, nun er sich einmal ein Herz gesaßt hatte, zu reden. „Ich weiß nichts Näheres, Herr Leutnant. Der Herr ist, nachdem die gnädige Frau nach Karls bad abreiste, selbst fortgereist, um die Einrichtung der Villa in Gradefuß zu überwachen. Seitdem habe ich beide Herrschaften nicht gesehen. Ich weiß nur, daß die gnädige Frau noch nicht wieder zurückgekehrt ist und daß der Herr, ganz entgegen seiner sonstigen Gewohnheit, in Gradefuß ein vollständig

, was er wußte. Scheideck las ihm seine Gedanken ans den Augen ab und er munterte ihn nun selbst noch mit den Worten: „So, Fritz, jetzt können wir in aller Muße besprechen, was Sie auf deni Herzen haben. Sie haben wohl herausgefühlt, daß mir nichts so sehr am Herzen liegt, als den Frieden dieses Hauses wieder herzustellen. Es freut mich, in Ihnen einen Bundesgenossen gefunden zu haben.' Es lag nichts Herablassendes in seinem Ton. Im Gegenteil, er sprach ganz wie zu seinesgleichen

, sich auszusprechen. „Erzählen Sie mir, erzählen Sie mir!' feuerte er ihn noch mehr an. „Ja, da muß ich weit ausholen. Aber ich möchte nochmals im voraus um Verzeihung bitten, wenn ich den Herrn Leutnant mit meiner Erzählung verletzen sollte.' „Mich verletzen?' fragte Scheideck ganz erstaunt, und zugleich durchfuhr ihn der Gedanke, der ihm bisher noch gar nicht ge kommen war, daß Fritz^s Bericht sich mit Käthe beschäftigen würde. „Ja, ich muß von der Zeit anfangen, als Fräulein Schauland noch lebte,' fuhr Fritz

ihr Schweigen natürlich so ausgelegt, daß sie Bergern jetzt noch liebte. Der Gedanke ist ja ganz absurd! Nur blinde Eisersucht konnte solchen Verdacht wach rufen. Man sieht aber, wohin eS führen kann, wenn zwischen Ehe leuten nicht alles klipp und klar ist. Geheimnisse iiber Geheim nisse — ans zarter Rücksicht, und schließlich baut sich aus diese» Geheimnissen eine Mauer auf, die die Herzen der Gatten für immer scheidet. Ich möchte meinen Kopf zum Pfande geben, daß Gerda jedes Zusammentreffen mit Bergern

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Lienzer Zeitung
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Page 23 of 24
Date: 12.12.1903
Physical description: 24
ist. Dies ist Ihnen ja auch durch Marder alles bekannt. Jetzt sollen Sie durch mich das Vorhergehende er fahren. Am liebsten breitete ich ja für immer einen undurchdring lichen Schleier über die Habichtsberger Zeit. Das ist eine Angele genheit, die nur Gerda und mich angeht und die wir beide ganz allein miteinander abzumachen hatten und bereits abgemacht haben. Aber Sie sollen alles erfahren, da ich jetzt fest überzeugt bin, daß Sie allein imstande sind, alles wieder ins rechte Geleise zu bringen.' Seine Erzählung war ausführlich

! Wir alle, die wir in diese Angelegenheit verwickelt sind, haben Versäumtes gut zu machen. Wohlan! Tun wir es, ehe es zu spät ist.' Bergern wurde unwillkürlich von seiner Freude und Begeiste rung mit fortgerissen. Er schlug in die dargebotene Hand ein. „Ich will sofort um Urlaub einkommen und reise dann morgen mit Ihnen zu Marder. Der Aussöhnung des Gatten steht nun ja nichts mehr im Wege!' In diesem Augenblick brachte der Bursche die Lampe. Scheideck blickte erschreckt auf die Uhr, deren lauten Schlag er im Eifer des Gesprächs ganz

überhört hatte. „Wir wollen sofort aufs Tele graphenamt gehen. Ich hatte mir eine postlagernde Depesche von Eberhard Eisen hierher bestellt. Hoffentlich ist sie schon eingelaufen mit befriedigender Nachricht.' „Ist Eisen nicht in Afrika?' „Ja, ich hoffe; er als ihr Lieblingsbruder weiß, wo Frau Marder sich aufhält. Weder ihr Mann noch ihre Mutter haben eine Ahnung von ihrem Aufenthalt.' Bergeru war ganz bleich geworden. „Hat man denn überhaupt eine Gewähr, daß sie lebt?' „Ein Brief

erweitert worden, und in der Folge, insbesondere in den letzten Jahren, haben die Anforderungen der neuen Zeit wie der steigende Besuch neue Erweiterungen nötig gemacht. So wurde denn der Neubau de» Hochfchulgebäude» beschlossen, der jetzt voll endet ist, und, wie unser Bild zeigt, einen sehr stattlichen Anblick gewährt. Im jungen Ehestand. Grad vor drei Tagen haben sie geheiratet, der Ander» und die Stasi. Solch ein lustige», kreuzfideles Paar sind die zwei, ganz übermütig in ihrem jungen Liebesglück

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Lienzer Zeitung
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Page 20 of 24
Date: 12.12.1903
Physical description: 24
396 überzeugt gewesen wäre, daß die Begegnung beide» nicht gefährlich werden kvuute, ganz abgesehen davon, daß Bergern solche Annähe rung überhaupt nicht gesucht hätte, wenn er Gerda noch geliebt hätte. Bei seinem schars ausgeprägten Ehrgefühl wiirde er stets iu ihr das Weib des andern respektiert haben. Aber daß er Marder nicht gefordert hat, ist mir nuverstäudlich! Wenn man sich sein leidenschastliches Temperament vergegenwärtigt, ist es völlig un sagbar. Nun — bald werde ich ja auch darüber

ohne eine launige Zwischen bemerkung sprechen konnte, merkte man ihm nicht mehr an. ' Wenn ja anch über acht Jahre seit ihrem letzten Beisammen sein ins Land gezogen waren, konnte die Zeit allein an ihm nicht solche Veränderung hervorgerufen haben. Es lastete also offenbar auch auf Bergeru der Druck der Karlsbader Katastrophe. Wie sollte es auch anders sein? Ganz gleich, ob er schuldig odei.- un schuldig an ihr war, er war mit darin verstrickt. Die unheimlichen Folgen, die ihm doch wohl nicht unbekannt

' zu umgehen. Andererseits war es Scheideck beinahe unmöglich, ans den harm los plaudernden Ton weiter einzugehen, da so außerordentlich ernste nnd wichtige Dinge ihm Kopf und Herz erfüllten. So waren sie bis zur Esplauade gekommen. — Scheideck blieb stehen und blickte in die Ferne, scheinbar ganz versunken in die herrliche Aussicht, die sich «ah und weit dem Auge bot. — Wenn auch sommerliche Souneuglut oder herbstliche Beleuch tung, die so recht zu dem lachenden Moseltal gehö ren, heute sehlten

zu Zeit einen Blick ans ihn, der ergrün den zu wollen schien, was Scheideck beabsichtigte. Plötzlich wandte sich dieser um und sragte un vermittelt: „Wissen Sie auch, warum ich Sie auf gesucht habe?' Bergern war dnrch die Plötzlichkeit dieser Frage überrascht. Der jähe Farbenwechsel in seinem Gesicht ließ darauf schließen, aber sonst blieb er ganz ruhig und sagte mit fester Stimme „Ja! Ich glaube es wenigstens zu wissen.' Scheideck atmete erleichtert ans: „Gott sei Tank! Da brauche ich keine lange

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Tiroler Volksbote
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Page 1 of 16
Date: 12.12.1903
Physical description: 16
Ein schaltung mindesten» KV t» oder S t» per Wort. Nachricht«» «nd Gericht« nnr,« sende» an: „riroler VolkZbote', VsumMrchen bei hall. Mr. SS. Krire«, Samstag» den 1A. Dezember 1SVF« X!. Zl»tzr«. A« die liebe« ,»Kote«'-Keftr landaus, landein. /A ott zum Gruß! Liebe „Boten'-Leser! — Heute komm' ich mit der Pelzkappe und mit genagelten Schuhen — „und wit dem Lottersack auf dem Buckel', werdet ihr euch denken. — Fast habt ihr es erraten, aber doch nicht ganz. Ich komme nämlich heute nicht bloß

Gott! — und dir ganz extra — und dir einen aufg'ipitzten Korb voll Vergelt's Gott!' usw. — Ich bitt' halt, nehmt'S so an, wie ich's mein' — und meinen tu' ich's gut. Jetzt hol' ich den ersten Bettelsack hervor. Wißt, ihr seid mir noch etwas schuldig von Ostern her, nämlich die vier Oster eier. Jetzt machen wir gleich vier Nüssen daraus für Weihnachten. Eigentlich had' ich — ganz im Verträum gesagt — auf die Ostereier, daS heißt auf die vier Nullen hinter dem Dreier, mir selbst keine große Hoffnung

, daß sie mit dem „Bötl' gar nicht zufrieden sind und daß ihre Wünsche im Blattl nicht berück sichtigt werden. — Ja, meine lieben Leute, wenn ich es allen den tausend und tausend Lesern recht machen wollte, so müßt' ich der liebe Herrgott sein und dann krieget ich am End' auch noch schiefe Gesichter. — Mir geht auch oft etwas ganz zwerch über die Leder, fo daß ich lieber in einen Tannenzapfen als in eine Leber wurst beißen möcht', und wenn ich ein MuS wollt', krieg' ich eine Suppe. Die kleinen Steine muß man halt

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