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Title A - Z
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Books
Year:
1898
¬Die¬ Fremden : ein Roman aus der Gegenwart
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Page 234 of 258
Author: Domanig, Karl / von Karl Domanig
Place: Stuttgart
Publisher: Roth
Physical description: 258 S.
Location mark: II 62.932
Intern ID: 67877
— 236 — hatten, war ein so warmer, die Blicke, die sich trafen, so innige, daß es ihnen plötzlich schien, sie wären beide zu weit gegangen. Maas zog seine Hand zurück, er schien unruhig und fast verwirrt: „Ich habe jetzt bei der Gräfin eigentlich nichts mehr zu thnn," sagte er; „man erwartet mich auch schon" — „O wir treffen uns aber heute abends sicher? Ja, nicht wahr? Die Frau Gräfin will ihre Freunde zum Abschiede bei sich sehen." „Zum — Abschiede?" „Ach ja, wir reisen ja morgen! Das wissen

Sie noch nicht — freilich, es ist erst gestern abends so be stimmt worden." „Sie reisen? Jetzt — ?" Der Doktor trat einen Schritt Zurück, er war außer Fassung. „Die Frau Gräfin muß nämlich ihre Verwandten in München besuchen, die sie später nicht mehr treffen würde. Dann geht es nach Pommern. Vielleicht im Herbste, aber sicher doch erst im Frühjahr kommen wir wieder." Maas erwiderte nicht. Einen Augenblick war es ihm, als sollte er sprechen, jetzt ihr sagen, was er ihr einmal sagen muß und vielleicht

— unter diesen Um ständen, wer weiß es — vielleicht zu spät sagen wird. Er sann nach; aber nein, noch sind seine Fesseln nicht gelöst, noch nicht! . .. „Also am Abende, nicht wahr, und ganz sicher! Die Frau Gräfin wird Sie schon selbst noch bitten . . . Auf Wiedersehen!"

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Books
Year:
1898
¬Die¬ Fremden : ein Roman aus der Gegenwart
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Page 76 of 258
Author: Domanig, Karl / von Karl Domanig
Place: Stuttgart
Publisher: Roth
Physical description: 258 S.
Location mark: II 62.932
Intern ID: 67877
— 78 — Hedwig dringend bat, den Ausflug zu verschieben/ Um sonst. In greller Frühlingstoilette fuhr sie mit der Familie v. Koloschinsky nach dem Kahlenberge und unterhielt sich. Abends, als sie nach Hause kam, traf sie den Bruder im Delirium. Jetzt ihr Entsetzen! Und eine plötzliche Angst vor Ansteckung, die nicht zu bannen war. Sofort, noch in derselben Nacht, übersiedelte sie zu den Schwestern des Bankbeamten und blieb daselbst, bis Ludwig, welchen abwechselnd mit dem Doktor Frau Alber

und ihre Tochter pflegten, nach wenigen Tagen verschieden war. Nun gab es einen verzweifelten Ausbruch des Schmerzes, welcher Hedwig unfähig machte das weitere zu besorgen; alles ruhte nur auf den Schultern des Doktors. Maas atmete auf, als Hedwig Wien end lich verließ. Am Bahnhofe aber, wohin er sie be gleitete, nahm auch der Bankbeamte mit seinen Schwestern von ihr Abschied . . . Diese Wiener Reise, meinte der Erzähler, fei ihm wahrlich in keiner Hinsicht eine ange nehme Erinnerung . . . Frau Alber

aber und ihre Tochter hatten sich während jener Katastrophe so überaus liebevoll und opfermutig benommen, daß es der Doktor nicht über sich brachte, die Wohnung zu kündigen, die für ihn allem Zu groß, für seine bescheidenen Verhältnisse zu kostspielig war; die gute Frau würde es allzu Bitter empfunden haben. Er blieb denn also und zog sich in der Stimmung, in der er war, um so mehr zurück.

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