27 27 ü 6 s 2T -Z 21 heiter heiter veiter Handwirthsch a f t. LZeobachtuna bei der Lein- oder Flachs» Erndle. Schon in früher^ Jahren, vorzüglich «ber Heuer, ha be ich die Beobachtung gemacht, daß überhaupt in Tirol, und namentlich auch im Wippthale, der Lein oder Flachs viel zu früh und darum unzeilig gerauft werde, uno zwar so unzeilig, daß er meistens noch ganz grün, oder kaum über den Wurzeln einige Zoll hoch elwaS gelb ist. Eine solche Behandlung des Flachses wird überall, wo der Flachsbau mit großein Vortheile
auf ein Stoppelfeld zur Röte, seltenerauf einen Gras - oder Wiesenplatz gebracht, weil der Lein auf einem solchen, wie der letzlere ist, gern von Gras überwachsen, oder bei vielem Regenweiler fast ganz faul und zu mürbe wird. In Tirol, scheint es, werde hierauf entweder gar k^ine, oder nur sehr wenige Rücksicht genommen, unge achtet Tirol, wenn es seinen Leinb.au überhaupt verbes serte, und besonders, wenn auch zugleich auf Einfüh rung der Feiiispinnerci Bedacht genommen wiixdè, auS dem Leinbaue ungemeine
kalten Thälern und Gebenden, liegen sieht ,, wo er alle Jahre noch wenigstens vier Wochen auf dèn Aeckern stehen könnt?,, welche Zeit er wohl nicht, um gehörig reif zu werden, bedürfte. Und wenn wan Landwirthen die Erinnerung macht, baß, es nicht gut sey, den. Lein.zu raufen, wenn er noch ganz grün.' ist, so erwiedern sie meistens, daß er fau le) Vlid daher geraufl und aus der Erde gebracht werden müsse. Es ist richtig, daß dieses Faulen bisweilen daS frühere. Raufen, »ps.b'g macht
ist eS indessen, daß überreifer und ganz gelber, oder, durchaus gelbbrauner Flachs,, an. dessen Stengeln, dje Bsatter schon ganz dürr geworden sind, wohl guten Saamen, aber feineli , sondern wergigen FlacbS; 9??^, aber eben so wahr ist es auchdaß ein noch unrei- fer grüner Stengel, npr morschen Flachs und sehr schlech ten Saamen liefere, obgleich einige Landwirthe das Vor- urtheil haben, daß sie nur vom grünen Leinstengel feinen Flachs erhalten können. ' ! Wenn der Lein durchaus von der Wurzel
bis zur Saamenkapsel, und auch diese schon, ganz gelblicht zu werden angefangen hat, dann ist es Zeit zum Raufen, und da wird man dann guten'Flachs und brauchbaren Saamen erhallen. ' Verständige Landwirthe, welche Ueberzeugung von dem, was das Beste ist, gewinnen wollen, werden diese erlangen, wenn sie den Versuch machen, Lein von einer und derselben Leinsaat, und von dem nämlichen Felde, zum Theil grün, zum Theil dahin gelblicht werdend, und endlich gelbbraun geworden » zu raufen, und diedre! Sorten dann aus ganz