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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 22.08.1908
Physical description: 16
zu seinen Verwandten her und be sucht mich dann jedesmal. Ich habe ihn recht gern, er ist ein aufgewecktes und doch bescheidenes Bürschel, bei ihm gilt der alte Bauer wegen der Erfahrungen immer noch etwas. Heute, wie er gekommen ist, ist er mir aber ganz eigentümlich vorgekommen, er ist verlegen gewesen und hat mit der Sprache nicht recht herauswollen. Endlich ist er herausgeplatzt und hat gesagt: „Du, ich hätte eine Bitte, tätest Du mir nicht ein paar Akademikerhauslose ab kaufen?" Dann hat er mir erzählt

, weil er von seinem früheren Ort ver setzt ist worden; aber zu dem bin ich früher immer gegangen, wenn mir etwas im politischen Leben nicht ganz gestimmt hat. Es sind ja auch Sachen vor gekommen, die mir nicht ganz gefallen haben. Da hat sich mir dann im Innern so ein eigentümliches unruhiges Gefühl eingeschlichen, ich habe mich nicht ganz sicher gefühlt, ob ich am Ende nicht gar doch auf dem falschen Wege bin. Ich kann mich ganz genau gerade an die Sterzinger Versammlung und dann an Mareit erinnern. Damals

, werde ich mich nun wieder wenden. Daheim habe ich gesagt, ich muß fort auf einen Tag. Den nächsten Tag bin ich schon auf den Zug gesessen und habe auf der Fahrt nur eine Furcht gehabt, daß ich ihn am Ende nicht treffe. Aber es ist besser gegangen, als ich gefürchtet habe. Er war zu Hause. Ich habe angeklopft und bin hineingegangen. Der Pater schaut mich finster an und fragt: „Was willst?" Ich bin ganz erschrocken; denn so hat er mich nie empfangen. Kein „Grüß Gott!", nicht Niedersetzenmachen! Am liebsten wäre ich gleich

Studenten kommen ihre Lehrer massenweis, bei den katholischen sieht man kaum den einen oder den andern. Die Professoren nehmen sich auch bei diesen Festen der liberalen Studenten kein Blatt vorm Mund, Professor Wahrmund hat ganz öffent lich bei einer solchen Gelegenheit der liberalen Studenten erklärt, sie seien eigentlich die einzig voll berechtigten Studenten auf der Universität, man könne nie verlangen, daß die katholischen Studenten auf der Universität gleichberechtigt mit den liberalen wären

, die katholischen Studenten seien nur das Ungeziefer auf der Universität. Und siehst, der Professor, der so die liberalen Studenten gegen die katholischen Studenten aufhetzt, wird von unsrer Regierung zum Universitätsprofessor in Prag ernannt. Ganz falsch war, was in den Zeitungen stand, er sei plötzlich strafweise nach Prag versetzt worden, erstens ist die Ernennung nach Prag an und für sich eine Beförderung und dann hat er bis zum Juli, bis zum Schulschluß, in Innsbruck auf der Universität geprüft

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Tiroler Wastl
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Page 3 of 12
Date: 03.06.1900
Physical description: 12
hinter sich hab'n, dö z'begiahn sich ganz g'wiß alle anständigen Juden schameten, sag'n, aha! jeatzt hat der Wastl endlich Färb bekennt und sich als'Juden- knecht entpuppt! I aber sag's den gewiss'« Tröpf'n frisch weg in ihr ungewaschenes Maul eini, dass i niamandens Knecht bin und sein will, sondern es miar amol in Kopf g'setzt Han, ohne Rücksicht auf Parteien und Personen das zu vertreten und zu verfechten, was i für Recht halt. Die fortzuwachsende Zahl meiner Abnehmer beweist, dass trotz allem Parteig'schroa

die Leut, dö a selbstständige Moanung acht'n und imstand sein, a Sach ohne farbige Parteibrill'n zu betracht'n, no lang net ausg'storb'n sein sondern ganz im Gegen- theil grad durch den widerlich'n Parteiterrorismus von Tag zu Tag an Zahl zuuehmen, und alle die und noch viele andere, moan i, denk'n über den jüngst'« Froschmäusekriag in unserer Universität so wia i. Wer in Wahrheit a Freund der Freiheit ist, dear muass net lei sei oagene, sondern a dö von andere Leut schütz'n und vertheidig'n und ebenso

nachweis'n, dass es in ihnen den g'wiss'n Schnalzer than hat. Kurz und guat, i und ganz sicher a beträchtliche Anzahl von Menschen halt'n das Kesseltreib'n gegen den Assistenten Dr. Fuchs, ganz besonders aber unter den oben geschilderten Verhältniss'n, für an Ungerech tigkeit, und well i miar die ziemlich undankbare Auf gabe g'stellt Han, überall, wo i kann, dem Unrecht entgegen zu tret'n, Han i 's als Vertreter von oan Thoal der öffentlichen Meinung für meine Pflicht er achtet, offen meine Moanung

zu sag'n, ganz gleich, ob's miar irtzt was nutzt oder schadet. Nachtrag. Im letzt'n Augenblick wird miar aus absolut zuaverlässiger Duelle mitgetheilt, dass der Dr. Fuchs net amal a Jud ist. Sein Großvater war zwar oaner, aber schon seine Eltern hab'n sich tauf'n lass'n. Er selber ist Protestant, seine G'schwister sein Katholik'n. Allerhand aus'm Tand. (In der Firmwoche) biat'n die Straß'n und Gass'n der Stadt, in der die Firmlinge in funlel- nagelnuin G'wandl an der Hand ihrer Göth'n mit erstaunt'n

schlecht'n verschließnen G'wandl neb'n seinen blitzblank'n Mitschüalern voll brennender Scham zur heilig'n Handlung geaht, zum erstenmal zur bittern Erkenntnis, dass a großer, großer, weit klaffender Unterschied ist zwisch'n arm und reich, dear sich nia ausfüll'n wird, und so manches junge Menschenkind woant grad an den Tag seine allererst'« bitteren Thränen, dö nimmer ganz vertrocknen, bis die Aeugeln, dö no z' morgets ban Aufstiahn freudig glanzt hab'n, nach an Leben voller harter Arbeit brech'n

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Tiroler Wastl
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Page 7 of 12
Date: 25.02.1912
Physical description: 12
natürlich nie merken lassen darf, ist so ein maskierendes Wort jetzt auch schon dann zur Hand, wo es ganz bestimmte Begriffe zu verhüllen und sie zu etwas anderen umzulügen gilt. Die maßkrügelnde und tonange bende Bürgerschaft hat sich nämlich sozusagen erst post festum daran erinnert, daß es denn doch wohl eminent schicklich wäre, den scheidenden Kaiserjägern, die seit sage und schreibe 97 Jahren hier in Gar nison gelegen sind und die Bürger mit so manchem schönen Fest erfreut

zu geben, was wesentlich dazu beitrug, die Anhänger der neuen Lehre nicht nur rasch zu mehren sondern mit einem doppelten Fanatismus zu erfüllen. Da die an der Prager Universität studierenden Bayern und Sach sen dem Papsttum treu blieben, nahin der religiöse Gegensatz frühzeitig einen ausgesprochen nationa len Charakter an. Die Universität war zu jener Zeit noch ganz in den Händen der Deutschen, und die Tschechen darum von allen Aemtern ari^ der selben ausgeschlossen. Der erste Ansturm der Tsche chen

richtete sich darum gegen die verhaßte deutsche Universität. König Wenzel, der selbst im Herzen Tscheche war, befahl im Jänner 1409, daß von nun an bei allen Abstimmungen i«n akade mischen Senate die Tschechen drei^ die andern Nationen zusammen aber nur eine stimme haben sollten. Damit war die von Kaiser Karl l \. ge gründete deutsche Universität in eine tschechische ver wandelt. Dieser König blieb aber trotzdem ein deut scher Kurfürst und Böhmen ein deutsches Kurland. Keine Hand rührte sich in ganz

Deutschland gegen diese empörende Vergewaltigung ^einer deutschen Universität, ebenso wenig wie im Jahre 1882, wo sich dies schmähliche Schauspiel wiederholen sollte. Schon im Mai 1409 verließen 20.000 deutsche Hochschüler mit ihren Professoren die feindliche Stadt, um sich in Leipzig niederzulassen, wo ihnen Kurfürst Friedrich der Streitbare sofort eine neue deutsche Hochschule errichtete. Die ganz ausgespro chen deutschfeindliche Färbung, welche die hussi- tische Bewegung gleich von allein Anfang

an ange- nommen hatte, ließ den kirchenreformatorischen Cha rakter derselben ganz vergessen und man erbitterte sich in Deutschland gegen den nationalen Erzfeind Huß dermaßen, daß inan nun auch von seinen ge gen die Mißwirtschaft der Papstkirche gerichteten Lehren nichts «nehr wissen wollte. Die Kirche ihrer seits haßte in ihm den gefährlichen Neuerer und Feind ihrer Herrschaft über die Seelen, während sie gegen seinen Deutschenhaß gar nichts cinzu- wenden gehabt hätte. Ganz besonders wütend war «nan

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Tiroler Wastl
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Page 5 of 12
Date: 07.06.1908
Physical description: 12
Sturme eroberte. Dieses Lob gleicht einem boshaften Spott, wie ein 'faules Ei dem anderen und es ist doch ganz wirklich und wahrhaftig traurig, das; ein Blatt, das in allen Kunstfragen den Ton angeben will, einen derartigen stupenden Stumpfsinn aufnimmt und ganz ernsthaft mit dem Schlagwort „Theater "überschreibt, und dies unfreiwillige Durcheinander von himmelhohen Lob und bittersten Spott damit als eine Kunstkritik bezeichnet. Oh, Anna Czillagg, mit deinen 185 Kilo meter langen Riesen

etwas getan, niemand will was getan haben, und niemand will was tuan oder net tu an, damit 's hinter her net heißt, der 'und der hat das oder das getan, oder dies oder jenes lassen wollen. Wenn sichs um Tun oder Lassen pon Abgeordneten handeln tat, wäre heut das letztere schon von irgend einer Seile geschehen, aber bei den Studenten weiß niemand ganz gewiß, wie er daran ist, und darum haltet jeder seinen Mantel gerollt, um ihn, wenn der Wind sich amal endgiltig ein stellen sollt, nach jeder Richtung

ist, wird schon ein anderer beauftragt, den Frackversilberer am Eingang der Judengasse abzu passen, um beit Wert und die weitere Brauchbarkeit des warmen Kleidungsstückes noch einmal abzuschätzen und vor allen Dingen abzuwarten, ob die Studenten uuc Studenten handeln oder aber wie Abgeordnete Um fallen werden. Davon, und nur ganz allein davon, hängt jetzt das Schicksal der Universitäten für die nächste Zeit ab. Bleiben "die Studenten standhaft, darin muß die Regierung sich ihnen zu und von den Pfaffen

abwenden, denn wenn Oesterreich auch die Urheimat verwirklichter Unmöglichkeiten ist, muß marr es einst weilen bis auf Weiteres doch für eine absolute Unmög lichkeit halten, daß ein moderner Großstaat seinen Uni versitätsbetrieb einer handvoll revolutionärer Pfaffen wegen für wer weiß 'wie lange einstellt. Das kann für acht oder vierzehn Tage, ja auch wohl für ein Semester geschehen, nie urrd nimmer aber für länger, rveil das selbst für Oesterreich ganz u. gar unmöglich ist. An der Standhaftigkeit

durchsuchung zu sein, denn sie überragt an Lächerlich keit den berühmten babylonischen Turm iroch ganz be deutend, weil sie einen Advokaten ,den besagten Dr. Troyer, zum Urheber hat. Meine Leser werden sich vielleicht erinnerrr, daß der famose Staatsbahnbeamte, der sich auf so merkwürdige Weise zum Vater ge macht hat ,aber hinterher vorn Zahlen itir wissen will, unter anderen auch damit sich aus der Schlirrge

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Alpenländer-Bote
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Page 2 of 16
Date: 23.09.1934
Physical description: 16
mir mein reichsdeutscher Freund zu, aber er meinte, die Nazi würden in Oesterreich eine solche Mehrheit erlangen, daß die anderen Parteien nicht mehr in Betracht kämen. Ich warnte vor Uebersckät- zung der eigenen Stärke und machte aufmerksam, daß auch Hitler nicht die Mehrheit errang, selbst als er schon Reichskanzler war. Dies war dem Herrn aus Deutschland etwas ganz Neues, und er wollte es nicht glauben, bis er es in dem neuesten Nazilexikon, dem Knaur von 1934, selber sah. Dort liest man auf Seite 1171

hatten also die Nationalsozialisten ganz knapp die Mehrheit, mit den verbündeten Deutschnationalen hatten sie 60,24 Prozent, also noch nicht die erforderliche Zweidrittel mehrheit, um Verfassungsänderungen durchzuführen. Durch die Konkördatsverhandlungen gewann man je doch Zentrum und Bayrische Volkspartei, dem Ermäch tigungsgesetz zuzustimmen. Diese Parteien vertraten jetzt 16,27 Prozent der Abgeordneten, und so waren 76,51 Prozent der Stimmen, also eine Dreiviertelmehr heit gesichert. Wären die Kommunisten nicht ausge

schlossen worden, so wären 66,87 Prozent der Stimmen gesichert gewesen, also die erforderliche Zweidrittel mehrheit, wenn auch sehr knapp. Ohne den Zufall des Reichstagsbrandes wäre es also nur mit ganz knapper Mehrheit zum heutigen Naziregime gekommen. Da man auf solche Zufälle aber nicht bauen kann, so wäre eine Wahl für Oesterreich etwas sehr Gewagtes, es ent stünde ganz sicher wieder die alte Parteienwirtschaft, die bei der heutigen Weltkrise überhaupt nicht mehr tragbar wäre. Mein reichsdeutscher

Freund war ganz überrascht von diesen Zahlen, es blieb ihm jedoch nichts übrig, als sie zu glauben. Daß es so knapp gegangen war bei den Wahlen, hatte er in der Hitlerbegeisterung ganz übersehen. Daß die seitherigen Wahlen mit den frühe ren Reichstagswahlen nicht verglichen werden können, gab er gerne zu, und er meinte schließlich selber, die österreichische Regierung habe ganz recht, daß sie keine Parlamentswahlen mehr zulasse. 5« Groschen Stücke Die alten 50-Groschen-Stücke, die oft genug Verwir

rung angerichtet haben, werden langsam verschwinden. Es werden keine solchen mehr geprägt, sondern ganz neue, die zwar gleich groß sind wie die jetzigen, aber auf beiden Seiten die Ziffer 50 tragen, so daß sie doch nicht mehr so leicht mit den Schillingstücken zu ver wechseln sind. (in Münchener Stimmung) Fuctt: „Florentiner Marsch" 5 1.26 Gounod (Lach): Lekanntes „Ave Maria!" .... 5 -.90 Gruben „Die alte Uhr." Wunderschönes Wiener Lied . 8 126 Ivanovlci: „Donauwellen-Walzer" S -.90 Komzal

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Tiroler Wastl
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Page 4 of 12
Date: 17.07.1904
Physical description: 12
stinkt. €i, en €i, ei; €i, ei! So und erst die nationalen Eier der „Tiroler Stimmen". Dö heben net amal recht 's Legen. Bei den Studenten krawallen, wia die Sprngger nia lieber g'les'n haben, als von der Ruchlosigkeit der Welschen, haben die ,,Stimmen" den Lesern zu liab a' oans anßerdruckt und in der Hoffnung, daß auf sie eh niamand acht gibt, ganz keck und ohne nur an Schatten von an Beweis die Behauptung anfg'stcllt, daß erstens koa Möglichkeit gewesen ist, an welschen Professor

unbegründet ist. Dö höchst z'widere Erklärung haben die edlen ,,Stimmen" für Gott, Kaiser und Vater land net unbeachtet unter den Tisch werfen können, und so haben sie sich, jedenfalls im Namen Gottes, damit g'Holsen, daß sie dö vom Professor Dr. Lanza unterschriebene, in der Jch-Form abg'faßte Erklärung ganz oansach gfälsilht haben, und zwar dadurch, daß sie in den Satz ,,Diese Anklage ist absolut unbegründet" a paar Worte eing'schoben haben, so daß es nachher g'hoaßen hat: ,.Diese Anklage ist, so weit

es mich angeht, absolut unbegründet". Das ist beim Um stand, als die ,.Stimmen" die Unterschrift des Pro fessors ganz kalt unter der eigenmächtig abgeänderten Erklärung stiahn g'lassen haben, a regelrechte, nackte Fälschung, und zwar ganz a perfide, weil dadurch der unterschriebene welsche Professor dö gegen seine Kollegen erhobene, schwere Beschuldigung quasi gelten lassen und nur seine Person davon ausgenommen hätt. Dö an die neue Erklärung Lanza's angefügte Be hauptung der ,,Stimmen": „Nun, die Auftritte

haben einmal stattgefunden, ob 8ub oder sine auspieiis ändert an der Sache wenig" schafft dv Fälschung net nur uet aus der Welt, sondern ist vielmehr a neue Dummheit und Perfiditüt der ,,Stimmen", denn es ist durchaus net Wurst, ob die Krawalle von den Studenten oder von den Pro fessoren ausgangen sein. Das sieh sogar i ein, obwohl i nur an oanfache Oebstlerin bin, und darum wird's mir vielleicht erlaubt sein, den ,,Stimmen" den guaten Rat zu geben, das Legen nationaler Eier ganz bleiben zu lassen, denn wia man sieht

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 18
Date: 15.02.1908
Physical description: 18
. Es war also zu erwarten, daß nlnftighin, wenn die Jungen am Ruder sind, deren Kandidaten in öffentlichen Wählerversammlungen sich den Wählern vorstellen ihr Programm entwickeln, Stellung zu den einzelnen Fragen und die Wünsche ihrer Wähler entgegen nehmen werden, -v^n Wirklichkeit schaut aber die Sache ganz anders aus. Die Kandidaten wollen nicht recht heraus, es schaut gerade so aus, als ob sich jeder schämen late, christlichsozialer Kandidat zu sein, oder als ob man das Tageslicht fürchten täte. Das netteste

Kandidaten was gutes wird, weil dann wieder ein paar Stellen mehr frei werden und dann bald jeder Schreier Aussicht hat, Abgeordneter zu werden, sondern es sollte doch auch für die Allgemeinheit was Rechtes werden. Die Stabiler, wie die Bauern, freuen sich auf die Wahlreform, da wäre ich nun neugierig, wie sich die Kandidaten dazu stellen. Die Innsbrucker erklären, das Ver st ältniß der Abgeordneten der Landgemeinden und der Städter muß ein ganz anderes werden, die Städter müssen verhältnißmäßig

im zu künftigen Landtage viel mehr Abgeordnete be kommen. Da möchte ich nun die ganz einfache Frage an den Kandidaten stellen, wie er sich zur Wahlresorm stellen wird. Wird er für eine neue Landeswahlordnung stimmen, bei der das Ver hältnis der Abgeordnetenzahl für den Bauern un günstiger wird oder nicht? Die Frage ist so ein fach, daß die Antwort ja ganz leicht ist: ja oder nein. Aber noch ganz andere Aufgaben, als Ver sorgung der Diätenschinder, harren auf den neuen Tiroler Landtag

. Bis nun hat man auf Religion und unsere heilige Kirche in Tirol noch etwas gegeben, ja bis nun war es das höchste und wenn sich Tirol alles besudeln, alles nehmen ließ, für dies sein höchstes Gut, ist es jederzeit eingetreten, das war ihm unantastbar. Jetzt erst, unter der ch riftlich sozialen Regierung, gehen ganz eigentümliche Dinge vor. Ein k. k. Staatsbeamter, der Professor Dr. Wahrmund, hat die Lehren unserer katholischen Kirche in einer öffentlichen Versammlung, vor tausenden von Zuhörern, in Innsbruck

ist, derselbe, der von allen christlichsozialen Blättern bis in den Himmel erhoben wurde. Als sich dann der Seelsorger von Innsbruck und der Landeshauptmann bei der Negierung beschwerten, wurden sie mit schönen Worten abgespeift. Der Herr Statthalter mag sich gedacht haben, seid ja Konservative, das Land Tirol aber ist christlich sozial und der Partei des Theologieprofessors Schöpfer scheint die Sache ganz gleich zu sein. Die Aeußerungen des Prof. Wahrmund 4 waren derart, daß es sogar den anständigen Liberalen

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Tiroler Wastl
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Page 5 of 16
Date: 10.04.1910
Physical description: 16
nehmen sollten, daß konnte und wollte er nicht recht glauben. Er sollte aber bald eines Besseren belehrt werden. Ter,Geklagte bestreitet Mar, daß er es sei, der dieses Gerücht ausgesprengt hat. „Aber", meint er ganz ernsthast und naiv, „daß die Schmied-Liesl ein Gschrattelmensch ist, ist bekannt. Mir könnt's nicht einsallen, sie in den Dienst zu nehmen!" Und der Zeuge Pelzbauer weiß auch«, daß die Liesl ecu Gschrat- telmensch und vom Teufel besessen ist. Er hat beim Fenster

, denn wenn wir an menschlichen Geschöpfen christka tholischer Verblödung auch wahrlich köan Mangel haben, gibts in ganz Tirol ganz gewiß koan Hof und noch viel weniger an geschlossenen Ort, wo so was wär, und darum werden die immergrünen Steiermärker schon erlauben müssen, daß wir ihnen den gewissen Revolver, mit dem dessen rechtmäßiger Inhaber jeden dümmeren ungestraft niederschießen darf, hiemit feierlich abtreten, mit der ausdrücklichen Bemerkung, daß wir vor dem wirklich gerechten Richter, der das freisprechende Urteil

gefällt und damit die Pfaffen verurteilt hat, alle .Hochachtung haben. Der letzte „UlaTtl“ bat den lefuwütericben ro gründlich die Rede verschlagen. daß sie sich dagegen mit köan Wörtl zur Wehr zu setzen getraut haben, und zwar weder in den „Stim men" noch im „Anzeiger". Das kann in Anbetracht dessen, daß ihnen unter Anführung ganz bestimmter Tatsachen kein geringeres Verbrechen als das eines qua lifizierten Menschenraubes vorgeworfen worden ist, kaum anders als ein stummes Geständnis ausgelegt

, und so viel Gulden sind notwendig, um den Buben 8 Jahre Gymnasium und nachher 4 Jahre die Universität besuchen zu lassen, damit er dann, ganz wie er will, entweder an ordentlicher Geist licher oder sonst was werden kann. Die Forderung ist bei der Armut der Eltern und der Bresthaftigkeit der Schwester des geraubten Buben ebenso billig als gerecht, und drum wird voll ihr net lugg glassen wer den, bis sie bei Heller und Pfennig erfüllt ist, und gsagt ist bei mir so viel wie gschworen. Die Schweizer

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 07.05.1931
Physical description: 16
. Wir wollen nun die Frage, ob wir in Oesterreich zu viel Beamte haben oder nicht, ganz aus dem Spiele -seU ft«'mit der GehMsfraz« eigentlich nichts zu nr;> hat, sondern uns nur einmal mit der Frage beschäf tigen, ob unsere Beamten zu wenig oder entsprechend oder übermäßig bezahlt sind. Dabei werden wir uns an bestimmte Richtlinien halten müssen, welche als bestim mend angesehen werden müssen. Heuer sind es vierzig Jahre, seitdem der große Papst Leo XIII. seine berühmte Enzyklika Ksrura novarum erlassen

sich nach der Qualität der Arbeit und nach der Verantwortung richtet, die mit einem Amte verbunden ist. Eine Arbeit, welche sozusagen von jedermann verrichtet werden kann, ist selbstverständlich nicht so hoch zu werten, wie die Arbeit, zu der es ganz bestimmte Fähigkeiten, ein größeres Wiffen und Erfah rung braucht. Der Beamte, der im „Einlauf" die Schrift- stücke, die an eine Behörde gelangen, sortiert, registriert und mit einer Einlaufnummer versieht, hat gewiß auch seine bestimmte Arbeit, die für eine geordnete

Führung der Geschäfte unerläßlich ist, aber kein Mensch wird be haupten wollen, daß dazu besondere Fähigkeiten und ein größeres Wissen erforderlich ist. Trotzdem aber hat er Anspruch auf einen gerechten Lohn, weil die Ar beit eben gemacht werden muß und die Arbeitskraft und Zeit eines Menschen ja auch voll und ganz in Anspruch nehmen kann. Auch die Verantwortung, die er zu tragen hat, ist natürlich nicht die gleiche wie die desjenigen, welcher über eine Eingabe zu entscheiden hat. Ein Staatsanwalt

und ein Richter, ein politischer Beamter oder sonstwie an besonders verantwortungsvoller Stelle stehender Beamter hat selbstverständlich eine ganz andere Verantwortung, als ein Gefangenenwärter oder eine Aufräumerin. Wenn nun diese letzteren Leute ohne jeden Zweifel einen gerechten Lohn beanspruchen dürfen, so ist anderseits auch ganz klar, daß derjenige, welcher .für seine Arbeit ein höheres Wissen üch aneignen mußte und eine größere Verantwortung trägt, auch höher entlohnt wer den muß

, die seiner Verwal tung anvertraut sind. Und noch etwas ist zu erwägen: Wenn ein Beamter nicht entsprechend bezahlt wird, so ist die Gefahr, daß er für „Handsalbe" zugänglich wird, nur allzu groß. Wer daher eine gerechte und unparteiische Amtsführung sichergestellt wissen will, muß den Beamten auch eine ihrer Stellung entsprechende Bezahlung zu billigen. Sonst bekommen wir batkanische Zustände, für die sich wohl jedermann bei uns bedanken würde. Wir könnten da mit ganz niedlichen Geschichtchen aufwarten

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 16.01.1936
Physical description: 16
und den Ort seiner Herkunft, ich bin auch da und dort auf verwegene Burschen gestoßen, die man trotz aller Schlauheit wieder eingefangen hat und die grauen hafte Schilderungen von den Erlebnissen auf ihrer Flucht gaben. Nie, nie aber habe ich auf meinen Kreuz- und Querzügen durch ganz Asien auf meinem Leidenswege bis ans Meer von einem glücklich Entkommenen erzählen ge hört, auch nicht auf meiner Rückreise, in Rußland nicht und nicht daheim. Bon den hunderten und aber hunderten Gefangenen, mit denen

Stadt gehört, hat Tomsk auch sein übles Viertel, die Tataren stadt, um welche die braven Bürger einen großen Bogen machen. Tomsk ist der Bildunasmittelpunkt von ganz Sibirien. Berühmt war seine Universität und seine vielen anderen Schulen. Durch seine Jndustrieprodukte versorgt Tomsk ganz Sibirien. Da gibt es Fabriken für Leder waren, für Zündhölzchen, Bierbrauereien und, ganz selbst verständlich, einen Haufen Schnapsbrennereien. Zu Tomsk gehört die Provinz gleichen Namens, eine von den vielen

eines Konzerns, der scheinbar mächtiger ist als die Bauern von ganz Oesterreich und ohne weiteres über den Kopf der Negierung hinweg den Fett preis erhöhen kann. (Fortsetzung folgt.) Siroler MerndunD und And der Aroler 8lllO«nslW. 9 I ! ! lSchluß.) Dadurch ist einer nochmaligen Entgleisung und jedem Mißbrauch unserer bäuerlichen Jugendorganisation ein für allemal ein Riegel vorgeschoben. Die bäuerliche Jugend vereinigung kann sich nun in ihrer Tätigkeit wieder ganz und gar ihren hohen aber auch schweren

Ziel klarheit geschaffen werden. Denn wie im Großen so bedarf es auck zu gedeihlicher Arbeit im Kleinen eines ganz klar umschriebenen und auf das Gesamtziel hingeordneten Ar beitsplanes. Dle bäuerliche Jugendorganisation hat nun zwar wohl ihre Soßungen, in denen ihr Aufgabenkreis genau dargelegt ist. So manche der zur Mitarbeit Berufenen haben es aber bisher infolge der herrschenden Verworren heiten entweder nicht der Mühe wert gefunden, sich über das Wesen und die wahren Ziele und Aufgaben

erschüttert. Die moderne Zeit Ynit all ihren großartigen, wissen schaftlichen und technischen Errungenschaften und dem ge änderten Geistesleben der Menschen hat auch in der bisher mehr oder weniger in sich abgeschlossenen und auf ganz eigenen Grundlagen und Lebensbedingungen beruhenden Welt des ländlichbäuerlichen Lebens große äußere und innere geistige Wandlungen hervorgerufen. Es ist nun zwar selbstverständlich und ganz in Ord nung, daß auch das Leben auf dem Lande eine zeitgemäße Wandlung mitgemacht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 11.12.1933
Physical description: 8
, welches unter der Führung der Verwaltungskom mission des staatlichen Milchausgleichfonds nunmehr ganz geschloffene Kreise bildet und kartellmäßig einfach keine billigere Butter abgeben darf. Es werden schwere Strafen (Pönale) darauf gelegt. Zurzeit sind zwar noch einige Bundesländer außerhalb dieses Kartells, darunter auch Tirol, aber all diese Länder bezw. Händler, die aus dem geschloffenen Gebiet Butter beziehen, müffen den Preis be zahlen und können sie daher auch nicht billiger abgeben. Wie lange wird's dauern

— und Tirol tut mit! War es nicht bei der Milchpreisbestimmung ganz genau so? Auch dort war Tirol anfänglich nicht eingeschloffen in die Wirk samkeit der Verordnungen und schließlich ist sie doch ge kommen, schwerer als anderswo! Das Kartell begründet diese Maßnahmen mit der merk würdigen Ausrede: „Um einer zwangsweisen Regelung aus dem Wege zu gehen", also um einer Verordnung auszu weichen. Der Butterhandel würde aber auch eine Verord nung nicht zu fürchten gehabt haben, denn eine Regelung

im Auslande finden können und hat in letzterer Zeit sogar noch ganz ansehnliche Gebiete verloren. Diese Aktion für die Landwirtschaft hat schwere Summen von Steuergeldern verschlungen, man hat riesige Summen an Ausfuhrprämien beigestellt, um österreichische Ware recht billig im Ausland auf den Markt zu werfen. Die . Antwort war: Kontingentierung unserer Waren im Auslände! Jetzt kommt unter dem Schutze staatlicher Kommissionen und mit Hilfe solchen Geldes der Jnlandfchutz. In einer Zeit so großer Not

haben. Der A. T. V. Schauturnen im Stadtsaal! In zwei Stunden einen UeberAick über die Leistungsfähigkeit unseres Arbeiter turnvereines geboten, läßt nur insgeheim vermuten, welch ungeheure Arbeit schon Wochen vorher notwendig war, um das Resultat dieser Mühe aufzuzeigen. Wir sind es ja schon gewohnt, daß das alljährliche Schauturnen im Stadtsaal ein ganz besonderes Ereignis ist. „Qualität" wie „Quan tität" stand ja immer auf gleicher Höhe. Auch das sams- . tägige Schauturnen war ein voller Erfolg, wenn diesmal auch gesagt

werden muß, daß die Leistungen einiger Ab teilungen sich etwas gesenkt haben. Die zahlreich erschienenen Gäste zollten den Vorfüh rungen reichen Beifall. Trotz des überaus guten Besuches wird der veranstaltende Verein um eine Auffüllung seiner 'Kaffe anderwärts besorgt sein müffen. Der Verein hat gegen hundert ganz bedeutend ermäßigte Eintrittskarten an seine arbeitslosen Mitglieder ausgegeben. Die technische -Organisation klappte vorzüglich und in rascher Reihenfolge wickelte sich das Programm

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 03.06.1923
Physical description: 8
ihrer Organisation gesammelt haben. Angekl.: Das war früher einmal, jetzt sind wir auseinander. Reinthaler trat dann plötzlich an den Richtertisch und begann im Flüsterton eindring lichst aus den Vorsitzenden einzureden. Richter: Treten Sie zu rück. Was Sie mir zu sagen haben, können Sie ganz laut sagen, wir haben keine Geheimnisse miteinander. Sie wollen also, daß ich die Verhandlung vertage, damit Sie sich einen Verteidiger neh men können. Das hätten Sie sich aber früher überlegen müssen, jetzt ist es zu spät

großen Nachdenkens. Schon aus diesen Gründen wäre mehr Zurück haltung notwendig. Die Behauptungen entsprechen aber auch nicht den Tatsachen. Zugegeben muß werden, daß das gestellte künstlerische Pro gramm nicht erreicht wurde und niemand hat dies offener und schmerzvoller bekannt als der Direktor selbst und der gemeinde- rätliche Ausschuß. Aber wer ehrlich und unbefangen urteilen kann, muß doch bekennen, daß nach übereinstimmender Kritik der Presse manche Vorstellung, auch objektiv gemessen, aus ganz

respektabler Höhe war und man bei den ungeheuren Schwierig keiten, die sich in dieser Saison auftürmten, billigerweise auch nicht viel mehr begehren konnte. Gewiß sind Fehler der Direk tion im Engagement und Repertoire begangen worden, aber ganz ausschließen wird man solche nie können, sie haben ihre fast un abwendbaren Gründe und ausschlaggebend für den Stand des Theaters sind diese angeblichen Fehler gewiß nicht gewesen. Die Schauspielaufführungen insbesondere waren durchwegs in Regie und Darstellung

erwiesen. Selbst wenn man ganz hervorragendes künstlerisch bringen könnte, würde dies nickt dauernd das Theater füllen und finanziell sanieren können. Die Gründe liegen tiefer und sind doch recht einfach zu ersehen. Tie heutige Wirtschaftslage zwingt einen großen Teil jener Kreise» für die das Theater traditionell und geistig Bedeutung hat, das selbe zu »neiden, trotzdem die Eintrittspreise im Durchschnitte nicht einmal ein Zehntel bis ein Fünftel des Goldfriedenspreises sind. Ein Teil derIntelligenz

in der guten Jahreszeit in der Touristik. Es ist leider erwiesen, daß selbst volkstümliche Vor stellungen, gegen die der Einwand der allzu hohen Preise gewiß nicht gemacht werden kann, und Uraniavorstellungen, also Bil dungsaufführungen oft sehr schlecht besucht waren, so daß im Gememderat die ganz unrichige Ansicht vorherrschend wurde, solche Vorstellungen gar nicht mehr geben zu lasten. Das wesentlichste ist aber, daß Innsbruck auch bei bewußter Aufklärung und Erziehung, bei größerem Interesse

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Tiroler Wastl
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Page 3 of 12
Date: 02.03.1902
Physical description: 12
Anschauung so tief im Preis gesunken ist, wie jetzt, ist es ganz natürlich, daß eine so glücklich betriebene diplomatische Schwimmkunst als abgeklärte Weisheit bewundert und beneidet wird. Allerhanö um an Grosch'n nud An Bugglkorb voll um an Zepf. i's Gymnasium in SPrugg) ist ba der letzten Gemeinderathssitzung arg herg'nommen worden. Ob dös die rechte Art ist, aso an Anstalt auf an an dern Weg z'bringen, sell möcht ich bezweifeln, und no mehr, ob dear nuie Weg wohl a' der bessere

durchg'schmissen wird, während die Pater-Gymnasien fast Alles durchlassen, kann beweisen, daß entweder der Lehr körper oder aber das Schüaler-Materiale nix nutz ist. Ist das Erstere der Fall, nachher darf man aso was net nur andeuten, sondern man mnaß es durch Angabe ganz bestimmter Thatsachen beweisen, aber selbst in dem Fall war no zn bedenken, ob man zur Besserung dear Sach net mindestens probe weis z'erst an andern Weg einschlagen soll, als den einer solchen Kundgebung in an öffentlicher Sitzung, deren

Verhandlung zum Gaudium der Buaben in allen Blättern steaht. Pädagogisch kann man aso a Vorgiah'n amal ganz g'wiß net hoaßen, denn das kann nur den Erfolg haben, daß der Lehrer a' no um den letzten Rest seiner Schualdiscipliu kommt, ohne dear an Unterricht ganz unmöglich ist. Cs ist wohl wahr, daß a jeder Lehrer dö Disciplin hat, dö er verdiant, aber wenn die Sach in dem Punkt bedauerlicher Weise stinken sollt, nachher darf man do net a' no Oel in's Feuer tragen, son dern soll trachten, die schlechten

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 12
Date: 08.11.1908
Physical description: 12
und damit eine nur un vollkommen begreiflichen Vorliebe für länger einge wurzelte Eseleien bekundet. Ob ein. Blatt vierzehn Tage oder vierhundert Jahre alt ist, bleibt sich für einen Artikel, der im jüngsten steht, doch gleich; das Alter des Blattes macht ihn net um a Haar besser, aber auch um koans schlechter, auch dann net, wenns durch vier Jahrhunderte der Dummheit gedient und ihm eines Tages ganz plötzlich der Knopf ausgeht. Dafür könnt der Herr Wahrmund schon darum ein Verständnis haben, weil es ihm ja sehr ähnlich

er gangen ist. Er hat in der Vollreife seiner geistigen Fähigkeiten als ausgewachsener und wohlgedokterter 'Universitätsprofessor der frommen Leo-Gesellschaft ge dient, und zwar sogar als Ausschußmitglied, und doch dient er jetzt quasi dem Belzebuben, wozu er sich erst ganz kürzlich eine neue ganz wirklich jugendliche Mei nung eingetan hat, auf die er augenscheinlich so stolz ist, daß er mit keinem noch so leisen Wort an seine frühere Meinung erinnert sein will. Wer seine eigene Jugend so liebt

gemeint hat. Die Kunde, daß er sei nen Junggesellenhaushalt hier nicht auflösen wolle, sollte wohl die Hoffnung zum grünen bringen, daß er seine afrikanische Federbeute vielleicht noch einmal ber- zeigen werde, allein der Innsbrucker Freisinn hat die Neugier nach den afrikanischen Federn durch das ihm bedeutend näher liegende schwarze Nesselhemd ganz und gar verloren, und man kann es ihm nicht verargen, wenn er sich dort kratzt, wo es ihm beißt, und für den Wahrmund, dem es in der augenscheinlich

, den von allen unseren Körperschaften unab lässig aber vergeblich verlangten Umbau unseres Süd- bahnhofes und der Universität in's Werk zu setzen, von sehr guten Eltern, wie man zu sagen pflegt, aber gegen die Verstaatlichung der Kohlenbergwerke ist das ein Spaß, der nicht einmal der Rede wert ist. So ein Versprechen kann ganz wirklich nur ein Christ lichsozialer seinen Wählern aufzutischen wagen, denn jede aridere Wählerversammlung müßte sich über so einen Wahlköder zu tot lachen. Hält er die gewiß wün schenswerte

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Tiroler Wastl
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Page 5 of 28
Date: 29.11.1908
Physical description: 28
die edelsten und besten Güter, die es hervorgebracht, ganz und gar vorenthält. Viele kennen z. B. Goethe und Schiller nicht einmal den: Namen nach, und nur ganz wenige wissen, was diese Namen für uns zu bedeuten haben. Das Wenige, es ist leider nur sehr, sehr wenig, was dem Volke von der deutschen Kunst bekannt geworden ist, das haben die Sozial demokraten ins Volk hinausgetragen, nicht aber jene, die von Nationalisnrus Wertriefen und uns Sozialde mokraten als Feinde des deutschen Volkes hinstellen möchten

, weil tvir es anderen Nationen nicht verwehren wollen, ihr Volk so zu lieben wie wir das unsere, für dessen Befreiung und Erhebung über alles Gemeine wir arbeiten." — Das ist ganz wirklich national ge sprochen, und der Beifallssturm, der sich darauf erhoben hat, hat bewiesen, wie diese wahrhaft menschlichen und deutschen Worte des alten wackeren Kämpen gewirkt haben. Gehet hin, Nationale aller Völker und tuet desgleichen, dann rvird aus den Universitäten net mehr geschossen werden. Die Rewtoertcbie&erei

und ihnen zu diesem Zwecke die Spalten der „Gardasee-Post" zu öffnen. (Anmerk, d. „Wastl": a) wer ist der neue Redakteur? (Ein Ve xierbild); b) wie gnädig! Werkmeister, Schutzpatron der Tiroler Schriftsteller und Literaten! ! !). Nach dem in der Zeit von meinen: Abhange als Schrift leiter der „Gardasee-Post" an: 15. April 1908 bis jetzt, wo ein neuer Redakteur des Blattes angeführt ivird kein anderer wirklicher Schriftleiter' deu: Blatte Vorstand, so kann das Lesepublikum auf die ganz un gerechtfertigte. Vermutung

verfallen, ich hätte jemals den heimischen Schriftstellern und Literaten die „Gar dasee-Post" versperrt gehalten, ein Vorwurf, der: ich gänzlich unbegründet energisch zurückweise. Ich er suche Sie somit auf Grund des § 19 des Preßgesetzes in Briefkasten der Nr. 48 Ihres geehrten Blattes an alle Mitarbeiter festzustellen: Es ist nicht wahr, daß Schriftsteller I. Heimfelfen jemals den heimischer: Schriftstellern oder Literaten die Publikation ihrer Arbeiten in der „Gardasee-Post" behinderte oder ganz

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Tiroler Grenzbote
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Page 5 of 12
Date: 23.10.1926
Physical description: 12
sah sie ständig weit vor sich hin. Suchte sie etwas ganz draußen? — Etwas, das sich noch nicht erfüllt hatte und das bestimmt kommen mußte? Ihre Liebe und Besorgnis, mit der sie uns un ermüdlich umgab, kam wohl daher, daß Vater und Mutter immer vollauf zu tun hatten und ihr von der ersten Zeit an gerne ein Stück Auf-j sicht überließen. So haben wir uns zusammenge wöhnt. Sie hatte nie eine Familie und es mag ihr der Verkehr mit uns etwas wie ein Ersatz ge wesen sein. Zu versäumen gab

sie am Morgen, als ich aufbrach, „und du bist immer gut mit mir ge wesen. Ich wünsche dir halt recht viel Glück und daß es dir wohl ergeht immer." Aus ihren guten Augen rannen Tränen und ganz langsam ließen mich ihre abgemühten Hände. — — — — — * Weihnacht rückte näher — — war da. Zum erstenmal in meinem Leben stapfte ich nach langer Abwesenheit der verschneiten Heimat zu, um dort die Heilige Nacht erleben zu dürfen. Zu denen, die sich ob des Wiedersehens freuten, gehörte auch meine Tante. Es wurden

ihr wiederum die Augen feucht. „Weil du nur wieder gekommen bist", sagte sie und in ihren Augen lag etwas ganz Fro hes, „wie ist es dir denn gegangen?" — „O, gut!" Dabei machte ich mir beim Christbaum zu schaffen, der wiederum erstehen sollte drunten in der Stube, die mir jetzt auf einmal so klein und niedrig er schien nach meiner Rückkehr aus der Studierstadt. Sie saß am Ofen und wärmte sich die blau kalten Hände. Als wir dann in der Ehristnacht un ter dem Lichterbaum standen, an bem die bunten Kerzen

brannten und die Sterne sprühten, be merkte sie ganz kinderglücklich: „Ob es im Himmel wohl auch so schön ist?" Wiederum mußte ich den Berg hinaus, zurück zur Schule und die Tante hoffte, ich hätte mich eines Besseren besonnen. „Ich mein', du bleibst doch wieder da." Aus diesen Worten sprach es wie ein Hoffen und wie eine Bitte zugleich. „Nein, ich muß doch fort." Lange schaute sie mir mit Mutter und Geschwister nach, bis mich ein Haus, um das ich biegen mußte, ihrem Blick entzog. * Jahre glitten

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Innsbrucker Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 22.01.1937
Physical description: 8
doch lieber meiner Nichte wie einem Fremden so ein Gehalt. Eins darfst du aber nicht vergessen: Sehr viel Arbeit und eine ganz große Portion Klugheit braucht man zum Fortkommen. Zeit zu Firlefanzereien gibt es nicht. Man muß immer denken: Ich will vorwärts! Vor wärts! Zähne zusammengebissen, auch wenns manchmal schwer hält. Doch jetzt genug da von! Geh ruhig allein weiter, ich will mal da drüben im Hotel Gebhard einen Kollegen begrüßen. Und — heut abends wird kein Wort mehr davon geredet." Damit ließ

der Onkel die Nichte stehen. Sie waren gerade an der Weender Straße und dicht vor der Universität. Solltest ja die Kollegpläne Nachsehen! überlegte sie, und während der Onkel schnell über den Damm und den Wall ging, der zum Bahnhof führte, verschwand Else in der Universität. Am Abend fand sich die Familie wieder Zusammen, und der Onkel erzählte lebhaft und anregend von tausend Dingen, die er erlebt hatte. Ganz unvermittelt fragte einmal der Stu dienrat dazwischen: „Warst du in der Universität, Else

?" „Ja, Vater, ich habe mir bereits einen Stundenplan für das erste Semester zurecht- elegt. „So ist's recht." Onkel Wilhelm warf ihr einen schnellen llick zu, aber sie sah ihn ganz unbefangen ichelnd an. Da zuckte er die Achseln und rzählte weiter. den. Eine Eintrittspreiserhöhung findet dadurch nicht statt. — Maskenzwang besteht keiner. Tischbestellungen bei Meihl (Cafe oder Kondi. torei). Dirndlkostüm oder Trachten nicht er wünscht. Zutritt haben nur Geladene. SterbeWe und BesriibiM In Innsbruck starb

ist so ganz anders. Ist ja richtig, Geld hat er, aber —" „Du, ob das wirklich richtig ist, daß so eine Sekretärin fünfhundert Mark ver dient?" „Vielleicht! Aber was geht das uns an. Es war geradezu empörend, daß er nur einen Augenblick daran denken konnte, daß un sere Tochter. . „Ich glaube, er hat es gut gemeint." „Schön. Er ist eben trotz allem ein etwas abenteuerlicher Mensch geblieben. Gut, daß er morgen wieder abreist." „Du, wenn wir gehofft haben, daß er etwa zu Elses Studium was herausrückt

—" „Werde ihn gar nicht darum bitten. Ist gut, daß das Mädel sich nicht hat irre ma chen lassen. Hast du gesehen, was Wilhelm für ein Gesicht machte, als sie sagte, daß sie schon für das erste Semester sich Kollegs ausgesucht hat." „Schade." „Was ist schade?" „Du könntest es wirklich brauchen, daß du einmal ausspanntest." „Muß auch so gehen." Währenddessen lag Else wach in ihrem Bett, und es war ihr ganz merkwürdig zu Mute. Da hatte sie geglaubt, heut einen ganz unbeschwerten Freudentag zu verleben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 12
Date: 17.05.1952
Physical description: 12
EINE SEITE ZUR UNTERHALTUNG Im Todessturz die Tochter gerettet Das Ende einer Artisten truppe Ganz Frankreich sprach in die sen Wochen von dem Ende einer Artistentruppe, den vier Weylands, deren neue Nummer alles überbot, was diese Artisten, in der Manege großgeworden, bisher zeigten. Ein mal konnten sie ihr neues Programm vorführen, dessen Höhepunkt und Schluß der Todessprung aus zwölf Meter Höhe in die Manege war, schon bei der zweiten Vorstellung trat der Tod dazwischen

hatten. Mitte März steht die Nummer. Der Zirkus Eclair (Blitz), ein ganz neues Unternehmen, braucht Zugnummern. Und die vier Weylands sind verpflichtet. Zwölf Minuten dauert ihr Pro gramm und hält die 2000 Zuschauer in Atem. Premiere in Villemomble. einer Provinzstadt. Das Publikum ist begeistert. Schluß der Nummer: Vier Körper in weißen Trikots stür zen sich aus der Zirkuskuppel ins Leere. Zwei Meter über dem Boden schwingen sie an den Seiten aus. „Trapezakrobaten des Todes“ haben sie sich genannt. Zweiter

geschieht etwas, was keiner der vielen Zuschauer ganz begreifen kann. Tn die atemlose Stille hinein klingt ein Geräusch, so, als ob Stoff zerrissen würde. Zwei Körper stürzen aus sechs, sie ben Meter Höhe in die Manege. Mi cheline und Raymond. Torkelnd steht Micheline auf, verläßt sofort die Manege. Stallburschen springen herbei und tragen Raymond, der sich nicht mehr rührt, hinaus. Das Blut ist schnell in den Sängespänen versickert. Auf einem Strohballen stirbt Raymond, ohne das Bewußtsein

sie anfahren, diese alte Ziege!“ Die junge Dame hatte eben ihren Standpunkt geändert. Sie war von einer fußgehenden Saula zu einer autofahrenden Paula geworden und hatte nun ein ganz anderes Welt bild. Vor allem trägt der Schlager Elemente in sich, die vor keinen Landesgrenzen oder Entwicklungs stufen Halt machen. Ganz primitiv ergreifen diese Besitz von irgend einer unkontrollierbaren Seelen ecke — es mag nicht eine von den repräsentativen sein, aber darum um so leichter zugänglich, wie über haupt halb

für mich?“ oder „Ach du liebe Zeit, ist das eine trübe Zeit!“, manchmal geben sie sich kindlich harmlos: „Einen Igel wünsch ich mir von dir zum Namenstag, einen Igel, einen Igel“, oder wie im Lied vom bärtigen Opapa, von dem „in ganz Europa keiner so wie meiner“ ist. Ja, die Lust am rhythmischen Stumpfsinn scheint über die ganze Welt in gleichem Maße verteilt, was beinahe wohltuend ist, da man sonst gerne annimmt, daß nur Elend und Habgier keine Grenzen kennen. Man könnte sich sogar dazu verlei ten lassen

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Gardasee-Post
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Page 5 of 16
Date: 20.07.1907
Physical description: 16
Alters vor ce.n Verdorben werden zu schützen, sondern sich ganz speziell bereits verdorbener junger Leute, Kinder, annimmt. Ist nachweisbar, daß Eltern, Vormünder, Verwandte auf die ihnen anvertrauten Minderjah-igen einen korrumpierenden Einfluß aus- iiben, so wird diese Jugeud der häuslichen Obsorge entzogen. Dann gibt es ja auch eine Unmasse von Kleinen, um deren Wohl und Wehe sich ernstlich niemand kümmert. In solchen Fällen betrachtet es die Sek tion ebenfalls als moralische und materielle

Pflicht, diese Art Jugend moralisch und materiell zu festigen, sie ganz besonders unter ihre Protektion zu nehmen. Der italienische Landesteil hat speziell eine Bevölkerung, deren männlicher Teil oft massenhaft auswandert während der Sommermonate, und daher gerade die Jugend in dieser Zeit ohne väterliche Ofcsorgz bleibt. Andrerseits aber ist nachgewiesen, daß die Einwohnerzahl von 1890—1900 um 42/ 7 zunahm, und stieg (die Bezirke Cavalese, Lies, Primiero weisen dagegen eine Verringerung

einzelne Täler, wie das Etsch- und untere Sarcatal, sehr stark bevölkert sind, und nur die höher gelegenen Bergortschaften geringere Bewohnerschaft aufweisen. DieBroschüre, welche der Jugendfürsorge-Verein, Sektion Rovereto, erst kürzlich herausgab, weist im Gefolge des früher JErwähnten sozusagen ziffer mäßig das mißliche Verhältnis zwischen Auswan derung und Jugenderziehung nach. Auf 1000 Be wohner entfallen 35.3«/ 00 Auswanderer, das ist ca. 13.000 Menschen, welche sich über ganz Europa als Arbeiter

sich ganz be sonders auch dieser Unglücklichen sehr an, und kann konstatiert werden, daß die Erfolge sehr gute sind. Andrerseits sieht man aber auch aus dem Roveretaner-Bericht, daß es höchst notwendig ist, nicht nur sei, der Jugendfürsorge das größtmög liche Augenmt rk zu schenken. Vom 18. -20. März 1. J. fand in Wien ein Jugend fürsorge-Kongreß statt. Dabei zeigte sich die er- jj treuliche Tatsache, daß sich die Regierung mit ganz 1 bedeutenden Reformen hinsichtlich Jugender- 1 ziehung zu tragen

Beträgen im redaktionellen Teile auszuweisen. Kleine Nachrichten. Der Teleskop-Automat von F. Mi II ler, optisches und mechanisches Institut in Innsbruck. Der seit vielen Jahren in Innsbruck etablierte Optiker von Ruf, Herr. F. Miller, stellte einen Teleskop- Automaten in Handel, von dessen Vorhandensein wir heute ganz besonders jene Gardasee-Hotels und Pensionen aufmerksam machen wollen, die sich vor nehmlich schöner See- und Landweitsichten erfreuen. Das Instrument, aus Stahl, Eisen, Messing erzeugt

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 4 of 4
Date: 05.01.1935
Physical description: 4
genährten Groll sollte sie nun auf einmal entsagen — ratlos blickte sie auf die abgezehrte Gestalt vor sich — dann siegte ihr besseres Selbst. Sie legte die .Hand auf des Toten Stirn: „Ich vergebe, wie mtt deremst vergeben werden möge!" sprach sie mit gebrochener Sttmme. „Und nun laßt uns gehen." „Er starb gestern abend", sagte Jack auf meine diesbezügliche Frage, als wir dre Treppen wieder hinabstiegen. „Das Ende kam ganz plötzlich." Was mich anlangt, so verließ ich das Sterbehaus mit &em Gefühl

rnir das doch jetzt sagen, dazu bin ich ja — Arzt." „Ja — wieder etwas — Schmerzen." „Und die wärm — hauptsächlich wo?" „So halt — ganz allgmrein. Es st mchr ein fliegender Schmerz." „Hm — hm —" machte er, als bedeutender Diag nostiker. „Ihr Gernahl sagte mir auch — sie lit ten an Schwindel — Blutandrang gegen die Schlä ft« — nicht?" Sie nickte nur. „Das könnte auch — vom Herzen kommen, even tuell. Ich werde — das Herz — vielleicht unter suchen." Aber Otti verdeckte ganz erschrocken., mit beiden

Händen, gleich die Stelle, an der es sich vermuten läßt. „Bitte, Herr Doktor — das st doch nicht notwendig", sagte Sie, mü einer ganz ängstlichen Km- derstimme. An eine solche Möglichkeit hatte sie gar nicht gedacht. Gert hielt fernen hübschen, blondm Kopf geneigt, in tt'efstem Berufsernst und ersparte es ihr, sie jetzt anzusehen. Llber — langsam stieg mch ihm eme Glutwelle inS Geslcft. Da sprang er hasng auf, ttat zum Fenster und Köpfte gewissenhaft den Thermo meter auf Null

. „Ja — von einer Untersuchung werdm wir jedenfalls emstweilen ganz abseben", sagte er tn seiner schnellen Art zu sprechen, ber der jede Endsilbe in reinem Deutsch betont war. „Es han telt sich tn diesem Falle auch in er^er L nie mehr um — nervöse Herzzustände, deren Ursachen — oft zutiefst — in einer seelischen Beeindruckung zu su chen sind. Solche Zustände ftttb durchaus heilbar — aber bedüffm ebm einer — langwierigen, fachärzt- lichen BehrMung. Ich werde jedenfalls — morgm — tviederkommen." „Weißt Du, Hanst —" erzählte

später Otn beim Abendessen, riesig vergnügt, „ich Hab ein nervöses — Herzleiden. Aber — Du brauchst D'r keim Sor- gm zu machen. Das ist ganz ungefährlich — wenn richtig behandelt wird." Hans sah düster vor sich hur. „Das wär ja kein Wunder — insgeheim regt Dich unsere Situation hier halt doch auf." Und er nahm sich vor, seim kleine Schwester mit seimn eigenm Befürchtungen jetzt mchr zu verschonen Seit dem Nachmittag am Feldrveg, war er Mädi allein nicht mchr begegnet. Dazwischen lagen schon

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 12
Date: 25.10.1903
Physical description: 12
Tirols r W a st i " 110 ärger umnnanber als das „Tagblatt" und zwar lediglich derentwegen, weil sie Furcht haben, das; ihnen das ,,Tagblatt" durch die beliebte Hetz a paar Abon nenten abspänstig machen könnt. Was sie vertreten, ist ihnen ganz Wurst und der Abonnentenfang ihr einziges Ziel. Ihre Furcht vor der Konkurrenz ist so pyramidal, daß sie seit der Gründung der christlich- sozialen ,,Post" ihr scheinliberales Kielwasserl in's Häusel g'schüttet haben und antisemitisch worden

Annoncieren finanziell so stark gemacht haben, als es ist, lassen sich ganz pomali vorn schimpfen und hinten anpreisen. Das alles sieht das Volk net und laßt sich zu seiner Gaudi mit der ausgepsielten, lustigen Trumpsau fleißig verhetzen, ohne sich darüber an eigenen Gedanken zu machen. Es ist ja wahr, daß der Plan der Welschen, in Innsbruck für a paar Wochen freie Universitäts vorträge zu veranstalten, zweifellos an demonstrativen Charakter hat, aber dear Plan müaßt notwendig kläg lich in's Wasser fallen

hat, aus wia's bekannte Hornberger schießen. Die paar welschen Bewohner von Sprugg, dö die Zeit und die Mittel und das Interesse haben, aso an Kurs mitzumachen, kann man völlig an den Fingern hearzühlen, drum war die große Blamage der Demonstration ganz zweifellos fix und fertig', wenn die Deutschen dö paar Mander ruhig Weisheit kneipen ließen. Leider Gott ist's aber mehr als wahrscheinlich, daß die Deutschen dumm genua sein werden, sich von ihren gewissenlosen Blättern in a solenne Keilerei einihetzen

ist, daß sie im Ver hältnis zu ihrer Steuerkraft und zur Zahl ihrer Studierenden beim heutigen Stand ihrer Lehrstühle in Sprugg und Graz haben, was sie brauchen. Ihre Forderung aus Errichtung einer eigenen Universität ist also ganz zweifellos überspannt und uugerechtfetigt, und die Regierung könnt pomali über sie zur Tages ordnung übergiahu, wenn die Deutschen net dumm geuuag uuireii, den Forderungen der Welschen den notwendigen Grund zn liefern. Wer das Deutschtum von Herzen gern hat, dear hat net nur das Recht

kostet. Wohl aber woaß i, daß viele, ganz b'sonders aber die G schästcUeut, dö schließlich und endlich die Kosten der Hetz und ihre unausbleiblichen Folgen zu tragen haben werden, grad aso denken wia i, aber wegen dem wird's weder dem nur mit Subventionen müahsam erhaltenen ,.Tagblatt" noch, den ,,Rachrichten", dö grad von den Anküudigiingeu. der Geschäftsleute leben, einsallen, von den obigen Ausführungen Notiz zu nehmen, weil alle boade die Konkurrenz vom Wastl fürchten wia der Teufel 's Weihwasser

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