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Innsbrucker Nachrichten
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Page 1 of 8
Date: 23.03.1898
Physical description: 8
. Unter den neu erschie¬ nenen Abgeordneten befanden sich auch P. Stoja lowski und der seit Eröffnung der Legislatur- Periode wegen schwerer Erkrankung am Er¬ scheinen verhinderte Abg. Dr. Bareuther. Die Eröffnung der Sitzung verzögerte sich, bis es endlich gelungen war, Dr. v Fuchs, der sich nach den letzten Vorgängen in der katholischen Volks¬ partei geweigert hatte, das Präsidium zu über¬ nehmen, zur Annahme desselben zu bewegen. Um halb 12 Uhr

" in beliebiger Sprache zu sagen. (Heiterkeit. Ruse: Japanesisch, Chinesisch, Botokudisch!) Der Alterspräsident hielt dann Nachrufe für die seit der letzten Tagung verstorbenen Abgeordneten und schritt sodann zur Präsidentenwahl. Gewählt wurde bekanntlich Herr Dr. v. Fuchs. Die Verkündigung des Resultates wurde von der Rechten mit lautem Beifalle und Händeklatschen, von der Linken mit Schweigen, von Wolf und Schönerer mit lauter Beschimpfung des Präsi¬ denten

begrüßt. Abg. Schönerer: Das ist unerhört, geradezu unerhört! Er war Mitglied des Präsidiums, welches den Antrag Falkenhahn ausgeführt hat. Der Staatsverbrecher gehört ins Zuchthaus und nicht auf die Präsidenten-Trrbüne. (Nach einer Pause energisch:) Staatsverbrecher gehören ins Zuchthaus, ich werde das in jeder Sitzung wieder¬ holen, in welcher Abg. Fuchs präsidiert. — Der Präsident, welcher inzwischen gewartet hat, xoU seine Ansprache beginnen

. Er wird nunmehr sei¬ tens des Hauses mit stürmisch anhaltendem Ap¬ plaus begrüßt. Abg. Schönerer schreck zum Theil unverständliche Worte ins Haus, welche jedoch vom tosenden Beifalle der Mitglieder deselben übertönt werden. Man hört nur die Worte: „Zuchthaus, er gehört ins Zuchthaus, der Staats¬ verbrecher!" — Abg. Wolf: So ein Kerl gehört ins Zuchthaus und weil er ein Deutscher ist, noch dazu lebenslänglich!" Der Präsident Dr. Fuchs hielt

. Das sind solche Gauner, die ins Zuchthaus ge¬ hören. — Schönerer: Sie gehören ins Zucht¬ haus. Merken Sie sich das. Solche Verbrecher wie Sie gehören ins Zuchthaus! — Wolf: So einem Staatsverbrecher sollte man ein Tintenfass an den Schädel feuern (Nach einer Pause) Sie funkelnagelneuer Minister-Präsident, warum schauen Sie da ruhig zu? Präsident v. Fuchs hat inzwischen seine Rede beendet. Dieselbe wird von stürmischem, anhal¬ tendem Beifalle der ganzen

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 23.03.1898
Physical description: 8
¬ weilen gedenkt. Seine Gesundheit ist bis ans einen leichten Rheumatismus im linken Arm voll¬ kommen befriedigend. Aus aller Welt. (Dr. v. Fuchs.) Der neugewählte Präsident des Abgeordnetenhauses gehört einer Wiener Familie an, die im dritten Bezirke, der vor dreißig Jahren hauplsächlrch von Beamten und Studenten be¬ völkerten Landstraße wohnhast, daselbst allgemein geachtet und beliebt war. Seil: Vater, ein Wiener von altem Schrott und Korn

, pflegte zu sagen, man müsse sein Benehmen so einrichten, als solle selbst ein Feind dereinst zum Freunde werden. Diese Urbanität unb Schlichtheit im Umgänge ist auch seinem Sohne, dem gegenwärtigen Prä¬ sidenten eigen und lässt ihm als die geeignete Persönlichkeit erscheinen, zwischen den Parteien zu vermitteln. Vermählt ist Dr. v. Fuchs mit der Witwe des verstorbenen Dichters und bairischen Assessors Hippolyt Schaufsert, Verfassers des preis

¬ gekrönten Lustspieles „Schach dem König", einer geborenen Görres, Stieftochter des ehemaligen Professors an der Wiener Universität Hofraths Ludwig von Arndts. Mit Hofrath Lienbacher in intimer: Verkehr getreten, gelang es Dr. Fuchs 1878 ein Mandat in den Salzburger Landtag zu erhalten und bei den allgemeinen Wähler: im folgendem Jahre in den Reichsrath gewählt zu werden. Bei den Wahlen im Sommer 1885 trat zwischen ihm urrd Lienbacher

eine Verstimmurrg ein. Letzterer hatte sich in den Kopf gesetzt, den Ex-Minister Dr. Alex Freiherrn v. Bach zum Abgeordneten der salzburgischen Märkte zu machen und scheute keine Mühe für den „Germarrffatvr" Bach, der übrigens nirgends persönlich auftrat, Stimmung zu machen. Wnwohl Lrenbacher mit seinem Candidaten nicht durchdrang, gab er. den Kampf nicht verloren, sondern rechnete darauf, dass Fuchs von seiner Candidatur im salzbur¬ gischen Großgrundbesitze

zurücktreten werde. Dr. Fuchs weigerte sich entschieden zu Gunsten des Baron Bach zu: ückzntreten und fand bet dem größten Theile des Elerus Zustimmung in dem Augenblicke, als die officiöse Presse, namentlich das „Fremdenblatt" die Candidatur des ehema¬ ligen Ministers unterstützte. Zwischen Lien¬ bacher einerseits, Dr. Fuchs und dem Landes¬ hauptmann Grafen Carl Chorinsky andererseits kam es zu einern Zerwürfnisse und das Facit war, dass Hofrath

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 23.03.1898
Physical description: 8
^tra Beilage zu ..Bote für Tirol «ud Vorarlberg' Str. ««. Aus dem Reichsrathe. In Ergänzung unserer ziemlich ausführlichen Draht meldungen über die erste Sitzung des Abgeordneten hauses am 21. d«. in unserer gestrigen Nummer lassen wir hier noch einiges Wesentliche über deren Verlauf folgen. Nach der Wahl des Abg. Dr. Victor v. Fuchs zum Präsidenten bestieg derselbe unter dem lebhaften Beifall der Rechten die Präsidententribüne und hielt an das Haus eine Ansprache, in der er zunächst

vor.' (Lebhafter Beifall und Händeklatschen links.) Abg. Dr. Stein Wender: „Ich bin beauftragt, im Namen meiner Parteigenossen gegenüber den Aus führungen des Dr. v. Fuchs Folgendes vorzubringen: Es gibt keinen Menschen in Oesterreich, der geglaubt hätte, das» der Beschluss über den Antrag Falkenhayn noch jemals zur Ausführung kommen werde. Wir wussten, dass der sogenannte Beschluss niemals wieder zur Ausführung gelangen werde. In dieser Richtung haben uns die Worte des Dr. v. Fuchs keine Ueber- rafchung

niir den Antrag zu stellen und wünsche, dass derselbe auf die Tagesord nung der nächsten Sitzung gestellt werde. In Erwä gung, dass der Abg. Dr. v. Fuchs Mitglied jenes Prä sidiums war, welches die Durchführung des verfassungs widrigen Antrages Falkenhayn in Scene gesetzt und zur Durchführung gebracht hat, wolle das hohe HauS beschließen: Der zum Präsidenten gewählte Abg. Dr. v. Fuchs wird als Staatsverbrecher angesehen (Ge lächter rechts) und für das Zuchthaus reif erklärt. (Heiterkeit rechts

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 6
Date: 23.03.1898
Physical description: 6
A- «« Nachricht»«'' und Telegramme Die Präsidentenwahl im Abgeordnetenhaufe gieng nicht ohne Lärmscenen vorüber. Es wird hierüber berichtet: Nach Beendigung des Scrutiniums verkündigte der Alters präsident Abg. Zurkan das Resultat der Abstimmung. Abgegeben wurden 241 Stimmzettel, davon 44 leere, also 197 giltige Stimmen. Zum Präsidenten wurde Dr. v. Fuchs gewählt. Kaum hatte der Alterspräsident das Resultat verkündet, da schrie Abg. Schönerer: Das ist unerhört. Es ist ein Mitglied des früheren

Präsidiums. Ins Zuchthaus mit ihm und nicht auf den Präsidentenstuhl! Er wiederholte noch mehreremale die Worte: Ins Zuchthaus! . Präsident Dr. v. Fuchs bestieg unter dem Applaus der Rechten den Präsidentenstuhl. Auf der Linken herrschte Ruhe, nur Schönerer schrie ununterbrochen : „Ins Zuchthaus!' Abg. Wolf: Die Staatsverbrecher gehören ins Zuchthaus. Er Hot sich an der Schurkerei des vorigen Präsidiums betheiligt. Darum in's Zuchthaus mit ihm und — weil er ein Deutscher ist — auf lebenslänglich

anschließen werden. Die Candidatur des Abg. Dr. v. Fuchs zum Präsidenten wurde mit allen Stimmen gegen jene der Abgeord. Kapferer und Schöpfer genehmigt. jlLtt oilul vi» »l!«» ?Sa» »ein»»?«»» kor»»«»», vor» r»«» dedvraltol» »«st» (Tlvvtors d»1»»m!o») Uikirt 4o xro» uvS «o ätt»U vsr Sl» ^«KvriUiel» eooee«iiovin» vuä d»väsI»x«ricdUiek xrotoevNlrt» Sals»»» »V'svrtlc 6es ^xotdsksrs VKRorrzf !o krexrsSa bv! Roditsed. todt vor wie Moser lisnöelsgvrlolittlvli esglstrlftsa xrSuv» Lodudmsfks. SessmmtsöMstirimA

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