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Sterne und Blumen
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Page 2 of 8
Date: 27.02.1916
Physical description: 8
, kleine Stübchen nach der Giebelseite. Zch sehe von hier aus in den Garten, der schon ganz grün ist. Alle Tage gehe ich zu Tante Netten und spiele mit ihr Klavier; ich spiele jetzt schon recht schwere Etüden und andere Stücke. Am Abend wird beinahe immer aus Professor Geifers Büchern vorgelesen, die Tante für besonders ge diegen hält. Wir bleiben jedoch hier länger auf als zu bjaufe, und manchmal bin ich recht schläfrig. Ich bin schon bei zwei Abendgesellschaften und auf einem Ball gewesen, und Susen

, die Redensarten der perren von Kriftianstad anzuhören, aber es freut mich natürlich, daß alle Menschen so nett und freund lich gegen mich sind. Es ist jetzt schon ganz warm hier, und es wäre recht gut, wenn Mama mir meinen alten Sommerhut für werktags schicken könnte; der neue mit den Blumen darauf ist so heikel. Wenn Mamsell Liken so freundlich seilt will und Beate helfen, die Bänder zu waschen, wird er wieder ganz schön, und es komntt gewiß bald einer der Bauern in die Stadt, der ihn mitnehmen kann. Blühen

Agnete Eliana Skytte." Tante Tharlotte hatte beschlossen, jeden Brief von ihrer jüngsten Tochter eigenhändig zu öffnen; trotzdem sie sich be wußt war, ihr eine gute, christliche Erziehung gegeben zu haben, war sie dock) nicht ganz sicher, ob nicht möglicherweise irgend ein verbotener Gruß an eine „gewisse Person" ein geschmuggelt werden möchte. Zn den wenigen Briefen, die seither eiitgetroffen waren, hatte sie indessen nicht das ge ringste davon entdecken können. Sie freute sich daher im stillen

nichts davon sagen, daß sie nicht mit einer Zeile an mich schreibt oder den Brief beantwortet, den sie mitbekam und den sie doch gefunden haben muß! Denn du hast ihn doch gewiß in den Koffer gepackt, wie du verspracht, Beate?" Er wandte sich plötzlich mißtrauisch und feindlich an Beate. „Zch versichere dir," sagte die arme Beate dem Weinen nahe, denn sie hatte dieselbe Beschuldigung schon hundertmal hören müssen, „ich habe ihn ganz pünktlich zwischen ihre neuen Hemden gelegt..." Karin Riaria sah

über ihren verwünschten Kornetten nicht ganz vergessen hat, die ihr am Ende noch obendrein die Ohren mit meinen Dummheiten voll schwatzen!" Wieder begann er aufgeregt im Zimmer hin und her zu wandern. „Deinen Namen schreiben," sagte Karin Maria in digniert, „warum denn? Sie weiß, daß dies Mama aufge bracht, hätte, und zwar ohne irgend welchen Nutzen. Und du kannst doch wahrhaftig nicht verlangen, daß sie an dich selbst schreibt..." „Warum denn nicht?" rief Zoachim heftig. „Wenn sie weiß, daß ich hier vor Angst

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Alpenländer-Bote
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Page 11 of 16
Date: 22.12.1918
Physical description: 16
vorzügnch» und gute Dienste und in ganz unentgeltlicher und uneigennutzü aer LSeise geleistet. Dem Einzelnen und dem Staate . hat er damit Tauscnde gerettet und erhalten. — Es I mich besonders hervorgehoben werden, sich das r Landesgendarmeriekommando dieser Ansicht nicht ver- > schlossen hat, denn es erwirkte über Ersuchen der Ge- » meinoen im Vereine mit dem Landeshanptmaune i dessen Rüütransserierung nach 6mouatlrcher Feld- [ dienftleistrmg. Daraus ersieht man, doch es doch auch . militärische

her, kann ich auch in Heuer um Weihnachten nichts anderes predi gen als die Freude. Voriges und vorvoriges "r^ahr haben wir uns eingeredet, wenn einmal ^der Krieg aus ist, dann wirds eine rechte, Helle H^echnachtssreude geben. Nun ist der Krieg ^tat'ächlich zu Ende, aber es herrscht vielfach ^noch äußerlich und innerlich ein Wetter, daß t! Ä Freude schier ganz erfrieren möchte. Zur »Wt, als Jesus Christus geboren wurde, erhäschten im Judenlcmd akkurat die gleichen Wstände wie dermalen

lichkeit gesehen, die Herrlichkeit als des Eingevornen vom Vater, voll Gnade und Wahrhei t." — Gott Söhn ist Akensch geworden und ist dreiund dreißig Jahre unter den Menschen herumge gangen und hat unter ihnen gewohnt wie e:n Mensch bei Menschen. Zuletzt aber hat er noch ein wunderbares Geheimnis eingesetzt, durch das er immer bei den Menschen auf Erden bleiben konnte, nicht nur als Gott, sondern auch als Mensch. Im heiligsten Altarssakra- mente lebt und teibt ganz dasselbe Jesuskind, das die Hirten

und die heiligen drei Könige angebetet haben, das Simeon frohlockend in seine Arme nahm, ganz derselbe Heiland, der im Judenlande herumging, lehrend und trö stend, helfend, Wunder wirkend. Und aus die sem heiligen Geheimnisse kannst du eine ganz besondere Weihnachrsfreude schöpfen. Schau, aus dem We'hnachtswunder ist das allerhei ligste Altars sakrament hervorgegangen, die Geburt Christi ist gleichsam die "Wurzel des heiligsten Altarsakramentes. Wäre Jesus nicht Mensch geworden, so hätten wir auch das hei

, wenn du es nur an nehmen willst. Und jetzt eine Frage. Wenn du vor 1918 Jahren gelebt und in Bethlehem ein Haus besessen hättest, würdest du das Je suskind ausgenommen haben, daß es nicht in harter Krippe liegen und im kalten Stalle hätte frieren müssen, würdest du ihm ein kommodes, warmes Stübchen als Quartier rmd ein welches Lager eingerichtet haben? „O ja. gewiß, ganz bestimmt!" sagst du. Ich zweifle ober doch ein wenig. Wenn du alle Jahr? höchstens ein- oder zweimal zur heili gen Kommunion gehst oder am End

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Tiroler Wastl
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Page 9 of 12
Date: 30.04.1922
Physical description: 12
und musterte einen Augenblick den fremden Gast im Winkel. Dann setzte er sich an den Nebentisch, holte eine Pfeife aus der linken Rock tasche, füllte den Tabakkops und begann mit gesteigertem Atem darauf loszudampfen. Der Raum füllte sich mit Qualm so, daß Rudolf öfters husten mußte.. Das ist ein ganz schrecklich ordinärer Mensch, dachte sich Ru dolf und konnte es sich nicht vorstellen, wie Gertrud, die doch einmal mit ihm verkehrt hatte, den Umgang mit solcher Art von Flegeln aushalten könne. Doch fiel

, waren die zwei im Haufe des Steueramtsverwal ters eingekehrt. Das Gespräch nahm eine Vertraulichkeit an, als würde zwischen den beiden Männern eine jahrelange Freundschaft bestehen. Nun stellte es sich heraus, daß dieser Steueramtsverwalter ein ganz gemeiner Schurke sein müsse, da er seine Frau der Erinnerungsliebe eines edlen, gebildeten Mannes durch die Ehe mit Gertrud entzogen hatte, und daß wahrscheinlich auch Frau Gertrud ganz von ihrer früheren An mut verloren habe. Der Vollbärtige pflichtete anfangs

Rudolf bei, doch allmählich begann er die Partei des Steueramtsver walters zu nehmen. „Kennen Sie ihn denn?" frug der stets noch Darauflos- rauchenbe. „Es muß ein ganz gemeiner Mensch sein," entgegnete Ru dolf, zwar ein bißchen zögernd, aber doch mit einem Ausdruck des Entsetzens im Gesicht. Aber jetzt sprach der andere und sprach und sprach von der glücklichen Ehe, von der lieben Frau Gertrud, von den schonen Zeiten im Orte, und auch von einem Lassen redete er, der ein mal der Gertrud den Kopf

verdrehen wollte, der sich aber hof fentlich hier nicht mehr blicken lassen werde, da ihm sonst der Steueramtsverwalter ordentlich den Schädel waschen würde. Rudolf stieg das Blut zu Kopf und ein Schauer lief ihm über den Rücken hinab. Hatte er sich denn heute schon so ange strengt! Er war müde und spähte nach der Tür. „Ja, ganz kleinschlagen sollte man diesen Lumpen!" brüllte der Vollbärtige und stieß mit dem Weinglas heftig auf die Tischplatte. Rudolf wünschte begehrlich, daß doch endlich jemand kom

vorbeisauste und die Wipfel der Bäume sich flimmernd vom hellen Blau des Him mels abhoben, gab sich der einsame alte Mann ganz einer trau ernden Gemütsanwandlung hin. Er mußte mit wehem Lächeln an die leichtabgetönten, rosaroten Strümpfe denken, wie sich diese beim Gehen an ihren Beinen strafften, und Tränen tra ten ihm in die Augen, daß dies alles dahin und daß wahr scheinlich dieser Gutsbesitzer kein Verständnis für Strümpfe besaß. Ganz melancholisch langte Rudolf mittags im Markt flecken

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 9 of 16
Date: 09.02.1906
Physical description: 16
„So, Maria heißt sie," entgegnete der Michel, da- ist ein netter Name. Meine Mutter hat a so g'heißen und meinem Vater die Ahndl selig a und mein Weib die Schwester heißt a Maria. Wie geht'S dir nacher allweil, Moidl?" „Ganz gut/ tat die zornrote Frau spöttisch und wollte hinausgehen. Die Herrschaften horchten gespannt zu und lachten und schimpften zugleich. „Wart' no a btßl, Moidl," faßte der Michel die stolze Frau am Arm, „meine Alte hat dir no a nett'S Präsent da!" „Da hätt' i 'S Präsent

," sagte die Marianne, indem sie ein rote» Packtl der widerstrebenden Frau htnbot, „'S ist in ein Sack- tüchel eing'wickelt, das Butierweckele, aber ich hab's ganz sauber g'waschen g'habt, du brauchst dich nit zu schmieren." „Freilich, bei uns hat man halt nix andres," bestätigte der Michel, „weiße Seroitten haben wir nit." „Wenn ich den Kerl nur fortbring auf gutem Wege," dachte der verlegene Hotelier, „sonst vertreibt er mir alle Gäste noch!" Viele standen eh' schon auf und verließen spöttisch

, oder ich laß euch hinauswerfen von den Kellnern." „WaS, wie sagst?" fragte der Michel ganz ruhig, während er mit seiner knochigen Gestalt ganz nahe an die Gnädige heran trat, „wenn d' Lust hast, Hotellerin, macht meine Martann' mit dir gleich einen — einen Hosenlupf. Weißt, was ein Hosenlupf ist? Nacher ist'S recht." Die Marianne wiegte sich auf ihren Füßen verdächtig hin und her und nickte mit dem Kopfe. Der Michel steckte die Pinzger ein und steckte sie wieder in ihr Nest, im großen Rückkorb. Dann setzte

er sich wieder ganz ruhig hin und schmunzelte die Herr schaften an, die in der Ecke furchtsam vor ihm zusammengedrängt standen. Fort konnten sie nit. Ganz ruhig schaute er drein, wie er die Rockärmel aufstülpte, als müßte er nur so Kegelschieben gehen. „Nacher, was ist'S mit dem Hosenlupf, Frau Hotellerin?" fragte er langsam. Die Frau Hotellerin aber lag halb ohnmächtig vor Aerger in einem Lehnsessel und sagte kein Wort. Die Kellner aber sprangen wütend bis drei Schritt Leibnähe vor den Michel. Der langte

vor ihm stand. Sprach's, tat seinen Griff, packte den Schmächtling fast widerstandslos beim Kcawattl und noch irgendwo und trug ihn zur Tür hinaus. Draußen setzte er ihn ordentlich sicher auf den Steinboden hin und sagte: „Jetzt hast du die Katz dechter im Sack kauft!" Drinnen lachte er ganz ruhig die Herrschaften im Winkel an nahm seine Reggel und sagte wohlwollend: „'s ist schon fertig psüet enk Gott und nix für unguet!" Damit ging er. Noch einmal ist der Michel 14 Tag später in die Stadt ge kommen

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Alpenländer-Bote
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Page 7 of 16
Date: 15.02.1931
Physical description: 16
ganz das werden, wozu dich Gott gemacht hat. Es gibt kaum etwas Häßlicheres als einen Mann, der keine Männlichkeit hat, der weich und weibisch ist, und ein Weib, das alle Weiblichkeit verm.sien läßt, ein Mannweib. Die jugendliche Reinheit soll dir helfen, jetzt ganz Mädchen zu sein, damit du einmal ganz Frau, ganz Mutter, ganz fraulich und mütterlich auch als Braut Christi werden kannst. Dann wird dein Streben nach Reinheit erst seine volle reife Frucht tragen für dich und für die vielen, an deren

Reinheit! Man hat schon manchmal der Kirche den Vorwurf gemacht, ihre Lehre von der Reinheit sei lebenefeindlich, ihr Lob der Jung fräulichkeit gar verdamme die Menschen zur Unfrucht barkeit. Nein, es ist etwas ganz anderes, was heute die Ehen unfruchtbar macht, es ist etwas ganz anderes, was die Völker Europas, was auch unser edles deutsches Volk in die Gefahr des Aussterbens bringt als die katholische Lehre von Reinheit und Jungfräulichkeit! Nein, die fruchtbarsten Menschen, fruchtbar in jedem Sinn

, im körperlichen und im geistigen, das sind noch immer die ganz Reinen, ganz Starken gewesen: frucht bar im edelsten Sinne ist selbst die gottgeschenkte Ein samkeit der Jungfräulichen. Frei von den Sorgen einer eigenen Familie können sie ihre Lebenskraft ganz dem Dienste Gottes und der Menschen weihen, können Un gezählten geistigerweise Väter und Mütter werden. Denken wir an einen Don Boseo, der Hunderttausen den von heimatlosen Jungen Schützer und Helfer war oder an das Wirken einer Missionsschwester

Kommuniongebete begann, schwebte die heilige Hostie von selbst in den Mund der Dulderin. womit das beschriebene Sühneleiben sein Ende erreicht hatte. Ueber eine ganz auffallende Bekehrung einer deutschen Kommunistin, die in Konnersreuth unlängst ihre Vollendung fand, berichtete der Vortragende in folgendem: „Frau Sch. in Essen, ein tätiges Mitglied der dortigen kommunisti schen Partei, beteiligte sich kürzlich an einem Demon- strationszug in den Straßen der Stadt. Im Vorbei- ziehen sieht sie vor einem Kino

durchzu machen. und zwar, wie sie im ekstatischen Zustand er fahren hatte, für eine im Sterben liegende junge Frauensperson, die im Leben wiederholt in schrecklicher Art die allerheilrgste Eucharistie verunehrt hatte. Ihre Todeskrankheit war Lungentuberkulose. Das Sühne- leiden, das kurz nach Empfang der heiligen Kom munion am Morgen einsetzte, zeigte bei Therese alle Sympwme einer schweren Lungentuberkulose in ganz augenfälliger Form. Als Abschluß des furchtbaren Sübneleidens trat am Abend heftiges

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 30.01.1936
Physical description: 8
Nr. 24 Donnerstag, den 80. Jänner 1936 Seite 3 Wie aus einer Orientreise nichts — und doch eine andere wurde Von Willy Pollak Und das kam so: Also man sitzt da ganz behaglich in dem schönen Budapest, man träumt sich bereits in die Wundermärchen des Orients hinein, phantastische Bilder tauchen vor uns auf, man schmiedet Pläne, wie man am besten die Reise aussühren will — erst Belgrad und Sofia, und dann weiter in die Türkei und Kleinasien, und wäh rend all das als so ganz abgemachte Sache gilt

muß man doch auch etwas für seine Bildung tun, und es hört sich ganz nett an, wenn rnan davon zu Hause er zählen kann. Am schönsten ist natürlich Budapest im Sommer — da blühen die Rosen aus der Margareten-Jnsel. man fährt zum Balatonsee oder nach Lilafüred ins Hochgebirge — aber erzählte ich Ihnen schon, wie wir 'Silvester feierten? Vornehm) wie wjr nun sind, blieben wir natürlich im „Gellert", aber da gab's auch eine „Hetz", zuerst fabelhaftes Diner und dann wurde getanzt und geküßt und Konfetti

von Urgemütlichkeit für mich, ein Stückchen Romantik und ein bißchen Biedermeier, nichts Haftendes und Treibends, ein wenig Großstadt und doch rings herum die Berge und Höhen. Sehen Sie, gnä dige Frau, das muß man lieben, um zu verstehen, und auch in dem uralter: Hotel Elefant, in dem wir uns nun behag lich sein lassen, liegt so etwas von Urgroßvaterszeiten, das uns rasch hier rvarm werden läßt. Und heute nachmittags werden wir auf dem Hilmteich Schlittschulaufen, wie in unserer Kinderzeit, so ganz richtig

, aber nur für wenige Tage! Der hübsche Hafen, weiter draußen die Adria, und Schloß Miramare, in dein einst Kaiser Maxi milian glückliche Tage verlebte, heute der Wohnsitz des Herzogs von Aosta — die terrassenförmig gebaute Stadt, ein klein wenig an Neapel erinnernd, ein anmutiger An blick. Und große und kleine Schisse und hübsche, schwarz äugige Italienerinnen. , Venedig: Kanäle, Paläste, schwarze Gondeln, und in mitten dieses unruhigen, etwas düsteren, ja unheimlichen Getriebes ganz große Kunst, Zeugen

des Klassizismus, aber auch der Macht dieses Jnselvolkes. dessen armseligste Hütte mit zu diesem Freilichtmuseum gehört, das uns immer wie der packt und das wir doch nie ganz verstehen werden, ver stehen können. Und nun, gnädige Frau, rasch noch einen Blick nach Mailand, bev«r wir uns unserem vorläufigen Ziele, der Rivieva, nähern. Es ist hier alles imposant, ein wenig nüchtern. Sehen Sie den Bahnhof, er" ist erst vor wenigen Jahren erbaut worden, ein Kolossalgebäude, wie es in Europa wohl kaum einen zweiten

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 12
Date: 07.04.1907
Physical description: 12
zur Auspeitschung der Wahrheit, die ihm Dank der Untätigkeit unserer bisherigen parlamentarischen Kongregationsdonner derzeit noch zur Verfügung stehenden, gesetzlich zualässigen Knuten verwenden. I wear dann schon so frei sein, und die Knuten so lang dem wahrheitsliebenden Volke zeigen, bis das bewährte Mittel zum besagten Zweck so irr Mißkredit kommt, daß es in die Kulturrumpelkammer kommt. Jdenfalls aber verbitt i mir ganz entschieden den verleumderischen Vorwurf, der Ver spottung Christi und seiner Lehre

, etwas mehreres darüber zu schreiben. Es scheint also den Leuten das Gerechtigkeitsgefühl trotz all der pfäsfischen Verbildung, unter dear jeder Katholik, zumal jeder Tiroler, mehr oder weniger zu leiden hat, gottlob net abgestorben zu sein, sondern immer siegreich neue Triebe zu zeitigen. Wer net ganz katholisch verbohrt ist, wird in Ewigkeit net begreifen, warum es nur den Pfaffen erlaubt sein soll, das öffentlich zu sagen, was sie angeblich für wahr halten. I sag ausdrücklich angeblich für wahr halten

, weils ganz und gar ausgeschlossen ist, daß sie selber, z. B. an das glauben können, Ivos der bei Kufstein geborene Pater Hetzenhauer über das Geheimnis der Empfängnis Maria der Welt ge- offenbart hat, als wie wenn er dabei zuagschaut hätt. Er hat nämlich behauptet, daß sich Gott quasi geniert hätt, den Erz engel Gabriel beim hellichten Tag zur Jungfrau Maria zu schicken, weil sich die Leut darüber hätten ihre Mäuler zer rissen. Nächtlicherweile, führt der Pater Hetzenhauer nach einem Bericht

i, sondern der augenscheinlich ganz ge waltige Gottesgelahrte Pater Hetzenhauer der Welt offen bart hat, denn sonst müaßt i mir mit vollen: Zug und Recht g'fallen lassen, wenn i vom Ramböldchen wegen aufglegter Gotteslästerung und Verspottung der Menschwerdung Christi gschnappt wurr. Nun aber zum Kern der Sache, über den meine Leser was Näheres wissen wollen. Der Pater Hetzen- hauer verbreitet seine Offenbarung, dö man schwerlich als was anders, als einen lüsternen Ausfluß eines am Zölibat lei denden Menschen bezeichnen

Rambolderiche keine berechtigte Kritik der katholischen Kirche, sondern eine nach dem Gesetz strafrechtlich verbotene Herabwürdigung derselben. Wasmassen nun das immer so bleiben wird, so lang es strebsame Rambolderiche gibt, dö rasch vorwärts kommen wollen, und dö Mander werde:: nie aussterben, bleibt nix anderes übrig, als dem mißbrauchten Gesetz so lang aufs Nackte zu gehen, bis es abgeschafft wird, und die Ungläubigen punkto Offenbarung oder Aufklärung ganz das gleiche Recht haben, wie die Pfaffen

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Alpenländer-Bote
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Page 6 of 18
Date: 06.12.1925
Physical description: 18
es mir eine Freude. Und jüngst kam mir der Gedanke: Das sonnenbestrahlte einsame Edelweiß auf der Ber- geshöh' ist niemand anders als die unbefleckt empfangene Jungfrau Maria, die das gott goldene Jesuskind in ihren: Schoße und auf ihren Armen trug. Unter allen Vorzügen, die mir an der lieben Gottesmutter bewundern, ist eNvas vom Höchsten und Herrlichsten ihre unbefleckte Empfängnis. Dieses Geheimnis — das wir kommende Woche wieder festlich begehen — stellen sich aber viele Menschen, ja sogar gute Christen ganz

her aus dem Bilde Marias, wie die ersten Sonnen strahlen auf dem Edelweißblümlein in der Höhe ruhten und es ganz durchstrahlten und umleuch teten. In der Reinheit liegt die Schönheit... Scl)ön sein wollen alle Menschen, besonders die Frauen, oder wenigstens empfinde;: alle, die nicht ganz vertiert oder innerlich verkrüppelt sind, eine Freude an dem Schönen. Nun haben wir Men schenkinder aus Erden leider fast sämtlich böse Augensehler oder wir tragen närrische Bexier- brillen

, so daß mir die Schönheit dort sehen, wo sie nicht ist, oder auch ganz verzerrte Bilder von der Schönheit bekommen. Wer kann uns wohl am besten und sicher sagen, was schon ist? Jedenfalls der liebe Gott. Denn Gott ist die Schönheit selbst, von ihm geht alle Schönheit aus und kehrt wieder zu ihm zurück. Wenn nun Gott seinem Lieblings geschöpf. der heiligen Jungfrau Maria, vor allem andern eine lilienhafte, makellos- Rein heit gegeben hat. begreifen wir wohl, daß die Reinheit den Untergrund und die Wurzel aller Schönheit

bildet. Mit der Reinheit ist aber immer und Liberal! etwas ganz Hohes und Herrliches verbunden, von dem die Hl. Schrift gar erklärt, es wäre das Größte, indem sie nämlich sagt: „Das Größte aber ist die Liebe." (1. Cor. 13, 13.) — Je reiner die Seele, desto größer die Liebe des Herzens, das ist eine Erfahrungstatsache. Wenn ein Brenn- glas rein und fein geschliffen ist und gar kein Fleckchen, kein Bläschen, kein Rißchen. kein Stäubchen ausweist, so vermag es die einfallenden Sonnenstrahlen

alle zu sammeln und im Brenn punkt die stärkste Hitze zu entwickeln. So ein ganz reines, helles, fleckenloses, makelloses Glas war die Seele Marias, die unter allen Geschöpfen die Strahlen der göttlichen Herrlichkeit an: reich lichsten sammeln und im Herzen eine Liebe konnte aufflammen lassen, wie kein anderes Geschöpf einer solchen fähig ist. Und nicht nur die heißeste Liebe zu Gott, sondern auch die größte Liebe zu den Menschen glühte in Maria, Wir mache;: im Menschenleben die Erfahrung, daß die reinen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 11 of 16
Date: 17.01.1935
Physical description: 16
Donnerstag, den 17.. ZZää^ _ 1C35, „Z ixali* Danirn-rtt«»«- »»*•» fr.. ? —»"T 1 — Zt. % c LA. Sonne, Hlond und Sterns. Don Jos. Wälder. 8 Wenn zum Beispiel die Bauernregel sagt: Wertes am Aegiditag (1. September) regnet, regnet es vierzig Tage, so darf man das nicht ganz wörtlich nehmen. Der Sinn der Regel ist der: Wenn anfangs September Regen- wetter einsetzt, dauert es gewöhnlich längere Zeit. Viel halten die Bauern auf den Mond. Der Mond ist dn ihren Augen ein ganz gewaltiger Wettermacher

des Jahres 1875 war, oder an irgend- einem Tage der letzten achtzig Jahre. Ein Zusammen- Hang zwischen Wetter und Mondphase (Neumond, erstes Viertel, Vollmond usw.) ist nicht festzustellen. Vielfach beruht die Meinung, der Mond beeinflusse sehr stark das Wetter auf einer Täuschung. Ich will zur Erklärung ein Beispiel anführen: Der Vollmond soll aufreißen. Tatsächlich werden wir beobachten, daß zur Zeit des Voll mondes öfters der blaue Himmel gesehen wird, auch wenn die Wolkendecke ganz dicht

' geändert werde. Den Sternforschern ist es auch Klungen, die Marstempe- ratur mit allerfeinsten Instrumenten zu messen. Was K e Instrumente zu leisten Mstande sind, mag aus endem erdachten Versuch tvsehen werden. Wenn man auf dem Stefansturm in Wien eine brennende Kerze stecken würde, so könnte man'ln Tirol mit genauesten Temperaturmessern (Thermometern, die ganz anders gebaut sind als die Ouecksilberthermometer) die Wärme messen, welche die Kerze auf Hem 'Stephansturm aus- strahlt. Der Versuch

ist, wie gesagt, nur gedacht, in Wirk lichkeit kann er aus leicht beKeiflichen Gründen nicht ausgeführt werden. Er soll nNr zeigen, was solche In strumente leisten, mit denen Man die Temperatur der Sterne und Planeten mißt. Mars ist weiter vom himm lischen Sonnenofen entfernt als die Erde, so daß es schon von vornherein klar ist, daß diie Marstemperatur tiefer fein muß als die irdische. Wer auf dem offenen Herd ganz in der Nähe des Feuers Mt, wird mehr Wärme verspüren als die Magd, die ^ Küchenwinkel sitzt

-ist viel dünner als auf Erden. In neuester Zeit scheint es auch..gelungen zu sein, die Be- ftandteile der Marsluft festz'ustellen. Die irdische Luft besteht bekanntlich aus Stickstoff und Sauerstoff. Beide Gase sind für die Lebewesen.Unbedingt, notwendig. In der Marsatmosphäre fehlt/ höchstwahrscheinlich der Sauerstoff ganz oder er ist'nur in den allerkleinsten Trau nicht her Welt, Trau nicht dein Geld, Trau nicht dein Tod, Trau nur aus Gott. Wenn ich tue, was Gott will, so tuet Gott

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Haller Lokalanzeiger
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Page 5 of 6
Date: 09.04.1949
Physical description: 6
als hier in Solbad Hall — mit fri scher Gebirgsluft am Sonnendach und kaltem Wasser in der hydrotherapeuti schen Abteilung des Kurmittelhauses. Lieber aller jg. Miinzerturm! M Ganz still und sacht geahts jetzt eini in die heilige Woch’ und i denk no gearn an die Zrit, wo die bunt’n Kugelen um’s heil’ge Grab die gröschte Freud g’wes’n sein. Ja, aber alleweil ham sie a nit Freid g’macht. Woascht no. damals ....? Der Mesner, der für die Kinder alleweil a so an Abglanz vom liabn Gott an sich 'habt

hat, weil er hat derfn Weihrauch errichtn und zum Altar ganz nachn zua- wi giahn — wia der damals die Grab* kugl außerg’holt hat und auf die erschte Kirchbank gschtellt, weil er erseht hat wölln die Bliamlen schian hinschtelln und nachher erseht die glänzeten, roten, blauen und gelben und grüanen Kugeln mit Wasser füll’n und gangen isch und die Liachtlen dahinter gschtellt hat. Und da sein die Haller Diamdlen und a ä paar Buam rundum g’schtanden und ham gschaugt und gschaugt. Dös Nannele sagt zum Lenele

: „Wenn i jdiechlfc a a 'so a schiane Kugl hätt... !" „Ja, nocher fragscht halt den Mesner, vielleicht schenkt er Dir oane.” Mei, der Mesner hat dem Nannele ganz gwiß koane nit gschenkt. Do brauchet man gar nit frag’n. Was soll er denn nacher hinschtelln, wenn er all’n Kin dern a Kugl schenken sollet? Aber der Seppl woaß sich zu helf’n. Ganz hint schteht a ganz a kloans Ku gele, blau, ganz blitzblau und wunder* schian. Er sagt: „Nehmen tua i sie nit, lei a bißl außitrag’n in die Sunn, i mecht so viel gearn wissen

, wia dö in der Sunn glanzt!” Und er nimmt die Kugel wirkli ganz sacht und behutsamlich und schleicht außi. Der Mesner hat nix nit g’merkt. Außn isch dö Kugl a schian, aber lang nit so schian wia in der haben alten Pfarrkirch. „Mir pumperts Herz, weil dös a große Sind isch,” sagt dös Lenele zum Seppl. „Nochher tragscht sie halt wieder eini, dumme Gans,” schreit der Seppl, der merkt, daß der Mesner kimmt und druckt sie dem Lenele in die Handlen eini. Do schteaht jetzt dös Lenele mit der schianen

der Mesner gangen und hat g’sagt, daß eahm der Fratz die Karfreitagskugi durch hätt. Und der Va ter, der a frommer Mann g’wes’n isch, isch sehr derschrock’n über dö groaße Sind vom kloanen Lenele und weil er a einsichtiger Mann g’wesn isch und alle* weil glei die richtige Straf bei der Ha ad g’habt hat, hat er dem Lenele verbot’n, es derf heier nirgends „Grabl schaug’n” giahn. Mei, isch dös a harte Buaß g’wes’n und a ganz a schia.her Karfreitag beim Lenele dahoam. Aber auf die Nacht, da hat die Muat* ter

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Alpenländer-Bote
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Page 4 of 14
Date: 07.12.1924
Physical description: 14
, verdorben und gestorben. Oede und spröde blickt uns die Na tur an und webt um uns eine dumpfe Trauer. — Aber noch viel trauriger als der Winter in der Na tur ist der geistige Winter, der durch die Erbsünde in die Welt gekommen ist. Durch die Sünde der Menschen wurde Gott, die unendliche Schönheit und Liebe, die weltüberstrahlende und weltdurch wärmende Sonne der Geister, weit fortgerückt. Die Menschen sahen bloß mehr ganz dunkel den Glanz des göttlichen Wesens, sie fühlten nur mehr ganz schwach

, die in ihrem Katechismus gut beschlagen sein wol len, häufig eine irrige Vorstellung. Nicht selten stößt man auf die Ansicht, dieses Geheimnis be stehe darin, daß Maria ihren göttlichen Sohn un befleckt empfangen habe. Das ist aber doch etwas Selbstverständliches und braucht von der Kirche gar nicht eigens hervorgehoben zu werden. Bei der Lehre von der Unbefleckten Empfängnis handelt es sich ganz um etwas anderes, nämlich darum, daß Maria selbst ganz rein und unbefleckt, ohne jede Makel der Erbsünde, empfangen wurde

begründet. Von Maria hat Jesus Christus, der Gottessohn, Fleisch, das heißt seinen menschlichen Leib angenommen. Wäre Maria nur einen Augenblick mit der Erbsünde be haftet gewesen, so hätte Christus, der Heiligste und Vollkommenste, im Ursprünge, in der Wurzel seines menschlichen Lebens unter der Herrschaft des Sa tans gestanden — ein Gedanke, der ganz unsinnig ist. Gott konnte es schon um seiner eigenen Ehre willen nicht zulasten, daß seine Mutter jemals von den Banden des Satans, das ist von der Sünde

von einem winzigen Mückchen, das sich darin niederläßt, von einem Tautröpflein. das darin zergeht, vom Hauch des Menschenatems be makelt wird. Aber viel reiner und unbefleckter noch als die jugendfrischeste, makelloseste Lilie war Maria. Hast du schon einmal Gold gesehen? O ja — sagst du — oft! Ich Zweifle jedoch, ob es echtes, unvermifchtes. ganz reines, vollkommen goldenes Gold war. Das trifft man äußerst selten, und es funkelt wie die Sonne. Noch seltener kann man einen ganz reinen, wasserhellen Diamanten

sehen, in dem man kein Stäubchen, kein Härchen, kein Sprüngchen, sa nicht einmal den leisesten Schatten entdeckt. Solch ein Juwel strahlt und blitzt und lichtert, als ob es lebendig wäre. Aber das sonnen funkelnde, gediegenste, edelste Gold, der feurigste, wasserreinste Diamant sind nur ein schwaches Ab bild der himmelzarten, alles Körperliche über strahlenden Reinheit Mariens. — —- „Ganz schön bist du, meine Freundin, und keine Makel ist an dir", singt das Hohelied (4, 7.) von Maria

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Alpenländer-Bote
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Page 8 of 18
Date: 22.12.1912
Physical description: 18
! die Geschichte, die zudem nicht einmal ganz wahr sein wird, patzt doch nicht gut zu Weihnachten und hätt' sie diesmal nicht er zählen sollen; aber gleich ist's auch, sie zeigt uns ja so deutlich, wie unsere Liebe zum Heiland meistens beschaffen ist . . . Mußt dein Herz schon ein bißchen anders stimmen, wenn du zu Weih nachten die ganze selige Christfreude einfassen willst. Deine Liebe muß sich zeigen in der Selbst verleugnung. Schau', sei jetzt um Weihnachten einmal demütig und zufrieden mit deinem nie deren

über ihn verfügen. Oft wer den sie es bei allem Gutmeinen wohl auch ein bißchen ungeschickt und schlecht getroffen haben. And das göttliche Kind hat sich nicht dagegen aus gelassen, ganz still ist es geblieben, hat sich ja auch aus Gehorsam selbst der Sprache entäußert. — — And wenn es dich noch so hart ankommt, sei einmal um Weihnachten mit deinen Haus genossen recht gut, friedsam und verträglich, stecke einmal dein Schwert ganz in die Scheide, will sagen, stichle niemand mit deiner spitziger Zunge

es ihn auch noch so grauslich und hart ankommen. Er kann dem Christkind zu Weihnachten nichts Lieberes antun, als wenn er sich gründlich bekehrt. Der Heiland selber hat einmal gesagt: „. . . Es wird im Himmel Freude sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen." Und nun ist meine Predigt aus. Kurz zu sammengefaßt lautet sie: „Je größer deine Liehe zum Christkind, desto größer auch deine Weih nachtsfreude." — Meine liebe Seele, wenn du dein Herz ganz

hat der Klaus über die hl. Weihnacht gedichtet, gesungen und erzählt. Als Beispiel will ich heute seine frische, urwüchsige und doch so kindlich fromme Schilderung von Christkindleins Geburt hersetzen. Der Klaus erzählte das liebe Weihnachtsgeheimnis folgen dermaßen: Wie St. Josef und die Mutter Gottes ganz müde nach Bethlehem gekommen sind, ist schon Nacht geworden, und die Mutter Gottes hat so viel gefroren, daß sie vom Frost geschüttelt wurde. Da ist der St. Josef gleich hin zu einem schönen, weißen

nach, ob sie wohl ganz fortgegangen. Die Mutter Got tes aber hat so süß geklagt: „O Josef mein! Wie müssen wir verlassen sein! Kein Mensch will sich erbarmen Ueber uns Armen!" St. Josef aber hat geantwortet: „O Jungfrau rein, Nach dein' Begehren kann's nit sein: Zu spät sind wir gekommen. Die Herberg' ist schon eingenommen." Kamen die beiden heiligen Leute weitet zu einem großen Haus, und ist droben gestanden: „He rberge zu den sieben fetten Kühe n." Wie St. Josef anklopft, kommt schon der Wirt

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Alpenländer-Bote
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Page 5 of 16
Date: 22.10.1933
Physical description: 16
Sonntasslefrms. Im Oktoberrosenkranz Gelt, du gehst jetzt im Oktober gern zum Abend- rosenkranz. Soll ich dir nicht einmal sagen, wie du es machen sollst, wenn das Allerheiligste beim Oktober rosenkranz ausgesetzt ist? Das ist ja wahrscheinlich auch bei euch so der Brauch, daß wenigstens das Zibo rium herausgestellt und der Segen mit dem heiligen Sakrament gegeben wird. Siehst du, da kommt mir immer vor, daß wir den Heiland nicht ganz außeracht lassen sollen und nur an die Mutter Gottes denken

geistige Weise wohnt er unter ihrem reinsten Herzen, sondern körperlich mit einem richtigen menschlichen Leib, freilich noch ganz unentwickelt, so klein noch wie die kleine hl. Hostie. So ist Maria Mutter Gottes ge worden. Und nun schau, durch das Sakrament des Altars kannst du auch gleichsam Mutter Gottes wer den. Kommt da nicht auch der Sohn Gottes hinein mit ten in deinen Leib und kommt er nicht auch mit sei nem menschlichen Körper und wohnt unter deinem Herzen? Was ist das doch für ein großes

es ätzlein zeigt dir dann die Krippe von Bethlehem. Das kleine Jesukind in den weißen Windeln im Stall und davor in tiefer, gläubiger An dacht die einfachen Hirten und die drei Weifen aus dem Morgenland, die ganz durchdrungen find vom Glauben, daß dies kleine Kmdlein auf dem Stroh der Sohn des Schöpfers Himmels und der Erde ist. Weißt du, was Bethlehem heißt? Das heißt auf deutsch: Haus des Brotes. Die Kirche ist auch nichts anderes als ein Haus des Brotes, ein Bethlehem. Da ist auch der Got tessohn

in noch viel kleinerer und unscheinbarerer Ge stalt zugegen, unter der Gestalt des Brotes. Und du sollst auch zu ihm kommen und ihn anbeten wie die Hirten urck die Könige. Aber den gleichen Glauben mutzt du mitbringen; du mußt auch ganz durchdrungen sein vom Bewußtsein, daß dieses weiße Stücklein Brot da vorne am Altar kein wirkliches Brot ist, sondern daß das Jesus ist, der Sohn Gottes. Beim vierten Gesätzlein sollst du den , pelgang Mariens betrachten. Wie sie da hinaufgeht in das hl. Gotteshaus in Jerusalem

dagegen auch keine Einrede in meinen privaten Verkehr." „Ah, privat?? Sie weilen nicht als Erbprinz der Carolath-Wolfeggs da, sondern als Kamerad von Ri chard Wedding?" „Gräfin Magda, Ihre Klugheit läßt Sie im Stiche. Wie könnte ich diese Eigenschaft von der meiner Le bensstellung trennen? Ich bin dort ganz was ich hier bin, vielleicht noch um eine Bezeichnung, die des aller nächsten Nachbars, reicher." „Gut, ich werde Sie begleiten. Warten Sie einen Moment, ich werde meinen Entschluß gleich dem Onkel

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Reuttener Nachrichten
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Page 4 of 6
Date: 18.09.1931
Physical description: 6
, be jeder Bewegung ihres Mannes, fuhr Maria aus den Kister auf und neigte sich über ihn. Er lag auf dem Rücken un! hielt die Augen geschlossen. — Ganz allein, bar jeden Tröste; zog er das Defizit seines Lebens. — „Wenn du hinüber sagen wolltest, ich käme heute nicht! — Es ist mir nicht möglich," bat er gegen sechs Uhr. Sie erhob sich sofort und verständigte das Zimmermädchen welches den Bescheid sofort hinübergab. „Kannst du den Wagen entbehren?" frug er, als sie ihn nach dem Frühstück mitteilte, sie wolle

nur rasch in die Fabrii hinübergehen, um den Einlauf durchzuschauen. „Natürlich, Liebster! — Du brauchst doch nicht immer erf zu fragen. — Fährst du zu Dr. Wilbert? — Ja? — Soll ick mitkommen?" Er wehrte auffallend hastig. Als sie aus dem Kontor zu rückkam, sagte man ihr, der Herr Baron wäre bereits weg gefahren. Sie trat ans Telefon und ließ sich mit Dr. Wilber? verbinden. „Er ist noch nicht da gewesen, verehrte, gnädig, Frau! — Ich werde es gründlich machen, ganz gewiß unt ich werde Ihnen dann sofort

Bescheid geben, wenn er we; ist. — Nein, nein, ich belüge Sie ganz sicher nicht, Baronin auch wenn es schlimm um ihn stehen sollte. — Sie werder doch nicht weinen, liebe gnädige Frau! — Auf den Tod is es ganz sicher nicht, und wenn er auch ein bißchen übermüde aussieht, warum sollten nicht auch wir Männer mal zu, Abwechslung krank sein, statt immer das schöne Geschlecht? Maria hielt den Hörer noch eine geraume Weile in bei Hand, ließ ihn dann herabgleiten und lehnte das Gesicht gegen die geblümte

es auch. Man ist nicht ewig siebzehn. Es ist so gut, wenn die Jungens all in den Ferien sind. Mit jedem Jahr sehnt man sich mehr nach Ruhe." Rolf nickte nur. Sie saßen zusammen aus einer der Stein bänke im Schatten der Linden, in deren Gezweig es von tausend Bienen und Käfern summte. — Rolf lehnte den Kopf gegen den einen der Stämme und schloß die Augen. — Wenn er hiergeblieben wäre? — Pater Hubertus schwieg ganz still. — Sah rasch zur Seite und fuhr sich über die Augen. Was doch die Welt an Leid brachte

. Er wisse doch, wie sie sich sorge. — Wenn es ihm recht wäre, würde sie an einen Professor nach München schreiben, daß er käme, ihn zu untersuchen, wenn er selbst keine Zeit habe, dorthinzufahren. — Er verneinte kurz, fand überhaupt kaum eine Antwort aus alle ihre Fragen. — Sie war nicht im mindesten gekränkt. Er sah so müde und zerschlagen aus, daß ihr ganz weh ums Herz wurde. Fürsorglich steckte sie ihm ihr eigenes Kisten unter den Rücken und drückte ihm den Kopf gegen die graue Lederpolsterung

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Innsbrucker Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 22.01.1937
Physical description: 8
doch lieber meiner Nichte wie einem Fremden so ein Gehalt. Eins darfst du aber nicht vergessen: Sehr viel Arbeit und eine ganz große Portion Klugheit braucht man zum Fortkommen. Zeit zu Firlefanzereien gibt es nicht. Man muß immer denken: Ich will vorwärts! Vor wärts! Zähne zusammengebissen, auch wenns manchmal schwer hält. Doch jetzt genug da von! Geh ruhig allein weiter, ich will mal da drüben im Hotel Gebhard einen Kollegen begrüßen. Und — heut abends wird kein Wort mehr davon geredet." Damit ließ

der Onkel die Nichte stehen. Sie waren gerade an der Weender Straße und dicht vor der Universität. Solltest ja die Kollegpläne Nachsehen! überlegte sie, und während der Onkel schnell über den Damm und den Wall ging, der zum Bahnhof führte, verschwand Else in der Universität. Am Abend fand sich die Familie wieder Zusammen, und der Onkel erzählte lebhaft und anregend von tausend Dingen, die er erlebt hatte. Ganz unvermittelt fragte einmal der Stu dienrat dazwischen: „Warst du in der Universität, Else

?" „Ja, Vater, ich habe mir bereits einen Stundenplan für das erste Semester zurecht- elegt. „So ist's recht." Onkel Wilhelm warf ihr einen schnellen llick zu, aber sie sah ihn ganz unbefangen ichelnd an. Da zuckte er die Achseln und rzählte weiter. den. Eine Eintrittspreiserhöhung findet dadurch nicht statt. — Maskenzwang besteht keiner. Tischbestellungen bei Meihl (Cafe oder Kondi. torei). Dirndlkostüm oder Trachten nicht er wünscht. Zutritt haben nur Geladene. SterbeWe und BesriibiM In Innsbruck starb

ist so ganz anders. Ist ja richtig, Geld hat er, aber —" „Du, ob das wirklich richtig ist, daß so eine Sekretärin fünfhundert Mark ver dient?" „Vielleicht! Aber was geht das uns an. Es war geradezu empörend, daß er nur einen Augenblick daran denken konnte, daß un sere Tochter. . „Ich glaube, er hat es gut gemeint." „Schön. Er ist eben trotz allem ein etwas abenteuerlicher Mensch geblieben. Gut, daß er morgen wieder abreist." „Du, wenn wir gehofft haben, daß er etwa zu Elses Studium was herausrückt

—" „Werde ihn gar nicht darum bitten. Ist gut, daß das Mädel sich nicht hat irre ma chen lassen. Hast du gesehen, was Wilhelm für ein Gesicht machte, als sie sagte, daß sie schon für das erste Semester sich Kollegs ausgesucht hat." „Schade." „Was ist schade?" „Du könntest es wirklich brauchen, daß du einmal ausspanntest." „Muß auch so gehen." Währenddessen lag Else wach in ihrem Bett, und es war ihr ganz merkwürdig zu Mute. Da hatte sie geglaubt, heut einen ganz unbeschwerten Freudentag zu verleben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 10
Date: 30.01.1929
Physical description: 10
über das Kapital geschrieben hat. Karl Marx war nur derjenige, der das Resümee gezogen hat aus all dem. wie sich die wirtschaftlichen und gesell schaftlichen Verhältnisse entwickelt haben und w.e sie sich in der Zukunft weitem entwickeln werden. Weiter hat Karl Marx gar nichts getan. Wer übt Diktatur? Und nun sehen w:r, daß da förmlich künstlich von seiten der He kj wehren herausgebracht wird tn Lester- reich gehe es nicht gegen den Sozialismus. sondern gegen den Marr smus. W:r wisien ganz ge u u. daß darunter

etwas ganz anderes zu verstehen ist. Sie werfen uns stän dig vor. daß wir die D ktatur des Prole arrars. d:e Dik tatur der Arbeiterklasse haben wollen. Sie berufen sich dabei immer wieder aus das Linzer Parteiprogramm, das bei jeder Gelegenheit mit Fle ß falsch ausgelegt und ver dreht wird, und Sie wollen damit beweisen, daß die Ar beiterklasse in diesem Staate nichts anderes wolle, als die Sozialdemokratie. Diktatur über die anderen Bevölkerungsschichten. Hat denn das Bürgertum rn diesem Staate

, daß der Marxis mus rn Lesterreich jene Macht sei, die alles mit Partei- Politik durchsetze. Gerade der Herr Dr. Steidle hat am allerwenigsten Ursache, sich darüber so sehr aufzuhalten. Er ist mit vielen anderen einer derjenigen, die seinerzeit den Mund für dre Entpolitisierung der Wehrmacht, der öffentlichen Exekutive, sehr weit aufgemacht haben. Wir wisien noch ganz genau, rn wie vielen Reden und in wel cher Form er immer wieder dagegen aufgetreten ist. daß die Sozialdemokraten m der Wehrmacht

, rn der Exekutive zu viel Einfluß hätten; dieser Einfluß müsie beseitigt, mit dem „roten Terror" in der Wehrmacht und der öffent lichen Exekutive müsie aufgeräumt werden. Nun sind seit her Jahre verflosien und wir sehen ein ganz geändertes Bild. Das paßt dem Herrn Tr. Steidle besser und heute hören wir ihn nicht mehr gegen den schwarzen T e r-- r o r schreien, der in der Wehrmacht und in der öffent lichen Exekutive vorherrscht. Das sind nicht nur unsere Meinungen. Sie wissen ganz genau, daß auch andere Kreise

im Staate sind, d e sehr wohl die Politisierung der .. Wehrmacht in Ihrem Sinne erkennen und dagegen auf- treten. Die „staatserhaltenden" Parteien. Der Herr Tr. Steidle hat weiters erwähnt, daß die marxistische Partei rn Lesterrerch. bei der hohe Funktio näre sich gegen den Staat ausgesprochen hätten, ganz un möglich in der Lage fein könne, an dem Aufbau des Staa tes mitzuwirken. Man könnte dagegen sehr vieles anfüh ren. ich will aber nur e netz herausgre fen. Gerade die Funktionäre der Mehrheitspartel

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Alpenländer-Bote
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Page 4 of 14
Date: 28.04.1929
Physical description: 14
Felsen spalt, der bei Jesu Tod ganz Golgatha in zwei Teile auseinander gerissen hat. Die Spalte reicht durch die ganze Schädelstätte bis hinab in die sogenannte Adams kapelle und von dort noch unbekannt tief in die Erde hinein. In dieser Kapelle, die in die kompakte Fels masse Golgathas Hineingetrieben ist, fand man in einer schon ursprünglich vorhandenen kleinen Höhle einen menschlichen Schädel, und zwar ganz in der Nähe des großen Spaltes. Da bildete sich die fromme Legende: hier sei das Grab Adams

Kapellendecke. Mehrere bunte Ampeln werfen einen traulichen, wehmütigen Schimmer um die ehrwürdige Leidensstätte. Leider befindet sich dieser Altar ganz in den Händen der Griechen. Die katholischen Prie ster dürfen hier nicht die yl. Messe lesen, hier, wo der gekreuzigte Gottkönig sein erstes blutvolles Meßopfer dargebracht hat. Wir beugen den Nacken und küssen die Rundung, die den Kreuzstamm Christi umschmiegt hat. Hier hing Christus 'drei Stunden lang am Kreuze mit ausgerenkten Gliedern und ausgebluteten

der Altar der 13. Station gebaut. Er trägt das viel bekannte, in vielen Kirchen nachkopierte Bild der Schmerzensmutter von Golgatha. Dieser kleine, aber recht anziehende Altar ist ganz im Besitz der Fran ziskaner. Hier konnte ich die hl. Messe vom Schmer- zensfreitag lesen. Hier stand Maria unter dem Kreuze, eine leidverzehrre Heldenmutter. Hier ward sie durch Jesus letztes Vermächtnis dem Lieblingsjünger Johan nes anvertraut. Hier saß sie auf dem blutigen Tteine und trug auf dem Schoße ihres Sohnes

. 5 Meter breit und hoch). Auf den ersten Blick bietet die Kapelle einen massigen Eindruck. Jedoch sieht man schon bald, daß an diesem Baue vieles nicht stimmt, sehr schadhaft und unwürdig ist. Beim großen Dombrande blieb zwar das Heilige Grab auffallend fast ganz verschont. Die Griechen jedoch benützten die für sie günstige Gelegenheit zur Einmischung. Sie bra chen den alten schönen Bau fast ganz ab und stellten einen Neubau her, der dem ursprünglichen gewaltig nachsteht. Oben setzten sie auf das Grab

eine plumpe Galerie und mitten darinnen eine zwiebelartige Kup pel. Was heute an Schmuck und Zier zu sehen ist, ist ganz ordinäre, fabrik-mäßige Arbeit und hat keinen künstlerischen Wert. Durch eine schmale Türe betre ten wir das Innere. Zuerst kommen wir in die soge nannte Engelskapelle, wo in einer schulterhohen Säule ein Stück vom Steine eingelassen ist, der vor die Türe des Grabes gewälzt war. und wo die Engel den Frauen am Ostersonntag die Auferstehungsbotschaft verkündet haben. Von der Decke hängen

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Innsbrucker Zeitung
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Page 11 of 12
Date: 27.04.1935
Physical description: 12
kann, daß sich die S t r a ß e n k l e i d e r gegenüber dem letzten Jahre kaum verändert haben, da sie nach wie vor an der glatten geraden Silhouette fest- halten. während die Nachmittags- und Abendkleider fast durchwegs ganz lang sind. Neu ist auch der weite Rock, der vorn gewöhnlich etwas kürzer ist als hinten. Von Stoffen dürften Taft, Organdy, Faille und später Leinen im Vordergrund stehen. Von den Dessins werden Tupfen in den verschiedensten Farben und Anordnungen favorisiert. Auf manchen Ttofsen sieht man einen Teil des Firmaments mit feinen

entsteht. Das H u t g e s ch ä f t bleibt weiterhin lebhaft. Vor läufig herrscht der Bretonnetyp. der Hut mit aufge schlagenem Rand, vor, wobei das T o q u e Favorit ist. Fast bei allen Hüten ist ein Schleier zu finden. Auch die Nachfrage nach Herrenhüten hat sich gebes sert. Ein lichtes Grün scheint im Vordergrund zu stehen, daneben braune und graue Töne. Touristen kaufen hauptsächlich die zusammenrollbaren Loden hüte mit ganz schmalem Band. Die Krempen der Hüte, die etwas schmäler

der Seele Mariens. Mit poetischer Farbigkeit malt er die ganze Fülle der in ihr geborgenen Schönheit, die wunderbare Herrlichkeit der Madonnenseele. Maria ist die Heilige in höchster Vollendung. Keine Einseitigkeit, keine Dissonanz begegnet uns in diesem Seelenleben: ganz Mensch, ganz Frau, ganz Iungsrau, ganz Mutter, ganz Braut, ganz priesterin, ganz Hostie Jesu. Sie RoWkkiMMiwImiM fit Lesung und Predigt 2. Auflage! Don Dr. Donatus Haugg. 188 Seiten mit far bigem Schuhumschlag. Kart. L 4.93, RM. 2.80

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Der Südtiroler
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Page 56 of 89
Date: 01.08.1937
Physical description: 89
hat dann wieder eine besondere Bedeutung. „Thuma g'heart den Tag umma“; heißt's im Pustertal und in diese: längsten Nacht ist das Keraustreten und Wirken der Geister der Toten ganz besonders lebendig. Freilich sind die alten Bräuche seht vielfach verschwunden. Aber eine gewisse Besonderheit hastet diesem Tage noch immer an. Um Thomas sind auch in den meisten Orten Südtirols die groben Weihnachtsmärkte Fleißig eiten die Leute in dieser Zeit zum „Goldenen Amt", dem Rorate in der Früh, wo vielfach noch alte wundervolle Lieder

Jahrzehnten war es in vielen Tälern allgemeiner Brauch, am Morgen des Keiligen Abends ohne Frühstück zu bleiben. Dafür kommt dann später eine reichlichere Mahlzeit, die im Pustertal das heilige Mahl ge nannt wird. Dazu werden im Pustertal wie im Eisacktal Arme einge laden und reichlich bewirtet. Ganz merkwürdig berührt es uns, wenn wir Aufzeichnungen Über Die Speisenfolge bei diesem Mahl in die Kände bekommen; es kehren meistens gerade solche Gerichte wieder, welche schon beim altgerman,scheu Totenkult

Festzeit, bis Weihnachten ganz vorbei ist. Am Keiligen Abend selbst wird vielfach das ganze Kaus bis in die letzten Winkel ausgeräuchert. Zn der Stube ist die Krippe aufgerichtet worden, oder wo eine Krippe fehlt, wenigstens ein Kausaltar. auf dem alle Keiligtümer des Kaufes einen Platz finden So wird die Stube für die ganze Weihnachtszeit zum Gottes raum, den die Leute nur mit Ehrfurcht betreten. All das festliche Essen mit seinen verschiedenen Bräu chen ist ohne Zweifel ein Überbleibsel

gehalten. Im Pustertat stellt man einen großen Korb vor dem Speisgitter auf und da hinein geben die Bäurinnen einen frischgebackenen Brotlaib Und wie wundersam ist es, wenn in Tilliach nur die Kirten, diesen Opfergang gehen dürfen und Wolle zum Altar bringen. Nach dem Gottesdienst wandert alles heim; ist die Christnacht klar, so gilt dies als gutes Vorzeichen für die kommende Keuernte. „Lichte Metten, dunkle Städel, Dunkle Metten, Lichte Städel". Die Nacht selbst hat etwas ganz besonderes

. In der Christnacht kann man auch den Teufet bannen, kann Schätze heben, wirksame Wünschel ruten schneiden, durch Bleigießen alleruand erfahren und wahrend des Mitternachtsgottesdienstes das Vieh im Stall reden hören; wenn aber der Lauscher bis zum letzten Läuten nicht vor die Tür geht, so wird er zerrissen. Ganz besonderen Ausdruck findet das Geheimnis der Weih- nachtsnacht im Volkslied. Das uralte Lied „In dulci judilo. nun singet und seid froh, denn unseres Kerzens Wonne liegt im praesepio" ist bei uns schon

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Der Arbeiter
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Page 3 of 10
Date: 25.05.1927
Physical description: 10
Staatsministerium hat die Personal- abbauverordnung von 1926 mit sofortiger Wirksam keit aufgehoben. Zur weiteren Verminderung der Be- Wie ich gefangen wurde. Das Unglück der 2. Tiroler Kaiserjäger. Don Nationalrat Dr. Karl D r e x e L (Fortsetzung.) Der rasche Tod. .Herr Feldkurat," fragt der Zugssührer, wissen Sie, wie wir eigentlich hier stehen?" Selbst hoffend, zum Teil es glaubend, antworte ich ihm in ganz zuversichtlichem Ton: ..Wir sind an der Spitze der Division aus die Russen gesto ßen

: die anderen Regimenter kommen hinter uns nach; wir müssen also trachten, die Russen hier festzuhalten, bis die anderen da sind, und dann werden wir losgehen." Ein Kanonenschuß; es mutz ganz nahe sein, die Erde unter uns bebt, als ob das Geschoß ganz in der Nähe einge schlagen hätte, und gleich noch einer; da sehen wir auch schon ganz nahe den Rauch, vielleicht dreihundert Schritte rechts von uns. „Schauen Sie, Herr Feldkurat, gleich vor uns ist ein fri scher Distanzblock; die Russen empfangen uns gut vorbe reitet

." Drei Schritte vor uns liegt ein Unferiger ganz ungedeckt auf dem flachen Boden; ein paarmal schon schaute er zurück und jetzt springt er auf und kommt zu uns ;als Dritter neben mir schließt er an. Wie ich eine Viertelstunde später einmal hinüberschau, sehe ich, daß er tot ist. Ein Kopfschuß hat so rasch sein Leben vernichtet, daß nicht einmal sein Nachbar es merkte und erst durch mich darauf aufmerksam wurde. Ich sage das den anderen und mahne sie zur Vorsicht. ..Vielleicht bleiben

aber auch wir hier; macht einen guten Gedanken und denkt an den Herrgott." Und dann beten wir miteinander ein Ave Maria. Kräftige Männerstimmen, kein Zittern dabei. „Gegrüßt seist du, Maria . . ., bitt für uns, jetzt und in der Stunde unseres Absterbens." ^Ich selbst war auf eine Kugel ganz gefaßt; hatte nur eine 2orge, sie könnte vielleicht den Kops nur streifen oder das DR. OETKER'S amtenzahl sollen freiwerdende Posten nur dann wie der besetzt werden, wenn es sich als unumgängliche Notwendigkeit erweist

auch bis zu uns; eine neue Gefahr; wir liegen so nahe vor dem Feinde, daß dies auf weite Distanz ganz unvermeidlich ist. So ballen wir unsere Wetterkragen über dem Kopse zusammen, um uns einigermaßen zu schützen. „Ist ein Vorarlberger hier," frage ich meine Kameraden. „Jawohl," sagt einer, „ich bin von Hörbranz." „Wenn ich hier liegenbliebe und du nach Hause kommst, dann sei so gut und sage dem Bürgermeister Luger in Dornbirn, wo ich gefallen sei und daß ich ihm und den Meinen den letz ten Gruß sende!" „Und rvenn

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