unseren Herrgott alle Tage die Knie halb weg!" Es kam auch die Zeit, daß sich der Held unsrer einfachen Erzählung eine Hausfrau heincholen sollte, und er war bezüglich der Wahl nicht lange verlegen, sondern wählte die — Franziska, die Tochter des Meisters Knopf. „Sie hat in den Tagen, da es mir schlimm erging, Mitleid mit nur getragen und hat mich gar oft getröstet durch, den teilnahmsvollen Blick ihrer Augen und die sanften Worte ihres Mundes; sie soll jetzt auch mit mir teilen, was Gott der Herr
mir Gutes beschert hat." So sprach Anton, der junge Kauf herr, und reiste nach dein Orte, wo die Franziska sich aufhielt. Meister Knopf war bereits gestorben. Auf seinem Sterbelager hatte er noch zu wieder holten Malen laut und bitter bereut, daß er gegen seine Lehrjungen, namentlich gegen den Anton, so harr gewesen. „Wenn du je in deinem Leben wieder mal den Toni siehst, fo grüß' ihn von mir und sog' ihm, er solle mir um der Liebe Gottes-willen alles verzeihen; er solle mir nichts nachtragen
bis ins Grab hinein." Ties war eines seiner letzten Worte gewesen. An dein Tage, an welchem der Anton die Franziska zum Altäre führte, noch ehe sie das Hans verließ, um am' Tore mit demselben in den Brautwagen.zu stei gen, näherte sie sich, die schönen blauen Augen voll schimmernder Tränen und die Hände wie flehend gefaltet, ihrem Bräutigame und sprach, bebend in kindlichem Bangen: „Anton, darf ich hoffen, daß du meinem Vater alles verziehen, was er dir Leides angetan, alles ganz und gar?" I Anton
aber schloß sie in seine Arme, drückte ihr einen Kuß ans die Stirne und flüsterte: „Sei getrost, Franziska, und hege über diesen Punkt nicht die leiseste Sorge mehr; alles ist vergeben und vergessen, um des Heilandes willen, der sich so wunderbar meiner erbarmt hat, und um deinetwillen, der du der treue Enge! meiner Le benslage sein wirst." ~ - Nachrichten aus Salzburg. Aus Stadt, Land und Gebirge. Von E u g e n o o x ( traf in Salzburg die Meldung ein, daß dort bei eineujl Bauern eingebrochen und Geld