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Tiroler Wastl
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Page 6 of 12
Date: 25.05.1902
Physical description: 12
AllerhanS um an Grosch'n und An Bugglkorb voll um an Zepf. (Die Infamie und Niedertracht der von geist lichen Herren redigirten „Tiroler Stimmen") ist grenzenlos, und es ist darum ganz unmöglich, jede oanzelne Gemeinheit festzunageln. Das als Antwort auf viele Vorwürfe, dö mir gemacht werden, weil i bald das und bald das net beleuchtet hau. Dö Wochen hat sich a Bozner ganz wüathig darüber aufg'halten, daß i den infamen Angriff des patent christlichen und patriotischen Blattes für Gott, Kaiser

der Gemeinde nicht übernahm munkelt man „ganz in Ghoam" so ganz Seltsames." Die Niedertracht, dö in den Worten „mun kelt man „,g anz in der G'ho am"° so ganz Seltsames" liegt, ist um so infamer, als der Ausdruck „ganz in der G'hoam" mit Gänse- füaßln aus dem Zusammenhang g'rissen ist und den haßerfüllten Patent-Christen ungefähr sagen soll: Die Spefen-Schneiderei des Dr. Pera thoner bei Vertretungen von Ge m ein de angelegen heiten geaht sogar scholl den girat Eingeweihten und Vertrauten der Gemeinde

-Vertretung über die Huat - sch nu ar, wodurch dös Gemunkel vom „so ganz Seltsamen" die Bedeutung kriagt, daß der Ad vokat Dr. Perathoner sei Amt als Bürgermeister in gemeinster Weife zu seinem Vortheil ausnutzt. Anders kann dear Satz net g'les'n werden. Daß dös an Infamie sondergleichen ist, um so mehr, als sie so rabulistisch abg'faßt ist, daß sich der Pera thoner nicht dagegen wehren kann, ist klar, und i han sie a' als solche anbohren wollen, aber i Han mir gedenkt: Wartest amal ab, was die Bozner

Blätter dazua sagen, und übet' denen ihr unbegreif liches Stillschweigen Han i a' drauf vergessen und bin erst durch an Briaf aus Bozen wieder daran erinnert worden. Also festgebohrt ist dö G'schicht iatzt, und wenn die „Stimmen für Gott, Kaiser und Vaterland" nur an Funken Christenthum und Ehr lichkeit im Leib haben, werden sie mit der Sprach außerrucken müassen, wer die „ganz g'hoamen" Munkler sein und was „so ganz Seltsames" sie ge- munkelt haben. Thuan sie dös net, die „Stimmen für Gott, Kaiser

und Vaterland", nachher sein sie in den Augen aller ehrlichen Menschen a ganz an infames Ehrabschneiderblattl, und zwar net „ganz in der G'hoam", sondern vor aller Welt. (Iatzt kannt i vielleicht do no zan an Mann kemmen.) Der Festprediger bei der Papstfeier hat nämlich g'sagt, daß das Glück der Familie nach an Ausspruch des Papstes sicher und zuaverlässig nur auf den 4 Säulen: Einheit und Unauflös barkeit der Ehe und aus elterlicher Autorität und Religion, besonders aber auf der letztge nannten, ruaht. Wer

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Tiroler Wastl
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Page 3 of 12
Date: 11.02.1912
Physical description: 12
wo vierzehn Tage zuvor der ganze vierte Jahrgang mit Ausnahme von fünf frühreifen Strebern mit seiner Beschwerde vor den Direktor hingetreten war, eine einstimmige Vertrauensknndgebung hervor- stammeln hieß. Diese ganz wirklich unangebrachte, ja geradezu lächerliche Huldigung ist noch blamabler für diese Lehranstalt als die Sturmpetition der Lehr amtskandidaten, denn diese war der erste, unerläß lich notwendige Schritt, um ein den Aufsichtsbe hörden mehr oder weniger verborgenes Uebel

ist, haben es Tausende von Leuten in guter Erinnerung, wie der wackere Schul rat Prell die Entschuldigung Flachsmanns, er habe von den Missetaten seines „Illichmann" nichts ge wußt, mit der beiläufigen Bemerkung niederschnauzt: Das zu wissen, sind Sie eben da. Die alberne Bertranenskundgebnng hat aber Hausottern auch das Hervorstammeln dieser leeren Ausflucht zu einer absoluten Unmöglichkeit gemacht, denn der durch den Wastl öffentlich be kannt gewordene und in Lehrerkreisen ganz beson ders eifrig besprochene

Schulskandal muß notwen dig auch ihm bekannt geworden sein und ist ihm auch ganz fraglos in allen Einzelheiten bekannt ge worden, und kann er dies nicht leugnen, ohne sich furchtbar lächerlich zu machen und schon dadurch seine unheilbare Unfähigkeit zu beweisen, dann war es seine offenkundigste Pflicht, unverweilt und mit starker Hand der Schulleitung der Lehrerbildungs anstalt in die Zügel zu fallen und gründlich Ord nung und Wandel zu schaffen. Dann wäre wenig stens die zweite und größere Blamage

bekanntlich seine Heiligkeit von der Wahrung des Beichtgeheimnisses her, das* er unter der in Bozen durch Skandale vertriebene Professor Schenk in unserer Lehrerbildungsanstalt nicht nur wieder angestellt wurde, sondern sich obendrein auch noch trotz der in Bozen erregten öffentlichen Skandale ganz erheblich breiter machen darf als es sich mit seiner skandalösen Vergangenheit verträgt. Dieser mit Schimpf und Schande aus Bozen zugereiste Lehrerbildner hat nämlich in Bozen dem Danaiden faß

gehofft hatte, sondern wurde ruchbar und führte 311 so argen Skandalen, daß der Bozner Gemeinderat die Entfernung Schenks kategorisch verlangte. So kam dieser Sittcn- verderber der Jugend zu uns her und setzt hier seine Hetze gegen die freiheitlichen Penäler ganz ungeniert fort, indem er diese nach Kräften mit sei nem Bildungsschusterhammer bearbeitet, während er die Mitglieder der romfrommcn Penäler ganz offen kundig mit seiner Freundschaft auszeichnet oder bes ser gesagt befleckt. Das alles sowie

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Tiroler Wastl
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Page 4 of 12
Date: 09.04.1911
Physical description: 12
infame Denunziant Josef Ambach, der Senior oder Obmann des frommen Jünglingsvereins, wohl für einen faulen Grund gehabt haben konnte, gegen die Familie, von der der Verein durch viele Jahre hindurch so viele und reiche Wohltaten empfangen hat, so nie derträchtig vorzugehen, und da hätte die Staatsan waltschaft unschwer erfahren können, daß der besagte Josef Ambach sich eines ganz gemeinen Hausdiebstahls zum Schaden der Familie Röggla schuldig gemacht hat. Das Alles ist aber der famosen Bozner

Staatsanwalt schaft nicht einmal im Schlaf eingefallen, sondern "sie hat sich eben, weil der Denunziant der Obmann eines frommen, von „hochwürdigen" Priestern geleiteten Vereines gewesen ist, ganz und gar als römisch-katho lische Staatsanwaltschaft gefühlt uns die drei Bür gersöhne bei hellichtem Tag mit Stahlkerzenbeleuckp tnng arretieren und nach Bozen einführen lassen, und obwohl seither schon mehr als zwei Monate in die Lande gegangen sind und die drei auf gut Russisch ver gewaltigten Bürgersöhne

ihre Zeitschriften und sonstigen Schriftwerke entgegen den Geboten des Preß- gesetzes ganz ungeniert in den Kirchen verteilen, ganz so, als ob die Staatsgesetze, denen Ihr bienen sollt, für den römischen Religionsverein keinerlei Geltung hätten? Wißt Ihr das und verfolgt es nicht, während Ihr hinter mir her sein, als ob Ihr sonst nichts zu hm hättet, dann macht Ihr Euch nicht um einer Pflichtvergessenheit oder einer Pflichtverletzung, son dern auch einer Parteilichkeit schuldig, und das ist sehr vom Uebel

, denn so was riecht ungefähr so, wie das, was man einen feilen Richter nennt, und das stinkt ganz entsetzlich, man möchte fast sagen, pestilenzisch, denn ein feiler Richter richtet im Rechtsgefühl des Volkes ungefähr die gleichen Verheerungen an wie die ekelhafte Beulenpest, die alles zu Aas macht. Recht zu Unrecht machen und Unrecht §n Recht, ist auch ganz wirklich ein Aasmachen, und darum sagt das Volk sehr richtig, daß ein parteiischer Richter bestilenzisch zum ist eben etwas widersinniges und abstoßendes

, und darum lacht er vermutlich so freisinnig in die Welt, in der es schon zum Staatsanwalt und zu einem gol denen Kragen gebracht hat. Wenn er sich aber unbe achtet glaubt, dann ist er ganz Austrier, will sagen, ganz Rom, wie z. B. damals, als der Gerichtshof zur Schöpfung des Urteiles über den hitzigen Kapuziner pater Antonius sich in das Urteilskämmerlein zurück gezogen hatte. Ta ließ er den vergewaltigten Hand werksburschen, dem er es zu verdanken hatte, daß er den unzähligen Kapuziner zur Strecke

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Gardasee-Post
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Page 3 of 12
Date: 25.09.1909
Physical description: 12
« Familien sind der falschen Ansicht, daß man von Stettin bis Bozen, von Straßburg bis Königsberg die gleiche harmonische Sprache spricht und dann zwei Jahre Zusammen lebens mit einem unwissenden oder tölpel haften Mädchen, das höchstens zum Reinigen des Fußbodens zu brauchen ist, genügen, um den Knaben soweit zu bringen, daß er die melancholisch keuschen Romane der Werner vom Blatt weg lesen und verstehen kann. Von den vielen törichten Snobismen unserer Bürgerschaft ist dieser ganz be sonders

tadelnswert, wie er aucn in den aristokratischen Häusern tateinswert ist, die von der Bürgetschaft dann nachgeahmt werden. Das Uebel ist klein, wird man sagen, und leicht abhebbar durch das Fort schreiten der Jahre und der Studien. Das bestreite ich nicht, glaube aber, daß es immer im Gemüt und im Geist desjenigen eine Spur hinterläßt, d r es ertragen mußte. Im Kinde wird der angeborene Keim der Italianität zerstört. Erziehung und Kultur, wenn auch ganz italienisch

absichtlicherweise steilt es den „Wein“ als allererstes der drei edlen Güter hin, die zu einem verständigen Leben, einem Leben, das wirklich „Leben“ ist. notwendi { erscheinen. Der alte Keller meister in Lo tzings Meisteroper „Undine“ hat ganz-gewiß recht, wenn er mit tiber- zeugungstreuem tiefe Baß singt: „Im Wein allein ist Wahrheit“. Die Deutschen sind von jeher ein wein liebendes Vöikchen gewesen, wenn auch in neuerer Zei — aber immer doch erst seit knapp hundert Jahren — das Bier den Wein aus dem täglichen

Geschmacks nerven war das Getränk, das man au; den Reben der norddeutschen Gegenden zog, nur zum „Weinen“! Guter Essig soll wie Zucker dagegen schmecken! Der Weinstock ist eben seiner ganzen Natur nach ein Eines, edles, zartes, subtil zu behandelndes Gewächs, das nicht in jeder Umgehung gedeiht; zu einem guten Weinberge müssen ganz bestimmte Vorbe dingungen gegeben sein. Es ist beispiels weise ganz mechanisch und oberflächlich gedae'm, wenn man selbst in wi.sscmsciiah- •iciien Büchern

des', daß die Weinrebe überall da gedeiht, wo auf einer nach Süden geneigten Ebene eine mittlere Jahrestempe ratur von 12 bis Id G.aJ Celsius herrscht. Die Weinrebe will ganz individuell be handelt sein und Ordert als eine exklusive, vornehme Da.ne unter allen edlen Pflanzen eine ganz besondere Umgebung, ln bezug auf das Klima, in dem sie gecLdhen uni uns ihren goldenen und scharlacimcn bis tiefrotschwarzen Tropfen schenken sei, kommt es hauptsächlich auf die Wärme menge im Sommer und auf die Verteilung

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Gardasee-Post
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Page 2 of 12
Date: 25.01.1908
Physical description: 12
treffen, er gehört zur Erbsünde der All menschheit. Die ursprüngliche Naturanläge geht unter in neuen Lebensbedingüngen. Ich weiss von einem Herrn zu sprechen, der. den deutschen Familiennamen nun so schreibt, wie das fremde Idiom es verlangt. Der erklärte mir eines Tages ganz unum wunden: „Ich weiss, dass ich von Deutschen abstamme, dass meine Gross eitern noch Deutsche waren. Beruf und Besitz machten mich aber z u m Ra d ik alita 1 i en er. Sollten meine Kinder einst nach Deutsch tirol

strebten, einen kernfesten deutschen Grenzwall zu bilden gegen die vordringende Verwischung, und man erst im Laufe der letzten Jahre darauf kam, deutsch völkisches Festhalten sei gerade im Bozner Kessel von äusserster Wichtigkeit, zeigt ein Ausspruch des seinerzeitigen Lan deshauptmann - Stellvertreters Karl von Zallinger anlässlich einer Landtagssitzung am 20. April 1861: „Wenn man von ver schiedenen Interessen in Nord- und Süd tirol spricht, begreife ich das ganz gut. Sie sind ganz verschieden

in Natur, Entwick lung u. s. w. Unsere Interessen vom deutschen Südtirol sind identisch mit denen des italienischen Südtirols, wir in der Nähe von Bozen, wo wir zwar noch Deutsche sind, gehören ganz zu den Italienern; unsere Kultur, unsere Sitten und Gebräuche sind dieselben. Wir gehören ganz zusammen, haben durch aus keine verschiedenen Interessen.“ Pariser Brief, Von unserem Korrespondenten. (Nachdruck verboten). [Schluss], Seit einiger Zeit aber machte Seine Durch laucht Prinz Elie von Sagan, Graf

te — war aber unter Kuratel gestellt wor den und bald darauf gestorben, sodass diese Quelle versiegt war. Seitdem hegt Seine Durchlaucht, dem Beispiel seines Vetters Ganz richtig bemerkt zu diesem Satz Dr. Bidermann: „Ein Brix ne r oder Glurnser Bürger würde diese Sprache zu führen sicher Be den ken tragen; ja, es fiele ihm kaum bei, an derartige Sachen zu denken.“ Karl von Zallinger gehörte einer ur- deutschen Familie an und zeigte also nur, dass Bozen zur selbigen Zeit durchaus nicht die völkische Gefahr

auch da durch bewirkt, dass man für Welschtirol gewisse Ausnahmsgesetze schuf. So unter Maria Theresia 1749 eine eigene Ordnung des Verfahrens in Streitsachen an „Welschen Confinen“. Josef II. räumte damit zum Teil auf. Ganz besorgte dies erst die bayrische Regierung. Man erfähit aus verschiedenen Quellen, dass Hofkommissär Strobl 1803 darauf drang, allerlei österreichische Gesetze in Welschtirol einzuführen. Kaiser Franz war dagegen Ein Ausnahmsgesetz für Welschtirol war u. a. ein Verbot des Waffen tragens

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Tiroler Wastl
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Page 6 of 28
Date: 05.12.1909
Physical description: 28
Sprichwort zu schanden: „Biel Köpf, viel Sinn", denn sie hat trotz ihrer vielen Köpfe nur einen Sinn, und der ist ganz ausschließlich jeder anderen Kunstart einzig und allein nur den Operetten zugewendet. Alles andere ist dieser Majorität so Wurst als wie nur was, und doch gibts immer noch Leute, die nic£)i: aufhören können, dar über zu raunzen, daß die Operetten den Spielplan beherrschen. Das ist durchaus natürlich, denn wer zahlt, der schafft an, und wenn wir an die beschämende Theaterlosigkeit Bozens

denken, müssen wir zu gu- terletzt auch noch froh sein, daß wir noch so viele Operettenfreunde haben; wenn wir diese nicht hätten, könnte sich hier überhaupt kein Theaterdirektor halten, denn das Schauspielpublikum ist so klein, daß es nur alle heiliger: Zeiten einmal, wenn alles ansmarschiert, das Hans ganz füllt. Gewöhnliche bleibt eir: gutes Drittel desselben schon bei der ersten Aufführung leer, und bei der zweiten sind nicht einmal mehr die Tages koster: hereinzubringen, und es kommt gar

nicht selten vor, daß die Einnahmen beider Abende kann: die lau fenden Kosten decken, geschweige denn etwaige Mehrauslagen. Tie beiden Ausführungen vorn immer noch effektvollen Drama „Fedora" von Bictorien Sardou, irr den: die beiden, das Stück tragerrden Haupt rollen von Grete Hertwig und Fritz Großmann ganz ausgezeichnet gespielt wurderr, brachten die Tageskosten jedenfalls rncht herein, obwohl das Publikum ganz zuverlässig darauf rechnen konnte, daß dies Stück eben Dank dieser bedeuteirden Kräfte

darstellte. Tos Lustspielpublikum ist rroch kleiner als das vorgenannte, ja man kann fast sager:, daß ur:s dies ganz ur:d gar abhanden gekommer: ist, denn das wirklich unterhaltende Lustspiel „K o m t e s s e Gucke r l" von Franz von Schönthun und Kvpell-Ellfeld war ärger lich schwach besucht, obwohl man auch hier wieder nach der Besetzung vor aus sehen konnte, daß man mit der Vorstellung durchaus zufrieden sein können werde. So war es auch! in der Tat; wenn Mary Etlinger, die Darstellerin der Titelrolle

und in der Komik der Naivität weise Maß zu halten wußte. Hetty Pape wurde zwar mit den: tschechischen Spracheinschlag nicht ganz fertig, sah aber vorzüglich aus und war gut wie immer, und so auch Morocutti, der alle Instrumente spielt und immer gefällt. Man konnte also mit dem Gesamtspiel, bis ans eine kleine, vermutlich durch ein unterlassenes Auf treten einer Figur hervorgerufene Entgleißung sehr wohl zufrieedn sein, allein wenn die Direktion ans diesen schönen Erfolg hin das Stück noch einmal ansetzt

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Tiroler Wastl
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Page 6 of 12
Date: 16.07.1905
Physical description: 12
g'schieht. In Wahrheit taten die oan wia die andern am liebsten auf uns pfeifen, aber ^ sie wissen ganz guat, daß sie ohne unserer Huld und Gnade ans- g'sressen hätten. Wenn sie uns wirklich so hoch achten taten, wia sie behaupten, dürften die oan wia die andern den Bauernbund nimmer ins Maul nehmen, wia wir's ihnen zum Schein g'schafft haben, aber sie wissen ganz guat, daß uns damit net ernst ist. und drum machen sie's mit dem Verbot wia mit dem Christentum. Sie geben sich den Anschein, als ob sie's

halten wollten und brechen's ganz pomali, indem sie ganz gewöhnliche Parteiversammlungen ankündigen, bei Eröffnung derselben uns hoch leben lassen, und nachher unter dear Maske für den Bauernbund agi tieren oder dagegen kämpfen, je nachdem die oan oder die andern die Einberufer sein. Damit müassen wir uns begnügen, denn die oan wia die andern tuan in Wahrheit nix anders, als daß sie uns die wolligen Schäflein in den Stall treiben, damit wir sie in aller Ruhe scheeren können. Mit der Zeit

ist um so begründeter gewesen, als die Bürgermeister von Lienz und Bozen nimmer mittuan. In unseren Kreifen aber hat man trotz dear bestimmten Erklärung gegen über den Lutherischen do no alleweil g'hofft, daß in der Bürger meisterei nix so hoaß gegessen als es gekocht wird, und siehe da, unser Glaube hat uns'geholfen, obwohl es ganz zweifellos loa kirch lichere Feier gibt, als die Fronleichnams-Prozession. Die gottlosen ' " " ' Propstei längst schon verziehen, für den Fall aber, daß von dear Schnldschrift

im himmlischen Grnndbuach vielleicht do no 's oane oder 's andere Haarstrichl net ganz ausradiert sein sollt, wollen wir's megbeten. Laß uns also zu dem Zweck heut um a Meß mehr hearn und dabei im Sinne unseres Fürstbischofes um a recht a lange Regiernngszeit unseres Bürgermeisters bitten, Amen. Leut, wia',der Wastl oaner ist, werden iatzt freili wohl spötteln und sagen, daß der Bürgermeister durch seinen heurigen Umgang 'hat dartnn wollen, daß er dö Feier net für a kirchliche, sondern für a politische

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 5 of 16
Date: 20.03.1908
Physical description: 16
als bei uns. Möchten es doch bald di? Bauern ganz Oesterreichs einsehen, daß unserem Stande nur durch festes Zusammenhalten im Bauern bünde geholfen werden kann. Ein großer Bauernbund ist eine mächtige Festung gegen die Feinde des Volkes und der Religion. Pfaffenhofen, 1. März. Endlich beginnt man auch für uns Bauern zu sorgen. Heuer können wir Pfaffenhvfner wieder einmal unser Vieh auf die ein zige Alpe, die wir haben, und welche seit vielen Jahren verpachtet war, treiben, es ist dies für uns ein sehr großer

Nutzen. Wir haben dles unserem beliebten Gemeindevorsteher und dem Neurauter zu verdankcu. Weiters haben diese dafür gesorgt, daß die Gemeinde wieder einmal einen schönen Zuchtstier bekommen hat, was ebenfalls seit vielen Jahren nicht mehr der Fall war. Wie man hört, soll auch eine Ritsche durch das Dorf gebaut werden, was allgemein gewünscht wird. Kurz gesagt, wir sind mit den Leistungen der Gemeindevertretung sehr zufrieden und sind uns ganz einig, welche Personen wir bei der Heuer stattfindenden

, I. Marz. In letzterer Zeit konnte man ganz besonders in den religions feindlichen Zeitungen immer und wieder lesen, daß der MeSner- und Organistendienst mit der Stelle eines Lehrers unvereinbarlich sei, daher verlangen sie, daß die Lehrer nicht mehr zu Kirchendiensten verwendet werden dürfen. Natürlich, diesen Blättern und deren Hintermännern handelt es sich hauptsächlich nur darum, den Aus übungen des Gottesdienstes Schwierigkeiten zu bereiten. Wenn schon der Organistendienst mit der Stelle

eines Lehrers unoerein- barlich ist, so erscheint es noch viel unvereinbarlicher, wenn ein Lehrer weiß Gott was für Nebenbeschäftigungen neben seinem Lehramte betreibt, da er hiedurch seiner Hauptpflicht als Lehrer unmöglich voll und ganz Nachkommen kann. In einem Orte Unter- inntals existiert ein Lehrer, der vom Jahre 1875 bis 1900 außer seinem Lehramte und dem Organistendienste noch drei Gewerbe und eine größere Bauernwirtschaft betrieben hat. Die Schüler bekrittelten mit Recht die Zustände

in Hinkunft unmöglich wird. Strassen, 1b. März. Am ersten Fastensonntage hat unsere Feuerwehr die General versammlung abgehalten. Dabei ist im Namen mehrerer Mitglieder der Antrag gemacht worden, den Garbislander von der Feuerwehr auszuschließen. Der Garbislander ist nämlich gegenwärtig in Bozen eingesperrt, weil er Jahre hindurch Knaben verführt hat. Man möchte eigentlich meinen, es tät sich ganz von selbst verstehen, daß ein solcher Mensch von der Feuerwehr ausgeschlossen wird, denn das verlangen

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Tiroler Wastl
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Page 3 of 12
Date: 31.01.1904
Physical description: 12
konzentriert und daß es beim stetigen Anwachsen des Verkehrs den Wirten oft net möglich ist, alle die Fremden, dö der Zuasall oder das Wetter in Sprugg und Bozen oft an oan Tagz'sammtreib'n, unterzubringen, und daß die Fremden infolgedessen oft die halbe Nacht vom oan Gasthaus zum andern pilgern müssen, bis sie wo an Unterkunft finden. Alle dö Verdrießlichkeiten könnten ganz leicht vermieden werden, wenn durch die Haupttäler, ganz besonders aber von Sprugg nach Bozen a Telephon draht gezogen wurr

und die Fremden sich die Quar tiere bestellen könnten, vor sie das, das sie haben auf geben und abfahren. Die Regierung woaß ferner sehr genau, daß sich das in der Telephonleitung investierte Geld ganz ausgezeichnet rentieren tüt, aber das ist ihr alles ganz Wurst. Sie gibt das bißl Draht justa ment net her, grad nur um uns Tirolern zu beweisen, daß sie auf unseren blöden Patriotismus zu ihrer Unterhaltlichkeit aus purem Jux pfeift. So stark sie aber ist und so schwach wir sein, so lang wir so ge horsam nnd

ist. Es g'schieht uns aber a' ganz recht, daß die Regierung uns Tirolern net amal an rentablen Telephondraht spendiert, während sie andern Länder ganze kostspielige Bahnenstränge und Kanäle schenkt, denn wenn wir ihr so miserable Abgeordnete liefern, so hat sie ganz recht, wenn sie uns Gleiches mit Gleichem vergilt. Wenn wir dö Pa trioten warn, dö wir uns einbilden zu sein, na'r gabeten wir bei der nächsten Wahl allen unseren Ab geordneten, mit Respekt zu melden, an Fuaß in Arsch und schicketen bessere Mander

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Lienzer Nachrichten
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Page 1 of 12
Date: 31.01.1925
Physical description: 12
zustände in Hochetsch. (Tie Aufmerksamkeit des Hanfes wurde schon bei diesen einleitenden dorten geweckt und zahlreiche Zwischenrufe zeigten, daß der Redner nicht iohine Widerspruch angehört werden würde.) Trotzdem fuhr derselbe fort: Ich werde nur einige Tatsachen anführen. In trnserer Gegend streifen Bettler, Landstreicher und un- ftchere Elemente allein und in Gesellschaft ganz ungestört, hauptsächlich in der Nähe der ' abgelegenen Ortschaften Herum, belästigen un- ? sere Bevölkerung und jagen

ihr durch ihr \ Verhalten Schrecken ein, da die Bevölkerung i ja jeder Verteidigungswaffe entbehrt. (Unter- j brechung und Zwischenrufe.) Wie schon aus- ! geführt, war die Umgebung der bekannten Kur- j orte Meran und Bozen in jüngster Zeit der ! Schauplatz zweier Morde ttnd verschiedener j Raubanfälle, die von ganz jungen Burschen \ vollbracht wurden. Diese Missetäter konnten - dann die fast 100 Kilometer lange Strecke auf ! der Straße und durch Ortschaften bis zum j Brenner ganz ungestört zurücklegen, könnten ! erst

, angesehene ansäßige Bürger ; \ des Ortes von den Karabinieri in die Kaserne • i geholt und dort durch über 20 Tage ganz . ? grundlos in den Arresten dieser Kaserne fest- ! , gehalten. Einem dieser Unglücklichen, dem i j nicht die geringste strafbare Handlung oder Un- ! ! rerlasfung vorgeworfen werden konnte' wurde ! j nicht einmal erlaubt, sich an das Totenbett ! | und zur Begräbnisfeier seines in der Zwischen- ! zeit erkrankten und gestorbenen Töchterchens j zu begeben und er nrußte vom Arreste

, hat er persönlich verhaftet, in Ketten gelegt und zweimal durch die Straßen seines Heimatortes geführt, die sonntäglich bevölkert waren. Auf Grund einer ganz privaten Rech nungsdifferenz hat derselbe die ganze Familie eines bekannten Hoteliers gröblich beleidigt N. dies noch vor verschiedenen Gästen. (Gianser rari: waren in Udine Gouverneur, erzäh- len Sie uns davon etwas. Abg. Sternbach: Sehr gerne würde ich Ihnen davon erzählen, aber Sie lassen mich ja so nicht zu Worte kommen.) „ Wegen einer ganz einfachen

von demselben er hielt. Er, der bewaffnete Mann, wußte nichts besseres zu tun, als dem kleinen Mädchen den Schlag zurückzuversetzen und dasselbe oben drein poch zu ztvingen, ihn kniefällig um Verzeihung zu bitten. (Abg. Bannelli: Schä men Sie sich mit solchen Angaben. Ter Lärm' wurde immer größer und alle drei Quästoren Guilelmi, Buttasuochi und Renda begaben sich eilends zum Platze des Abg. Sternbach, der ganz ruhig die Lärmenden anhörte. Giuirta erhebt sich und protestiert zum Präsidenten und fordert

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 18
Date: 09.03.1906
Physical description: 18
bekanntlich die frühere Einteilung in Wahlkreise unberührt gelassen und ganz Oesterreich in 72 neue Wahlkreise eingeteilt, so daß ein Wahlkreis der fünften, allgemeinen Kurie oder Wählerklasse mehrere Wäh'.erkreise der Städte und Landgemeinden umfaßt. So hatte z. B. Deutschsüdtirol von früher her zwei städtische Wahlkreise, zwei ganze und ein Drittel^Landgemeindenwahlkreise. Die Bezirke Schlanders und Glurns gehören nämlich mit dem Oberinntaler Wahlkreise zusammen. Diese vier und ein Drittel

Wahlkreise machen für die fünfte Kurie einen einzigen Wahlkreis aus. So kam es, daß jeder Bezirk nunmehr von zwei Abgeordneten vertreten wird. Die Wahlkreiseinteilung soll nun in Zukunft ganz anders werden. Die 72 Mandate der fünften Kurie, die 85 der großen Grundbesitzer und die 21 der Handelskammern, also im ganzen 178 , werden ganz aufgelassen. Dafür werden ebensoviele und noch 30 neue dazu, also 218 Mandate, mit den früheren 247 Mandaten zusammengelegt und diese 455 Mandate auf ganz Oesterreich ver

teilt. Tirol behält seine 21 Mandate. Bei uns kommen also dt» fünf des Großgrundbesitzes und die drei der fünftm Kurie mit den 13 anderen (der Städte und der Landgemeinden) zur Ver teilung. Dies hat zur Folge, daß nicht bloß die ungeheuerlichen Wahlkreise der fünften Kurie ganz verschwinden, sondern, daß eS auf viel kleinere Gebiete je einen Abgeordneten trifft. Dabei wurde noch eine Aenderung vorgenommen: Im italie- nischen Landesteile wurde gar keine Scheidung zwischen Stadt und Land vorgenommen

nicht durch einen Deutschen, die Italiener nicht durch einen Slowenen vertreten sein. Die Regierung war nun bestrebt, mehr einheitliche, n a t i o- n a l e Wahlkreise zu schaffen und dadurch den Nationen einen ge wissen Bestand von Abgeordneten sicherzustellen. Wo zwei Nati onen, wie in Galizien die Polen und Ruthenen ganz gemischt untereinander wohnen, ist dies natürlich sehr schwer. Dort hat darum die Regierung zu einem anderen Auskunftsmittel gegriffen, zur Proportional, oder Verhältniswahl. Es wurden Wahl bezirke

mit je zwei Abgeordneten geschaffen und die Bestimmung getroffen, daß jene als gewählt erscheinen, die über ein Drittel Stimmen auf sich vereinigen. So bekommt im einen Bezirk die polnische, im anderen die ruthenische Minderheit einen Abgeordneten. Freilich wurden nicht alle Härten beseitigt. So ist in Tirol »ine große Unterlassung vorgekommen, welche die Abgeordneten werden auszubessern haben. D'e Deutschen, welche im italieni schen Landesteile sich befindm, könnten ganz gut mit den Kreisen Bozen

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Newspapers & Magazines
Tiroler Wastl
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Page 5 of 12
Date: 01.03.1903
Physical description: 12
soll den Wirten unter Androhung der Absolutionsver- weigernng verboten werden, den Wastl und ähnliche gottlose Blätter aufzulegen, weil dös aso a große Todsünd ist, daß die Exkommunikation draus steaht, und aus der andern soll ihnen wieder erlaubt sein, die Todsünd im Extrastäberl zu begiahn. Das wird viel leicht dein oan und dem andern, dear net ganz aufs Hirn g'fall'n ist, net recht eingiahn, weil ihm vielleicht net einlenchtet, z'weg'.u wni der Fremde schlechter be handelt werden soll als der Einheimische

. Aso an Zweifler werden wir klar machen, daß die Fremden, dö der Mehrzahl nach eh' lutherische Leut sein, nach unserer Ansicht extra deswegen von Gott erschaffen worden sein, damit wir sie recht nach Kräften ausbeuten und sie nms teuere Geld ausfressen machen, was mir selber net mögen. Ans dös wird so mancher Wirt freudig eingiahn und ans Dankbarkeit viesteicht den Wastl ansischmeißen, nnd dös wau was, nur was wir uns mit Wonne mehr blamieren könnten, denn dear Kerl stiert's uns ganz fürchterlich

. Ihn zu vernichten ist der Zweck und dear heiligt bekanntlich die Buttel, wofür der Hirten brias a wunderschianer kirchenamtlicher Beweis ist. (Wilder Maseru, wo bist Du?) heart man die Bozuer iaht schreien, denn bau Greisen treibt sich a Gras mit seiner Alten herum, dear net um an Neu- kreuzer Manieren hat nnd die Leut förmlich uni's Ausischmeißen bettelt. Mculich z. B. sein neben ihm a paar ältere ^.Jahrgänge von Engländerinnen g'sess'n: da schreit'er ganz laut : Kellnerin, spannen Sie einen Regenschirm

über die drei alten Schachteln und ver schaffen Sie uns eine bessere Aussicht! Und vor a paar Tag wieder, wia a paar Damen nach'm Essen a Zigarette g'racht haben, brüllt er: Anständige Damen rauchen nicht! Das find keine gebildeten Damen: das sind überhaupt keine Damen. das find ganz gewöhn liche Wonschen ! A kurioser . Kauz, der Herr Gras unp sei bessere Hälfte, dö in beiden Fällen brav mitg'schriern hat. Wir kennen nur zwoa Gattungen Lenk, anständige und nnanständige, und weil bic- Leut für geioöhnlich

bei uns anständig sein nnd er ans sie aso an Pick hat, g'heart er offenbar zu den andern und für dö wüßt der liebe wilde Maseru'an ausgezeichnetes, ur altes Mittel und drum schreit iaht ganz Bozen: Wo ist der wilde Maseru mit seine ..schmissigen" Haus mittel ? ' (Die neueste Belianptnng der deutschen Majestät), daß Gott die Entwicklung des Bl'enschen- geschlechtes; ntit Interesse 'verfolgt: um es ivefter zu führen und-zu fördern, hat im Himntel ungeheuere Sensation erregt. Bis dato hat man nämlich g'moant

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Tiroler Gemeinde-Blatt
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Page 4 of 8
Date: 31.12.1909
Physical description: 8
und eine maßlose Verschwendung von Staats- und Landesgeldern. Die ergebenst gefertigte Gemeinde-Vorstehung er achtet die Herstellung einer einzigen Bahnlinie in das Fleimstal für vollkommen ausreichend und ersucht daher die hohe Regierung, die Linie Neumarkt—Ca- valese—Moena (die sogenannte deutsche Fleimstalbahn), die den wirtschaftlichen Interessen der Städte Bozen und Trient und von ganz Deutsch- und Welschtirol in gleicher Weise vollkommen entspricht und dabei billig und einzig rentabel

hat, und der Staatsbeitrag im Ver hältniffe zum ganz und gar unrentablen Kompromiß projekte ein verhältnismäßig sehr geringer ist. Durch diesen Protest schließt sich die gefertigte Ge meinde-Vorstehung der Eingabe der Gemeinden des unteren Etschtales an Se. Exzellenz den Herrn Eisen bahnminister vom 29. September l. I., welche sich mit den vorausgehenden Ausführungen vollkommen deckt, vollinhaltlich an. Doch die Wünsche und Hauptforderungen der deutschtirolischen Gemeinden bewegen sich auf einem ganz anderen Gebiete

bei keinem Hochgewitter und andauerndem Regen vor einer Unterbrechung sicher. Eine Unterbrechung des Verkehres auf der Südbahn bedeutet aber nicht blos eine vollständige Absperrung von ganz Südtirol vom In- und Auslande, sondern zur Zeit der Obst- und Maischeernte geradezu eine wirtschaftliche Katastrophe. Wir wollen gar nicht reden von eventuellen mrlitärischen Verwicklungen, in welchem Falle die Südbahn vor allem den Militärtransport be wältigen müßte und den ganzen übrigen Personen- und Güterverkehr

, welchem dieselbe schon gegenwärtig oft kaum gewachsen ist, außerordentlich einschränken müßte. Die südtirolische Bevölkerung kann darüber nicht genug staunen, daß der Bau einer für Land und Reich in gleich hohem Maße wichtigen Bahn an der Reichsgrenze und zweiten Verbindung von Süd- und Nordtirol, durch welche sich der ganze Verkehr viel sicherer, viel leichter und billiger gestalten würde, von Seite der Regierung nicht mit größerem Eifer betrieben worden ist und das ganz exponierte und allzeit in der größten Gefahr

noch restierenden Teil strecke prinzipiell als ein Ganzes anerkannt werde und wenn auch in Etappen ausgeführt, dennoch unver- weigerlich vor der Inangriffnahme der Bahn Neu markt—Cavalese—Moena hergestellt werde, da dersel ben wegen ihrer weitaus überwiegenden Bedeutung die unbedingte Priorität vor der Bahn Neumarkt—Cava- lese—Mo6na gebührt, indem die Vintschgaubahn den Jntereffen von ganz Südtirol dient, hingegen die Fleimstalbahn als Lokalbahn nur für lokale Jntereffen eine Bedeutung hat. Sollte es jedoch

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 13 of 16
Date: 29.02.1908
Physical description: 16
zu spüren, nur die zitternde, flimmernde, sonnendurchtränkte Luft, die jede Be wegung lahmt und selbst Fliegen und Schnaken matt und un lustig macht. Mühsam schleichen sie auf den paar Tischen um her, an denen vereinzelte, überhitzte Fremde sitzen und scheinen nicht einmal rechte Lust zu haben, diese blutsaugerisch unzuzapfen. An einem der kleinen Tische, ganz dicht am Hause, sitzt ein einzelner Herr in leichtem, weißem Anzug und dreht mißver gnügt den schwarzen, koketten Schnurrbart. Er wendet

lächelt er gutmütig-ironisch, „aber beträchtlich frischer, und da im kühlen Keller bei einem Glase Magdalener müssen Sie mir berichten, wie Sie hierherkommen." Der mit „Glocker" angeredete Herr erhebt sich lässig und müde. „Ah Sie, Martens!" sagt er langsam und drückt die dacgereichte Hand matt wieder. „Das ist eine hübsche Ueber- raschung. verfügen Sie ganz über mich. Die Hitze hat mich wirk lich so schlaff gemacht, daß ich kaum weiß, wo ich sitze." „Na, dann war es also höchste Zeit

, daß ich als Retter vor dem Sonnenstich erschien," lacht Oberst von Martens fröhlich. „Nun fix herunter!" und er eilt elastisch die kleine Treppe zur Schwemme herab, während ihm Herr von Glocker etwas langsa mer folgt. Dort unten in dem Halbdunkeln Raum ist es wirklich ganz erfrischend nach der Schwüle oben und leicht aufseufzend läßt sich der Nachgekommene an dem Tisch nieder, an dem sein Freund schon Platz genommen hat und sich mit einem großen, weiß leinenen Taschentuch die Hellen Schweißtropfen von dem kahlen

Sie nach dort zieht." „Abenteuerchen! Ich muß sehr bitten," Herr von Glocker wird ganz lebhaft und klopft nervös mit der schlanken Hand auf den Holztisch, „es ist eine ganz ernste Angelegenheit." „Ach, Pardon," entgegnete der andere nun auch ernster wer dend, „das hätte ich nicht erwartet. Der graue Amor will Ernst machen, sich die Schmetterlingsflügel binden lassen! Ich bin wirk lich neugierig auf das Wesen, welches solch Wunder bewirken kann." „Nun, da Sie auch nach Trafoi gehen und die Sache

ich auch dann noch," er lächelt halb selbstbewußt und halb humoristisch, „aber die Mädels die lieben nun mal das bunte Tuch mehr, warum soll ich ihnen den Spaß nicht gönnen? Meine Auserwählte ist ein süßes Ding und kommt mir entgegen — Na, wenn sie nicht so reizend und reich wäre, würde ich sagen, sie will sich unterbringen, was jetzt ganz ausgeschlossen ist. Sie könnte an jedem Finger drei junge Leutnants haben, aber sie hat nun mal ihren hübschen Kopf auf mich gesetzt und da soll sie mich denn auch haben."

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 16.09.1912
Physical description: 8
Nr. 214 Montag den 16. September Volks-Zeitung Seite 3 nicht angeht, einen so jungen Menschen wie ein wil des Tier auf die Mannschaft loszulassen. Wir er warten weiters, das; man ihnen aber auch bedeutet, daß der Arbeiter auch in der Uniform noch ein Mensch ist und nicht schlimmer als ein Vieh behandelt wer den darf. Zer Bozner Nörgler. Hurra! — Die Enten! Was man in Bozen nicht alles erlebt, fast jeden Tag etwas neues. Diesmal ist es ein ganz delikates Gericht, das wir unseren Le sern

er sich auf den politischen Kampf und zwar hing er christlichsozialen Ideen nach. Bald brachte er es zu Ehren, er arbeitete sich empor vom ganz gewöhnlichen Mitgliede bis zum Hauptmann, und diesen Posten versieht er heute noch. Dieser Jä ger hatte kürzlich nun das Unglück, wie dies \a schließlich jedem Menschen passieren kann, sich in ein Stück Wild zu verschauen. Er fand als passio nierter Nimrod nämlich nichts schlechtes dabei, auch auf — Dienstmädchen Jagd zu machen, weil er der Meinung war, sein Jagdschein hätte

wird, bleibe dahingestellt. Heute scheint sich die Sa che ganz gut zu machen mit dem grünen Licht und dem Wachmann als Türhüter. — Auch eine Re klame! Nun sind sie gefahren, nämlich die Teilnehmer zum Eucharistischen Kongreß, im Wiener Volks munde „Spektakelkongreß" genannt. Am Mittwoch mittags war die Einwaggonierung. Den ganzen Vormittag durcheilten die Bauern. der Umgebung die Stadt, um ihre in weißen Strümpfen steckenden Wadeln den Bozner Stadtdiandln zu zeigen. Das Hauptkontingent der Teilnehmer

breitung unter der Arbeiterschaft verdient. Es heißt darin: Die Ferien gehen ihrem Ende entgegen, und im laufenden Monate beginnen in allen Städten und in allen größeren Orten Oesterreichs wieder die Schulen. Mit großen Sorgen gehen die Arbeiter eltern diesem Zeitpunkte vielfach entgegen. Bedeu tende Mehrauslagen belasten das ohnehin sehr knapp bemessene Haushaltungsbudget, und auch Sorgen anderer Art stellen sich ein und ganz beson ders da, wo ein ganz kleiner Knirps oder ein ganz kleines Mädchen

das erstemal zur Schule muß. Wie der Austritt aus der Schule, ist auch der Eintritt in die Schule ein ganz bedeutendes Ereignis im Leben des Kindes, und wohl wenige Eltern dürfte es geben, die es nicht verstehen, die in diesem Mo mente nicht voll und ganz mit dem Kinde fühlen. Mit dem Eintritt in die Schule beginnt für das — 28 — Abgrund besichtigte. Ich habe sogar länger mit ihm gesprochen, er hat mir die Arbeiten erklärt. Er ist ein intelligenter Mann und wie mir scheint, ein braver Mensch ... Die Sache

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 12
Date: 16.02.1934
Physical description: 12
und Landeck nach Innsbruck, von wo aus er über Ienbach und den Achensee nach München und Würz burg zurückkehrte. Die Briefe, die er seinen Eltern von dieser Reise sandte, spiegeln das gewaltige Erlebnis wieder, zu dem die Berge Tirols dem jungen, naturbegeisterten Menschen wur den. Er schildert mit Begeisterung die Landschaft und die Men schen des Landes und fühlt sich plötzlich als ein ganz anders geartetes, heiteres Wesen. So heißt es in einem dieser Briefe über Tirol u. a.: „Namentlich

habe ich einen großen Teil der kindischen Menschen scheu und furchtsamen Acngstlichkeit abgelegt, die mir bisher den Umgang rnit fremden Menschen so verleidete. Ganz abgesehen aber von allem Nutzen, den die herrliche Alpenreise aus den C h a- r a k t e r ausgeübt hat, hat sie auch meine Kenntnisse und Anschauungen unendlich bereichert und vermehrt, ganz be sonders natürlich»die naturwissenschaftlichen und in spezie die botanischen. Der Reichtum der neuen Anschauungen ist wirklich so fabelhaft groß

, daß ich noch lange zu tun haben werde, um diese wunderbaren Eindrücke nur einigermaßen zu ordnen. Wie ganz andere Ansichten habe ich aber auch von Menschen und gesellschaftlichem Leben bekommen . . . Kurz, den wahren Nutze n, den ich, ganz abgesehen von den reinsten und edelsten N atur ge nüss e n, die ich in so reichem und hohem Maße genossen habe, schon bloß für die Ausbildung meines Charakters von dieser Reise gehabt, ist un endlich groß." Und in einem Brief, den er nach seiner Ankunft in Würz burg schrieb

, bricht dieses Bekenntnis zur gewaltigen Natur, die er in den „erhabenen Bergen" Tirols erlebt hat, wieder durch. „Wie schrecklich eng, kleinlich, staubig und wurmsörmig kommt mir hier alles vor. Wie anders dagegen auf den erhabenen Ber gen mit ihrer großartigen, ich möchte sagen überirdischen Natur, ■ wo der Mensch so ganz frei ist, so ganz sich selbst und sein klein liches Alltagsleben vergißt. Gewiß liegt in dieser unbeschränkten Freiheit, in diesem göttlichen Selbstvergessen nicht der kleinste

Teil jenes unnennbaren Hochgefühls, das die Seele in den einsamsten großartigsten Stelleil der Hochgebirgswelt unwider stehlich zuin Himmel cinporzieht, so daß man wirklich dem Ueber- irüischen, Göttlichen sich näher fühlt als sonst. Je mehr ich mich jetzt hier abmühe, inich wieder in das alte Philisterleben einzu zwängen, desto mehr werde ich von Tag zu Tag inne, wie u n- g e h e u o r w e i t ich durch die Reise aus ihm herausgerissen und in ganz a n d e r e und höhere Sphären des Den kens

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 12
Date: 26.04.1908
Physical description: 12
, das; es dieser pfäf- fischen Heerschau so einmütig fern blieb? Nichts, gar nichts! Sie haben kein freisinniges Blatt hinausge tragen, noch jene unterstützt, die das sagten und schrie ben, ums sie als gewählte Anwälte des Volkes hätten weiterverbreiten sollen, und sie haben auf dem Land niemals Versammlungen abgehalten, um dem Volk die gewünschte Aufklärung zu bringen. Die wackeren Bauern haben den römischen Humbug ganz von selber durchschaut, und darum blieben sie von dieser abscheu lichen Hetzversammlnng

weg. Das ist eine Großtat, die man den Bauern nicht hoch genug anrechnen kann. Sie sind in der Tat präch tige Leute, voll Talent und Charakter, denn die Städter von gleicher Höhe der Einsicht wären ganz zweifellos zu Tausenden nach Brixen und Zants ge zogen ; aber die Bauern blieben mutig und charakterfest weg, obwohl sie dem Klerus samt und sonders lief verschuldet sind, und daruni voll den Pfaffen, die alles Geld und alle Geldquellen in ihrer Hmld haben, das Schlimmste zu erwarten haben. Ties einmütige Fernbleiben

, veranlaßten die Wirte, mindestens so viele Verpflegsportioneit vorzubereiten, als jeder Stühle hat. Die Gastwirte kamen dieser Aufforderung natürlich nach, verkauftett aber kaum ein Zehntel der vorbereiteten gekochten Speisen. Vielleicht bringt sie das zur Einsicht, daß es ihtten nur nützen kann, wenn sie ihren Gästen künftighin auch eine bessere geistige Kost vorsetzen, als die schwarzen Blätter. Tie Blamage von Brixen ist, was ganz besonders bemerkt zu werden verdient, uul so ärger

eingelegt. Sie blieben IM" aber ganz unbenützt. Es waren int ganzen 2500 Menschen in der Versammlung; bis auf Ausnahmen Leute aus Brixen und der nächsten AM" Umgebung, die sich das kostenlose Vergnügen, einen Haufen Abgeordnete und als Draufgabe JSF" noch den Fürstbischof in einer Versammlung zu /ZM" hören, nicht entgehen lassen wollten. lieber den „Zuzug aus ganz Tirol", mit .iM" dem man in den Lügenberichten der klerikalen Blätter und der klerikalen Berichterstatter JPQT anderer Blätter prunken

wird, liegen verläß- jjpir liche Daten vor. Der Personenzug Nr. 25, der um halb 8 Uhr aus Innsbruck abgeht, gM" brachte 25 Personen. Die Bahn ließ später PIT noch eitteu Zug aus Innsbruck abgehen. In diesem Separatzug saßen gar nur zwei Per- jipir sonen. Ein Separatzng aus Bozen blieb ganz

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Tiroler Wastl
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Page 4 of 16
Date: 30.05.1909
Physical description: 16
Geschenk der Natur als ein steifes Rückgrat. Manchmal wird oam das sogar noch im Tod, wenn oam alles Wurst sein kann, ja Wurst sein muaß, langanander net verziehen, wie z. B. dem Heine, der das deutsche Volk so gern ghäbt hat, daß er ihm die besten und bittersten Wahrheiten gsagt hat. Das wird ihm heut noch so übel nachgetragen, daß man ihm net nur auf der deutschen Erde koan öffent liches Platzl für a Denkmal gönnt, sondern ihm jetzt sogar noch das raubt, das ihm unsere, ganz wirklich hohe Kaiserin

auf der Insel Korfu hochherzig ge schenkt hat. Auf diese starken Schattenseiten hat man bei dem anläßlich der Enthüllung des Pichler-Denkmals mehrfach angestimmten Lobgesang auf die Wahrheit ganz vergessen, und drum sei post sestum noch a bißl daran erinnert, damit die Bäume der Wahrheit net am End in den Himmel einiwachsen und so ein gutes altes Prophetenwort zu schänden machen. I kann meine getreuen Leser vor solchen Illusionen, wie sie vor dem Pichler-Denkmal laut geworden sind, aus eigener Erfahrung net

eindringlich genug warnen. Tie Wahrheit ist ganz im Gegenteil ein ganz miserabler Handelsartikel, der seinen Mann so schlecht als nur möglich, ja mitunter auch wohl gar net nährt, und wer dem sehr geehreten Festredner vielleicht lieber glaubt als mir, der sei daran erinnert, daß es dem Pichler alles eher als extra guat gangen ist, ja es hat sogar Zeiten gegeben, wo es ihm net amal a Viertele für den natürlichen Durst, geschweige denn oans drüber getragen hat. Seine Wahrheit hat bis zum Augenblick

der Denkmal-Enthüllung so wenig kurswert ghabt und so wenig getragen, daß sich im Land koa Buchhandlung gfunden hat, dö sich getraut hat, sie zu verlegen, und der opfermütige, hochherzige Münchener Buchhändler Georg Heinrich Meyer, der es gewagt hat, ist an dem Wagnis verblutet. Das ist die Wahrheit, und man kennts schon aus ihrem anzwidernden, beschämenden Klang, daß sie aus einer ganz anderen Glockenspeise gegossen ist als die hohl- klingenden Wahrheitshymnen der Festredner. Zur klm des hiesigen

ein anderes, das den Menschen nährt, wie z. B. das Schuhflicken. Warum hat er also Werke herausge ben sollen, von denen er in voraus ganz genau gewußt hat, daß sie vor lauter Begeisterung und Liebe zur Wahrheit im Laden liegen bleiben werden. Zu diesem Zwecke wurden sie ja eigentlich nicht gedruckt, sondern von ihnen gilt das bekannte Wort, das sie weniger gelobt und dafür mehr gelesen sein wollen. Daran hat unser Buchhandel, der den Wert deutscher Begei sterung auf Grund seiner reichen Erfahrungen sehr gut einzuschätzen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 1 of 20
Date: 01.12.1932
Physical description: 20
haben, wollen wir nicht näher unter- suchen. Jedenfalls muß gesagt werden, daß sich die L e i- t u n g der Tiroler HW. durch das von dem preußischen Major Pabst geknüpfte Millionenband einigermaßen be hindert fühlen dürfte, sich in der Frage Südtirol so zu be- tätigen, wie es den Gefühlen der Heimattreuen Beoölke- rung entspräche. Es muß einmal auch gesagt werden, daß die von Major Pabst mit dem Faschismus angebahnten Beziehungen sich ganz und gar mW feinie bewegen, auf der die NSDAP, ihre Außenpolitik zu führen gedachte

werden, welche meinen, daß es zu einer entsprechenden Auseinandersetzung kommen werde. Hintennach versteht man vieles, was zuerst etwas dunkel ist. Gin Skandal aber ist es, wenn man es duldet, daß die NSDAP, ihre aufgelegten Provokationen in Innsbruck trotz Verboten fortletzen darf. Wir müssen da jenen Herren, die eine geheime Vorliebe für die Partei bekunden, für die er nur ein Preußen-Deutschland, aber kein Oesterreich gibt, ich an einmal ganz klipp und klar sagen, daß man bvc Ge- duld des Tiroler Volkes nicht mißbrauchen darf

, was sich die NSDAP, am Samstag abends in Innsbruck erlaubt hat. Sie zog mit Musik und in ge,chlosiener Formation durch die ntadt, selbstverständlich uniformiert! Und man hört, daß die Po lizei diese Provokation verbieten wollte, daß aber vom vandhause aus die Bewilligung erteilt worden sei. Wir fragen: Wer hat die Bewilligung erteilt, die ganz be- stimmt nicht dem Willen der gewählten Landesregierungs- Mitglieder entsprach? Die „Innsbrucker Nachrichten", deren politische Eha- rakterlolsigkeit, die wohl

. Sie können vielleicht als nächstes Preisrätsel die Be antwortung dieser Frage ihren Lesern aufgeben. Vor- läufig aber mögen sie sich mit dem Bewußtsein trösten, daß der Artikel wahrscheinlich nicht in der „Bauern zeitung" gestanden wäre, wenn er nicht der Willensmei- nung des Bauernbundes entsprochen hätte. Gegen eine ganz nichtswürdige U n t e r st e l l u n g aber müssen wir uns ganz energisch verwahren. Die „Nachrichten" erfrechen sich, zu schreiben, unser Leitartikel hätte sich gegen Deutschland, ja sogar

gegen die deutschen Bauern gewandt und Deutschland geschmäht! Von den deutschen Bauern steht kein Wort in unserem Ar- tikel. Wenn wir uns einmal gegen Stimmen, die in baye rischen Blättern gegen die Viehausfuhr aus Tirol nach Bayern laut wurden, gewandt haben, so war das unser gutes Recht. Die „Nachrichten" haben seinerzeit auch — und ganz mit Recht —gegen die Ausreisesperre Stellung genommen. Freilich waren in erster Linie von der Aus- reisesperre die Wirte und sonstigen Geschäftsleute be troffen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 20.05.1924
Physical description: 8
zu ziehen, deckt durch ihren Vertreter Dr. Ob er Huber dessen Ge« hovsamsvevweigerung. Weit häben wir es in Oesterreich schon gebracht, die Minister scheinen ' Marionetten zu sein, irgend ein Gewaltmensch in den Bezirken draußen tut gerade das Gegenteil von dem, was der Minister anordnet. Für ihn und für seine Vorgesetzte Landesbehövde ist der Minister einfach Luft; er muß tanzen, wie diese Paschas pfeifen. Es wird im Nationalrate dieser ganz ungeheuer liche Skandal der mutwilligen Schädigung

des Herrn Bog- . ner werden in Kramsach ganz sicher nicht in den ; Himmel wachsen. Dem anmaßenden Herrn wird . noch in aller Deutlichkeit beigebracht werden, daß ‘ die Tiroler zwar ein gemütliches Völkchen sind. aber sich vor einem Landfremden in keiner Weise beugen werden. Und falls ihm dies nicht paßt, so soll er den Staub Tirols von seinen Füßen schüt teln; es weint ihm in Kramsach und Brandenberg niemand ein Träne nach. Mieter-Angelegenheiten. Die Sprechstunden in Mieterangelegenheiten sinden

von Hoffensthal Sie war eigentlich nicht sehr froh. So unendlich ungeduldig wie ein Kind hatte sie sich auf diesen ; Abend gefreut, ja ganz unruhig war sie ein paar Tage lang gewesen, bis sie sich endlich getraut hätte, Frau Kriegel um die Erlaubnis zu fragen. Und nun war der Ball vorbei, aber eS war doch nicht so gewesen, wie sie es sich ausgedacht, prächtig ja, lustig auch, o Gott, sie hatte \a mit einigen und über so manches herzlich gelacht, aber so richtig froh geworden war sie dabei nicht. Der Doktor

Roberts Me aufmerksam und gütig war er wieder mit ihr gewesen; er 'hatte ja kaum mit anderen gesprochen, immer nur mit ihr. So treu war er. so rührend gut, und war mit jedem lieben Wort, das sie Hm gab, bescheiden zufrieden. Sie löste das Mieder und schälte es vom Leib. Und lachte leise — wie ein leises Kichern klang es — auf. Bernhard, Bernhard, wer hätte das von Hm ge dacht! Während des Tanzes hielt er sie ganz fest, drückte sie so sonderbar fest an sich, und dann, ja in dem kurzen halbdunklen Gang

umfaßte er sie, zog sie ganz heran und sagte so merkwürdig: „Moj, kleine, süße Moj." So eigentümlich sagte er das, es ; fehlte nur, daß er sie noch geküßt hätte. Noch knotete sie das Haar auf. Und während sie durch die langen, schweren Flechten kämmte, ein ; wenig müde schon, und sich dabei Zeit ließ, lang sam, langsam kämmte, sah sie immer noch Bern hards Gesicht vor sich, nicht das, das sie immer schon kannte, sondern das merkwürdige von jener j flüchtigen Minute im halbdunklen Gang, und ein leiser

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 8 of 10
Date: 18.04.1886
Physical description: 10
für Frühjahr »nt» Sommer in schwarz, braun, lichtgrau, dunkelgrau drap, chokolade blau, melirt u.in allen moder nen Farben und Dessins zu nachstehenden Aufsehen erregenden Preisen. Jeder Anzug kostet daher in Prima uur fl. 3.75 und iu Hochprima fl. 4.75 aus aller feinster Schafwolle fl. 6.25 Für einen completen Ueberzieher kostet iu prima Qualität 0. 3.— in hochprima Qualität fl. 4.25 Pie Stoffe sin d zum Mindesten das Doppelte werth und eignen sich auch ganz vorzüglich für Damen- und Herren-Regenmäntel

, Tuchkleider und Schlafröcke. Außerdem sind von einer ConcurSmaffa noch einige Tausend Stuck echte Brünner Kammgarn-Herren-Anzugsstoffe W aus Reiner Schafwolle in den neuesten Mustern, sowohl in dunkleren als auch in lichter gehaltenen Farben zu haben. Diese Anzugstoffe, welche früher beim Fabrikanten fl. 15 gekostet haben, gebe ich nunmehr um den^spottbilligen Preis von nur fl. 8.75 für den ganz eompleteu Anzugsstoff ab. Der Stoff genügt vollkommen für Rock, Hose und Gilet selbst für den größten

und stärksten Mann. Möge daher Jedermann in seinem eigenenen Interesse bestellen, eS genießt'S ja ohnehin nur der Käufer, denn der Fabrikant verliert enormes Geld an dieser Waare. AlS Beweis der strengsten Solidität erkläre hiemit öffentlich, Jedem sofort das Geld zurückzuerstatten, dem der Anzugstoff in seinen Erwartungen nicht entsprechen sollte. ES kann daher Jedermann ganz ohne Risico bestellen. Gleichzeitig sind noch mehrere Tausend Reiss-Plaids ff fl. 3.50 in Prima uud fl. 5.50 in hochprima per Stück

in grau, graumelirt und in allen Modefarben zu haben. — Diese Reise-Plaids sind unter Brüdern zum Mindesten das Doppelte werth, wovon sich jeder Käufer über zeugen wird. — Diese Plaids sind ungeheuer gross, breit und dick, daher ganz unverwüstbar. Versandt gegen Geldeinsendung oder Nachnahme und sind Aufträge zu richten an die vom k. k. Handelsgerichte protokollirte Firma J. H. RA »IN« WICS, Schafwollwaaren -Manufaktur. Wien, III., Hintere Zollamtsstrasse 9.

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