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Tiroler Wastl
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Page 3 of 12
Date: 02.06.1907
Physical description: 12
Geist: In Lebensfluten, tu Tatensturn: Wall ich auf uitb ab, Webe hin und her, Ein wechselnd Weben, Ein glühend Leben, So schaff ich am saußenden Webstuhl der Zeit Uild ivirke der Gottheit lebendiges Kleid. Frank: Der du die weite Welt umschweifst. Geschäftiger Geist wie nah fühl' ich mir dir! Geist: Du gleichst den: Geist, den du begreifst, Nicht mir! (verschwindet.) Frank (auf den A.... fallend): Nicht Dir? Wem denn? Ich, ein Ebenbild der Gottheit Schönerers! Und nicht einmal Dir! (es klopft

) O Tod - ich riech's — das ist mein Famulus — Daß mich der trockene Schleicher stören muß. (Hibleru im Schlafrock und der Nachtmütze, eine stalldeutsche Latrene in der Hand. Frank macht vor ihm eine tiefe Verbeugung.) Hibleru: Heil Euch! Ich hört euch deklamieren. Ihr laßt gewiß mein Feigenblatt, Ein Zeugnis, daß man etwas hat, Ich Hab es öfters rühmen hören. Doch möcht ich endlich was davon auch profitieren. Heutzutage gilt das viel. Ein Komödiant könnt einen Pfarrer lehren. Frank

: Ja, wenn er reicht Wehrenpfennig heißt, Der unentwegt uns laut und leise preist. Hibleru: Das läßt sich hören. Ich sieh die Welt kaum einer: Feiertag, Kaum durchs Auslagsfenster, nur von rveiten. Frank: Sitzt ihr nur immer, leimt zusammerr, Braut ein Ragout für anderer Schmaus. Hibleru: Oho! Das bitt ich mir doch aus. Eure Reden, die so blinkend sind, Sind unerquicklich wie der Nebelwind. Frank: Ach Gott! Die Kunst ist lang Und kurz ist urrser Leben. Mir war bei meinem kritischen Bestreben Im Stadtsaal furchtbar

bang. Wie schwer sind nicht die Mittel zu erwerben. Hibleru: Wem sagt ihr das. Ich Hab mirs oft gedacht, Wie herrlich weit mein Vater es gebracht. Frank: Gott Hab ihn seelig. Die Zeiten der Vergangenheit Sind uns ein Buch mit sieben Siegeln. Hibleru: Ihr tätet besser, die Zukunft aufzuriegeln. Frank: Nicht doch: man läuft beim ersten Blick davon. Hibleru: Gott sei's geklagt. Doch jetzo gute Nacht Und nur immer fleißig schimpfen. Das gefällt zu jeder Zeit der: Pimpfen. Frank: Wie nur dem Kopf

bei jeden: Freudenfeste, Wenn einer dich dem andern zugebracht, Auf einen Zug die Höhlung auszuleeren. Ich werde jetzo keinem Zech dich reichen. Hier ist ein Saft, der eilig trunken macht. Mit brauner Flut erfüllt er deine Höhle, Er sei als festlich hoher Gruß mir zugebracht! Chor der Sozi: Abram ist gewählt: Freude den Sterblichen! Die verderblichen. Allzeit erbärmlichen, Beutel der Lügen, Deckt schon der Hügel. « Frank: Welch' tiefes Summen, welch ein heller Ton Zieht mit Gewalt das Horn von meinen: Munde

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Tiroler Wastl
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Page 5 of 12
Date: 10.03.1912
Physical description: 12
s e n" beleidigt hätte, und das Landesgericht bcftä* tigte dies Urteil unter dein Vorsitze Stesanis, der die deutsche Sprache zun^ Erbarmen radebricht und ihrer so wenig mächtig ist, daß man ihn weder für berufen noch befähigt erachten kann, einen so felsenfest bestimmten Begriff wie „wider befe res Wissen" umzudeuten und damit zur Sprache selbst auch noch ihren Sinn zu brechen. Im Falle Frank genügte arlch das Umdeuten der Worte „wider besseres Wissen" und die Abweisung der an- gebotenen

Gegenbeweise noch nicht, um den schwär zen Dr. Greiter straffrei ausgehen zu lassen, son dern dazu mußte auch noch der Sinn meines paro dierten Faustmonologes ins Gegenteil verkehrt wer den. Die fünf Zeilen, durch den ich den Dr. Frank „wider besseres Wissen beleidigt haben sollte, lau teten : „Drum Hab iich mich dem hibler ergeben, Daß ich mit seinem Geld im Bund Mich toring' aus des Lebens Schund, Daß ich nicht mehr mit saurem Schweiß Zu sagen brauche, was ich nicht weiß." Der auf die bekannte

Wahlniederlage des Dr. Frank gemünzte Monolog war in seiner Gänze als ein Spottgedicht anzusehen und die zitierten fünf Zeilen sagten, wie jeder, der eine deutsche Volks schule mit gutem Erfolge zurücklegte und mit den damaligen Verhältnissen nur einigermaßen vertraut war, weiter nichts, als daß Dr. Frank bestrebt ge wesen wäre, mit Hilfe der alldeutschen Partei, deren opfermutiges Mitglied bekanntlich Herr Gedeon v. hibler war, emporzukommen, sich „loszuringen aus des Lebens Schund

" ,d. h. aus der Unbedeuten heit der Stellung, die Dr. Frank damals einnahm. Da nun darin höchstens eine Frozzelei erblickt werden kann, aber kein ehrenrühriger Vorwurf, mußte dieser erst hineingedeutet werden, und man tat dies, indem man den Sinn des obigen Satzes auf den Kopf stellte und das Gegenteil von dem, was darin stand, herauslas und sagte,' ich hätte damit dargetan ,daß sich Dr. Frank vom Herrn v. hibler in Sold nehmen und sich gleichsam zu hiblers Diener hätte erniedrigen lassen. Das ist schon darum ein barer

Unsinn, weil dann Dr. Frank dem Herrn von hibler hätte emporhelfen müssen, während von mir gerade das Gegenteil behauptet worden war, wonach, um es landläufig ; zu sagen, Herr von Hibler dem Frank die Würzen abgab. und nicht umgekehrt, was schon darum ganz unglaublich gewesen wäre, weil Herr von hibler sich vom öffentlichen Leben lange vorher zurückge zogen hatte und nichts anstrebte. Alle diese Hinweise und noch eine Reihe weiterer Klarlegungen halfen nichts. Ich mußte ganz einfach mit den zitierten

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 14 of 16
Date: 31.07.1904
Physical description: 16
Der Bürgermeister nahm dasselbe, und ohne es zu öffnen, suhr er sort: „Kommen Sie doch morgen srüh wieder, Friedrich, und berichten Sie mir, ob Sie etwas bemerkt haben." Er nickte dem Alten zu, der sich kopfschüttelnd empfahl. Während des Vormittags bekam er Frank nicht zu Gesicht, da derselbe mit Elise ausgefahren war und das war gut für den Oesterreicher, denn nach der Strafpredigt, die Friedrich von Frau Vedder bekam, wäre es ihm kaum möglich gewesen, dem Bräutigam freundlich zu begegnen

zum Rechtsanwalt, wir wollen uns im Hotel zum Adler treffen. Ja, eigentlich könntest du mitkommen, Frank, es ist doch immer gut, wenn bei solchen Ver handlungen ein Zeuge dabei ist." „Aber, mit Vergnügen," sagte Frank, „das heißt, wenn mein Bräutchen mich beurlaubt. Eigentlich ver stehe ich ja nichts von landwirtschaftlichen Gingen, oder doch nur das, was Elise mich gelehrt hat'- nun, eS ist im Grunde wohl gleich, ob man Eisenerze oder Weizen ver kauft. Ich hole mir nur den Hut, dann komme

in dem Städtchen zugetragen hatte. „Ist das nicht spaßig?" fragte er, als er geendet hatte. „Ungeheuer, ganz außerordentlich!" lachte Frank, „Sie verstehen es meisterhaft zu erzählen, Herr Bürger meister, man wird gar nicht überdrüssig, Ihnen zuzu hören, man möchte —" Da legte sich eine schwere Hand aus seine Schulter und eine rauhe Stimme sagte: „Sie sind mein Ge fangener, Moser!" Der Oesterreicher schnellte in die Höhe) während der Bürgermeister sprach, waren unbemerkt zwei Herren aus dem Nebenzimmer

hinter seinen Stuhl getreten und hatten sich durch ein Zeichen verständigt. Kaum sah sich Frank den beiden gegenüber, als er in die Brusttasche griff und ein großes Dolchmesser herausriß. Allein die beiden Fremden schienen darauf gewartet zu haben, mit großer Gewandtheit warfen sie sich mrs ihn und es be durfte gar nicht erst zweier noch eintretender Gendarmen, um Frank unschädlich zu machen, in kurzer Zeit war er gefesselt. Das alles hatte sich viel schneller abgespielt, als es sich erzählen läßt. Nemnann

vor einem halben Jahre nicht gedacht, daß wir uns hier wieder treffen würden!" In ohnmächtiger Wm knirschte der Gefesselte mit den Zähnen. „Ich denke, ich habe alles," fuhr jener fort, nach dem er die Kleidungsstücke sorgfältig durchsucht hatte, „was ist denn dies für ein kleiner Schlüssel, he?" Frank stleß einen Fluch aus. „Nun, es wird wohl der richtige sein) Herr Kollege, Sie übernehmen wohl den Gefangenen und verwahre!? ihn gut, das übrige werde ich besorgen." Der andere nickte, die beiden Gendarmen nahmen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 12 of 16
Date: 31.07.1904
Physical description: 16
e® dauerte gar nicht lange, da leitete er das Pony fuhrwerk Elises so gut und sicher wie diese selbst. „Ich schaffe mir sofort Pferd und Wagen an," sagte er vergnügt, „und wenn wir von der Hochzeitsreise zurück kommen, fahre ich dich selbst in unser Heim!^ Der einzige, der Frank nach wie vor nicht mochte und dessen Gunst dieser trotz aller Freundlichkeit nicht zu erringen vermochte, war der Diener Friedrich und diese Antipathie des Alten verwandelte sich direkt in Haß durch eine Begebenheit

, die sich drei Tage vor der geplanten Abreise des Österreichers zutrug. Als der Diener am Abend nach seiner Gewohnheit noch einmal das Schloß ableuchtete, stieß er in der Nähe des Schlafzimmers der jungen Mädchen plötzlich auf Frank, der ohne Schuh werk, auf Strümpfen von der anderen Seite des Ganges chm entgegenkam. Der junge Mann erschrak außer begnügte sich daher, zornig die Faust zu ballen. Er ver. brachte eine schlaflose Nacht und sann hin und her) Was sollte er tun? Frau Bedder von der Sache Mitteilung

machen? Sie war fast ebenso verliebt in ihren Schwieger sohn wie ihre Tochter, wer weiß, ob sie überhaupt die Sache glauben würde. Am nächsten Morgen war Friedrich noch mürrischer wie sonst, obschon ihn Frank beim Frühstück mit der ausgesuchtesten Höflichkeit behandelte und ihn mehr als einmal „mein lieber Herr Friedrich" anredete. Das Be nehmen des letzteren war so sehr von seinem sonstigen Verhalten verschieden, daß es selbst Elise ausfiel. „Was hat Friedrich nur gegen dich?" fragte sie nach dem Frühstück

ihren Bräutigam. „Ich weiß nicht," versetzte derselbe, „mir ist nicht ausgefallen, daß er anders ist als sonst." vcr ui flammen stehende Bergnügungsdampfer „General Slocum“ nach dem Aufläufen im flatpeiritiafl'er vor nortö'Brotöer*Jsland. ordentlich, als er Friedrich sah, aber auch dessen Entsetzen war nicht geringer. „Herr Frank, um Gotteswillen, was wollen Sie hier?" stammelte er. „Still, Alter," sagte der Angeredete leise, während seine Stimme zitterte, „Ihr wißt, wenn man jung und verliebt

ist — nicht wahr, Ihr haltet den Mund?" Damit drückte er ihm einen Taler in die Hand und verschwand auf demselben Wege wieder, auf dem er ge kommen war. Auf der Treppe aber blieb er noch ein mal stehen, um Friedrich zuzunicken, aber wenn diesem der Blick des jungen Mannes schon immer nicht gefallen hatte, jetzt begann er ihn direkt zu fürchten. Der treue Diener war wie versteinert, was hatte das zu bedeuten? Was wollte Frank in den oberen Räumen des Schlosses und was besagten seine Worte? Sie waren eigentlich

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 12 of 16
Date: 24.07.1904
Physical description: 16
Dienftfrcl. Nach der Origtttal«etchnung »on W. Zeh««. trag unter Hohnlachen zurückgewiesen hatte, einmal eine tiefere Neigung gefaßt hätte, und so sehr sie auch den Geschmack ihrer Tochter billigen mochte, ihr stiegen doch schwere Bedenken auf. Sie kannte Frank und seine Ver hältnisse so gut wie gar nicht. Zwar war es klar, daß er über bedeutende Geldmittel verfügte, aber das war ein Punkt, der bei der Wohlhabenheit der Frau Vedder durchaus nicht ausschlaggebend gewesen wäre. Was sie über Frank

, eines Gutsnachbarn von Greifen burg damit ein Ende hatte. Elise aber wurde blaß und ging schweigend hinaus) als sie nach einiger Zeit wieder hineinkam,' waren ihre Lippen trotzig zusammenge kniffen und ihre Augen wiesen darauf hin, daß sie ge weint hatte. Diese Beobachtung bestärkte Frau Vedder in dem Vorsatz abzureisen noch mehr und sie machte sich sofort an die nötigsten Vorbereitungen. Wie erschrak sie aber, als nach Verlauf von kaum einer Stunde Frank in tadellosem Anzug in der Villa erschien

und in aller Form um Elises Hand anhielt. Ihre Ueberraschung war so groß, daß sie anfangs gar nicht wußte, was sie er widern sollte. „Ich sehe, gnädigste Frau," sagte Frank, „Sie sind entsetzt über meine Kühnheit und ich kann es Ihnen auch vollkommen nachfühlen, daß Sie Bedenken tragen, mir, als einem Ihnen völlig Fremden, ihre Tochter anzu vertrauen. Leider ist unter meinen hiesigen Landsleuten niemand, der mich kennt, allein vielleicht läßt sich dem abhelfen. — Schauen Sie her, ich habe heute morgen

ein Telegramm von unserer Hütte erhal ten, inwelchem ich ausgesor- dert werde, meinen Auf enthalt in Zin nowitz abzu kürzen, da ich dringend not wendig sei. Ich habe bis jetzt noch nicht zu rückdepeschiert, vielleicht über nehmen gnädi ge Frau die Beantwortung und ziehen zu gleich Erkun digungen über mich ein." Frau Ved der nahm das Telegramm, ohne recht zu wissen, was sie damit anfan gen sollte. „Wenn Sie erlauben, gnä dige Frau," fuhr Frank fort, „so setze ich Ihnen den Brief auf, oder aber nein

, ein Brief würde viel zu spät ankommen für meine Sehn sucht, mich den Verlobten meiner angebeteten Elise zu nennen. Am besten ist, Sie depeschieren gleich, dann kann die Antwort heute noch hier sein. Darf ich das Telegramm aufsetzen?" Ohne die Antwort abzuwarten, ging er an den Schreibtisch und überreichte nach wenigen Augenblicken Frau Vedder das Papier. Diese überflog die Worte: „Ingenieur Gustav Frank hat um meine Tochter an- gehalten, erbitte Auskunft über ihn. Frau Ritterguts besitzer Vedder

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 12 of 16
Date: 26.04.1903
Physical description: 16
wohl bereits." - „Trotzdemwärees möglich, daß man Sie bemerkt hätte. Ich wünschte. Sie hätten an jenem Abend mit jemandem gesprochen." Max antwortete nicht daraus, und Frank dachte einen Augenblick nach, ehe er seine nächste Frage stellte. „Unterhielten Sie während der letzten Zeit keine Beziehungen zu Ihrem Onkel?" „Nein!" erwiderte Max kurz. Er war durch die ses fortgesetzte Fragen, von welchem es bald deutlich genug war, worauf es hinzielte, verletzt. Ucberdies harte Frank, wohl

. „Sie wünschen, darüber zu schweigen?" sagte Frank mit einer gewissen Steifheit. „Gut, ich will nicht in Sie dringen. Sie sind ja nicht im Verhör." „Ich glaubte beinahe schon, ich wäre es," entgegnen Max mit einem ironischen Lächeln. „Doch gleichviel, ich habe nichts zu verheimlichen. Ich antwortete Ihnen nicht sofort, weil es mir peinlich war, an unsere letzte Zusammen kunft zu denken. Mein Onkel schlug nicht nur meine Bitte in höchst brutaler Weise ab, sondern beschuldigte

mich noch, daß ich ihn zu überlisten und Geld von ihm zu erpressen gesucht hätte." „Sie schieden also im Zorn von einander? M „Ja, ich ging höchst erbittert von ihm." „Und haben Sie ihn seitdem nicht wieder gesprochen?" ein." „Erhie'ten Sie noch später irgendwelche schriftliche Mitthei un- gen von Ihrem Onkel?" „Keine einzige." Frank schwieg eine volle Minute. „Herr Branden," sagte er dann, den jungen Mann mit dem Blick eines Falken an sehend, „sind Sie dessen auch ganz sicher?" „Freilich. Ich habe während der letzten vier

oder fi Nf Jahre nie einen Brief von meinem Onkel bekommen." „Und dennoch hat er Ihnen am Tage vor seinem Tode einen von ihm selbst geschriebenen Zettel geschickt, durch welchen er Sie ersuchte, ihn am Abend jenes Mordtages in seinem Hause besuchen zu wol len. Dieser Brief ist in Ihrer Wohnung ge funden worden." „Ich weiß von keinem solchen Brief." „Er existirt aber doch," sagte Frank mit erhobenerStimme, „und er wurde mir vorgelegt, umdieHandschriftAdolf Mühlings zu identifizi« ren. Der Amtsrichter

im Verdacht! Sprechen Sie, was hat Huß noch entdeckt?" Frank trat dicht an den jungen Mann heran und sah ihm gerade in's Gesicht. „Er hat hier in Ihrem Bureau emeu Dolch gesund-», der au seinem Griff einen ganz

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 12
Date: 31.12.1911
Physical description: 12
, soll in einem Angriff auf den Rechtsanwalt Dr. Friedrich Frank zu finden sein, auf den ich im „Wastl" Nr. 379 vom 2. Juni des Jahres 1907 ein auf dem Faustmonolog aufgepfrops- tes Spottgedicht veröffentlicht hatte, in dem es unter anderen hieß: „Auch Hab' ich weder Gut noch Geld, Noch Ehr' und Herrlichkeit der Welt; Es wachte kein Hund so länger leben! Drum Hab' ich mich dem, Hibler ergeben, Daß ich mit seinem Geld im Bund Mich losring' aus hes Lebens Schund, Daß Ich, nicht mehr mit saurem Schweiß Zu sagen brauche

, was ich nicht weiß." Dies parodistische Spottgedicht erschien nach der bekannten ,für die Alldeutschen so blamable ver laufenen Stadtsaalversammlung und sollte nicht mehr sagen, als daß der damalige unbemittelte Ad vokaturskonzipient Dr. Frank den total mißglückten! Versuch gemacht habe, sich mit Hilfe der alldeut schen Partei, deren opßermutiger Stützpunkt Herr Gedeon v. Hibler !war, im öffentlichen Leben sich eine -Stellung zu machen, womit ihm aber umso weniger eiU jehrenkränkender Vorwurf gemacht wurde

, als Dr. Frank von jeher der alldeutschen Partei an gehört hatte und darum sehr wohl eine hervorra gendere Stellung in ihr anstreben durfte, wenn er dazu befähigt war. Das schien damals nach dem Verlauf 'der großen, öffentlichen Abrechnung des Bürgermeisters mit der vom Frank geführten, all deutschen Partei allerdings nicht der Fall gewesen zu sein. Das sollte die Faustparodie besagen, und so wurde sie auch wohl allgemein verstanden und aufgefaßt. Dr. Greiter, der.es liebt, bei der Ausübung

seines Verteidigerhandwerkes sich zum gegebenen Vertei digungsobjekt auch noch ein anderes auszuwählen — im Kreuzschändungsprozeß warf er sich bekannt lich zum Verteidiger des heiligen Liguori und seiner Moral -auf — verschwendete diesmal seine foren sische Beredsamkeit zu einer fulminanten Lobeshymne auf den Apostaten Dr. Frank und legte dann die Faustparodie dahin aus, als ob ich damit dem Herrn Dr. Frank hätte einer Gesinnungslumperei zeihen wollen. Tatsache ist, daß die alldeutsche Partei, deren Führer und juristischer Berater Dr. Frank

nach meiner Meinung damals war, den Gemeinderat fast Nummer für Nummer durch ihr Organ aufs hef tigste angriff, und nachdem dies Blatt nach mei ner wie auch nach der allgemeinen Meinung durch die Munifizenz des Herrn Gedeon v. Hibler am Leben erhalten wurde, hielt ich nach meiner vollsten Uebrzeugung meine Behauptung, Herr Dr. Frank! wolle sich im Bunde mit Hibler's Geld öffentlich bemerkbar machen und sich eine Stellung schaffen, für durchaus gerechtfertigt; und daß dies nicht al lein meine Meinung

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Tiroler Wastl
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Page 3 of 12
Date: 31.12.1911
Physical description: 12
klagendaufdemGrabeeinerAnzahlvon blühenden Hoffnungen. Reichsrats wahl ,Gemeindewahl, alles schien ihnen schon gewonnen. Und jetzt —?" „Zum Schluß versicherte der Redner (Dr. Frank) es sei nicht richtig, daß die Schönerianer diese Vor würfe nur erheben, um in den Gemeinderat hinein zukommen. Es seien ihnen ja seinerzeit 4 Mandate angeboten worden, sie hätte diese aber nicht ange nommen. (Große Heiterkeit.) „Landesausschuß Baron Sternbach, der in der Rechnungslegung-Angelegenheit von Dr. Frank und Dr. Lantschner wiederholt als Zeuge

und Lieferungen seitens der Gemeinderäte ckc. ckc. vorgebrachten Verleumdüngen. Der Bürger meister hatte die Genugtuung, auf das für die Stadt glänzende Ergebnis der Untersuchung des Landes ausschusses die städt. Rechnungslegung betreffend Hinweisen zu können. Die beiden Führer der Alldeutschen, Dr. Frank und Dr. Lantschner ergriffen gleichfalls das Wort, um ihre Anwürfe trotz der weitläufigen Erklärungen der Redner des Gemeinderates aufrecht zu halten. Dttbei gab es ziemlichen Lärm, indem besonders Frank

, als etwa bei den Herren Frank und Lantsch ner. Durch ihren! Kampf gegen die „städtische Mißwirtschaft" und „Korruption" haben sie uns in dieser Anschauung nicht erschüttert. Eine sachliche Kritik der Gemeindeverwaltung ist gewiß recht und auch im Interesse der Gemeinde, aber die per sönlichen Verdächtigungen der einzelnen Mitglieds der Gemeindeverwaltung, die Angriffe auf deren persönliche Ehre, wie sie von den Alldeutschen be liebt werden, sind geradezu ekelhaft, ein Zeichen, niedriger Gesinnung

für Punkt widerlegten, und Dr. Frank aber, als er hierauf zu Worte kam, auch nicht einen einzigen Anwurf zu rechtfertigen vermochte. Da nun Dr. Frank nicht nur ein Jurist, sondern auch ein angehender Rechtsanwalt war und somit schon deshalb keinen Vorwurf hätte erheben sollen, den er nicht auch beweisen konnte, durfte ich wohl mit gutem Grunde zur Anschauung kommen, daß es Herrn Dr. Frank weniger um die Verfol gung idealer Ziele, sondern mehr um sich bemerkbar zu machen, zu tun war, und da er sein Ziel

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 14 of 16
Date: 24.07.1904
Physical description: 16
Gefühlen nachgegeben hätte. Sie sagte sich, daß wenn sie auch, was wohl zu erwarten war, die besten Nach richten über Frank erhalten würde, diese immer noch nicht ausreichen würden für die Gewähr einer glücklichen Ehe. Sie kannte den jungen Mann nur als vorzüg lichen Gesellschafter, von seinen Charaktereigenschaften wußte sie nichts. Während sie noch nachsann, fiel ihr Blick aus das Telegramm, das Frank zurückgelassen hatte - schnell entschlossen setzte sie sich hin und fragte in einem längeren

Briefe bei dem Direktor der Hütte nach allem Wissenswerten an. Die Antwort erbat sie nach Greisen- burg zu adressieren. Der Tag verging in banger Er wartung- Frank ließ nichts von sich hören, nur in der Mittagsstunde schickte er einen prachtvollen Rosenstrauß nach der Villa. Auch Elise erschien nicht zu Tisch, son dern schützte Kopfschmerzen vor und die Mutter, die ihrer älteren Tochter von Franks Werbung Mitteilung ge macht hatte, ließ sie gewähren. Endlich in der sechsten Abendstunde stürzte

der Oesterreicher in das Haus. //Hier, gnädige Frau", rief er atemlos, „hier ist die Depesche. Fast mit Gewalt habe ich sie dem Boten ent rissen, er wollte sie mir durchaus nicht geben, erst ein entsprechendes Geldstück und die eidliche Versicherung, daß das Telegramm in die richtigen Hände käme, hat es mir überliefert." Frau Vedder öffnete das Telegramm, es enthielt die wenigen Worte: „Gustav Frank, erster Ingenieur der Augustenhütte, glänzende Stellung, 6000 Gulden Gehalt." „Gnädige Frau, ich will den Inhalt

im Gesicht und sehr verlegen, Frank schloß sie stürmisch in seine Arme und bedeckte ihren Mund mit Küssen. „Nehmen Sie den Wildsang," sagte Frau Vedder, welche mit ihren Tränen kämpfte „und gehen Sie gut mit ihr um." Der junge Mann ergriff ihre Hand und zog sie an seine Lippen. „Gnädige Frau," stammelte er, „ich will nicht in banalen Redensarten sprechen, Sie machen mich so unaussprechlich glücklich, daß ich Ihnen gar nicht zu danken vermag." Die nächsten beiden Tage vergingen mit Vorberei tungen

werden, denn Franks Urlaub war abgelaufen- bereits am Tage, nachdem er um Elise angehalten hatte, erhielt er mit einem Glück wünsche des Direktors eine neue Depesche, mit der Mah nung, zurückzukehren. Elises Bitten vereinigten sich mit denen Franks, die Verlobung zu veröffentlichen, aber Frau Vedder blieb fest- sie war eine vorsichtige Frau und verständig genug, nicht darin das Lebensglück ihrer Tochter zu sehen, daß diese den Verlobungsring trug. So kam der Vorabend der Abreise heran, als Frank jubelnd

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Page 11 of 16
Date: 31.07.1904
Physical description: 16
ich nicht. Herr- Frank —" „Still!" gebot Frau Bedder, denn soeben öffnete sich eine Türe im Nebenzimmer, Stinrmen und fröhliches Lachen ließen sich hören, „nun, was hat Frank?" „Er hat ganz schwarze Augen, pechschwarze." Frau Bedder lachte. „Hast du sonst noch etwas gegen ihn?" Der Alte kratzte hinter den Öhren. „Er ist mir zu freund! ich, er verkehrt mit allen wie mit seinesgleichen." „Das liegt in seinem Charakter, vielleicht spricht auch sein österreichisches Blut mit, weiter kannst du ihm nichts vorwerfen

sie sich sagen, er war ein seltener Mensch, und etwas zögernd fügte sie in Gedanken hinzu, der Bräutigam ihrer älteren Tochter trat hinter Frank weit zurück. Er war wohl ein biederer Landmann, wie ihr Gatte es auch gewesen war, ein Mann von echtem Schrot und Korn, der das Herz aus dem rechten Fleck hatte, aber er war kein glänzender Gesellschafter und reichte nicht im entferntesten an Franks Geistesgaben heran. Gerade das Verhältnis der beiden Schwäger war ein Beweis für Franks Gaben, die Herzen

und Umgebung machte, gewann Frank im Umsehen aller Herzen. Ja, die allgemeine Sympathie schien sogar auf die unvernünftigen Geschöpfe überzugehen. Frau Vedder, die mit ihren beiden Töchtern und dem Diener allein in dem Hauptgebäude wohnte, hielt zur Sicherheit ein paar mächtige Doggen, die des Tages angekettet lagen, während sie nachts aus dem Schloßhofe frei umherliefen, jedenfalls ein außerordentlich sicherer Schutz für die Schloßbewohner. Die beiden Tiere gebärdeten sich wie toll, als sie Frank

mit Trauer der Zeit entgegen, wo Frank fort mußte) namentlich Frau Vedder hatte er sich unentbehrlich gemacht, da er als gewandter Geschüfls- mann ihr mehr als einen guten Wink in Geldangelegen heiten gegeben hatte. Nur aus einem Gebiet verstand Frank so gut wie gar nichts und das war die Landwirtschaft, und es war die größte Freude seiner Braut, sich ihm als Landkind hierin überlegen zu zeigen. Sie belehrte ihn über alles Wissenswerte und namentlich mußte er unter ihrer Leitung sich in der Führung

und im Lenken der Pferde üben. Aber ein selten gelehriger Schüler war Frank;

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Page 3 of 12
Date: 19.04.1908
Physical description: 12
viel mehr drin g'standen, als daß er für die ihm vom Sohn des Hauses geschenkten Visitkarten weiter keine Verwendung hat und man sie bei ihm abholen lassen kann. Eine Hab der „Tiroler Wastl" in der Hand, und so werde darüber wohl was zu lesen sein, worauf er sie aufmerksam mache, falls sie sich interessieren sollten. Darauf hat er vom all deutschen Advokaten Dr. Frank folgenden Brief be kommen : W?" Herrn Karl Türk, Mühlau. Mit Bezug auf die von Ihnen an die Herren Karl, Gustav und Julius Zambra

gerichteten Schreiben vom 5. ds. Mts. habe ich Ihnen in deren Auftrag nur noch mitzuteilen, daß "die Strafan zeige wegen Erpressung bereits bei der Staats anwaltschaft überreicht ist. Achtungsvollst - Dr. Frank. Wie der junge Mann mit dem Brief erschrocken zu mir kemmen ist, obwohl er sich net schuldig ge wußt hat, so was wie eine Erpressung begangen und noch viel weniger, sie 'beabsichtigt zu haben, Hab i ihn umständlich um den genauen Inhalt seiner drei Briefe ausgfragt, und, wie i das gewußt

Hab, mir gedacht, daß der Dr. Frank auch g'scheiter getan hätt, die all deutsche Politik links liegen zu lassen, anstatt die Rechtswissenschaft zu verschwitzen, denn in keinem der drei Briefe ist auch nur ein Schatten von einer ver suchten Erpressung außerzufinden gewesen. I Hab da her das Schreiben für an dummen Schreckschuß ge halten, aber — siggst es net, hast es net g'sehen a' — ist die von der Staatsanwaltschaft richtig aufgegriffene Anzeige der alldeutschen Rechtssäule auch schon in Form

einer gerichtlichen Vorladung zur Einver nahme über die vom Frank gestellte Beschuldigung dem Dürk ins Haus geflogen. Jetzt steht die Welt auf koan Fall mehr lang, Hab i mir da gedacht, aber völlig aus den Wolken gfallen bin i erst, wie mir der Dürk g'sagt hat, daß er bei der Einvernahme g'sehen hat, daß der Frank auch noch den Antrag auf sofortige Verhaftung gestellt hat. Schau, schau, Hab i mir Jim gedacht, schießen die Preußen, wohin Herz und Sinn den Frank mächtig ziehen, seit neuerer Zeit so schnell

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 11 of 16
Date: 26.04.1903
Physical description: 16
gemacht hätten. Etwa eine Stunde später sah man den Rechtsanwalt Frank über den Hof gehen. Er fragte in den Werkstätten nach Max, und da er hörte, daß er denselben wahrscheinlich in seinem Bureau finden werde, schritt er auf die Thür des Anbaues zu. Frank hatte diesen Vormittag in nicht geringerer Er> regung verbracht als Walter; aber während der Letztere verstimmt und unglücklich war, kochte der Rechtsanwalt vor Zorn und Entrüstung. Er fand es empörend, daß man ihn, den ältesten und langjährigen

. Sie wären genau über die Situation unterrichtet. Hat Ihnen denn Herr Walter noch keine Mittheilung gemacht?" „Nein. Ich habe seit meiner Rückkehr aus Berlin auch keine Gelegenheit gefunden, mit ihm über die Angelegenheit zu sprechen?" „Das trifft sich sehr unglücklich," sagte Frank in sicht licher Verlegenheit. „Sie kennen also auch das Resultat von Huß' Nachforschungen nicht?" „Ich denke, dieselben haben zu keinem Resultat geführt." „O doch! Ich begreife nicht, warum Herr Walter

Ihnen noch nichts gesagt hat." „Was hat Huß denn entdeckt?" „Die allerwrchtigsten und überraschendsten Dinge, auf welche er die schwerste Anklage gründet." „So, gegen wen?" „Gegen Sie!" „Gegenmich?" schrie Max, indem er entsetzt zurückprallte. Sein Entsetzen gab sich in so natürlicher Weise kund, daß es Frank, der mit gespannter Aufmerksamkeit jede Miene und jede Bewegung des jungen Mannes beobachtet hatte, sofort klar wurde, wie man im Begriff sei, demselben ein furchtbares Unrecht zuzufügen. In der nächsten Minute

hatte Max seine Fassung wiedergewonnen. „Wenn Herr Walter von dieser Anklage weiß," sagte er, „so verstehe ich sein Schweigen gegen mich nickt." „Nehmen Sie an, er glaubte sie." „Das ist unmöglich!" fuhr Max auf. „Herr Walter kann keine Anklagen gegen mich glauben, welcher Art sie auch sein mögen." „Nun, so denken Sie, es mag ihm peiplich gewesen sein, mit Ihnen darüber zu sprechen," erwiderte Frank, der unwillkürlich Mitleid mit Max empfand. „Aber Sie werden mir sagen, was Sie wissen, Herr Frank

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 7 of 18
Date: 15.06.1907
Physical description: 18
, zu dem an der Wand hängen- den Gewehr und gab auf den Vater zwei Schüsse ab, von denen der zweite tötlichj wirkte. Sooann begab sich der Sohn nach Eger und stellte sich dem Gerichte. — Mordversuch eines Schulkna b en. Aus Wölkersdorf 9. d. M., wird gemeldet: Der dreizehnjährige Volksschüler Ferdinand Frank ohr feigte gestern Nachmittags zwei Mitschüler, die Brüder Johann und Franz Krenn. Die Mutter der beiden Knaben kam ihnen z r Hilfe und ver setzte Frank einen Schlag ins Genick. Mit Schimpf. Worten

gegen die Frau und unter der Drohung er werde sich rächen, lief Frank in die Wohnung, seines Bruders, des Forstudjunkten Konrad Frank. In Abwesenheit seines Bruders nahm Frank von der Wand einen sechsläufigen Revolver, der jedoch nicht geladen war. Da er trotz seines Suchens keine Patronen fand, holte er sich solche beim Büchsenmacher Schwandner, angeblich im Auf träge seines Bruders. Er lud alle sechs Läufe des Revolvers mit scharfen Patronen und schlich sich Abends in den Hof des Wohnhauses der Fa milie

Krenn. Als sich die Familie zum Nacht mahl gesetzt hatte, feuerte Frank auf Frau Krenn durch das Fenster einen Schuß ab. Die Kugel streifte Frau Krenn am rechten Oberarm und verletzte sie nur leicht. Der Gatte der Frau, der Wirtschaftsbesitzer Johann Krenn, eilte sofort auf den Hof hinaus und lief dem davoneilenden Jungen nach. Als er dem Frank näher kam, drehte sich dieser um, rief ihm zu: „Wer mir nachgeht, den erschieße ich wie einen Hund!" und im nächsten Momente feuerte er zwei Schüsse

gegen seinen Verfolger ab, ohne diesen jedoch zu treffen. Als der Mann trotzdem von der Ver folgung nicht abließ, feuerte Frank in der Nähe seiner elterlichen Wohnung noch einen Schuß auf Krenn ab, traf jedoch abermals nicht. Inzwischen waren, durch die Schüsse alarmiert, zahlreiche Bewohner auf die Straße geeilt, die den Buben festnehmen wollten. Auf dem Platze blieb er stehen und schrie, er schieße jeden, der sich ihm nähere, nieder. Als er tatsächlich in die Menge feuerte — jedoch ohne jemanden zu treffen

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Page 9 of 18
Date: 15.06.1907
Physical description: 18
, zu dem an der Wand hängen-- den Gewehr nnd gab auf den Vater zwei Schüsse ab, von denen der zweite tötlichj wirkte. Sovann begab sich der Sohn nach Eger und stellte sich dem Gerichte. — Mordversuch eines Schulknaben. Aus Wölkersdorf 9. d. M., wird gemeldet: Der dreizehnjährige Volksschüler Ferdinand Frank ohr feigte gestern Nachmittags zwei Mitschüler, die Brüder Johann und Franz Krenn. Die Mutter der beiden Knaben kam ihnen z r Hilfe und ver setzte Frank einen Schlag ins Genick. Mit Schimpf- Worten

gegen die Frau und unter der Drohung er werde sich rächen, lief Frank in die Wohnung, seines Bruders, des Forftudjunkten Konrad Frank. In Abwesenheit seines Bruders nahm Frank von der Wand einen sechsläufigen Revolver, der jedoch nicht geladen war. Da er trotz seines Suchens keine Patronen fand, holte er sich solche beim Büchsenmacher Schwandner, angeblich im Auf träge seines Bruders. Er lud alle sechs Läufe des Revolvers mit scharfen Patronen und schlich sich Abends in den Hof des Wohnhauses der Fa milie

Krenn. Als sich die Familie zum Nacht mahl gesetzt hatte, feuerte Frank auf Frau Krenn durch das Fenster einen Schuß ab. Dke Kugel streifte Frau Krenn am rechten Oberarm und verletzte sie nur leicht. Der Gatte der Frau, der Wirtschaftsbesitzer Johann Krenn, eilte sofort auf den Hof hinaus und lief dem davoneilenden Jungen nach. Als er dem Frank näher kam, drehte sich dieser um, rief ihm zu: „Wer mir nachgeht, den erschieße ich wie einen Hund!" und im nächsten Momente feuerte er zwei Schüsse

gegen seinen Verfolger ab, ohne diesen jedoch zu treffen. Als der Mann trotzdem von der Ver folgung nicht abließ, feuerte Frank in der Nähe seiner elterlichen Wohnung noch einen Schuß auf Krenn ab, traf jedoch abermals nicht. Inzwischen waren, durch die Schüsse alarmiert, zahlreiche Bewohner auf die Straße geeilt, die den Buben festnehmen wollten. Auf dem Platze blieb er stehen und schrie, er schieße jeden, der sich ihm nähere, nieder. Als er tatsächlich in die Menge feuerte — jedoch ohne jemanden zu treffen

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Tiroler Gemeinde-Blatt
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Page 5 of 8
Date: 22.04.1911
Physical description: 8
, dem Begründer der wissen schaftlichen Medizinalpolizei und Hygiene, I o h. Peter Frank, einem geborenen Badener, damals Direktor der medizinischen Fakultät und sämtlicher Spitäler der österreichischen Lombardei und Professorder praktischen Arzneischule in Pavia. In seinem be rühmten, fünfzehnbändigem Werke, System einer voll ständigen medizinischen Polizey (Frankenthal 1791) macht er in dem ausführlichen Kapitel „Von dem welt lichen Coelibatleben" (1. Bd.) in obiger Beziehung folgende Vorschläge

: Es soll in den einzelnen Staaten eine Heiraths- und Ausstattungskaffe gegründet werden, in welche die Hagestolze jährlich eine bestimmte Steuer je nach ihren Einkommensverhältniffen zahlen müffen. Aus dieser Kaffe sollen die Ehen unvermögender, braver und fleißiger junger Paare ermöglicht, erleichtert und unter stützt werden. Unter „Hagestolz" im engeren und für die von ihm geplante Einrichtung maßgebenden Sinne versteht Frank „alle die Mannspersonen, welche nach dem 26. Jahr sich noch nicht zum Heirathen verstehen

wollen, obschon sie es könnten." Der Zweck dieser ja von einem Arzte und Hygi eniker vorgeschlagenen Hagestolzsteuer sollte allerdings nicht der sein, die Staatseinnahmen zu vermehren, sondern einmal die Unsittlichkeit und die damit vielfach verbundene Ausbreitung der Geschlechtskrankheiten ein zuschränken, und dann, durch die Erleichterung der Eheschließung dem Staate eine größere Anzahl junger Weltbürger zu sichern und so die Stärke und Wohl fahrt des Staates zu fördern. Dabei hat Frank keineswegs verkannt

oder eine verwitwete Mutter oder kleine Geschwister zu ernähren hätten oder einen besonderen Beruf zum ehelosen Leben mit Recht geltend machen könnten; zur letzteren Kate gorie würden wohl in erster Linie die katholischen Geistlichen und Ordensleute gehört haben. Uebrigens hat, wie Frank erwähnt, die amerikanische Republik Maryland, und zwar zum Zwecke der staat lichen Auferziehung der Findelkinder, im Jahre 1758 eine Junggesellensteuer eingeführt, welche die ledigen Männer vom .25. Lebensjahre an, ebenso

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Tiroler Wastl
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Page 3 of 16
Date: 12.06.1910
Physical description: 16
vor diesen Teufeln verschließen mußten, der wird sich am Ende nicht so sehr darüber wundern, daß die schwarzen Gespenster ihren finsteren Geist unter unserem lässigen Stadtregiment in allen Häusern und Familien ent weder selbst oder durch Mittelspersonen einzunisten ver mochten und nun hier herrschen wie sie wollen, denn wie wäre es sonst möglich, daß Leute wie der Forcher- Mayr, Willy Rhomb'erg, Tr. Frank re. re. mtb last and least der Bärenwirt, die doch jeden Tag hinter ihrem Bierglas einen Pfaffen fressen

Pfaffenfreßwerkzeuge gering zu schätzen als meine Weigerung, anständige Juden aus Prinzip wie unanständige zu behandeln. Andere Meinungsver schiedenheiten als diese beiden, die obendrein noch selten zur Sprache kommen, trennen mich von den Anschau ungen der Freisinnigen vom Frank und Forcher-Mayr bis hinab zum Bärenwirt nicht, und sie würden dies vie Jesuiten find der Prozeß auf unbe Was ich schon damals befürchtete, als ich ju belnd kund gab, ich wäre von einem der durch meine Knabenraub-Artikel aufgepeitschten

mitsamt besten Rechte von ganzen Herzen freuen dürfen und sich das auch wohl nicht zweimal sagen lassen werden. geheimen fierren der Stadt. ganz gewiß noch weniger gelten lassen als ich, und dennoch und obgleich die Pfaffen die stärksten Feinde von uns allen sind, die vor allen anderen bekämpft worden müssen, wenn der Freisinn einmal auf einen grünen Zweig kommen soll, kennen alle diese Herren, von Frank—Forcher-Mayr bis zum Bärenwirt keinen ärgeren Feind als mich, denn Frank hat sich herge- gegeben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 27.04.1907
Physical description: 8
Schüttelkopf aus Wörgl seine Behauptungen entkräftet hatte, trat als Schützenhilfe der Herr Kooperator auf den Plan, um als neuen Beweis für die Religions feindlichkeit unserer Partei das bekannte Lied von der Austreibung der Klostergeistlichkeit in Frank reich zu singen, konnte aber die Erwiderung des Gen. Filzer nicht mit anhören, da ihn der Gottes dienst in die Kirche rief. Nachdem noch der Vor sitzende einige erklärende Worte hinzufügte, wurde diese bei der Mehrzahl der Anwesenden lebhaften und guten

im großen Stadtsaal eine zahlreich besuchte Gemeindewähler sammlung unter dem Vorsitze des Bürgermeisters statt. Zweck der Versammlung war, den Ge meindewählern Aufklärung zu geben, was an den Vorwürfen der Schönerianer gegen die Stadt verwaltung wahr ist. Gegen die Vorwürfe der Schönerianer sprachen Bürgermeister Greil und die Gemeinderäte Kapferer, Dr. Josef Winkler und Zösmayr. Zur Begründung waren als Redner angemeldet die Herren Doktor Frank und Dr. Fritz L a n t s ch n e r. Wir können natürlich

Steuern der schwächste Punkt seiner Rede. Sonst aber war die Verteidigung des Gemeinderates gegen die Schönerianer durchschlagend. Die Ent gegnung der beiden Redner Dr. Frank und Doktor Lantschner war matt, sehr matt. Lantschner wird wohl innerlich froh gewesen sein, daß nur 20 Minuten Redezeit gewährt wurde. Er hat selbst diese Zeit nicht ausgenützt. Dr. Frank sprach 35 Minuten. Die Behauptung, daß er die Ver rechnung der städtischen indirekten Steuern nur aus Rücksicht für die rechtlosen Wähldr

Oesterreichs den höchsten Zensus für die Wahlen irr die Ge meindevertretung aufweist. Der Gemeinderat ist sich selbst der Rückständigkeit und Ungerechtigkeit dieser Wahlordnung bewußt und er hat daher eine neue beschlossen. Allein bei dieser Reforru hat sich der Gemeinderat nicht auf einen freiheitlichen, sondern auf einen sehr engherzigen Standpunkt gestellt. Wie schon Herr Dr. Frank kritisierend darauf verwies, hat der Gemeinderat den Zensus für den dritten Wahlkörper von 16 auf 20 Kronen erhöht

'zu können, so darf nran diesem Volke auch die b ü r g e r l i ch e n Rechte nicht vorenthalten. So hat zwar auch Herr Dr. Frank gesprochen, allein diese Freundschaft zwischen uns ist nicht echt, denn die Schönerianer, die hier auf einmal als Ver teidiger des gleichen Rechtes auftreten, haben die Wahlreform im Reichsrate mit Tücke und Hinterlist bis zum letzten Augenblicke auf das schärfste -ekämpst. Mag Herr Dr. Frank auch nationale Gesichtspunkte für diese Widersprüche ins Treffen führen, so wäre es doch leicht

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