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Unterinntaler Bote
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Page 18 of 20
Date: 03.08.1912
Physical description: 20
und werden die Mitglieder ersucht, hiezu zu erscheinen. Tagesordnung: Di Höheres technisc Sonderabteilun; |Elektr. u. Masel Höchste Progra An der Gef züglichen Legera Ferner gelb Heller, Peterstli wird zum Selbst Emerich D hält vom Wochen !a* Sonntags: Privatspre Star- und Ka: für The als billigst Der St auf S un Plonc Landui Zentrale: verziii Die Rentenstei Franziskas Sommerfreuben. Eine fröhliche Geschichte von Alwin Römer. (Nachdruck verboten.) Franziska Wolfram saß auf einer jener primitiven Holzbänke, die der Wirt

der „Adlerhöhe" vor seiner Bergschenke nebst obligatem Aussichtsturm im Pfahlbaustile zurechtgezimmert hatte, und gähnte, trotz dem sie nicht allein war, sondern eine hüb sche Dame gleichen Alters, die an riner kleinen Decke häkelte, ab und zu eine Frage an sie richtete. „Langweilst du dich, Franziska?" erkun digte sich jetzt die Emsige und ließ die Hände einen Augenblick im Schoße ruhen. „Von Herzen!" war die seufzerschwere Ant wort. „Früher, als wir noch deutsche Auf sätze machen mußten, hatte ich immer

einen Haß auf den Mann, der die Arbeit erfun den hat. Aber der Kerl, von dem die Lange weile stammt, ist ein viel schlimnteres Un geheuer !" „So sticke oder häkele wie ich!" „Die alte Knüttelei mag ich auch nicht. Papa sagt, man wird krumm davon wie ein Flitzbogen!" „Das kommt sehr darauf an!" „Außerdem habe ich dabei nicht weniger Langeweile!" „Ja, was möchtest du denn eigentlich, Franziska?" „O Gott, was ich möchte!" sagte das rei zende Geschöpf und verschränkte dabei die Arme im Nacken

, so daß ihre schöne, jugend lich schlanke Figur prächtig zur Geltung kam. „Nichts und alles! Eine Unterbrechung dieses ewigen Einerlei, ein Abenteuer..." „Du bist närrisch, Franziska. Wer hat es so gut wie du? Keiner! Und doch bist du nicht zufrieden! Wie gern blieb ich zum Beispiel noch ein paar Wochen in dieser köstlichen Sommerfrische! Aber mich ruft die Pflicht. Du kannst bleiben!" „Ich muß bleiben, weil Papa sich ein bildet, sein Katarrh wäre hier besser ge worden! Woran natürlich kein wahres Wort

!" „Mir auch!" Auch der Kaffee erregte Franziskas tiefste Mißbilligung. „So eine Brühe!" sagte sie entrüstet. „Dafür bist du in der Sommerfrische!" tröstete sie die andere. Indem tänzelte der Kellner, um seine An wartschaft auf ein Trinkgeld zu vergrößern, mit dem Fremdenbuch heran. „Wollen sich die Herrschaften nicht ein zeichnen? Ich bringe gleich Feder und Tinte!" „Weißt du, wir werden einmal dichten!" erhärte Franziska. „Wenn das so ginge!" ^ „Wird schon gehn! Für diese traurige - 246 - Verpflegung

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 13 of 20
Date: 05.11.1910
Physical description: 20
oder mit anderen guten Eigenschaften begabten Mädchen, mit denen ihn einmal die, einmal der hatte zu einem Pärchen zusammenschweißen wollen, war von seinem sorgfältig erwägenden Verstand ein Häkchen gefunden worden. Jetzt durste sich der nicht mehr mucksen, längst war er von der Leidenschaft zum Schweigen verdonnert worden. Wissen tat er's freilich ganz genau, der superkluge Niezufrieden, daß er eine törichtere Wahl kaum hätte treffen können. Franziska Hollberg war ein Konglomerat just all' der Eigenschaften

; ist der erreicht, heißt's biegen oder brechen. Den Verstand hatte die Leidenschaft bei Robert zum Schweigen bringen können -- seinen Stolz zu beugen, war sie nicht imstande, und der hatte ihn endlich zu einem entschlossenen: Entweder — oder! angestachelt. Er war in die Residenz gefahren und hatte seine Werbung noch einmal wiederholt. Diesmal war es Franziska nicht gelungen, den Fluß seiner Rede zu unterbrechen, oder in andere Bahnen zu lenken — sie hatte anhören müssen, was Max zu sagen entschlossen

, war cs sein Erstes, sich an den Schreibtisch zu setzen und mit den bewegendsten Worten, die ein Menschenherz finden kann, an Franziska zu schreiben, ihr zu wiederholen, was er ihr bei seinem Besuch gesagt hatte. Jetzt fragte er nicht einmal mehr nach ihrem Ja oder Nein — er erklärte ihr, daß er sie am zweitnächsten Tag auf der seiner Besitzung zunächst gelegenen Station erwarte, um sie als ferne Braut seiner Mutter zuzuführen. Ihr Nichtkommen betrachte er als die Ablehnung seiner Werbung. Das war vorausgegangen

werden," hatte sie ihn tiefbewegt gewarnt. Aber sie hatte nicht recht! Nur Neigung zu ihm konnte ja Franziska bewegen, die Seine zu werden. Auf alles, was ihr lieb war, mußte sie verzichten durch ihre Heirat, die laute, bunte Geselligkeit, ihr eigenstes Lebenselement, mußte sie mit dem stillen einförmigen Leben auf seinem entlegenen Landgut vertauschen, statt wie bisher ihre Tage in süßem Nichstun zu verbringen, hieß es fortan rüstig in der Hauswirtschaft nach dem Rechten zu sehen. Solche Opfer bringt man nur einem geliebten

Mann. Un glücklich — ? O nein, nein — an der Seite der ihn liebenden Frau konnte nur das Glück für ihn zu finden sein! Erleichtert atmete er auf, als sein Denken bis zu dieser Schluß folgerung gekommen war. Gleich darauf jedoch umklammerte eine neue Marter sein Gehirn. Würde Franziska auch kommen? Würde sie —? Gewiß, ja, ja, sie kam — ihre Blicke, ihre Händedrücke, ihre halben Geständnisse konnten nicht Trug gewesen sein. Gottlob! — Da brauste es endlich heran, das schnaubende Ungetüm

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Unterinntaler Bote
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Page 19 of 20
Date: 03.08.1912
Physical description: 20
— auf den Heimweg machte . . . Das Bild seiner schönen Feindin verließ ihn unterwegs keinen Augenblick. Es schlich sich auch mit in seine Träume. Und als er M andern Morgen an Stelle des verreisten Oberförsters in den Wald schritt, um die Forstarbeiten zu inspizieren, hörte er zwischen dem Flüstern und Weben des Laubes und dem tiefen Gurren der wilden Tauben immer noch eine trotz aller Schärfe bezaubernd lieb liche Stimme sprechen: „Ich bin Franziska Wolfram." Der holde Gegenstand seiner Träume "Mopste

über ihren Ein fall, „das geht!" wickelte das Netzgestrick aus und schickte sich an, es ins Wasser hinab zulassen. Natürlich leistete ihr der Bube freudige Hilfe. Ohne Zweifel fiel bei diesem Raubzug auch für ihn etwas ab. Behutsam schob er mit einem schnell geknickten Ast das improvisierte Netz auf dem Boden des Teiches zurecht und voller Spannung schauten sie dann beide hinab, einen günstigen Augenblick erwartend, um einen Zug zu wagen. „Jetzt!" schrie Franziska voller Eifer. Da raschelten Schritte oben

im Gestrüpp und der alte Waldwart wurde sichtbar. „Jawohl", sagte er grinsend, „jetzt!" Wie der Wind war der Junge davongesaust, als er die verdächtigen Laute gehört, wäh rend Franziska höchst gleichmütig den Alten näher kommen ließ. „Wie kommen Sie dazu, hier zu fischen?" grollte der Isegrim. „Ist denn das verboten?" fragte sie schnip pisch. „Gewiß ist das verboten!" „Eine schöne Sommerfrische!" höhnte sie, worauf der Alte polterte: „Ach was, Som merfrische. Die peht uns gar nichts an. Der Teich gehört

. Und nun bitte, kommen Sie!" „Wohin?" fragte sie. „In die Oberförsterei!" „Wozu?" /,Wozu? Wegen Fischdiebstahl!" meinte er grimmig. „Ich will Ihnen einen Taler geben!" versuchte Franziska ihn zu bestechen. Aber das prallte von dem Alten ab wie eine Billardkugel von den Billardbanden. .„Sie müssen mit!" erklärte er. „Wir haben schon lange gelauert, mal einen zu fassen!" „Na, dann zu!" sagte sie, sich fügend. „Oder werde ich erst in Ketten gelegt?" . . . t In der Amtsstube der Oberförsterei stand ein schlanker

Mann im Jägeranzug am Schreibpult, der den Eintretenden den Rücken zukehrte. „Guten .Tag, Herr Assessor!" sagte der Waldwärter und schob seine Gefangene vor sich her. „Guten Tag, Hohmann!" entgegnete der andere, ohne aufzusehen. „Na, was bringen Sie den Gutes?" „Habe jemand beim Fischen in unserm Teiche erwischt!" meldete Hohmann. „So? . . . Na, das ist brav. Wer ist denn der Racker, he?" „Dies Fräulein hier!" sagte Hohmann und zeigte auf Franziska, die beim Klange der Stimme des Forstasscssors

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Der Arbeiter
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Page 10 of 12
Date: 12.05.1912
Physical description: 12
erzählen," so begann damals eines Abends Ziu Taneddu. „Meine erst, Frau, Franziska Portolu — du hast sie gekannt, nicht wahr, Juba? ihr ward ja ghermanitos (Vettern im dritten Grade), nun gut — war ein mutiges und braves Weib, doch hatte sie seltsame fixe Ideen. Sie war kaum fünfzehn Jahre alt, als ich sie heiratete, aber bereits hoch- gewachsen und kräftig wie ein Soldat. Sie ritt stets ohne Sattel und wenn sie auf ihren Gängen auf eine Viper oder Tarantel stteß

, waren es diese, die sich vor ihr fürchteten. Von Kindheit auf war sie gewöhnt, allein über Wiesen und Felder zu gehen. So begab sie sich oftmals nach dem Schafstall ihres Vaters, auf den Berg, und übernachtete unter freiem Himmel. Zudem war sie schön wie ein Idealbild. Lauge Haare wallten ihr über den Nacken und ihre Augen leuchteten wie die Sonne. Auch meine zweite Frau, Maria Barca, war schön — du wirst dich ihrer erinnern, Predumari, du bist ein Vetter zu ihr — jedoch bei weitem nicht in dem Maße wie Franziska. O, wie Franziska

würde, würde ich urich nicht darüber entsetzen. Und sie war nicht neugierig wie die übrigen Frauen. Wenn auf der Straße sich ein Stteit oder Exzeß ereignete, öffnete sie nicht einmal die Türe. Einmal nun erwartete sie urich in der Nacht, und ich kam sehr verspätet nach Hause, denn meine Stute hatte sich losgerissen und war durchgebrannt, so daß ich den Heimweg zu Fuß zurücklegen mußte. Franziska wartete also, am Feuer sitzend, denn es war eine nebelige, kalte Spätherbstnacht. Plötzlich tönte — so erzählte

im Augenblicks Franziska keine Silbe davon. Am nächsten Morgen wurde Lt Mauer unseres Hofes ein junger Mensch ermordet gesunden sh ein Knabe, Anghelu Pinna, ihr werdet euch daran erinnern' b zehnjährige Sohn des Antoni Pinna. Auch nur sind durch ' brechen einige Unannehmlichkeiten entstanden, da die Leich Unglücklichen, wie gesagt, neben unserm Hause gefunden 2 gestreckt, ich erinnere mich noch sehr wohl daran, inmitten em«..- Lache gestockten Blutes, wie auf einer roten Decke. Es hat nie Bestimmtes

M Meine Frau verfiel in Trübsinn, begann abzumagern und ned >7 völlig verändertes Wesen an, als wäre sie verhext und pstiM Tag und Nacht: „Wenn ich hinausgeeilt und den fragenbeu Stic» geantwortet hätte: der Schrei erfolgte hinter unserm Hofe - ^ der junge Mensch gerettet werden können!" Ja, sie veränderte ihr ganzes Wesen. Sie dachte an keine FejiljG. mehr, nicht mehr an heitere Gesellschaften. Vergeblich sagte ich ^ „Franziska, höre, ich war es, der in jener Nacht den Schrei msM um zu beobachten

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Alpenländer-Bote
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Page 4 of 16
Date: 08.07.1917
Physical description: 16
Leite 4. Nr. 27. schnell überlaufen", so lief auch „Meister Knopf, das kleine Männlein, vor Zorn schnell über und rüttelte die Ohren der Lehrjungen in unbarm herzigster Weise, nicht gerührt von dem Wehge schrei, das die Opfer seines Grimms erschallen ließen. Wenn dann bisweilen Franziska, des Meisters dreizehnjähriges Töchterlein, dem es durch das Herz ging, wenn die armen Jungen so kläglich schrien, fürbittend zu sprechen wagte: „Vater, nicht gar so fest und nicht gar immer, der Bub' wird ganz

verzagt", dann fauchte der Meister wie ein Wildkatze: „Was? was? Du kämst auch noch daher, mich zu ärgern? Fliehe, du Geis, du schnappige, oder ich weiß nicht, was ich tue!" Die Franziska konnte auch wirklich nichts Besseres tun, als abziehen; denn wenn, wie ein ordinäres Wort lautet, „mit einem Narren kein Kind zu taufen ist", so war mit Meister Knopf, wenn ihm einmal das Häfelein überge laufen, auch einige Zeit lang kein vernünftig Wort mehr zu sprechen. Von dieser Beschaffen heit war das Männlein

über die ihm wie derfahrene Behandlung recht verzagt und der Meister eben nicht um die Wege war, näherte sich dessen Töchterlein, die Franziska, demselben, schaute ihn mit ihren blauen Augen gar innig und bittend an und flüsterte ihm voll kindlichen Mitleides tröstend zu: „Toni, sei nicht allzu fast traurig; der Vater meint es nicht so böse. Er ist eigentlich nicht böse; es ist nur so 'ne Manier von ihm. Halt aus; es wird mit der Zeit immer besser werden." Diese Worte des Kindes, auf das Liebevollste, Mitleidigste

noch jedesmal den geknickten Mut wieder aufgerichtet, die Franziska, nicht daheim war, sondern bei einer Base auf Besuch, und so fand sich niemand, der den Toni andern Sinnes gemacht hätte. Ehe er in seine Schlafkammer ging, sagte er dem Meister noch gute Nacht, in einein recht traurigen Tone; der Meister aber achtete des Grußes gar nicht, sondern wetterte seine bekannte Rede von „Undankbarkeit und das Glück mit den Füßen von sich stoßen", vor sich hin. Als es Nacht geworden, erhob der Toni sich sachte

von seinem ärmlichen Lager, auf dem er ohnehin nicht geschlummert, sondern fast beständig ge weint hatte, packte mit vorsichtiger Stille die wenigen Habseligkeiten, die er fein eigen nannte, darunter ein Büchlein mit Nadeln, etwas Zwirn und Seide und eine Kleiderbürste, die er sich ge kauft, in ein Bündel zusammen und trat leise aus der Kammer. Als er vor dein Gemache vor überkam, in welchem die Franziska zu schlafen pflegte, blieb er einige Augenblicke stehen und flüsterte, obfchon er wußte, daß dieselbe zur Zeit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 12.05.1914
Physical description: 8
unter das Gesträuch im Schatten der Felswand und wanderte dem Schlosse zu, während Elisabeth sich dem beklommenen Mädchen zuwandte. „Sie haben so lange auf sich warten lassen, Fränzel, daß ich Ihretwillen in Unruhe geriet," sagte sie, „dennoch ist die Ausbeute im Körbchen nicht groß; sind die Beeren so selten? . . ." „Ich bin im Sammeln aufgehalten worden . . ." erwiderte Franziska mit wankender Stimme. „In der Tat, ich glaubte, so etwas bemerkt zu haben, und hoffe nur, daß Ihnen nichts unangenehmes

. . ." „O nein ... im Gegenteil!" rief Franziska hastig, stockte jedoch ebenso schnell, das Ungeeignete ihrer raschen Rede fühlend und neuer dings mit Purpur überdeckt. Elisabeth tat, als ob sie die Verwirrung gar nicht bemerkte, und fuhr mit feinem Lächeln fort: „Das beruhigt mich wirklich; es hätte mir sehr leid getan, wenn Ihnen bei der Rück kehr ins väterliche Haus etwas unangenehmes begegnet wäre . . . ich möchte, daß Sie recht gern darin verweilen und nichts vermissen . . . gar nichts!" Franziska bot

, zum Vertrauen auffordernde Blick, den sie auf Franziska richtete; diese vermochte nicht, ihm zu widerstehen, sondern eilte auf die Sitzende zu, indem sie sich vor ihr niederließ und mit dem Ausdrucke: „Meine Mutter ..." ihr glühendes Antlitz in deren Kleid zu verbergen suchte. „O nicht so, meine Liebe . . ." sagte Elisabeth zärtlich, indem sie aufstand und die Gebeugte zu sich emporzog. „ ... in meine Arme und an mein Herz! Ich will keinen Anspruch machen an den heiligen Namen Ihrer verklärten Mutter

, aber da mein guter Stern mich in das Haus Ihres Vaters geführt, möchte ich darin auch walten, wie man es guten Sternen zuschreibt; ich möchte Liebe verbreiten und Frieden ... darum ... nicht Ihre Mutter, aber Ihre Freundin, Ihre ältere Schwester lassen Sie mich sein!" Franziska hatte sich ohne Widerstreben gefügt und ruhte am Herzen der schönen Frau, mit schimmernden Augen zu ihr empor blickend. „Ja ... es ist wahr," flüsterte sie, „Sie haben wieder Freude gebracht in das vereinsamte Haus meines Vaters

. . . beim ersten Schritt in dasselbe hat es mich traulich und wohnlich angeweht, wie nie zuvor; die Stirne des Vaters ist jetzt freier und heiterer, als ich sie je gesehen . . . auch ich soll durch Sie darin finden, was ich nie besaß . . . eine geliebte, liebende Schwester!" „Also mit Hand und Mund Ihre. . . nein, deine Schwester!" entgegnete Elisabeth, sie küssend, „denn unter Schwestern darf keine Schranke sein!" „Und kein Geheimnis!" erwiderte Franziska. „Darum sollst du alles wissen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 11.05.1914
Physical description: 8
zurückgesandt hatte. Beide waren sich demnach in gewissem Sinne nicht mehr fremd, und doch war jedes von dem An blicke des andern befangen, denn jedem war die Erscheinung des andern in voller Tageshelle neu und vollendete siegreich den Eindruck, den die Erinnerung sorgfältig behütet hatte. Franziska vermochte die Augen nicht aufzuschlagen, verwirrt von der männlichen Jugend schönheit des Begegnenden und vor dem brennenden Strahle seiner dunkeln Augen; ihn erfüllte die vollendete Jungfräulichkeit des da mals

sie nicht ohne Verwirrung, mit einem Seitenblicke auf das weggeworsene Körbchen und die verstreuten Beeren, „die Verblendung sollte schwinden, wenn er den Engel über einer so irdischen Ungeschicklichkeit antrifft!" „Woran erinnern Sie mich!" rief Malanotte. „Lassen Sie mich meine Unbesonnenheit wieder gut machen!" Damit ließ er sich mit einem Knie auf den Boden nieder und begann die Beeren aufzulesen und in das Körbchen zu sammeln; Franziska, die es nicht zu ver hindern vermochte, wollte wenigstens das Geschäft

. . . „nun wird mein Engel nicht länger so grausam sein, mir den Eintritt in den Himmel zu verweigern!" „Der Engel hat dabei gar nicht mitzureden," erwiderte Franziska, deren Munterkeit wiederkam. „Wenn ihn aber sein Gedächtnis nicht täuscht, ist der Ankömmling noch nicht für geläutert erkannt und an den Ort der Prüfung verwiesen worden ..." — 275 — „O, ich bin geprüft, geläutert, gereinigt! Nicht in den milden Gluten des Fegefeuers, nein, in den Marterflammen der Hölle! Ist es nicht mehr als Hölle, von einem Wesen

getrennt leben zu müssen, dessen Bild man mit sich in der Seele trägt und im Herzen, tief auf dem Grundel" „Das ist eben der Beweis," sagte Franziska mit neckischem Lachen, „daß die Läuterung nicht bis auf den Grund gedrungen ist!" „O doch," erwiderte er rasch, darauf eingehend, „ich stehe vor Ihnen, weil selbst das strenge Schicksal keinen Grund bei mir fand, mich noch'länger zu quälen!" „Wenn aber sogar das gestrenge Schicksal keinen Grund bei Ihnen findet, worauf verlangen Sie, daß ein Menschenkind

in einen Abgrund geraten .'.. " „Wie — Sie wollen mich wieder verlassen? Mir wieder wie ein Traum entschwinden, wie damals, als mir dies holde Antlitz zum erstenmale aus Sturm und Nacht entgegenstrahlte wie ein Stern?" Franziska lachte. „Damit hat es keine Gefahr!" sagte sie. „Die frommen Frauen von Hall haben meine Ausbildung so vortrefflich gefunden, daß sie nichts mehr hinzuzufügen wußten — sie haben den Stern heimgeschickt, um über dem Büchsenhause zu leuchten!" „Ich werde Sie also Wiedersehen?" rief

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 9 of 16
Date: 25.07.1914
Physical description: 16
haben. Inzwischen ist die Technik am Werke, den Teufel durch Beelzebub auszutreibon. Ije lÄitiiBö ki JöiMettif ist nur möglich, wenn jeder Leser unermüdlich neue Abonnenten wirbt! — 520 — „Kann ich dieser Aufforderung widerstehen?" fragte Franziska. „Muß ich nicht an das Sterbelager des Unseligen eilen, den ich be weint, aber nie aufgehört habe zu lieben?" „Und Dein Vater?" „Der Vater hat Dich — Malanotte hat niemand! Kannst Du mich tadeln, wenn ich dasselbe tue, wie Du? Du gibst Alles für den Gatten hin — darf

ich zögern, das Gleiche zu tun?" „Tue, wie Dein Herz Dich treibt," sagte Elisabeth, indem sie sich aufrichtete und ruhig, aber entschieden von Franziska losmachte. „Geh' Deine Bahn und lebe wohl: ich werde die Kraft finden, allein zu vollenden!" „Du zürnst? O weise mich nicht so kalt von Dir — Gott ist mein Zeuge, daß ich nicht anders kann ..." Sie wollte die Freundin umarmen, aber Elisabeth entwich ihr und ries: „Ich bin nicht kalt und zürne nicht — aber ich muß ernst haft sein, muß meine Gedanken

stählen und mein Herz waffnen, da mit es dem Kommenden widersteht . . . fühle ich doch schon, wie in Kopf und Brust die Fäden des Lebens zu reißen drohen und die Vernichtung hereinbricht! Ich darf mich nicht erweichen lassen — da rum reise mit Gott, reise schnell und lebe wohl!" Weinend und wortlos eilte Franziska aus dem Gemache, das Elisabeth hinter ihr verschloß und sich in Tränen aufgelöst neben den schlummernden Knaben auf das Lager warf. Sie öffnete nicht und erhob sich nicht, als Franziska

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Tiroler Wastl
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Page 4 of 16
Date: 31.12.1916
Physical description: 16
. Aber bei keiner Frau ists seltsamer, daß sie eine geradezu welt historische Rolle spielen durfte, als bei Franziska D Au- bigne, die als Madame de Maintenen langsam, aber sicheren Schrittes, mit still wachsender, unaufhaltsa- mer"Macht Besitz von Köpf und Herz des Monarchen, und gar eines Monarchen, wie Ludwig XIV. es war, ergriffen hatte. Man kann sagen, daß seit ihrem Wir ken die Maintenon aus alle, die ihr nähergetreten sind im Leben wie auch nach ihrem Tode, fortwährend eine mächtige Anziehungskraft ausgeübt

und in den Kerker geworfen und dort, im Gefängnis von Niort, wurde Franziska geboren. Als Kind wurde sie von ihrem Vater nach Amerika gebracht und erst als ihre Mutter Witwe geworden war, kam sie nach Frankreich zurück. Ihre erste Erziehung war protestantisch, aber als eine Verwandte das Kind zu sich nahm, wurde sie in ein Kloster gebracht, wo es ka tholisch werden mußte. Als ihre Mutter starb, stand das schöne 15jährige Mädchen völlig mittellos und allein in der Welt da. Sie hätte die Wahl, ins Kloster

zu gehen, öder den Ätsn, an allen 'Gliedern gelähmten Dichter Searron zu heiraten. Franziska ging diese Ehe, die nicht anders als eine Scheinehe sein konnte, ein und wurde die Pflegerin des geistreichen Schma rotzers, der auch ihr Lehrer wurde und % die feinste Bildung seiner Zeit beibrachte. Nach dem Tode Scar- rons lebte die junge Wttwe inmitten eines erlesenen geistigen Kreises in Paris. Dann bot ihr die 'Frau von Montespan an, die Erziehung und Pflege der Kinder, die sie heimlich deur König geboren

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 25.11.1913
Physical description: 8
Lamberg. „Was Sie tun sollen, kommt hier nicht in Frage, nur was Sie tun können, und das ist sehr einfach. Sie schreiben Ihrer Braut ganz aufrichtig, wie die Sache hier steht: daß Sie jetzt noch kein Gold gefunden haben, aber scharf dahinter sind; sie möchte sich deshalb nur noch etwas gedulden und ein klein wenig warten." „Aber was soll sie indessen in San Franziska beginnen?" „Das ist ihre und der Schwiegermutter Sache — weshalb fährt sie vier Wochen zu früh von Deutschland fort!" „Wovon leben

?" ' ■ :. r iitzJ st, I „Versteht sie denn nichts zu arbeiten?" \ '' „Sie hat die Putzmacherei gelernt." „Na, was brauchen Sie denn da große Sorge zu haben?" rief Lamberg, „dann wird sie sich in San Franziska schon durchbringen und vielleicht mehr Geld dort verdienen als Sie hier in den Minen." „Aber es sind ja gar keine Frauen in San Franziska." „O doch," versicherte der Assessor, „ich habe verschiedene gesehen und mit den letzten Schiffen ist eine große Anzahl eingetroffen." „Nun sehen

Sie — da machen Sie sich also keine Sorge. Wo Frauen sind, haben auch Putzmacherinnen Arbeit. Schreiben Sie Ihrer Braut also — oder soll ich ihr schreiben?" „Nein, um des Himmels willen, das geht nicht. Ich muß jeden falls selber schreiben —" „Nun gut, dann schreiben Sie Ihrer Braut, was ich Ihnen ge sagt habe, und wenn sie halbwegs vernünftig ist, wird sie einsehen, daß Sie recht haben. Morgen früh geht der gewöhnliche monatliche Postbote nach San Franziska, da haben Sie die schönste Gelegenbe i, den Brief gleich fortzuschicken

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 11.05.1914
Physical description: 8
und Pomeranzenbäumen steht mir ein stattliches Landhaus! Ich habe es nur verlassen, habe Dienste genommen, weil mein Herz dort nicht gefesselt war . . . Lassen Sie mich dahin zurückkehren, Francesca! Machen Sie mir Vaterland und Heimat zum Paradiese . . . folgen Sie mir dahin l M als meine Gattin!" Franziska hatte lächelnd zugehört; sie setzte', mehrmals an, ihn scherzend zu unterbrechen, unterließ es aber, denn Malanottes feurige Beredsamkeit verfehlte zuletzt nicht, Eindruck hervorzubringen

, denn Sie allein können wissen und sagen, ob Sie meine Gefühle teilen!" Franziska sah ihn prüfend an. „Soll ich aufrichtig reden?" fragt« fi«. „Wi< aickers?" „Dann muß ich sagen, daß ich diese Gefühle — nicht teile!" *. Francesca ..." — 273 - hinab zuzuwandern und dann in den Taleinschnitt zu münden, in welchem der Fallbach sein Rinnsal gegraben hat. Die Kühle der Fel senschatten, das Rauschen des Wasserfalls, der Duft des Rasenabhanges und die lachende Aussicht über die Zinnen des Schlosses hinweg

war. Wie versteinert blickte er nach Franziska hin, als wenn er sich überzeugen wollte, daß er nicht träume, dann eilte er mit beflügelten Schritten der Felsengruppe zu. Er hatte den Platz noch nicht erreicht, als er der Beerenpflückerin schon aus dex Ferne zurief: „Sie sind es! Ich irre nicht . . . Sie sind es!" Beim ersten Laute war Franziska erschreckt zusammengesähren, das Körbchen mit den Beeren entfiel ihr, und mit flammenden Wan gen stand sie dem Jüngling gegenüber. Es war wieder wie beim ersten

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Alpenländer-Bote
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Page 4 of 12
Date: 12.08.1917
Physical description: 12
unseren Herrgott alle Tage die Knie halb weg!" Es kam auch die Zeit, daß sich der Held unsrer einfachen Erzählung eine Hausfrau heincholen sollte, und er war bezüglich der Wahl nicht lange verlegen, sondern wählte die — Franziska, die Tochter des Meisters Knopf. „Sie hat in den Tagen, da es mir schlimm erging, Mitleid mit nur getragen und hat mich gar oft getröstet durch, den teilnahmsvollen Blick ihrer Augen und die sanften Worte ihres Mundes; sie soll jetzt auch mit mir teilen, was Gott der Herr

mir Gutes beschert hat." So sprach Anton, der junge Kauf herr, und reiste nach dein Orte, wo die Franziska sich aufhielt. Meister Knopf war bereits gestorben. Auf seinem Sterbelager hatte er noch zu wieder holten Malen laut und bitter bereut, daß er gegen seine Lehrjungen, namentlich gegen den Anton, so harr gewesen. „Wenn du je in deinem Leben wieder mal den Toni siehst, fo grüß' ihn von mir und sog' ihm, er solle mir um der Liebe Gottes-willen alles verzeihen; er solle mir nichts nachtragen

bis ins Grab hinein." Ties war eines seiner letzten Worte gewesen. An dein Tage, an welchem der Anton die Franziska zum Altäre führte, noch ehe sie das Hans verließ, um am' Tore mit demselben in den Brautwagen.zu stei gen, näherte sie sich, die schönen blauen Augen voll schimmernder Tränen und die Hände wie flehend gefaltet, ihrem Bräutigame und sprach, bebend in kindlichem Bangen: „Anton, darf ich hoffen, daß du meinem Vater alles verziehen, was er dir Leides angetan, alles ganz und gar?" I Anton

aber schloß sie in seine Arme, drückte ihr einen Kuß ans die Stirne und flüsterte: „Sei getrost, Franziska, und hege über diesen Punkt nicht die leiseste Sorge mehr; alles ist vergeben und vergessen, um des Heilandes willen, der sich so wunderbar meiner erbarmt hat, und um deinetwillen, der du der treue Enge! meiner Le benslage sein wirst." ~ - Nachrichten aus Salzburg. Aus Stadt, Land und Gebirge. Von E u g e n o o x ( traf in Salzburg die Meldung ein, daß dort bei eineujl Bauern eingebrochen und Geld

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Unterinntaler Bote
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Page 25 of 34
Date: 14.12.1912
Physical description: 34
407 Der Ball. Skizze von Georg P e r s i ch. (Nachdruck verboten.) Die Franziska ordnete den Nachlaß der Mutter. Was verstand er davon? Was wußte er, welche Sachen auszusondern, welche aufzu heben waren? Das konnte am besten eine Frauenhand, eine Tochterhand. Ihm war ja alles einerlei, er war so stumpf und benommen. Sein Leben war leer ge worden. Die Frau hatte ihm den Inhalt gegeben — sechsundzwanzig Jahre lang. Und diese Leere würde bleiben, immer. -Das eine fühlte er klar. Es lastete

bleischwer auf ihm. Die Franziska kam bald mit diesem, bald mit jenem Stück. „Was soll damit werden?" — „Das Kleid ist doch gänzlich unmodern!" — „Solch einen Kragen trägt man nicht mehr." — „Die Handschuhe — mir passen sie nicht." Und dies und das — „Mach' damit, was du willst," erwiderte er. Aber jedesmal gab's ihm einen Schinerz. Das Kleid, das unmodern sein sollte, hatte seine Emma so oft getragen, rnrd wie gut hatte sie darin ausgesehen! Und der Kragen und die Handschuhe waren auch ihr eigen

für eine Bewandtnis damit? Seine Frau hatte ihm mal vor vielen, vielen Jahren einen solchen kleinen Gummiball gezeigt und dazu gesagt — Die Tochter war schon lange wieder beim Ordnen und Aufräumen, als er sich darauf besann. Ja, so war es gewesen — er wußte es nun bestimmt. Die Franziska ging ein paar Jährchen zur Schule, da hatte ihre Mutter eines Tages recht bittere Klage über sie geführt. Das Kind sei so eigensüchtig, könne keinem etwas, wolle alles für sich haben. 'Es sei ein häßlicher Charakterzug, der immer

, daß sie es ge worden, werde ich ihr den Ball wieder zeigen. Spricht sie dann die Wahrheit und gesteht, was sie jetzt verheimlichte, wird sie keiner Lüge mehr fähig sein, und wir dürfen ihr vertrauen." Die Franziska kannte den Ball nicht. Der Vorfall in ihrer Kindheit mußte keinen Ein druck auf sie gemacht haben, und die Mutter oooooooooooooooocooooooooooo Lebenslust. Nachdr. verb. Mein Lieb galt lange nur dem Sterben, Des Herzens Sang, er galt dem Tob, Run will bas Leben um mich werben Mit flammentrunknem

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Unterinntaler Bote
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Page 18 of 20
Date: 10.08.1912
Physical description: 20
„'Roderich Weinhold?" las der Alte. „Königlicher Forstassessor? Weitz der Teu fel, aus welchem Manöver diese Bekannt schaft' wieder stammt! Und so in aller -Morgenfrühe. Es ist einfach scheußlich . . . Na, ich lasse bitten!" Gleich danach erschien auf der Schwelle die flotte Gestalt des jungen, Forstmannes in voller Uniform. Die verwirrte Franziska hatte noch so viel Geistesgegenwart, die Wirtin mit einem Auftrage hinauszuschicken; dann sank sie auf das Sofamöbel aus der Zeit des großen

und halb Frieden geschlossen hätten, droben im Walde ... bei einer zufälligen Begegnung. „So, so!" meinte der Major sinnend. „Hm . . . Wenn ich nun aber wenigstens erfahren könnte, woher Sie den Geburts tag meiner Tochter wußten?" > „Ach", lachte der Assessor vorschnell, „das war furchtbar einfach! Ich . . ." „Der Herr Assessor fragte mich", unter brach ihn Franziska, die den Verrat ihrer Netzfischerei kommen sah, „und da habe ich es ihm gesagt!" „Unsinn!" sagte der Major geärgert. „Laß doch den Herrn

Assessor erzählen!" „Ja, aber auf Ehre, so war's!" bestätigte, der Assessor. Bei der abendlichen Erdbeerbowle durfte selbstverständlich der Assessor nicht fehlen. Und als er am anderen Morgen wieder vor- fprach, um sich zu erkundigen, wie es den Herrschaften bekommen sei, konnte das nicht nuffallen. So wurde er nach und nach intim mit dem Major, ohne daß er frei lich gerade seinetwegen gekommen wäre. Wenigstens ließ das jener Brief erkennen, den Franziska noch vor Ablauf des letzten Augustdrittels

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Alpenländer-Bote
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Page 11 of 16
Date: 10.08.1913
Physical description: 16
Bürgermeister Stinglhamer, Präfekt in Altötting. Sodalen Mariens! Traget Sorge, daß der heurige Sodalentag den von 1899 .übertrifft! Veränderungen bei den hochwürdigen Franziska nern. Bozen: Pater Ludwig Bertrand Audergaffen, Direktor des Gymnasiums; Pater Petrus Bapt. Maier, .Aushilfspriester. Schwaz: Pater Gregor M. Zahl- fleifch, Valetud., Pater Elias Rietzler, Pater Pirminius Hasenöhrl und Pater Eduard Riehl, Aushilfspriester. Salzburg: Pater Leonhard Sepp, Aushilfspriester; Pater Balthasar Gritsch

. Die 15 Jahre alte Bauerstochter Franziska Müller kaufte von dem Bauer Franz Berger von Maxglan Milch, die zu zehn Prozent mit Wasser vermengt war. Es hatten sich Franziska Müller sowie deren Vater Jo sef Müller und der Bauer Franz Berger wegen Milch- fälfchung zu verantworten. Berger, der wegen Milch- fälfchung schon vorbestraft ist, wurde wegen fahrlässigen Verkaufes gewässerter Milch mit 100 K Geldstrafe ver urteilt. Josef Müller wurde wegen Unterlassung der entsprechenden Untersuchung

der von seiner Tochter Franziska verkauften Milch zu 50 K Geldstrafe verur teilt.,. < Franziska Müller wurde freigefprochen. Gegen das Urteil meldeten Berger und Müller die Berufung au. Bei der Berufungsverhandlung wurde bei Franz Berger das erstrichterliche Urteil bestätigt, während bei Josef Müller die Strafe auf 10 K heräbgemindert wurde. Kärnten. Ein mildes Urteil. Der 32 Jahre alte Heinrich Pipp, Schmiedgehilfe und Besitzerssohn in Görtschach, geriet am 5. Juni mit seinem, Vater Martin Pipp in Streit

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Page 4 of 4
Date: 12.11.1918
Physical description: 4
, dem Landwehrdivisions- gerichte. Wie wir erfahren, soll die Zahl der von den Milrtävgerich- reu an das Zivifftvafgenchi ahzutretenden Akten gegen fünftau. send betragen. e Mit dem Kinde in die Donau Wien. 8. November Bor dein Schtv-rrraerichte hatte sich gestern eine Frauensperson zu ver antworten, d« ihr vierjähriges Kind in den Donaustrom gewor fen, wo es spurlos in den Wellen verschwand. Die Mutter, es war die 28jährige Köchin Franziska Pschandel. wollte gleichfalls ihrem Leben ein Ende machen und sprang

dem Kinde nach, rettete sich aber selbst tvieder an das Ufer. Die Nervenärzte gaben in ihrem Gutachten an. Franziska Pschandck sei geistig gesund und habe die Tat bei klarem Bewußtsein oevübt. Die Angeklagte erklärte wei- «r. *& nerid, sie habe damals ^unachtsam" gehandelt, darum sei ertrumen, — aber spater, erzählte sie. war sie sehr als ihr Bräutigam gb-fallen fei. Dann Hab» sie mit 'einem ein Verhältnis angeknüpft. Ws sie nun erfuhr, daß ihr eine andere geheiratet habe, beschloß sie. zu sterben

und ibr S Kind mitzunehmen in die andere Welt. Franziska Pschai^^ dert nun die Vorgänge am Donauuser und b^auptet, sie • folge ihres Trübsinnes mrr rm Traum« gehandelt. Die (MforJ!!'' n«n verneinten einstimmig die Hauptfrage auf Mvch. dagegen mit 8 gegen 4 «Stimme« die Eventmsifraoe aük ten Mord. Auf Grund dieses Verdiktes verurteilt« der ql-K: Hof die AKlagte FranOÄa Pschandel m drei schweren Kerkers. 1 § Zehn Jahre Zuchthaus wogen Brotkartensälschmrs. Aach ccks fünsioöchentlicher Dauer wurde

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