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Tiroler Land-Zeitung
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Page 7 of 16
Date: 18.05.1907
Physical description: 16
Eingang ver schafft hatte, fand er in dem ebenfalls verschlosse nen Schlafzimmer, aus dem der Feuerschein ge drungen war, die Leiche der Frau Mattes in teil weise verkohltem Zustand auf dem Boden liegen. Mit den Nachbarn und Feuerwehrleuten wurde -der Brand alsbald gelöscht, so daß zwar die drei weiter im Schlafzimmer befindlichen Kinder noch lebend gerettet werden konnten; ob eines -von ihnen aber nicht doch noch den Brandwunden erliegen wird, ist fraglich. Der Mann, der sich nachdem

er seine Angehörigen in der Schlaskammer eingeschlossen hatte, aus dem Hause begeben und Feuerlärm machen wollte, wurde sofort vom Poli zeidiener als der Brandstiftung bezw. des Mor des verdächtig festgenommen und in den Orts arrest verbracht. Vor der die Voruntersuchung führenden Gerichtskommission gestand Mattes, daß er seine Frau mit Leinöl und Benzin übergoffen und angezündet habe. (!) Es unterliegt jedoch kaum einem Zweifel, daß die Frau, der der Bauch aufgeschlitzt war, und die auch sonst Spuren rohester

Mißhandlung trug, schon geraume Zeit vor Anle gen des Feuers umgebracht worden war. Die Brandlegung erfolgte offenbar nur in der Absicht, die Spuren der Mordtat zu verwischen. Schon vor etwa einem halben Jahre wurde die getötete .Frau Mattes von ihrem Ehemann in den Hals geschossen, der Vorfall aber als eine Folge un vorsichtiger Handhabung mit der Schießwaffe an gesehen. Der Mann ist 29 Jahre, die Frau, die sich in anderen Umständen befand. 31 Jahre alt. Das Motiv der schauerlichen Tat ist in ehelichem

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 5 of 16
Date: 18.05.1907
Physical description: 16
die verschiedenen Schneehänge, bis sie weit unten im Osten das 600 Meter tiefer liegende Ziel er reichten. Graf Alex Resseguier vollbrachte die Glanzleistung in nur 13 Minuten 55 Sekunden. Bei dem Damenlauf holte Frau Dr. Batliner aus Feldkirch den ersten Preis. Von den Schnell läufern erhielt Joh. Schneider (Stuben) den ersten Platz. Neben dem nun folgenden Juniorensprung lauf erregten die Seniorenspringer das Interesse \ aller Skiläufer. In der Konkurrenz wurde Joh. l Schneider (Verein Vorarlberger Skiläufer

. — An den Schrofen unterhalb des Thaurer Zunderkopfes ist eine Frau von Innsbruck beim Plateniglsuchen ! abgestürzt und hat sich leicht verletzt. — In j Ratten berg stürzte der Schulknabe Alfred ! Aigner beim Blumensuchen auf dem Schlotzberg ! ab und wurde von den Angehörigen in innerlich j schwerverletztem Zustande nach Hause getragen. ! Oetz, 16. Mai. Das schöne Wette, r der - letzten Tage, die Hitze von der aus den Städten berichtet wird, hat heuer früher als andere Jahre die ersten Herrschaften zu längerem

, ein sehr strebsamer Mann, war bis vor einem Jahre Pächter des Zollgasthauses an der Wildschönauer Straße. — In Kirchbichl verunglückte der 9jährige Schulknabe Max Ram- ‘ sauer, Sohn des Grattenwirtes Leonhard Ram- sauer. Er wollte am Kanal, durch welchen das Waffer der Brixentaler Ache zur Zellulosefabrik geführt wird, Holz auffangen und fiel dabei in den tiefen Kanal. Die schnell erfolgten Wiederbelebungs versuche waren umsonst. Besitzwechsel. Frau Katharina Purner, Gast wirtin „zum Bären" in Hötting erstand

bei der Versteigerung den Bauernhof „Beim Röschen Jackl" in Arzl um ein Meistbot von 12'625 Kronen.—- Das Gasthaus „zur Post" in Achenkirch ging aus dem Besitz des Herrn Albert Baumann in den des Anton Hörndl, Bäckermeister dort, über.—- Das Schusterhäusel in Waid ring ging aus dem Besitze der Frau Maria Weißleitner um den Kauf preis von 2600 Kronen auf Herrn Franz Solder,. Privat in Waidring, über. Viktor Olivier kaufte von den Eheleuten Johann und Maria Brantner um den Betrag von 8500 Kronen das Ganger

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Lienzer Zeitung
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Page 24 of 26
Date: 18.05.1907
Physical description: 26
. Habe noch eine Bitte. Wenn am Pfingstheiligabend das Wetter schön ist, suche es so einzurichten, daß du am Nach mittag mit Adda iu dem kleinen Kaffeegarten am Wasser den Kaffee einnimmst. Bis dahin wird sie meine Rede Wohl verdaut haben. Hoffentlich kann ich dich zum Fest Mutter nennen!' „Das gebe Gott,' antwortet Frau Gerloff seufzend, aber doch wieder getröstet, als der starke, blonde Neffe ihr so zuversichtlich zum Abschied die Rechte druckt. Pfingstsonnabend! Der leuchtende Sonnenschein macht festfröh liche

, einen kleinen Psingstausflug zu machen oder besser, mir zu ge statten, mich an dem eurigen zu beteiligen. An diesem Feste fühlt man besonders, daß das Alleinsein nicht angenehm ist, und da die Fronen Rosen in das irdische Leben flechten — —' „Fürchtest du nicht der Rose Dornen,' unterbricht ihn spöttisch lächelnd die Cousine. „Pardon Adda, ich zitierte den unsterblichen Schiller aller dings nicht korrekt: Himmlische Rosen dürften doch wohl dornen frei sein.' „Wo soll's denn hingehen?' fragt Frau Gerloff

ablenkend. „Ich schlage deinetwegen. Tantchen, den Birkenwald vor. Die Nähe desselben sichert uns vor der überfülle der Pfingstausflügler, da die meisten Menschen an diesem Feste in die Ferne schweifen. Wir nehmen Heuer daß Gute, das so nah liegt!' „Da bin ich deiner Ansicht, Vetter!' „Mir sehr schmeichelhaft!' „Wann soll es losgehen?' fragt Frau Gerloff. „Hübsch zeitig, Tante, bitte! Wir halten im Walde Siesta nnd verleben dort den Tag —' „Idyllisch.' „Ganz recht, Cousine Adda! Ich trage die Plaids

und den Proviantkorb!' „Muß der dabei sein!' „Muß, nein, aber ich weiß doch, daß Tantchen für leckere Fest- geuüffe gesorgt hat — weshalb also da nicht für Sinn, Herz nnd Magen sorgen!' „Ganz recht, Georg!' sagt Frau Gerloff nun, „um meine Vor räte hätte es mi^leH getan!' „Auf morgen früh denn!.' H?richt nun Georg Wfstehend. „Schlag sieben Uhr stehe ich vor der Haustür. Hente habe ich noch in meinem Bureau Diverses zu erledigen.'' ',8 ^ „Auf morgen!' sagen auch Mutter nnd Tochter und schauen beide dem so elastisch

Dahinschreitenden unwillkürlich nach, und die Mutter sagt: „Ein prächtiger Mensch! Ich wette, die heutigen Arbeiten sind nur Liebeswerke. Die ihm unterstellten Leute sollen ja geradezu für ihn schwärmen. Ein selten rücksichtsvoller Mann!' „Dir leuchtet auch stets die Freude aus den Augen, wenn er da ist!' „Das leugne ich nicht! Er hat eine so eigen erfrischende Art. Mau fühlt dabei die eigenen Kräfte wachsen?' Adda steht schweigend die Mutter an und denkt: Diese kleine zierliche Frau mit ihrem zärtlich

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Lienzer Zeitung
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Page 20 of 26
Date: 18.05.1907
Physical description: 26
an seine Seite. „Bor einem Jahre,' begann der Fremde mit leiser Stimme, „eben an jenem 4. März, verließ mich meine Fran auf einige Stuudeu. Wir lebten in größter Armut, denn das Wenige, das wir besaßen, hatte der Schwager meiner Frau uns gestohlen. Es ging uns nämlich nicht immer so schlecht —' „Wollen Sie mir nicht erst sagen, weshalb Sie mich hierher gebracht haben?' unterbrach ihn Wolfram, der befürchtete, die Kräfte des Mannes würden nicht standhalten. „Sie haben recht,' nickte der Fremde

. „Also, meine Frau hatte einen schweren Gaug vor. Sie wollte bei einem nach Geld fragen, über den sie eine gewisse Macht besaß, aber — sie kehrre nie wieder zurück.' Er machte eine Pause, indem er heftig nach Atem rang. „Wer war der Mann, den sie aussuchte?' fragte Wolfram, sobald der Verletzte sich wieder ein wenig erholt hatte. „Hören Sie erst weiter!' entgegnete er. „Meine Frau hatte vor einiger Zeit ihre Zwilliugsschwester Hanna, die ihr sprechend ähn lich sieht, getroffen und von ihr ein Geldgeschenk

erhalten. Bald darauf erzählte sie mir, sie sei zufällig hinter die Geheimnisse eines Mannes gekomme«, was uns viel Geld einbringen könne. Auch sagte sie mir, ihre Schwester sei wieder abgereist. Offnen Sie mal die Kiste, da werden Sie das Bild meiner Frau finden.' Wolfram tat, wie ihm geheißen, und entnahm dem Kasten die Photographie einer sehr hübschen, jungen Frau. „Das ist meine arme Betty,' sagte der Mann mit zitternder Stimme. „Genau so steht ihre Schwester aus.' „Sie bleiben nicht bei der Sache

Sie von mir?' drängte Wolfram. „Bon Ihnen? Wer sind Sie?' stotterte er mit leerem Blick. „Sie wollten mir doch sagen, zu wem Ihre Frau ging und weshalb Sie mich zu sprechen wünschten.' Der Sterbende nickte, brachte aber nur noch unzusammeu- hängende Worte hervor, die bewiesen, daß er phantasierte. Dann lag er wieder eine Weile still, und nur ein leichtes Zucken der Hände, ein Schauer, der den Körper durchzitterte, deutete an. daß noch Leben in ihm war. Langsam, mit bleierner Schwere, verstrich die Zeit. Schon

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 18 of 48
Date: 18.05.1907
Physical description: 48
"bei Exl gesunden, am Sonntag noch ausgeglichener war als früher, so erklärt sich der der Dichtung und ihren Darstellern gewid¬ mete reiche Beifall von selbst. Von den Dar¬ stellern nenne ich nur die Herren Direktor Exl, Rainer, Friedrich, Auer und die Damen Frau Anna Exl und Zrl. Gerta Lener. Aber auch die Zithervorträge in den Zwischenakten er¬ oberten sich Stürme von Beifall. F. K. Kirchliche Nachrichten. (Primiz.) In der Klosterkirche

, nicht genügend vorgebildet sind, so daß der Frau bisher die Offizierschargen im wirtschaftlichen Leben versperrt waren. Die be¬ stehenden niederen Handelsschulen für Frauen können nicht gleichzeitig eine ausreichende kom¬ merzielle und hinreichende allgemeine Bildung gewähren, welche beide unerläßliche Vorbedin¬ gung zur Erlangung sozialer Stellung im wirt¬ schaftlichen Leben sind. Zum erstenmale auf deutschem Boden wird im Herbste d. Js. auf Grund

eines Erlasses des k. k. niederösterr. Landesschulrates in Wien eine Handelsakademie für Mädchen im 2. Bezirk, Stefaniestraße 16, eröffnet, die ganz nach dem Lehrplane der Handelsakademien für Männer organisiert ist. Die Anstalt steht unter dem Kuratorium des Vereines zur Förderung der höheren kommer¬ ziellen Frauenbildung. Die Direktion der An¬ stalt wurde Frau Dr. Olga Steindler, Profes¬ sorin am Wiener Mädchengymnasium, über¬ tragen. (Ein Opfer

, in der sich Weißenböck — insbesondere zur Mahlzeit — befand, auf seinen bedauerlichen Gemütszustand schließen, dem der Arme nunmehr nach schwerem Leiden zum Opfer gefallen ist. (Die höchstenBergbesteigungen.) Der amerikanische Forschnngsreisende Dr. Workman, der in Begleitung seiner Frau die Bergwelt des Himalaja durchstreift hat, ist dieser Tage in Paris eingetrofsen. Einem Mitarbeiter der dortigen Ausgabe des „New Dork Herald" machte er folgende Mitteilungen

über seine letzte Expedition: „Letzten Sommer kampierten wir auf den höchsten Plätzen, die je von Men¬ schen erreicht wurden, nämlich auf einer Höhe von 21.300 Fuß (etwa 7100 Meter). Es war in der noch unerforschten Munkim-Kette Kette in der Provinz Suru in Kaschmir. Von dieser von sieben Gipfeln umgebenen Schnee- Ebene stiegen wir bis zu 22.720 Fuß. Ich machte da "Halt, um Photographien aufzuneh¬ men, während meine Frau noch rasch

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 12
Date: 18.05.1907
Physical description: 12
Seite 6 .Der Tiroler' CamStag 18 Mai ILO? darauf die übliche Verteilung der Fahnenbän der und der Brvderkuß der Gastfahnen mit der neugeweih ten Fahne. Ter hockw. Offiziant hielt nun an die Veteranen und an das ver sammelte Volk eine geradezu brillante, ebenso von religiösem wie patriotischem Geiste ge- tragene Ansprache, Zum Schlüsse zelebrierte Herr Dekan noch eine heilige assistierte Messe, welcher Frau Fahnenpatin, deren Gemahl und Honoratioren mit den Fähnrichen und Fahnen im PreSbyterium

dargestellt ist, hält den roten Tiroler Adler im Schilde dem göttlichen Herzen des Erlösers entgegen, während der Heiland die Hand zum Segen emporhält. Im Hotel Theiß vereinte dann ein Festmahl zu 30 Gedecken Einheimische und Gäste. Frau Therese Kirchlechner hat sich in den Herzen der Bewohner von Lana, besonders der Ve teranen, für alle Zeiten verewigt. Pr «tz, 14. Mai. (Ein grausiges Verbrechen) hält die hiesige Gegend in Auf regung. Am SamStag wurde die zirka 25jäh- rige Momena Lentfch von Feichten

für den festlichen Empfang. Hernach wurden die geist. lichen und weltlichen Honoratioren zu einer Märende im Pfarrhof geladen. Bei der Fest tafel nahm auch die Patronin der hiesigen Pfarre, Frau Gräfin von WelSperg, teil. Den Schluß der Festivität bildete bei einbrechender Dunkelheit ein sehr gut gelungenes Feuerwerk, zusammengestellt von nnserm hochw. Herrn Koopeiator Karl Stavdach er, der überhaupt keine Mühe und Opfer scheute, um diesen Tag recht würdig begehen zu können; während das Feuerwerk abgebrannt

. Dieses Wetter dürste aber auch ten Landwirten nach der Bauern regel: .Maiwetter kühl und windig, macht die Scheuern voll und findig' nicht unlieb sein. Ter dermalige WitterungTcharakter gibt den Anschein, als würde es die Pfingsten verregne«; doch die Bauernregel sagt ja hiezu: „Nasse Pfingsten, fette Weihnachten'. Allerdings dürste das scuchte Wetter, wenn rö andauert, den reisenden Kirschen nicht gut kommen. Hltrnvkeu. Am 12. Mai stürzte in Schwoich, Unierimitai, die Frau Ursula des Brenner meisters Georg

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Der Bote für Tirol
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Page 7 of 12
Date: 18.05.1907
Physical description: 12
wenden. Während sie diesen Beschluß faßte, beschäftigten sich Arndts Gedanken gleichfalls mit seiner Frau. Ihre ungekün stelte Freude über sein Geschenk bereitete ihm ein eigenes Ver gnügen. Sie war eine anspruchslose, liebe Seele! Und wie wert sie ihm geworden, war ihm noch nie so zum Bewußt sein gekommen, wie in dieser Minute! So, wie er für Ottilie empfand, so — wähnte er — würde er ganz wahrscheinlich für eine Schwester empfinden! Was er als, Knabe und Jüng ling heiß begehrt, das Geschick

! mit ihr gleichgültigen Menschen.. XVII. „Rittmeister v. Werder und Frau geben sich hiermit die Ehre, Herrn Leutnant Arndt nebst Gemahlin zu dem am 6. November, abends 8 Uhr, stattfindenden Soupier höflichst einzuladen.' U. A. w. g. Nachdem Arndt gelesen, sagte er, die Karte.Ottilie reichend: „Hier können wir nicht anders, als annehmen, zumal unsere lieben Werders ihr silbernes Ehejubiläum feiernd Der Ritt meister erklärte mir schon, sie würden für unser etwa beab sichtigtes Nichterscheinen keine Entschuldigung

gelten lassen.' Ähnlich sprach Frau von Werder sich gegen mich aus', bemerkte Ottilie. „Gegen achtzig Personen sind geladen.' „Und da heißt es nun: Ein Souper. Natürlich wirds lein glänzendes Ballfest, wie unsere Freunde in jeden: Winter eins zu veranstalten Pflegen. Es macht ihnen Vergnügen, und ihr Reichtum erlaubt es!' „Unter so vielen Gästen dürfte unser Fernbleiben kaum bemerkt werden', sagte Ottilie nach kurzer Pause. „Nur von denen', versetzte Arndt, „die unseren freund- fchaftlichen Verkehr

mit Werders kennen. Um nicht falschen Vermutungen Tür und Tor zu öffnen, müssen wir gehen, Hvenngleich es scheint, als ob es auch dir lieber wäre, zu Hause zu bleiben?!' „Ja, es wäre mir lieber!' gestand sie offen. „Ich war noch nie in so zahlreicher Gesellschaft, aber hin müssen wir doch! Frau v. Werder nahm mir das feste Versprechen ab, zu kommen.' Es wollte Arndt bedünken, als ob sie einen Seufzer unter drückte, auch lag um ihren kleinen, roten Mund ein nachdenk licher Zug. Er hatte wissen mögen

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Lienzer Zeitung
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Page 21 of 26
Date: 18.05.1907
Physical description: 26
. Von dem sür immer Verstummten konnte er nichts mehr erfahren. Er sah ein, daß ein längeres Verweilen zweck los war, und so entfernte er sich, nachdem er dem armen Teufel die Augen geschloffen nud die Photo graphie sowie das Papier mit dem Siegel an sich genommen hatte. Als er die Türe des Stäbchens öffnete, schien es ihm, als habe er die Gestalt einer Frau aus der Treppe bemerkt; so rasch er ihr aber auch nacheilte, es war niemand zu sehen. Und doch glaubte er, sich nicht ge täuscht

. „Wie, Sie hier?' rief er über rascht und zugleich erfreut, den jun gen Mann zu treffen. „Nur Ihretwegen!' entgegnete Demetrius. „Sie verließen das Haus in so unmotivierter Weise, und die arme Vera ist so trost los, daß ich dachte, es sei das beste, Sie ausfindig zu machen und zur Rückkehr zu bewegen. Was bedeutet denn die ganze Geschichte?' fügte er hinzu, indem er seinen Arm vertraulich in denjenigen Wolframs schob und mit ihm weiterging.' Mir könnten Sie's doch sagen — ich bin ja der Vetter Ihrer Frau.' Wolfram

zögerte. Er sehnte sich nach einer Aussprache, er innerte sich jedoch des Versprechens, das er Vera gegeben, drei Wochen zu warten. Demnach mußte er bis dahin über da» Vor gefallene schweigen. „'s ist wirklich nicht der Rede wert,' sagte er daher mit gezwun genem Lächeln. Ein paar übereilte Worte, weiter nichts. Zwischen Mann und Frau kommen ja auch mal Differenzen vor. Nicht?' Demetrius zwinkerte verschmitzt mit den Augen. „Ah, ich ver stehe.' Ein kleiner Ehezwist.' Warum zum Kuckuck laufen

, indem er Sterzing das Bild entriß und es trotz Wolframs Widerspruch betrachtete. „Gütiger Himmel!' stieß er daun mit einer Miene des Abscheus hervor. „Kennst du sie?' fragte Sterzing. „Nein, nein,' entgegnete Turonh mit zweideutigem Lächeln, „habe sie nie gesehen. Finde nur eine große Ähnlichkeit mit jemand; mit einer, die ich kannte. Sie ist es aber nicht, wie ich sehe.' „Wer ist es denn?' forschte Sterzing weiter. „Ein sehr hübsche Frau, das muß man sagen.' „Sei doch nicht so neugierig!' wehrte Wolfram

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