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Unterinntaler Bote
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Page 3 of 4
Date: 05.02.1916
Physical description: 4
Ein wohner wurden 458 Wohnbaracken und 2500 einstubige Wohnhäuser errichtet und 13.000 Häu ser, die rekonstruktionsfähig waren, wieder in bewohnbaren Zustand gesetzt. * Folgen des Trinkens. Am 1. August machten mehrere Trainsoldaten eine Dienstreise von Wien nach Innsbruck. Der Trainsoldat Heinrich Frank feierte dieses Ereignis durch aus giebiges Trinken. Darum kam es bald im Eisen bahnwagen zwischen ihm und seinem Kameraden Ignaz Grabner, der ebenfalls viel getrunken hatte, zu einem Wortwechsel. Frank

beschimpfte dabei den Grabner „Rekrutenschädel". Als sich Grabner, um vor Frank Ruhe zu hüben, auf die Bank legte, um zu schlafen, trat ihm Frank mit den Füßen auf den Kopf. Scherzweise soll Frank dem Grabner auch das Bajonett an die Brust, es aber sofort wieder versorgt haben, als Grabner ihm zurief, er solle nicht mit ihm spielen. In Amstetten hielt der Zug längere Zeit. Hier be klagte sich Grabner bei dem Wachtmeister über Frank. Der Wachtmeister forderte Frank auf, in einen anderen Wagen zu gehen

, da er ihn sonst abführen lassen werde. Frank folgte diesem Befehl, kam aber bald wieder in das Abteil und schimpfte den Grabner wieder. Abermals bat Grabner den Wachtmeister, ihm vor Frank Ruhe zu verschaffen, da er sonst den Frank hinaus werfen oder erschießen müßte. Zufolge des nach drücklichen Befehls des Wachtmeisters ging nun Frank in den Wagen, in dem der Wachtmeister saß. Grabner ging aber ebenfalls in diesen Wagen. Als ihn Frank hier neuerlich „Saurekrut" nannte, feuerte Grabner aus seinem Werndlge wehr

, das geladen war, auf Frank. Die Kugel traf den Frank in die Brust und dieser war bald tot. Grabner war vor denk Heeresdivisions gericht in Wien wegen Totschlages angeklagt. Er gab an: Frank hat mich fortwährend ge frotzelt und beschimpft. Als mir Frank, dem ich auszuweichen suchte, das Bajonett auf die Brust setzte und auch drohte, er werde es mir und dem Wachtmeister schon zeigen, wenn er mit uns allein im Felde zusammenkommen werde, habe ich mich vor ihm gefürchtet. — Vorsitzender

: Haben sie diese Drohung ernst genommen? — Angeklagter: Ich mußte mich vor Frank fürchten, zumal da ich auf seiner Brust mehrere Narben und Tä towierungen sah. — Vors.: Frank ist doch schließ lich in ein anderes Abteil gegangen? Warum sind Sie ihm nachgegangen? —• Angekl.: Um den Wachtmeister, dessen Vertrauensmann ich war, vor etwaigen Angriffen des gewalttäti gen und stark betrunkenen Frank zu schützen. Als Frank mich neuerlich beschimpfte, habe ich im Zustand größter Aufregung etwa fünf Schritte von Frank entfernt

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Alpenländer-Bote
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Page 2 of 16
Date: 21.05.1933
Physical description: 16
will, in einen anderen Staat geht und dort gegen die Obrigkeit dieses fremden Staates Sturm läuft? Ein ungebetener und unerwünschter Gast Mitte März hat der bayerische Justizminister und gegenwärtiger Rejchsjustizkommissär Doktor Frank im Münchener Rundfunk eine Rede ge halten, in welcher mit dein bewaffneten Einmarsch der Nationalsozialisten in Oesterreich gedroht wurde. Unsere Regierung hat sich daraufhin in Berlin beschwert und eine Entschuldigung gefor dert. Die Berliner hüllten sich in völliges Schwei- gen. Da las

man plötzlich in den Zeitungen, daß dieser Dr. Frank, der Oesterreich so schwer bedroht und beleidigt hatte, in Begleitung des preußischen Landtagspräsidenten Kerrl nach Wien kommen wolle, um dort an einer Tagung nationalsozialisti scher Juristen (Beamten), in Wahrheit aber an einer Trutzkundgebung der Nationalsozialisten ge gen die Türkenbefreiungsfeier der Heimatwehr teilzunehmen. Unsere Regierung ließ erklären, daß ihr dieser Besuch unerwünscht sei. Dr. Frank be hauptete, der Justizminister

Dr. Schuschnigg habe ihn nach Wien eingeladen und er wolle daher zwei Fliegen auf einen Schlag treffen, indem er zugleich seine Parteifreunde und den österreichischen Ju stizminister besuche. Dr. Schuschnigg wußte von dieser Einladung kein Sterbenswort. Die hat sich der Dr. Frank einfach erfunden. Unsere Regie rung machte die Berliner aufmerksam, daß sie den Besuch Franks nicht wolle und daß sie Vorkehrun gen treffen müßte, die dem Ansehen des deutschen Ministers nicht förderlich sein werden. Die Berliner

Regierung und Dr. Frank hatten taube Ohren. Dr. Frank drängte sich einfach auf, weil er meinte, die Oesterreicher würden es bei bloßen Worten be wenden lassen und wenn er einmal in Wien wäre, würde man sich nicht getrauen, gegen ihn als Abgesandten Hitlers an die österreichischen Na tionalsozialisten vorzugehen. Es kam aber anders. Als Dr. Frank am vergangenen Samstag auf dem Flugplatz in Aspern landete, erschien der Polizeivizepräsident von Wien und erklärte kurz und bündig: „Die Anwesenheit des Herrn

Mini sters Frank ist der Bundesregierung nicht sonderlich erwünscht, trotzdem werde alles geschehen, um die persönliche Sicherheit des Mini sters zu gewährleisten." Von der Polizei begleitet, fuhr Dr. Frank in die Stadt zum Braunen Haus. Die Polizei hatte auch gesorgt, daß die Nationalsozialisten keinen Vegrüßungsrummel ver anstalten konnten. Am Abend durfte Dr. Frank und seine Begleitung in Anwesenheit eines Re gierungsvertreters in einer geschlossenen Ver sammlung der Nationalsozialisten sprechen

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Der Oberländer
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Page 9 of 10
Date: 01.08.1930
Physical description: 10
, die ein schönes eigenartiges Mädchengesicht mit dunklen, lachenden Augen und feinen Zügen zeigte. Sie würde Frank sicher gefallen und den Flirt mit diesem Georg Wegner bald vergessen, wenn ein Freier wie Frank auf der Bildfläche erschien. Frank machte dem Senator feit einigen Wo chen Sorge, dem nicht entgangen war, daß sein Sohn seit jenem Tage, da er so heftig für dieses Fräulein Frensen eingetreten war, verändert er schien. Zudem hatte ihm Kommerzienrat Bren ken nicht verhehlt, daß Frank auffällig oft

zu ihm ins Kontor kam. Der Senator hatte darauf hin den Freund gebeten, ein wachsames Auge zu haben. „Er legt mir ein zu starkes Interesse für deine schöne Sekretärin an den Tag," hatte er gesagt. Und Brenken hatte zugeben müssen, daß ihm das auch schon aufgefallen sei. „Ich will aber damit nicht zuviel sagen, lieber Freund. Dein Sohn benimmt sich tadellos korrekt der jungen Dame gegenüber, und sie würde etwas anderes auch nicht gestatten, denn sie ist unbedingt Dame in ihrem ganzen Auftreten. Daß Frank gern

in ihre Augen zu sehen scheint, kann man ihm nicht verdenken. Man muß jedenfalls vor sichtig sein, den unter uns gesprochen, für eine Liebelei ist mir Fräulein Frensen wirklich zu schade, und etwas anderes ist ja bei deinen Ansichten über diesen Fall ganz ausgeschlossen," hatte er erwidert. Senator Manhart hatte schon verschie dene Male das „verflixte Festspiel" verwünscht. Er wußte ja, daß Frank bei den Proben stets mit Fräulein Frensen zusammentraf. Außerdem hatte er von dem Chauffeur Franks

, den er unauffällig ausforschte, erfahren, daß Frank Fräulein Frensen stets seinen Wagen zur Verfü gung stellte. Solche ritterliche Artigkeiten schie nen ihm hier nicht am Platze. Jedenfalls wünschte der Senator sehr, daß das Festspiel nun endlich stattfände, damit der überaus rege Verkehr zwi schen seinem Sohn und Fräulein Frensen recht bald zu Ende gehen möge. Heute vormittag hatte nun sein Sohn gar, wie er vom Chauffeur erfuhr, einen Besuch bei der Majorin Frensen gemacht Den ganzen Tag hatte sich Frank

nicht zu Hause sehen lassen, und nachmittags war wieder eine dieser verwünschten Feftspielproben! Der Senator wurde sehr nervös, als Stunde um Stunde verging, ohne daß sich sein Sohn daheim sehen ließ. Am meisten hatte ihn Franks Besuch bei den Damen Frensen ver stimmt. Was hatte sein Sohn dort zu suchen? Die Stimmung des Senators wurde immer verdrießlicher. Abwechselnd sah er nach der Uhr und nach Dora Rudorfs Photographie, und im mer fester wurde sein Entschluß, Frank sobald als möglich nach Brasilien

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Sterne und Blumen
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Page 5 of 8
Date: 18.01.1914
Physical description: 8
Der Schneefchipper. Bon R. iidjmiöt. (S Infi.) Nachdruck verboten.» ßo zu enden!" murmelte Newton, „so elend zu enden! Und *** alles verschuldete ern Weiv, oreses Wew...! An sem^ Leiche werde ich dieses nichts nutzige Geschöpf fuhren, da soll ..." Er brach- ab und lautete heftig. „Nellp, der Mann ist tot!" rief er dem schrecLNsbleichen Mädchen entgegen. „Geh', rufe mir Frank, Henny und die Fremde herbei. Ich erwarte sie sofort!" „Herr, Sie wissen, daß die ser Mann und Miß Elisa ...?" Newton

nickte. Seine sonst so gutmütig blickenden Augen schossen Blitze. Er nahm ein auf dem Tisch liegendes kleines Buch und kehrte zu dein Lager zurück. Miß Elisa war empört, als sie erfuhr, weshalb Nelly sie geweckt. „Was geht mich dieser Schneeschipper an?" rief sie zürnend. „Itm eines solchen Menschen willen laß ich mich nicht in meiner Ruhe stören." „Mr. Newton wünscht Sie, Miß Henny und Mr. Frank so fort zu sehen. Miß Henny und Mr. Frank sind schon aufge ständen", war die ruhige Ant wort Nellys

. - „Eine wlche -Verrücktheit! Was'mag der Alte eigentlich wollen?" murmelte Elisa, sich träge erhebend. „Aber warte nur, ich werde dir deine Menschenfreundlichkeit noch ab- gewöhnen, wenn ich erst Herrin hier bin", fuhr sie in ihrem Selbstgespräch fort. „Bald muß es sich entscheiden; beißt Im nicht an, zappelt Frank an der Angel, die Ge wißheit habe ich. Was zieht man nun am. besten an?" Nur in den.'. Nachtkleid, einen bunten Abeud'nantel rnälc'i i'ch um die Schultern, über den' das reiche blonde Haar

in üppiger Fülle niedersloß, er schien Elisa mit Henny und. Frank im Gar tenhause. „Tretet nä her an das Lager dieses Töten!" gebot Newton mit harter Stimme. „Sie zu seinen Füßen, du und Frank her. zu mir!" „Aber, - Papa",, wollte Frank, einwenden,- der sah-, wie Elisa zurückwich. „Kein aber, so, wie icy's sage, geschieht's! Noch hat die Todeskälte den Körper dieses Unglücklichen nicht ganz durch- ,ogen, und schon drängt es mich, von ihm zu sprechen", be- i sann Newton tiefbewegt. „Er ist der erste

nach einer Stütze. „Rühr' diese Person nicht an, Frank, hör' erst zu Ende, und dann tu, was du willst." — Frank schüttelte den Kopf, er begriff nicht, was sein Vater eigentlich wollte. „Elisa Werner fesselte Abert Borgens an sich, um ihret willen gab er alles: Eltern, Heimat, Exi stenz, freudig auf. Das Mädchen stand in schlechtem Ruf, deshalb wollten die El tern nichts von einer Verbind ung des--Soh nes Nut dieser Person wissen. Sie stellten deshalb die Forderung, daß der Sohn zwischen ihnen und dem Mäd chen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 19.05.1933
Physical description: 8
Herr Frank wollte auch Fnnsbruü mit seiner Anwesenheit beehren Sin unterbliebener zweiter Fnnsbrnüer Besuch — Reminiszenzen an da« erste Innsbrucker Tastspiel de« Dr. Frank — Hitler korrigierte eine Innsbrucker Rede seines Leibjnristru Herr Frank, seines Zeichens Reichsjustizkommissär und bayrischer Justizminister, hat entschieden Pech. Der Herr Minister ist, bevor er seine Agitationstour durch Oesterreich restlos durchführen konnte, ausgewiesen worden und mußte Oesterreich via Freilassing

unfreiwillig verlassen. Herr Frank wollte, wie wir jetzt erfahren, ursprünglich seine Reise durch Oesterreich mit einem Besuche der tiroli- scheu Landeshauptstadt abschließ. ..Das heißt, Herr Frank selbst wollte eigentlich nicht, aber die Tiroler Nationalsozia listen forderten dringend, daß der Herr Minister und ehe- malige Leibjurist Hitlers nicht nur Wien, Graz und Salz burg, sondern auch Innsbruck mit seiner Anwesenheit be glücke. Herr Frank soll schließlich, der Not gehorchend und nicht dem eigenen

Triebe folgend, dom Drängen der Inns brucker Nazi nachgegeben und zugesagt haben, auch einen Abstecher nach Innsbruck zu machen. Warum es Frauk in Fnnsbruü nicht gefällt Es hat nicht sollen sein. Herr Frank wird, wenigstens nach dieser Richtung, der Regierung Dollfuß dankbar ge wesen sein, daß sie ihm Gelegenheit bot, Innsbruck nicht zu besuchen . . . Der bayrische Justizminister hat nämlich Innsbruck in unangenehmer Erinnerung und hört es nicht gern, an sein Innsbrucker Debüt erinnert

zu werden. Und zwar aus folgenden Gründen: Anfangs Juli 1931 hielten die Nationalsozialisten im Innsbrucker großen Stadtsaal eine Versammlung ab, zu der sie sich den heutigen bayrischen Justizminister Dr. Frank aus München verschrieben hatten. Herr Frank kam in sei ner Stadtsaalrede auch auf Südtirol zu sprechen und er zählte den Versammlungsbesuchern das Märlein, daß auch die Nationalsozialisten für die Wiedervereinigung Süd- tirols mit dem übrigen Tirol seien. Er verstieg sich zu er klären: „Nur ein Deutschland von Salurn

bis zur Nordsee kann an die Befreiung der dem Mutterland entrissenen deut schen Gebiete denken!" Re „sogenannte" Slldtiroler Frage erinnert werden; der bayrische Justizminister wird darum sicherlich, wenn auch nur insgeheim, der Regierung Dollfuß Dank wissen, daß sie es ihm durch die Ausweisungsver fügung erspart hat, d i e Stadt zu besuchen, die den, wenn auch indirekten Anlaß gab, daß Herr Frank von Hitler vor aller Oefsentlichkeit einen zünftigen Rüffel bekam. Mer auch die Mehrheit der Innsbrucker

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 4
Date: 17.05.1933
Physical description: 4
oolseoomeii. Reichsjustizkommissär Dr. Frank und der preußische Iustizminister R e r r I sind am Samstag mittags im Flugzeug auf dem Flugplätze Aspern vor Wien ein getroffen. wo sie vom Gesandten Dr. Rieth und von Vertretern der Gauleitung der NSDAP, und anderer Verbände empfangen wurden. Der Polizei-Vizepräsident erklärte Dr. Frank, daß die Regierung seinen Besuch mit Rücksicht auf die noch nicht ausgetragene Angelegenheit zwischen ihm und der Regierung als nicht erwünscht (!) betrachte

, aber alle Vorkehrungen zur Sicherheit seiner Person und Begleitung getroffen habe und daher um Bekanntgabe seiner Dispositionen bitte. Dr. Frank dankte für den liebenswürdigen Empfang und fuhr dann zum Krieger denkmal, von einer glotzen Menschenmenge herzlich be- grützt. Mit einer kurzen Ansprache, in der er Oester - reich als den Vorposten des deutschen Vol kes bezeichnete, legte er dann einen Kranz nieder. Die deutschen Gäste begaben sich dann ins Adolf-Hitler- Haus und später zu der Versammlung in die En gel mann

-Arena, wo sie von den Massen begeistert be grüßt wurden. Dr. Frank erklärte u. a., er habe den Auftrag erhalten, nur über die Befreiung Wiens von den Türken vor 250 Fahren zu sprechen, er hoffe aber, nicht mißverstanden zu werden, wenn er sage, daß er sich schon heute darauf freue, wieder einmal an einer schöllen Befreiungsfeier in Wien teilnehmen zu können. Er überbrachte dann die Grütze des deut schen Reichskanzlers und kündigte dessen Be such in Oesterreich an, wobei er bemerkte, es werde Hitler

wohl erlaubt sein, das Grab seiner Eltern zu besuchen. Am Sonntag fand ein Frühstück in der deutschen Gesandtschaft statt. Minister Dr. Frank war nachmittags im Auto nach Graz gefahren. Die Fahrt gestaltete sich zu einem wahren Triumphzuge. M «»»Ute MM WM, Vorstellungen der Reichsregierung in Wien. Reichsjustizminister Dr. Frank machte Mitteilungen über seinen Wiener Besuch und die Eindrücke, die er hier empfing. Er wies insbesondere darauf hin, daß er davon über rascht sei, welch merkwürdige

Behandlung sein Besuch in Wien erfahren habe. Er habe keinen offi ziellen Besuch geplant. Der österreichische Iustizminister Schuschnigg habe vor einigen Wochen in Berlin ihm in Anwesenheit des Iustizministers Dr. Gürtner gesagt, er würde sich freuen, wenn er, Dr. Frank, ihm in Wien einen Besuch machen sollte. „Ich bin daher wie vor den Kopf gestoßen ge wesen, als ich in Berlin in der ^,Reichspost" den Artikel darüber las, daß mein Besuch unerwünscht sei. Die Nationalsozialisten sind doch keine Ver

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Außferner Zeitung
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Page 13 of 16
Date: 18.01.1914
Physical description: 16
Der Schneefdiipper. Von Z. Kchmids. . (Sd.illifo.) /Nachdruck vcr^oten.) J o zu enden!" murmelte Newton, „so elend zu enden! Und alles verschuldete ein Weib, dieses Weib...! An seine Leiche-werde ich dieses nichts nutzige Geschöpf fuhren, da soll ..." . Er brach ab und läutete heftig-. „Nelly, der Mann ist tot!" rief er dem schreÄensbleichen Mädchen entgegen. „Geh-, rufe mir Frank, Henny und - die Fremde herbei. Ich erwarte sie sofort!" , „Hcdr, .Sie wissen, daß die ser Mann und. Miß Elisa

...?" ' Newton nickte. Seine sonst so gutmütig blickenden Augen schossen Blitze. Er nahm ein auf dem Tisch liegendes kleines Buch und kehrte zu dem Lager -zurück. >: Miß Elisa, 'war empört, als sie erfuhr, weshalb Nelly sie geweckt. „Was geht mich dieser Schneeschipper an?" rief sie zürnend. „Um eines solchen Menschen willen laß ich mich nicht in meiner Ruhe stören." „Mr. -Newton wünscht. Sie, Miß Henny' und Mr. Frank.so fort zu sehen. -Miß Henny und Mr. Frank sind schon . aufge- standen", war die ruhige Ant

wort Nellys. .„Eine solche Verrücktheit! Was mag der Alte eigentlich wollen?" murmelte Elisa, sich trage erhebend. „Aber warte nur, ich - werde dir deine Menschenfreundlichkeit noch ab gewognen, wenn ich erst Herrin hier bin", fuhr sie in ihrem Selbstgespräch fort. „Bald muß es sich entscheiden; beißt du nicht an, zappelt Frank an der Angel, die Ge wißheit habe ich. Was zieht man nun am besten an?" Nur in dem Nachtkleid, einen bunten Abendmante! malerisch um die Schultern, über den das reiche

blonde .Haar in - üppiger Fülle niederfloß, er schien Elisa mit Henny und Frank im Gar tenhause. .-„Tretet nä her an das Läger' dieses Toten!"- gebot Newton mit . , harter Stimme. „Sie zu feinen. Fußen, du upd Frank her zu mir!" . „Aber, — Papa", wollte- Frank einwenden, der sah, wie entsetzt Miß Elisa zurückwich. Ein lZaMchkang in Honolulu. ---Kein aber, so, wie ich's sage, geschieht's! Noch hat die Todeskälte den Körper dieses.Unglücklichen, nicht ganz durch zogen, und schon drängt

in dem verführerischen Gewände wankte, unwillkürlich griff die Hand nach einer Stütze. „Rühr' diese Person nicht an, Frank, hör' erst zu Ende, und dann tu, was du willst." — Frank schüttelte den Kopf, er begriff nicht, was sein Vater eigentlich wollte. „Elisa Werner fesselte Äbert Borgens an sich, um ihret willen gab er alles: Eltern, Heimat, Exi stenz, freudig auf. Das Mädchen stand in schlechtem Ruf, deshalb wollten die El tern nichts von einer Verbind ung des Soh nes mit dieser Person wissen. Sie stellten deshalb

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Alpenland
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Page 2 of 4
Date: 05.03.1932
Physical description: 4
Skt das nationale KamvKsweile? Am vergangenen Mittwoch sprach im Innsbrucker Stadt- saale in einer mit ungewöhnlichem Aufwand an Reklame an gekündigten nationalsozialistischen Versammlung der von der Großdeutschen Volkspartei zu den Nationalsozialisten über getretene Rechtsanwalt Dr. Friedrich Frank. Daß die Na tionalsozialisten aus diesem Schritt des langjährigen führenden Mitgliedes der Großdeutschen für sich Kapital zu schlagen ver suchen werden, war vorauszusehen

. Man hatte denn auch alles aus diese „Sensation" vorbereitet: Kartenvorverkauf, numerierte Sitzplätze, erhöhte Eintrittspreise, ganz wie zu einer Premiere eines berühmten Gastes im Stadttheater. Das erfordert nun eben die moderne Politik, ebenso wie die Begleitmusik eines Lautsprechers und die Uniformen der Sturmmänner. Die acht bare Gestalt eines Dr. Frank paßte da fürwahr nicht hinein. Doch das ist Sache Dr. Franks, wie er sich in diesen Rahmen einfügen will. Wir hätten aber gerade von diesem Manne, dem wir nach seinem in korrekter

, wenn auch wohl überstürzter Weise vollzogenen Uebertritt in gleichem Maße wie früher Hoch achtung zollten, erwartet, daß sein erstes öffentliches Auf- treten in den Reihen der Hitlerleute Form bewahrt hätte. Niemand wird Herrn Dr. Frank das Recht streitig machen wollen, den unvermittelten Uebertritt von einer Partei zur anderen vor der Oeffentlichkeit begründen zu müssen und nie mand wird daran Anstoß nehmen, daß Dr. Frank dabei s a ch- l i ch e Kritik von seinem Gesichtspunkte aus übt. Herr Doktor Frank

war sich wohl auch bewußt, daß er es seiner Persönlich keit schuldig ist, diese Linitz nicht zu verlassen, denn er betonte in seinen einleitenden Worten ja ausdrücklich, er wolle nicht Steine werfen auf jene Männer, mit denen er durch Jahrzehnte zusammengearbeitet habe. Leider hat aber Dr. Frank diesen nach der ganzen Lage der Dinge wohl selbstverständlichen An stand im weiteren Verlauf seiner Rede am Mittwoch nicht eingehalten. Man kann über manches, was da gesagt wurde, noch hinweggehen

, es als Entgleisung bezeichnen. Nicht entschuldbar, ja verwerflich aber ist es, wenn Herr Dr. Frank seine früheren Mitarbeiter und Parteifreunde in einer Weise attackiert, wie dies durch Ausdrücke wie „feig" und „Memmen" von ihm geschehen ist. Wir wollen gar nicht die Frage aufwerfen, wie weit Herr Dr. Frank mit dieser groben Beleidigung der großdeutschen Parteiführer sich selbst trifft, da ja Herr Dr. Frank vor sechs Wochen noch selbst zu diesen gehörte und bis vor einiger Zeit die Politik der Partei mitbestimmt

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Tiroler Post
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Page 13 of 16
Date: 16.01.1914
Physical description: 16
-ist totl" rief er dem schreckensbleichen Mätzchen entgegen. „Geh', rufe mir Frank, Henny und die Fremde herbei. Ich erwarte sie sofort!" . „Herr, Sie wissen, daß die ser Mann und Miß Elisa .. Newton nickte. Seine sonst so gutmütig blickenden Augen schossen Blitze. Er nahm ein auf dem Tisch liegendes kleines Buch und kehrte zu dem Lager zurück. i ^' Miß Elisa war empört, als sie erfuhr, weshalb Nelly sie geweckt. „Was geht mich dieser Schneeschipper an?" rief sie zürnend. „Um einesr solchen Menschen

willen laß ich mich nicht in meiner Ruhe stören." „Mr. Newton wünscht Sie, Miß Henny und Mr. Frank so fort zu sehen. Miß Henny und Mr. Frank sind schon aufge- staüöen", war die ruhige Ant wort Nellys. „Eine solche Verrücktheit! Was mag der Alte eigentlich wollen?" murmelte Elisa, sich träge erhebend. „Aber warte nur, ich werde dir deine Menschenfreundlichkeit noch ab- gewöhnen, wenn ich erst Herrin hier bin", fuhr sie in ihrem Selbstgespräch fort. „Bald muß es sich entscheiden; beißt

du nicht an, zappelt Frank an der Angel, die Ge wißheit habe ich. Was zieht man nun am besten an?" Nur in dem Nachtkleid, einen bunten Abendmante! malerisch um die Schultern, über den das reiche blonde Haar in üppiger Fülle niederfloß, er schien Elisa .mit Henny und Frank im Gar tenhause. „Tretet nä her an das Lager dieses Toten!".- gebot Newton mit ... harter Stimme. „Sie zu seinen Füßen, du und Frank her zu mir!" „Aber, — Papa", .wollte Frank einwenden, der sah, wie entsetzt Miß Elisa zurückwich. ~ p'Kem

. Da brach das Unglück über ihn herein, oder richtiger, es trat ihm in Gestalt der schönen Elisa Werner in den Weg." Das schöne Geschöpf in dem , verführerischen Gewände wankte, unwillkürlich griff die Hand nach einer Stütze. „Rühr' diese Person nicht Cln tzaMchfang ln Honolulu. an, Frank, hör' erst, zu Ende, und dann tu, was du willst."— Frank schüttelte den Kopf, er begriff nicht, was sein Vater eigentlich wollte. „Elisa Werner fesselte Abert Borgens an sich, um ihret willen gab er alles: Eltern

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 12
Date: 16.05.1933
Physical description: 12
nicht gestellt! Es wäre denn, daß man die Tatsache, daß der Landesfinanzreferent. der den Antrag aus Haftungsübernahme stellte und der die Finanzgebarung des Genosfenschaftsverbandes im Namen des Landes zu überwachen gehabt hätte, gleichzeitig Hauptfunktionär des selben Genossenschaftsverbandes war. Wer ist der Mel mit der Million? Wie man vernimmt, wagt man es nicht, mit der Sache in den offenen Landtag zu kommen. Umsoweniger, als Graz, 15. Mai. (-) Der bayerische Justizminister Dr. Frank kam gestern abends

im Auto aus Wien in Graz an. Abends fand ein Empfang auf dem Schloßberg statt, bei dem Minister Frank in seiner Ansprache erklärte, die Beleidigung, die ihm durch den Empfang in Wien widerfahren sei, komme einer Beleidigung des Reichs kanzlers Hitler und des gesamten (!) Deutschen Reiches gleich. Die Reichsregierung werde Gegenmaßnahmen ergreifen, und es werde so lange kein Deutscher nach Oesterreich kom men, bis dieses Unrecht gutgemacht sei. Er habe der deutschen Gesandtschaft in Wien mitgeteilt

, daß die Reichsregierung das Verhalten der österreichischen Regierung ihm gegenüber nicht hinzunehmen gewillt sei. Die Sefterreichische Retourkutsche Die österreichische Regierung wird den Boykott über deutsche Waren verhängen Wien, 15. Mac. (•) Zur Ankündigung des Ministers Frank, daß Deutschland keine deutschen Staatsbürger nach Oesterreich reisen lasse, wird von offizieller Seite mitgeteilt: Die Drohung gegen den österreichischen Fremdenverkehr ist von nationalsozialistischer Seite her nichts Neues. Diese Drohung

über sich selbst den Boykott verhängen, gegen den es so lebhaft Protestiert. Frank bekommt den Laufpaß Dollfuß läßt den deutschen Minister ausfordern, Oesterreich zu verlassen, sonst müßte er ihn verhaften lassen Wien, 15. Mai. (PK.) Aus der Tatsache heraus, daß Reichsjustizkommissär und Minister Dr. Frank in Graz eine Rede hielt, in der die österreichische Bundesregierung und insbesondere der Bundeskanzler herabgesetzt und auch zum ' Widerstand gegen die Bundesregierung aufgefordert wurde, hat heute der österreichische

Gesandte in Berlin. Ing. Tau-, schitz. dem deutschen Reichsaußenminister von Neurath das Ersuchen gestellt, die deutsche Neichsregierung möge Vorsorge treffen, daß Minister Dr. Frank möglichst bald zuriickkehreu 1 man jetzt trachtet, aus der engen.Gasse, in die sich einige christlichsoziale Politiker begeben haben, wieder herauszu- kommen. Man will jetzt die Sache so deichseln, daß sich das Land aus der Haftung mit einer halben Million loskauft und daß ein großer Unbekannter die Million Schilling zahlt

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 20.01.1937
Physical description: 6
wird, diesmal sehr gut, besonders über die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage war Kirchberg über füllt. Anfangs Februar kommen 126 Gäste aus der Militär schule in Enns und auch der Kanuverband aus Deutschland wird wieder zu Gast sein. Theater in Halling. Aus H a t t i n g wird uns berichtet: Die Tiroler Bauernbühne führte am letzten Sonntag im Theatexsaal des Gast- „Hörst du, wie vergnügt er wieder ist", freut sich dann Mareike. Frank sitzt oft an diesen freien Tagen morgens bei ihr in der Küche

Frank, wenigstens kommt kein Wort der Klage mehr über ihre Lippen. Nur ihre Augen, die fast so hell wie die ihres Mannes sind, blicken verängstigt drein. So arbeitet sie still und geschäftig, während Frank Moorhenn ihr von seinen Erlebnissen auf seinen Iagdfahrten erzählen muß, aber auch — und dies vor allem — von daheim, vom Hochwald, von dem stillen Dörfchen, in dem die beiden Jungen gemeinsam aufwuchsen und täglich neue Streiche ausheckten. Mitten in dieses beschauliche Schwatzen hinein klingt

dann manchmal Iochens Lachen. Dann leuchtet Mareikes Gesicht auf, ein glückliches Lächeln spielt um ihre Lippen. Bewundernd schüttelt sie den Kopf. „Immer ist er vergnügt, der große Kerl. Wie ein Junge! Ich glaube, er wird nie vernünftig." Ja, Jochen Flindt lacht; aber Frank weiß, was dieses La chen ihn kostet. Er weiß auch, was es für Jochen heißt, mit keiner Miene, mit keiner Bewegung sich zu verraten. Ein Tag aus dem Krieg fällt Frank ein: in Babi, eurem Dörfchen am Stochod war das, anno 1916

die Kompagnie, in der Jochen und Frank mar schierten, zur Seitendeckung und notfalls gewaltsamen Er kundung hinausgeschoben. Durch einen Sumpf ging es, bis an den Leib im Wasser, durch schmale, verschlammte Seiten arme des Stochod. Der Boden, ein Geflecht von Wurzelwerk, schwankte unter den Füßen. Die Schützenlinie zog sich aus einander; da und dort sackte einer der Kameraden ab, andere versuchten zu Helsen, lautlos schluckte der Sumpf auch sie ein. Und dann fegte plötzlich ein rasendes Maschinengewehrfeuer

von einem kornbestandenen Hang her, mähte pfeifend durch Binsen und Schilf. Kaum dreißig Mann erreichten das Ende des Sumpfes. Auch Frank erwischte es. Neben ihm ging ein junger Vizefeldwebel, ein Berliner Student, der in diesen Tagen Leutnant werden sollte. „Ah", machte der plötzlich. So verwundert klang es, daß Frank überrascht hinüberblickte. Da sank der kleine Vize zusam men. Frank beugte sich über ihn. Herzschuß! Er war schon tot. In diesem Augenblick spürte Frank einen Schlag gegen die Schulter. Seine Rechte sah

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Der Oberländer
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Page 10 of 10
Date: 01.08.1930
Physical description: 10
waren allein. Der Senator sah seinen Sohn mit einem durchdringenden Blick an. „Ich habe gehört, Frank, daß du heute der Sekretärin Frensen und ihrer Mutter einen Be such gemacht hast. War das nötig?" Ein leises Rot stieg in Frank Manharts Stirn, die sich Heller von dem gebräunten Gesicht abhob. „Ja, Vater, ich habe der Frau Majorin Fren sen einen Dankbesuch gemacht, weil sie ihrer Toch ter gestattete, bei dem Festspiel mitzuwirken.- Der Senator klopfte nervös mit den Finger spitzen aus den Tisch

. „Heutzutage braucht man in Angestellten nicht noch Prätentionen großzuziehen; sie sind ohnedies anspruchsvoll genug," sagte er scharf. Frank blieb ruhig. „Lieber Vater, wir haben dies Thema schon einmal berührt. Ich sehe in der Majorin Fren sen und ihrer Tochter Damen, denen ich keine Aufmerksamkeit schuldig bleiben möchte." „Aber sie stehen doch außerhalb unserer Sphäre und jedenfalls nicht in gesellschaftlicher Beziehung zu uns." „Trotzdem hat die Majorin Frensen von mir dieselben gesellschaftlichen

darauf vorbereiten, die Reise anzutreten." Frank Manhart kam diese Reise jetzt ziemlich unerwünscht, da er mit seinem ganzen Herzen hier festgehalten wurde. Er hatte auch das un behagliche Gefühl, als handle es sich um eine Art Strafversetzung. Wollte ihn sein Vater aus Traudes Frensens Nähe entfernen? „Es ist sehr schmeichelhaft lieber Vater, daß du mich einer solchen Aufgabe für würdig hältst. Ich hoffe dich nicht zu enttäuschen." „Das setze ich als selbstverständlich voraus. Außerdem schreibt

mir Markus Rudorf noch, daß er seine Tochter auf einige Monate nach Deutschland schicken will. Ich hoffe, daß sie als Gast in unserem Hause weilen wird. Und wenn sie auch unter dem Schutze einer Ehrendame reist, würoe es ihr Vater gern sehen, wenn du dich ihrer annehmen würdest. Sie wird denselben Dampfer benutzen, mit dem du die Rückreise an trittst. Richte dich also darauf ein, in etwa vier Wochen nach Brasilien abzufahren." Frank biß sich auf die Lippen. Gegen dieses väterliche Machtgebot gab

es keinen Einwand; das wußte er. Er versuchte gar nicht erst Einspruch zu erheben. Wenn der Vater ihn beauftragte, derartige Geschäfte abzuschließen, war das immer hin ein Vertrauensvotum. Aber die Erwähnung der Tochter des brasilianischen Freundes machte ihn doch stutzig. Hatte der Vater etwa Heirats pläne ? Ohne jedoch zu fragen, sagte Frank so ruhig er konnte: Es ist gut, Vater, ich werde mich vorbereiten. Wie lange soll ich in Brasilien bleiben?" „Das kommt auf die Abwicklung der Ge schäfte an. Ich denke

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 13.01.1937
Physical description: 6
Ausdruck herum. Flindt hat es schon beknerkt: der Alte geht Beß Dacey aus dem Wege, wo immer er es tun kann. Und Frank? Seit zwei Tagen hat er wieder den Streifdienst übernommen. Er versorgt die Küche mit frischem Fleisch. Aber Jochen glaubt, auch bei ihm eine Veränderung zu bemerken. Dieser Frank, der abwesenden Blicks mit ihm spricht, in dessen braune Augen manchmal unversehens ein heimlich leuchtendes Licht kommt, dieser Frank ist der alte Kamerad nicht mehr, mit dem er in den Wäldern der Heimat

herumstromerte, mit dem er monatelang im Schlamm und Dreck der Schützengräben ge legen hat. Es ist so, als weiche Frank ihm aus, als verschweige er ihm etwas. Hat Frank letzten Endes nicht aus diesem Grunde gefordert, wieder auf Jagd- und Kundschafterfahrt gehen zu dürfen? Auch hier steht Beß Dacey irgendwie dunkel im Hinter grund. Am schlimmsten allerdings scheint es den kleinen Dan Chapman erwischt zu haben. Früher stürzte er am Nach mittag, wenn auf der Farm Feierabend gemacht wurde, wie ein Toter

zusammen, ausgepumpt, völlig am Ende seiner Kräfte. Und heute bringt er es fertig, mit einem strahlenden Lächeln am offenen Fenster der Küche zu stehen und mit Beß einen Schwatz zu machen, oder ihr mit ein paar witzigen Wor ten eine der riesigen weißen Blüten hineinzureichen, die am Rande der Lichtung wachsend Wenn Frank dann gerade von schen stärker abzuschrecken als bisher. Wie das prak tisch zu geschehen hat, müssen die alpinen Verbände selber ent scheiden. Es wird natürlich immer

helfen." Tatsächlich zieht Beß bald darauf mit den Männern auf die Lichtung. Sie greift nach einer der Hacken, aber Flindt nimmt sie ihr lachend weg. „Das ist nichts für Sie, Beß, glauben Sie es mir!" , Sie blickt ihn mit einem Ausdruck von verwunderter Ent rüstung an, dann gehen ihre Augen an ihm vorbei. Vor dem Blockhaus steht Frank Moorhenn. „Ich will Ihnen etwas sagen, Herr Flindt" — sie spricht langsam, fast nachdenklich klingt es — „wenn Sie mich nicht hier arbeiten lassen

, dann kann mir Ihr Jäger einmal die Umgebung zeigen, damit ich wenigstens weiß, wo die Farm liegt und ich mich nicht bei der nächsten Gelegenheit wieder verlaufe." Sie wartet Flindts Antwort nicht ab, mit eiligen Schritten folgt sie Frank, der eben um das Blockhaus biegt. Verblüfft blickt Flindt ihr nach. Da hört er hinter sich ein Lachen. Er dreht sich um. Jim Perry steht hinter ihm, deutet mit dem Daumen nach den Entschwindenden. „Da möcht einer gern Jäger sein, wie?" Flindt gibt ihm keine Antwort, packt

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Der Oberländer
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Page 12 of 12
Date: 14.11.1930
Physical description: 12
für sticken und stopfen sowie Unterweisung in der Handhabung von Näh- Maschinen durch die allbekannte Firma inender Frank. Innsbruck veranstaltet. Für Teilnehmerinnen, welche von der Firma Theodor Frank eine Nähmaschine gekauft ha ben oder kaufen wollen, ist der Kurs vollkommen oenm Kostenlos. Teilnehmerinnen mit fremden Maschinen haben einen Aegie- beitrag von 8 10.— zu ent richten. Wahrend der Kurs- dauer werden im Kurslokale die neuesten Nähmaschinen der beslbekannten Marken Phönix, Pia». Mundlos

und Rast & Gasser zur unverbindlichen Besichtigung ausgestellt. Anmeldungen zum Kursbesuche bei Hans Praxmarer Schiossermeister, Imst, Langgasse 323 Line Doppelbetlstalt mit Federmatratzen und zwei Keilpolstern ist zu verkaufe Näheres in der Verwaltung des Blattes. ihren Vater, der sie noch an Bord gebracht hatte, und sagte unvermittelt: „Mein guter, alter Papa, wenn er.wüßte, wie ich ihn hintergangen habe! Aber er hat es nicht anders gewollt," schloß sie mit einem kleinem Seufzer. Frank wandte

sich lächelnd ihr zu und fragte in fast scherzendem Ton: „Gewissensbisse?" Sie schüttelte energisch den Kopf. „Nein — er ließ mir keine Wahl." Er schob die Mütze von der Stirn zurück. Was uns unsere Väter doch für Sorge ma chen," meinte er dann mit komisch bekümmerter Miene. Dora lächelte unter Tränen. „Er hat es ja gut gemeint, mein guter, alter Papa, und hat mir auch wahrlich einen Mann ausgesucht, mit dem ich hätte zufrieden sein kön nen," sagte sie schelmisch zu ihm aufsehend. Frank verneigte

mit einem Deutschen verheiratet habe. Aber - Sie wissen noch nicht alles - mein Gatte befindet sich an Bord dieses Dampfers. Frank richtete sich überrascht auf. „Das ist allerdings eine Ueberraschung! Aber vor allem meinen herzlichsten Glückwunsch zu Ihrer Vermählung! Möchten Sie bald, recht bald die nachträgliche Sanktionierung Ihrer Ehe durch Ihren Vater erhalten." Sie lächelte mit feuchten Augen. „Das ist auch mein heißester Wunsch. Mein guter, alter Papa wird freilich rasen und toben, wenn er alles erfährt

. Es ist eigentlich feig von mir, daß ich es ihm nicht gesagt habe, ehe ich abreiste — aber ich hielt es für klüger, ihn erst durch den Trennungsschmerz ein wenig weich zu muujtu. t . „Und wie wollen Sie ihm die Nachricht bei'- bringen?" „Das weiß ich selbst noch nicht genau, zeden- falls erst von Deutschland aus. Ich werde ihm einen sehr, sehr lieben Brief schreiben und ihm alles erklären. Es ging wirklich nicht anders. Ich hätte um gar keinen Preis von meinen Georg lassen können." Frank nickte

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Lienzer Nachrichten
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Page 5 of 20
Date: 20.01.1914
Physical description: 20
und Miß Elisa ...?" _ • Newton nickte. Seine sonst so gutmütig blickenden Augen schossen Blitze. Er nahm ein auf dem Tisch liegendes kleines Buch und kehrte zu dem Lager zurück!' ' > Miß Elisa war empört, als sie erfuhr, weshalb Nelly sie geweckt. „Was geht mich dieser Schneeschipper an?" rief sie zürnend. „Um eines solchen Menschen willen laß ich mich nicht in meiner Ruhe stören." ' „Mr. Newton wünscht Sie, Miß Henny und Mr. Frank so fort zu sehen. Miß Henny und Mr. Frank sind schon aufge- standcn

", war die ruhige Ant- wört'Nellys. „Eine solche Verrücktheit! Was mag der Alte eigentlich wollen?" murmelte Elisa, sich träge erhebend. „Aber warte nur, ' ich werde dir deine Menschenfreundlichkeit noch ob gewöhnen, wenn ich erst Herrin hier! bin",' fuhr sie in ihrem Selbstgespräch fort. „Bald muß es sich entscheiden; beißt du nicht an, zappelt Frank an der Angel, die Ge- ,Lkein aber, so, wie ich's 'sage, geschieht's! Noch hat die Todeskälte den Körper dieses Unglücklichen nicht ganz durch zogen, und schon

in dem verführerischen Gewände wankte, unwillkürlich griff die Hand nach einer Stütze. „Rühr' diese Person nicht ein ysmchksng in gonolul«. ffrnik. hör' erst zu Ende. J und dann tu, was du willst." — • Frank schüttelte den Kopf, er begriff nicht, was sein Voller eigentlich wollte. „Elisa Werner fesselte Abert Borgens an sich, um ihret willen gab er alles: Eltern, Heimat, Exi stenz, freudig auf. Das Mädchen stand in schlechtem Ruf, deshalb wollten die El tern nichts von einer Verbind ung des Soh nes mit dieser Person

wissen. Sie stellten deshalb die Forderung, daß der Sohn zwischen ihnen und dem Mäd chen wählen solle. Die Wahl fiel zu gunsten Elisas aus. Nun ta ten die Eltern das, was sie dem Sohn an gedroht, sie sagten sich los von ihm. Al- wißheit habe ich. Was zieht man mun am besten an?" Nur in dem Nachtkleid, einen bunten Abendmantel malerisch um die Schultern, über den das reiche blonde Haar in üppiger Fülle niederfloß, er schien Elisa mit Henny und Frank im Gar tenhause. „Tretet nä her . an das Lager

dieses' Toten!" - gebot Newton mit harter Stimme. „Sie zu . seinen Füßen, du und Frank her zu mir!" . „Aber, ' uun lym; Papa", wollte Frank einwenden, der sah, wie entsetzt Miß ? bert Borgens stand nun existenzlos in der Welt, doch die Elisa zurückwich. , j Liebe zu Elisa spornte ahn zu neuem Streben an. Seine Das Komitee dee neu gegründeten ftlubs „franco-Rllemagne“. m, „gen, Inserat«, Be- Derwaltung in CieRS, lerkirch«, zusenden. :: n tca ^-Einsendungen Montag stiose Zuschriften

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 03.09.1914
Physical description: 8
die Kriegsausgaben Englands allein während dieser ^eit aus 26 Milliarden Frank beziffert worden sind. Nutzland soll der Krieg mit Frankreich allein in den Jahren 1812 bis 1816 nicht weniger als 602 Millionen Frank gekostet haben. Nähere Zahlen liegen über den Krimkrieg vor. Tie beteiligten Staaten England, Frankreich, Rutz- land, Oesterreich, Türkei und Sardinien kostete die ser Krieg nicht weniger als 8500 Millionen Frank. Dieser Krieg erhöhte die Schuldenlast Europas allein um 8Y 2 Milliarden Frank

. Ungeheuerliche Opfer verschlang der Bürgerkrieg innerhalb der Nordamerikanischen Union, der sa vier Jahre dau erte. Ten Nordstaaten kostete dieser Krieg an direk ten Ausgaben etwa 14 Milliarden Frank und an nähernd ebenso hoch waren die Kosten für die Süd staaten. Diesen direkten Ausgaben in der Höhe von mehr als 26 Milliarden Frank standen aber indi rekte Verluste infolge des Krieges, hervorgerufen durch Stockungen *’n der Industrie, Schädigungen der Nrivatvermögen usw. gegenüber, die mit 60 Milliarden

Frank wohl nicht zu hoch beziffert sind. Die Ausgaben für den preußisch-österreichischen Krieg 1866 beliefen sich nach Bloch, dem wir diese Angaben überhaupt entnehrnen, auf etwa 1650 Mil lionen Frank. Wesentlich höher bezifferten sich wiederum die Kosten des deutsch-französischen Krieges von 1870 und 1871. Deutschland vermochte sa an Kriegs und Okkupationskosten aus Frankreich 6628 Milli onen Frank herauszuholen, darunter als Kontri bution von der Stadt Paris und anderen Städten allein 251

Millionen Frank. Frankreich hatte da gegen um so größere Lasten zu tragen, und seine materiellen Verluste für seine eigene Kriegführung und die Kriegsentschädigung an Deutschland betru gen nicht weniger als 12.667 Millionen Frank. Insgesamt verschlangen die hauptsächlichsten Kriege in der Zeit von 1862 bis 1878, also in einem einzigen Vieteljahrhundert, für die daran beteilig ten europäischen Staaten die Summe von 30.634 Millionen Frank! Ueber die Kosten der Zukunftskriege zwischen gro- tzen

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Der Oberländer
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Page 11 of 12
Date: 14.11.1930
Physical description: 12
. Und ich habe ihm versprochen, hier in diesem Häuschen auf ihn zu warten, bis er kommt. Freiwillig verlasse ich es nicht, um keinen Preis der Welt!" Der Senator erhob sich langsam. „Ist das Ihr letztes Wort?" Sie sah ihn mit großen, flehenden Augen an. „Es ist mein fester Wille, denn ich tue nur, was Frank mir geboten hat. Herr Senator, ich bitte Sie, geben Sie Ihren Wiederstand gegen unsere Verbindung auf. Er ist vergeblich. Machen Sie sich und Ihrem Sohne nicht unnötige schwere Stunden, lassen

, Herr Senator. Und Ihre Worte können wich nicht schrecken. Aber ich gebe Ihnen frei willig mein Wort: wenn Frank heimkehrt und I Ihnen erklärt, daß er jene junge Dame heiraten will, und daß er bereut, sich an mich gebunden zu haben, dann gebe ich ihn frei, gleichviel, wel ches Band uns bindet." Er sah sie unsicher an. Dann sagte er rasch: „Gut, ich halte Sie beim Wort! Sie geben Frank ohne weiteres frei, wenn er erklärt, daß er Fräu lein Rudorf heiraten will?" Ja, dann ist er frei

kopfschüttelnd in ihre leuch tenden Augen. „Sie scheinen Ihrer Sache sehr sicher zu sein," sagte er dann. Traudes Augen strahlten ihn an. „Ja, Herr Senatator, wer so liebt wie ich, der vertäut rückhaltlos. Und Frank Manhart müßte nicht der Sohn seines Vaters sein, wenn er nicht Wort zu halten verstünd." Etwas Warmes stieg in seinem Herzen auf, das er gewaltsam unterdrücken mußte. Sie wissen doch, daß ich mein Wort gegeben habe, nicht in eine Verbindung meines Sohnes mit Ihnen zu willigen.,. Ihre Augen

ist," rang es sich wie widerwillig über seine Lippen. Dann verließ er mit einer hastigen, fast fluchtähnlichen Bewegung das Zimmer und warf sich draußen in den Wagen. „Was ist denn an dem Mädel, das einen so wehrlos macht gegen ihren Zauber," dachte er ganz hilflos. Brenken hat sie verhext, Frank hat sie verhext, und ich bin knapp mit heiliger Haut davongekommen." Er hatte das Gefühl, sehr wenig erreicht zu haben. Und erst, als er schon fast seine Wohnung ereicht hatte, raffte er sich auf, schalt

sich selbst einen Narren, daß er nicht energischer aufgetreten war. Aber nun war es zu spät, und er mußte sich da mit begnügen, daß sie ihr Wort gegeben hatte, Frank freizugeben, wenn er es wollte. * * * Frank Manhart und Dora Rudorf hatten in Begleitung der Senjora Rodigo ihre Reise nach Deutschland angetreten. Jetzt lehnten sie nebenein ander an der Reeling und blickten auf das ent schwindende Panorama von Rio. Dora dachte an

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 12.01.1937
Physical description: 6
Pressedienst, Wien, I.. Fleischmartt Frank selbst hörte mit wachsender Erregung und klopfendem Herzen zu. Sie wollte nach Woodstock, erzählte sie, dort gebe es eine Poststation, aber sie habe sich verirrt, sie wäre verloren gewesen, hätte sie nicht diese unbekannte Farm am Norman- river, nicht so hilfreiche Menschen gefunden. Und jetzt? Was wollte sie tun? Flindt fragte es, seine harte Stimme klang verändert, ein unbekannter Unterton schwang mit. Sie sah den Farmer hilflos an. Was sollte sie tun! Ver

. Oh, wenn sie bleiben dürfe! Sie sei das Klima gewöhnt, und arbeiten wolle sie schon; Frau Flindt brauche nichts mehr zu tun als sich zu schonen und zu pflegen. Frank Moorhenn stand mit dem Rücken gegen die Wand des Raumes gelehnt und beobachtete Beß. Ein Gefühl von Bewunderung und Abwehr zugleich war in ihm, uneingestan- dene Dankbarkeit aber auch, daß sie sein und ihr Geheimnis nicht verriet. Sie log doch nur aus dem Grunde, um ihn zu schützen, zu decken. Er ließ seine Blicke zu den Männern schweifen. Richard

ausnutzen wollten. Der ständige Wellenschlag, der geradezu phantastische Energien birgt, die mit astronomischer Regelmäßigkeit einsetzen- Perry. Seine Augen waren weit geöffnet, blau und töricht blickten sie in Beß Daceys Gesicht. Dan Chapman stand in einer Ecke des Raumes, fast im Dunkel. Aber Frank sah, daß auch er den Blick nicht von Beß ließ. Seine Brauen waren wie in maßlosem Staunen ein wenig in die Höhe geschoben, seine Lippen preßten sich zusammen. Aber als Flindt erklärte, Beß könne bleiben

, als sie dankbar annahm, da hob ein Seufzer seine Brust, und seine Lippen öffneten sich. Immer verwunderter aber betrachtet^ Frank Beß. Sie kam ihm auf eine nicht zu erklärende Weise verändert vor, weicher, gelöster. Sie sah nicht auf, nicht den kleinsten Blick sandte sie zu ihm herüber. Und doch waren erst Augenblicke vergangen, seit sie draußen im Dunkel der Urwaldnacht unter dem flam menden Sternenhimmel wie eine Verdurstende seinen Mund gesucht und geküßt hatte. Die Stunden gehen. Frank liegt

auf seinem Lager, hört die tiefen, ruhigen Atemzüge der Männer, die im Dunkeln neben ihm schlafen — er findet keine Ruhe. Ueber dem Blockhaus rauschen die Eukalypten, die Zikaden, die Grillen zirpen und geigen, gelassen zieht drunten der Fluß. Beß Dacey ist da, zwei Schritte neben ihm liegt sie, nur die dünne Holzwand trennt sie von Frank. Ob sie schläft? Er läßt seinen Arm nach der Wand gleiten. Wie im Traum kratzt er an der Verschalung, klopft kaum hörbar. Atemlos lauschend wartet er. Da, leise klingt

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 09.12.1936
Physical description: 6
ist. — Alles, was an ihr „unerklärlich" ist — das ist gar nicht sie, sondern die Folge der seltsamen Gebräuche ihres Volkes. Von dem ist sie jetzt auf immer getrennt. Und daß sie mein Volk und meine Menschen lieben und verstehen lernt, dafür werd' ich schon sorgen. So. Und nun gehen wir ins Bett. Gute Nacht, Kay. Bist lieb. Gute Nacht, Meru. Ich liebe dich. Frank liest noch ein paar Minuten, bevor er das Licht ab- dreht. Den Ventilator läßt er weiter surren. Unbegreiflich, daß Meru das nicht tut — bei dieser Hitze

sich immer Gott weiß was ein. Cs ist doch nicht der Ventilator. Das Geräusch kommt von der Türseite her. Aergerlich macht Frank Licht. Und sieht im nächsten Augenblick, daß da einer im Zimmer steht, ein Mensch, und er hat noch nicht weiter gedacht, da schnellt der Mensch auch schon auf ihn los, mit ein paar mäch tigen, lautlosen Sprüngen. Etwas blitzt, Frank kann den Arm mit der Waffe gerade noch auffangcn, er sieht ein erdfarbenes Gesicht mit haßfunkelnden Augen ganz nahe vor sich, spürt fremden Atem

, und ringt mit einen: glatten Körper, der sich unter seinem Griff hin und her windet. Etwas klirrt — und da reißt sich der Mensch los und saust davon, aus dem Zimmer hinaus, über den Gang weg. Frank sieht ihm nach — keuchend von der plötzlichen und un erwarteten Austragung; und halb betäubt — Sein Blick fällt auf den blitzenden Gegenstand, der zu Boden gefallen ist — es ist ein fast nadelschmales, dolchartiges Messer mit einem Horngriff. Ganz schöner Tramn, wie? Das Ohrläppchen tut weh

, wenn man sich hineinkneift. Also wirklich wahr. Ein Mordversuch. — Aber die — die Tür ist doch überhaupt zugeschlossen gewesen. Wie ist denn der Bursche hereingekommen? Auf etwas unsicheren Füßen geht Frank hin — da liegt ein gebogenes Stück Draht. Die roheste, primitivste Form des Dietrichs. Planmäßige Arbeit. Es will mich einer ermorden. Herr des Himmels — Meru! Der Kerl wird doch nicht — Cr trommelt an der Verbindungstür. „Meru! Meru!" Ohne eine Antwort abzuwarten, reißt er die Tür auf. Sie sitzt aufgerichtet im Bett

. „Ich bleibe nicht hier", flüstert sie. „Ich will weg — gleich — laß uns Weggehen, Frank — irgendwohin —" „Liebes — was wird Doktor Tresidder sagen —" „Frank! Verstehst du nichck daß hier — ich muß fort, Frank — nimm mich fort —" Er überlegt. Sieht auf die Uhr: Es ist eins. „Gut, Meru. Freunde von mir haben schon gestern abends wissen lassen, daß wir ihnen willkommen sind. Sie haben mir

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 10
Date: 02.01.1937
Physical description: 10
sie wieder auffressen, sie überwuchern mit seinem geilen Grün. Grauenvoll,ist das und sinnlos zugleich: welche Umwege des Schicksals! In Holland, an der Zuidersee irgendwo wächst das Kind auf, ein Zufall verschägt die Fischerstochter auf das Schiff, läßt sie Jochen kennen lernen; und das alles nur, um den Kreis im kochenden Busch Nordaustraliens schließen zu können. Unfaßlich ist das — kein Menschenhirn begreift es. Frank kann einfach so nicht sitzen bleiben, untätig und ge martert von den Vorstellungen

dieses grauenvollen Endes. Wieder springt er auf, greift nach dem Hut, der Büchse. Beß Dacey stellt sich vor die Tür: „Frank, du bleibst!" „Ich kann nicht, Beß!" Er schiebt sie zur Seite, stürzt hinaus. Nein, kein Wort des Abschieds, kein Gruß. Er vergißt es ein fach. Jedes Gefühl für Beß Dacey ist ausgelöscht in ihm, nur das Antlitz, das er an der Tür sah, verfolgt ihn: ein erblaßtes, häßlich verzerrtes Gesicht. Aber da ist er schon weit. Rauschend fällt der Regen. Frank jagt vorwärts. Würgendes Grauen fitzt

jetzt im Regen einen furchtbaren Gestank aus. Frank sucht sich einen Weg an den Wasserlöchern vorüber. Die aufgeweichte Erde bröckelt, rutscht ab. Aber was liegt schon daran, wenn er in eine der Gruben stürzt: nässer, als er in den letzten zehn Minuten geworden ist, kann er ohnehin nicht mehr werden. Doch immer wieder findet sich ein Halt für den Fuß. Siehst du, schon ist der Graben überquert. Wo ist übrigens die Ziege geblieben, fällt Frank ein, die ihn hier mit ihrem durchdringenden Meckern begrüßt

hatte? Zwei Stunden kämpft sich Frank durch die tropfende, grüne Mauer des Büschs, in dem die Blüten ihre Kelche geschloffen haben; dann ist er so erschöpft, daß er eine Pause einlegen muß. Die Luft steht heiß unter den Phönix- und Fächerpalmen, auf die der Regen niederprasselt. Ein widerlich fauliger Geruch kommt von einer weißen, großblütigen Blume; wie Hundeaas stinkt sie. Vorwärts, vorwärts! Der Boden ist weich, die Stiefel sinken ein, bei jedem Schritt gibt es ein saugendes Geräusch. Die Zweige

schütten Wasser in dicken Tropfen, in ganzen Güssen nieder. In den Senken ist die Erde von weiten Lachen über deckt, aus denen niedergebogene Zweige ragen. Wo nur die Kakadus, die Papageien stecken? Kein Laut ist zu hören, nur der Regen rauscht und klatscht auf die Zweige. Irgendwo in den Kronen der Baumriesen mag das ewig krächzende Federvieh sich verborgen haben. Und die Wallabies, wo sind sie? Hat Frank nicht für Mareikes Küche eins dieser kleinen Känguruhs schießen sollen

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