Bezirks gerichte am 23 November 1889 durchgeführteu Rechts sache gegen Franziska Wtw Rob hier pcto. Zahlung eines Betrages von 133 fl s. A in der Verhandlung, bei welcher sie als Partei vernommen wurde einen Eid wissentlich Wider Wahrheit dahin abgelegt, daß sie im Winter 1888 zweimal zur Geklagten Franziska Rob gekommen und dieselbe um die Bezahlung der von ihrem Sohne Eduard Rob contrahirten Schuld p r 133 fl angegangen habe, worauf ihr Franziska Rob die Zah lung dieses Betrages aus Eigenem
bis zum nächsten Frühjahr, d. i. 1889, zugesichert habe. Der Thatbcstand ist folgender: Josef Nagiller, Gatte der Angeklagten, betrieb im Jahre 1887/84 hier einen Getreidehavdel und hatte im Jahre 1688 von dem Schmiedsohn Eduard Rob für geliefertes Getreide einen Kaufschilling per 133 fl. zu fordern, welcke For derung, da Ed. Rob damals in Ex cution g rathen war, sich als uneinbringlich darstellte. Jos Nagill-r beschloß daher, die Mutter seines Schuldners, die Schmiedwitwe Franziska Rob, zu bewegen
, diese Schuld ihres Sohnes zu übernehmen und beauftragte mit dieser Mission seine Gattin, Therese Nagiller. Diese sandte zuerst ihre Schwester Maria Falschlunzer, geb. Haidegger, Bäurin in Patsch, zu Frau Rob, wo sich dieselbe als Frau Na giller ausgab, die erwähnte Bote vorbrachte, jedoch die Gewährung derselben nicht erlangte Sodann, im Früh jahre und Sommer 1889, trat Theres Nagiller selbst an Franziska Rob mit der gleichen Bitte heran, ohne jedoch die erwünschte Bezahlung zu erreichen. Schließ lich ließ
Therese Nagiller die Franziska Rob zu einer Audienzverhandlung vor das k. k. städt -deleg. Bezirks gericht hier citiren, bei welcher Frau Rob eiuwilligt?, daß diese Angelegenheit im Bagatellverfahren verhandelt werde, offenbar ohne daß sie sich der Tra weite dieser Einwilligung bewußt geworden war. Bei dieser am 23. November 1889 stattgehabten Verhandlung behaup tete nun Theres Nagiller, daß ihr Frau Rob bei den erwähnten Besuchen im Winter 1888 das Versprechen gegeben habe, die Schuld ihres SohneS
Mühe herausgewunden habe, in welchem Jahre sie zuerst bei Frau Rob war. — Dr. Brunner wird über feine Aussage beeide". Frau Franziska Rob (beeidet) sagt aus, daß sie der Theres Nagiller nur ve.sprechen habe, wenn sie etwas habe, werde sie zahl n; sonst sagt sie im Sinne der Anklage aus Elise Rob, Tochter der Franziska Rob, deponirt über die Besuche der Falschlunger. Die eigentliche Nagiller, die Ther.se Nagiller, ist zum ersten Male im März 1889 gekommen. Das zweite Mal ist sie ge kommen