Tyrol, vom Glockner zum Orteles, und vom Garda- zum Bodensee : 1833 - 34
vorlegen lachend in die Küche gekommen, und ,ie bäte mich an ihrer Statt um Verzeihung.“ Die Wirtkin schien mir dabei etwas betreten, und ich wurde ganz unwillkürlich wieder an eine Scene aus den „Zwei Worten“ erinnert. Aber sogleich er- Warte sich mir ihre Weine Verlegenheit, denn sie wulste nicht, ob ich den Geschmack von Sellerie an dem Capaun liebe, den ich mir mit Reis zum Nacht essen bestellt batte, und als ich diefs bejahte, ge- stand sie mir hochaufathmend, dals sie es gewagt
habe ihn daran zu thun, ohne mich früher darum befragt zu haben. Ein Zartgefühl dieser guten Wir- thin das ich in Deutschland vergebens suchen mutzte. ’ „„wall uirh auch ui eilt mehr das Ge* Von nun an ergab sich ^ , - „ e . ö OT , q au f irgend eine Weise an jene unheun? rineste, was am »8^" liehe Oper streifte. Der Capaun war trefflich, so fett und zart, wie man ihn nur in Italien zu mästen versteht, der Reis ganz so, wie ihn Herr von Bu- mohr, in seinem unschätzbaren Geiste der Kochkunst
, für den Wohlgeschmack und die Gesundheit gleich warm empfiehlt; dasBrod war hier schon jenes über aus weifse, kurze, ungesalzene, wie es gew.f. von uralten Zeiten her in der Lombardie gebacken wird; der Käse war gelb, trocken und würzig der Wein erwärmend und mild, und treffliche Fruchte macken den Beschlufs. Ich schlief ganz angekleidet, bei dem sanften Spiele der Winde mit den lockern Fenster- laden ein, und am andern Morgen, bei guter Zeit, weckte mich der Vetturin, zur Weiterreise nach Verona. Von dieser Stadt