hast. Ganz heim lich und leise — niemand hat es gemerkt!" Er lachte sein fröhliches Lachen. „Wie der Dieb in der Nacht! Wie geht's dem Kleinchen? Ah, der Arzt war noch nicht da? Gib mir dann gleich Bescheid, hörst du — ja wohl, nach dem Theater — denn halb elf Uhr ist schon Probe zu Tiefland — wegen der neuen Martha —! Paßt mir gar nicht, habe scheußliches Haarweh! Wie? Ach ja. die Hauptsache: wo ich gelandet bin. Pension Fortuna! Gestern abend hörte ich zufällig, daß hier zwei schöne Zimmer frei
, daß er auf ihre Nachricht hin nicht sofort zu ihr kam? Im Theater war er ja heute abend, wie sie wußte, nicht beschäftigt! Sie wollte schon empfindlich den Hörer abhängen, doch da sprach er weiter: „Marianne, feierlich laden dich die Bewohner der „Pension Fortuna" heute abend zu einer schnell eingerichteten Abschiedsfeier ein, die man liebenswür diger Weise mir zu Ehren veranstalten will —" und zu der Sie unbedingt kommen müssen, gnä dige Frau —" sprach eine Frauenstimme weiter, „ich vor allem brenne darauf
Fortuna" zu wohnen! Marianne wußte Bescheid. Wie Schuppen fiel es ihr von den Augen. Das alte Lied! Tief seufzte sie auf, und ihre Blicke umflorten sich. In höflicher, aber bestimmte Weise lehnte sie die Einladung ab, auch als Siegfried sie nochmals und dringend aufforöerte mit der scherzenden Bemerkung, sich recht schön zu machen und pünktlich zu sein. Mütterchen Rotlander schüttelte den Kopf, daß Sieg fried nicht sofort zu Frau und Kind geeilt kam, son dern noch Sinn für ein leeres Vergnügen