Fritz ließ sich aber nicht einschüchtern, nun er sich einmal ein Herz gesaßt hatte, zu reden. „Ich weiß nichts Näheres, Herr Leutnant. Der Herr ist, nachdem die gnädige Frau nach Karls bad abreiste, selbst fortgereist, um die Einrichtung der Villa in Gradefuß zu überwachen. Seitdem habe ich beide Herrschaften nicht gesehen. Ich weiß nur, daß die gnädige Frau noch nicht wieder zurückgekehrt ist und daß der Herr, ganz entgegen seiner sonstigen Gewohnheit, in Gradefuß ein vollständig
, was er wußte. Scheideck las ihm seine Gedanken ans den Augen ab und er munterte ihn nun selbst noch mit den Worten: „So, Fritz, jetzt können wir in aller Muße besprechen, was Sie auf deni Herzen haben. Sie haben wohl herausgefühlt, daß mir nichts so sehr am Herzen liegt, als den Frieden dieses Hauses wieder herzustellen. Es freut mich, in Ihnen einen Bundesgenossen gefunden zu haben.' Es lag nichts Herablassendes in seinem Ton. Im Gegenteil, er sprach ganz wie zu seinesgleichen
, sich auszusprechen. „Erzählen Sie mir, erzählen Sie mir!' feuerte er ihn noch mehr an. „Ja, da muß ich weit ausholen. Aber ich möchte nochmals im voraus um Verzeihung bitten, wenn ich den Herrn Leutnant mit meiner Erzählung verletzen sollte.' „Mich verletzen?' fragte Scheideck ganz erstaunt, und zugleich durchfuhr ihn der Gedanke, der ihm bisher noch gar nicht ge kommen war, daß Fritz^s Bericht sich mit Käthe beschäftigen würde. „Ja, ich muß von der Zeit anfangen, als Fräulein Schauland noch lebte,' fuhr Fritz
ihr Schweigen natürlich so ausgelegt, daß sie Bergern jetzt noch liebte. Der Gedanke ist ja ganz absurd! Nur blinde Eisersucht konnte solchen Verdacht wach rufen. Man sieht aber, wohin eS führen kann, wenn zwischen Ehe leuten nicht alles klipp und klar ist. Geheimnisse iiber Geheim nisse — ans zarter Rücksicht, und schließlich baut sich aus diese» Geheimnissen eine Mauer auf, die die Herzen der Gatten für immer scheidet. Ich möchte meinen Kopf zum Pfande geben, daß Gerda jedes Zusammentreffen mit Bergern