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Unterinntaler Bote
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Page 3 of 4
Date: 05.02.1916
Physical description: 4
Ein wohner wurden 458 Wohnbaracken und 2500 einstubige Wohnhäuser errichtet und 13.000 Häu ser, die rekonstruktionsfähig waren, wieder in bewohnbaren Zustand gesetzt. * Folgen des Trinkens. Am 1. August machten mehrere Trainsoldaten eine Dienstreise von Wien nach Innsbruck. Der Trainsoldat Heinrich Frank feierte dieses Ereignis durch aus giebiges Trinken. Darum kam es bald im Eisen bahnwagen zwischen ihm und seinem Kameraden Ignaz Grabner, der ebenfalls viel getrunken hatte, zu einem Wortwechsel. Frank

beschimpfte dabei den Grabner „Rekrutenschädel". Als sich Grabner, um vor Frank Ruhe zu hüben, auf die Bank legte, um zu schlafen, trat ihm Frank mit den Füßen auf den Kopf. Scherzweise soll Frank dem Grabner auch das Bajonett an die Brust, es aber sofort wieder versorgt haben, als Grabner ihm zurief, er solle nicht mit ihm spielen. In Amstetten hielt der Zug längere Zeit. Hier be klagte sich Grabner bei dem Wachtmeister über Frank. Der Wachtmeister forderte Frank auf, in einen anderen Wagen zu gehen

, da er ihn sonst abführen lassen werde. Frank folgte diesem Befehl, kam aber bald wieder in das Abteil und schimpfte den Grabner wieder. Abermals bat Grabner den Wachtmeister, ihm vor Frank Ruhe zu verschaffen, da er sonst den Frank hinaus werfen oder erschießen müßte. Zufolge des nach drücklichen Befehls des Wachtmeisters ging nun Frank in den Wagen, in dem der Wachtmeister saß. Grabner ging aber ebenfalls in diesen Wagen. Als ihn Frank hier neuerlich „Saurekrut" nannte, feuerte Grabner aus seinem Werndlge wehr

, das geladen war, auf Frank. Die Kugel traf den Frank in die Brust und dieser war bald tot. Grabner war vor denk Heeresdivisions gericht in Wien wegen Totschlages angeklagt. Er gab an: Frank hat mich fortwährend ge frotzelt und beschimpft. Als mir Frank, dem ich auszuweichen suchte, das Bajonett auf die Brust setzte und auch drohte, er werde es mir und dem Wachtmeister schon zeigen, wenn er mit uns allein im Felde zusammenkommen werde, habe ich mich vor ihm gefürchtet. — Vorsitzender

: Haben sie diese Drohung ernst genommen? — Angeklagter: Ich mußte mich vor Frank fürchten, zumal da ich auf seiner Brust mehrere Narben und Tä towierungen sah. — Vors.: Frank ist doch schließ lich in ein anderes Abteil gegangen? Warum sind Sie ihm nachgegangen? —• Angekl.: Um den Wachtmeister, dessen Vertrauensmann ich war, vor etwaigen Angriffen des gewalttäti gen und stark betrunkenen Frank zu schützen. Als Frank mich neuerlich beschimpfte, habe ich im Zustand größter Aufregung etwa fünf Schritte von Frank entfernt

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Tiroler Wastl
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Page 7 of 8
Date: 10.09.1916
Physical description: 8
adels und des Bürgertums höchstens 23.000 Frank und wurden dann bereits als die besten Partien der Stadt oder der Provinz betrachtet. Im Durchschnitt erhielten sie sogar nicht nrehr als 8000 bis 10.000 Frank, aber selbst sehr reiche Mädchen bekamen in die Ehe von ihrem Vater nicht mehr als 20.000 Frank rnit. Es wird in den französischen Chroniken von einem Schloßwart berichtet, der zu Beginn deS XIV. Jahrhun derts eine Hofdame der Kronprinzessin heiratete, die ihm eine Mitgift von genau 320 Frank

mitbrachte. Auch späterhin im XV. und XVI. Jahrhundert be deuteten 500 Frank in Südfrankreich selbst für die Töchter größerer Kaufleute, Handwerker und Bürger ein erhebliches Kapital. Dazir bekam die Braut ge wöhnlich noch ein ganz ausgestattetes Bett, das heißt ein Deckbett, 50 Pfund Bettfedern und vier bis sechs Leinbetttücher, ferner Hochzeitskleider und den Eltern der Braut fielen auch die manchnral recht bedeutenden Kosten des Hochzeitsmahls zur Last. Wäh rend man der Braut oft nur 750 Frank Mitgift

gab, betrugen beim Hochzeitsmahl die Ausgaben für das Fleisch allein 80 Frank. In der zweiten Hälfte des XVI. Jahrhunderts, in dem Europa anfing, zum erstenmal Reichtümer im modernen Sinn zu sammeln, sieht man nach den Be richten der Feit eine offenkundige Trennung in den Begriffen von Geldeswert zwischen der Klasse der Kaufleute und Beamten und Gerichtsherren, sowie der anderen Klasse des Proletariats unb des einfachen Volkes. Jene ist reicher geworden, diese erhält trotz der gesteigerten

Lebensbedürfnisse und der zunehmen den Teuerung noch geringere Löhne. Man liest in den Dokumenten jener Feit, daß eine Arbeiterin als Heiratsgut nicht mehr als ein graues Kleid und einen Esel erhält, zusammen macht 'dies etwa einen Wert von 130 Frank aus. Töchter von kleinen .Handwer kern erhalten 1000 bis 2000 Frank in die Ehe mit, von den besseren Handwerkern, wie Bäckern und We bern, 3000 biS 5000 Frank, hingegen beträgt die einen! Notar oder Advokaten entsprechende Mitgift bereits 7000 bis 15.000 Frank unb

gegen Ende des XVI. Jahrhunderts liest man in den Gerichtsakten daß die Xechter eines höheren Gerichtsbeamten von Nimes eine Mitgift und Heiratsgut im Werte von 52.000 Frank erhalten hat. Die reichste Heirat in Paris gegen Ende des XVI. Jahrhunderts war die der Tochter des Präsidenten, Ieannienne mit 120.000 Frank Mitgift und 50 Jahre später erhielt die Tochter deS Kanzlers Seguier eine Mitgift von 1 i/2 Millionen Frank. Solche Summen sind aber nur beim Gerichtsadel häufig, der um diese Feit

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Tiroler Wastl
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Page 3 of 12
Date: 02.06.1907
Physical description: 12
Geist: In Lebensfluten, tu Tatensturn: Wall ich auf uitb ab, Webe hin und her, Ein wechselnd Weben, Ein glühend Leben, So schaff ich am saußenden Webstuhl der Zeit Uild ivirke der Gottheit lebendiges Kleid. Frank: Der du die weite Welt umschweifst. Geschäftiger Geist wie nah fühl' ich mir dir! Geist: Du gleichst den: Geist, den du begreifst, Nicht mir! (verschwindet.) Frank (auf den A.... fallend): Nicht Dir? Wem denn? Ich, ein Ebenbild der Gottheit Schönerers! Und nicht einmal Dir! (es klopft

) O Tod - ich riech's — das ist mein Famulus — Daß mich der trockene Schleicher stören muß. (Hibleru im Schlafrock und der Nachtmütze, eine stalldeutsche Latrene in der Hand. Frank macht vor ihm eine tiefe Verbeugung.) Hibleru: Heil Euch! Ich hört euch deklamieren. Ihr laßt gewiß mein Feigenblatt, Ein Zeugnis, daß man etwas hat, Ich Hab es öfters rühmen hören. Doch möcht ich endlich was davon auch profitieren. Heutzutage gilt das viel. Ein Komödiant könnt einen Pfarrer lehren. Frank

: Ja, wenn er reicht Wehrenpfennig heißt, Der unentwegt uns laut und leise preist. Hibleru: Das läßt sich hören. Ich sieh die Welt kaum einer: Feiertag, Kaum durchs Auslagsfenster, nur von rveiten. Frank: Sitzt ihr nur immer, leimt zusammerr, Braut ein Ragout für anderer Schmaus. Hibleru: Oho! Das bitt ich mir doch aus. Eure Reden, die so blinkend sind, Sind unerquicklich wie der Nebelwind. Frank: Ach Gott! Die Kunst ist lang Und kurz ist urrser Leben. Mir war bei meinem kritischen Bestreben Im Stadtsaal furchtbar

bang. Wie schwer sind nicht die Mittel zu erwerben. Hibleru: Wem sagt ihr das. Ich Hab mirs oft gedacht, Wie herrlich weit mein Vater es gebracht. Frank: Gott Hab ihn seelig. Die Zeiten der Vergangenheit Sind uns ein Buch mit sieben Siegeln. Hibleru: Ihr tätet besser, die Zukunft aufzuriegeln. Frank: Nicht doch: man läuft beim ersten Blick davon. Hibleru: Gott sei's geklagt. Doch jetzo gute Nacht Und nur immer fleißig schimpfen. Das gefällt zu jeder Zeit der: Pimpfen. Frank: Wie nur dem Kopf

bei jeden: Freudenfeste, Wenn einer dich dem andern zugebracht, Auf einen Zug die Höhlung auszuleeren. Ich werde jetzo keinem Zech dich reichen. Hier ist ein Saft, der eilig trunken macht. Mit brauner Flut erfüllt er deine Höhle, Er sei als festlich hoher Gruß mir zugebracht! Chor der Sozi: Abram ist gewählt: Freude den Sterblichen! Die verderblichen. Allzeit erbärmlichen, Beutel der Lügen, Deckt schon der Hügel. « Frank: Welch' tiefes Summen, welch ein heller Ton Zieht mit Gewalt das Horn von meinen: Munde

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Alpenländer-Bote
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Page 2 of 16
Date: 21.05.1933
Physical description: 16
will, in einen anderen Staat geht und dort gegen die Obrigkeit dieses fremden Staates Sturm läuft? Ein ungebetener und unerwünschter Gast Mitte März hat der bayerische Justizminister und gegenwärtiger Rejchsjustizkommissär Doktor Frank im Münchener Rundfunk eine Rede ge halten, in welcher mit dein bewaffneten Einmarsch der Nationalsozialisten in Oesterreich gedroht wurde. Unsere Regierung hat sich daraufhin in Berlin beschwert und eine Entschuldigung gefor dert. Die Berliner hüllten sich in völliges Schwei- gen. Da las

man plötzlich in den Zeitungen, daß dieser Dr. Frank, der Oesterreich so schwer bedroht und beleidigt hatte, in Begleitung des preußischen Landtagspräsidenten Kerrl nach Wien kommen wolle, um dort an einer Tagung nationalsozialisti scher Juristen (Beamten), in Wahrheit aber an einer Trutzkundgebung der Nationalsozialisten ge gen die Türkenbefreiungsfeier der Heimatwehr teilzunehmen. Unsere Regierung ließ erklären, daß ihr dieser Besuch unerwünscht sei. Dr. Frank be hauptete, der Justizminister

Dr. Schuschnigg habe ihn nach Wien eingeladen und er wolle daher zwei Fliegen auf einen Schlag treffen, indem er zugleich seine Parteifreunde und den österreichischen Ju stizminister besuche. Dr. Schuschnigg wußte von dieser Einladung kein Sterbenswort. Die hat sich der Dr. Frank einfach erfunden. Unsere Regie rung machte die Berliner aufmerksam, daß sie den Besuch Franks nicht wolle und daß sie Vorkehrun gen treffen müßte, die dem Ansehen des deutschen Ministers nicht förderlich sein werden. Die Berliner

Regierung und Dr. Frank hatten taube Ohren. Dr. Frank drängte sich einfach auf, weil er meinte, die Oesterreicher würden es bei bloßen Worten be wenden lassen und wenn er einmal in Wien wäre, würde man sich nicht getrauen, gegen ihn als Abgesandten Hitlers an die österreichischen Na tionalsozialisten vorzugehen. Es kam aber anders. Als Dr. Frank am vergangenen Samstag auf dem Flugplatz in Aspern landete, erschien der Polizeivizepräsident von Wien und erklärte kurz und bündig: „Die Anwesenheit des Herrn

Mini sters Frank ist der Bundesregierung nicht sonderlich erwünscht, trotzdem werde alles geschehen, um die persönliche Sicherheit des Mini sters zu gewährleisten." Von der Polizei begleitet, fuhr Dr. Frank in die Stadt zum Braunen Haus. Die Polizei hatte auch gesorgt, daß die Nationalsozialisten keinen Vegrüßungsrummel ver anstalten konnten. Am Abend durfte Dr. Frank und seine Begleitung in Anwesenheit eines Re gierungsvertreters in einer geschlossenen Ver sammlung der Nationalsozialisten sprechen

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Tiroler Wastl
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Page 5 of 12
Date: 10.03.1912
Physical description: 12
s e n" beleidigt hätte, und das Landesgericht bcftä* tigte dies Urteil unter dein Vorsitze Stesanis, der die deutsche Sprache zun^ Erbarmen radebricht und ihrer so wenig mächtig ist, daß man ihn weder für berufen noch befähigt erachten kann, einen so felsenfest bestimmten Begriff wie „wider befe res Wissen" umzudeuten und damit zur Sprache selbst auch noch ihren Sinn zu brechen. Im Falle Frank genügte arlch das Umdeuten der Worte „wider besseres Wissen" und die Abweisung der an- gebotenen

Gegenbeweise noch nicht, um den schwär zen Dr. Greiter straffrei ausgehen zu lassen, son dern dazu mußte auch noch der Sinn meines paro dierten Faustmonologes ins Gegenteil verkehrt wer den. Die fünf Zeilen, durch den ich den Dr. Frank „wider besseres Wissen beleidigt haben sollte, lau teten : „Drum Hab iich mich dem hibler ergeben, Daß ich mit seinem Geld im Bund Mich toring' aus des Lebens Schund, Daß ich nicht mehr mit saurem Schweiß Zu sagen brauche, was ich nicht weiß." Der auf die bekannte

Wahlniederlage des Dr. Frank gemünzte Monolog war in seiner Gänze als ein Spottgedicht anzusehen und die zitierten fünf Zeilen sagten, wie jeder, der eine deutsche Volks schule mit gutem Erfolge zurücklegte und mit den damaligen Verhältnissen nur einigermaßen vertraut war, weiter nichts, als daß Dr. Frank bestrebt ge wesen wäre, mit Hilfe der alldeutschen Partei, deren opfermutiges Mitglied bekanntlich Herr Gedeon v. hibler war, emporzukommen, sich „loszuringen aus des Lebens Schund

" ,d. h. aus der Unbedeuten heit der Stellung, die Dr. Frank damals einnahm. Da nun darin höchstens eine Frozzelei erblickt werden kann, aber kein ehrenrühriger Vorwurf, mußte dieser erst hineingedeutet werden, und man tat dies, indem man den Sinn des obigen Satzes auf den Kopf stellte und das Gegenteil von dem, was darin stand, herauslas und sagte,' ich hätte damit dargetan ,daß sich Dr. Frank vom Herrn v. hibler in Sold nehmen und sich gleichsam zu hiblers Diener hätte erniedrigen lassen. Das ist schon darum ein barer

Unsinn, weil dann Dr. Frank dem Herrn von hibler hätte emporhelfen müssen, während von mir gerade das Gegenteil behauptet worden war, wonach, um es landläufig ; zu sagen, Herr von Hibler dem Frank die Würzen abgab. und nicht umgekehrt, was schon darum ganz unglaublich gewesen wäre, weil Herr von hibler sich vom öffentlichen Leben lange vorher zurückge zogen hatte und nichts anstrebte. Alle diese Hinweise und noch eine Reihe weiterer Klarlegungen halfen nichts. Ich mußte ganz einfach mit den zitierten

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Neueste Zeitung
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Page 7 of 10
Date: 23.12.1936
Physical description: 10
, schmales Gesicht, dunkle, fast schwarze Augen, ein roter, lächelnder Mund — ! Frank starrt sie an — fassungslos. Er weiß gar nicht, daß er ! das Tablett ergreift. „Guten Appetit, also, gleich hole ich mehr!" Sie wendet sich, 1 huscht hinaus. I „Also mach dich ran! Ich versorge das Pferd noch schnell." ! Auch der Alte geht. Ja, es ist wirklich ein Alter, stellt Frank : überrascht fest. Jetzt, da er den breitrandigen Hut abgelegt hat, sieht man erst, daß sein Haar völlig weiß ist. Und doch, welche Kraft

steckt in diesem Menschen! Er hat ihn, Frank, doch spielend in den Sattel gehoben. Das Mädchen ist also seine Tochter. Und die Frau? Gestorben? Nun, er wird es schon noch erfahren. Uebrigens, rührend von diesen Leuten, ihn allein zu lassen. Sie glaubten wohl, er werde sich genieren vor ihnen. Nein, von diesem Alten geht solch ein Strom von Hilfsbereitschaft aus, daß man keine Scheu vor ihm haben kann. Frank erhebt sich, stellt das Tablett auf den Tisch, das Salz fleisch duftet. Plötzlich überfällt

ihn ein wilder Heißhunger, er kann nicht mehr anders, er muß das Fleisch ergreifen, hinein beißen mit gierigen Zähnen. Ein paar Bissen schlingt er im - Stehen hinunter, dann erst läßt er sich auf einen Stuhl sinken, greift zu Messer und Gabel. Als eine Weile später die Tür aufgeht und der Alte herein- ' tritt, bleibt er überrascht stehen. „Wie, schon am Tisch? Und alles weggeputzt? Das ist recht!" Er wendet sich halb: „Beß", ruft er, „du kannst anrichten!" Dann erst kommt er zu Frank. „Wir essen nämlich

jetzt zusammen, wir drei, verstanden! Das da", er deutet auf den Teller, „das war bestenfalls das versäumte Mittagessen. Aber jetzt leistet du uns noch Gesell schaft und hältst ordentlich mit. Du kannst es brauchen." Frank kommt gar nicht dazu, abzuwehren, denn schon tritt das Mädchen, das der Alte Beß nannte, ins Zimmer, eine große Schüssel in den Händen. Zweimal noch huscht sie her und hin, dann ist der Tisch gedeckt und — Frank glaubt seinen Augen nicht trauen zu können — auch zwei Flaschen Bier stehen

darauf. „Einen Augenblick noch, ehe wir anfangen!" Der Alte wendet sich an Frank: „Damit du weißt, mit wem du es zu tun hast: ich der Postreiter Joe Dacey von Gurra-Gurra, Strecke Woodstock—Esmeralda. Und das" — er deutet auf das Mädchen — „ist Beß, meine Schwägerin. Ihren Mann hat sie leider sehr früh verloren." Beß Dacey hat den Kopf - senkt. Frank vermag von ihrem Antlitz nichts zu sehen. Er erhebt sich rasch. „Ich heiße Frank Moorhenn —" Der Postreiter hebt ab wehrend die Hand

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Der Oberländer
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Page 9 of 10
Date: 01.08.1930
Physical description: 10
, die ein schönes eigenartiges Mädchengesicht mit dunklen, lachenden Augen und feinen Zügen zeigte. Sie würde Frank sicher gefallen und den Flirt mit diesem Georg Wegner bald vergessen, wenn ein Freier wie Frank auf der Bildfläche erschien. Frank machte dem Senator feit einigen Wo chen Sorge, dem nicht entgangen war, daß sein Sohn seit jenem Tage, da er so heftig für dieses Fräulein Frensen eingetreten war, verändert er schien. Zudem hatte ihm Kommerzienrat Bren ken nicht verhehlt, daß Frank auffällig oft

zu ihm ins Kontor kam. Der Senator hatte darauf hin den Freund gebeten, ein wachsames Auge zu haben. „Er legt mir ein zu starkes Interesse für deine schöne Sekretärin an den Tag," hatte er gesagt. Und Brenken hatte zugeben müssen, daß ihm das auch schon aufgefallen sei. „Ich will aber damit nicht zuviel sagen, lieber Freund. Dein Sohn benimmt sich tadellos korrekt der jungen Dame gegenüber, und sie würde etwas anderes auch nicht gestatten, denn sie ist unbedingt Dame in ihrem ganzen Auftreten. Daß Frank gern

in ihre Augen zu sehen scheint, kann man ihm nicht verdenken. Man muß jedenfalls vor sichtig sein, den unter uns gesprochen, für eine Liebelei ist mir Fräulein Frensen wirklich zu schade, und etwas anderes ist ja bei deinen Ansichten über diesen Fall ganz ausgeschlossen," hatte er erwidert. Senator Manhart hatte schon verschie dene Male das „verflixte Festspiel" verwünscht. Er wußte ja, daß Frank bei den Proben stets mit Fräulein Frensen zusammentraf. Außerdem hatte er von dem Chauffeur Franks

, den er unauffällig ausforschte, erfahren, daß Frank Fräulein Frensen stets seinen Wagen zur Verfü gung stellte. Solche ritterliche Artigkeiten schie nen ihm hier nicht am Platze. Jedenfalls wünschte der Senator sehr, daß das Festspiel nun endlich stattfände, damit der überaus rege Verkehr zwi schen seinem Sohn und Fräulein Frensen recht bald zu Ende gehen möge. Heute vormittag hatte nun sein Sohn gar, wie er vom Chauffeur erfuhr, einen Besuch bei der Majorin Frensen gemacht Den ganzen Tag hatte sich Frank

nicht zu Hause sehen lassen, und nachmittags war wieder eine dieser verwünschten Feftspielproben! Der Senator wurde sehr nervös, als Stunde um Stunde verging, ohne daß sich sein Sohn daheim sehen ließ. Am meisten hatte ihn Franks Besuch bei den Damen Frensen ver stimmt. Was hatte sein Sohn dort zu suchen? Die Stimmung des Senators wurde immer verdrießlicher. Abwechselnd sah er nach der Uhr und nach Dora Rudorfs Photographie, und im mer fester wurde sein Entschluß, Frank sobald als möglich nach Brasilien

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Sterne und Blumen
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Page 5 of 8
Date: 18.01.1914
Physical description: 8
Der Schneefchipper. Bon R. iidjmiöt. (S Infi.) Nachdruck verboten.» ßo zu enden!" murmelte Newton, „so elend zu enden! Und *** alles verschuldete ern Weiv, oreses Wew...! An sem^ Leiche werde ich dieses nichts nutzige Geschöpf fuhren, da soll ..." Er brach- ab und lautete heftig. „Nellp, der Mann ist tot!" rief er dem schrecLNsbleichen Mädchen entgegen. „Geh', rufe mir Frank, Henny und die Fremde herbei. Ich erwarte sie sofort!" „Herr, Sie wissen, daß die ser Mann und Miß Elisa ...?" Newton

nickte. Seine sonst so gutmütig blickenden Augen schossen Blitze. Er nahm ein auf dem Tisch liegendes kleines Buch und kehrte zu dein Lager zurück. Miß Elisa war empört, als sie erfuhr, weshalb Nelly sie geweckt. „Was geht mich dieser Schneeschipper an?" rief sie zürnend. „Itm eines solchen Menschen willen laß ich mich nicht in meiner Ruhe stören." „Mr. Newton wünscht Sie, Miß Henny und Mr. Frank so fort zu sehen. Miß Henny und Mr. Frank sind schon aufge ständen", war die ruhige Ant wort Nellys

. - „Eine wlche -Verrücktheit! Was'mag der Alte eigentlich wollen?" murmelte Elisa, sich träge erhebend. „Aber warte nur, ich werde dir deine Menschenfreundlichkeit noch ab- gewöhnen, wenn ich erst Herrin hier bin", fuhr sie in ihrem Selbstgespräch fort. „Bald muß es sich entscheiden; beißt Im nicht an, zappelt Frank an der Angel, die Ge wißheit habe ich. Was zieht man nun am. besten an?" Nur in den.'. Nachtkleid, einen bunten Abeud'nantel rnälc'i i'ch um die Schultern, über den' das reiche blonde Haar

in üppiger Fülle niedersloß, er schien Elisa mit Henny und. Frank im Gar tenhause. „Tretet nä her an das Lager dieses Töten!" gebot Newton mit harter Stimme. „Sie zu seinen Füßen, du und Frank her. zu mir!" „Aber, - Papa",, wollte Frank, einwenden,- der sah-, wie Elisa zurückwich. „Kein aber, so, wie icy's sage, geschieht's! Noch hat die Todeskälte den Körper dieses Unglücklichen nicht ganz durch- ,ogen, und schon drängt es mich, von ihm zu sprechen", be- i sann Newton tiefbewegt. „Er ist der erste

nach einer Stütze. „Rühr' diese Person nicht an, Frank, hör' erst zu Ende, und dann tu, was du willst." — Frank schüttelte den Kopf, er begriff nicht, was sein Vater eigentlich wollte. „Elisa Werner fesselte Abert Borgens an sich, um ihret willen gab er alles: Eltern, Heimat, Exi stenz, freudig auf. Das Mädchen stand in schlechtem Ruf, deshalb wollten die El tern nichts von einer Verbind ung des--Soh nes Nut dieser Person wissen. Sie stellten deshalb die Forderung, daß der Sohn zwischen ihnen und dem Mäd chen

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 03.12.1936
Physical description: 6
.) 24 Die Türme des Schweigens. Roman von Ludwig von Wohl. „Eine Schlange", sagt Meru leise. „Ja — ich weiß noch — dann hast du mich getragen — und mir wurde sehr schwirr- delig — und es tat weh — alles tat weh — und dann —" Sie bricht ab. Ihre Hände zucken auf der Bettdecke. „Nicht", bittet Frank. „Nicht soviel denken, Meru —" Sie wehrt ab, mit einer fast heftigen, kleinen Hand bewegung. Wieder arbeitet es in ihrem Gesicht. Dann zuckt sie leise zusammen. „Frank —" „Ja, Meru?" „Weiß er, — weiß mein Mann

, daß ich hier bin?" „Ich — hm — ich will ihn jetzt anrufen — ich habe es auch sl^on versucht, aber ich bekam keine Verbindung —" „Er muß es aber doch wissen", sagt sie langsam. „Ich habe ihn doch gesehen, wie er — neben mir stand — ich — lag doch schon zu Hause — im kleinen, roten Zimmer — und da war er — und Bikhibai — sie hat so furchtbar geweint, die arme Bikhibai — und Avan — wie ist denn das nur —" „Du wirst geträumt haben", sagt Frank leise. Sein Herz klopft zum Zerspringen. „Der Arzt hat dir ein Schlafmittel gegeben. Da wirst du geträumt

haben —" „Nein, nein — laß mich — Nachdenken. Dann ist der Mobed gekommen, der Mobed Kaekobad, er ist ein guter, alter Mann, ich hatte bei ihm Unterricht, als ich ein kleines Mädchen war — warum ist er aber gekommen? Und dann — und dann " Wieder bricht sie ab. Und nun bricht plötzlich ein Schrei aus ihr heraus, hoch, schrill, ein Schrei des furchtbarsten Schrecks. „Die Geier! Frank, — Frank die Geier —" Und sie wirst sich herum und klammert sich an ihm fest, ihre Augen sind weit aufgerissen in namenloser

Angst. „Meru — liebe, liebe Meru — ich bitte dich um Gottes willen —" „Die Geier, Frank — ihre Augen, ihre Schnäbel — ganz nahe — o Frank, ich bin doch nicht tot — ich sehe dich doch, dich — ich fühle mich doch, ich bin doch nicht tot — warum sind die Geier bei mir —" Ihr ganzer Körper schwankt wie unter dem Schütteln einer unsichtbaren Faust. „Ich bin doch nicht tot, Frank, Frank, sag' mir, daß ich lebe, sag' mir doch, daß ich lebe, ich bin so jung, ich will noch nicht sterben, ach Frank

— —" „Du lebst", sagt er mit zitternder Sttmme. „Ich will dir ja alles sagen, Meru — du darfst dich nicht so aufregen —" „Die Geier", flüstert Meru. Und dann reißt sie sich plötzlich von ihm los und führt weit zurück, so heftig, daß die metallenen Stangen des Bettes laut aufklirren. Kein Tropfen Blut ist mehr in ihrem Gesicht. „Die Türme", flüstert sie. „Die Türme des Schweige^!" Frank atmet schwer. Also doch. Also hatte sie es doch gefühlt — oder gesehen. Jetzt bleibt nur noch eines übrig: alles sagen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 19.05.1933
Physical description: 8
Herr Frank wollte auch Fnnsbruü mit seiner Anwesenheit beehren Sin unterbliebener zweiter Fnnsbrnüer Besuch — Reminiszenzen an da« erste Innsbrucker Tastspiel de« Dr. Frank — Hitler korrigierte eine Innsbrucker Rede seines Leibjnristru Herr Frank, seines Zeichens Reichsjustizkommissär und bayrischer Justizminister, hat entschieden Pech. Der Herr Minister ist, bevor er seine Agitationstour durch Oesterreich restlos durchführen konnte, ausgewiesen worden und mußte Oesterreich via Freilassing

unfreiwillig verlassen. Herr Frank wollte, wie wir jetzt erfahren, ursprünglich seine Reise durch Oesterreich mit einem Besuche der tiroli- scheu Landeshauptstadt abschließ. ..Das heißt, Herr Frank selbst wollte eigentlich nicht, aber die Tiroler Nationalsozia listen forderten dringend, daß der Herr Minister und ehe- malige Leibjurist Hitlers nicht nur Wien, Graz und Salz burg, sondern auch Innsbruck mit seiner Anwesenheit be glücke. Herr Frank soll schließlich, der Not gehorchend und nicht dem eigenen

Triebe folgend, dom Drängen der Inns brucker Nazi nachgegeben und zugesagt haben, auch einen Abstecher nach Innsbruck zu machen. Warum es Frauk in Fnnsbruü nicht gefällt Es hat nicht sollen sein. Herr Frank wird, wenigstens nach dieser Richtung, der Regierung Dollfuß dankbar ge wesen sein, daß sie ihm Gelegenheit bot, Innsbruck nicht zu besuchen . . . Der bayrische Justizminister hat nämlich Innsbruck in unangenehmer Erinnerung und hört es nicht gern, an sein Innsbrucker Debüt erinnert

zu werden. Und zwar aus folgenden Gründen: Anfangs Juli 1931 hielten die Nationalsozialisten im Innsbrucker großen Stadtsaal eine Versammlung ab, zu der sie sich den heutigen bayrischen Justizminister Dr. Frank aus München verschrieben hatten. Herr Frank kam in sei ner Stadtsaalrede auch auf Südtirol zu sprechen und er zählte den Versammlungsbesuchern das Märlein, daß auch die Nationalsozialisten für die Wiedervereinigung Süd- tirols mit dem übrigen Tirol seien. Er verstieg sich zu er klären: „Nur ein Deutschland von Salurn

bis zur Nordsee kann an die Befreiung der dem Mutterland entrissenen deut schen Gebiete denken!" Re „sogenannte" Slldtiroler Frage erinnert werden; der bayrische Justizminister wird darum sicherlich, wenn auch nur insgeheim, der Regierung Dollfuß Dank wissen, daß sie es ihm durch die Ausweisungsver fügung erspart hat, d i e Stadt zu besuchen, die den, wenn auch indirekten Anlaß gab, daß Herr Frank von Hitler vor aller Oefsentlichkeit einen zünftigen Rüffel bekam. Mer auch die Mehrheit der Innsbrucker

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 14 of 16
Date: 31.07.1904
Physical description: 16
Der Bürgermeister nahm dasselbe, und ohne es zu öffnen, suhr er sort: „Kommen Sie doch morgen srüh wieder, Friedrich, und berichten Sie mir, ob Sie etwas bemerkt haben." Er nickte dem Alten zu, der sich kopfschüttelnd empfahl. Während des Vormittags bekam er Frank nicht zu Gesicht, da derselbe mit Elise ausgefahren war und das war gut für den Oesterreicher, denn nach der Strafpredigt, die Friedrich von Frau Vedder bekam, wäre es ihm kaum möglich gewesen, dem Bräutigam freundlich zu begegnen

zum Rechtsanwalt, wir wollen uns im Hotel zum Adler treffen. Ja, eigentlich könntest du mitkommen, Frank, es ist doch immer gut, wenn bei solchen Ver handlungen ein Zeuge dabei ist." „Aber, mit Vergnügen," sagte Frank, „das heißt, wenn mein Bräutchen mich beurlaubt. Eigentlich ver stehe ich ja nichts von landwirtschaftlichen Gingen, oder doch nur das, was Elise mich gelehrt hat'- nun, eS ist im Grunde wohl gleich, ob man Eisenerze oder Weizen ver kauft. Ich hole mir nur den Hut, dann komme

in dem Städtchen zugetragen hatte. „Ist das nicht spaßig?" fragte er, als er geendet hatte. „Ungeheuer, ganz außerordentlich!" lachte Frank, „Sie verstehen es meisterhaft zu erzählen, Herr Bürger meister, man wird gar nicht überdrüssig, Ihnen zuzu hören, man möchte —" Da legte sich eine schwere Hand aus seine Schulter und eine rauhe Stimme sagte: „Sie sind mein Ge fangener, Moser!" Der Oesterreicher schnellte in die Höhe) während der Bürgermeister sprach, waren unbemerkt zwei Herren aus dem Nebenzimmer

hinter seinen Stuhl getreten und hatten sich durch ein Zeichen verständigt. Kaum sah sich Frank den beiden gegenüber, als er in die Brusttasche griff und ein großes Dolchmesser herausriß. Allein die beiden Fremden schienen darauf gewartet zu haben, mit großer Gewandtheit warfen sie sich mrs ihn und es be durfte gar nicht erst zweier noch eintretender Gendarmen, um Frank unschädlich zu machen, in kurzer Zeit war er gefesselt. Das alles hatte sich viel schneller abgespielt, als es sich erzählen läßt. Nemnann

vor einem halben Jahre nicht gedacht, daß wir uns hier wieder treffen würden!" In ohnmächtiger Wm knirschte der Gefesselte mit den Zähnen. „Ich denke, ich habe alles," fuhr jener fort, nach dem er die Kleidungsstücke sorgfältig durchsucht hatte, „was ist denn dies für ein kleiner Schlüssel, he?" Frank stleß einen Fluch aus. „Nun, es wird wohl der richtige sein) Herr Kollege, Sie übernehmen wohl den Gefangenen und verwahre!? ihn gut, das übrige werde ich besorgen." Der andere nickte, die beiden Gendarmen nahmen

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 08.09.1916
Physical description: 4
noch keine Antwort erhalten. Briecheniand und der Uierverband. Das ende der NsirendemsiMraiion im Piräus, ein aktives Eingreifen Griechenlands für den Uiernerband unerwünscht? L ugan o, 6. September. Nach einer Meldung der und wurden dann bereits als die besten Partien der Stadt oder der Provinz betrachtet. Im Durchschnitt erhielten sie sogar nicht mehr als 8000 bis 10.000 Frank, aber selbst sehr reiche Mädchen bekamen in die Ehe von ihrem Vater nicht mehr als 20.000 Frank mit. Es wird in den französischen

Chroniken von einem Schloßwart berichtet, der zu Beginn des XIV. Jahrhun derts eine Hofdame der Kronprinzessin heiratete, die ihm eine Mitgift von genau 320 Frank mitbrachte. Auch späterhin im XV. und XVI. Jahrhundert be deuteten 500 Frank in Südfrankreich selbst für die Töchter größerer Kaufleute, Handwerker und Bürger ein erhebliches Kapital. Dazu bekam die Braut ge wöhnlich noch ein ganz ausgestattetes Bett, das heißt ein Deckbett, 50 Pfund Bettfedern und vier bis sechs Leinbetttücher, ferner

Hochzeitskleider und den Eltern der Braut fielen auch die' manchmal recht bedeutenden Kosten des Hochzeitsmahls zur Last. Wäh rend man der Braut oft nur 750 Frank Mitgift gab, betrugen beim Hochzeitsmahl die Ausgaben für das Fleisch allein 80 Frank. In der zweiten Hälfte des XVI. Jahrhunderts, in dem Europa anfing, zum erstenmal Reichtümer in: modernen Sinn zu sammeln, sieht tnan nach den Be richten der Zeit eine offenkundige Trennung in den Begriffen von Geldeswert zwischen der Klasse der Kaufleute

von 55 auf 62 v. H, des ganzen Handels. Uerfenkt. Rotterdam, 7. Sept. Der norwegische Dampfe „Rilda", der Mittwoch morgens von hier nach Londoi der gesteigerten Lebensbedürfnisse und der zunehmen den Teuerung noch geringere Löhne. Man liest in den Dokumenten jener Zeit, daß eine Arbeiterin als Heiratsgut nicht mehr als ein graues Kleid und einen Esel erhält, zusammen macht dies etwa einen Wert von 130 Frank aus. Töchter von kleinen Handwer kern erhalten 1000 bis 2000 Frank in die Ehe mit, von den besseren Handwerkern

, wie Bäckern und We bern, 3000 bis 5000 Frank, hingegen beträgt die einen: Notar oder Advokaten entsprechende Mitgift bereits 7000 bis 15.000 Frank und gegen Ende des XVI. Jahrhunderts liest man in den Gerichtsakten daß die Tochter eines höheren Gerichtsbeamlen von Nimes eine Mitgift und Heiratsgut im Werte von 52.000 Frank erhalten hat. ^ Die reichste Heirat in Paris gegen Ende des XVI. Jahrhunderts war die der Tochter des Präsidenten, Jeanmenne mit 120.000 Frank Mitgift und 50 Jahre später erhielt

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 12 of 16
Date: 31.07.1904
Physical description: 16
e® dauerte gar nicht lange, da leitete er das Pony fuhrwerk Elises so gut und sicher wie diese selbst. „Ich schaffe mir sofort Pferd und Wagen an," sagte er vergnügt, „und wenn wir von der Hochzeitsreise zurück kommen, fahre ich dich selbst in unser Heim!^ Der einzige, der Frank nach wie vor nicht mochte und dessen Gunst dieser trotz aller Freundlichkeit nicht zu erringen vermochte, war der Diener Friedrich und diese Antipathie des Alten verwandelte sich direkt in Haß durch eine Begebenheit

, die sich drei Tage vor der geplanten Abreise des Österreichers zutrug. Als der Diener am Abend nach seiner Gewohnheit noch einmal das Schloß ableuchtete, stieß er in der Nähe des Schlafzimmers der jungen Mädchen plötzlich auf Frank, der ohne Schuh werk, auf Strümpfen von der anderen Seite des Ganges chm entgegenkam. Der junge Mann erschrak außer begnügte sich daher, zornig die Faust zu ballen. Er ver. brachte eine schlaflose Nacht und sann hin und her) Was sollte er tun? Frau Bedder von der Sache Mitteilung

machen? Sie war fast ebenso verliebt in ihren Schwieger sohn wie ihre Tochter, wer weiß, ob sie überhaupt die Sache glauben würde. Am nächsten Morgen war Friedrich noch mürrischer wie sonst, obschon ihn Frank beim Frühstück mit der ausgesuchtesten Höflichkeit behandelte und ihn mehr als einmal „mein lieber Herr Friedrich" anredete. Das Be nehmen des letzteren war so sehr von seinem sonstigen Verhalten verschieden, daß es selbst Elise ausfiel. „Was hat Friedrich nur gegen dich?" fragte sie nach dem Frühstück

ihren Bräutigam. „Ich weiß nicht," versetzte derselbe, „mir ist nicht ausgefallen, daß er anders ist als sonst." vcr ui flammen stehende Bergnügungsdampfer „General Slocum“ nach dem Aufläufen im flatpeiritiafl'er vor nortö'Brotöer*Jsland. ordentlich, als er Friedrich sah, aber auch dessen Entsetzen war nicht geringer. „Herr Frank, um Gotteswillen, was wollen Sie hier?" stammelte er. „Still, Alter," sagte der Angeredete leise, während seine Stimme zitterte, „Ihr wißt, wenn man jung und verliebt

ist — nicht wahr, Ihr haltet den Mund?" Damit drückte er ihm einen Taler in die Hand und verschwand auf demselben Wege wieder, auf dem er ge kommen war. Auf der Treppe aber blieb er noch ein mal stehen, um Friedrich zuzunicken, aber wenn diesem der Blick des jungen Mannes schon immer nicht gefallen hatte, jetzt begann er ihn direkt zu fürchten. Der treue Diener war wie versteinert, was hatte das zu bedeuten? Was wollte Frank in den oberen Räumen des Schlosses und was besagten seine Worte? Sie waren eigentlich

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Neueste Zeitung
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Page 7 of 12
Date: 28.11.1936
Physical description: 12
antwortet nicht, er läßt die Hand fahren, öffnet das Kleid, legt das Ohr auf die Brust, horcht. Richtet sich auf. „8o sorry", sagt er mit freundlicher Kürze. „Die Frau ist tot, Sir." Das ist natürlich nicht wahr. Ich Hab mich verhört. Das kann ja — das kann ja nicht sein. „Schon seit ungefähr einer guten halben Stunde", fährt der Arzt fort. Frank nickt. Er ist weit entfernt davon, es zu fasten. Etwas verwundert sieht der Arzt auf einen alten mageren Hindu, der zu Füßen der Toten kauert, mit einem müden

blick losen Gesicht. Aber er stellt keine Frage. Er fragt überhaupt nichts. „Sie fahren die Frau am besten nach Hause", sagt er. „Ich kann hier den Totenschein nicht ausstellen. Dies ist das Sero logische Institut." „Aha." Soso. Das ist das Serologische Institut. Gut. Ausgezeichnet. „Jawohl, Doktor." «Well — good bye, Sir.“ „Good bye, Doctor.“ Meru ist tot. „Sahib —" Von weit her kommt die Stimme des alten Hindu. „Sahib — ich glaube nicht, daß sie tot ist. Ich glaube es nicht." Frank sieht

ihn an— sieht Meru an. Ihre Augen sind geschlossen. Der Arzt hat ihr die Lider herabgedrückt. Sie liegt da wie ein erschlagenes junges Tier „Du bist ein Narr", sagt Frank tonlos. „Geh zum Teufel — du Narr." 8 . Das ist eine böse Fahrt, nach Malabar Hill hinauf, eine ver fluchte Fahrt. Unbekümmert braust die große und wilde Stadt rings um den Wagen. Manchmal sehen neugierige Menschengesichter herein, und verschwinden wieder. Die Sonne glüht einem den Atem weg. Die Kleider kleben am Leibe. Von Zeit zu Zeit

krächzt der verrückte Hindu seine Be schwörungsformeln. Er hat sich nicht vertreiben lasten, sitzt noch immer bei der Toten. Ach, Meru ... Und jetzt kommt die Pedder Road, und Sir Phirozes Haus, und wir bringen sie ihm zurück, so — wenn er mir jetzt den Schädel einschlägt, hat er gar nicht so unrecht — und, Gott verdamm' mich, ich hoffe, er schlägt ihn mir ein. Durch das Tor. Durch den Garten. Vor den Bungalow. Irgend jemand kommt da heraus, es ist ein Diener, er stutzt, als er Frank ins Gesicht sieht

, dann fällt sein Blick auf die Tote, und er rennt wortlos ins Haus. Frank steigt schwerfällig aus dem Wagen. Oeffnet den Schlag. Er zuckt zusammen, als er Merus Körper berührt, denn der ist kalt. Eiskalt. Der alte Hindu murmelt unverständliche Worte. „Scher dich weg", sagt Frank heiser. „Du hast hier nichts zu suchen." Der Alte hebt den Kopf. Seine Augen sind blicklos. „Ich glaube nicht, daß sie tot ist, Sahib." Er will natürlich Geld haben. Frank sieht ihn an. „Wenn du jetzt nicht gehst —" Eine finster

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 12 of 16
Date: 24.07.1904
Physical description: 16
Dienftfrcl. Nach der Origtttal«etchnung »on W. Zeh««. trag unter Hohnlachen zurückgewiesen hatte, einmal eine tiefere Neigung gefaßt hätte, und so sehr sie auch den Geschmack ihrer Tochter billigen mochte, ihr stiegen doch schwere Bedenken auf. Sie kannte Frank und seine Ver hältnisse so gut wie gar nicht. Zwar war es klar, daß er über bedeutende Geldmittel verfügte, aber das war ein Punkt, der bei der Wohlhabenheit der Frau Vedder durchaus nicht ausschlaggebend gewesen wäre. Was sie über Frank

, eines Gutsnachbarn von Greifen burg damit ein Ende hatte. Elise aber wurde blaß und ging schweigend hinaus) als sie nach einiger Zeit wieder hineinkam,' waren ihre Lippen trotzig zusammenge kniffen und ihre Augen wiesen darauf hin, daß sie ge weint hatte. Diese Beobachtung bestärkte Frau Vedder in dem Vorsatz abzureisen noch mehr und sie machte sich sofort an die nötigsten Vorbereitungen. Wie erschrak sie aber, als nach Verlauf von kaum einer Stunde Frank in tadellosem Anzug in der Villa erschien

und in aller Form um Elises Hand anhielt. Ihre Ueberraschung war so groß, daß sie anfangs gar nicht wußte, was sie er widern sollte. „Ich sehe, gnädigste Frau," sagte Frank, „Sie sind entsetzt über meine Kühnheit und ich kann es Ihnen auch vollkommen nachfühlen, daß Sie Bedenken tragen, mir, als einem Ihnen völlig Fremden, ihre Tochter anzu vertrauen. Leider ist unter meinen hiesigen Landsleuten niemand, der mich kennt, allein vielleicht läßt sich dem abhelfen. — Schauen Sie her, ich habe heute morgen

ein Telegramm von unserer Hütte erhal ten, inwelchem ich ausgesor- dert werde, meinen Auf enthalt in Zin nowitz abzu kürzen, da ich dringend not wendig sei. Ich habe bis jetzt noch nicht zu rückdepeschiert, vielleicht über nehmen gnädi ge Frau die Beantwortung und ziehen zu gleich Erkun digungen über mich ein." Frau Ved der nahm das Telegramm, ohne recht zu wissen, was sie damit anfan gen sollte. „Wenn Sie erlauben, gnä dige Frau," fuhr Frank fort, „so setze ich Ihnen den Brief auf, oder aber nein

, ein Brief würde viel zu spät ankommen für meine Sehn sucht, mich den Verlobten meiner angebeteten Elise zu nennen. Am besten ist, Sie depeschieren gleich, dann kann die Antwort heute noch hier sein. Darf ich das Telegramm aufsetzen?" Ohne die Antwort abzuwarten, ging er an den Schreibtisch und überreichte nach wenigen Augenblicken Frau Vedder das Papier. Diese überflog die Worte: „Ingenieur Gustav Frank hat um meine Tochter an- gehalten, erbitte Auskunft über ihn. Frau Ritterguts besitzer Vedder

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 4
Date: 17.05.1933
Physical description: 4
oolseoomeii. Reichsjustizkommissär Dr. Frank und der preußische Iustizminister R e r r I sind am Samstag mittags im Flugzeug auf dem Flugplätze Aspern vor Wien ein getroffen. wo sie vom Gesandten Dr. Rieth und von Vertretern der Gauleitung der NSDAP, und anderer Verbände empfangen wurden. Der Polizei-Vizepräsident erklärte Dr. Frank, daß die Regierung seinen Besuch mit Rücksicht auf die noch nicht ausgetragene Angelegenheit zwischen ihm und der Regierung als nicht erwünscht (!) betrachte

, aber alle Vorkehrungen zur Sicherheit seiner Person und Begleitung getroffen habe und daher um Bekanntgabe seiner Dispositionen bitte. Dr. Frank dankte für den liebenswürdigen Empfang und fuhr dann zum Krieger denkmal, von einer glotzen Menschenmenge herzlich be- grützt. Mit einer kurzen Ansprache, in der er Oester - reich als den Vorposten des deutschen Vol kes bezeichnete, legte er dann einen Kranz nieder. Die deutschen Gäste begaben sich dann ins Adolf-Hitler- Haus und später zu der Versammlung in die En gel mann

-Arena, wo sie von den Massen begeistert be grüßt wurden. Dr. Frank erklärte u. a., er habe den Auftrag erhalten, nur über die Befreiung Wiens von den Türken vor 250 Fahren zu sprechen, er hoffe aber, nicht mißverstanden zu werden, wenn er sage, daß er sich schon heute darauf freue, wieder einmal an einer schöllen Befreiungsfeier in Wien teilnehmen zu können. Er überbrachte dann die Grütze des deut schen Reichskanzlers und kündigte dessen Be such in Oesterreich an, wobei er bemerkte, es werde Hitler

wohl erlaubt sein, das Grab seiner Eltern zu besuchen. Am Sonntag fand ein Frühstück in der deutschen Gesandtschaft statt. Minister Dr. Frank war nachmittags im Auto nach Graz gefahren. Die Fahrt gestaltete sich zu einem wahren Triumphzuge. M «»»Ute MM WM, Vorstellungen der Reichsregierung in Wien. Reichsjustizminister Dr. Frank machte Mitteilungen über seinen Wiener Besuch und die Eindrücke, die er hier empfing. Er wies insbesondere darauf hin, daß er davon über rascht sei, welch merkwürdige

Behandlung sein Besuch in Wien erfahren habe. Er habe keinen offi ziellen Besuch geplant. Der österreichische Iustizminister Schuschnigg habe vor einigen Wochen in Berlin ihm in Anwesenheit des Iustizministers Dr. Gürtner gesagt, er würde sich freuen, wenn er, Dr. Frank, ihm in Wien einen Besuch machen sollte. „Ich bin daher wie vor den Kopf gestoßen ge wesen, als ich in Berlin in der ^,Reichspost" den Artikel darüber las, daß mein Besuch unerwünscht sei. Die Nationalsozialisten sind doch keine Ver

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Der Oberländer
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Page 8 of 12
Date: 27.06.1930
Physical description: 12
! Reelle Preise! schon Heute tadellos, und wir brauchen nicht ein mal einen Souffleur." „O doch, o doch, Herr Manhart! Sie haben ja Keine Ahnung, welches Lampensieber ich habe!" scherzte Fräulein Herter. Alle lachten. „Haben Sie auch Lampensieber, Fräulein Frensen?" fragte Frank Manhart. Traude sah mit einem bangem Blick zu ihm aus. „Ich träume jetzt so oft davon, daß ich stek- ken bleibe und Ihnen das ganze Festspiel ver derbe." Aber er wußte, daß die Angst in ihrem Au gen nicht dem Lampensieber galt

wir haben." „Dies Amt übernehme ich, Fräulein Herter. Ich placiere mich hinter die Blaitpflanzengruppe dicht neben Ihrem Platz," beruhigte sie Frank. »Gott sei Dank! Aber nun kommen Sie Fräulein Frensen, wir müssen uns umkleiden. Herr Manhart, Sie behalten bitte, bis ich fertig bin, den kleinen Harry unter Ihrer Aufsicht. Ich habe versprochen, ihn nach Hause zu bringen." Frank verneigte und beschäftigte sich, während die drei mitwirkenden Herren sich entfernten, mit dem kleinen Enkel des Kommerzienrats Brenken

für die zahlreiche Beteiligung beim Leichenbegängnisse, ebenso für die vielen Kranz- und Blumenspenden sage ich allen und jedem meinen aufrichtigsten Dank. Imst, am 22. Juni 1930. KMI Söget. der heute der Probe beigewohnt hatte. Er hatte zum Schluß nur ein kurzes Sprüchlein aufzusagen, und das war ihm forsch und munter von den Lippen gekommen. Frank unterhielt sich scherzend mit dem lebhaf ten Knaben, dem Sohn seiner Iugendgespielin. Er ließ ihn an seinen Armen turnen, und zeigte ihm gutmütig immer

sich Harry. „Selbstverständlich, Harry! Fräulein Herter wird es Mama bestellen," erwiderte Frank. „Gut! Dann auf Wiedersehen morgen, Onkel Frank!" „Auf Wiedersehen mein Junge. Grüße Ma ma schön von mir. Unter diesen Worten hatte Frank Fräulein Herter und Harry vor das Hauptportal begleitet. Draußen stand Franks Auto neben dem Wagen, der Harry abholen sollte. Frank ließ Fräulein Herter einsteigen und hob Harry in den Wagen. Dann trat er grüßend zurück. Aber er bestieg sein Auto noch nicht; langsam ging

er in das Hotel zurück, denn er wußte, daß Traude noch in der Garderobe weilte. Es dau erte auch nicht lange, bis sie erschien. Als sie Frank Manhart erblickte, wurde sie glühendrot. Mit einem Gefühl, als wanke der Boden unter ihr, wollte sie mit einem stummen Gruß an ihm Vorbeigehen. Er blieb aber vor ihr stehen. „Ich wollte Ihnen nur sagen, Fräulein Fren sen, daß mein Wagen draußen steht und Sie nach Hause bringen wird." Sie wagte es nicht zu ihm aufzusehen. Jetzt, da sie mit ihm allein war, fürchtete

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Außferner Zeitung
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Page 13 of 16
Date: 18.01.1914
Physical description: 16
Der Schneefdiipper. Von Z. Kchmids. . (Sd.illifo.) /Nachdruck vcr^oten.) J o zu enden!" murmelte Newton, „so elend zu enden! Und alles verschuldete ein Weib, dieses Weib...! An seine Leiche-werde ich dieses nichts nutzige Geschöpf fuhren, da soll ..." . Er brach ab und läutete heftig-. „Nelly, der Mann ist tot!" rief er dem schreÄensbleichen Mädchen entgegen. „Geh-, rufe mir Frank, Henny und - die Fremde herbei. Ich erwarte sie sofort!" , „Hcdr, .Sie wissen, daß die ser Mann und. Miß Elisa

...?" ' Newton nickte. Seine sonst so gutmütig blickenden Augen schossen Blitze. Er nahm ein auf dem Tisch liegendes kleines Buch und kehrte zu dem Lager -zurück. >: Miß Elisa, 'war empört, als sie erfuhr, weshalb Nelly sie geweckt. „Was geht mich dieser Schneeschipper an?" rief sie zürnend. „Um eines solchen Menschen willen laß ich mich nicht in meiner Ruhe stören." „Mr. -Newton wünscht. Sie, Miß Henny' und Mr. Frank.so fort zu sehen. -Miß Henny und Mr. Frank sind schon . aufge- standen", war die ruhige Ant

wort Nellys. .„Eine solche Verrücktheit! Was mag der Alte eigentlich wollen?" murmelte Elisa, sich trage erhebend. „Aber warte nur, ich - werde dir deine Menschenfreundlichkeit noch ab gewognen, wenn ich erst Herrin hier bin", fuhr sie in ihrem Selbstgespräch fort. „Bald muß es sich entscheiden; beißt du nicht an, zappelt Frank an der Angel, die Ge wißheit habe ich. Was zieht man nun am besten an?" Nur in dem Nachtkleid, einen bunten Abendmante! malerisch um die Schultern, über den das reiche

blonde .Haar in - üppiger Fülle niederfloß, er schien Elisa mit Henny und Frank im Gar tenhause. .-„Tretet nä her an das Läger' dieses Toten!"- gebot Newton mit . , harter Stimme. „Sie zu feinen. Fußen, du upd Frank her zu mir!" . „Aber, — Papa", wollte- Frank einwenden, der sah, wie entsetzt Miß Elisa zurückwich. Ein lZaMchkang in Honolulu. ---Kein aber, so, wie ich's sage, geschieht's! Noch hat die Todeskälte den Körper dieses.Unglücklichen, nicht ganz durch zogen, und schon drängt

in dem verführerischen Gewände wankte, unwillkürlich griff die Hand nach einer Stütze. „Rühr' diese Person nicht an, Frank, hör' erst zu Ende, und dann tu, was du willst." — Frank schüttelte den Kopf, er begriff nicht, was sein Vater eigentlich wollte. „Elisa Werner fesselte Äbert Borgens an sich, um ihret willen gab er alles: Eltern, Heimat, Exi stenz, freudig auf. Das Mädchen stand in schlechtem Ruf, deshalb wollten die El tern nichts von einer Verbind ung des Soh nes mit dieser Person wissen. Sie stellten deshalb

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 27.11.1936
Physical description: 6
, ohne Begreifen. Frank brüllt. Er schleppt seine Last auf die Terrasse, wo aus Liegestühlen ein paar Leute auffahren, Europäer find nicht darunter. Ein hellfarbiger Bursche mit klugen Augen sagt: „No doctor in Iohoa, Sahib —" „Und Frank starrt ihn an mit verzweifelten Augen. Der Hellfarbige hilft ihm, Meru in einen Liegestuhl betten. „Snake?" fragt er unsicher. „Schlange?" Frank nickt hilflos. „Wie die Schlange ausgesehen?" „Braun — klein — so lang nur — mit einem platten Kopf." Der Hellfarbige verzieht

den Mund. Tastet nach Merus Beinen — da sind die beiden winzigen Wunden, zwei Pünktchen wie vorher, aber darum herum ist ein tiefbläulicher, fast schwarzer Rand. „Krait", sagt der Hellfarbige ruhig. „Das ist sehr schlimm, Kahib —" „Giftig?" stößt Frank hervor. Der Hellfarbige sieht an ihm vorbei. „Die Krait ist schlimmer als die Kobra, Sahib", murmelt er. Mit zittenden Fingern reißt Frank fein Zigarettenetui her aus, steckt eine Zigarette in Brand — „No good", sagt der Hellfarbige kopfschüttelnd

. „Ausbrennen nicht gut. Hilst nicht. Krait — das ist schlimm. Hier —" Und er zeigt auf den schwarzblauen Rand der Wunden. „Das Gift schon längst fort — längst im Körper." Frank packt den Mann bei der Brust. „Es muß etwas geben", schreit er. „Es muß irgend etwas geben — Alkohol oder was — ich —" Der Hellfarbige, das ist ein Mensch, ein Bruder, er weiß vielleicht was, irgend etwas, Herrgott hilf, sie kann doch nicht sterben, das kannst du doch nicht zulasten. „Frank " Er fährt herum. Das war Meru

. Das Gesicht ist wie Asche. Die Augen sind weit geöffnet, unnatürlich groß. Ihre Hände, ach, ihre lieben, schlanken Hände zucken un aufhörlich. „Frank", sagt sie mühsam. „Ich ich sterbe — Frank. Ich bin voller Gift. Mein mein ganzer Leib ist voller Gift — oh — es tut so weh, Frank — mein Blut — tut so weh." „Meru — Meru —" „Nimm doch — nimm doch — die Glassplitter aus meinen Händen — sie reißen mir ja alles auf —" Und dann geht der erste würgende Krampf durch ihren Körper, und sie bäumt

sich auf, mit einern kurzen, heiseren Schrei. Ein seltsames, vielstimmiges Murmeln antwortet. Frank starrt um sich. Da steht ein Haufen Menschen herum, scheue Gesichter, weiße, gelbe Kattirnfetzen. Gemurmel. Die Qual der ungenützt vorüberschleichenden Sekunden — Die Krampfanfälle wiederholen sich, immer rascher. Dabei sind nicht mehr als fünf, sechs Minuten verflossen seit dem Biß des Höllentieres. „In Bombay", sagt der Hellfarbige, „sie haben ein Haus, da wird einem was eingespritzt — das hilft mitunter

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Alpenland
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Page 2 of 4
Date: 05.03.1932
Physical description: 4
Skt das nationale KamvKsweile? Am vergangenen Mittwoch sprach im Innsbrucker Stadt- saale in einer mit ungewöhnlichem Aufwand an Reklame an gekündigten nationalsozialistischen Versammlung der von der Großdeutschen Volkspartei zu den Nationalsozialisten über getretene Rechtsanwalt Dr. Friedrich Frank. Daß die Na tionalsozialisten aus diesem Schritt des langjährigen führenden Mitgliedes der Großdeutschen für sich Kapital zu schlagen ver suchen werden, war vorauszusehen

. Man hatte denn auch alles aus diese „Sensation" vorbereitet: Kartenvorverkauf, numerierte Sitzplätze, erhöhte Eintrittspreise, ganz wie zu einer Premiere eines berühmten Gastes im Stadttheater. Das erfordert nun eben die moderne Politik, ebenso wie die Begleitmusik eines Lautsprechers und die Uniformen der Sturmmänner. Die acht bare Gestalt eines Dr. Frank paßte da fürwahr nicht hinein. Doch das ist Sache Dr. Franks, wie er sich in diesen Rahmen einfügen will. Wir hätten aber gerade von diesem Manne, dem wir nach seinem in korrekter

, wenn auch wohl überstürzter Weise vollzogenen Uebertritt in gleichem Maße wie früher Hoch achtung zollten, erwartet, daß sein erstes öffentliches Auf- treten in den Reihen der Hitlerleute Form bewahrt hätte. Niemand wird Herrn Dr. Frank das Recht streitig machen wollen, den unvermittelten Uebertritt von einer Partei zur anderen vor der Oeffentlichkeit begründen zu müssen und nie mand wird daran Anstoß nehmen, daß Dr. Frank dabei s a ch- l i ch e Kritik von seinem Gesichtspunkte aus übt. Herr Doktor Frank

war sich wohl auch bewußt, daß er es seiner Persönlich keit schuldig ist, diese Linitz nicht zu verlassen, denn er betonte in seinen einleitenden Worten ja ausdrücklich, er wolle nicht Steine werfen auf jene Männer, mit denen er durch Jahrzehnte zusammengearbeitet habe. Leider hat aber Dr. Frank diesen nach der ganzen Lage der Dinge wohl selbstverständlichen An stand im weiteren Verlauf seiner Rede am Mittwoch nicht eingehalten. Man kann über manches, was da gesagt wurde, noch hinweggehen

, es als Entgleisung bezeichnen. Nicht entschuldbar, ja verwerflich aber ist es, wenn Herr Dr. Frank seine früheren Mitarbeiter und Parteifreunde in einer Weise attackiert, wie dies durch Ausdrücke wie „feig" und „Memmen" von ihm geschehen ist. Wir wollen gar nicht die Frage aufwerfen, wie weit Herr Dr. Frank mit dieser groben Beleidigung der großdeutschen Parteiführer sich selbst trifft, da ja Herr Dr. Frank vor sechs Wochen noch selbst zu diesen gehörte und bis vor einiger Zeit die Politik der Partei mitbestimmt

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Tiroler Post
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Page 13 of 16
Date: 16.01.1914
Physical description: 16
-ist totl" rief er dem schreckensbleichen Mätzchen entgegen. „Geh', rufe mir Frank, Henny und die Fremde herbei. Ich erwarte sie sofort!" . „Herr, Sie wissen, daß die ser Mann und Miß Elisa .. Newton nickte. Seine sonst so gutmütig blickenden Augen schossen Blitze. Er nahm ein auf dem Tisch liegendes kleines Buch und kehrte zu dem Lager zurück. i ^' Miß Elisa war empört, als sie erfuhr, weshalb Nelly sie geweckt. „Was geht mich dieser Schneeschipper an?" rief sie zürnend. „Um einesr solchen Menschen

willen laß ich mich nicht in meiner Ruhe stören." „Mr. Newton wünscht Sie, Miß Henny und Mr. Frank so fort zu sehen. Miß Henny und Mr. Frank sind schon aufge- staüöen", war die ruhige Ant wort Nellys. „Eine solche Verrücktheit! Was mag der Alte eigentlich wollen?" murmelte Elisa, sich träge erhebend. „Aber warte nur, ich werde dir deine Menschenfreundlichkeit noch ab- gewöhnen, wenn ich erst Herrin hier bin", fuhr sie in ihrem Selbstgespräch fort. „Bald muß es sich entscheiden; beißt

du nicht an, zappelt Frank an der Angel, die Ge wißheit habe ich. Was zieht man nun am besten an?" Nur in dem Nachtkleid, einen bunten Abendmante! malerisch um die Schultern, über den das reiche blonde Haar in üppiger Fülle niederfloß, er schien Elisa .mit Henny und Frank im Gar tenhause. „Tretet nä her an das Lager dieses Toten!".- gebot Newton mit ... harter Stimme. „Sie zu seinen Füßen, du und Frank her zu mir!" „Aber, — Papa", .wollte Frank einwenden, der sah, wie entsetzt Miß Elisa zurückwich. ~ p'Kem

. Da brach das Unglück über ihn herein, oder richtiger, es trat ihm in Gestalt der schönen Elisa Werner in den Weg." Das schöne Geschöpf in dem , verführerischen Gewände wankte, unwillkürlich griff die Hand nach einer Stütze. „Rühr' diese Person nicht Cln tzaMchfang ln Honolulu. an, Frank, hör' erst, zu Ende, und dann tu, was du willst."— Frank schüttelte den Kopf, er begriff nicht, was sein Vater eigentlich wollte. „Elisa Werner fesselte Abert Borgens an sich, um ihret willen gab er alles: Eltern

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